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Universität erhält Graduiertenkolleg zu Geschlechterforschung (Nr. 82/2020)

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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Einrichtung mit 3,8 Millionen Euro

Ein neues Graduiertenkolleg an der Universität Bielefeld soll die Geschlechterforschung fächerübergreifend weiterentwickeln. Welche Erfahrungen machen Menschen mit ihrem Geschlecht? Wie fühlt es sich an, ein bestimmtes Geschlecht sein zu müssen oder sein zu wollen? Und welche Bedeutung haben diese Erfahrungen für den Wandel von Geschlechterverhältnissen und von Lebensweisen als Frau, als Mann oder als ein anderes Geschlecht. Diesen und ähnlichen Fragen geht das Graduiertenkolleg ab Mai 2021 nach. Über zunächst viereinhalb Jahre forschen zehn Doktorand*innen und ein*e Postdoktorand*in aus unterschiedlichen Disziplinen in der neuen Einrichtung. Der Name des Kollegs: „Geschlecht als Erfahrung. Konstitution und Transformation gesellschaftlicher Existenzweisen“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das Kolleg jetzt bewilligt und fördert es mit 3,8 Millionen Euro. Sprecherin ist die Geschlechtersoziologin Professorin Dr. Tomke König.


Die Geschlechtersoziologin Prof’in Dr. Tomke König leitet das neue Graduiertenkolleg „Geschlecht als Erfahrung“. Foto: Universität Bielefeld
Die Geschlechtersoziologin Prof’in Dr. Tomke König leitet das neue Graduiertenkolleg „Geschlecht als Erfahrung“. Foto: Universität Bielefeld
Für das Graduiertenkolleg arbeiten zehn Wissenschaftler*innen aus sechs Disziplinen zusammen: American Studies, Germanistische Literaturwissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie und Sportwissenschaft. „Wir erforschen, welche Erfahrungen Menschen mit Geschlecht machen, wie sich diese Erfahrungen in ihrem Körper niederschlagen und auch, wie körperliche Erfahrungen zu Widerstand und Protest führen können“, sagt Tomke König von der Fakultät für Soziologie. „Wie es sich anfühlt, eine Frau, ein Mann oder ein anderes Geschlecht zu sein, ist von den jeweiligen Erfahrungen der Menschen abhängig. Das Ziel des Kollegs ist es, ein präzises Vokabular zu entwickeln für das, was in der gegenwärtigen Ordnung der Geschlechter nicht gesagt, gedacht und gefühlt werden kann, sodass es auch für alle verständlich wird, die diese Erfahrungen nicht machen.“

Die Forschenden des Graduiertenkollegs verbinden ihre Analysen von Geschlecht als Erfahrung mit anderen Erfahrungsdimensionen. „Wie Menschen ein Geschlecht erleben und sich aneignen, das hängt mit einer Reihe von Dimensionen zusammen – zum Beispiel mit Klasse, Ethnizität, Staatsbürgerschaft, Sexualität, Gesundheit, Alter oder auch Religion“, erklärt König.

Zusammenführung gegensätzlicher Forschungsansätze
Mit dem Programm ihres Kollegs schlagen die Wissenschaftler*innen eine Brücke zwischen Forschungsansätzen, die Geschlecht einerseits als vorgegeben und andererseits als sozialisiert und anerzogen untersuchen. Die beiden Herangehensweisen werden in der Geschlechterforschung als essentialistische und dekonstruktivistische Ansätze unterschieden. Gemäß dem Essentialismus werden Menschen hauptsächlich oder überwiegend von ihrer biologischen Natur bestimmt und kaum von ihrer sozialen Umwelt. Der Dekonstruktivismus geht hingegen davon aus, dass Geschlechtsidentitäten und -rollen im sozialen Miteinander erlernt werden. So werden häufig unterschiedliche Verhaltensweisen bei weiblichen und männlichen Kindern und Erwachsenen gefördert: etwa, wenn einerseits aggressives Verhalten geduldet und andererseits selbstloses Verhalten eingefordert wird.

Nachwuchsforschende können sich bis Anfang des kommenden Jahres mit Dissertations- und Habilitationsthemen an dem Graduiertenkolleg bewerben. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht kommt zum Beispiel eine Dissertation in Frage, die untersucht, welche unterschiedlichen Verhaltenslehren Romane und Kurzgeschichten für weibliche und männliche Körper vorgeben und welche
Körpererfahrungen die Autor*innen je nach Geschlecht schildern. Soziologisch kann es beispielsweise um Menschen in Machtpositionen gehen und darum, welche Denk-, Gefühls- und Handlungsweisen notwendig sind, um Macht auszuüben. Wie erleben sich Inhaber*innen von Machtpositionen selbst als Frau oder als Mann?  Ein mögliches Forschungsthema aus der Gesundheitswissenschaft betrifft zum Beispiel vorzeitige Wechseljahre und wie diese sich darauf auswirken, wie Frauen ihre Weiblichkeit wahrnehmen und mit gesellschaftlichen Vorstellungen von Alter zusammenbringen. Solche und ähnliche Themen will das Graduiertenkolleg im interdisziplinären Austausch bearbeiten und damit die Perspektive der Einzeldisziplinen überschreiten.

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neue Kollegs mit rund 48 Millionen Euro
Das Kolleg ist eins von zehn neuen Graduiertenkollegs (GRK), die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses einrichtet. Die neuen GRK werden ab Frühjahr 2021 zunächst viereinhalb Jahre mit insgesamt rund 48 Millionen Euro gefördert. Nach der ersten Förderphase können die Kollegs eine Förderung für weitere viereinhalb Jahre beantragen. Graduiertenkollegs bieten Doktorand*innen die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 222 GRK, darunter 34 Internationale Graduiertenkollegs (IGK).

Langjährige Erfahrung in der Geschlechterforschung
Die Universität Bielefeld ist seit Jahrzehnten für ihre Geschlechterforschung bekannt. Das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZG) an der Universität Bielefeld ist eines der ersten Zentren im deutschsprachigen Raum, das Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in den Mittelpunkt seiner Forschungen gestellt hat. Es ging aus der 1982 eingerichteten Interdisziplinären
Forschungsgruppe Frauenforschung (IFF) hervor. Ebenfalls ein Beispiel für die Geschlechterforschung ist die neue ZiF-Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Unter Leitung von drei Bielefelder Wissenschaftler*innen befasst sie sich seit Oktober mit weltweiten Anfechtungen von Frauen- und Geschlechterrechten.

Weitere Informationen:
•    Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft: „DFG fördert zehn neue Graduiertenkollegs“
•    Website des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZG)

Kontakt:
Prof’in Dr. Tomke König, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-4615
E-Mail: tomke.koenig@uni-bielefeld.de

Das Internet der Dinge lernfähig machen (Nr. 83/2020)

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Die Universität Bielefeld koordiniert das neue EU-Projekt VEDLIoT

Autonome Fahrzeuge oder Geräte für intelligente Wohnungen werden immer komplexer. Ein neues System des maschinellen Lernens soll die dafür genutzte Soft- und Hardware robuster, leistungsfähiger und energiesparender machen. Das neue Projekt VEDLIoT wird von der Europäischen Kommission für drei Jahre mit rund acht Millionen Euro finanziert. Davon gehen etwa zwei Millionen Euro an das Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab) der Universität Bielefeld, das das Projekt koordiniert.


In einem intelligenten Zuhause, einem Smarthome, finden die Bewohner*innen Geräte, die ihr Leben einfacher machen sollen: zum Beispiel einen Kühlschrank, der Lebensmittel nachbestellen und gleichzeitig mit dem Backofen kommunizieren kann. Die Geräte und Komponenten zählen zum Internet der Dinge (engl. Internet of Things, kurz IoT). Sie sind an ein Netzwerk angeschlossen und erfassen, speichern, verarbeiten und übertragen Daten. IoT-Geräte werden auch bei selbstfahrenden Autos oder der Industrierobotik eingesetzt.

Ihr Ziel ist eine selbstlernende Plattform für das Internet der Dinge (v.li.): Jens Hagemeyer, Dr. Carola Haumann und  Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert von der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Ihr Ziel ist eine selbstlernende Plattform für das Internet der Dinge (v.li.): Jens Hagemeyer, Dr. Carola Haumann und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert von der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
„Computer- und IoT-Systeme werden immer leistungsfähiger. Wir können anspruchsvollere Probleme lösen und die Automatisierung vorantreiben, um unsere Lebensqualität zu verbessern“, sagt Professor Dr.-Ing. Ulrich Rückert. Er ist Koordinator des neuen Projektes VEDLIoT und Leiter der Gruppe Kognitronik und Sensorik der Universität Bielefeld. „Aber die Menge der gesammelten und verarbeiteten Daten ist riesig und die benötigte Rechenleistung sehr hoch. Außerdem sind die Algorithmen oft zu komplex, um Lösungen innerhalb kurzer Zeit zu errechnen.“

Künstliche Intelligenz statt konventionellem Verfahren
In dem Projekt arbeiten zwölf Partner*innen aus den vier EU-Ländern Deutschland, Polen, Portugal und Schweden und dem EU-Assoziationsstaat Schweiz zusammen. Anstelle klassischer Verfahren, beispielsweise aus dem Bereich der Statistik, setzt das internationale Forschungsteam Verfahren des maschinellen Lernens ein, zum Beispiel Deep Learning (mehrschichtiges Lernen). Dafür werden künstliche neuronale Netze genutzt. „Beim Deep Learning hat das zugrunde liegende Netz neben Eingangs- und Ausgangsneuronen auch viele Zwischenneuronen und -schichten. Auf diese Weise lassen sich komplexe Sachverhalte abbilden“, sagt Jens Hagemeyer. Der Elektrotechniker forscht in der Gruppe Kognitronik und Sensorik und ist technischer Leiter des Projektes. „Wir stellen die Informationen bereit, die Maschinen lernen und entscheiden selbst.“

Mit der selbstlernenden Plattform VEDLIoT sollen IoT-Geräte leistungsfähiger werden und gleichzeitig weniger Energie verbrauchen. Dafür entwickeln die Forschenden eine modulare Hardware-Plattform: Auf einem Träger werden Microserver in der Größe einer Hand in unterschiedlichen Leistungsklassen kombiniert. „Je nach Anwendungsanforderung können die Server individuell auf dem Träger zusammengestellt werden. So ist die Plattform universell einsetzbar“, sagt Hagemeyer. Auch Totalausfälle werden mit dem neuen System vermieden: „Fällt ein Server beispielsweise wegen eines schwachen Funknetzes aus, ist das gesamte Gerät trotzdem noch bedienbar. In einem selbstfahrenden Auto würden die Benutzer*innen den Ausfall eines Servers im besten Fall überhaupt nicht merken.“

Das neue Projekt VEDLIoT entwickelt eine modulare Hardware-Plattform, die zum Beispiel in einem intelligenten Spiegel oder anderen Smarthome-Geräten eingesetzt werden kann. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Das neue Projekt VEDLIoT entwickelt eine modulare Hardware-Plattform, die zum Beispiel in einem intelligenten Spiegel oder anderen Smarthome-Geräten eingesetzt werden kann. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Ausschreibung für weitere Projektbeteiligungen
„Einige der Projektpartner*innen arbeiten seit vielen Jahren zusammen“, sagt Dr. Carola Haumann, Projektmanagerin und stellvertretende Geschäftsführerin des CoR-Labs. Zu den Partner*innen des Projekts zählen sieben Universitäten und Forschungsinstitute, die zur künstlichen Intelligenz und dem Internet der Dinge forschen. Die anderen Partner*innen sind Unternehmen unterschiedlicher Größe, vom Start-up EmbeDL bis zum Großkonzern Siemens.

Aber auch weitere Unternehmen können sich noch am Projekt beteiligen: „Wir gehen davon aus, dass wir im Projekt zusätzlich zu den bereits vorhandenen Anwendungen in den Bereichen Automobil, Automatisierung und Smarthome noch mindestens zehn weitere Anwendungsbeispiele finanzieren. Für diese wollen wir zusätzliche Unternehmen einbinden“, so Haumann. Mitte 2022 soll ein Prototyp fertiggestellt sein. „Die Ergebnisse aus den Anwendungen fließen während der Projektlaufzeit in die IoT-Plattform ein“, sagt Jens Hagemeyer. „Dadurch können wir die Plattform direkt weiterentwickeln.“

Das Projekt ist im November gestartet, ein erster intensiver Workshop aller Projektpartner*innen ist für Anfang Dezember geplant. Ende 2023 soll das Projekt abgeschlossen werden. Finanziert wird es über die Förderlinie zu Informations- und Kommunikationstechnologien im EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 “ (Förderziffer 957197). Der Name VEDLIoT steht für „Very Efficient Deep Learning in IoT“ (Hocheffizientes Deep Learning im Internet der Dinge).

Beteiligte Forschungseinrichtungen und Hochschulen des Projekts sind neben der Universität Bielefeld: die Technische Hochschule Chalmers in Göteborg (Schweden), die Universität Neuenburg (Schweiz), die Universität Osnabrück, die Universität Göteborg (Schweden), die Research Institutes of Sweden (RISE) in Göteborg (Schweden) und FCiências.ID, eine Vereinigung für Forschung und Entwicklung in Lissabon (Portugal). Beteiligte Unternehmen sind: Antmicro in Posen (Polen), EmbeDL in Göteborg (Schweden), der Siemens-Konzern mit Sitz in München und Berlin, Christmann Informationstechnik + Medien in Ilsede sowie die Firma Veoneer in Stockholm (Schweden).

Weitere Informationen:
Steckbrief zum Projekt VEDLIoT (Englisch)

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert, Universität Bielefeld
Technische Fakultät / CoR-Lab
Tel: 0521-106 12050
E-Mail: rueckert@techfak.uni-bielefeld.de

ZiF-Konferenz 2020: Welche Energie für die Zukunft? (Nr. 84/2020)

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Zehnte öffentliche Jahrestagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Noch immer deckt die Menschheit ihren Energiebedarf zum größten Teil mit Kohle, Gas und Öl. Und beschleunigt damit den Klimawandel. Aber was sind die Alternativen? Auf der ZiF-Konferenz 2020, der großen öffentlichen Jahrestagung des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF), stellen Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen ihre Antworten auf diese Frage vor. Die zehnte ZiF-Konferenz trägt den Titel „Herausforderung Energiewende“ und findet am Dienstag, 1. Dezember, als Online-Tagung statt.


Produzieren, Wohnen, Reisen, Essen, Kommunizieren: Der Energieverbrauch der Menschen nimmt ständig zu. Gedeckt wird er seit der Industriellen Revolution vor allem durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas. Inzwischen ist längst klar, dass die damit verbundenen Emissionen an Treibhausgasen massiv dazu beitragen, das Klima aufzuheizen. Um die Klimaschutzziele, die Deutschland sich gesetzt hat, zu erreichen, müssen diese Emissionen massiv gesenkt werden. Doch wie kann das gelingen? Können Wind und Sonne die fossilen Energieträger ersetzen? Oder brauchen wir ganz neue, synthetische Kraftstoffe?

Sie leiten die ZiF-Konferenz 2020 (v.li.): Prof. Dr. Robert Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion, und die ZiF-Direktoren Prof. Dr. Carsten Reinhardt und Prof. Dr. Gernot Akemann.Foto 1: MPI CEC, Foto 2: Conrad Erb Photography, Foto 3: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Sie leiten die ZiF-Konferenz 2020 (v.li.): Prof. Dr. Robert Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion, und die ZiF-Direktoren Prof. Dr. Carsten Reinhardt und Prof. Dr. Gernot Akemann.Foto 1: MPI CEC, Foto 2: Conrad Erb Photography, Foto 3: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
„Was technisch möglich ist, ist dabei die erste und zentrale, aber nicht die einzige Frage“, sagt ZiF-Direktor Professor Dr. Gernot Akemann. Professor Dr. Carsten Reinhardt, ebenfalls ZiF-Direktor, ergänzt: „Wir müssen auch fragen: Welche Alternativen sind realistisch umsetzbar? Was sind die Auswirkungen? Wie funktionieren komplexe Entscheidungen wie der Wechsel zu neuen Energieträgern in einer Gesellschaft? Und wie stellt sich die Lage international dar? Diese Fragen zu beantworten, gehört zu den dringendsten Herausforderungen der Gegenwart.“

Akemann und Reinhardt leiten die Tagung mit Professor Dr. Robert Schlögl, Direktor am Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr und Koordinator des Projekts „Energiesysteme der Zukunft“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Zusammen haben sie hochkarätige Referent*innen aus der Energieforschung, aber auch aus der Geschichte und der Wissenschaftsgeschichte, der Umwelt- und Planungswissenschaft und der Umwelt- und Klimapolitik eingeladen. Eine Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Wirtschaft, Politik und Umweltverbänden steht ebenfalls auf dem Programm.

„Eine einfache Antwort auf die Frage nach den Energiesystemen der Zukunft ist nicht in Sicht“, so die Tagungsleiter. „Aber eine breite und realistische Perspektive kann die Diskussion versachlichen und die Suche erleichtern.“

Die ZiF-Konferenz richtet sich wie immer an die Öffentlichkeit. Sie findet wegen der aktuellen Lage in diesem Jahr als Online-Veranstaltung via Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Tagung zu berichten. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Weitere Informationen:
•    Link zur Teilnahme an der ZiF-Konferenz
•    Programm der Tagung

Kontakt:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

Digitale Info-Woche zum Sommersemester (Nr. 85/2020)

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Vom 7. bis 12. Dezember über Studium an der Universität Bielefeld informieren.

Für Studieninteressierte bietet die Universität Bielefeld im Winter erneut eine Info-Woche an: Wer zum Sommersemester 2021 ein Hochschulstudium aufnehmen möchte, kann vom 7. bis zum 12. Dezember die Hochschule und viele ihrer Studiengänge in verschiedenen Online-Veranstaltungen kennenlernen. Die Teilnehmenden erwartet ein umfangreiches Live-Programm im Internet zu allen Fragen rund ums Studium. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Für einige Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Das komplette Programm und weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de/info-wochen

Mit dabei sind alle Fächer, die zum Sommersemester angeboten werden. In Online-Veranstaltungen können Vorträge, Workshops, Gesprächsrunden und Vorlesungen besucht werden. Daneben gibt es Informationsangebote zu Fragen rund ums Studium. Es besteht unter anderem die Möglichkeit, den Campus der Universität Bielefeld auf einem virtuellen Rundgang zu erkunden, Unterstützung bei der Studienentscheidung zu erhalten oder an Vorträgen zu Bewerbung, Einschreibung und Studienfinanzierung teilzunehmen. Das Live-Programm wird ergänzt durch viele Informationen, die als Videos, Links oder in schriftlicher Form dauerhaft zur Verfügung stehen.

Die Info-Woche findet aufgrund der aktuellen Situation erstmalig auch im Winter statt. Bisher gab es ein solches universitätsweites Programm nur im Sommer. Mit dem zusätzlichen Informationsangebot begegnet die Universität Bielefeld den Fragen vieler Studieninteressierten, die wegen der Coronapandemie erhöhten Bedarf an Orientierungsangeboten haben.

Weitere Informationen für Studieninteressierte:

Sterne aus dem virtuellen Himmel pflücken (Nr. 86/2020)

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Mit der Wunschsternaktion Menschen in Bethel eine Freude bereiten

Die Universität Bielefeld will auch in diesen schwierigen Zeiten an der Wunschsternaktion festhalten und Bewohner*innen in Bethel einen Weihnachtswunsch erfüllen. Zwar können die Sterne mit den Wünschen der Menschen nicht am Baum in der Universitätshalle hängen, aber sie können ab heute (25.11.2020) online vom Sternenhimmel auf der Internetseite gepflückt werden.


Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Pastor Ulrich Pohl eröffneten die Wunschsternaktion für digitale Wunschsterne.Foto. Universität Bielefeld
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Pastor Ulrich Pohl eröffneten die Wunschsternaktion für digitale Wunschsterne. Foto: Universität Bielefeld
Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, und Rektor Dr.-Ing. Professor Gerhard Sagerer haben die Wunschsternaktion heute (25.11.2020) per Videobotschaft eröffnet. Und auch der Chor des Freizeitzentrums „Neue Schmiede“ in Bethel lädt musikalisch zu der Aktion ein.

Mehr als 1.200 Wünsche haben die Bewohner*innen aus Bethel eingereicht. In diesem Jahr müssen wegen der Corona-Pandemie die sonst so beliebten Begegnungen wie gemeinsames Singen und Musizieren oder der Besuch des Weihnachtsmarktes in den Hintergrund treten oder ganz ausfallen. Aber es gibt sie auch weiterhin, beispielsweise wünscht sich eine Gruppe von acht Personen im Alter von 4 bis 17, sportliche Begleitung für ihr Projekt "Tandem-Läufer Brücke", bei dem die Gruppe einmal wöchentlich laufen geht.

Die Menschen in Bethel freuen sich in diesem Jahr verstärkt über kleine Päckchen mit Geschenken. Gewünscht werden zum Beispiel Arminia-Fan-Artikel oder Bastelmaterial und manche Menschen freuen sich auch über ein Überraschungspaket.

Wer gern Menschen aus Bethel eine Freude bereiten möchte, sucht sich aus der Vielzahl an Wunschsternen den passenden auf der Internetseite (https://www.aktion-wunschstern.de/) aus, die seit dem 25. November frei geschaltet ist. Auf dem Stern ist eine Chiffrenummer notiert, mit der sich der oder die Beschenkte zuordnen lässt.

Das Geschenk kann in der Poststelle der Universität Bielefeld im Raum T7-217 unter Angabe der Chiffre abgeben werden. Das Geschenk wird dann an den richtigen Empfänger oder die rich-tige Empfängerin weitergeleitet. Die gepackten Pakete können bis zum 10. Dezember auch direkt zur Neuen Schmiede gebracht werden.

Tag für Absolvent*innen: Online-Event mit Überraschungspost (Nr. 87/2020)

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Universität Bielefeld ehrt diesjährige Absolvent*innen am 4. Dezember

Die Universität Bielefeld feiert den Tag für Absolvent*innen und würdigt damit die Studierenden, die 2020 erfolgreich ihr Studium beendet haben – auch in diesem besonderen Jahr. Am Freitag, 4. Dezember, kommt der feierliche Abend als Online-Event zu den Absolvent*innen nach Hause. Neben dem Livestream mit Absolvent*innen-Quiz, Singer-Songwriter-Musik von Lotte und Poetry-Slam freuen sich die Absolvent*innen auf ihre Überraschungspakete. Die Universität verschickt Pakete an rund 2.000 angemeldete Absolvent*innen. Das Online-Event ist am 4. Dezember als Livestream zu verfolgen unter www.uni-bielefeld.de/tag-fuer-absolvent_innen.

„Ich möchte unseren diesjährigen Absolvent*innen herzlich zu ihrem Studienabschluss gratulieren. Rund 3.000 junge Menschen haben in diesem herausfordernden Jahr ihr Studium erfolgreich bei uns abgeschlossen, darauf können sie stolz sein. Wir möchten die Leistungen unserer Absolvent*innen – auch ohne die Möglichkeit vor Ort zu feiern – mit einem spannenden Alternativangebot würdigen“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. 

Das Online-Event wird am 4. Dezember ab 20 Uhr live aus der leeren Uni-Halle übertragen. Moderator des Abends ist Sven Stickling, Alumnus der Universität Bielefeld und bekannt von „Die Stereotypen“. Er begrüßt neben Rektor Gerhard Sagerer vier diesjährige Absolvent*innen. Die Vertreter*innen des Abschlussjahrgangs 2020 stellen sich in einem Quiz ihrer „letzten Prüfung“ des Studiums. Dabei beantworten sie Fragen rund um ihr Studierendenleben und die Universität. Gewinnen können sie einen Gutschein eines Einrichtungshauses und einen Preis für ihre Fachschaft.  

Musikalischer Höhepunkt des Abends ist der Live-Auftritt von Singer-Songwriterin Lotte, bekannt von Songs wie „Auf das was da noch kommt“ und „Mehr davon“. Außerdem tritt Kolja Fach, in Biele-feld geborener Poetry-Slammer, auf. 
Im Vorfeld des Online-Events am 4. Dezember verabschieden viele Fakultäten sowie die Bielefeld School of Education ihre Absolvent*innen mit separaten Angeboten in digitaler Form. 

Das Überraschungspaket wird den Absolvent*innen per Post zugestellt. Was genau darin enthalten ist, bleibt noch eine Überraschung. Nur so viel: Die Absolvent*innen erreichen Aufmerksamkeiten ihrer Universität und ihrer Fakultäten, welche zu einem schönen Abend und einem gelungenen Studienabschluss im privaten Rahmen beitragen sollen. Begleitend zum Online-Event berichtet die Universität auf ihren Social Media-Kanälen über das Online-Event. Absolvent*innen können zum Posten von Bilder ihrer privaten Abschlussfeier den Hashtag #tfa2020 nutzen.  

Die Universität Bielefeld engagiert sich für die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur. Ein Bestandteil ist eine gendergerechte Sprache. In diesem Zusammenhang begeht sie ab diesem Jahr den „Tag für Absolvent*innen“, zuvor bekannt als „Absolvententag“.   

Die Universität Bielefeld dankt dem Absolventen-Netzwerk der Universität Bielefeld e. V. und der Universitätsgesellschaft Bielefeld für die Unterstützung beim Tag für Absolvent*innen 2020. 

Journalist*innen, die für ihre Berichterstattung Bilder vom Online-Event am 4. Dezember benötigen, können diese tagesaktuell erhalten. Dafür ist eine vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de unbedingt notwendig.

Weitere Informationen: 

Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens“ verlängert (Nr. 88/2020)

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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Verbund mit 11,9 Millionen Euro

Der Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens: Die Welt ordnen und verändern“ (SFB 1288) der Universität Bielefeld wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Januar 2021 für weitere vier Jahre gefördert. Die DFG hat heute (27.11.2020) bekannt gegeben, die Laufzeit des interdisziplinären Forschungsverbunds zu verlängern. Für die zweite Förderperiode wurden 11,9 Millionen Euro bewilligt. „Das ist ein großartiger Erfolg, der die Arbeit der SFB-Mitglieder der vergangenen vier Jahre belohnt“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld.

Der im Januar 2017 eingerichtete SFB beschäftigt sich mit den historisch variablen Praktiken des Vergleichens. „Wie bedeutend die Arbeit des Sonderforschungsbereichs ist, ließ sich in den vergangenen Monaten sehr gut nachzuvollziehen“, so Sagerer.  „Denn wer die Diskussionen um die Covid-19-Pandemie und die US-Wahlen verfolgt hat, weiß, wie allgegenwärtig Vergleiche im öffentlichen Raum sind.“

Vergleichen ist eine Alltagspraxis und gleichermaßen eine wissenschaftliche Methode in fast allen Disziplinen. Das Vergleichen ist dabei keineswegs eine unschuldige oder gar neutrale Tätigkeit. „Wir holen das ans Tageslicht, was beim Vergleichen häufig verborgen bleibt, aber das Vergleichen zu einer hochspannenden, wirkungsvollen und manchmal auch gefährlichen Tätigkeit macht“, sagt die SFB-Sprecherin Professorin Dr. Angelika Epple. „Wir analysieren, was Akteur*innen tun, wenn sie Gegenstände vergleichbar machen und in eine komparative, häufig wertende Beziehung setzen. Unser Spektrum reicht von der Untersuchung rassistischer Vergleichspraktiken bis hin zu Vergleichspraktiken bei der Nobelpreisverleihung durch die Schwedische Akademie, von der Antike bis in die Gegenwart.“

SFB-Sprecherin Prof’in Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – im SFB erforschen wir, wie sich die Welt verändert, wenn wir vergleichen.“ Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
SFB-Sprecherin Prof’in Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – im SFB erforschen wir, wie sich die Welt verändert, wenn wir vergleichen.“ Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Der SFB 1288 ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund von rund 50 Wissenschaftler*innen aus den Fachbereichen Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik, Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaft sowie den Interamerikanischen Studien. Das langfristige Forschungsziel ist, die Praktiken des Vergleichens präzise beschreibbar zu machen, ebenso die ordnende und verändernde Kraft des Vergleichens, aber auch die unterschiedlichen Hindernisse, die Vergleiche erschweren. Mit der Bewilligung der DFG kann nun weitere vier Jahre an der Universität Bielefeld zum Thema „Praktiken des Vergleichens“ geforscht werden. „In der neuen Förderphase möchten wir mit unserer Forschung auch eine neue Art und Weise des Nachdenkens über Geschichte, Gesellschaften und den historischen Wandel anstoßen und somit weiterverfolgen, was wir bereits seit 2017 tun“, so Epple. „Unser Ziel ist, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Praxis des Vergleichens nur vermeintlich objektiv oder unschuldig ist. Denn: Auf welcher Grundlage treffen wir unsere vergleichenden Werturteile? Wir neutral kann das Vergleichen wirklich sein?“

Vier Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld

Durch die Verlängerung des SFB „Praktiken des Vergleichens: Die Welt ordnen und verändern“ gibt es nun weiterhin vier Sonderforschungsbereiche an der Universität Bielefeld. Der SFB 1283 erforscht den Zufall aus mathematischer Sicht. Die Physiker*innen im Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 211 untersuchen die Wechselwirkungen von Materie unter extremen Bedingungen (Verbund mit Goethe-Universität Frankfurt und der Technischen Universität Darmstadt). Warum Tiere ganz individuell ihre eigene, unverwechselbare Nische im Ökosystem wählen, wird im SFB/TRR 212 erforscht.

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Universitäten, in denen Wissenschaftler*innen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der DFG finanziert und ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.

Weitere Informationen:
•    DFG-Pressemitteilung zur Verlängerung des Sonderforschungsbereichs
•    Website des SFB 1288
•    Podcast „Praktisch Theoretisch“ zum SFB

Kontakt:
Sabrina Timmer, Universität Bielefeld
Geschäftsführung des SFB 1288
Telefon: 0521 106-67381
E-Mail: sabrina.timmer@uni-bielefeld.de

Was Rassismus für die Identität von Gesellschaften bedeutet (Nr. 90/2020)

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Zentrum für interdisziplinäre Forschung organisiert Online-Tagung

Zu jeder Nation gehört die Vorstellung, dass ihre Mitglieder durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind. Die Nation erscheint als eine Gemeinschaft von Menschen – und das obwohl sich diese Menschen persönlich zum größten Teil nie begegnen werden. Welche Bedeutung haben Rassismus und Rassekonstruktionen für die Identität von nationalstaatlich verfassten Gesellschaften? Das diskutieren Wissenschaftler*innen am 17. und 18. Dezember auf der interdisziplinären Online-Tagung „Rasse und das Imaginäre von Gesellschaft im Zeitalter der Migration“. Die Konferenz wird vom Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld organisiert.

Wer zu einer Gesellschaft gehört und wer „anders“ ist, sei das Ergebnis von Vorstellungen, die gepflegt, und von Geschichten, die erzählt werden, sagt Tagungsleiter Professor Dr. Paul Mecheril. Foto: Universität Bielefeld
Wer zu einer Gesellschaft gehört und wer „anders“ ist, sei das Ergebnis von Vorstellungen, die gepflegt, und von Geschichten, die erzählt werden, sagt Tagungsleiter Professor Dr. Paul Mecheril. Foto: Universität Bielefeld
Wer zu einer Gesellschaft gehört und wer „anders“ ist, sei vor allem das Ergebnis von Vorstellungen, die gepflegt, und von Geschichten, die erzählt werden, sagt Professor Dr. Paul Mecheril, der an der Universität Bielefeld Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration lehrt. Er leitet die Online-Tagung Mitte Dezember. 

Die Vorstellungen zur Zugehörigkeit bekommen Mecheril zufolge in einer Zeit zunehmender Migration eine konkrete Bedeutung: „Die nationalstaatliche Ordnung ist darauf angewiesen, Fragen der Zugehörigkeit zu beantworten, zu klären, wer Bürger*in eines Landes ist und wer nicht. Und diese Bestimmung und Vorstellung des Eigenen stabilisiert sich durch den Bezug auf die erdachten und phantasierten Anderen“, sagt der Forscher. 

„Auf unserer Tagung möchten wir aus dem Blickwinkel der Rassismus-Theorie auf das Imaginäre von Gesellschaft schauen“, so Paul Mecheril. Zwar habe sich die deutsche und die europäische Gesellschaft schon lange den Antirassismus auf die Fahnen geschrieben. Auch seien sich Wissenschaftler*innen längst einig, dass es keine menschlichen Rassen gibt. Dennoch spielen Rassekonstruktionen laut Mecheril immer wieder eine Rolle, wenn es darum geht, die Zugehörigkeit und Identität von Menschen zu definieren.

Um der Rolle nachzugehen, die Rassekonstruktionen bei der Konstruktion von deutscher und europäischer Identität zukommt, wird es auf der Tagung neben Vorträgen vor allem moderierte Zweiergespräche zwischen den 20 Wissenschaftler*innen geben. In den Gesprächen soll deutlich werden, wie Forschende aus Disziplinen wie Migrationsforschung, Pädagogik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Germanistik, Kulturanthropologie und Politikwissenschaft das Thema Migration angehen. 

Ebenfalls auf dem Programm: Eine Lesung der Autorin und Rassismusforscherin Pasquale Virginie Rotter und eine Performance der Künstlerin Soyong Ki. 

Die Tagung ist die erste des neuen Arbeitsbereichs Migration der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Bielefeld und ist als Startschuss einer mehrjährigen Forschungskooperation geplant. 

Für Interessierte ist eine Teilnahme an der Online-Tagung möglich. Dazu wird um Anmeldung im ZiF-Tagungsbüro bei trixi.valentin@uni-bielefeld.de gebeten. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Tagung zu berichten. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Weitere Informationen: 
Website der Tagung mit Programm und Link zur Teilnahme

Universität Bielefeld kooperiert mit Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) (Nr. 91/2020)

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Gemeinsame Professur in der Bioinformatik ausgeschrieben

Die Universität Bielefeld und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. in Dortmund haben eine Kooperationsvereinbarung über die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre geschlossen. Die Partner möchten sich auf den Gebieten Bioinformatik, Bioanalytik und Biomedizin strategisch ergänzen. Als Erstes wird jetzt eine gemeinsame Juniorprofessur für mehrdimensionale Omics-Analysen ausgeschrieben. Die Professur ist in der Bioinformatik angesiedelt und soll an Methoden zur Analyse und Visualisierung von Messdaten arbeiten, die auf genomischer Ebene Einblick in den Menschen gewähren. Gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag zur personalisierten Medizin zu leisten.

Besiegelten die Kooperation: Prof. Dr. Markus Nebel,Prof. Dr. Albert Sickmann, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (v.l.). Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
Besiegelten die Kooperation: Prof. Dr. Markus Nebel,Prof. Dr. Albert Sickmann, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (v.l.). Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
Um zu verstehen, wie Erkrankungen entstehen oder Krankheitsmechanismen funktionieren, bedarf es einer ganzheitlichen Darstellung verschiedener molekularer Zusammenhänge. So geben mehrdimensionale Analysen bei einer Probe zeitgleich Aufschluss über die Menge, Art, den Zeitpunkt und Ort von etwa Proteinen, Lipiden oder Metaboliten. „Multi-Omics-Analysen sind eine Kernexpertise unseres Instituts und ein wichtiger Bestandteil der biomedizinischen Forschung. Wir freuen uns daher sehr, mit dieser Juniorprofessur die Forschung, beispielsweise bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in der Region ausbauen zu können“, sagt Professor Dr. Albert Sickmann, ISAS-Vorstandsvorsitzender.  

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Rektor der Universität Bielefeld: „Ich bin hoch erfreut, dass uns diese Kooperation in der Bioinformatik gelungen ist. Sie ergänzt hervorragend unsere bisherigen Initiativen auf diesem Gebiet, wie zum Beispiel das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur – de.NBI –, das von Bielefeld aus gesteuert wird.“

Die Juniorprofessur wird mit einer Arbeitsgruppe in der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld ansässig sein. Zeitgleich wird sie eine Forschungsgruppe am ISAS in Dortmund aufbauen. Professor Dr. Markus Nebel, Dekan der Fakultät und gleichzeitig Bioinformatiker, erklärt die Vorteile dieses Konstrukts: „Diese Professur wird sich speziell mit den einzelnen Gebieten der molekularbiologischen Datenanalyse beschäftigen (Genomik, Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik). Dabei kann sie direkten Bezug zu Anwendern in der Universität aus Biotechnologie und Biologie sowie dem ISAS herstellen.“ Geplant ist, die Professur und die Kooperation dauerhaft fortzuführen.

Über das ISAS
Das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. entwickelt leistungsfähige und wirtschaftliche Analyseverfahren für die Gesundheitsforschung. Mit seinen Innovationen trägt es dazu bei, die Prävention, Frühdiagnose und Therapie von Krankheiten zu verbessern. Ziel des Instituts ist es, die personalisierte Therapie voranzutreiben. Dafür kombiniert das ISAS Wissen aus Chemie, Biologie, Pharmakologie, Physik und Informatik. Das Institut arbeitet eng mit Universitäten im In- und Ausland zusammen, etwa durch gemeinsame Berufungen. Außerdem kooperiert es mit nationalen und internationalen Partnern aus der Wissenschaft und Industrie. Das ISAS wurde 1952 gegründet und beschäftigt ca. 200 Mitarbeiter*innen.

Über die Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld ist eine forschungsstarke Universität in Nordrhein-Westfalen. Sie ist etwa 120 Kilometer vom ISAS in Dortmund entfernt. In ihrem Anspruch heißt es: „Unsere Forscher*innen überwinden Grenzen – zwischen Disziplinen, zwischen Menschen und zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Der Grundsatz ‚Transcending Boundaries‘ ist Antrieb für grundlagenorientierte Spitzenforschung auf internationalem Niveau.“ 

Weitere Informationen: 
Link zur Ausschreibung

Kontakt:
Sandra Sieraad, Universität Bielefeld
Stellvertretende Pressesprecherin
Telefon: 0521 106-4620
E-Mail: sandra.sieraad@uni-bielefeld.de

Sara Rebein, Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V.
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/1392-234
E-Mail: sara.rebein@isas.de | isas.de/presse

Statement von Rektor Sagerer zu einem Helmholtz-Institut in Bielefeld (Nr. 92/2020)

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Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:

Wir haben mit großer Freude erfahren, dass das von Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld koordinierte de.NBI-Projekt mit Mitteln des Bundes als Helmholtz-Institut über 2021 hinaus verstetigt werden soll. De.NBI steht für „Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur”. Die hierfür notwendigen Mittel sind Teil des Haushalts 2021, der dem Bundestag morgen (11. Dezember 2020) zur Verabschiedung vorliegt.

Nun ist es unsere Aufgabe gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich (Helmholtz-Gemeinschaft) – an das das neue Institut angedockt werden soll – in einen wissenschaftlichen Prozess einzutreten, um ein außeruniversitäres Forschungsinstitut hier an der Universität Bielefeld zu konzipieren, zu planen und aufzubauen. Dieses Institut wird für die deutschen Lebenswissenschaften nachhaltig eine innovative und umfangreiche Infrastruktur zur Analyse und Verarbeitung von großen Datenmengen zur Verfügung stellen. Für die Universität Bielefeld entsteht ein starker Partner für vielfältige Forschungsaktivitäten, insbesondere in der Medizin, Biologie und Bioinformatik. Für den Wissenschaftsstandort Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe wird dieses Institut ein neuer Forschungsleuchtturm, der die ganze Region stärkt.

Ich danke allen, die sich für diesen einzigartigen Erfolg stark gemacht haben. Herausheben möchte ich dabei Professor Dr. Alfred Pühler, der seit vielen Jahren auf diesem Feld sehr erfolgreich arbeitet. Er hat de.NBI aufgebaut und erfolgreich koordiniert. Damit hat er die Grundlage für diese Verstetigung gelegt. Mein Dank gilt auch Ralph Brinkhaus, dem Vorsitzenden des CDU-Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe und Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag. Er hat sich in Berlin mit großem Engagement für das Institut eingesetzt. Herausheben möchte ich auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das der Initiative von Anfang an sehr offen gegenüberstand und uns sehr unterstützt hat.

Weitere Informationen zu de.NBI:
•    http://www.denbi.de
•    https://50jahre.uni-bielefeld.de/2020/02/12/fuenf-millionen-euro-fuer-bioinformatik-netzwerk-de-nbi/
•    https://www.ralph-brinkhaus.de/bielefeld-erhaelt-ein-helmholtz-institut/



Gesundheitswissenschaften im Fernstudium (Nr. 93/2020)

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Online-Informationsabend am 7. Januar

Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld bietet verschiedene berufsbegleitende Fernstudiengänge an. In einer Informationsveranstaltung am 7. Januar 2021 ab 19 Uhr können sich Interessierte über aktuelle Angebote informieren.

Lehrende der Fakultät informieren über die Weiterbildungen Gesundheits- und Personalmanagement, Gesundheits- und Präventionsberatung sowie Case Management und Pflegebera-tung. Ebenfalls stellen sie das neue Angebot Digital Health Management für Fach- und Füh-rungskräfte vor.

Berufstätige, die bereits einen ersten Hochschulabschluss haben, können sich im Studiengang Master of Health Administration an der Universität Bielefeld für leitende Tätigkeiten und Führungsaufgaben im Gesundheitswesen qualifizieren. Auch darüber wird während der Veranstaltung Anfang Januar informiert.

Die Informationsveranstaltung findet online statt. Anmeldungen sind telefonisch möglich: 0521/106-4374, -4375, -4376.

Weitere Informationen zu den Studienangeboten und zum Bewerbungsverfahren:
www.uni-bielefeld.de/fag und www.uni-bielefeld.de/mha

Kontakt:
Dr. Sigrid Matzick, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521/106–4376
E-Mail: sigrid.matzick@uni-bielefeld.de

Muttermilchversorgung von Frühgeborenen verbessern (Nr. 94/2020)

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CITEC ist am Projekt zu Stillförderung und Muttermilchbanken beteiligt

Ein neues interdisziplinäres Forschungsprojekt soll den Effekt der Versorgung von Frühgeborenen mit Muttermilch möglichst genau messen – in Zusammenarbeit mit zwölf teilnehmenden Krankenhäusern. Langfristiges Ziel des Projekts mit dem Namen NEO-Milk: Zugang zu Muttermilch ab dem ersten Lebenstag für jedes Frühgeborene unter 1.500 Gramm. Die Forschungsgruppe von Professorin Dr. Friederike Eyssel am Institut CITEC der Universität Bielefeld ist an dem Projekt beteiligt. Geleitet wird NEO-Milk vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln. Das Projekt startet zum 1. Januar 2021. Es wird für vier Jahre mit insgesamt rund 4,7 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds der Bundesregierung gefördert. Neben einer Vielzahl an wissenschaftlichen und klinischen Kooperationspartnern sind auch Krankenkassen an dem Projekt beteiligt.

Die CITEC-Forscherin Prof’in Dr. Friederike Eyssel forscht in dem neuen Projekt zum Stillverhalten von Müttern und ihrer Bereitschaft, Muttermilch zu spenden. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Die CITEC-Forscherin Prof’in Dr. Friederike Eyssel forscht in dem neuen Projekt zum Stillverhalten von Müttern und ihrer Bereitschaft, Muttermilch zu spenden. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
„Besonders für frühgeborene Kinder ist Muttermilch wichtig – auch, weil sie dazu beiträgt, gefährliche Erkrankungen zu verhindern“, sagt Professorin Dr. Friederike Eyssel, Forscherin am Institut CITEC und der Abteilung für Psychologie. Sie leitet die Forschungsgruppe Angewandte Sozialpsychologie und Geschlechterforschung. „Trotz Stillbetreuung im Krankenhaus und mit Beratungsangeboten führen unterschiedliche Faktoren dazu, dass manche Mütter nicht oder nur kurze Zeit stillen. Deswegen erforschen wir in dem neuen Projekt zum Beispiel, was dazu führt, dass Mütter stillen oder eigene Muttermilch für andere Kinder zur Verfügung zu stellen.“

Dafür soll unter anderem ermittelt werden, welche psychologischen Faktoren voraussagen, ob Mütter ihre Neugeborenen stillen oder darauf verzichten. „Ob eine Mutter stillt, hängt zum Beispiel da-mit zusammen, wie sehr sie sich an als typisch wahrgenommenen Geschlechtsrollen orientiert“, sagt Dr. Ricarda Wullenkord, wissenschaftliche Mitarbeiterin in Eyssels Forschungsgruppe. Die Sozialpsychologin wird in dem neuen Projekt erforschen, welche persönlichen Einstellungen die Stillbereitschaft und das Stillverhalten voraussagen können. Sie arbeitet zudem an einem Stillförderkonzept mit, das in den teilnehmenden Krankenhäusern erprobt und evaluiert werden soll.

„Außerdem entwickeln wir im Projekt eine App“, sagt Friederike Eyssel. „Die App soll Mütter von Frühgeborenen künftig über das Stillen informieren und ihnen helfen, mühelos zu erfassen, wie oft sie ihr Kind stillen und wie die Milchproduktion zu- oder abnimmt. Für die App berücksichtigen wir auch sozialpsychologische Aspekte, indem wir die Nutzerinnen zum Beispiel fördern, die eigene Selbstwirksamkeit wahrzunehmen.“

In dem Projekt Neo-Milk werden Wissenschaftler*innen unter anderem 2.700 Mütter von Frühgeborenen auf neonatologischen Intensivstationen (Frühgeborenenstationen) nach ihren Erfahrungen und Bedürfnissen befragen. Das Stillförderungskonzept soll im Anschluss entwickelt werden, ebenso die App für Mütter von Frühgeborenen. Das Projekt sieht ebenfalls Schulungen der Pflegekräfte und Ärzt*innen vor.
Dr. Ricarda Wullenkord, ebenfalls vom Institut CITEC, arbeitet in dem Projekt Neo-Milk unter anderem an einer App, die Mütter von Frühgeborenen unterstützen soll, regelmäßig zu stillen. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Ricarda Wullenkord, ebenfalls vom Institut CITEC, arbeitet in dem Projekt Neo-Milk unter anderem an einer App, die Mütter von Frühgeborenen unterstützen soll, regelmäßig zu stillen. Foto: Universität Bielefeld
Nach den Vorarbeiten werden ab 2022 das Stillförderungskonzept und die Muttermilchbanken an zwölf beteiligten Perinatalzentren starten. Solche Zentren sind für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen zuständig. Zwei Jahre lang wird der Einsatz des Versorgungskonzeptes wissenschaftlich beobachtet und begleitend evaluiert. Die Forscher*innen erfassen Daten über den Anteil der Kinder, die bei der Entlassung mit Muttermilch ernährt werden. Sie analysieren das Spende- und Stillverhalten der Mütter. Auch untersuchen sie, wie Muttermilchbanken genutzt werden.

In Deutschland kommen jedes Jahr circa. 10.500 Frühgeborene mit weniger als 1.500 Gramm Geburtsgewicht zur Welt. Sie sind in besonderem Maße von Komplikationen betroffen, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder zum Tod führen können. Stillförderung ist ein Schlüsselelement, um Frühgeborene bestmöglich zu versorgen. Muttermilch ist gerade für frühgeborene Kinder essenziell, zum einen für die Verhinderung vital bedrohlicher Infektionen wie beispielsweise die nekrotisierende Enterokolitis (NEC), eine häufig akute Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. Zum anderen ist sie für die Prägung des Immunsystems und die kognitive Entwicklung entscheidend. 

Muttermilchbanken existieren weltweit seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Während die DDR an dem Konzept der Humanmilchbanken festhielt, wurden sie in Westdeutschland im Laufe der Jahrzehnte abgeschafft. Neben vielen Faktoren war eine Ursache dafür das Aufkommen der industriell gefertigten Formula-Nahrung. Auch wenn sich wieder ein Trend in Richtung der Muttermilch abzeichnet: Aktuell findet in Deutschland weder eine strukturierte Stillförderung statt, noch ist für Frühgeborene der Zugang zu Muttermilch in der Breite gewährleistet. So sind momentan etwa 30 Muttermilchbanken in Betrieb, es existieren jedoch alleine mehr als 200 Perinatalzentren (Level 1), in denen Früh- und Neugeborene versorgt werden. 

Nach Projektende bewertet die Förderinstitution die Ergebnisse und entscheidet auf Basis der erarbeiteten rechtlichen und strukturellen Grundlagen über die bundesweite Etablierung von Muttermilchbanken.

Weitere Informationen: 
Pressemitteilung der Universität zu Köln
Website der Forschungsgruppe„Angewandte Sozialpsychologie und Geschlechterforschung“
Kontakt:
Prof’in Dr. Friederike Eyssel, Universität Bielefeld
Center for Cognitive Interaction Technology – CITEC
Telefon: 0521 106-12044
E-Mail: friederike.eyssel@uni-bielefeld.de

Die Universität Bielefeld schließt bis zum 10. Januar (Nr. 95/2020)

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Rektorat: „Verantwortung gegenüber Studierenden und Beschäftigten“

Die Universität Bielefeld stellt ab heute (16.12.2020) bis zunächst zum 10. Januar 2021 den Präsenzbetrieb für Studium und Lehre ein. Damit sind die Universitätsgebäude auch für Publikumsverkehr geschlossen. Die Universität schließt sich damit dem bundesweiten Lockdown der Bundesregierung an. Der Universitätsbetrieb wird bis zum 23. Dezember und ab dem 4. Januar weitgehend online stattfinden, die Mitarbeitenden arbeiten in dieser Zeit im Home Office. Von Mittwoch, 23. Dezember 2020 (16 Uhr), bis Montag, 4. Januar 2021 (6 Uhr), gilt dann die komplette Weihnachtsschließung.

Das Land NRW hatte gestern (15.12.2020) durch die aktualisierte Coronaschutzverordnung auch für die Hochschulen bestimmt, dass Präsenzveranstaltungen vor allem im Lehr- und Studienbetrieb in der Regel einzustellen sind. „Wir sind uns als Institution und Arbeitgeber*in der Verantwortung gegenüber den Studierenden und Beschäftigten bewusst und möchten uns dem bundesweiten Grundsatz ‚Wir bleiben zuhause‘ solidarisch anschließen“, heißt es in einer Mail an die Studierenden und Lehrenden.

Die studentischen Arbeitsplätze in der Universität, einschließlich der Arbeitsplätze in der Bibliothek, sind ab 16.12.2020 nicht mehr nutzbar. Die Universitätsbibliothek ist ab dem 16.12.2020 bis zum 23.12.2020, sowie vom 4.1.2021 bis zum 8.1.2021 nur für unbedingt notwendige Ausleihen und Rückgaben im Zusammenhang mit Prüfungen geöffnet. Für die Nutzer*innen der Universitätsbibliothek gelten während der Schließung besondere Ausleihkonditionen. Zum Beispiel können Studierende ausnahmsweise auch präsente (nicht ausleihbare) Literatur aus-leihen (weitere Informationen im Internet: www.ub.uni-bielefeld.de).

Ab 23. Dezember 2020, 16 Uhr, bis 4. Januar 2021, 6 Uhr, ist dann die gesamte Universität Bielefeld mit allen Bereichen, Gebäuden und Einrichtungen in Weihnachtsschließung, also auch physisch komplett geschlossen. Es besteht kein Zugang zum Gebäude X, zur zentralen Universitätshalle, zur Bibliothek, zum Bielefelder IT-Servicezentrum (BITS) sowie zu den Hörsälen, Büro- und Seminarräumen. Auch die Sport- und Schwimmhallen sowie die Parkhäuser bleiben geschlossen. Ein Schließdienst steht nicht zur Verfügung.

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld (Nr. 96/2020)

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•    Professor Dr. Herbert Dawid ist zum Präsidenten der 'Society for Computational Economics' gewählt worden
•    Biologenverband VBIO wählt Professor Karl-Josef Dietz zum neuen Präsidenten
•    Professor Dr. Wolfhard Hansen mit der Golden Commemorative Medal ausgezeichnet
•    Professorin Dr. Katharina Kohse Höinghaus von Bunsengesellschaft ausgezeichnet
•    Dr. Sigrid Nikutta neu im Hochschulrat der Universität Bielefeld
•    Dr. Tobias Hecker und Dr. Jørgen Sneis ins Junge Kolleg aufgenommen


Prof. Dr. Herbert Dawid, Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendoerfer
Prof. Dr. Herbert Dawid, Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendoerfer
Professor Dr. Herbert Dawid (51), ist zum Präsidenten der 'Society for Computational Economics', der internationalen Vereinigung von Ökonomen die mit stark Computer-basierten Methoden arbeiten, gewählt worden. Zu diesen Bereichen gehören beispielsweise numerische Ansätze zur Analyse dynamischer Gleichgewichtsmodelle, Agenten-basierte Simulation, rechnergestützte Ökonometrie und Statistik, Computational Finance oder die Entwicklung von Algorithmen für die Gestaltung automatisierter Märkte. Die Gesellschaft wurde 1995 gegründet und organisiert jedes Jahr die internationale Konferenz zu 'Computing in Economics and Finance' mit rund 400 Teilnehmer*innen – der Veranstaltungsort wechselt zwischen Nordamerika und Europa.


Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Karl-Josef Dietz (63), ist neuer Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.). Die Bundesdelegiertenkonferenz des Biologenverbandes wählte ihn im Oktober in sein neues Amt. Der VBIO e. V. ist das gemeinsame Dach für alle, die im Bereich Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin studieren oder tätig sind. Dietz gehört zudem laut aktuellem Ranking „Highly Cited Researchers 2020“ zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftler*innen. Professor Dr. Karl-Josef Dietz befasst sich mit der Biochemie und dem Stoffwechsel der Pflanzen. Er geht hauptsächlich der Frage nach, wie sich Pflanzen an Stressfaktoren wie Wassermangel oder Hitze anpassen. Im Ranking des US-Medienkonzerns Thomson Reuters, das im November erschienen ist, sind für ihn 14.107 Zitationen verzeichnet. Dietz ist seit 1997 Professor für Biochemie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Bielefeld. Er ist ist Träger des Gay-Lussac Humboldt-Preises (2011). Zurzeit gehört Dietz unter anderem den Vorständen der Internationalen Union der Biowissenschaften (IUBS) und dem Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Pflanzenbiologie (FESPB) an und vertritt die deutschen Biowissenschaftler seit 2019 im Executive Committee der IUBS.


Professor Dr. Wolfhard Hansen (80), Emeritus der Fakultät für Mathematik, ist im September mit der Golden Commemorative Medal (Goldene Gedenkmedaille) ausgezeichnet worden. Die Fakultät für Mathematik und Physik der Prager Karls-Universität (Tschechische Republik) ehrt damit die Leistungen Hansens als einer der „weltweit führenden Experten“ auf dem Gebiet der Analysis und Wahrscheinlichkeitstheorie und seine „bahnbrechenden Beiträge“ zur Potenzialtheorie. Der langjährige Kontakt zur Fakultät und die Besuche seit den siebziger Jahren hätten einen starken Einfluss auf die Forschung der Prager Mathematik bewirkt.


Prof. Dr. Katharina Kohse-HöinghausFoto: Uiversität Bielefeld
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus, Foto: Uiversität Bielefeld
Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (68) wurde im November von der Deutschen Bunsengesellschaft als erster Frau die Walther-Nernst-Denkmünze 2020 verliehen. Die Verleihung erfolgte konkret „in Würdigung ihrer vielfältigen und fruchtbaren Untersuchungen zur Diagnostik von Verbrennungsvorgängen mittels Laserspektroskopie und Massenspektrometrie“. Außerdem würdigte der Präsident der Bunsengesellschaft die erfolgreich praktizierte Verbindung zwischen wissenschaftlich anspruchsvoller Forschung und den Anforderungen eines industriellen Umfeldes der Bielefelder Wissenschaftlerin, die 2007-2008 selbst der Gesellschaft vorstand. 2010 war sie Mitorganisatorin der Jahresversammlung der Bunsengesellschaft an der Universität Bielefeld. Die Walther-Nernst-Denkmünze, benannt nach dem ersten Vorsitzenden von 1905-1908, wird an Personen verliehen, welche die Ziele der angewandten physikalischen Chemie in hervorragender Weise gefördert haben. Außerdem wurde Kohse-Höinghaus kürzlich zum Mitglied des Honorary Board der Fachzeitschrift Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP) ernannt. Dem Honorary Board gehören 15 Personen an, davon 7 Nobelpreisträger. Professorin Kohse-Höinghaus ist Senior-Researcherin der Universität Bielefeld und Ehrensenatorin. Sie leitete seit 1994 den Arbeitsbereich Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen.


Dr. Sigrid Nikutta, Foto: Deutsche Bahn/M. Lautenschlaeger
Dr. Sigrid Nikutta, Foto: Deutsche Bahn/M. Lautenschlaeger
Dr. Sigrid Nikutta (51), Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn AG, ist auf Vorschlag der Auswahlkommission als Nachfolgerin von Dr. h.c. Britta Baron in den Hochschulrat der Universität Bielefeld berufen worden. Ihre Amtszeit hat im November begonnen. Die promovierte Psychologin ist seit Januar 2020 Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo. Sigrid Nikutta ist zudem stellvertretende Vorsitzende des Senats des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Sie hatte 2010 einen Lehrauftrag an der Wilhelm-Büchner-Hochschule Darmstadt inne. 2017 erhielt sie den Berliner Frauenpreis für ihr Engagement bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG, 2012 wurde sie von der Mestemacher-Gruppe als „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie ist in Enger/Ostwestfalen aufgewachsen und hat an der Universität Bielefeld Psychologie mit dem Schwerpunkt Betriebs- und Organisationspsychologie studiert. 2009 erfolgte berufsbegleitend an der Ludwig-Maximilians-Universität München die Promotion in Psychologie. Nach dem Einstieg in die Wirtschaft in einem mittelständischen Unternehmen in Bielefeld, wechselte sie zur Deutschen Bahn, wo sie 14 Jahre an unterschiedlichen Standorten und in verschiedenen Leitungspositionen tätig war. Von 2010 an war Sigrid Nikutta Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und führte die BVG erstmals in die schwarzen Zahlen.


Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste nimmt zum Jahresbeginn 2021 14 neue Stipendiat*innen in ihr Förderprogramm auf. Unter ihnen auch Dr. Tobias Hecker und Dr. Jørgen Sneis von der Universität Bielefeld.
Dr. Tobias Hecker, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Tobias Hecker, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Tobias Hecker (geb. 1984) leitet am Institut für Interdisziplinäre Gewalt und Konfliktforschung der Universität Bielefeld seit 2020 eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe zu Folgen und Prävention von Gewalt gegen Kinder. Er studierte Psychologie an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Aaarhus und promovierte an der Universität Konstanz. Als Postdoc an den Universitäten Zürich (2015-2016) und Bielefeld (2016-2020) beschäftige er sich mit Auswirkungen von Trauma, Gewalt und Migration. 2017 wurde Tobias Hecker mit dem Förderpreis der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) ausgezeichnet, 2018 als academics Nachwuchswissenschaftler des Jahres nominiert (Top 10 Platzierung).
Dr. Jørgen Sneis, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Jørgen Sneis, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Jørgen Sneis (geb. 1985) ist seit 2017 akademischer Rat a. Z. im Bereich der germanistischen und vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. Er studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Philosophie (B.A.) sowie europäische Literaturen und Kulturen (M.A.) an der Universität Freiburg. Promoviert wurde er 2017 an der Universität Stuttgart. Im Anschluss war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien an der Universität Mainz tätig. 2019 war er Gastdozent an der Universität Łódź (Polen), 2020 hatte er eine Max-Kade-Gastprofessur an der Michigan State University (USA) inne. Ab 2021 fungiert er auch als Teilprojektleiter im Rahmen des Bielefelder Sonderforschungsbereichs „Praktiken des Vergleichens“, Thema: „Nullmeridian der Literatur? Der Literaturnobelpreis als globaler Vergleichsmaßstab“.
Mit dem Jungen Kolleg unterstützt die Akademie den wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs in NRW. Die Mitglieder erhalten für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren ein jährliches Stipendium in Höhe von 10.000 Euro. Die finanzielle Unterstützung schafft Freiraum für die eigene Forschung und Kunst. Darüber hinaus wird den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit gegeben, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren und sich und ihre Arbeit den renommierten Mitgliedern der Akademie zu präsentieren.


Bei den Wahlen zum Vorstand des Center for InterAmerican Studies (CIAS) am 16. November wurden für die Gruppe der Professor*innen Prof‘in Dr. Kirsten Kramer (Vergleichende Literaturwissenschaft/ Romanistik, Fakultät für Literatur und Linguistik), Prof. Dr. Wilfried Raussert (North American Literary and Cultural Studies/ InterAmerican Studies, Fakultät für Literatur und Linguistik) und Prof. Dr. Olaf Kaltmeier (Iberoamerikanische Geschichte, Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie) gewählt. Außerdem gehören dem Vorstand jetzt Nadine Pollvogt M.A. (wissenschaftliche Geschäftsführung CALAS, Fakultät für Gschichte, Philosophie und Theologie) als wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Lisa-Marie Maier (Hilfskraft: Social Media-Verantwortliche CIAS, Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie) als Studierende und Alexandra Kenter (Sekretariat InterAmerican Studies, Fakultät für Literatur und Linguistik) als weitere Mitarbeiter*innen an.

An der Technischen Fakultät ist Professor Dr. Ulrich Rückert im September zum neuen Prodekan der Fakultät gewählt worden.

Gebäude Z jetzt doppelt so groß (Nr. 98/2020)

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Universität schafft 250 neue Büroarbeitsplätze für Erziehungswissenschaft und Medizinische Fakultät

Im Dezember wurde die Erweiterung des Gebäude Z an der Konsequenz fertiggestellt. Im Zuge der Erweiterung wurden die bestehenden zwei Gebäudeteile vergrößert sowie hangaufwärts ein dritter Gebäudeteil hinzugefügt. Dadurch hat sich die nutzbare Fläche des 2018 eingeweihten Bürogebäudes auf jetzt insgesamt rund 5.000 Quadratmeter verdoppelt. Es sind 170 zusätzliche Büroräume mit insgesamt 250 neuen Arbeitsplätzen entstanden. Die Bauzeit für die Gebäudeerweiterung in Modulbauweise betrug 11 Monate.


Blick vom Hauptgebäude der Universi-tät auf das Gebäude Z an der Konse-quenz. Das 2018 errichtete Gebäude (linker Teil) wurde 2020 auf drei Ge-bäudeteile erweitert und bietet nun auf 5.000qm Nutzfläche Platz für Büros. Foto: Universität Bielefeld
Blick vom Hauptgebäude der Universität auf das Gebäude Z an der Konse-quenz. Das 2018 errichtete Gebäude (linker Teil) wurde 2020 auf drei Gebäudeteile erweitert und bietet nun auf 5.000qm Nutzfläche Platz für Büros. Foto: Universität Bielefeld
„Ich bedanke mich herzlich bei den Kolleg*innen im sowie allen Mitarbeiter*innen der externen Firmen, die am Ausbau des Gebäudes Z beteiligt waren“, sagt Kanzler Dr. Stephan Becker. „Ich freue mich, dass die Bauarbeiten wie geplant noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden konnten. Das war in Anbetracht der Auswirkungen der Coronapandemie auf Lieferketten und Zusammenarbeit auf der Baustelle nicht selbstverständlich, sondern eine enorme planerische Leistung des gesamten Teams.“

Das ursprüngliche Gebäude Z wird aktuell von der Fakultät für Erziehungswissenschaft genutzt. Durch die Erweiterung ist nun Platz für weitere Mitarbeiter*innen der Fakultät, die aktuell noch im X-Gebäude, Q-Gebäude sowie im Universitätshauptgebäude verstreut arbeiten. Der Umzug der Kolleg*innen in das Gebäude Z startet im Januar und wird sukzessive erfolgen. Zukünftig wird mit Ausnahme der im Institut für Gewalt- und Konfliktforschung Beschäftigten die gesamte Fakultät für Erziehungswissenschaft im Gebäude Z vertreten sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Kolleg*innen unserer Fakultät zukünftig weitgehend unter einem gemeinsamen Dach vereinen können“, sagt Dekan Professor Dr. Ullrich Bauer: „Der alltägliche Austausch wird durch die räumliche Nähe enorm erleichtert. Zudem haben auch die Studierenden der Erziehungswissenschaften zukünftig eine zentrale Anlaufstelle mit guter Lage auf dem Campus.“

Neben Mitarbeiter*innen der Erziehungswissenschaft ziehen Beschäftigte der Medizinischen Fakultät OWL in die neu entstandenen Büroräume im Gebäude Z ein. Die Fakultät befindet sich im Aufwuchs, mit anwachsenden Professor*innen-, Beschäftigten- und Studierendenzah-len steigen in den kommenden Jahren auch die Flächenbedarfe. Diese realisiert die Universität in einer sogenannten „Mehr-Gebäude-Lösung“ entlang der Morgenbreede/Konsequenz. Das Gebäude Z ist ein Baustein dieser Planung.     
    
Im Mai 2020 erreichen die ersten Module für das Gebäude Z den Cam-pus Süd, rund ein halbes Jahr später ist das Gebäude fertig. Foto: Universität Bielefeld
Im Mai 2020 erreichen die ersten Module für das Gebäude Z den Cam-pus Süd, rund ein halbes Jahr später ist das Gebäude fertig. Foto: Universität Bielefeld

Über das Gebäude Z:
Das Bürogebäude Z befindet sich auf dem Campus Süd der Universität Bielefeld an der Konsequenz zwischen dem Neubau des Hörsaalgebäudes und dem H-Gebäude. Die Universität Bielefeld hat das Gebäude als Bauherrin im Rahmen ihrer Personaloffensive UNIplus geplant und beauftragt. Die Errichtung beider Gebäudeteile in Modulbauweise erfolgte durch den Gene-ralunternehmer Kleusberg GmbH und Co KG. Das ursprüngliche Gebäude mit 120 Büroräumen wurde zwischen Februar und Oktober 2018 errichtet, die Gebäudeerweiterung mit 170 zusätzlichen Büroräumen dauerte von Februar 2020 bis Dezember 2020. Die voraussichtlichen Ge-samtkosten für den Bau der Erweiterung belaufen sich auf 12,3 Millionen Euro.

Daten und Fakten Gebäude Z
Bau Gebäude Z                                 Februar 2018 - Oktober 2018
Bau Gebäudeerweiterung              Februar 2020 - Dezember 2020
Hauptnutzfläche gesamt               5.000 Quadratmeter
Büroräume                                         290
Bauherrin                                           Universität Bielefeld
Gesamtkosten der Erweiterung    ca. 12,3 Millionen Euro


Covid-19-Debatten und andere Online-Diskussionen mithilfe von Bots vielseitiger machen (Nr. 97/2020)

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Volkswagenstiftung fördert Forschungsprojekt mit 1,5 Millionen Euro  

Bots stehen als Programme, die automatisiert mit Nutzerinnen in Verbindung treten, oft in der Kritik. So werden sie genutzt, um in sozialen Medien Falschinformationen zur Covid-19-Pandemie zu verbreiten. Welchen Einfluss haben Bots aber genau und wie lassen sich Diskussionen beeinflussen, in denen sie aktiv sind? Für ein interdisziplinäres Projekt, das sich mit dieser Frage befasst, gibt es nun eine Förderung der Volkswagenstiftung in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro, verteilt auf vier Jahre. Für die Forschung, an der Informatikerinnen, Soziologinnen und Psychologinnen mitwirken, kooperieren Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld, der Fachhochschule Bielefeld, des Trinity College in Dublin (Irland) und der National University of Australia in Canberra (Australien).

Prof. Dr. Philipp Cimiano vom Institut CITEC der Universität Bielefeld leitet das neue Forschungsprojekt zu Bots als Unterstützern von Meiungsvielfalt. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Prof. Dr. Philipp Cimiano vom Institut CITEC der Universität Bielefeld leitet das neue Forschungsprojekt zu Bots als Unterstützern von Meinungsvielfalt. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Das Projekt heißt „Bots Building Bridges“ (3B, auf Deutsch: Roboter, die Brücken bauen). Professor Dr. Philipp Cimiano vom Institut CITEC der Universität Bielefeld leitet zusammen mit Dr. Ole Pütz eines der Projektteams, Professorin Dr. Elena Esposito und Privatdozent Dr. Florian Muhle von der Fakultät für Soziologie leiten das zweite Projektteam, das an der Universität Bielefeld angesiedelt ist.
Hintergrund des Projekts ist die Erkenntnis, dass Bots erhebliche Wirkung entfalten können, wenn es ihnen gelingt, Meinungen zu beeinflussen. „Sie können zum Beispiel dazu führen, dass ein Thema überhaupt als relevant wahrgenommen wird, indem Bots Tweets massiv teilen“, erläutert Professor Dr. Philipp Cimiano vom Center for Cognitive Interaction Technology (CITEC), Leiter der Forschungs-gruppe Semantische Datenbanken. Er forscht nicht nur im aktuellen Projekt zu sozialen Bots, sondern leitete auch das Vorgängerprojekt Unbiased Bots That Build Bridges (U3B, auf Deutsch: Unparteiische Roboter, die Brücken bauen.)Bots als Verbreiter von Fake News
Hat da eigentlich gerade ein Mensch kommentiert – oder eine Maschine? Manchmal ist das gar nicht so einfach zu unterscheiden: Es gibt automatisierte Programme, die im Internet mit Nutzer*innen in Verbindung treten und beispielsweise Nachrichten verbreiten können. Solche Computerprogramme werden als Bots bezeichnet. Diese Meinungsroboter sind speziell dafür entwickelt, in sozialen Netzwerken zu agieren.

Die Programme stehen deshalb oft in der Kritik – so sollen sie beispielsweise bei den vergangenen beiden Präsidentschaftswahlen in den USA die öffentliche Meinung beeinflusst haben. Aber womöglich könnten Bots auch auf positive Weise zur Meinungsbildung beitragen. „Das Gesamtprojekt hat das Ziel, zu analysieren, ob wir Bots nicht auch als eine Lösung ansehen könnten“, erläutert Cimiano. Dafür wollen die Forschenden nun eigens programmierte Bots einsetzen, die den Diskurs beleben und bei strittigen Themen Argumente liefern. Dafür ist es für die Forschenden zunächst einmal wichtig, Bots überhaupt als solche zu erkennen. So können Bots beispielsweise dadurch auffallen, dass sie in regelmäßigen Abständen posten oder bei ihren Inhalten und Ausdrücken nur wenig variieren.
Mit Bots Forschungsbefunde zu Covid-19 in Diskussionen tragen Im aktuellen Projekt geht es nun darum, mit den eigens programmierten Bots aktiv in den Diskurs einzugreifen. Als Untersuchungsfeld dienen dazu die sozialen Netzwerke Twitter und Reddit. „Wir überlegen aktuell, ob wir uns thematisch auf Covid-19 konzentrieren“, sagt Cimiano. Zu diesem Thema gebe es viele Falschinformationen und Verschwörungserzählungen – und es polarisiere stark. Die Forschenden wollen Accounts sowie Diskussionen identifizieren, bei denen bestimmte Schlüssel-begriffe übermäßig stark auftauchen. „Unser Ziel ist es, eine neutrale Sichtweise zu schaffen und Argumente dafür zu liefern, dass man etwas auch anders sehen könnte“, erläutert der Informatiker. „Wir wollen nicht sagen, wie etwas ist, sondern die Nutzer*innen dazu animieren, Dinge zu hinterfragen.“
Privatdozent Dr. Florian Muhle von der Fakultät für Soziologie analysiert für das Projekt zum Beispiel, welche Typen von Bots es gibt. Foto: Universität Bielefeld
Privatdozent Dr. Florian Muhle von der Fakultät für Soziologie analysiert für das Projekt zum Beispiel, welche Typen von Bots es gibt. Foto: Universität Bielefeld
Beim Thema Impfungen, das auch bei Covid-19 gerade aktuell ist, taucht beispielsweise schon seit Jahren immer wieder die Behauptung auf, dass Impfen Autismus auslösen könne. „Ein Bot könnte in dem Fall auf Forschungsergebnisse verweisen, die diese Theorie widerlegen“, erläutert Cimiano. Wichtig sei es, auf Quellen zu verweisen. Ebenfalls ein entscheidender Punkt: Der Bot der Forschenden würde sich immer als solcher zu erkennen geben und offen agieren. Damit unterscheidet er sich von den Bots, die verdeckt aktiv sind. „Alles andere wäre unethisch.“

Wie Bots agieren, haben die Forschenden bereits in dem vorangegangenen Projekt U3B analysiert. Nun wird es darum gehen, Inhalte und Diskurse weiter zu erforschen. „Außerdem führen wir qualitative Analysen durch, bei denen wir untersuchen, was für Typen von Bots es gibt und welche Kommunikationsstrategien diese nutzen“, sagt Privatdozent Dr. Florian Muhle von der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Damit wollen die Wissenschaftler*innen die Möglichkeit verbessern, Bots automatisch zu erkennen.

„Wir wollen mit unserem Projekt aber nicht nur die Aktivitäten von sozialen Bots aufdecken, sondern Werkzeuge entwickeln, die von menschlichen Nutzer*innen genutzt werden können, um die Debattenkultur im Internet zu verbessern,“ erklärt Dr. Ole Pütz, Mitarbeiter in Cimianos Forschungsgruppe. Die Wissenschaftler*innen setzten dabei auch auf Kooperationen mit NGOs. „Wir glauben, dass Bots Teil der Lösung sein können, aber noch wichtiger sind die Menschen selbst, die sich an Debatten beteiligen."

Weitere Informationen: 


Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Center for Cognitive Interaction Technology – CITEC
Tel: 0521 106-12249
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de

Wie sich Metallatome auf einem Isolator ordnen können (Nr. 99/2020)

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Bielefelder Forschende veröffentlichen Studie in Nature Communications

Um in Zukunft winzig kleine elektronische Speicher oder Sensoren herzustellen, ist es entscheidend, einzelne Metallatome auf einer isolierenden Schicht anordnen zu können. Wissenschaftler*innen der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld haben nun nachgewiesen, dass dies bei Zimmertemperatur gelingt: Moleküle der metallhaltigen Verbindung Molybdänacetat bilden auf dem Isolator Calcit eine geordnete Struktur, ohne an andere Positionen zu springen oder sich zu drehen. Ihre Ergebnisse präsentieren die Wissenschaftler*innen heute (21.12.2020) im Fachmagazin Nature Communications. Die Arbeit ist in Kooperation mit Forschenden der Universitäten Kaiserslautern, Lincoln (Großbritannien) und Mainz entstanden.

Wie sich Metallatome auf einem Isolator anordnen lassen, untersucht Prof’in Dr. Angelika Kühnle in einer neuen Studie. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Wie sich Metallatome auf einem Isolator anordnen lassen, untersucht Prof’in Dr. Angelika Kühnle in einer neuen Studie. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
„Bisher ist es schwierig, Metallatome auf einer Isolatoroberfläche anzuordnen. Auf einer Metalloberfläche ist das leichter, nützt aber für die Anwendung in elektronischen Bauteilen nicht so viel“, sagt Professorin Dr. Angelika Kühnle, die die Arbeitsgruppe Physikalische Chemie I an der Fakultät für Chemie leitet. „Das ist das Besondere an unserer Studie: Wir haben eine Möglichkeit gefunden, wie Metallatome auf Isolatoren in einer gitterartigen Struktur angeordnet werden können.“ Isolatoren sind Materialien, in denen sich Elektronen nicht frei bewegen können und die daher nur sehr schlecht Strom leiten.

Die Schwierigkeit besteht darin, die Metallatome auch bei Zimmertemperatur stabil zu verankern – ohne, dass sie sich untereinander anziehen, an andere Positionen springen oder sich drehen. Bisher konnten Wissenschaftler*innen bei sehr tiefen Temperaturen schon kleine Moleküle auf Isolatoren anordnen, bei Zimmertemperatur waren diese jedoch zu beweglich. Größere Moleküle lösten das Problem der Beweglichkeit, bildeten aber schnell Cluster, also eine Ansammlung vieler Moleküle.

Kühnle und ihre Arbeitsgruppe verwendeten für ihre Forschung Molybdänacetat, eine Verbindung, die jeweils zwei Atome des Metalls Molybdän enthält. Dass diese Verbindung interessante strukturelle Eigenschaften auf einer Goldoberfläche zeigt, hatte zuvor bereits ein Forschungsteam der Technischen Universität Kaiserslautern entdeckt. „Wird Molybdänacetat nun auf eine Calcit-Oberfläche aufgebracht, bilden die Moleküle eine geordnete Struktur. Damit sind auch die Molybdän-Atome angeordnet“, sagt Dr. Simon Aeschlimann, der in Kühnles Arbeitsgruppe geforscht hat und Erstautor der veröffentlichten Studie ist. „Mit verschiedenen Experimenten und Simulationen konnten wir zeigen, dass die Molybdänacetat-Moleküle weder springen oder sich drehen, noch Cluster bilden. Sie sind fest auf der Calcit-Oberfläche verankert.“

Die Experimente haben die Wissenschaftler*innen mithilfe eines Rasterkraftmikroskops durchgeführt. „Bei der Rasterkraftmikroskopie tastet eine winzig kleine Nadel die Oberfläche von Materialien ab – wie bei einem Schallplattenspieler, nur dass die Nadel die Oberfläche nicht direkt berührt, sondern durch atomare Kräfte ausgelenkt wird. Dies erzeugt dann ein Bild der Oberflächenstruktur“, sagt Aeschlimann. So haben die Wissenschaftler*innen zum Beispiel untersucht, wo sich die Molybdänacetat-Moleküle auf der Calcit-Oberfläche befinden und in welche Richtung sie sich ausrichten.

Die geordnete Struktur entsteht, weil sich die Molybdänacetat-Moleküle passgenau zur Ladungsverteilung der Calcit-Oberfläche ausrichten. Calcit besteht aus Calcium- und Carbonat-Bausteinen, die eine regelmäßige Gitterstruktur bilden. „Jedes Molybdänacetat-Molekül passt nur an eine ganz bestimmte Stelle auf der Calcit-Oberfläche und wechselwirkt gleichzeitig nicht mit seinen benachbarten Molybdänacetat-Molekülen. Dadurch ist es fest verankert“, sagt Kühnle. 

Für ihre Studie arbeiten die Wissenschaftler*innen mit einem Rasterkraftmikroskop. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Für ihre Studie arbeiten die Wissenschaftler*innen mit einem Rasterkraftmikroskop. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Kühnle interessiert sich als Grundlagenforscherin für die Frage, wie sich molekulare Strukturen auf Oberflächen oder Grenzflächen bilden. Für elektronische Anwendungen sind die Ergebnisse aber auch relevant: Lassen sich nach dem gleichen Prinzip zum Beispiel magnetische Metalle anordnen, könnte das genutzt werden, um Datenspeicher im Nanometerbereich herzustellen – also Speicher, die nur wenige Millionstel Millimeter groß sind. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind optische oder chemische Sensoren.

Originalveröffentlichung:
Simon Aeschlimann, Sebastian V. Bauer, Maximilian Vogtland, Benjamin Stadtmüller, Martin Aeschlimann, Andrea Floris, Ralf Bechstein, Angelika Kühnle: Creating an Array of Metal-Complexing Molecules on an Insulator Surface at Room Temperature. Nature Communications, https://doi.org/10.1038/s41467-020-20189-x, veröffentlicht am 21. Dezember 2020. 

Kontakt:
Prof’in Dr. Angelika Kühnle, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106-2045
E-Mail: angelika.kuehnle@uni-bielefeld.de

Studienstart im Sommersemester 2021: Jetzt bewerben (Nr. 100/2020)

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Studiengänge der Universität beginnen auch im Sommersemester

Der Bewerbungszeitraum für einen Studienstart an der Universität Bielefeld im Sommersemester in zulassungsbeschränkten Studiengängen hat begonnen und läuft noch bis zum 15. Januar 2021. Wer sich für einen Studienbeginn im kommenden Sommersemester interessiert, kann die bevorstehenden – traditionell und gerade in der aktuellen Lage – eher ruhigeren Tage nutzen, um sich über ein Studium an der Universität Bielefeld zu informieren und zu bewerben. Unter www.uni-bielefeld.de/jetztstudieren sowie auf weiteren Kanälen der Universität finden Studieninteressierte Informationen und Geschichten zum Studieneinstieg und Studienalltag auch in Zeiten von Corona.

 

Deutsche Literaturgeschichte: digital und interaktiv im Selbststudium – dieser Multimediakurs wird derzeit an der Universität Bielefeld erarbeitet. Foto: Universität Bielefeld
Die Bewerbungsphase für den Studienstart zum Sommersemester 2021 läuft bis zum 15. Januar 2021. Foto: Universität Bielefeld
„Wir bieten als Universität Bielefeld einen Studieneinstieg in vielen Studiengängen auch zum Sommersemester an. Auch in der aktuellen Pandemielage sind Studium, Lehre und Forschung an der Universität bestmöglich organisiert: Digitale Lehrveranstaltungen und soweit möglich auch Präsen-zangebote sind aufeinander abgestimmt und werden sehr gut angenommen“, sagt Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Bielefeld. Mit einem Lehramtsstudium im kommenden Sommersemester zu beginnen, ist beispielsweise genauso möglich wie die Aufnahme des Kombi-Bachelors Erziehungswissenschaft, Anglistik, Germanistik und Spanisch oder die Aufnahme eines Studiums der Rechtswissenschaft. „Ein Studienstart im Sommersemester ist insbesondere für diejenigen Schulabsolvent*innen aus dem Jahr 2020 interessant, die bisher etwa angesichts der Pandemielage noch zögerlich oder nicht erfolgreich waren bei der Studienbewerbung“, sagt Birgit Lütje-Klose. Auch der Beginn eines Masterstudiums ist in einigen Fächern möglich. 

Dass sich ein Studium auch in Pandemiezeiten lohnt, zeigen Umfragen unter Studierenden der Universität in den vergangenen Monaten: 90 Prozent von ihnen waren auch in den überwiegend digitalen Semestern zufrieden mit dem Kontakt zu ihren Lehrenden und der Bereitstellung von Lernmaterialien. 90 Prozent der Studierenden fühlten sich gut informiert über die sich ständig ändernde Pandemielage und die Auswirkungen auf ihren Studienalltag.

Auf den Social Media-Kanälen der Universität, vor allem dem Instagram-Kanal, berichten Studierende unter #jetztstudieren über ihren Studienalltag in Zeiten von Corona.

Unter www.uni-bielefeld.de/jetztstudieren finden Studieninteressierte und auch Eltern gebündelte Informationen zum Studienangebot, zu Beratungsangeboten (Ausnahme Erreichbarkeit: Weihnachtspause der Universität 23. Dezember bis 4. Januar 2021) und zur Studienplatzbewerbung.

Die Bewerbungsphase für zulassungsbeschränkte Studiengänge zum Sommersemester läuft bis 15. Januar 2021. Ab 1. Februar 2021 ist eine Einschreibung in zulassungsfreie Studiengänge mit Studien-beginn Sommersemester 2021 möglich.

Weitere Informationen:

•    Webseite zur Studienplatzbewerbung: www.uni-bielefeld.de/jetztstudieren
•    Instagram-Kanal der Universität Bielefeld: www.instagram.com/bielefelduniversity


 

Lehrkräfte Plus Bielefeld: Neue Bewerbungsphase (Nr. 1/2021)

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Qualifizierungsprogramm für internationale Lehrkräfte

2017 startete die Universität Bielefeld Lehrkräfte Plus als Pionierprojekt in Nordrhein-Westfalen. Geflüchtete Lehrkräfte – sowie Lehrkräfte aus Nicht-EU-Staaten – können sich im Bielefelder Programm für den Schuldienst in NRW weiterqualifizieren. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (MKW) fördern das Programm. Die nächste Bewerbungsphase startet am 11. Januar und läuft bis 22. Februar. Der nächste Programmjahrgang beginnt im September 2021 mit erneut 25 Teilnehmenden.

Lehrkräfte Plus wird an der Universität Bielefeld von der BiSEd (Bielefeld School of Education) verantwortet. Für den nächsten Programmjahrgang können sich geflüchtete Lehrkräfte und Lehrkräfte aus Nicht-EU -Staaten bewerben, die in ihrem Heimatland ein universitäres Studium absolviert haben, das sie für den Lehrer*innenberuf qualifiziert, und bereits als Lehrer*in gearbeitet haben. Zunächst steigern die Teilnehmer*innen ihre bereits bestehenden Deutschkenntnisse auf das Sprachniveau C1. Voraussetzung für die Programmteilnahme sind fundierte Deutschkenntnisse, mindestens auf B1-Niveau. Die Kurse erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Deutschlernzentrum PunktUm der Universität.

Das zweite Halbjahr gestalten ebenso Dozent*innen der Universität: Die Teilnehmer*innen vertiefen ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse in verschiedenen pädagogisch-interkulturellen Angeboten. Dabei geht es auch darum, wie Digitalisierungselemente das eigene Lernen unterstützen und gleichzeitig im Unterricht eingesetzt werden können.

Außerdem erproben sich die Teilnehmenden in der Unterrichtspraxis. Dafür hospitieren sie an Schulen in der Region und werden von dort tätigen Lehrer*innen begleitet. Die intensive und individuelle Beratung und Begleitung der Teilnehmenden durch das Bielefelder Projektteam ist dabei wichtiger Programmbestandteil. Auch Alumni des Programms aus den vergangenen Jahren begleiten die neuen Teilnehmer*innen.

Während der Corona-Pandemie wurde der Teil des Kursprogramms, der an der Universität läuft, komplett ins Digitale übersetzt. Dies wird entsprechend der Pandemielage im Herbst für den neuen Jahrgang angepasst. Die Bewerbungsgespräche für das Programm werden im Frühjahr in jedem Fall in digitaler Form durchgeführt.

Lehrkräfte Plus ist in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Bildung NRW (MSB) und der Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren (LaKI) entstanden. Erfolgte die Anschubfinanzierung der ersten Jahrgänge in Bielefeld durch die Bertelsmann Stiftung, wird das Projekt seit 2020 gefördert vom DAAD im Rahmen des Programms „NRWege Leuchttürme“ aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW).

2017 ging Lehrkräfte Plus als erstes Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrer*innen in NRW an den Start. In den ersten drei Programmdurchläufen haben sich 75 internationale Personen für den Lehrer*innenberuf an deutschen Schulen re-qualifiziert, auch der aktuelle Programmjahrgang umfasst 25 Teilnehmer*innen.  Seit 2018 gibt es das namensgleiche Schwesternprogramm in Bochum, weitere Standorte sind 2020 hinzugekommen.

Weitere Informationen:
•    Die Homepage von Lehrkräfte Plus
•    Zur Ausschreibung

Kontakt:
Kristina Purrmann und Sabrina Hermann, Universität Bielefeld
Projektkoordinatorin Lehrkräfte Plus
E-Mail: projekt-lkplus@uni-bielefeld.de
Tel: 0521 106 67620


Bielefelder Gleichstellungspreis geht an vier Nachwuchsforschende (Nr. 2/2021)

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Rektorat der Universität Bielefeld würdigt herausragende Abschlussarbeiten

Für ihre genderbezogene Forschung haben Ende 2020 vier Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld den Bielefelder Gleichstellungspreis erhalten: Patricia Bollschweiler, Oleksandra Tarkhanova, Johanna Pangritz und Greta Wienkamp wurden in der Kategorie „Genderforschung“ prämiert. Das Rektorat der Universität Bielefeld würdigt in dieser Sparte herausragende Abschlussarbeiten, die ein für die Geschlechterforschung besonders relevantes Thema bearbeiten. Der Gleichstellungspreis wird jährlich vom Rektorat in einer von drei Kategorien vergeben.


„Ich freue mich mit den vier Preisträgerinnen und gratuliere ihnen herzlich zu ihrer Auszeichnung“, sagt Professorin Dr. Marie I. Kaiser, Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung. „Der Preis ist eine Wertschätzung für ihre herausragende wissenschaftliche Leistung und ihren Beitrag zur Gleichstellungsarbeit an der Universität Bielefeld.“

Ausgezeichnet: Oleksandra Tarkhanova, Johanna Pangritz, Greta Wienkamp und Patricia Bollschweiler (v.l.) erhalten den Bielefelder Gleichstellungspreis 2020 in der Kategorie „Genderforschung“. Fotos: Privat
Ausgezeichnet: Oleksandra Tarkhanova, Johanna Pangritz, Greta Wienkamp und Patricia Bollschweiler (v.l.) erhalten den Bielefelder Gleichstellungspreis 2020 in der Kategorie „Genderforschung“. Fotos: Privat
Die Abschlussarbeiten der Nachwuchswissenschaftlerinnen zeichnen sich durch einen interdisziplinären und innovativen Blick auf Geschlecht und Geschlechterverhältnisse aus. In ihrer Begründung hebt die Jury zudem die hohe gesellschaftliche Relevanz der behandelten Fragestellungen hervor. „Damit entwickeln die Wissenschaftlerinnen nicht nur die bestehende erfolgreiche Forschung zu Genderaspekten an der Universität Bielefeld weiter“, so Kaiser. „Ihre Ergebnisse liefern auch wichtige Impulse und Erkenntnisse für die universitären Gleichstellungsbemühungen.“

Die Preisträgerinnen und ihre Abschlussarbeiten
  • Patricia Bollschweiler (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft) beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit am Beispiel von zwei ausgewählten literarischen Werken mit den narrativen Mitteln, die eingesetzt werden, um queere Geschlechteridentitäten zu konstruieren. Ihre Untersuchung heißt „keine Wahl, als zu gestehen – er war eine Frau. Queere Identitäten in Honoré de Balzacs Sarrasine und Virginia Woolfs Orlando“.

  • Oleksandra Tarkhanova (Fakultät für Soziologie) untersucht in ihrer Dissertation Veränderungen in der ukrainischen Geschlechterpolitik in den vergangenen 30 Jahren im Hinblick auf Geschlechternormen und die Rolle der Frau. Die Studie trägt den Titel „Ukrainian gender politics from the dissolution of the Soviet Union to the post-Maidan state: The subject position of woman”.

  • Johanna Pangritz (Fakultät für Erziehungswissenschaft) betitelt ihre Dissertation „Strafende Pädagogen – fürsorglich und doch hegemonial? Brauchen wir wirklich mehr Männlich-keit? Ein kritischer, quantitativer Beitrag zum Verhältnis von hegemonialer Männlichkeitsvorstellung, Feminisierung und Punitivität“. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit dem Zusammenhang von fürsorgender und hegemonialer Männlichkeit bei männlichen Fachkräften in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen.

  • Greta Wienkamp (Fakultät für Soziologie) untersucht in ihrer Bachelorarbeit, wie heranwachsende junge Frauen beziehungsweise Mädchen mit den widersprüchlichen Erwartungen an ihr Geschlecht umgehen und sich selbst in diesem Spannungsfeld verorten. Die Arbeit trägt den Titel: „Zwischen Emanzipation und Tradition? Eine Untersuchung der Geschlechtervorstellungen aktuell heranwachsender junger Frauen mithilfe des Gruppendiskussionsverfahrens“.

Der Bielefelder Gleichstellungspreis
Der Gleichstellungspreis wird in drei Kategorien vergeben. In der Kategorie „Genderforschung“ ist er dieses Mal mit insgesamt 3.600 Euro dotiert und wird unter den vier ausgezeichneten Nachwuchsforschenden aufgeteilt. Der Preis soll Akzente in der personellen, strukturellen und inhaltlichen Gleichstellungsförderung setzen – angelehnt an die Systematik der Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Preis der Universität Bielefeld wurde erstmals 2013 vergeben. Er wird abwechselnd in den Kategorien Genderforschung, Quantitative Erfolge bei der Professorinnengewinnung sowie Strukturelle Gleichstellungsmaßnahmen vergeben.

Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt strukturell zu verwirklichen ist ein zentrales Anliegen der Universität Bielefeld. In ihrem universitätsweit entwickelten Gleichstellungskonzept setzt sie sich einen Kulturwandel hin zu einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur zum Ziel. Für ihren Einsatz für Chancengleichheit und Vielfalt hat sie im November zum fünften Mal das Total E-Quality-Prädikat erhalten.

Weitere Informationen:

  • Die Preisträgerinnen zu ihrer Arbeit und Auszeichnung im Video
  • Website des Bielefelder Gleichstellungspreises
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