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Antarktische Seebären: Große Herde erhöht Überlebenschance (Nr. 18/2021)

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Neue Studie von Verhaltensforschenden im Sonderforschungsbereich NC³

Wenn die Population zu klein ist, sterben mehr Jungtiere der Antarktischen Seebären. Das haben Biolog*innen der Universität Bielefeld in einem Teilprojekt des Transregio-Sonderforschungsbereichs NC³ nachgewiesen. Ihr Artikel erscheint heute (24.03.2020) in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“. 

Prof. Dr. Joseph Hoffman und Dr. Rebecca Nagel forschen im Projekt zum individuellen Verhalten der Antarktischen Seebären. Foto li.: Universität Bielefeld, Foto re.: Karla Fritze
Prof. Dr. Joseph Hoffman und Dr. Rebecca Nagel forschen im Projekt zum individuellen Verhalten der Antarktischen Seebären. Foto li.: Universität Bielefeld, Foto re.: Karla Fritze
„Im Sonderforschungsbereich NC³ erforschen wir, wie unterschiedliche Tierarten ihren Lebensraum wählen, sich an die Umgebung anpassen und sie beeinflussen – in unserem Teilprojekt sind das die Antarktischen Seebären “ sagt Professor Dr. Joseph Hoffman, Verhaltensforscher der Universität Bielefeld. „Für die Analysen arbeiten wir mit Daten, die wir auf der Insel Bird Island im Südatlantik erhoben haben.“ In der neuen Studie stellen sie ein bedeutsames Ergebnis zur Entwicklung der Population vor: „Die Population der Antarktischen Seebären ist über die vergangenen 30 Jahre deutlich kleiner geworden. Ebenso können wir belegen, dass in einer kleinen Herde mehr Jungtiere sterben als in einer größeren.“

Für die umfangreiche Datenerhebung verbrachte seine Mitarbeiterin Dr. Rebecca Nagel zweimal fünf Monate auf Bird Island in der Forschungsstation des British Antarctic Survey. „Auf der Insel gibt es zwei Strände, die 200 Meter auseinanderliegen: Ein Strand ist von vielen Seebären besiedelt, auf dem anderen Strand lebt eine deutlich geringere Zahl an Seebären. Die Sterberate der Seebär-Jungtiere am Strand mit der niedrigen Population liegt aktuell bei 32 Prozent, am Strand mit der höheren Population bei 12 Prozent“, sagt Rebecca Nagel. 

Raubtiere und Nahrungsknappheit gefährden Leben der Jungtiere
Damit weisen die Forschenden den sogenannten Allee-Effekt auf Bird Island nach. Danach hat eine höhere Populationsdichte einen positiven Einfluss auf das Überleben des Individuums der entsprechenden Art. Dem gegenüber stehen Studien aus den 1980er-Jahren, die besagen, dass in einer größeren Gruppe mehr Jungtiere sterben. „Bei einer höheren Populationsdichte können Jungtiere häufiger zerquetscht werden oder sie erkennen nach der Geburt ihre Mutter nicht wieder und verhungern“, sagt Nagel. „Unsere Studie hat gezeigt, dass die Populationsdichte aber auch nicht zu niedrig sein darf, denn dann ist die Sterberate höher. Das liegt unter anderem daran, dass Raubtiere die Jungen leichter fangen können.“

Das Jungtier des Antarktischen Seebären bleibt zehn Tage nach seiner Geburt auf der Insel zurück, während die Mutter auf Nahrungssuche geht. Foto: Camille Toscani
Das Jungtier des Antarktischen Seebären bleibt zehn Tage nach seiner Geburt auf der Insel zurück, während die Mutter auf Nahrungssuche geht. Foto: Camille Toscani

Seit den 1980er-Jahren ist die gesamte Populationsrate der Antarktischen Seebären um 30 Prozent gesunken: „Die Weibchen finden weniger Nahrung, wenn sie ihre Jungtiere züchten“, sagt Nagel. „Sie verbringen zunächst um die zehn Tage nach der Geburt mit ihren Jungen auf der Insel, um dann ins Wasser zu gehen und Krill zu jagen. Je länger sie dafür brauchen, desto eher verhungern die Jungen am Strand oder werden von den Riesensturmvögeln geschnappt.“

Anpassungsstrategien der Jungtiere werden analysiert
Rebecca Nagel und ihre Kolleg*innen aus Großbritannien und Frankreich waren im Abstand von einem Jahr für ihre Untersuchungen in der Antarktis: Während der ersten Expedition von November 2018 bis März 2019 war insgesamt weniger Nahrung für die Seebären vorhanden; die Mütter waren im Schnitt sieben Tage für die Futtersuche unterwegs. Zur Zeit der zweiten Expedition von Dezember 2019 bis April 2020 gab es durchschnittlich gesehen eine große Menge Krill in der Nähe der Insel, die Mütter mussten für vier Tage auf Jagd gehen. „Je länger die Jungen allein gelassen werden, desto schwieriger ist es für sie, zu überleben“, sagt Nagel. „Eine Überlebensstrategie für die Jungtiere könnte sein, dass sie sich mehr bewegen, um weniger angegriffen zu werden.“ Um zu erfahren, wie stark die Situation die Jungtiere belastet, werten die Forschenden derzeit Blutproben der Tiere auf vermehrte Stresshormone aus.

Wie reagieren Antarktische Seebären auf die Folgen des Klimawandels? Das ist eine der Fragen, die die Bielefelder Biolog*innen untersuchen. Foto: Rebecca Nagel
Wie reagieren Antarktische Seebären auf die Folgen des Klimawandels? Das ist eine der Fragen, die die Bielefelder Biolog*innen untersuchen. Foto: Rebecca Nagel

In den Ergebnissen zu der Populationsdichte sehen die Forschenden einen direkten Bezug zum Klimawandel. „Je weniger Krill es gibt, desto weniger Seebären können überleben. Den Riesensturmvögeln geht es aktuell gut, aber wenn immer weniger Seebären überleben, wird es auch bei den Sturmvögeln einen Rückgang in der Population geben“, so Nagel. „Um Bird Island zu erreichen, ist eine dreitägige Schifffahrt von den Falkland-Inseln aus nötig. Hier treffen wir auf die Wildnis mit Pinguinen, Walen und Seebären und dennoch haben wir Menschen auch hier einen so großen Einfluss auf die Natur.“ 

Der Transregio-SFB NC³
Warum wählen Tiere ganz individuell ihren eigenen, unverwechselbaren Platz im Ökosystem, ihre ökologische Nische? Wie passen sie sich an sie an? Wann formen sie ihre Nische selbst? Und wie können wir diese Prozesse verstehen? Das sind die zentralen Fragen des Transregio-Sonderforschungsbereichs (SFB/TRR) 212 mit dem Kurznamen NC³. Darin verknüpfen 40 Forschende der Universitäten Bielefeld, Münster und Jena Verhaltensbiologie und Evolutionsforschung mit theoretischer Biologie und Philosophie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert NC³ seit Januar 2018 für zunächst vier Jahre mit rund 8,5 Millionen Euro. Sprecher ist Verhaltensforscher Professor Dr. Oliver Krüger von der Universität Bielefeld.

7Originalveröffentlichung:
Rebecca Nagel, Claire Stainfield, Cameron Fox-Clarke, Camille Toscani, Jaume Forcada, Joseph I. Hoffman: Evidence for an Allee effect in a declining fur seal population. Proceedings of the Royal Society B, https://doi.org/10.1098/rspb.2020.2882, erschienen am 24.03.2021. 

Weitere Informationen:
NC³-Teilprojekt A01

Kontakt:
Dr. Rebecca Nagel, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-2192


Zulassungsverfahren für Medizinstudienplätze beginnt (Nr. 19/20021)

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Die ersten 60 Plätze des Modellstudiengangs Humanmedizin an der Universität Bielefeld werden vergeben

Am 15. April startet die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) das offizielle Zulassungsverfahren für Medizinstudienplätze in Deutschland für das kommende Wintersemester 2021/22. Hiermit werden auch die ersten 60 Plätze an der Universität Bielefeld vergeben, die ab diesem Jahr erstmals Mediziner*innen ausbilden wird. Am 1. April informiert die Universität Bielefeld in einer Online-Veranstaltung über ihren Modellstudiengang Medizin, das Bewerbungsverfahren und die Auswahlkriterien.


Der Studiengang Medizin bereitet auf komplexe Anforderungen ärztlichen Arbeitens in allen Fachrichtungen vor.Foto: Universität Bielefeld/O. Krato
Der Studiengang Medizin bereitet auf komplexe Anforderungen ärztlichen Arbeitens in allen Fachrichtungen vor.Foto: Universität Bielefeld/O. Krato
Das Bewerbungsverfahren für das zulassungsbeschränkte Studienfach Medizin wird deutschlandweit über die Plattform Hochschulstart.de abgewickelt. Nach aktuellem Stand können sich Alt-Abiturient*innen bis zum 31.05.2021 bewerben, Abiturient*innen des Jahrgangs 2021 bis zum 31.07.2021.

„Wir möchten die angehenden Ärzt*innen gut auf ihren zukünftigen Berufsalltag in der Praxis oder Klinik vorbereiten. Deswegen stehen neben der Vermittlung von Fachwissen und praktischen Fertigkeiten zum Beispiel auch das interprofessionelle Arbeiten mit anderen Gesundheitsfachberufen sowie digitale Medizin auf dem Stundenplan“, erläutert die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL, Professorin Dr. med. Claudia Hornberg. „Wir freuen uns sehr, dass wir bald die ersten Medizinstudierenden an der Universität Bielefeld begrüßen können.“

Anmeldung für die Informationsveranstaltung am 1.4.2021:

www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/medizin/aktuelles/

Zur Bewerbungsseite auf Hochschulstart.de:
www.hochschulstart.de/bewerben-beobachten

 


Der Modellstudiengang Humanmedizin an der Universität Bielefeld

Der Bielefelder Modellstudiengang bereitet Studierende auf die komplexen Anforderungen ärztlichen Arbeitens in allen medizinischen Fachrichtungen vor. Er fokussiert zukunftsweisende Themen, wie ambulante Versorgung, digitale Medizin, Diversitäts- und Gendersensibilität und ermöglicht darüber hinaus interessengeleitete Profilierungen.

Studierende erwartet eine organ- und themenzentrierte Lehre, die bereits ab dem ersten Fachsemester klinisch-theoretische und klinische Inhalte der Medizin verknüpft. Das soll ein integratives Lehren und Lernen vor allem praxis- und versorgungsbezogener Kompetenzen über das gesamte Studium hinweg ermöglichen. In der Konzeption und Umsetzung der Lehre kooperiert die Medizinische Fakultät OWL mit den Kliniken des Universitätsklinikums OWL und ambulanten Praxen der Region.

Der Studiengang gliedert sich in einen ersten Abschnitt mit sechs und einen zweiten Abschnitt mit vier Fachsemestern sowie das Praktische Jahr. Er schließt regulär mit dem Staatsexamen nach Ärztlicher Approbationsordnung ab und ermöglicht Studierenden den Zugang zu einer fachärztlichen Weiterbildung sowie einer wissenschaftlichen Karriere. Für eine anschließende fachärztliche Weiterbildung bieten die Kliniken des Universitätsklinikums OWL und die ambulanten Praxen in ganz Ostwestfalen-Lippe vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.

Eine Besonderheit ist die interdisziplinäre Profilierung im ersten Studienabschnitt, in der die Studierenden einen medizinnahen Wissenschaftsbereich aus dem naturwissenschaftlichen, technischen, geistes- oder sozialwissenschaftlichen Themenspektrum vertiefen. Mit einem zusätzlichen freiwilligen Fachsemester können die Medizinstudierenden den Abschluss „Bachelor of Interdisciplinary Medical Sciences“ erwerben. Der Bachelorgrad ist ein erster berufsqualifizierender Abschluss, er vertieft die wissenschaftliche Ausbildung und soll die Interdisziplinarität in der Medizin und den angrenzenden Wissenschaften stärken.

Informationen zum Medizinstudium in Bielefeld mit Videos zum Studiengang:
www.uni-bielefeld.de/studieninfo-medizin

www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/medizin/studium-lehre/

27 klinische Professuren für die Medizinische Fakultät OWL (Nr. 20/2021)

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Ein Zwischenstand des Universitätsklinikums OWL sieben Monate vor Studienstart

Der Aufbau der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe (OWL) an der Universität Bielefeld schreitet weiter voran: Für den klinischen Bereich sind sieben Professuren bereits besetzt, zehn weitere klinische Professuren sind aktuell im Besetzungsverfahren, zehn Aus-schreibungen befinden sich in der Vorbereitung. Weitere Berufungsverfahren folgen. In Kürze beginnt auch das Zulassungsverfahren für Medizinstudienplätze.


Der Aufbau der Medizinischen Fakultät geht voran: Aktuell laufen zahlreiche Berufungsverfahren. Foto: Universität Bielefeld
Der Aufbau der Medizinischen Fakultät geht voran: Aktuell laufen zahlreiche Berufungsverfahren. Foto: Universität Bielefeld
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mit der Berufung dieser Professuren für die Medizinische Fakultät sind wir dem Ziel der Landesregierung, mehr Medizinerinnen und Mediziner in einer von Unterversorgung besonders bedrohten Region auszubilden, deutlich näher gekommen. Der nächste Schritt wird der Beginn des Zulassungsverfahrens für Medizinstudienplätze sein. Im aktuellen Bewerbungsverfahren auf die Landarztquote wird die Medizinische Fakultät OWL bereits berücksichtigt und kann als Wunschstudienort benannt werden.“

„Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass auch der personelle Aufbauprozess für die neue Medizinische Fakultät OWL an der Universität Bielefeld zügig voranschreitet. Die jetzigen Berufungen im klinischen Bereich helfen dabei, die kooperierenden Krankenhäuser frühzeitig in die weitere Ausgestaltung des Forschungs- und Lehrprofils einzubinden. Damit steht einem erfolgreichen Studienstart zum Wintersemester 2021/2022 nichts im Wege“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

„Wir schreiten in allen Berufungsverfahren erfolgreich voran. Dafür danke ich insbesondere der Gründungsdekanin Frau Professorin Claudia Hornberg, die mit Hochdruck daran arbeitet und die Verfahren hervorragend managt. Sie und ihr Gründungsteam leisten Enormes“, betont der Rektor der Universität Bielefeld, Gerhard Sagerer.

„Unser besondere Dank gilt auch den drei Krankenhausträgern für die sehr kooperativen und zielorientierten Gespräche und Verhandlungen im Rahmen unseres Aufbauprozesses," ergänzt Professorin Claudia Hornberg, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL. "Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg."

Die von klinischen Universitätsprofessor*innen geführten Kliniken sind universitäre Fachkliniken des Universitätsklinikums OWL. Diese Fachkliniken am Evangelischen Klinikum Bethel, am Klinikum Bielefeld und am Klinikum Lippe bilden zusammen das im Aufbau befindliche Universitätsklinikum OWL. Neben der qualitätsgesicherten Patient*innenversorgung befassen sich Ärzt*innen des Universitätsklinikums OWL mit universitätsmedizinischer Forschung und studierendenorientierter Lehre.

Der Aufbau des Universitätsklinikums OWL ist ein mehrjähriger Prozess, der im Herbst 2019 begonnen hat. In universitätsüblichen Berufungsverfahren wurden und werden erste klinische Professuren bei den Trägern besetzt sowie weitere nach und nach ausgeschrieben. Eine modellhafte Planung sieht knapp 100 klinische Professuren vor. Die tatsächliche Anzahl hängt aber von vielen Faktoren ab und kann sich im Zuge der zukünftigen Entwicklung der Fakultät und des Universitätsklinikums verändern.

Diese klinischen Professuren sind bereits besetzt:

Am Evangelischen Klinikum Bethel:
•    Epileptologie (Prof. Dr. med. Christian Bien)
•    Kinderheilkunde (Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann)
•    Anästhesiologie und Intensivmedizin (Prof. Dr. med. Sebastian Rehberg)
•    Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (Prof. Dr. med. Michael Siniatchkin)

Am Klinikum Bielefeld:
•    Rheumatologie (Prof. Dr. med. Martin Rudwaleit)
•    Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Holger Sudhoff)

Ambulant-Klinischer Bereich:
Allgemein- und Familienmedizin (Prof`in Dr‘in. med. Christiane Muth)

Derzeit laufende Berufungsverfahren für klinische Professuren:

Am Klinikum Bielefeld:
•    Dermatologie und Venerologie

Am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB):
•    Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Pneumologie
•    Medizin für Menschen mit Behinderung, Schwerpunkt psychische Gesundheit
•    Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
•    Unfallchirurgie

Am Klinikum Lippe:
•    Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie
•    Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
•    Molekulare Pathologie

Ebenfalls noch nicht abgeschlossen sind die Berufungsverfahren zur Besetzung der Kardiologie sowie der Neurologie.

Diese klinischen Berufungsverfahren sind aktuell in Vorbereitung:

Am Klinikum Bielefeld:
•    Augenheilkunde
•    Notfallmedizin
•    Orthopädie
•    Endokrinologie

Am Klinikum Lippe:
•    Klinische Radiologie
•    Urologie

An den bereits im EvKB eingerichteten Universitätskliniken werden zu den bereits berufenen Klinikleitungen folgende zusätzliche Professuren ausgeschrieben:
•    Epileptologische Behindertenmedizin
•    Schmerzmedizin
•    Interdisziplinäre Intensivmedizin
•    Pädiatrische Pneumologie


Zukünftig wird zudem das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen (HDZ) die Medizinische Fa-kultät OWL in Forschung, Lehre und Krankenversorgung verstärken.

Schnupperprogramm Informatik beim Girls‘ Day (Nr. 21/2021)

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Digitales Angebot für Schülerinnen beim Aktionstag am 22. April

Die Technische Fakultät der Universität Bielefeld und die Junge Uni Bielefeld laden interessierte Schülerinnen der Oberstufe zum „Schnupperprogramm Informatik“ beim Girls‘ Day 2021 am Donnerstag, 22. April, ein. Angesprochen werden junge Frauen der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 an Gesamtschulen und Berufskollegs oder der Einführungsphase, Q1 und Q2 an Gymnasien, die sich für ein Informatik-Studium interessieren.

Beim Schnupperprogramm Informatik erwartet die Teilnehmerinnen ein circa zweistündiges digitales Programm, in dem sie die Universität Bielefeld und ihre Informatik-Studiengänge kennenlernen. Die Teilnehmerinnen können mit aktuellen Studentinnen ins Gespräch kommen, die mitten im Informatik-Studium sind. Eine kleine Schnuppervorlesung sowie Informationen über Anforderungen im Studium sowie Berufsfelder und Berufsaussichten runden das Programm ab. Vorkenntnisse oder Erfahrung in Informatik sind nicht nötig.

Das Programm startet am 22. April um 11.15 Uhr, sodass die Teilnehmerinnen vorab am zentralen diesjährigen digitalen „Girls‘ Day-Event“ teilnehmen können. Die Anmeldung erfolgt über die zentrale Girls‘ Day-Webseite.

Weitere Informationen:
Schnupperprogramm Informatik der Universität auf den Seiten des Girls‘ Day 2021

Kontakt:

Inci Bayindir, Junge Uni Bielefeld
Telefon: 0521 - 1064446
jungeuni@uni-bielefeld.de

Neue Professor*innen an der Universität Bielefeld (Nr. 22/2021)

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22 Professor*innen berufen, davon sieben an die Medizinische Fakultät

Prof'in Dr. Claudia Alfes-Neumann
Prof'in Dr. Claudia Alfes-Neumann,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Claudia Alfes-Neumann (35) ist seit März 2021 als Professorin für Mathematik an der Universität Bielefeld tätig. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Zahlentheorie mit besonderem Fokus auf die Theorie von automorphen Formen. Sie hat an der RWTH Aachen und der University of Wisconsin, Madison (USA) Mathematik studiert und 2015 an der TU Darmstadt promoviert. Danach war sie Postdoktorandin an den Universitäten Heidelberg und Köln. Ab Oktober 2017 arbeitete sie als Juniorprofessorin für Reine Mathematik an der Universität Paderborn.


Professor Dr. Maximilian Benz
Professor Dr. Maximilian Benz,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Maximilian Benz (37) ist seit Dezember 2020 als Professor für Deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Bielefeld tätig. Hier wird er, gefördert als Heisenberg-Professor der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), einen Schwerpunkt in der Spätmittelalter- und Frühneuzeitforschung etablieren, in dem er philologische Forschung in Kooperation mit Historiker*innen, Soziolog*innen und Theolog*innen für historisch-kulturwissenschaftliche Fragestellungen öffnet. Benz wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert, 2019 hat er sich an der Universität Zürich (Schweiz) habilitiert. Lehre und Wissenschaftskommunikation liegen ihm besonders am Herzen, wovon sein Band über „Fragmente einer Sprache der Liebe um 1200“ zeugt.


Juniorprof. Dr. Hendrik Buschmeier
Juniorprof. Dr. Hendrik Buschmeier,
Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessor Dr. Hendrik Buschmeier (37) ist seit Dezember 2020 Professor für Digitale Linguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Sein Forschungsschwer-punkt ist die computationale Modellierung linguistischer Phänomene im spontansprachlichen, multimodalen Dialog. Ein Aspekt der Modellbildung ist dabei die weitergehende Nutzung für künstliche Sprachagenten, sodass die Modelle im Mensch-Agenten-Dialog experimentell erfahrbar sind. Hendrik Buschmeier studierte Informatik an der Universität Bielefeld und der KTH Stockholm (Schweden) und promovierte 2017 am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Seit dem Winter 2019 vertrat er in Bielefeld die Professur für Angewandte Computerlinguistik.


Juniorprof'in Dr. Hanna Drimalla
Juniorprof'in Dr. Hanna Drimalla,
Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessorin Dr. Hanna Drimalla (34) ist seit Dezember 2020 Professorin für Multimodal Behavior Processing  an der Technischen Fakultät. Im Fokus ihrer Forschung stehen die Erkennung von positivem und negativem Affekt, die Messung von Stress und die Analyse sozialer Interaktionsmuster. Hanna Drimalla studierte Computational Science an der Universität Potsdam und Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin untersuchte sie den Zusammenhang von Mimikry und Empathie mit Methoden der Psychophysiologie und des Maschinellen Ler-nens. Als Postdoktorandin forschte sie am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam im Bereich Digital Mental Health. Seit 2020 leitet sie eine Nachwuchsgruppe zur empathischen Künstlichen Intelligenz.


Prof. Dr. Hendrik Friederichs
Prof. Dr. Hendrik Friederichs,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Hendrik Friederichs (46) hat im November 2020 die Professur „Medical Education“ an der Medizinischen Fakultät OWL angetreten und baut die entsprechende Arbeitsgruppe auf. Er forscht zur Ausbildung und Optimierung klinischer Entscheidungskompetenz. Nach dem Humanmedizin-Studium in Marburg und Münster folgten klinische Weiterbildungszeiten in der Unfallchirurgie, Anästhesie, Innere und Allgemeinmedizin. Neben der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin hat Hendrik Friederichs an der Universität Heidelberg einen „Master of Medical Education (MME)“ erworben. Aktuell studiert er noch die Masterstudiengänge „Hochschul- und Wissenschaftsmanagement“ und „Data Science“. Bislang war Friedrichs Ärztlicher Leiter des Studienhospitals®, dem Simulationszentrum der Medizinischen Fakultät Münster.


Prof. Dr. Alexander Grünberger
Prof. Dr. Alexander Grünberger,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Alexander Grünberger (35) ist im Januar 2021 zum Professor für Multiscale Bioengineering an der Technischen Fakultät ernannt worden und leitet die gleichnamige Arbeitsgruppe. Ziel seiner Forschungsvorhaben ist die Entwicklung und Anwendung von miniaturisierten Bioreaktoren in der Größe einzelner Zellen, um molekularbiologische Prozesse im Detail untersuchen zu können. Das erworbene Wissen verwenden sein Team und er für die Optimierung industrieller Bioprozesse. Alexander Grünberger hat Bioingenieurwesen an der Universität Karlsruhe (heute KIT) studiert und promovierte am Forschungszentrum Jülich/RWTH Aachen. 2019 wurde er in das Junge Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW aufgenommen, . Zuletzt war er Juniorprofessor an der Universität Bielefeld.


Prof'in Dr. Ellen Grünkemeier
Prof'in Dr. Ellen Grünkemeier,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ellen Grünkemeier (42) hat zum Februar 2021 die Professur für Britische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft angetreten. Ihre Forschung befasst sich mit anglophonen Literaturen und Kulturen, fokussiert regional auf Großbritannien, Südafrika und Australien sowie historisch auf das 19. bis 21. Jahrhundert. Nach ihrem Studium der Anglistik, Amerikanistik und Germanistik war Ellen Grünkemeier als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig an den Universitäten Dortmund und Hannover, zuletzt als Vertretungsprofessorin an der Universität Leipzig. Promoviert hat sie 2010 zu südafrikanischen Repräsentationen von HIV/AIDS und 2020 habilitiert zu Alltagspraktiken der briti-schen Arbeiterklasse im industriellen Kapitalismus.


Prof. Dr. Eckard Hamelmann
Prof. Dr. Eckard Hamelmann,
Foto: EVKB/M. Bünemann
Professor Dr. Eckard Hamelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), hat zum Dezember 2020 den Ruf auf die Professur „Kinderheilkunde“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld angenommen. Der 1964 in Bonn geborene Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den klinischen Schwerpunkten Allergologie, Immunologie, Infektiologie und Pädiatrische Pneumologie war bereits als Universitätsprofessor an der Berliner Charité und als Lehrstuhlinhaber für Pädiatrie der Ruhr-Universität Bochum tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Grundlagen der Entstehung sowie neuen Methoden der Prävention und frühzeitigen Behandlung von allergischen Erkrankungen und Asthma.


Juniorprof. Dr. Tobias Hecker
Juniorprof. Dr. Tobias Hecker,
Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessor Dr. Tobias Hecker (36) ist im März 2021 zum Professor für Klinische Entwicklungspsychopathologie an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft ernannt worden. Er leitet am Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zu Folgen und Prävention von Gewalt gegen Kinder. Hecker hat Psychologie an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Aarhus (Dänemark) stu-diert und promovierte an der Universität Konstanz. Als Postdoc an den Universitäten Zürich (2015-2016) und Bielefeld (2016-2020) beschäftige er sich mit Auswirkungen von Trauma, Ge-walt und Migration. 2020 in das Junge Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW aufgenommen.


Prof'in Dr. J. Berenike Herrmann
Prof'in Dr. J. Berenike Herrmann,
Foto: Universität Bielefeld
Junioprofessorin Dr. J. Berenike Herrmann (43) ist seit März 2021 Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literaturtheorie/Digital Humanities. Mittels «mixed methods» forscht sie an der Schnittstelle von Literaturwissenschaft, Data Science und Lesepsychologie unter anderem zu Landschaft und Emotion, Kafkas Stil und der Epistemologie computergestützter Literaturgeschichtsschreibung. Berenike Herrmann studierte Germanistik, Soziologie und Hispanistik an den Universitäten Göttingen und Madrid (Autónoma, Spanien). Sie promovierte an der VU University Amsterdam (Niederlande), war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen, Oberassistentin an der Universität Basel (Schweiz), wo sie sich habilitierte. 2020/21 war sie Gastprofessorin für Digital Humanities am Exzellenzcluster «Temporal Communities» der FU Berlin.


Prof'in Dr. Wing-Kee Lee
Prof'in Dr. Wing-Kee Lee,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Wing-Kee Lee (42) ist seit April 2021 Professorin für Physiologie und Pathophysiologie an der Medizinischen Fakultät OWL. In ihrer Forschung erfragt sie, wie Nierenzellen durch Schwermetalle entarten und bösartig werden und wie Nierenkrebszellen sich gegen Krebsmedikamente wehren. Sie studierte Physiologie und Pharmakologie an der University of Manchester (UK). Dort promovierte sie 2005 in Toxikologie. Nach Lehr- und Forschungserfahrungen an der Emory University (USA) und der Universität Witten/Herdecke wurde sie in Witten zunächst Juniorprofessorin und dann Professorin. Weitere Forschungsaufenthalte führten sie als Stipendiatin der Max-Kade-Stiftung zum Memorial Sloan-Kettering Cancer Center (USA) und zum Weizmann Institute of Science (Israel).


Prof'in Dr. Antje Missbach
Prof'in Dr. Antje Missbach,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Antje Missbach (42) arbeitet seit März 2021 als Professorin für Soziologie der globalen/transnationalen Migration und Mobilität an der Fakultät für Soziologie. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Flucht- und Migrationsbewegungen im Asien-Pazifik-Raum. Aktuell befasst sie sich mit den Auswirkungen der Kriminalisierung von Fluchthelfern in Indonesien und Australien. Missbach hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Südostasienstudien und Europäische Ethnologie studiert und an der Australian National University in Canberra (Australien) promoviert. Als Postdoctoral Fellow war sie an der University of Melbourne (Australien) und an der Freien Universität in Berlin. Gelehrt hat sie außerdem an den Universitäten in Heidelberg, Melbourne und zuletzt in Freiburg.


Prof. Dr. Martin Petzke
Prof. Dr. Martin Petzke,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Martin Petzke (40) ist seit November 2020 Professor für Historische Soziologie an der Fakultät für Soziologie. Seine Forschung widmet sich der Frage, wie sozialwissenschaftliche Expertise und Statistiken gesellschaftliche Praxisfelder verändern. Petzke studierte Soziologie, Psychologie und Informatik an der Universität Trier. 2012 promovierte er an der Universität Bielefeld, 2019 folgte eine Habilitation an der Universität Luzern (Schweiz). Petzke war Gastwissenschaftler an der Boston University (USA), am Ralph Bunche Institute for International Studies des Graduate Center der City University of New York (USA) und an der Columbia University (USA).


Prof'in Dr. Doreen Reifegerste
Prof'in Dr. Doreen Reifegerste,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Doreen Reifegerste (41) ist seit Januar 2021 Professorin für Gesundheitskommunikation an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften in der AG4 Prävention und Ge-sundheitsförderung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die (digitale) Kommunikation mit Intermediären (wie Angehörigen oder dem medizinischen Personal), gendersensible Gesund-heitskommunikation und Public Relations im Gesundheitswesen. Doreen Reifegerste hat Kommunikationswissenschaft mit den Nebenfächern Psychologie und Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden studiert, 2012 an der Universität Erfurt promoviert und war zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt im Studiengang Gesundheitskommunikation.


Prof. Dr. Martin Rudwaleit
Prof. Dr. Martin Rudwaleit,
Foto: Klinikum Bielefeld/ S. Behrmann
Professor Dr. Martin Rudwaleit (57) wurde im Januar 2021 auf die Klinische Professur für Rheumatologie an die Medizinischen Fakultät OWL berufen. Martin Rudwaleit ist Chefarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin und Rheumatologie am Klinikum Bielefeld Rosenhöhe. Eines seiner Ziele ist die Etablierung einer klinischen Studienambulanz. Sie kann zukünftig Patient*innen einen sehr frühen Zugang zu neuen Therapien ermöglichen. Zuvor war der Mediziner Chefarzt der Rheumaklinik am Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe und Oberarzt für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie in der Berliner Charité. Rudwaleit promovierte 1992 und habilitierte 2003. Im Jahr 2011 erhielt er eine außerplanmäßige Professur an der Charité - Universitätsmedizin Berlin.


Prof. Dr. Carsten Sauer
Prof. Dr. Carsten Sauer,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Carsten Sauer (42) ist seit Januar 2021 Professor für Sozialstrukturanalyse sozialer Ungleichheiten an der Fakultät für Soziologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Arbeits- und Organisationsforschung, empirische Ungleichheits- und Gerechtigkeitsforschung sowie Methodenforschung. Er studierte Soziologie, Philosophie und Volkswirt-schaftslehre an der Universität Konstanz. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er an den Universitäten Duisburg-Essen und Bielefeld, wo er 2014 promoviert wurde. Anschließend war Carsten Sauer als Radboud Excellence Initiative Fellow im Fachbereich für Soziologie der Radboud Universität in Nijmegen (Niederlande), Associate Editor der Zeitschrift „Social Science Research“ und zuletzt Professor für Soziologie an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.


Prof'in Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy
Juniorprof'in Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy,
Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessorin Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy (40) ist seit April 2021 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und interdisziplinäre Rechtsforschung. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften, Promotion an der Universität des Saarlandes sowie Referendariat in Rheinland-Pfalz mit einer Wahlstation am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Strasbourg, Frankreich) war sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main wissenschaftliche Mitarbeiterin und Habilitandin ebenda. Seit 2017 ist sie Redakteurin der Fachzeitschrift wistra. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Wirtschaftsstrafrecht mit Fokus auf kriminologische Grundlagen und Unternehmensverantwortung sowie im Strafverfahrensrecht. Sie ist Mitglied in der vom Land NRW eingerichteten Kommission zur Verbesserung der Aufklärung komplexer Unglücksereignisse (Loveparade-Unglück 2010).


Prof. Dr. Holger Sudhoff
Prof. Dr. Holger Sudhoff,
Foto: Klinikum Bielefeld/ S. Behrmann
Professor Dr. Holger Sudhoff (53) wurde im Januar 2021 auf die Klinische Professur für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Medizinischen Fakultät OWL berufen. Er ist Chefarzt der Univer-sitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Klinikum Bielefeld Mitte. Sudhoff studierte Medizin an der Ruhr-Universität Bochum und der UCSD Medical School in San Diego (USA). Die Facharztausbildung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie die Zusatz-bezeichnungen „spezielle HNO-Chirurgie“, „plastische Operationen“ und "Laboratoriumsun-tersuchungen in der HNO-Heilkunde“ und "Allergologie" erwarb er in Bochum und Bielefeld. Dissertation und Habilitation erfolgten an der Ruhr-Universität Bochum. 2007 wurde er zum Professor ernannt. Seit März 2007 ist Holger Sudhoff Chefarzt am Klinikum Bielefeld.


Prof. Dr. Sven Thoms
Prof. Dr. Sven Thoms,
Foto: privat
Professor Dr. Sven Thoms (50) ist seit Januar 2021 Professor für Biochemie und Molekularmedizin an der Medizinischen Fakultät OWL. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen seltene genetische Gehirn- und Muskel-Erkrankungen und Zellorganellen (Peroxisomen). Thoms studierte Chemie und Biochemie in Konstanz, Brighton (UK), Witten-Herdecke und am Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH) in Heidelberg. Nach seiner Promotion am Friedrich-Miescher-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft in Tübingen arbeitete er als Postdoktorand in Bochum und Göttingen. Zuletzt leitete er eine Arbeitsgruppe an der Universitätsmedizin Göttingen. 2016 wurde Thoms mit dem Forschungspreis für seltene genetische Erkrankungen der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung ausgezeichnet.


Prof. Dr. Erhart Wischmeyer
Prof. Dr. Erhard Wischmeyer,
Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Erhard Wischmeyer (60) ist seit Januar 2021 Professor für zelluläre Neurophysiologie an der Medizinischen Fakultät OWL. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Erregungsstörungen von Nerven- und Muskelzellen, die durch veränderte Membranproteine (Ionenkanäle) verursacht werden. Er hat Biologie und Philosophie in Bielefeld und Wien (Österreich) studiert und 1993 in Bielefeld promoviert. Danach war er acht Jahre Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und seit 2002 Professor für Neurophysiologie am Physiologischen Institut der Universität Würzburg. 2011 war er Gastprofessor an der University of Virginia in Charlottesville (USA) und 2015 an der Universiti Sains Malaysia in Kota Bharu (Malaysia).


Prof'in Dr. Ulrike Witten
Prof'in Dr. Ulrike Witten,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Witten (38) ist seit April 2021 Professorin für Evangelische Religionspädagogik an der Universität Bielefeld. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diakonisches Lernen, Religionsdidaktik angesichts religiös-weltanschaulicher Heterogenität sowie die wechselseitige Erschließung von Inklusionstheorie und Religionspädagogik. Neben der theoretischen Arbeit am Inklusionsbegriff erforscht sie, warum religiöse Bildung trotz Inklusionsanspruch nicht alle Lernenden gleichermaßen erreicht. Sie studierte Theologie, Geschichte und Erziehungswissenschaften und promovierte an der Universität Leipzig. Nach ihrem Zweiten Staatsexamen arbeitete sie als Lehrerin und war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie 2021 habilitierte.


Prof'in Dr. Sina Zarrieß
Prof'in Dr. Sina Zarrieß,
Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Sina Zarrieß (36) ist seit Februar 2021 Professorin für Computerlinguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Sie erforscht natürliche Sprache mit Verfahren der Informatik, besonders mit Methoden des maschinellen Lernens. Ziel ist es, Systeme zu entwickeln, die sprachliche Äußerungen in Texten und Dialogen verstehen oder selber produzieren, und dabei herauszufinden, was Menschen eigentlich tun, wenn Sie miteinander reden. Sina Zarrieß hat in Potsdam und Toulouse (Frankreich) studiert und an der Universität Stuttgart promoviert. Als Postdoc kam sie das erste Mal nach Bielefeld, trat dann eine Juniorprofessur an der Universität Jena an und kehrte jetzt an die Universität Bielefeld zurück.

Graphen: Alles unter Kontrolle! (Nr. 23/2021)

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Forschungsteam demonstriert Steuermechanismus für Zukunftsmaterial

Wie lassen sich große Datenmengen möglichst schnell übertragen oder verarbeiten? Ein Schlüssel dazu könnte Graphen sein. Das ultradünne Material ist nur eine Atomlage dick, und die darin enthaltenen Elektronen haben aufgrund von Quanteneffekten sehr besondere Eigenschaften. Es könnte sich deshalb sehr gut eignen, um es für besonders leistungsfähige elektronische Bauelemente zu verwenden. Allerdings fehlte bislang das Wissen, wie sich bestimmte Eigenschaften von Graphen geeignet steuern lassen. Das ändert eine neue Studie eines Teams von Wissenschaftler*innen aus Bielefeld und Berlin zusammen mit Forschenden aus weiteren Forschungsinstituten in Deutschland und Spanien. Einer der Studienleiter ist der Physiker Professor Dr. Dmitry Turchinovich von der Universität Bielefeld. Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht worden. 
Prof. Dr. Dmitry Turchinovich von der Universität Bielefeld ist einer der beiden Leiter der Studie. Er erforscht, wie sich Graphen künftig in der Elektrotechnik nutzen lässt. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Prof. Dr. Dmitry Turchinovich von der Universität Bielefeld ist einer der beiden Leiter der Studie. Er erforscht, wie sich Graphen künftig in der Elektrotechnik nutzen lässt. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller

Für die Studie kooperierten die Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld, des DLR Institut für optische Sensorsysteme, der Technischen Universität Berlin mit Forscher*innengruppen am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, am Catalan Institute of Nanoscience and Nanotechnology (ICN2) und am Institute of Photonic Sciences (ICFO) in Spanien und des Max-Planck Instituts für Polymerforschung.

Eine wichtige Funktionalität in der Elektronik ist es, die Frequenzen von Wechselströmen in geeigneten Bauelementen umwandeln zu können, während die Ströme durch sie hindurchfließen. Das ist notwendig, um Signale zu verarbeiten, und eine wichtige Grundlage dafür, dass etwa Mobiltelefone oder Radios funktionieren. Ob und wie sich solche Frequenzänderungen durch Graphen erreichen, kontrollieren und steuern lassen, hat das deutsch-spanische Studienteam nun untersucht. 

Graphen ist besonders für Anwendungen im Terahertz-Bereich geeignet
Die Wissenschaftler*innen legten an das Graphen eine elektrische Gleichspannung von nur wenigen Volt an und untersuchten, wie sich die Frequenzen von angelegten Wechselströmen in Abhängigkeit von dieser Steuerspannung verhielten. „Wir hatten schon früher festgestellt, dass wir mit Graphen Stromfrequenzen besonders effizient verändern können“, sagt Professor Dr. Dmitry Turchinovich von der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld. Er ist einer der beiden Leiter der Studie. „Graphen hatte sich hierbei um ein Vielfaches besser herausgestellt als alle anderen bekannten Materialien.“ 

Zu diesen Vorteilen zählt insbesondere, dass sich Graphen auch für die sogenannte Frequenzvervielfachung nutzen lässt, und dass Frequenzen im Terahertz-Bereich erzeugt werden können. Dieser Frequenzbereich ist technologisch sehr wichtig – aber die meisten konventionellen elektronischen Materialien sind dafür nicht geeignet. „Für technologische Anwendungen von Graphen fehlte uns aber bislang das Wissen, wie wir diese Frequenzumwandlungen steuern können“, sagt Turchinovich. Diese Wissenslücke haben die Forschenden nun geschlossen.

Wenn man eine Steuerspannung an Graphen anlegt, lässt sich die Frequenzumwandlung des Stroms kontrollieren. Grafik: Juniks, Dresden, CC BY
Wenn man eine Steuerspannung an Graphen anlegt, lässt sich die Frequenzumwandlung des Stroms kontrollieren. Grafik: Juniks, Dresden, CC BY
Die Spannung kontrolliert, wie viele Elektronen sich frei bewegen
Wie aber funktioniert die Steuerung eigentlich genau?  „Mit Steuerspannungen von wenigen Volt können wir die Zahl der verfügbaren freien Elektronen in Graphen genau einstellen“, erklärt Dr. Hassan A. Hafez aus der Arbeitsgruppe von Turchinovich: „Das ist wichtig, da wir dadurch den optimalen Arbeitspunkt einstellen können. Je mehr Elektronen sich frei im Material bewegen können, desto effizienter funktioniert die Frequenzvervielfachung. Es gibt aber auch eine Sättigung, da die Elektronen mit wachsender Anzahl auch stärker miteinander wechselwirken, was die Effizienz wiederum verringert.“

Graphen gilt als entscheidend, um Anwendungen im Terahertzbereich zu ermöglichen. „Wir haben einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Nutzung von Graphen als funktionalem Quantenmaterial in elektronischen Bauelementen erreicht“, sagt Professor Michael Gensch, Co- Leiter der Studie vom DLR-Institut für optische Sensorsysteme in Berlin und der Technischen Universität Berlin. „Es ist dadurch prinzipiell möglich, Hybrid-Bauelemente zu designen. In diesen könnte das ursprüngliche elektrische Signal mit einer niedrigeren Frequenz, wie es konventionelle Halbleiterbaulemente erzeugen, mit Graphen dann effizient, kontrollierbar und vorhersagbar in den Terahertz-Bereich konvertiert werden.“ Neben den möglichen Anwendungen in der Telekommunikation und der Datenverarbeitung ergeben sich auch Anwendungen in leistungsfähigen Terahertz Sensoren für die Weltraumforschung oder zur Untersuchung der Erdatmosphäre.

Originalveröffentlichung: 
Sergey Kovalev, Hassan A. Hafez, Klaas-Jan Tielrooij, Jan-Christoph Deinert, Igor Ilyakov, Nilesh Awari, David Alcaraz, Karuppasamy Soundarapandian, David Saleta, Semyon Germanskiy, Min Chen, Mohammed Bawatna, Bertram Green, Frank H. L. Koppens, Martin Mittendorff, Mischa Bonn, Michael Gensch, and Dmitry Turchinovich: Electrical tunability of terahertz nonlinearity in graphene. Science Advances, https://doi.org/10.1126/sciadv.abf9809, erschienen am 07.04.2021. 

Weitere Informationen: 
Website der Arbeitsgruppe Terahertz-Physik 

Kontakt:
Prof. Dr. Dmitry Turchinovich, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5468

Universität Bielefeld startet ins dritte „Corona-Semester“ (Nr. 24/2021)

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Rektor, Oberbürgermeister und Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) begrüßen neue Studierende auf digitalem Weg

Bereits zum dritten Mal kann die Universität Bielefeld heute (12.04.2021) ihre neuen Studierenden zum Semesterstart nicht wie gewohnt im Hörsaal, sondern nur per digitaler Veranstaltung begrüßen – das Corona-Infektionsgeschehen und die aktuell geltenden Regelungen lassen nach wie vor Präsenzveranstaltungen nur in Ausnahmefällen zu. Im Sommersemester 2021 starten 1.150 neue Studierende ihr Studium an der Universität Bielefeld. Die beliebtesten Fächer sind: Bildungswissenschaften, Anglistik und Geschichtswissenschaft.
In einem Zelt auf der Uni-Wiese können sich neue Studierende im April eine Tasche mit Uni-Schriftzug abholen.
In einem Zelt auf der Uni-Wiese können sich neue Studierende im April eine Tasche mit Uni-Schriftzug abholen. Foto: Universität Bielefeld
In Bielefeld gilt aktuell die Notbremse und das Infektionsgeschehen ist weiterhin hoch dynamisch – wir müssen daher auch zum Sommersemester leider wieder überwiegend digital starten“, so Gerhard Sagerer, Rektor der Universität. „Ob und wann eine Entspannung eintritt und wieder mehr in Präsenz möglich ist, können wir heute nicht absehen. Und doch fordern unsere Studierenden und Lehrenden Planungssicherheit ein. Daher hat das Rektorat entschieden, von Planungen abzusehen, die einen eventuellen Wechsel der Seminare oder Vorlesungen von digital zu Präsenz vorsehen.“ 

Selbst wenn sich das Infektionsgeschehen im Laufe der kommenden Wochen so verändert, dass auch wieder mehr Präsenzveranstaltungen möglich sein könnten, wird das Semester also überwiegend als Online-Semester zu Ende gebracht. Hintergrund: Ein Wechsel im laufenden Semester kann für viele Studierende Probleme bedeuten, da sie beispielsweise ihren Wohnsitz aktuell nicht in Bielefeld haben oder ihre Jobs so geplant haben, dass Präsenzveranstaltungen nicht besucht werden können. Auch für Lehrende ist ein kurzfristiger Wechsel mit einem großen didaktischen und organisatorischen Aufwand verbunden. 

„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, da wir wissen, wie wichtig der persönliche und direkte Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden ist“, so Sagerer. „Wir halten es daher für wichtig und sinnvoll im Laufe des Semesters flexibel reagieren zu können: Wenn es die Infektionslage wieder zulässt, sollen einzelne Termine auch – nach Absprache zwischen Lehrenden und Studierenden – wieder vor Ort durchgeführt werden können. Dies gilt insbesondere für neue Studierende, die die Universität noch gar nicht kennen.“ 

Weiterhin möglich sind spezielle Präsenzlehrveranstaltungen wie zum Beispiel Laborpraktika, sportpraktische oder künstlerische Lehrveranstaltungen, die auf spezielle Räumlichkeiten angewiesen sind und nicht online durchgeführt werden können. Mündliche und schriftliche Prüfungen werden grundsätzlich als Online-Prüfungen durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen sind derzeit Prüfungen in Präsenz möglich.

Aufgrund der aktuell geltenden „Notbremse“ in Bielefeld musste auch der Zugang zur Universitätsbibliothek wieder einschränkt werden. Ausleihe und Rückgabe von Literatur sind möglich, allerdings müssen die benötigten Medien zuvor bestellt werden. Beratung erfolgt digital per Mail, per Telefon oder per Chat. Den tagesaktuell gültigen Stand der Nutzungsbedingungen finden Nutzer*innen hier: https://www.ub.uni-bielefeld.de/ub/coronavirus/

Arbeitsplätze für Studierende kann die Universität aufgrund der Regelungen in den Gebäuden zurzeit nicht zur Verfügung stellen. Serviceeinheiten wie der Infopunkt, das Studierendensekretariat, die Zentrale Studienberatung (ZSB), das International Office (IO), die Beratung im BITS oder die Prüfungsämter in den Fakultäten sind weiterhin nur per E-Mail, online oder über Telefon erreichbar. Auch die Mensa bleibt geschlossen. Ein eingeschränktes Speisenangebot gibt es in der Cafeteria im Gebäude X zum Mitnehmen. Die Universitätsgebäude sind für Publikumsverkehr geschlossen. In den Gebäude und auf dem Campus gilt: 1,5m Abstand halten. Auf den Verkehrsflächen in den Gebäuden gilt Maskenpflicht.

Digitale Erstsemesterbegrüßung
Mit einer Erstsemesterbegrüßung in digitaler Form heißt die Universität die neuen Studierenden willkommen. Dabei sprechen der Rektor, Gerhard Sagerer, der Studiendekan der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Dr. Jan Andres, sowie die zwei studentischen Vertreterinnen Annika Vinzelberg (AStA-Vorsitzende) und Marta Pätz (Peer Learning) über Unterstützungsangebote der Universität für einen guten Studieneinstieg. Dazu gibt es aktuelle Eindrücke vom Campus und einen Videogruß von Oberbürgermeister Pit Clausen. Unter www.uni-bielefeld.de/studienstart finden die Erstsemesterstudierenden ein umfangreiches Info-Paket für ihren Start an der Universität. Übrigens: Das obligatorische Begrüßungsgeschenk, die Tasche mit Uni-Schriftzug, können sich die neuen Studierenden zum Semesterbeginn in einem Zelt auf der Uni-Wiese abholen. 

Wertschätzung für Engagement der Fachschaften
„Wir möchte zum Semesterbeginn einen Fokus auf die herausragende Arbeit und das besondere Engagement unserer Fachschaften für Erstsemesterstudierende in diesen Corona-Semestern legen“, so Sagerer. „Sie tragen mit ihren Orientierungsangeboten entscheidend dazu bei, dass den Studierenden ein guter Start an der Universität gelingt.“ Viele Fachschaften haben Formate wie die Ersti-Wochen in den vergangenen Monaten ins Digitale gebracht oder neu umgesetzt. Diese Leistung honoriert die Universität mit Unterstützung der Universitätsgesellschaft mit insgesamt 5.000 Euro. Dieses Geld wird unter den Fachschaften aufgeteilt. Das Geld kann frei von den Fachschaften verwendet werden, z.B. für ein neues Sofa im Fachschaftsraum oder einen gemeinsamen Ausflug.

Bürger*innen-Testzentrum auf dem Campus
Zum Semesterstart hat die PVM GmbH ein Bürger*innen-Testzentrum im Gebäude X auf dem Campus eröffnet. Die Universität ist hier Kooperationspartnerin und unterstützt so die Ausweitung von Corona-Schnelltestkapazitäten in der Stadt. Hier kann sich jede*r Bürger*in einmal wöchentlich kostenlost testen lassen. Die Universität als Arbeitgeber eröffnet für Beschäftigte, die auf dem Campus arbeiten müssen, die zusätzliche Möglichkeit, sich einmal pro Woche mit einem Schnelltest im Testzentrum testen zu lassen. Auch für Studierende, die vor Ort studieren müssen (z.B. Laborpraktika, sportpraktische Lehrveranstaltungen), gibt es ein freiwilliges Testangebot z.B. vor Ort in den Laboren oder im Testzentrum. Die betroffenen Fakultäten und Fächer sind informiert.

Wintersemester beginnt eine Woche später
Die Vorlesungszeit für das Wintersemester 2021/22 ist vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW um eine Woche verschoben worden. Es beginnt jetzt am 11. Oktober 2021. Ursache dafür ist das Ende der Bewerbungsphase im Dialogorientierten Serviceverfahren, das aufgrund verschobener Abiturprüfungen in einigen Ländern ebenfalls vom 15. auf den 31. Juli verlegt wurde.

Universität besetzt Professur zu geschlechtersensibler Medizin (Nr. 25/2021)

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Sabine Oertelt-Prigione an Medizinische Fakultät OWL berufen

Die Universität Bielefeld besetzt eine neue klinisch-theoretische Professur an der Medizinischen Fakultät OWL: Professorin Dr. med. Sabine Oertelt-Prigione baut die Arbeitsgruppe Geschlechtersensible Medizin auf. Die Wissenschaftlerin leitet den Lehrstuhl für Gender in Primary and Transmural Care (Geschlecht in der allgemeinmedizinischen und sektorenübergreifenden Versorgung) am Radboud University Medical Center in Nijmegen, Niederlande. Sie wird künftig sowohl an der Universität Bielefeld als auch am Radboud University Medical Center forschen und lehren.

Prof’in Dr. med. Sabine OerteltPrigione übernimmt die neu eingerichtete Professur Geschlechtersensible Medizin. Foto: Universität Bielefeld
Prof’in Dr. med. Sabine OerteltPrigione übernimmt die neu eingerichtete Professur Geschlechtersensible Medizin. Foto: Universität Bielefeld
„Die Berufung von Sabine Oertelt-Prigione ist eine maßgebliche Bereicherung für unsere Fakultät, und bietet großes Potenzial, innovative Forschungsimpulse in die regionale Gesundheitsversorgung zu tragen“, sagt Professorin Dr. med. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL. 
Brückenprofessur für transnationalen Wissens- und Ideenaustausch

Professorin Dr. med. Sabine Oertelt-Prigione wird künftig ihre Zeit zwischen Bielefeld und Nijmegen aufteilen. Ihre Professur versteht sie als Brückenprofessur, die die junge Medizinische Fakultät OWL mit einem großen Netzwerk von Fachleuten der geschlechtersensiblen Medizin verbindet. „Mir liegt daran, den transnationalen Austausch von Wissen, innovativen Ideen und Expert*innen im Feld der geschlechtersensiblen Medizin zu fördern“, sagt Sabine Oertelt-Prigione. Die Medizinerin engagiert sich auch über ihre Disziplin hinaus. So gehörte sie in den vergangenen Jahren der von der Europäischen Kommission geförderten Fachgruppe „Gendered Innovations 2“ an und vertrat darin den Gesundheitsbereich.

Neue Perspektiven für die individuelle Behandlung
„Ein geschlechtersensibler Ansatz unterstützt Ärzt*innen bei der individuellen Diagnose und Behandlung“, sagt Sabine Oertelt-Prigione. Der Ansatz ist für zahlreiche Krankheiten zentral, um Symptome richtig zu diagnostizieren und Wirkstoffe und ihre Dosierung auszuwählen, falls eine medikamentöse Behandlung angezeigt ist. So klagen Frauen beispielsweise häufiger als Männer über Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Unterschiede in der Körpergröße alleine reichen aber nicht aus, um diesen Unterschied aufzuklären. „Geschlechtersensible Medizin berücksichtigt, dass Frauen, Männer und andere Geschlechter unterschiedlich von Erkrankungen betroffen sein können – sowohl wegen biologischer Ursachen als auch wegen unterschiedlicher Verhaltensweisen und Unterschieden im Zugang zur Gesundheitsversorgung.“ 

Sabine Oertelt-Prigione widmet sich in ihrer Arbeit hauptsächlich drei Aufgaben. Die erste Aufgabe ist die Netzwerkbildung und Anwaltschaft für geschlechtersensible Medizin. „Lange Jahre wurden geschlechtersensible Prinzipien in der Medizin vernachlässigt. Deswegen ist es wichtig, dass es Fürsprecher*innen für das Thema gibt, die den Dialog mit Ärzt*innen und Akteur*innen aus Politik und Gesellschaft suchen.“ Weitere wichtige Aufgaben sieht sie in der Methodenentwicklung und in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit klinischen Disziplinen. 

Zu Beginn widmet sie sich insbesondere der Erarbeitung des geschlechtersensiblen Curriculums für das Medizinstudium. Gleichzeitig möchte sie ein lokales Netzwerk zu praktizierenden Ärzt*innen aufbauen und klären, welche Möglichkeiten bestehen, geschlechtersensible medizinische Versorgung praktisch zu implementieren und so zu erforschen. „Die Entwicklung einer neuen medizinischen Fakultät ist ein spannender Moment, der viele Möglichkeiten eröffnet“, sagt Sabine Oertelt-Prigione. „Ich hoffe, viele neue Anknüpfungspunkte und Kooperationspartner*innen im Kollegium zu finden.“

Internationale Erfahrungen prägen die Arbeitsweise der neuen Professorin

Sabine Oertelt-Prigione studierte in Mailand Humanmedizin und schloss ihre Weiterbildung in der Inneren Medizin ab. Nach einem Aufenthalt als Postdoktorandin an der University of California Davis, USA, arbeitete sie von 2009 bis 2016 am Institut für Geschlechterforschung in der Medizin in Berlin. In dieser Zeit hat sie promoviert und sich an der Charité– Universitätsmedizin Berlin habilitiert. Parallel legte sie einen Masterabschluss in Public Health an der London School of Hygiene and Tropical Medicine in Großbritannien ab, ebenfalls absolvierte sie eine Ausbildung zur Organisationsberaterin. Seit 2017 hat Sabine Oertelt-Prigione den Lehrstuhl am Radboud University Medical Center in Nijmegen, Niederlande inne. Neben ihrer akademischen Aktivität ist sie als Coach und Mentorin für junge Wissenschaftler*innen und Start-ups tätig.

Mit der Einrichtung der neuen Professur für geschlechtersensible Medizin setzt die Universität Bielefeld ihr jahrzehntelanges Engagement für Geschlechterforschung fort. So wurde an der Universität bereits 1982 das Interdisziplinäre Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) eingerichtet – die erste offizielle Frauenforschungseinrichtung an einer deutschen Universität. Das daraus hervorgegangene Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZG) stellt Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in den Mittelpunkt seiner Forschungen. Auch die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld berücksichtigte seit ihrer Gründung im Jahr 1994 früh Geschlechter- und Diversitätsaspekte in Forschung und Lehre. 

Sabine Oertelt-Prigione möchte an diese langjährige Tradition der Bielefelder Frauen- und Geschlechterforschung anknüpfen. „Mein Ziel ist es, die geschlechtersensible Medizin sichtbarer zu machen. Dazu gehört, zu zeigen, welche Potenziale sie bietet und wie breit sie inhaltlich aufgestellt ist“, sagt Sabine Oertelt-Prigione. Daher will sie in ihre Arbeit in Bielefeld von Anfang an unterschiedliche Interessengruppen einbeziehen: Ihre neue Arbeitsgruppe soll von einem divers zusammengesetzten zivilgesellschaftlichen Beirat aus Patient*innen, potentiellen Nutzer*innen von Präventionsleistungen  und weiteren Interessengruppen beraten werden. „Trotz meines bunten Lebenslaufes kann ich natürlich nicht alle Bedarfe einschätzen, dabei werden wir uns immer von Betroffenen beraten lassen“, sagt Sabine Oertelt-Prigione.

Medizinische Fakultät OWL
Mit der Neuberufung von Sabine Oertelt-Prigione Mitte April sind jetzt neun theoretische und klinisch-theoretische Professuren der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe (OWL) sowie sieben klinische Professuren besetzt. Zudem sind weitere klinisch-theoretische und klinische Professuren aktuell im Besetzungsverfahren. Weitere Ausschreibungen und Berufungsverfahren folgen. In Kürze beginnt auch das Zulassungsverfahren für die Medizinstudienplätze.

Weitere Informationen: 
Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät OWL
Forschungsprofil der Fakultät 


BRIC-Initiative: Think Tank für OWL als Katalysator für Forschungskooperationen (Nr. 26/2021)

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Universität und Fachhochschule Bielefeld erhalten Förderung für Aufbau einer Denkfabrik auf dem Campus Bielefeld

Die Initiative Bielefeld Research and Innovation Campus (BRIC) von Universität und Fachhochschule Bielefeld, Stadt Bielefeld und Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld hat mit ihrer GmbH einen wichtigen Meilenstein erreicht: Im Rahmen der Regionale 2022 erhält sie europäische Fördermittel, um den „Think Tank für OWL“ aufzubauen. Der Think Tank soll Unternehmen und Ausgründungen einen niedrigschwelligen Zugang zur Spitzenforschung auf dem Campus Bielefeld und zu innovativen Kooperationen mit Bielefelder Forscher*innen ermöglichen. Als Gesellschafterinnen erhalten nun die Universität und die Fachhochschule Bielefeld eine Förderung zum strukturellen Aufbau bis März 2023.

Die Themenfelder Mensch-Maschine-Interaktion und Biotechnologie sind zwei von sechs Themenfelder, in denen der Think Tank OWL innovative Kollaborationen zwischen Forschenden auf dem Campus Bielefeld und Unternehmen anstößt. Fotos: BRIC
Die Themenfelder Mensch-Maschine-Interaktion und Biotechnologie sind zwei von sechs Themenfelder, in denen der Think Tank OWL innovative Kollaborationen zwischen Forschenden auf dem Campus Bielefeld und Unternehmen anstößt. Fotos: BRIC
„Der Think Tank für OWL ist Herzstück und zugleich Katalysator von BRIC: Wir ermöglichen hier Unternehmen einen niedrigschwelligen und zugleich effizienten Zugang zur Forschung auf dem Campus Bielefeld. Gleichzeitig bauen wir ein lokales Innovationsökosystem zwischen Universität, Fachhochschule und Unternehmen auf. Erste Gespräche hierzu führen wir bereits jetzt“, erklärt Herbert Vogel, Geschäftsführer der BRIC GmbH.

Die Denkfabrik richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das „Rückgrat der ostwestfälischen Wirtschaft“– und an sogenannte Deep-Tech-Spin-offs, also Unternehmensausgründungen oder Startups im Bereich von forschungsbasierten Technologielösungen. Der Think Tank soll Berührungsängste mit der Forschung nehmen und Kollaborationen für diejenigen Unternehmen ermöglichen, denen personelle und zeitliche Kapazitäten für eigene Forschungs- und Innovationsarbeit fehlen. Dafür wird eine zentrale Anlaufstelle im Think Tank errichtet („Single-Point-of Contact“), die auch neuartige Formate zwischen Wissenschaft und Wirtschaft konzipiert. Außerdem begleiten Transferscouts und Transfermanager*innen interessierte Unternehmen auf ihrem Kollaborationsweg mit Forschenden auf dem Campus Bielefeld.

„Im Think Tank für OWL sollen Unternehmen gemeinsam mit Forscher*innen die immer schneller geforderten Innovationen entwickeln können – eine Fähigkeit, die in der sich rasant verändernden Wirtschaft entscheidend ist für unternehmerischen Erfolg“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld. „Wir möchten hier gezielt interdisziplinäre Kooperationen mit Unternehmen und Deep-Tech-Spin-offs vorantreiben: von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendungsforschung, von der Einstiegskooperation bis hin zur langfristigen Partnerschaft.“ 

„Fachhochschule Bielefeld und Universität Bielefeld können bereits auf eine erfolgreiche Kooperationstradition zurückblicken“, bilanziert Professor Dr. Christian Schröder, Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer an der FH. „Ein Erfolgsgeheimnis dabei war immer, dass gemeinsam Aktivitätsfelder identifiziert wurden, in denen beide Partner spezifische und sich ergänzende Kompetenzen einbringen konnten. Das wird auch beim Think Tank der BRIC-Initiative so sein, bei dem wir uns zunächst auf die sechs Felder ,Biotechnologie‘, ,Data Science‘, ,Gesundheit und Pflege‘, ,Materialforschung‘, ,Mensch-Maschine-Interaktion‘ sowie ,Smart Systems und Smart Products‘ konzentrieren wollen.“

Das Gesamtvolumen der Aufbauphase des Think Tanks für OWL beträgt rund 1 Million Euro. Die Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurden in Höhe von rund 556.000 Euro bis März 2023 bewilligt. Der Rest wird von der BRIC GmbH, der Universität Bielefeld und der Fachhochschule Bielefeld getragen. Die Förderung bezieht sich auf den strukturellen Aufbau des Think Tanks bis März 2023, der in bestehenden Räumlichkeiten von Universität und Fachhochschule Bielefeld erfolgt. Konkret geht es zunächst um sechs Personalstellen. Die Initiative begrüßt für den späteren Standort des Think Tanks einen Ort in unmittelbarer Nähe des Campus.  

Die BRIC GmbH wurde 2019 von Universität und Fachhochschule Bielefeld gemeinsam mit Stadt Bielefeld und Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) gegründet, um der Initiative BRIC einen formalen Anker zu geben und so den Hochschulstandort Bielefeld und die Innovationsregion OWL konsequent weiterzuentwickeln. Der Think Tank für OWL stellt die 1. Säule von BRIC dar. Außerdem sollen große forschungs- und innovationsorientierte Unternehmen (2. Säule) sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (3. Säule) für gemeinsame forschungsbasierte Innovationsprozesse gewonnen werden.

Der Think Tank wurde 2018 als Projekt der Regionale 2022 eingereicht. OstWestfalenLippe richtet das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land über innovative und modellhafte Projekte zu stärken.

Stimmen zum Think Tank für OWL:
Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Bezirksregierung Detmold
„Die Projektpartner haben mit dem Think Tank OWL einen Prozess angestoßen, der den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort OWL konsequent weiterentwickeln wird. Sie festigen und verstetigen den Wissens- und Technologietransfer von der Spitzenforschung in die Unternehmen hinein und umgekehrt: Mittelständische Unternehmen geben Impulse für Forschung und Entwicklung. Vom Think Tank OWL werden Impulse ausgehen, die in der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe wirken. Mit der Förderung über rund 556.000 Euro für den ersten Projektbaustein unterstützt die öffentliche Hand ein bedeutsames Projekt für die Entwicklung Ostwestfalen-Lippes.“

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:
„Der Think Tank für OWL trifft auf dem Campus Bielefeld auf eine ideale Forschungslandschaft, in der Universität und Fachhochschule in unmittelbarer Nachbarschaft bereits jetzt eng kooperieren. Durch den Think Tank können wir neue forschungsbasierte Kollaborationsformate mit externen Partner*innen auf Unternehmensseite anstoßen und so Technologietransfer und Innovationen in die Region bringen – das verstehen wir als unsere gesellschaftliche Verantwortung. Wir bereiten auch den Weg vor für Formate wie Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen.“

Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der FH Bielefeld:
„Der Bielefelder Research and Innovation Campus (BRIC) wird ein weiterer Baustein des leistungsstarken Forschungs- und Innovationsökosystems in OWL. Mit dem Fördermittelbescheid für den dazugehörigen Think Tank haben wir nun eine erste wichtige Etappe erreicht. Von der Grundlagenforschung bis zum Anwendungsbezug bieten die Universität Bielefeld und die FH Bielefeld auf einem Campus eine exzellente Forschungs- und Transferinfrastruktur. Mit der BRIC-Initiative wollen wir Unternehmen und Forschenden auch in räumlicher Nähe auf dem Campus einen Rahmen für ihre gemeinsame Arbeit bieten. Der erste Schritt ist nun getan. Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg – und auf die weitere gemeinsame Arbeit!“

Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
„Der Bielefeld Research and Innovation Campus bietet die Chance für eine hervorragende Plattform, über die technologiestarke und -interessierte Unternehmen Kooperationen mit der heimischen Forschungslandschaft aufbauen beziehungsweise ausbauen können. Mit der Initiative kann der Wissenstransfer in Ostwestfalen deutlich intensiviert werden – interdisziplinär, kooperativ und praxisnah. Wir freuen uns sehr über den jetzigen Start und erwarten längerfristig erhebliche technologische Vorteile für die beteiligten Unternehmen. Als industriestarke Region erwarten wir relevante Wachstumspotenziale und Fortschrittsimpulse von der Kooperationsplattform. Das im BRIC generierte Wissen soll die regionale Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam aktiv voranbringen.“

Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld
„Mit dem Aufbau des Think Tank profiliert sich Bielefeld weiter auf dem Weg zur Wissenschaftsstadt und sendet gerade in der aktuell schwierigen Situation ein deutliches Signal als attraktiver und verlässlicher Wirtschaftsstandort. Ich freue mich, wenn aufstrebende Institute und Forschungslabore in unserer Stadt eine Basis für ihre Entwicklungsideen vorfinden. Auch für den tief verwurzelten Mittelstand in der Region sehe ich eine große Chance, ihr Marktpotenzial und Portfolio zukunftssicher zu erweitern. Die im Jahr 2019 gegründete BRIC-GmbH hat sich damit als Innovationskorpus bewiesen und steigert mit dem Projekt des Think Tank nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit unseres Hochschulstandortes. Wir alle werden diese spannende Entwicklung bestmöglich unterstützen und begleiten.“

Herbert Weber, Geschäftsführer OWL GmbH
„Beim Think Tank für OWL kommen die Spitzenforschung der Universität und Anwendungsorientierung der Fachhochschule in Bielefeld in einzigartiger Weise zusammen. Das wird auch den kleinen Unternehmen in ganz OstWestfalenLippe helfen. Gerade jetzt bei der Bewältigung der Coronafolgen – zum Beispiel in der Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft. Ich freue mich, dass dieses Projekt als ein Next-Practice-Modell der REGIONALE 2022 jetzt in die Umsetzung gehen kann!“


Weitere Informationen:
Die Webseite der Campusentwicklungs-GmbH BRIC: https://bric-owl.de

Kontakte:
Prof. Dr. Reinhold Decker, Universität Bielefeld
Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft
E-Mail: prorektorat-informationsinfrastruktur@uni-bielefeld.de   
Telefon: 0521 106-12487

Prof. Dr. Christian Schröder, Fachhochschule Bielefeld
Vizepräsident für Forschung, Entwicklung, Transfer
E-Mail: christian.schroeder@fh-bielefeld.de
Telefon: 0521 106-71226

Graduiertenkolleg für vertrauenswürdigere KI-Technologie (Nr. 27/2021)

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Start des standortübergreifenden Promotionsnetzwerks Dataninja

Ob kooperative Industrieroboter, Chatbots oder vollautomatische Einparkassistenten: Künstliche Intelligenz (KI) erlaubt heute vielfach neue Services und Produkte. Auch wenn es häufig unbemerkt bleibt, unterstützen KI-Komponenten auf unterschiedlichste Weise in Forschung, Berufs- und Privatleben. Das neue standortübergreifende Graduiertenkolleg Dataninja forscht künftig daran, KI-Technologien vertrauenswürdiger zu machen mit dem Ziel, dass Nutzer*innen künstliche Intelligenz einfacher verwenden können und unter Kontrolle behalten. Die Universität Bielefeld koordiniert das Kolleg. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert es mit fünf Millionen Euro. 30 Forschende von neun Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften kooperieren für das Graduiertenkolleg, unter ihnen 15 Doktorand*innen. Forschende, Politiker*innen und Vertreter*innen aus der Wirtschaft feiern am Montag, 3. Mai, den Start des Graduiertenkollegs.  

Prof’in Dr. Barbara Hammer leitet das neue Graduiertenkolleg Dataninja. Dr. Malte Schilling koordiniert das Promotionsnetzwerk. Foto (li.): Universität Bielefeld/S. Jonek, Foto (re.): Universität Bielefeld
Prof’in Dr. Barbara Hammer leitet das neue Graduiertenkolleg Dataninja. Dr. Malte Schilling koordiniert das Promotionsnetzwerk. Foto (li.): Universität Bielefeld/S. Jonek, Foto (re.): Universität Bielefeld
„Künstliche Intelligenz und ihre Anwendungen gehören mittlerweile zu unserem Alltag und sind natürlich auch in der Wissenschaft wichtige Bausteine des digitalen Wandels. KI wird aber nur dann wirklich vertrauensvoll genutzt werden, wenn Themen wie Ethik und Vertrauen bei Erforschung und Entwicklung von Beginn an mitgedacht werden“, sagt Wissenschaftsministerin 

Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Der Ausbau von KI in Nordrhein-Westfalen ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung. Mit dem Graduiertenkolleg Dataninja fördert das Land gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs, um dem Fachkräftemangel auf diesem Gebiet entgegenzuwirken und ein herausragender Standort für vertrauenswürdige KI-Forschung zu werden.“

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen wird die online abgehaltene Auftaktveranstaltung gemeinsam mit Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, eröffnen. „Das neue Graduiertenkolleg bündelt die Kompetenzen von zwölf starken und international renommierten KI-Forschungsgruppen“, sagt Gerhard Sagerer. „Diese standortübergreifende Zusammenarbeit macht es möglich, dass die beteiligten Forschenden ihre unterschiedlichen Kompetenzen miteinander verschränken und so zu grundlegenden Innovationen für vertrauenswürdige und robuste künstliche Intelligenz gelangen. Weil das Kolleg als Netzwerk organisiert ist, bietet es auch eine Anlaufstelle für Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen wollen, die weniger fehleranfällig sind und sich flexibel auf neue Anforderungen einstellen können.“

Zu Beginn der Auftaktveranstaltung am 3. Mai geht es darum, welche Vorhaben das Graduiertenkolleg verfolgt und an welchen Innovationen die beteiligten Wissenschaftler*innen arbeiten. Die Dataninja-Leiterin Professorin Dr. Barbara Hammer von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld geht auf diese Themen in einem Vortrag ein. „Technologien, die auf künstlicher Intelligenz basieren, haben enormes Potential für die unterschiedlichsten Anwendungen, startend von intelligenter biomedizinischer Datenanalyse bis hin zur Robotik“, sagt Barbara Hammer. „Doch die neuen Möglichkeiten verdecken mitunter, dass Nutzer*innen meist keine Informationen darüber erhalten, auf welcher Grundlage ein KI-System zu einer Entscheidung gelangt. Das kann kritisch sein, wenn Modelle, die hinter der KI stecken, sich anders als erwartet verhalten. Das Graduiertenkolleg schafft daher wichtige Impulse, um Entscheidungen von KI transparent zu machen und neue, robuste Systeme so zu entwickeln, dass sie sich flexibel an wechselnde Anforderungen anpassen können.“

Was dafür spricht, dass KI-Systeme die Basis ihrer Entscheidungen deutlich machen – das erörtert als Gastredner der KI-Professor Peter A. Flach PhD von der University of Bristol und dem Alan Turing Institute (Großbritannien). Er hält einen Vortrag unter dem Titel „Computer says ‘I don’t know’– The case for honest AI“ (sinngemäß: Wenn der Computer „Ich weiß es nicht“ sagt – Gründe für ehrliche künstliche Intelligenz).

Das Projekt ML4ProM ist eines von sieben Forschungsvorhaben des Kollegs. Das Projekt arbeitet an künstlicher Intelligenz, die Abläufe vorhersagen kann. Illustration: Christoph J Kellner, studio animanova
Das Projekt ML4ProM ist eines von sieben Forschungsvorhaben des Kollegs. Das Projekt arbeitet an künstlicher Intelligenz, die Abläufe vorhersagen kann. Illustration: Christoph J Kellner, studio animanova
In einer Podiumsdiskussion sprechen sechs KI-Forschende über die Frage, wie realistisch es ist, in naher Zukunft über vertrauenswürdige KI zu verfügen. Zugesagt haben:  Professor Peter A. Flach PhD (University of Bristol), Dr. Cédric Archambeau (Amazon Web Services, Berlin), Professor Dr. Eyke Hüllermeier (Ludwig-Maximilians-Universität München), Professor Dr. Kristian Kersting (Technische Universität Darmstadt), Professorin Dr. Ute Schmid (Otto-Friedrich-Universität Bamberg) und Professor Dr. Heiko Wersing (Honda Research Institute Europe).

Dataninja bringt einige führende KI-Forschungsgruppen aus Nordrhein-Westfalen zusammen und ermöglicht Nachwuchsforschenden, ihre eigene Forschung in ein weitreichendes Netzwerk zu tragen. „Dabei soll das Kolleg den Promovierenden ermöglichen, sich neben der technologischen Qualifizierung weitere Kompetenzen anzueignen“, sagt Dataninja- Koordinator Dr. Malte Schilling. „So wird es auch darum gehen, dass die Doktorand*innen Kenntnisse zu gesellschaftlichen, sozioökonomischen und politischen Effekten der KI erwerben.“ Die sieben Forschungsprojekte des Kollegs sind als Promotionstandems organisiert. Jedes Tandem besteht aus zwei Professor*innen von zwei der beteiligten Standorte, die gemeinsam zwei Doktorand*innen betreuen.

Die Forschungsprojekte befassen sich aus unterschiedlichen Perspektiven damit, wie KI in Zukunft zugänglicher und robuster wird. Aspekte, die in den Projekten erforscht werden, sind zum Beispiel: die Echtzeit-Anpassung von Algorithmen, um unsichere Situation zu bewältigen (Projekt „EKAmBa“), Modelle für die Erkennung von Unregelmäßigkeiten in Abläufen („GAIA“), die langfristige Anpassung von Prozessvorhersagen („ML4ProM“), Hardware auf Basis künstlicher neuronaler Netze („NireHApS“), Bestärkendes und Regel-Lernen („(RL)3“), smarte Sensorik („RoSe“) und erklärbares maschinelles Lernen durch spieltheoretische Analyse („X-FI“). 

Das Graduiertenkolleg wird als Teil der Förderlinie Künstliche Intelligenz/ Maschinelles Lernen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft gefördert. Bis Ende 2024 stellt das Ministerium fünf Millionen Euro Fördermittel für das Graduiertenkolleg zur Verfügung. An dem Graduiertenkolleg beteiligt sind neben der Universität Bielefeld als Koordinatorin: die RWTH Aachen, die Fachhochschule Bielefeld, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund, die Technische Hochschule Köln, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Universität Paderborn. In der Universität Bielefeld ist das Kolleg am Forschungsinstitut CoR-Lab der Universität angesiedelt.

Dataninja ist der Kurzname des Graduiertenkollegs. Der volle Titel lautet: „Trustworthy AI for Seamless Problem Solving: Next Generation Intelligence Joins Robust Data Analysis“ (also Vertrauenswürdige KI für einfache und nahtlose Problemlösungen als KI der nächsten Generation).


Weitere Informationen: 
Website des Graduiertenkollegs

Kontakt:
Prof’in Dr. Barbara Hammer, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Telefon:  0521 106-12115

Luhmanns Zettelkasten: dritter Auszug online veröffentlicht (Nr. 28/2021)

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Jetzt sind insgesamt 10.000 Zettel in einer edierten Fassung verfügbar

Seit 2015 erschließt ein Langzeitprojekt der Universität Bielefeld den wissenschaftlichen Nachlass des Soziologen Niklas Luhmann. Ein Schwerpunkt liegt in der digitalen Rekonstruktion des 90.000 Notizen umfassenden Zettelkastens. Über vier Jahrzehnte fixierte und vernetzte Niklas Luhmann seine Gedanken in diesem Zweitgedächtnis. Jetzt wird der dritte Auszug des Zettelkastens auf dem Online-Portal niklas-luhmann-archiv.de in einer transkribierten und verlinkten Fassung veröffentlicht.

Zu dem neu veröffentlichten Auszug gehören Zettel zu dem Thema Autorität.  Weitere Notizen widmen sich Hierarchie oder auch Arbeitsteilung. Screenshot: Universität Bielefeld
Zu dem neu veröffentlichten Auszug gehören Zettel zu dem Thema Autorität. Weitere Notizen widmen sich Hierarchie oder auch Arbeitsteilung. Screenshot: Universität Bielefeld
Professor Dr. Niklas Luhmann (1927–1998) forschte und lehrte von 1968 bis 1993 an der Universität Bielefeld. Er gilt neben Max Weber als berühmtester und wirkmächtigster deutscher Soziologe des 20. Jahrhunderts. Bei dem Zettelkasten handelt es sich um sechs Holzkästen mit jeweils vier Auszügen (Schubladen), in denen sich die handbeschriebenen Notizen befinden. Der Zettelkasten besteht aus zwei weitgehend getrennten Sammlungen: Zettelkasten I (1952–1961) und Zettelkasten II (1961–1997).

Die erste Sammlung umfasst rund 23.000 Zettel mit insgesamt 108 Themengebieten (Abteilungen), die auf dem Online-Portal durch eine detaillierte Inhaltsübersicht erschlossen werden. Für die Online-Publikation des dritten Auszug der ersten Sammlung wurden nun rund 3.000 Zettel transkribiert und so zu Zettelfolgen verbunden, dass die Texte für den Nutzer problemlos lesbar werden. Der erste Auszug dieser Sammlung und einige Registerabteilungen wurden bereits 2019 veröffentlicht, 2020 folgte der zweite Auszug, zukünftig wird halbjährlich ein weiterer Auszug ediert. Mit der Veröffentlichung des dritten Auszugs sind insgesamt 10.000 der Zettel in einer bearbeiteten Fassung online verfügbar.

Der Bielefelder Forscher Niklas Luhmann gilt als einer der berühmtesten und wirkmächtigsten deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts. Foto: Universität Bielefeld
Der Bielefelder Forscher Niklas Luhmann gilt als einer der berühmtesten und wirkmächtigsten deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts. Foto: Universität Bielefeld
Am Beginn des nun veröffentlichten Auszugs stehen zwei umfangreichere, mit „Methode“ und „Theorie/ Praxis“ betitelte Abteilungen, in denen sich Luhmann mit erkenntnistheoretischen Fragen angesichts des neuzeitlichen Wissenschaftsverständnisses befasst. Ein zweiter Schwerpunkt in diesem Auszug sind größere Abteilungen mit einem organisationswissenschaftlichen Fokus. Die Themen sind: Leitung, Koordination, Arbeitsteilung, Autorität, Befehl, Hierarchie sowie Organisation und Mensch. Am Schluss des jetzt präsentierten Auszugs steht der Beginn der Abteilung zum Thema Wissenschaft. „Diese Abteilung mit über 4.100 Zetteln, die sich bis in den fünften Auszug erstreckt, stellt ohne Frage ein intellektuelles Highlight der Sammlung dar“, erklärt Johannes Schmidt, Projektkoordinator des Langzeitforschungsprojekts zu Luhmanns Nachlass. 

Zusätzlich zu dem dritten Auszug der ersten Sammlung wird bereits jetzt die Transkription einer kleinen Abteilung veröffentlicht, die sich in Auszug 15 der zweiten Sammlung findet. Unter der Ordnungsnummer 9/8 bietet Luhmann hier eine Selbstbeschreibung des Zettelkastens im Zettelkasten.

Auf 90.000 handschriftlich angefertigten Notizzetteln notierte der Soziologe Niklas Luhmann über vier Jahrzehnte seine Gedanken. Foto: Universität Bielefeld
Auf 90.000 handschriftlich angefertigten Notizzetteln notierte der Soziologe Niklas Luhmann über vier Jahrzehnte seine Gedanken. Foto: Universität Bielefeld
2010 erwarb die Universität Bielefeld den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns: Neben den Zettelkästen und einer großen Zahl bislang unpublizierter Manuskripte und Vorfassungen bereits veröffentlichter Werke gehört auch seine Bibliothek dazu. Diese Materialien lassen den Autor und sein Theoriegebäude außerhalb seiner publizierten Werke sichtbar werden.

Das Langzeitforschungsprojekt „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“ an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld erschließt und ediert den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns in Kooperation mit den Digital Humanities der Bergischen Universität Wuppertal (von 2015 bis 2019 mit dem Cologne Center for eHumanities der Universität zu Köln) und wird von der Akademie der Wissenschaften und der Künste Nordrhein-Westfalen gefördert. Seit 2019 betreibt das Projekt das Online-Portal niklas-luhmann-archiv.de und präsentiert dort neben den edierten Zettelkasten-Notizen unter anderem auch Video- und Audiobeiträge mit Niklas Luhmann, ein Gesamtschriftenverzeichnis und weitere Informationen zum Autor und seinem Werk.

Weitere Informationen: 
Kontakt:
Johannes Schmidt, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-12990

Gute Noten für Studieneinstieg und Studienorganisation an der Universität Bielefeld (Nr. 29/2021)

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CHE-Ranking 2021 liefert Bewertungen vom Studium in Corona-Zeiten

Mitten in der Corona-Zeit geben Studierende der Universität Bielefeld überwiegend sehr gute Noten für die Unterstützung am Studienanfang und für die Studienorganisation. Das ist ein Ergebnis des heute (04.05.2021) erscheinenden CHE-Hochschulrankings, das die Fächer Biochemie, Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft und Sport deutschlandweit genauer unter die Lupe nimmt.


Die Universität Bielefeld wurde von  ihren Studierenden beim aktuellen CHE-Hochschulranking bewertet. Foto: Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld wurde von ihren Studierenden beim aktuellen CHE-Hochschulranking bewertet.
Foto: Universität Bielefeld
Die Studierenden füllten die Fragebögen für das Ranking im Januar 2021 aus, als die Universitäten bereits im 2. Semester überwiegend online unterrichteten. „Diese Bewertungen zeigen uns, dass wir die hochkomplexe und vielschichtige Aufgabe, die Hochschullehre in Corona-Zeiten überwiegend online zu organisieren, gut gemeistert haben. Sie zeigen auch, dass wir die Studienorganisation unter anspruchsvollen Corona-Hygiene-Bedingungen in den naturwissenschaftlichen Fächern vor Ort für die Studierenden gut umgesetzt haben“, sagt Professorin Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität Bielefeld. „Das war nur durch ein sehr hohes Engagement der Lehrenden und der Unterstützungssysteme möglich, dafür möchte ich allen danken.“

In fast allen bewerteten Fächern wird den Studienanfänger*innen laut Ranking eine sehr gute Unterstützung am Studienanfang geboten. Das führt die Universität vorwiegend auf ihr Programm „Richtig einsteigen“ zurück, in dem seit 2012 innovative Konzepte erarbeitet wurden, um Studierenden einen guten Einstieg in ihr fachwissenschaftliches Studium zu ermöglichen. Die Förderlaufzeit für das Programm endete im März 2021, viele Maßnahmen, die innerhalb des Programms initiiert und aufgebaut wurden, werden weiterlaufen. „In den letzten beiden Semestern haben auch die Fachschaften der Universität einmal mehr sehr viel Einsatz und Ideenreichtum gezeigt, die neuen Studierenden abzuholen, so gut es in diesem Zeiten möglich ist“, betont die Prorektorin.

Das CHE Hochschulranking ist das umfassendste im deutschsprachigen Raum. Mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen hat das CHE untersucht. Neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung basiert das Ranking auf Befragungsergebnissen von Studierenden zu den Studienbedingungen an ihrer Hochschule. Jedes Jahr wird ein Drittel der Fächer neu bewertet.


Weitere Informationen:
Zum CHE-Hochschulranking: www.zeit.de/hochschulranking

Zu Programm „Richtig einsteigen“ (Youtube): https://www.youtube.com/watch?v=9w3CRzkuofk

Zum Engagement der Fachschaften in Corona-Zeiten: https://aktuell.uni-bielefeld.de/2021/04/29/rueckschau-aktion-wertschaetzung-der-fachschaften/


Individualisierung und Wandel: Universitäten Bielefeld und Münster bauen neues Institut auf (Nr. 31/2021)

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Das JICE forscht zu Individualisierung unter wechselnden Bedingungen

Selbst über die eigene Lebensführung bestimmen, sich von Vorgaben der Gemeinschaft lösen und die Freiheit haben, aus diversen Verhaltensoptionen auszuwählen: All das gehört zur Individualisierung. Nicht nur Menschen können und müssen in ihrem Leben vielfach selbstständig entscheiden und handeln. Auch Tiere verhalten sich individuell und prägen zum Beispiel Verhaltensvorlieben aus. Welche Rolle die Individualisierung unter wechselnden Bedingungen spielt – das untersucht das neue Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (gemeinsames Institut für Individualisierung in sich wandelnden Umwelten, kurz: JICE), gegründet von der Universität Bielefeld und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Wissenschaftler*innen aus acht Disziplinen erforschen, welche Ursachen und Konsequenzen mit Individualisierung verbunden sind.

Sie sehen großen Chancen in der interdisziplinären Ausrichtung des JICE: Prof. Dr. Johannes Wessels (li.), Rektor der Universität Münster, und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (re.), Rektor der Universität Bielefeld. Foto li.: WWU/Peter Wattendorff, Foto re.: Universität Bielefeld/Michael Adamski
Sie sehen großen Chancen in der interdisziplinären Ausrichtung des JICE: Prof. Dr. Johannes Wessels (li.), Rektor der Universität Münster, und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (re.), Rektor der Universität Bielefeld. Foto li.: WWU/Peter Wattendorff, Foto re.: Universität Bielefeld/Michael Adamski
Bereits seit 2018 kooperieren die Universitäten Bielefeld und Münster, um Individualisierung zu erforschen. Der Transregio-Sonderforschungsbereich NC³ (SFB/TRR 212) untersucht, wie Tiere individuell ihre eigene, unverwechselbare Nische schaffen und sich an ihre Umwelt anpassen. Die Abkürzung NC³ steht für „Eine neue Synthese zur Individualisation für die Verhaltensforschung, Ökologie und Evolution: Nischenwahl, Nischenkonformität, Nischenkonstruktion“. Biolog*innen und Philosoph*innen arbeiten in dem Verbund an einem fächerübergreifenden Verständnis der Individualisierung. Das JICE knüpft an die Arbeit des Sonderforschungsbereichs an und beschäftigt sich damit, was Indidualisierung generell für Lebewesen bedeutet – sowohl für Menschen als auch für Tiere.

 

Ursachen und Folgen der Individualisierung umfassend verstehen
„Individualisierung wird zwar schon jetzt in den Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften intensiv erforscht – allerdings kaum ohne Austausch zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Die Gründung des JICE ist eine Initialzündung für den gemeinsamen Diskurs zu diesem fundamentalen Thema. Die fächerübergreifende Forschung wird dazu beitragen, die Ursachen und Folgen von Individualisierung umfassend zu verstehen und ebenfalls zu erfassen, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Die beiden Universitäten engagieren sich dabei mit ihren jeweiligen fachspezifischen Kompetenzen.“ In dem neuen Institut kooperieren Wissenschaftler*innen aus Biologie, Psychologie, Soziologie, Gesundheitswissenschaften, Medizin, Philosophie, Ökonomie und Geowissenschaften.

„Schon die Forschung des Sonderforschungsbereichs NC³ hat gezeigt, wie ein interdisziplinärer Ansatz zu vielversprechenden und auch unerwarteteten Ergebnissen führen kann“, sagt Professor Dr. Johannes Wessels, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. „Die Gründung des JICE eröffnet jetzt die Möglichkeit, Individualisierung im Kontext des kontinuierlichen Wandels unserer Welt zu verstehen. Das ist ein Thema von großer Tragweite, weil dieser Wandel sämtliche Umweltbedingungen einschließt, die den Menschen und andere Lebewesen beeinflussen.“ 

Individualisierung als grundlegender Vorgang
Das JICE wird von beiden Universitäten gemeinsam getragen. Zum Leitungsteam gehören die Professor*innen Dr. Oliver Krüger (Verhaltensforschung), Dr. Barbara Caspers (Verhaltensökologie) und Dr. Caroline Müller (Chemische Ökologie) von der Universität Bielefeld und die Professor*innen Dr. Joachim Kurtz  (Evolutionsbiologie), Dr. Helene Richter (Verhaltensbiologie und Tierschutz) und Dr. Jürgen Gadau (Evolutionsbiologie) von der WWU Münster. Das neue Institut soll die Forschung zur Individualisierung unter wechselnden Bedingungen stärken: zum Beispiel mit gemeinsamen Konferenzen und Seminaren und durch Stipendien für Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich auf die Forschung zu Individualisierung spezialisieren. Auch soll das JICE genutzt werden, um gemeinsame Verbundprojekte zu initiieren. 

Sie gehören zu den Initiator*innen des neuen Instituts zur Individualisierung: Prof. Dr. Oliver Krüger (li.) von der Universität Bielefeld und Prof. Dr. Joachim Kurtz (re.) von der Universität Münster. Foto li.: Universität Bielefeld, Foto re.: WWU/Peter Grewer
Sie gehören zu den Initiator*innen des neuen Instituts zur Individualisierung: Prof. Dr. Oliver Krüger (li.) von der Universität Bielefeld und Prof. Dr. Joachim Kurtz (re.) von der Universität Münster. Foto li.: Universität Bielefeld, Foto re.: WWU/Peter Grewer
Individualisierung zieht sich durch alle gesellschaftlichen Ebenen. Wie grundlegend das Thema ist, zeigt sich auch darin, dass es schon lange in vielen wissenschaftlichen Forschungsfeldern verankert ist. So ist in der Psychologie die Erforschung der Individualität und Persönlichkeit ein Kernthema. Die Verhaltensökonomik fokussiert ebenfalls auf das Individuum – sie untersucht, warum sich Individuen nicht entsprechend der ökonomischen Modelle verhalten. Die Forschung zur Präzisionsmedizin und personalisierten Medizin zielt darauf, individuelle Behandlungsstrategien zu entwickeln. 

Das Wechselspiel zwischen Individuen und ihrer Umwelt
Wie weit sich Menschen, Tiere oder auch Pflanzen individualisieren können, hängt immer von den Gemeinschaften ab, in denen sie leben. „Jedes Individuum existiert zwar unabhängig von den anderen Individuen in seinem Umfeld“, sagt Professor Dr. Joachim Kurtz von der WWU Münster. Er gehört nicht nur zum Leitungsteam des JICE, sondern ist auch Vizesprecher des Sonderforschungsbereichs NC³. „Doch kein Individuum lebt isoliert, sondern es interagiert mit anderen Individuen in einem übergeordneten System. Das bedeutet, dass ein Individuum sich immer mit der Gemeinschaft arrangieren muss, wenn es sich verändert. Indvidualisierung läuft immer in Wechselwirkung mit der Umwelt eines Lebewesens ab.“

Die Wissenschaftler*innen des JICE untersuchen das Verhalten, die Prägungen und Einstellungen von Individuen systemisch – also hinsichtlich ihrer Einbettung in ihre Lebenswelten. „Diese Lebenswelten sind nicht unverändlich, sondern wandeln sich fortwährend“, sagt Professor Dr. Oliver Krüger von der Universität Bielefeld, ebenfalls Mitglied des JICE-Leitungsteams und Sprecher von NC³. Biologische und gesellschaftliche Systeme sind immer von ihren Umweltbedingungen abhängig. „So wirkt sich die Erderwärmung auf die Lebenswelten von Menschen, Tieren und Pflanzen aus. Menschen sind seit Jahrzehnten Veränderungen durch Globalisierung und Digitalisierung ausgesetzt und werden in ihrem jeweiligen Lebensstil davon beeinflusst.“

Neues Institut führt bestehende Forschung zusammen
Im JICE kooperieren Wissenschaftler*innen aus dem Sonderforschungsbereich NC³, aber auch aus vielen weiteren Verbundprojekten und Instituten, die sich seit Längerem mit Individualisierung befassen. 

So untersucht die Forschungsgruppe 3000, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die individuelle Stressanpassung bei Pflanzen. Sie wird von Professorin Dr. Caroline Müller von der Universität Bielefeld koordiniert. Die Münsteraner Graduiertenschule zur Evolution (Münster Graduate School of Evolution) erforscht zum Beispiel, wie der Wandel des Genpools einer Population sich auf Individuen auswirkt. Sie wird von Professor Dr. Jürgen Gadau von der WWU geleitet. Das Graduiertenkolleg 2220 an der WWU widmet sich ebenfalls evolutionären Prozessen und der Frage, wie sie mit der Anpassung an Umweltbedingungen und mit Krankheiten zusammenhängen. Das Kolleg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, Sprecher ist Professor Dr. Joachim Kurtz. 

Das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZG) der Universität Bielefeld erforscht etwa, wie sich Geschlechterverhältnisse auf Individuen auswirken. Das Institut für Technologische Innovation, Marktentwicklung und Entrepreneurship (iTIME) der Universität Bielefeld nimmt Individualisierung insgesondere im Kontext von Digitalisierung in den Blick.

Kontakt:
Prof. Dr. Oliver Krüger, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie / Verhaltensforschung
Telefon: 0521 106-2842
E-Mail: oliver.krueger@uni-bielefeld.de

Prof. Dr. Joachim Kurtz, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Research Group Animal Evolutionary Ecology
Telefon:  0251 83-24661
E-Mail: joachim.kurtz@uni-muenster.de   

Wissenschaftsministerin und Gesundheitsminister besuchen die Medizinische Fakultät OWL (Nr. 30/2021

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Die Universität Bielefeld bekommt Besuch von der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung: Mit Blick auf den bevorstehenden Studienstart im Studiengang Humanmedizin im Oktober machen sich Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen vor Ort ein Bild vom Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL.
Wir laden Sie herzlich ein, diesen Termin zu begleiten und zu berichten.

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Donnerstag, 27. Mai 2021, 11.30 -12.30 Uhr
Ort: Universität Bielefeld, Eingang Gebäude R.1 und Rohbau R.2, Morgenbreede 1 und 2

Einen Lageplan mit den Gebäuden finden Sie hier: https://www.uni-bielefeld.de/uni/anreise-kontakt/lageplaene/index.xml

11.30 Uhr, Pressefoto: Ministerin und Minister besichtigen die Räumlichkeiten des zukünftigen  „Skills Lab“, Ort: Gebäude R.1 Treffpunkt für Fotojournalisten um 11.30 Uhr: Parkplatz hinter dem Gebäude R.1 (Hintereingang Mitte)

11.45 Uhr: Kanzler Dr. Stephan Becker berichtet über den Stand der Baumaßnahmen, Ort: vor dem Eingang zum Rohbau des Gebäudes R.2, Morgenbreede 2, hier Treffpunkt für Textre-dakteure um 11.45 Uhr

12:00 Uhr: Die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Claudia Hornberg, präsentiert gemeinsam mit Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer den aktuellen Planungstand mit Blick auf den Studienstart. Ort: im Rohbau des R2-Gebäudes

12:15 Uhr: Statements Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheitsmi-nister Karl-Josef Laumann

Anschließend: Gelegenheit für Fragen der Medienvertreterinnen und Medienvertreter


Kontakt und Anmeldung (mit Name, E-Mail-Adresse und Medium):
Universität Bielefeld, Pressestelle

E-Mail: medien@uni-bielefeld.de

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld

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• Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose in neue KMK-Kommission berufen worden
• Neue ZiF-Geschäftsführerin Dr. Anika Haverig
• Dr. Andreas Melnik in Förderprogramm „KI-Starter“ aufgenommen
• Professorin Dr. Claudia Hornberg in Hochschulrat der Hochschule für Gesundheit gewählt
• Professor Dr. Wilfried Raussert gewinnt Poetry Award


Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Foto Universität Bielefeld/J. Diekmann
Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Foto: Universität Bielefeld/J. Diekmann
Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose ist als Inklusionsexpertin am 6. Mai in die neue Ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK) berufen worden. Die Aufga-be der unabhängigen Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (Stäwiko) wird die Beratung der Länder in Fragen der Weiterentwicklung des Bildungswesens und des Umgangs mit seinen Herausforderungen sein. Insbesondere betrifft das die Sicherung und Entwicklung der Qualität, die Verbesserung der Vergleichbarkeit des Bildungswesens so-wie die Entwicklung mittel- und längerfristiger Strategien für relevante Bildungsthemen. Die Kommission besteht aus zwölf zu berufenden und vier ständigen Mitgliedern. Die Ständige wissenschaftliche Kommission wird zunächst befristet für sechs Jahre eingerichtet.
Birgit Lütje-Klose ist seit 2007 als Professorin zunächst für Sonderpädagogik, seit 2017 für Er-ziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt schulische Inklusion und sonderpädagogische Professionalität an der Universität Bielefeld. Seit 2019 ist sie Prorektorin für Studium und Lehre.

Dr. Anika Haverig, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Anika Haverig,
Foto: Universität Bielefeld
Dr. Anika Haverig ist seit Anfang April Geschäftsführerin des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Die Wissenschaftsmanagerin hat in Bielefeld und Christchurch (Neuseeland) Mathematik und Soziologie studiert und an der University of Kent in Soziologie promoviert. Bevor sie ans ZiF kam, war Anika Haverig bei der Volkswagenstiftung in der internationalen Forschungsförderung tätig, später hat sie den Aufbau des New Institute in Hamburg beglei-tet. Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung werden die weitere Internationalisierung und die stärkere Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft zu ihren Schwer-punkten zählen.


Dr. Andreas Melnik, Foto. Universiät Bielefeld
Dr. Andreas Melnik,
Foto: Universiät Bielefeld
Dr. Andreas Melnik ist im April von der Landesregierung NRW für das Förderprogramm „KI-Starter“ ausgewählt worden und erhält für sein Projekt „Learning to Plan with Deep Neural Networks“ [Lernen mit tiefen neuronalen Netzen zu planen] knapp 200.000 Euro. In seinem Projekt will Dr. Andreas Melnik ein zielorientiertes System der künstlichen Intelligenz mit intuitiv-physikalischem Denken entwickeln, dessen starke Generalisierungseigenschaften denen von Menschen entsprechen. Andreas Melnik ist an der Technischen Fakultät seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Neuroinformatik, geleitet von Professor Dr. Helge Ritter. Er erforscht die Integration von Künstlicher Intelligenz, Maschinelles Lernen und Robo-tik. KI-Starter ist Teil der Förderlinie „Künstliche Intelligenz/Maschinelles Lernen“ (kurz: KI/ML). Für das Programm stellt das Land Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2020 bis 2024 insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.


Prof. Dr. Claudia Hornberg, Foto: SRU
Prof. Dr. Claudia Hornberg, Foto: SRU
Professorin Dr. Claudia Hornberg verstärkt den neuen Hochschulrat der Hochschule für Ge-sundheit in Bochum, der sich am 7. Mai zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen hat. Die Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin wurde nach langjähriger universitätsmedizini-scher Tätigkeit an die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld für das Themenfeld Umwelt & Gesundheit berufen und war dort sechs Jahre im Hochschulrat tätig. Seit 2018 ist sie Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld.
Claudia Hornberg möchte als neues Mitglied des Hochschulrates in Bochum insbesondere in Bezug auf die weitere Profilbildung sowie im Hinblick auf die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit beraten. Für sie nimmt die Hochschule für Gesundheit eine zentrale Rolle in der Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland ein.


Professor Dr. Wilfried Raussert und die Poetin Afua Cooper wurde am 13. Mai für ihr Buch „Black Matter“ mit dem kanadischen J.M. Abraham Atlantic Poetry Award ausgezeichnet. Ferner wurde es für den Portia White Prize bedacht und ist Finalist für den Preis des Best At-lantic Published Book. Thematisch ist es ein Dialog zwischen Poesie und Fotografie - zwischen der Dichterin und Historikerin Afua Cooper und dem Kulturwissenschaftler und Fotografen Wilfried Raussert; es ist Beispiel einer neuen Form von Cross-Over Scholarship, das die Kreativi-tät von transdisziplinärem Denken und Handeln künstlerisch und wissenschaftlich reflektie-rend zum Ausdruck bringt. Dabei geht es um die Darstellung und Reflektion über afrostämmi-ge Kulturen in Europa und den Amerikas in Alltagswelten. Das Projekt begann mit vom Bun-desministerium für Forschung (BMBF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)  und dem Samuel E. Kelly Ethnic Cultural Center in Seattle gesponserten Fotoausstellungen von Raussert zum Thema Black Matters in Guadalajara, Seattle, Bielefeld und Bonn. Wilfried Raussert ist seit 2006 Professor für Literatur und Kultur Nordamerikas an der Universität Bielefeld und Vorstandsmitglied des Center for InterAmerican Studies (CIAS).


Das Bildmaterial ist hier abrufbar:
www.uni-bielefeld.de/uni/presse-medien | Pressemitteilungen


Sonderforschungsbereich zur Analyse von Unsicherheit, Zufall und Unordnung verlängert (Nr. 33/2021)

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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Verbund mit rund zehn Millionen Euro

Der mathematisch ausgerichtete Sonderforschungsbereich (SFB) 1283 der Universität Bielefeld wird ab Juli 2021 für weitere vier Jahre gefördert. Der SFB trägt den Titel „Unsicherheit beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik und deren Anwendungen“. Die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute (25.05.2021) bekannt gegeben, die Laufzeit des interdisziplinären Forschungsverbunds zu verlängern. Für die zweite Förderperiode wurden rund zehn Millionen Euro bewilligt. Die DFG hat heute außerdem gemeldet, dass auch zwei Anträge zu Transregio-Sonderforschungsbereichen bewilligt werden, an denen die Universität Bielefeld beteiligt ist: Der SFB-TRR 318 wird neu eingerichtet, der SFB-TRR 211 wird verlängert.

Prof. Dr. Sebastian Herr wird Sprecher des verlängerten Sonderforschungsbereichs (SFB 1283) an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Sebastian Herr wird Sprecher des verlängerten Sonderforschungsbereichs (SFB 1283) an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
„Durch die jetzige Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft gehören künftig fünf Sonderforschungsbereiche zur Universität Bielefeld. Fächerübergreifende Verbundforschung zu großen Fragen der heutigen Zeit spielt eine große Rolle für unsere Universität“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Ich gratuliere allen Wissenschaftler*innen, die an den drei SFB-Anträgen beteiligt sind, zu dem großen Erfolg und der exzellenten Bewertung durch die externen Gutachter*innen.“ 

Der im Juli 2017 eingerichtete Sonderforschungsbereich 1283 entwickelt mathematische Konzepte und Theorien zum Umgang mit Unsicherheit und Zufall. Diese werden auf bisher ungelöste Probleme in verschiedenen Gebieten der Wirtschafts- und Naturwissenschaften, insbesondere in Biologie und Physik, angewendet.

Insgesamt 17 Teilprojekte gehören zu dem interdisziplinären SFB. Die meisten von ihnen sind an der Fakultät für Mathematik angesiedelt, weitere Projekte laufen am Institut für Mathemati-sche Wirtschaftsforschung, an der Fakultät für Physik und der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld. Über den SFB werden unter anderem zwölf Promotionsstellen und 15 Post-Doktorandenstellen gefördert.

„Der SFB möchte auf der einen Seite Unsicherheit zähmen und auf der anderen Seite vom Zufall profitieren und ihn sinnvoll nutzen“, sagt der zukünftige SFB-Sprecher Professor Dr. Sebastian Herr von der Fakultät für Mathematik, der das Sprecheramt von Professor Dr. Michael Röckner übernimmt. 

Es gebe Unsicherheiten jenseits des klassisch wahrscheinlichkeitstheoretisch beschreibbaren Zufalls, erklärt Sebastian Herr. „Solche Modellunsicherheiten spielen auf Finanz- und Versicherungsmärkten eine große Rolle.“ Ein Ziel des SFB sei es, robuste Methoden für diese Märkte zu entwickeln und so Modellunsicherheit zu minimieren. 

An anderer Stelle hingegen führe der Zufall zu Chancen: Hinreichend starke stochastische, das heißt vom Zufall bestimmte, Einflüsse haben eine regularisierende Wirkung. So werden etwa manche Differentialgleichungen, mit denen sich in der Physik viele Naturgesetze präzise formulieren lassen, erst durch die Hinzunahme stochastischer Komponenten lösbar. „Auch aus rein mathematischer Sicht führen Untersuchungen von zufälligen Einflüssen auf faszinierende Zusammenhänge zwischen verschiedenen Teildisziplinen und erfordern die Entwicklung ganz neuer Methoden. Hier wartet für die zweite Förderperiode eine ganze Menge spannender For-schungsarbeit auf uns“, sagt Sebastian Herr.  

Der SFB wird durch ein Vorstandsteam koordiniert. Zu dem Team gehören Professor Dr. Frank Riedel, Professor Dr. Michael Röckner und Professor Dr. Sebastian Herr. Die 17 Teilprojekte werden jeweils von Professor*innen der Universität Bielefeld geleitet. 17 Forschende der Universität Bielefeld und vier Forschende chinesischer Universitäten leiten die Teilprojekte des Forschungsverbundes. 

Fünf Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld
Durch die neuen Beschlüsse der Deutschen Forschungsgemeinschaft steigt die Zahl der Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld von vier auf fünf. Der SFB 1283 zur Erforschung des Zufalls wird durch die Verlängerung bis Mitte 2025 gefördert. Ebenfalls hat die DFG die Ver-längerung des Transregio-Sonderforschungsbereichs (SFB-TRR) 211 bekannt gegeben, ein Verbund mit der Technischen Universität Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt. Darin untersuchen Physiker*innen die Wechselwirkungen von Materie unter extremen Bedingungen. Neu bewilligt wurde jetzt der Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 318 zur Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI), für den die Universitäten Bielefeld und Paderborn kooperieren. Bereits Ende 2020 wurde der SFB 1288 der Universität Bielefeld verlängert, der sich mit den historisch variablen Praktiken des Vergleichens beschäftigt. In einem weiteren Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB/TRR 212) wird erforscht, warum Tiere ganz individuell ihre eigene, unverwechselbare Nische im Ökosystem wählen. Für den Verbund kooperieren die Universitäten Bielefeld und Münster seit 2018.

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Uni-versitäten, in denen Wissenschaftler*innen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der DFG finanziert und ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.

Weitere Informationen: 

Kontakt:
Dr. Claudia Köhler, Universität Bielefeld
Geschäftsführung des SFB 1283
Telefon: 0521 106-4767
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Erklärungen gemeinsam entwickeln: Neuer Sonderforschungsbereich zu künstlicher Intelligenz an den Universitäten Paderborn und Bielefeld (Nr. 34/2021)

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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Verbund mit rund 14 Millionen Euro

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute (25.05.2021) die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs/Transregio zum Thema „Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI)“ (SFB-TRR 318) an den Universitäten Paderborn und Bielefeld bekanntgegeben. In den kommenden vier Jahren wird sie dafür rund 14 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung stellen. Das stark interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprogramm mit dem Titel „Constructing Explainability“ („Erklärbarkeit konstruieren“) geht über die Frage nach Erklärbarkeit von KI als Grundlage algorithmischer Entscheidungsfindungen hinaus. Die DFG hat heute außerdem gemeldet, dass der Sonderforschungsbereich 1283 der Universität Bielefeld verlängert wird und dass der Transregio-Sonderforschungsbereich 211 verlängert wird, an dem die Universität Bielefeld beteiligt ist. 

Ein neuer Sonderforschungsbereich der Universitäten Paderborn und Bielefeld hat die Erklärbarkeit künstlicher Intelligenz zum Ziel. Foto: Universität Paderborn
Ein neuer Sonderforschungsbereich der Universitäten Paderborn und Bielefeld hat die Erklärbarkeit künstlicher Intelligenz zum Ziel. Foto: Universität Paderborn
„Durch die jetzige Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft gehören künftig fünf Sonderforschungsbereiche zur Universität Bielefeld. Fächerübergreifende Verbundforschung zu großen Fragen der heutigen Zeit spielt eine große Rolle für unsere Universität“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Ich gratuliere allen Wissenschaftler*innen, die an den drei SFB-Anträgen beteiligt sind, zu dem großen Erfolg und der exzellenten Bewertung durch die externen Gutachter*innen.“

Der Ansatz des neuen Transregio-Sonderforschungsbereichs „Constructing Explainability“ fördert die aktive Teilnahme der Menschen an soziotechnischen Systemen. Ziel ist es, die Mensch-Maschine-Interaktion zu verbessern, das Verständnis von Algorithmen in den Mittelpunkt zu stellen und dieses als Produkt eines multimodalen Erklärprozesses zu untersuchen. Die vierjährige Förderung beginnt am 1. Juli. 

Prof. Dr. Katharina Rohlfing von der Universität Paderborn ist Sprecherin des neues Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Paderborn
Prof. Dr. Katharina Rohlfing von der Universität Paderborn ist Sprecherin des neues Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Paderborn

Künstliche Intelligenz ist heutzutage fester Bestandteil des modernen Lebens – sie sortiert Bewerbungen aus, begutachtet Röntgenbilder und schlägt neue Songlisten vor. Grundlage für solche Prozesse sind algorithmische Entscheidungsfindungen. „Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass algorithmische Entscheidungen transparent gemacht werden. Das Ziel, Algorithmen zugänglich zu machen, ist Kern der sogenannten eXplainable Artificial Intelligence (XAI), bei der Transparenz, Interpretier- und Erklärbarkeit als gewünschte Ergebnisse im Mittelpunkt stehen“, sagt Prof. Dr. Katharina Rohlfing, Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs.

Prof. Dr. Philipp Cimiano von der Universität Bielefeld ist stellvertretender Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Prof. Dr. Philipp Cimiano von der Universität Bielefeld ist stellvertretender Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
„Das Problem ist, dass in unserer digitalen Gesellschaft algorithmische Ansätze wie das maschinelle Lernen rasant an Komplexität zunehmen. Die Undurchsichtigkeit ist ein ernsthaftes Problem in allen Kontexten, insbesondere aber dann, wenn Menschen auf dieser undurchsichtigen Grundlage Entscheidungen treffen müssen", fügt Prof. Dr. Philipp Cimiano als stellvertretender Sprecher hinzu. Gerade bei Vorhersagen im Bereich der Medizin oder der Rechtsprechung sei es notwendig, die maschinengesteuerte Entscheidungsfindung nachzuvollziehen, so Cimiano weiter. Zwar gebe es bereits Ansätze, die die Erklärbarkeit entsprechender Systeme zum Gegenstand hätten, die Erklärungen, die dabei entstehen, setzen allerdings Wissen über die Funktionsweise von KI voraus. Was laut Cimiano und Rohlfing fehle, seien Konzepte zur Ko-Konstruktion von Erklärungen, bei der die Adressaten – also die Menschen – stärker in den KI-gesteuerten Erklärprozess miteinbezogen werden.

Dazu Rohlfing: „In unserem Ansatz gehen wir davon aus, dass Erklärungen nur dann für die Anwender nachvollziehbar sind, wenn sie nicht nur für sie, sondern auch mit ihnen entstehen. In Erklärungen unter Menschen sorgt dafür der Austausch zwischen den Beteiligten, die Fragen stellen und Unverständnis äußern können.“ In einem interdisziplinären Team arbeiten Linguist*innen, Psycholog*innen, Medienforscher*innen, Soziologen*innen, Ökonom*innen und Informatiker*innen eng zusammen, unter ihnen sind auch Forschende der neu gegründeten Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Die am Sonderforschungsbereich beteiligten Wissenschaftler*innen erforschen die Prinzipien und Mechanismen des Erklärens und Verstehens als soziale Praktiken und wie diese in KI-Systemen implementiert werden können. Darüber hinaus erforscht das Team, wie die Ko-Konstruktion von Erklärungen im Zwischenspiel von Mensch und Maschine neue soziale Praktiken etabliert und wie sich diese gesellschaftlich auswirken.

Der Ansatz soll neue Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz liefern. Im Kern geht es dabei um die Teilnahme von Menschen an soziotechnischen Systemen, mit der auch die Informationssouveränität der Nutzer gefördert wird. „Unser Ziel ist es, neue Formen von Kommunikation mit wirklich erklärbaren und verstehbaren KI-Systemen zu schaffen und somit neue Assistenzformen zu ermöglichen“, fasst Rohlfing zusammen.

Fünf Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld
Durch die neuen Beschlüsse der Deutschen Forschungsgemeinschaft steigt die Zahl der Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld von vier auf fünf. Der neu bewilligte Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 318 zur Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI), für den die Universitäten Bielefeld und Paderborn kooperieren, wird bis Mitte 2025 gefördert. Ebenfalls wird der SFB 1283 zur Erforschung des Zufalls um vier Jahre verlängert. Außerdem hat die DFG die Verlängerung des Transregio-Sonderforschungsbereichs (SFB-TRR) 211 bekannt gegeben, ein Verbund mit der Technischen Universität Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt. Darin untersuchen Physiker*innen die Wechselwirkungen von Materie unter extremen Bedingungen. Bereits Ende 2020 wurde der SFB 1288 der Universität Bielefeld verlängert, der sich mit den historisch variablen Praktiken des Vergleichens beschäftigt. In einem weiteren Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB/TRR 212) wird erforscht, warum Tiere ganz individuell ihre eigene, unverwechselbare Nische im Ökosystem wählen. Für den Verbund kooperieren die Universitäten Bielefeld und Münster seit 2018.

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Uni-versitäten, in denen Wissenschaftler*innen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der DFG finanziert und ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst. 

Weitere Informationen:

Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Telefon: 0521 106-12249
E-Mail: cimiano@cit-ec.uni-bielefeld.de

Prof. Dr. Katharina Rohlfing, Universität Paderborn
Fakultät für Kulturwissenschaften
Telefon: 05251 60-5717
E-Mail: katharina.rohlfing@upb.de 

Von Schwerionen- und Neutronenstern-Kollisionen zum Urknall (Nr. 35/2021)

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Transregio-Sonderforschungsbereich 211 wird für weitere vier Jahre gefördert

Der Transregio-Sonderforschungsbereich „Stark-wechselwirkende Materie unter extremen Bedingungen“, eine gemeinsame Initiative der Technischen Universität Darmstadt, der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Bielefeld, untersucht seit Juli 2017 die extremsten Zustände der im Universum vorgefundenen Materie. Nun fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) diesen Transregio (SFB-TRR) 211 für weitere vier Jahre mit 8,9 Millionen Euro. Die DFG hat heute außerdem gemeldet, dass auch ein Sonderforschungsbereich der Universität Bielefeld (SFB 1283) verlängert und ein neuer Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR 318) bewilligt wird, an dem die Universität Bielefeld beteiligt ist. 

Der Teiilchenphysiker Prof. Dr. Frithjof Karsch ist einer der stellvertretenden Sprecher und auf Seiten der Universität Bielefeld für die Koordination des verlängerten Sonderforschungsbereichs (SFB-TRR 211) zuständig. Foto: Universität Bielefeld
Der Teilchenphysiker Prof. Dr. Frithjof Karsch ist einer der stellvertretenden Sprecher und auf Seiten der Universität Bielefeld für die Koordination des verlängerten Sonderforschungsbereichs (SFB-TRR 211) zuständig. Foto: Universität Bielefeld
„Durch die jetzige Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft gehören künftig fünf Sonderforschungsbereiche zur Universität Bielefeld. Fächerübergreifende Verbundforschung zu großen Fragen der heutigen Zeit spielt eine große Rolle für unsere Universität“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Ich gratuliere allen Wissenschaftler*innen, die an den drei SFB-Anträgen beteiligt sind, zu dem großen Erfolg und der exzellenten Bewertung durch die externen Gutachter*innen.“

Neuer Sprecher des Transregio-Sonderforschungsbereichs zu stark-wechselwirkender Materie ist Professor Dr. Guy Moore, Kernphysiker an der Technischen Universität Darmstadt. Er übernimmt diese Funktion von Professor Dr. Dirk Rischke, der an der Goethe Universität Frankfurt forscht und lehrt.

Was passiert, wenn man normale Materie so stark komprimiert oder aufheizt, dass sich die Atomkerne überlappen und miteinander verschmelzen? Die Materie geht dann in einen neuen Zustand über, dessen Eigenschaften von der „starken Wechselwirkung“ bestimmt werden, also der Kraft, welche die Protonen und Neutronen im Atomkern aneinander kettet. Diese starke Wechselwirkung sorgt insbesondere auch für die Bindung zwischen den inneren Bausteinen der Protonen und Neutronen – den Quarks und Gluonen –und diese fundamentalen Bausteine markieren letztlich auch die Eigenschaften der Materie unter äußerst extremen Bedingungen.

Solche jegliche Grenzen sprengenden Umgebungseinflüsse – etwa Temperaturen über eine Billion Grad und Dichten von mehr als einhundert Millionen Tonnen pro Kubikzentimeter, das sind um viele Potenzen höhere Werte als im Zentrum der Sonne  –  werden in Schwerionen-Stößen erreicht, die gegenwärtig am „Relativistic Heavy Ion Collider“ (RHIC) in New York, am „Large Hadron Collider“ (LHC) am CERN in Genf sowie in naher Zukunft an der Beschleunigeranlage FAIR in Darmstadt experimentell untersucht werden. Darüber hinaus herrschen solche Bedingungen auch bei Zusammenstößen und der Verschmelzung von Neutronensternen, die zu den gewaltigsten astrophysikalischen Ereignissen zählen und 2017 erstmals durch die Messung von Gravitationswellen nachgewiesen wurden. Ähnliche Bedingungen gab es auch in den ersten 10 Mikrosekunden nach dem Urknall und haben deshalb Auswirkungen auf die heutige Struktur und den Inhalt des Universums.

Gründe genug also, die theoretische Basis stark-wechselwirkender Materie intensiver zu erforschen und ihr Verhalten in Experimenten, Astrophysik und Kosmologie vorherzusagen. Das geschieht im SFB-TRR 211, einer Kollaboration von 24 Projektleiter*innen und ihren Arbeitsgruppen, insgesamt sind mehr als 100 Forschende in 13 Teilprojekten beteiligt. In groß angelegten numerischen Simulationen auf Supercomputern sichern sie im Rahmen der so genannten Gitter-Eichtheorie sowie in analytischen Zugängen zur Theorie der starken Wechselwirkung die Fundamente für ein vertieftes Verständnis ab. Zugleich verbinden sie die theoretischen Fortschritte mit spezifischen experimentellen und astrophysikalischen Effekten. Diese kombinierte Expertise der Wissenschaftler*innen aus den drei Partner-Universitäten ist weltweit einzigartig. 

„Die Resultate unserer analytischen Berechnungen und numerischen Simulationen sind zum Beispiel relevant, um die Entwicklung des frühen Universums und die Prozesse im Inneren dichter Sterne besser zu verstehen“, erklärt der Physiker Prof. Dr. Frithjof Karsch. Er ist einer der stellvertretenden Sprecher des SFB-TRR 211 und ist für die Koordination der zehn Teilprojekte zuständig, an deren Leitung acht Forscher der Universität Bielefeld beteiligt sind. Der neue Sprecher des SFB-TRR 211, Professor Dr. Guy Moore, sagt: „Wir sind begeistert, dass die DFG unsere Expertise und die harte Arbeit der letzten Jahre anerkannt hat und freuen uns darauf, unsere Forschung bis Mitte 2025 – und perspektivisch hoffentlich auch in einer dritten Förderperiode – fortsetzen zu können."

Fünf Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld
Durch die neuen Beschlüsse der Deutschen Forschungsgemeinschaft steigt die Zahl der Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld von vier auf fünf. Der Transregio-Sonderforschungsbereichs (SFB-TRR) 211 zu den Wechselwirkungen von Materie unter extremen Bedingungen wird durch die Verlängerung bis Mitte 2025 gefördert. Ebenfalls wird der SFB 1283 zur Erforschung des Zufalls um vier Jahre verlängert. Neu bewilligt wurde jetzt der Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 318 zur Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI), für den die Universitäten Bielefeld und Paderborn kooperieren. Bereits Ende 2020 wurde der SFB 1288 der Universität Bielefeld verlängert, der sich mit den historisch variablen Praktiken des Vergleichens beschäftigt. In einem weiteren Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB/TRR 212) wird erforscht, warum Tiere ganz individuell ihre eigene, unverwechselbare Nische im Ökosystem wählen. Für den Verbund kooperieren die Universitäten Bielefeld und Münster seit 2018.

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Uni-versitäten, in denen Wissenschaftler*innen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der DFG finanziert und ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorha-ben. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.

Weitere Informationen:

Kontakt: 
Prof. Dr. Frithjof Karsch, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-6227
E-Mail: karsch@physik.uni-bielefeld.de

Planungen der Universität Bielefeld für das Wintersemester 2021/22 (PE 36/2021)

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Pressegespräch mit Rektor Sagerer und Kanzler Becker

Das laufende Sommersemester ist bereits das dritte Semester unter Corona-Bedingungen: Lehre finden überwiegend digital statt, die Bibliothek und Arbeitsplätze sind vor Ort nur eingeschränkt nutzbar, Serviceeinrichtungen und Lehrende nahezu komplett nur online erreichbar. Die Studierenden leiden unter dieser Situation, insbesondere jene, die unter diesen Bedingungen gestartet sind.

Aktuell laufen die Planungen und Vorbereitung für das Wintersemester 2021/22 an der Univer-sität Bielefeld. Ziel des Rektorats ist es, wieder zu einem größeren Anteil zu Präsenzlehre und Studieren vor Ort zurückzukehren. Dafür werden aktuell Voraussetzungen geschaffen. Ein wichtiges Anliegen: Studierende müssen bei der Impfkampagne in den Blick genommen werden.

In einem Pressegespräch werden Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Kanzler Dr. Stephan Becker für die Universität Bielefeld am 26. Mai, 15 Uhr, die Ziele und Planungen vorstellen.

Das Gespräch wird digital stattfinden. Medienvertreter*innen werden gebeten, sich anzu-melden. Sie erhalten dann einen Link für das Zoom-Meeting.
Die Einladung erfolgt sehr kurzfristig, wir hoffen aber auf Ihr Interesse und Teilnahme.


Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Mittwoch, 26. Mai 2021, 15 Uhr
Ort: per Zoom

Kontakt und Anmeldung (mit Name, E-Mail-Adresse und Medium):
Universität Bielefeld, Pressestelle

E-Mail: medien@uni-bielefeld.de

Mindestens jede dritte Lehrveranstaltung soll ab Oktober vor Ort stattfinden (Nr. 37/2021)

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Planungen der Universität Bielefeld für das Wintersemester 2021/22

„Die Sehnsucht nach mehr Normalität und einer Rückkehr in Seminarraum und Hörsaal ist deutlich spürbar. Viele unserer Studierenden schildern uns, wie sehr sie den Kontakt und den unmittelbaren Austausch mit den Kommiliton*innen und Lehrenden vermissen“, so Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Studierende waren knapp eineinhalb Jahre sehr solidarisch, haben die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Jetzt muss die Politik auch sie in den Blick nehmen, insbesondere beim Impfen. Das Ziel bei unserer Lehrplanung ist: Mehr als 30 Prozent der Lehrveranstaltungen sollen im Wintersemester wieder präsent stattfinden. Dafür schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen.“

An der Universität Bielefeld laufen die Planungen für das Wintersemester 2021/22. Die Fakultäten und Lehrenden konzipieren die Lehrangebote. Grundlage für diese Planungen ist ein Eckpunktepapier, das aktuell abgestimmt wird und das neben dem 30-Prozent-Ziel auch den organisatorischen und infrastrukturellen Rahmen beschreibt.

„Wir setzen bei unseren Planungen darauf, dass im Oktober ein großer Teil der Studierenden geimpft ist. Daneben haben wir weiterhin ein unkompliziertes Testangebot auf dem Campus“, so der Kanzler der Universität Bielefeld, Dr. Stephan Becker. Er leitet den Krisenstab der Universität und ist für die organisatorischen sowie infrastrukturellen Corona-Maßnahmen verantwortlich. „ Unter diesen Voraussetzungen können wir öffnen, werden aber weitere Vor-kehrungen treffen. Dies tun wir aktuell mit Hochdruck.“

Zentral: Studierende, die an einer Lehrveranstaltung vor Ort teilnehmen, müssen also entweder geimpft, genesen oder getestet sein.
„Impfen ist ein zentraler Faktor für die geplante Öffnung. Nach den Schülerinnen und Schülern sollten auch die Studierenden und Lehrenden im Herbst spezielle Impfangebote bekommen“, fordert Rektor Sagerer. Kanzler Becker ergänzt: „Die Stadt Bielefeld teilt dieses Ziel und wird uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Universität und Stadt ziehen hier an einem Strang und hoffentlich können wir bald konkrete Fortschritte verkünden.“

Lehrplanung unter schwierigen Voraussetzung

Die Universität Bielefeld setzt bei ihren Lehrplanungen auf drei Säulen: Präsenz-, Online- und Hybridlehre.

Nach aktuellen Prognosen wird auch im Oktober noch gelten: Hygieneregeln beachten und Abstand halten. Gerade die Abstandregel stellt die Lehrplanungen vor besondere Herausforderungen, da die Hörsäle und Seminarräume nicht im gewohnten Umfang belegt werden können. Hier wird aktuell geprüft, wie die Kapazitäten gegenüber den aktuell geltenden Bele-gungsplänen erhöht werden können. Denkbar sind eine Reduzierung der Abstände oder Abtrennungen (bspw. durch Plexiglasscheibe). Hier ist die Universität auch abhängig von den rechtlichen Vorgaben. Darüber hinaus gibt regelmäßiges Lüften Sicherheit. Dafür installiert die Universität in ihren Seminarräumen mehr als 100 Luftreinigungsgeräte und die Lüftungs-anlagen in den Hörsälen und der Universitätsbibliothek wurden von Umluft auf Frischluft um-gestellt. Wenn rechtlich gefordert, können sich Studierende in den Lehrveranstaltungen unkompliziert namentlich und sitzplatzbezogen registrieren.

Große Veranstaltungen – nach aktueller Definition mit mehr als 50 Teilnehmer*innen – werden auch im Wintersemester noch nicht komplett vor Ort stattfinden können. Diese müssen weiterhin überwiegend online durchgeführt werden. Alternativ können die Kurse geteilt wer-den – eine Gruppe ist vor Ort, die andere nimmt online teil. Für diese hybride Lehre schafft die Universität Bielefeld rund 50 mobile Übertragungseinheiten und weitere 100 flexibel einsetzbare Kamera-/Mikrofon-Einheiten an, mit deren Hilfe eine qualitativ gute Übertragung aus Hörsaal oder Seminarraum möglich wird.

Zudem sollen in einem deutlich größeren Umfang als aktuell wieder Arbeitsplätze auf dem Campus geöffnet werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, denn nicht jede*r Studierende kann beim Wechsel zwischen einer präsenten und einer Online-Veranstaltung rechtzeitig zuhause sein.

„Nach wie vor gilt bei all unseren Planungen: Studierende, die seit März letzten Jahres ein Studium begonnen haben – also im kommenden Wintersemester im dritten, zweiten und ersten Semester sind – haben bei den Planungen Vorfahrt, “ erklärt Rektor Sagerer. „Sie haben die Universität bislang so gut wie gar nicht von Innen erlebt. Für sie gibt es auch im kommenden Semester besondere Beratungs- und soziale Angebote.“

Unsicherheit bei Studieninteressierten

Insbesondere junge Menschen, die über die Aufnahme eines Studiums nachdenken, sind häufig verunsichert. Sollen sie noch warten? Können unter diesen Umständen ein sinnvoller Studienstart und der soziale Anschluss an Kommiliton*innen gelingen? Rektor Sagerer ist sicher: „Wer über ein Studium nachdenkt, sollte nicht warten. Die Universität Bielefeld hat sich gut auf die Situation eingestellt, wird Mentoring-Programme auflegen und wird mit den geplan-ten Öffnungen insbesondere den neuen Studierenden einen guten Start ermöglichen.“

Für Studieninteressierte bietet die Universität Bielefeld im Rahmen der Studien-Info-Wochen vom 12. bis zum 26. Juni umfangreiche virtuelle Informations- und Beratungsangebote. Zudem gibt es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, sich für einen Newsletter für Studieninteres-sierte anzumelden, und über diesen regelmäßig zielgruppenspezifischen Nachrichten zu erhalten. Weitere Informationen unter: www.uni-bielefeld.de/studieninteressierte.

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