Am vergangenen Wochenende (24.9.-28.9.2015) stellten zehn Studierende der Universität Bielefeld ihr Projekt „Cell-free sticks – it works on paper“ beim Finale des Wettbewerbs der synthetischen Biologie iGEM (International Genetically Engineered Machine Competition) in Boston, USA, vor. Ziel des Projekts war es, einen Biosensor auf Papier zu entwickeln, mit dem jeder K.O.- Tropfen und verschiedene Schwermetalle schnell und leicht nachweisen kann. Für die Umsetzung ihres Projekts wurde das Team mit einer Goldmedaille sowie in vier weiteren Kategorien als bestes Projekt ausgezeichnet. Insgesamt nahmen 280 Teams teil. Weltmeister wurde die Technische Universität Delft aus den Niederlanden.
115 von 280 Teams holten in diesem Jahr eine Goldmedaille, darunter auch das Bielefelder Team. Mit Gold werden Teams ausgezeichnet, die sich durch herausragende Leistungen in mehr als zehn Kriterien hervortun. Zu diesen Kriterien zählen zum Beispiel, dass das Team einem anderen Team in besonderer Weise bei deren Arbeit hilft oder dass das Team einen funktionellen Prototyp vorstellen kann.
Ziel des Bielefelder iGEM-Teams war es, einen papierbasierten Biosensor zu entwickeln, der sowohl Schwermetalle als auch K.O.-Tropfen nachweisen kann. In einer Umfrage hatte das Team ermittelt, dass diese Substanzen für die Bielefelder Bürgerinnen und Bürger von besonderem Interesse sind. „Für einen günstigen und einfachen Teststreifen ist Papier das ideale Ausgangsmaterial", erklärt Marta Jackowski, ebenfalls Teammitglied. Am Ende der Projektphase konnte das Team einen funktionierenden Teststreifen vorweisen, der über ein Farbsignal Verunreinigungen anzeigt. Das Signal wird mit Hilfe von zwei Farbfiltern und einer Smartphone-App ausgewertet. Dieses Verfahren macht die Anwendung besonders einfach. „Uns war wichtig, etwas zu entwickeln, dass später einmal außerhalb des Labors verwendet werden kann", sagt Teammitglied Anna Dreyer.
Das diesjährige Team setzt sich aus Masterstudierenden der Studiengänge Molekulare Zellbiologie, Molekulare Biotechnologie und Genombasierte Systembiologie der Universität Bielefeld zusammen. Die Studierenden haben sich Anfang des Jahres zusammengefunden, um gemeinsam ein Projekt für die Teilnahme am iGEM-Wettbewerb zu entwickeln. Dabei halfen ihnen Wissenschaftler aus der Fakultät für Biologie und der Technischen Fakultät. Betreuer des Teams ist Professor Jörn Kalinowski vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld.
iGEM ist ein Wettbewerb im Bereich der synthetischen Biologie in Boston, USA. Dort traf das Team aus Bielefeld auf Konkurrenz von Universitäten aus aller Welt. Im elften Jahr nahmen 280 Teams an dem Wettbewerb teil. Seit 2010 ist die Universität Bielefeld bei iGEM vertreten und konnte bereits einen Vizeweltmeistertitel, verschiedene Sonderpreise und jedes Jahr die Goldmedaille gewinnen.
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Kontakt:
Manuel Wittchen, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie – CeBiTec
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