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Förderung für virtuelle Hochschulkooperation OWL – Alberta (Nr. 63/2020)

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Weiterer Schritt der strategischen Partnerschaft mit Kanada

Pandemiebedingt hat sich die digitale Lehre an deutschen Universitäten und Hochschulen in den vergangen Monaten rasant weiterentwickelt. Diesen Aufschwung kann die Universität Bielefeld nun in besonderem Maße für ihre internationale Hochschulkooperation mit der kanadischen Region Alberta nutzen und dabei die internationale Digitalisierung vorantreiben. Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bewilligte Projekt „We CAN Virtu-OWL“ zwischen ostwestfälischen Hochschulen und Partnerhochschulen der Region Alberta (Kanada) unter Leitung der Universität Bielefeld wird mit 210.000 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.


Das unter der Federführung der Universität Bielefeld gemeinsam mit der Fachhochschule Bielefeld, der Universität Paderborn und der Technischen Hochschule OWL entwickelte Virtual-Exchange-Vorhaben wird bis Oktober 2021 gefördert. Dabei erweitert das Projekt die seit 2018 bestehende Kooperation des OWL-Hochschulnetzwerks mit vier kanadischen Hochschulen in Edmonton, Alberta (University of Alberta, MacEwan University, Concordia University of Edmonton und Northern Alberta Institute of Technology), um virtuelle Lehr- und Unterstützungsformate. Ziel ist es, Lehre in beiden Regionen digital und innovativ weiterzuentwickeln sowie internationale, interkulturelle Erfahrungen unabhängig von physischer Auslandsmobilität zu ermöglichen. Geplant ist, dass Lehrende und Lernende aus Ostwestfalen-Lippe und der Region Alberta in der digitalen Lehre zusammenkommen.  

„Virtueller Austausch und virtuelle Mobilität werden in der weltweiten Hochschulzusammenarbeit in den kommenden Jahren nicht mehr wegzudenken sein. Wir freuen uns sehr, unser Pilotprojekt der OWL-Hochschulen mit unseren gemeinsamen kanadischen Partner*innen zu lancieren, um als Konsortium ein reichhaltiges, barrierefreies und interaktives Online-Angebot zur internationalen, kollaborativen Lehre zu erarbeiten“, so Professor Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität der Universität Bielefeld.

Gerade für die Internationalisierung stelle die aktuell stattfindende Digitalisierung von Lehre, Lernen und Arbeiten große Chancen dar: Die beteiligten Hochschulen sind davon überzeugt, dass virtueller Austausch, insbesondere beim Unterrichten und beim Lernen in internationalen Teams, neue Möglichkeiten der interkulturellen Verständigung eröffnet, die die traditionellen Formen der internationalen Kooperationen optimal ergänzen.

Die Zusammenarbeit bei der Internationalisierung und Digitalisierung ist Teil des Selbstverständnisses der OWL-Hochschulen. So wird We CAN Virtu-OWL unterstützt durch das seit 2019 gemeinsam betriebene Campus OWL-Verbindungsbüro in New York, das die Internationalität und transatlantische Vernetzung des Wissenschafts- und Studienstandorts OWL seit jeher stärkt.

Für das kürzlich neu ausgeschriebene DAAD-Programm International Virtual Academic Collaboration (IVAC) wurden bundesweit 48 Projekte ausgewählt, die mit insgesamt rund 5,5 Millionen Euro unterstützt werden.

Weitere Informationen:
•    Kooperation Alberta-OWL
•    Gemeinsame Pressemitteilung des DAAD und des BMBF

Kontakt:
Prof.in Dr. Angelika Epple, Universität Bielefeld
Prorektorin für Internationales und Diversität
Telefon: 0521 106-4071 
E-Mail: prorektorat.internationales@uni-bielefeld.de

26 geflüchtete Lehrkräfte für den Schuldienst vorbereitet (Nr. 64/2020)

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Online-Veranstaltung zum Programmabschluss mit NRW-Schulministerin

Ein Jahr lang haben sich 26 Lehrerinnen und Lehrer mit Fluchthintergrund im Programm „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld für den Schuldienst in Deutschland weiterqualifiziert - erfolgreich. In einer feierlichen Online-Veranstaltung haben sie am Dienstagabend, 15. September, gemeinsam mit NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer, Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Bielefeld und Angela Müncher, Bertelsmann Stiftung, den Programmabschluss gefeiert. Im digitalen Austausch mit der Ministerin ging es unter anderem darum, welche Perspektiven die Programmabsolvent*innen nun im Schuldienst haben. 

Die Teilnehmenden des Lehrkräfte Plus-Programms im digitalen Gespräch mit NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (2. Reihe von unten, links). Bild: Universität Bielefeld (Screenshot)
Die Runde des digitalen Programmabschlusses: Neben weiteren mit  Teilnehmenden des Lehrkräfte Plus-Programms, Programmkoordinator*innen und der NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (2. Reihe von unten, links).
Bild: Universität Bielefeld (Screenshot)

19 Lehrer und 7 Lehrerinnen aus Afghanistan, Irak, Iran, Syrien und der Türkei haben das Programm im vergangenen Jahr erfolgreich absolviert. Damit schließt der bereits dritte Jahrgang Lehrkräfte Plus das Pionierprogramm an der Universität Bielefeld erfolgreich ab. Die diesjährigen Absolvent*innen unterrichten im Anschluss an das Programm in Schulen in der Region und nehmen am Anschlussprogramm „Internationale Lehrkräfte Fördern“ der Bezirksregierungen Detmold, Arnsberg oder Münster teil. Dabei unterrichten die Programmabsolvent*innen an Schulen in der Region im Team Teaching gemeinsam mit erfahrenen Lehrkräften. Zusätzlich spezialisieren sie ihre Unterrichtssprache für den Beruf als Lehrkraft und vertiefen ihre pädagogischen Fähigkeiten.

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Das Projekt ‚Lehrkräfte Plus‘ ist ein Gewinn für die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer sowie für die Schullandschaft ihrer neuen Heimat Nordrhein-Westfalen. Das Projekt ‚Lehrkräfte Plus’ ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen erste Einblicke und Perspektiven im deutschen Schulsystem. Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die das Programm erfolgreich durchlaufen und abgeschlossen haben und dabei wichtige Erfahrungen und Kenntnisse gewinnen konnten. Bei der Bertelsmann Stiftung und der Universität Bielefeld bedanke ich mich herzlich für die gelungene Zusammenarbeit.“

„Drei Jahre Lehrkräfte Plus bei uns an der Universität: Diese wertvolle Erfahrung hat es auch in der Pandemiezeit ermöglicht, die Programmteilnehmenden für den deutschen Schuldienst weiter zu qualifizieren“, sagt Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose. „Wir danken der Bertelsmann Stiftung für die Förderung in den vergangenen drei Jahren. Ohne ihren Impuls wäre das Programm nicht entstanden, ohne ihre tatkräftige Unterstützung wäre es in nur drei Jahren nicht so weit gekommen. Mit Blick auf die Zukunft freuen wir uns sehr, dass das Programm weiter geht.“

Nach dreijähriger Anschubfinanzierung durch die Bertelsmann Stiftung schließt nun die Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) und des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSB) an.

„Das Programm ‚Lehrkräfte Plus‘ hat auf darauf reagiert, dass unter den Geflüchteten viele Lehrkräfte waren, die ihren Beruf hier nicht ausüben konnten. Ihnen hat das Programm berufliche Perspektiven in Deutschland eröffnet. Gleichzeitig wurde damit ein Beitrag zur Linderung des Lehrermangels geleistet. Wir freuen uns mit der Universität Bielefeld über den Erfolg des Programms und über die weitere Förderung durch den DAAD und das Land. Den Absolvent*innen des dritten Jahrgangs gratulieren wir herzlich,“ so Dr. Dirk Zorn von der Bertelsmann Stiftung.

Zeitgleich mit dem Abschluss des dritten Jahrgangs beginnen in diesen Tagen die Teilnehmenden des vierten Programmjahrgangs mit ihrem einjährigen Kurs. 

Das zwölfmonatige Programm wird von der Bielefeld School of Education der Universität Bielefeld verantwortet. Es findet in enger Kooperation mit dem Deutschlernzentrum PunktUm statt sowie mit den Fachdidaktiken, den Bezirksregierungen und Praktikumsschulen. Teilnahmevoraussetzungen sind Deutschkenntnisse mindestens auf B1-Niveau, die im Laufe des Programmjahrs auf C1 gesteigert werden sollen. Zusätzlich vertiefen die Teilnehmenden ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse. Abschließend hospitieren sie als Lehrkräfte in Schulen und erproben sich in Unterrichtspraxis.

Lehrkräfte Plus an der Universität Bielefeld war 2017 das erste Weiterqualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte in NRW. Im April 2018 begann an der Ruhr-Universität Bochum das namensgleiche Schwesterprogramm. Seit 2020 gibt es weitere namensgleiche Programme an den Universitäten Köln, Siegen und Duisburg-Essen.

Weitere Informationen:
Das Programm Lehrkräfte Plus
 
Kontakte:
Kristina Purrmann & Sabrina Hermann, Universität Bielefeld
Projektkoordinatorinnen Lehrkräfte Plus
E-Mail: projekt-lkplus@uni-bielefeld.de    


Zweiter Auszug des Luhmannschen Zettelkastens jetzt online (Nr. 65/2020)

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3.300 Zettel transkribiert und editiert

Teile des Zettelkastens des Soziologen Niklas Luhmann sind jetzt online verfügbar. Der zweite Auszug der ersten Sammlung ist auf den Internetseiten des Niklas-Luhmann-Archivs einsehbar: https://niklas-luhmann-archiv.de. Knapp 3.300 Zettel wurden dafür transkribiert und editiert. Niklas Luhmann (1927-1998), der von 1968 bis 1993 an der Universität Bielefeld forschte und lehrte, ist neben Max Weber der berühmteste und wirkmächtigste deutsche Soziologe des 20. Jahrhunderts.


Knapp 3.300 Zettel wurden transkribiert und editiert. Screen: Universität Bielefeld
Knapp 3.300 Zettel wurden transkribiert und editiert. Screen: Universität Bielefeld
„Die jetzt online verfügbare Abteilung zeigt beispielhaft die Verknüpfungslogik der Zettelsammlung“, erklärt der Projektkoordinator Johannes Schmidt. „Hier erreicht sie erstmals ihre spezifische Tiefenstruktur.“ Einen thematischen und theoriegeschichtlich bedeutsamen Schwerpunkt bildet die Abteilung „28 Das Wesen der Organisation grundsätzlich“, in der Luhmann seine Lektüreergebnisse der organisationswissenschaftlichen Literatur der späten 1950er und frühen 1960er Jahre versammelt.

Der umfangreiche wissenschaftliche Nachlass Luhmanns, den die Universität Bielefeld 2010 erwerben konnte, lässt den Autor und sein Theoriegebäude diesseits seiner publizierten Werke sichtbar werden. Das Langzeitforschungsprojekt „Niklas Luhmann –  Theorie als Passion“ an der Fakultät für Soziologie, das von der Akademie der Wissenschaften und der Künste Nordrhein-Westfalen gefördert wird, erschließt und ediert den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns. Ein Schwerpunkt liegt in der digitalen Rekonstruktion des 90.000 Notizen umfassenden Zettelkastens.

Zettelkasten
Der Zettelkasten ist das Geheimnis von Niklas Luhmanns immenser Produktivität. Foto: Uni-versität Bielefeld
Weitere Informationen zum Thema:

Internetportal zum Luhmann-Nachlass geht online (Meldung vom 8. April 2019)

research_tv-Beitrag über das Forschungsprojekt, das die Aufzeichnungen des Soziologen erschließt („Luhmanns Zettelkasten – Forschungsprojekt zu Niklas Luhmanns Nachlass beginnt“): (Veröffentlicht am 8. Juli 2015)


Kontakt:
Johannes Schmidt, Universität Bielefeld
E-Mail: johannes.schmidt@uni-bielefeld.de   
Telefon: 0521 106-12990   

Die Universität Bielefeld bildet aus (Nr. 66/2020)

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25 Ausbildungsstellen in 13 Berufen für Ausbildungsbeginn 2021

Die Bewerbungsfrist für die Ausbildungsstellen an der Universität Bielefeld für das Ausbildungsjahr 2021 läuft. Ausgeschrieben sind 25 Ausbildungsstellen in 13 unterschiedlichen Ausbildungsberufen. Die Bewerbungsfrist endet, je nach Beruf, am 30. September, 31. Oktober oder 30. November. Die Stellenausschreibungen mit den jeweiligen Anforderungsprofilen sind veröffentlicht unter https://www.uni-bielefeld.de/uni/karriere/stellen-ausbildung-1/.


Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte: Sie erledigen in der Universität vielfältige Auf-gaben, wie zum Beispiel Beraten, Organisieren, Projekte begleiten, Urkunden und Bescheini-gungen ausstellen, Akten führen, Daten erhe-ben und auswerten. Foto: Universität Bielefeld
Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte: Sie erledigen in der Universität vielfältige Auf-gaben, wie zum Beispiel Beraten, Organisieren, Projekte begleiten, Urkunden und Bescheini-gungen ausstellen, Akten führen, Daten erhe-ben und auswerten. Foto: Universität Bielefeld
Aktuell lernen 66 junge Menschen einen Ausbildungsberuf an der Universität Bielefeld. Die Bandbreite reicht von Biologielaborant*in bis Verwaltungsfachangestellte*r, von Fachinformatiker*in bis Sport- und Fitnesskauffrau*mann.

Mirja Hartmann vom Dezernat Personal und Organisation betont die Vorteile einer Ausbildung im Öffentlichen Dienst, speziell an der Universität Bielefeld: „Allen Auszubildenden bieten wir neben einem sicheren Ausbildungsplatz und einer Vergütung nach Tarifvertrag auch eine Jahressonderzahlung, Fahrtkostenzuschüsse, die volle Kostenübernahme für das Azubiticket, zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten und diverse Veranstaltungen im Rahmen der Ausbildung wie zum Beispiel Ausbildungsfahrten.“ Auch Praktika im Ausland seien möglich.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen


Die neuen Anfechtungen der Frauen- und Geschlechterrechte (Nr. 67/2020)

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Auftakt für Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Gleiche Rechte für alle Menschen aller Geschlechter: Das galt lange als ein zwar noch nicht erreichtes, aber unumstrittenes Ziel. Doch diese Einigkeit ist in letzter Zeit brüchig geworden – der Einsatz für Gleichheit wird als „Gender-Ideologie“ kritisiert. Warum und auf welche Weisen sind Frauen- und Geschlechterrechte in verschiedenen Ländern weltweit zu einem umstrittenen Feld geworden? Damit befasst sich ab Oktober die neue ZiF-Forschungsgruppe „Global Contestations of Women’s and Gender Rights“ (Weltweite Anfechtungen von Frauen*- und Geschlechterrechten) im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Die Forschungsgruppe startet ihre Arbeit mit einer vor Ort und online abgehaltenen internationalen Eröffnungstagung vom 7. bis zum 9. Oktober am ZiF.


Sie organisieren die Auftaktkonferenz der neuen ZiF-Forschungsgruppe (v.li.): PD Dr. Alexandra Scheele, Prof’in Dr. Heidemarie Winkel, Prof’in Dr. Julia Roth und Anna Efremowa. Foto: Universität Bielefeld/M. Richter
Sie organisieren die Auftaktkonferenz der neuen ZiF-Forschungsgruppe (v.li.): PD Dr. Alexandra Scheele, Prof’in Dr. Heidemarie Winkel, Prof’in Dr. Julia Roth und Anna Efremowa. Foto: Universität Bielefeld/M. Richter
„Menschen- und Gleichheitsrechte waren niemals wirklich universell und inklusiv“, sagt die Soziologin Privatdozentin Dr. Alexandra Scheele von der Universität Bielefeld. Sie leitet die Forschungsgruppe zusammen mit Professorin Dr. Julia Roth (Amerika-Studien und Gender-Forschung) und Professorin Dr. Heidemarie Winkel (Soziologie), ebenfalls beide von der Universität Bielefeld. „Ein neues Phänomen ist, dass die bisherige Einigkeit über die Wichtigkeit von Gleichheit seit einiger Zeit strittig ist“, berichtet Julia Roth. „Das beobachten wir zum Beispiel in Ungarn, Polen, Russland, Brasilien und den USA, aber auch in Deutschland.“

Häufig gehe die Infragestellung von Gleichheitsrechten mit einer Dämonisierung von Geschlechterpolitiken und -rechten als „Gender-Ideologie“ einher, sagt Heidemarie Winkel. Damit werde versucht, Stimmung gegen Gleichheitsstandards und Geschlechterrechte zu machen. Dies führe dazu, Grenzen zwischen Bevölkerungsgruppen zu ziehen und gefährde so den sozialen Zusammenhalt.

Um eine interdisziplinäre und internationale Perspektive auf diese Vorgänge zu gewinnen, haben die Bielefelder Forscherinnen 17 renommierte Wissenschaftler*innen eingeladen: unter anderem aus Kolumbien, Pakistan, Israel, Palästina, Nigeria, Ungarn, Großbritannien und den USA. Beginnend mit der Eröffnungskonferenz werden sie von Oktober 2020 bis Juli 2021 für zehn Monate gemeinsam am ZiF forschen.

„Wir möchten klären, was Gleichheit unter den aktuellen Bedingungen überhaupt bedeuten kann“, sagt Julia Roth. Dazu werden die Teilnehmer*innen nach den strukturellen, institutionellen und sozio-kulturellen Ursachen der weltweit zunehmenden Anfechtungen von Gleichheitsprinzipien fragen. Außerdem untersuchen sie die Gemeinsamkeiten und wechselseitigen Abhängigkeiten dieser Prozesse. Dabei stehen vor allem drei Themen im Vordergrund: Staatsbürgerschaft und sexuelle Rechte, geschlechtliche Arbeitsteilung sowie die Instrumentalisierung von Religion.

Die Eröffnungstagung der ZiF-Forschungsgruppe trägt den Titel „Mapping Women’s and Gender Rights as a Globally Contested Arena“. An der Tagung werden die Fellows (Mitglieder) der Forschungsgruppe und darüber hinaus weitere international renommierte Forscher*innen teilnehmen. Zudem sind zum ersten Mal Stipendiatinnen des neuen Norbert-Elias-Förderprogramms für afrikanische Forscher*innen an der Forschungsgruppe beteiligt.

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftler*innen aller Länder und aller Disziplinen offen. ZiF-Forschungsgruppen sind längerfristige, interdisziplinäre Projekte und stehen im Mittelpunkt der Arbeit des ZiF. Neben regelmäßigen Arbeitstreffen veranstalten die For-schungsgruppen Konferenzen, Workshops und Vorträge.

Für Interessierte ist eine Online-Teilnahme möglich. Dazu wird um Anmeldung im ZiF-Tagungsbüro bei Marina Hoffmann (marina.hoffmann@uni-bielefeld.de) gebeten. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Tagung zu berichten. Die Tagungssprache ist Englisch.

Weitere Informationen:
Website der Forschungsgruppe

Kontakt:
Anna Efremowa, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106-12837
E-Mail: global-contestations@uni-bielefeld.de

Genomforscher Alfred Pühler wird Ehrensenator der Universität Bielefeld (Nr. 68/2020)

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„Einzigartige Forschungsinfrastrukturen geschaffen“

Über ein ganz besonderes Geschenk zum 80. Geburtstag kann sich Professor Dr. Alfred Pühler freuen: Die Universität Bielefeld ehrt seine Verdienste für die Forschung auf dem Gebiet der Biotechnologie und für die Universität mit der Verleihung der Ehrensenatorwürde. Rektor Professor Dr. Ing. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten ihm jetzt die Urkunde.


Rektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten die Urkunde zur Ehrensenatorwürde an Prof. Dr. Alfred Pühler. Foto: Universität Bielefeld/J. Dieckmann
Rektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten die Urkunde zur Ehrensenatorwürde an Prof. Dr. Alfred Pühler. Foto: Universität Bielefeld/J. Dieckmann
Darin heißt es: „Die Universität ehrt mit der Ehrensenatorwürde den unermüdlichen Einsatz Alfred Pühlers für sein Fach. Er hat die Genomforschung und die Biotechnologie früh an der Universität Bielefeld verankert und einzigartige Forschungsinfrastrukturen geschaffen, durch die die Universität internationale Sichtbarkeit gewonnen hat.“ Zudem wird hervorgehoben, wie er „mit Ausdauer und Mut“ die Einbindung seines Fachgebiets in Fachverbände und Akademien wie auch den Dialog mit Gesellschaft und Politik betrieben hat.

Der Biologe und Genomforscher Alfred Pühler lehrt und forscht seit 1979 an der Universität Bielefeld und gilt als Pionier auf dem Gebiet der Biotechnologie. Er war von 1992 bis 1994 Prorektor für Forschung. Im Jahr 2000 wurde die Universität Bielefeld durch sein Engagement zu einem der ersten Kompetenzzentren für Bioinformatik und Genomforschung. Von 2004 bis zu seiner Emeritierung 2008 war er Sprecher des von ihm mitgegründeten Centrums für Biotechnologie (CeBiTec). Heute forscht er als Senior Research Professor am CeBiTec und ist Koordinator des 2015 gegründeten Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI), dessen Geschäftsstelle am CeBiTec angesiedelt ist.

Pühlers Rang als Forscher spiegelt sich auch in seinen Mitgliedschaften in drei Akademien der Wissenschaften wider: Seit 1993 ist er Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1999 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt und seit 2004 gehört er der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften an. Hinzu kommen zahlreiche Gremientätigkeiten nicht nur in den Fachgesellschaften, so beriet er zum Beispiel die Bundesregierung im Wissenschaftsrat und im Bioökonomierat.

Pühler hat sich im öffentlichen Dialog stets für die Akzeptanz der Genomforschung besonders auf dem Gebiet der bakteriellen Genomforschung eingesetzt und den Nutzen für die Landwirtschaft, die Pharmazie und den Umweltschutz herausgestellt. Unter anderem dafür wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Als Ehrensenatoren werden Personen geehrt, die sich um die Universität in herausragender Weise verdient gemacht haben. Mit ihrem Wirken haben sie die Universität national und international sichtbar gemacht beziehungsweise Bedingungen geschaffen, die dies ermöglichen. Die Ehrung wird durch den Senat verliehen. Pühler ist der 17. Ehrensenator der Universität Bielefeld.

Alle Ehrensenator*innen der Universität Bielefeld

Neue Professuren: Forschung zu chronischen Erkrankungen und zu digitaler Medizin (Nr. 69/2020)

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Christiane Muth und Sebastian Kuhn an Medizinische Fakultät OWL berufen

Die Universität Bielefeld besetzt zum Oktober zwei medizintheoretische Professuren – sie sind zentral für die Entwicklung des Forschungsprofils der neuen Medizinischen Fakultät OWL. Professorin Dr. med. Christiane Muth forscht zu Medizin für Menschen mit chronischen Mehrfacherkrankungen. Sie baut die Arbeitsgruppe Allgemein- und Familienmedizin auf. Professor Dr. med. Sebastian Kuhn forscht zu digitaler Medizin und baut die gleichnamige Arbeitsgruppe auf.

„Christiane Muth und Sebastian Kuhn sind ein großer Gewinn für unsere junge medizinische Fakultät“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Beide haben sich als wichtige Impulsgeber*innen für die Lehre im Medizinstudium hervorgetan. Sie arbeiten in ihrer Forschung eng mit Praktiker*innen und weiteren Akteur*innen in der Gesundheitsversorgung zusammen und haben immer wieder gezeigt, wie eine partizipativ angelegte Zusammenarbeit zu Innovationen im Gesundheitswesen führt.“

„Beide Wissenschaftler*innen sind die Idealbesetzung für unser Forschungsprofil ‚Medizin für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen‘, sagt Professorin Dr. med. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL. „Ihre Kompetenzen und Expertisen sind grundlegend für die Weiterentwicklung des Forschungsprofils der Fakultät – das war ausschlaggebend dafür, dass sie sich im Berufungsverfahren durchgesetzt haben. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihnen.“

„Der Universität Bielefeld ist es gelungen, zwei zentrale Professuren für das zukünftige Forschungs- und Lehrprofil der neuen Medizinischen Fakultät OWL zu besetzen“, sagt die NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Damit schreitet der personelle und akademische Aufbau wie geplant weiter voran. Die digitale Medizin ist ein wichtiges Zukunftsfeld in der Gesundheitsversorgung. Sie ist für Forschung und Lehre einer modernen Universitätsmedizin äußerst relevant und auch ein entscheidender Faktor für die Vernetzung und Kooperation mit den verschiedenen Krankenhäusern und Arztpraxen der Region.“

„Es ist schön, zu sehen, wie die Medizinische Fakultät OWL nach und nach an Profil gewinnt“, sagt der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Mit der Berufung der neuen Professuren werden in der heutigen Zeit wichtige medizinische Forschungsfelder besetzt, von denen die Studierenden nachhaltig profitieren werden. Chronische Krankheiten und Mehrfacherkrankungen stellen in der medizinischen Versorgung eine besondere Herausforderung dar. Die Menschen werden älter und die Erkrankungen immer komplexer. Die Berufung von Frau Professorin Dr. Muth an die Universität Bielefeld bietet beste Voraussetzungen, damit die Studierenden am Ende ihres Studiums auch in diesem Bereich qualifiziert und gut ausgebildet in die Tätigkeit als Medizinerin oder Mediziner starten können.“

Christiane Muth: Medizin für Menschen mit chronischen Mehrfacherkrankungen 
Prof’in Dr. med. Christiane Muth wechselt in diesem Monat an die Medizinische Fakultät OWL. Sie baut die Arbeitsgruppe Allgemein- und Familienmedizin auf. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Prof’in Dr. med. Christiane Muth wechselt in diesem Monat an die Medizinische Fakultät OWL. Sie baut die Arbeitsgruppe Allgemein- und Familienmedizin auf. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Professorin Dr. med. Christiane Muth hat seit 2004 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main maßgeblich dazu beigetragen, das Institut für Allgemeinmedizin und das damit verbundene Forschungspraxisnetzwerk aufzubauen. In ihrer Forschung befasst sie sich vor allem mit der hausärztlichen Versorgung von Patient*innen mit chronischen Krankheiten und Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität), außerdem mit Multimedikation sowie der Methodenentwicklung in evidenzbasierter Medizin. „Gerade weil die Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft steigt, wird das Thema chronische Mehrfacherkrankungen immer wichtiger“, sagt Muth. „Auch deswegen ist das Forschungsprofil der neuen Fakultät zeitgemäß und kann dazu beitragen, dass sich die niedergelassenen Ärzt*innen und Kliniken besser auf den Wandel einstellen können.“

Die international und interdisziplinär vernetzte Leiterin der neuen Arbeitsgruppe Allgemein- und Familienmedizin bringt die Forschung zur Versorgung von chronisch Erkrankten auch mit der Digitalisierung zusammen. So ist Christiane Muth seit 2017 Sprecherin des Forschungskonsortiums AdAM, in dem es um die Anwendung eines digital unterstützten Managements für Arzneimitteltherapien in Hausarztpraxen in Westfalen-Lippe geht. 

Die Medizinerin und Gesundheitswissenschaftlerin hat an der Goethe-Universität Frankfurt am Main innovative Lehrkonzepte zur wissenschaftlichen und interprofessionellen Lehre im Medizinstudium entwickelt. „Diese Erfahrungen möchte ich in Bielefeld einbringen“, kündigt sie an. „Der geplante Modellstudiengang Humanmedizin mit Schwerpunkt Allgemeinmedizin erlaubt es, Hausärzt*innen der Region aktiv in die Curriculumsentwicklung und in das Angebot einer authentischen, praxisrelevanten Lehre einzubeziehen.“

Christiane Muth habilitierte sich 2019 am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort leitete die 57-Jährige bislang den Arbeitsbereich Klinische Entscheidungsunterstützung. Sie studierte Humanmedizin in Leipzig und Münster sowie Public Health in Hannover. Seit 1999 ist sie Fachärztin für Innere Medizin, ihre internistische Weiterbildung absolvierte sie überwiegend am Klinikum Minden.

Sebastian Kuhn: Ärztliches Handeln im digitalen Zeitalter

Prof. Dr. med. Sebastian Kuhn ist ebenfalls an die Medizinische Fakultät OWL berufen worden. Er richtet dort die Arbeitsgruppe Digitale Medizin ein. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Prof. Dr. med. Sebastian Kuhn ist ebenfalls an die Medizinische Fakultät OWL berufen worden. Er richtet dort die Arbeitsgruppe Digitale Medizin ein. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek

Professor Dr. med. Sebastian Kuhn befasst sich in seiner neuen Arbeitsgruppe Digitale Medizin mit ärztlichem Handeln im digitalen Zeitalter. Die Arbeitsgruppe wird zum Forschungsschwerpunkt „Intelligente Systeme – Assistenz – Interprofessionelle Vernetzung“ der Medizinischen Fakultät OWL forschen.

„Ich beschäftige mich in meiner Forschung mit der Entwicklung, Implementierung und Evaluation von innovativen, digitalen Technologien“, sagt Kuhn. „Gleichzeitig geht es mir auch darum, Medizinstudierende darauf vorzubereiten, die neuen Möglichkeiten kompetent in der Praxis anzuwenden. Wir schaffen den digitalen Wandel nur durch die Kombination aus technischer Innovation und Qualifizierung von Menschen.“ Kuhn etablierte 2017 im Lehrangebot der Universitätsmedizin Mainz das deutschlandweit erste Curriculum „Medizin im digitalen Zeitalter“. Der Wechsel nach Bielefeld sei für ihn konsequent, weil die Medizinische Fakultät OWL mit der Lehre, die zum Wintersemester 2021/22 startet, noch einen Schritt weiter gehe, sagt Kuhn. „Schließlich wird die digitale Medizin hier grundlegend im Curriculum verankert und soll sich durch das gesamte Studium ziehen, statt sich auf eine Lehrveranstaltung zu beschränken.“

Sebastian Kuhn ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er begann vor mehr als zehn Jahren, Abläufe der Schwerverletztenversorgung zu optimieren und sich mit digitalen Lösungen zu beschäftigen. Seine Forschung zu digitalen Gesundheitsanwendungen führte zum Beispiel in diesem Jahr dazu, dass er mit einem Softwarehersteller eine App für die ambulante Behandlung von Covid-19-Patient*innen entwickelt hat.

Sebastian Kuhn hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Medizin studiert und promoviert. 2016 habilitierte er sich für das Fach „Orthopädie und Unfallchirurgie“. Neben einem amerikanischen Staatsexamen hat er 2016 zudem an der Universität Heidelberg einen „Master of Medical Education“ erworben. Zuletzt war der 45-Jährige als Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Universitätsmedizin Mainz tätig. Kuhn engagiert sich in verschiedenen Gremien zur Digitalisierung und Ausbildung von Ärzt*innen. Unter anderem ist er Mitglied in den Ausschüssen der Bundesärztekammer „Digitalisierung der Gesundheitsversorgung“ sowie „Ärztliche Ausbildung und Universitätsmedizin“.   

Medizinische Fakultät OWL und Gleichstellung
Zum Wintersemester 2021/22 bietet die Universität Bielefeld zunächst 60 Studierenden ab dem ersten Fachsemester ein humanmedizinisches Studium als Modellstudiengang. Aktuell laufen 26 Berufungsverfahren für neu zu besetzende Professuren, die Entwicklung des Curriculums, der Aufbau der Lehr- und Forschungspraxen-Netzwerke sowie die Entwicklung der Qualifizierungsprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Gründungsdekanin Professorin Dr. med. Claudia Hornberg weist darauf hin, dass die Medizinische Fakultät OWL eine ambitionierte gendersensible Berufungsstrategie verfolge. „Daher freue ich mich, nun die erste von extern berufene Frau an der Fakultät begrüßen können“, sagt Hornberg.

Weitere Informationen: 

Hunger macht draufgängerisch

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Studie von Verhaltensforschenden der Universitäten Bielefeld und Jena

Neue Lebensräume in unbekanntem Gelände erkunden, auf die Suche nach neuen Nahrungsquellen gehen und dabei Gefahr zu laufen, von einem Fressfeind erwischt zu werden: Für Tiere in der freien Wildbahn steckt das Leben voller riskanter Situationen mit ungewissen Ausgang. Nicht selten hängt von einer Entscheidung sogar das eigene Überleben ab. Wie sich das Tier entscheidet, ob es ein Risiko eingeht oder der Gefahr eher ausweicht, ist individuell ganz unterschiedlich. Ein Forschungsteam der Universitäten Bielefeld und Jena zeigt in einer Meta-Studie, dass schwierige Lebensverhältnisse Tieren im späteren Leben eine höhere Risikobereitschaft verleihen.


Die Gefahr von einem Fressfeind erwischt zu werden, gehört zu den Risiken, die wildlebende Tiere bei der Nahrungssuche eingehen. Hier trifft ein Fischschwarm auf einen Schwarzspitzen-Riffhai. Foto: Universität Bielefeld/Oliver Krüger
Die Gefahr von einem Fressfeind erwischt zu werden, gehört zu den Risiken, die wildlebende Tiere bei der Nahrungssuche eingehen. Hier trifft ein Fischschwarm auf einen Schwarzspitzen-Riffhai. Foto: Universität Bielefeld/Oliver Krüger
„So wie es unter uns Menschen eher vorsichtige und eher draufgängerische Zeitgenossen gibt, so finden sich auch unter Tieren einer Art Individuen mit geringer oder höherer Risikobereitschaft“, sagt Professor Dr. Holger Schielzeth von der Universität Jena. Diese Unterschiede seien zu einem gewissen Grad angeboren, zu einem nicht unerheblichen Teil aber auch der individuellen Entwicklung geschuldet, so der Populationsökologe. Wie Schielzeth und sein Kollege Professor Dr. Klaus Reinhold von der Universität Bielefeld mit ihren Forschungsteams jetzt in einer umfangreichen Meta-Studie zeigen, wird die Risikobereitschaft eines Tieres in entscheidendem Maße von den Ernährungsbedingungen während des Aufwachsens geprägt. Das berichten die Forschenden in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Biological Reviews“.

Studienergebnisse von über 100 Tierarten verglichen
Für ihre Untersuchung haben die Forschenden um Erstautor Nicholas Moran über 120 experimentelle Studien mit mehr als 100 Tierarten ausgewertet und deren Ergebnisse analysiert, darunter beispielsweise Untersuchungen an Spinnen, Insekten, Krebsen, Fischen, Amphibien und Vögeln. Allen Einzelstudien gemein war, dass die Tiere Phasen guter oder schlechter Nahrungsversorgung durchlebt hatten und später im Leben ihre Risikobereitschaft gemessen wurde. Dazu gab es zwei gegensätzliche Hypothesen: „Zum einen konnte man annehmen, dass Tiere, denen es immer gut ging und die daher in besserem Zustand sind, mehr zu verlieren haben und sie deshalb weniger risikobereit sind“, sagt Klaus Reinhold. Zum anderen, so setzt der Bielefelder Evolutionsbiologe fort, könne aber umgekehrt ein besserer Ernährungsstatus dazu führen, dass sie einer riskanten Situation leichter entkommen und sie ein Risiko deswegen eher eingehen können.

Die Auswertung der Ergebnisse aller untersuchten Studien brachte nun Klarheit. Ein schlechter Versorgungszustand bringt die Tiere dazu, höhere Risiken einzugehen: Um durchschnittlich 26 Prozent steigt die Risikobereitschaft an, wenn die Tiere zu einem früheren Zeitpunkt hungern mussten. „Dieses Ergebnis hat uns in seiner Deutlichkeit überrascht“, sagt Holger Schielzeth. Der Zusammenhang gelte praktisch für alle untersuchten Verhaltenskontexte, wie Explorationsverhalten, Abwanderung, Nahrungssuche mit Risiko quer durch alle untersuchten Arten. Natürlich gäbe es auch Variation in der Stärke des Effektes. Dennoch vermutet Schielzeth, dass dieser Zusammenhang zumindest zu einem gewissen Teil auch beim Menschen bestehen könnte, immerhin sei er auch eine „Tierspezies“.

Die vorgelegte Meta-Analyse ist im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio 212 „Eine neue Synthese zur Individualisation für die Verhaltensforschung, Ökologie und Evolution: Nischenwahl, Nischenkonformität, Nischenkonstruktion (NC³)“ entstanden, der an den Universitäten Bielefeld und Münster angesiedelt und an dem die Universität Jena beteiligt ist. In dem Sonderforschungsbereich verknüpfen 40 Forschende der Universitäten Bielefeld, Münster und Jena Verhaltensbiologie und Evolutionsforschung mit theoretischer Biologie und Philosophie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert NC³ seit Januar 2018.

Originalveröffentlichung:
Nicholas P. Moran, Alfredo Sánchez‐Tójar, Holger Schielzeth, Klaus Reinhold: Poor nutritional condi-tion promotes high‐risk behaviours: a systematic review and meta‐analysis. Biological Reviews, https://doi.org/10.1111/brv.12655, veröffentlicht am 5. Oktober 2020


Campus Süd: Der aktuelle Stand der Baumaßnahmen (Nr. 70/2020)

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Die Medizinische Fakultät wird auf dem Campus sichtbar

Rund um Morgenbreede und Konsequenz geht die Entwicklung des Campus Süd der Universität Bielefeld sichtbar voran. Verschiedene Maßnahmen zeigen an, dass die Medizinische Fakultät nun auch baulich umgesetzt wird: Aktuell wird die Baustraße zwischen Wertherstraße und Konsequenz errichtet und der Campus Süd an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen. Die Erweiterung des Gebäudes Z ist kurz vor der Fertigstellung und dem-nächst beginnen Rodungsarbeiten hinter dem Gebäude der Verhaltensforschung. Auf dieser Fläche sollen ab dem kommenden Jahr die nächsten beiden Neubauten R.6 und R.7 für die Medizinische Fakultät entstehen.


Die Karte zeigt den Campus Süd der Universität Bielefeld mit allen zukünftigen Gebäuden der Medizinischen Fakultät. Diese sind mit einem "R" und einer fortlaufenden Nummerierung benannt.
Die Karte zeigt den Campus Süd der Universität Bielefeld mit allen zukünftigen Gebäuden der Medizinischen Fakultät. Diese sind mit einem "R" und einer fortlaufenden Nummerierung benannt.
Baustellenlogistik
Um die Baustellenlogistik zu erleichtern und Beeinträchtigungen des Verkehrs auf umliegenden Straßen zukünftig so gering wie möglich zu halten, wurde Ende August mit dem Bau der Baustraße zwischen Wertherstraße und Konsequenz begonnen.
Zudem beginnen die Stadtwerke Bielefeld, die Medizinische Fakultät auf dem Campus Süd an das Fernwärmesystem anzuschließen. Dies macht eine temporäre Sperrung der Voltmannstraße zwischen Universitätsstraße und Wertherstraße notwendig. Betroffen ist die Spur Richtung Wertherstraße, die Morgenbreede/Konsequenz bleibt befahrbar.
Beide Maßnahmen sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Neubauten
Neben laufenden, fakultätsübergreifenden Bauprojekten wie dem neuen Hörsaalgebäude und der Erweiterung des Gebäudes Z wurde mit der Auftragsvergabe für das Medizingebäude R.2 im September das erste Neubauprojekt speziell für die Medizin gestartet. Dieses soll bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Dem bereits bestehenden Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB, zukünftig R.1 genannt), das die Universität größtenteils angemietet hat und dem neuen Gebäude R.2 direkt daneben sollen insgesamt sieben weitere Baumaßnahmen entlang der Morgenbreede/Konsequenz folgen. Als nächstes sollen im kommenden Jahr die Bauarbeiten zum Medizin-Hörsaal (Gebäude R.6) sowie für ein neues Tierhaus (Gebäude R.7) beginnen.

Rodungsarbeiten
Vorbereitend für die Baumaßnahmen im kommenden Jahr muss die Universität die Bäume hinter dem aktuell von der Verhaltensforschung genutztem Gebäude roden lassen. Die Rodungsarbeiten beginnen im Oktober, sie sollen 3 Wochen dauern. Grundsätzlich ist eine Rodung lediglich in einem gesetzlich festgelegten Zeitraum von Oktober bis Februar möglich. Die Rodungsarbeiten für die Gebäude der Medizinischen Fakultät umfassen insgesamt ca. 800 Bäume und finden in zwei Abschnitten statt. Im Oktober 2020 werden etwa zwei Drittel der Gesamtfläche gerodet, ein weiteres Drittel zu einem späteren Zeitpunkt. Die sogenannten Naturdenkmäler, also die nach dem Naturschutzgesetz als besonders schützenswert definierten Bäume, bleiben dabei erhalten.

Ausgleich für Rodungsflächen
Die Universität hat sich bei der Vorstellung des Standortskonzepts Campus Süd dazu verpflichtet, notwendige Eingriffe in die Natur für die Baumaßnahmen der Medizinischen Fakultät so gering wie möglich zu halten. Daher ist es ihr ein wichtiges Anliegen, Ausgleich für die gerodeten Flächen zu schaffen. Zunächst finanziert die Universität die Herstellungs- und Pflegekosten auf einem rund 6.000 m² großen Offenlandbiotop in Heepen (am Schelpshof). Zudem ist geplant, dass die Universität an die Stadt einen Ausgleichsbetrag zahlt mit dem Zweck der Aufforstung von 28.000 qm. Der Vertrag soll in Kürze abgeschlossen werden. Die Stadt Bielefeld verpflichtet sich darin, das Geld zweckgebunden zur Aufforstung einzusetzen.
Zudem verschenkt die Universität Obstbäume an ihre Beschäftigten. Bei der Aktion haben sich über 1.200 Mitarbeiter*innen bereit erklärt, Bäume in ihren Gärten oder auf Terrassen in und um Bielefeld zu pflanzen. Diese Obstbäume werden noch in diesem Herbst an die Beschäftigten ausgegeben.

Die Medizinische Fakultät
Im Sommer 2017 hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Einrichtung einer Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld beschlossen. Ende 2019 wurde das Konzept die Erweiterung des Universitätsstandorts in Bielefeld verabschiedet. Insgesamt sollen entlang Morgenbreede/ Konsequenz rund 31.500 Quadratmeter Hauptnutzfläche für Forschung, Lehre und Büros entstehen. Die Universität schafft damit Platz für geplant 2.000 Studierende und für die Beschäftigten der Medizinischen Fakultät. Die ersten Studierenden sollen bereits im Wintersemester 2021/2022 ihr Studium beginnen.

Weitere Informationen:
•    Pressemitteilung vom 11. September 2020: Startschuss für ersten Neubau der Medizinischen Fakultät OWL
•    Meldung vom 27. August 2020: Arbeiten für Baustraße beginnen
•    Meldung vom 20. Dezember 2019: Standortkonzept für den Campus Süd der Universität Bielefeld steht

 



Probestudium Chemie mit Vorträgen und Laboransichten (Nr. 71/2020)

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Schüler*innen der Oberstufe können sich bis 22. Oktober anmelden

Mit einer Experimentalshow startet am 10. November das Probestudium Chemie an der Uni-versität Bielefeld. Lehrende der Fakultät für Chemie haben das Format des Probestudiums neu konzipiert und in digitale Lehrformate übertragen. Sie geben interessierten Schüler*innen bis zum 15. Dezember einen Einblick in das Chemiestudium. Anmeldungen von Oberstufenschüler*innen für das digitale Schnupperstudium sind bis zum 22. Oktober möglich.


Der Fachbereich Chemie der Universität Bielefeld bietet das kostenfreies Probestudium für alle Schüler*innen der Oberstufe an, die sich für das Fach Chemie interessieren. In der Zeit vom 10. November bis zum 15. Dezember werden sechs Veranstaltungen, jeweils dienstags, von 16.15 bis 18 Uhr angeboten.

Die Veranstaltungen werden live per Videoübertragung aus einem Hörsaal der Universität gesendet. Die Lehrenden vermitteln in fachlichen Vorträgen und Videoführungen durch das Labor einen Eindruck der Studieninhalte und der Forschungszusammenhänge. Dabei ist stets Raum für Fragen und Interaktion gegeben. Die Veranstaltungen dienen aber auch zur Studienorientierung und -information. Erfahrungen, Erlebnisse und individuelle Nachfragen können in einer Videokonferenz mit Studierendenvertreter*innen ausgetauscht werden.

Für alle rechtzeitig angemeldeten Teilnehmer*innen wird ein personalisierter Zugang über die universitätseigene Lernplattform eingerichtet.
Am Ende erhalten alle Teilnehmer*innen des kompletten Probestudiums eine Teilnahmebestätigung. Mehr Informationen und Kurzübersichten der einzelnen Vorträge.


Das Programm

10. November:
Experimentalshow
Prof. Dr. Norbert Mitzel (Anorganische Chemie)
und
Chemie mit elektronenziehenden Substituenten:
stable like a rock oder Feuer und Flamme?
Prof. Dr. Berthold Hoge (Anorganische Chemie)

17. November:
Wie wird aus flüssig eigentlich fest?
Prof. Dr. Thomas Koop (Physikalische Chemie)

24. November:
Halogenierte Naturstoffe
Prof. Dr. Norbert Sewald (Organische Chemie)
und
„Und was bedeuten jetzt diese griechischen Buchstaben?„
Wie Simulationen Studienanfänger*Innen
der Chemie beim Lernen helfen
PD Dr. Stefanie Schwedler (Didaktik der Chemie)

1. Dezember:
Wie ist das Chemiestudium aus der Sicht von Studierenden?
Austausch mit Studierenden der Fachschaft

8. Dezember:
Gerichtete Evolution im Reagenzglas
Jun. Prof. Dr. Stephan Hammer
und
Biochemie - Vom Molekül zur Ursache von Krankheiten
apl. Prof. Dr. Torben Lübke




15. Dezemeber:
Atmosphäre, Chemie, Theorie - kleine Moleküle mit großer Wirkung
apl. Prof. Dr. Wolfgang Eisfeld
und
Grüne Chemie mit den Werkzeugen der Natur
- Neue Wege zur Herstellung von Industriechemiekalien
Prof. Dr. Harald Gröger

Weitere Informationen:
Probestudium Chemie, Universität Bielefeld

Kontakt:
PD Dr. Stefanie Schwedler, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Programm „Probestudium Chemie“
E-Mail: chemie-probestudium@uni-bielefeld.de

Die EU zwischen Konfusion und Vision (Nr. 72/2020)

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Zentrum für interdisziplinäre Forschung: Tagung mit öffentlichem Vortrag

Die längste Zeit ihrer Geschichte zielte die EU auf Erweiterung und Vertiefung: Mehr Mitglieder sollten gewonnen, die Einigung vorangetrieben werden. Aktuell haben sich für die EU viele andere Probleme in den Vordergrund geschoben. Diese Entwicklung ist Thema der Tagung „Die EU zwischen Konfusion und Vision“, die am 26. und 27. Oktober am ZiF stattfindet. Hier werden Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen die aktuelle Lage der EU analysieren und solche Fehlentwicklungen benennen, die sich kurieren lassen. Ein öffentliche Online-Lesung am Montagabend, 26. Oktober, richtet sich auch an interessierte Bürger*innen.

„Die Leistungen der zunächst westeuropäischen, dann gesamteuropäischen Staaten im nunmehr sieben Jahrzehnte dauernden kontinentalen Friedens- und Integrationsprozess sind erstaunlich“, konstatiert der deutsch-amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaftler Paul Michael Lützeler, der die Tagung leitet. Die Bemühungen um mehr Integration seien aber inzwischen durch Krisen finanzieller, wirtschaftlicher, politischer, kultureller, juristischer und militärischer Art an ihre Grenzen gestoßen. Auch die Hinwendung zum autoritären Staat, Fremdenhass und Flüchtlingsfeindlichkeit, Infragestellung von Menschenrechtspositionen und Nato-Verlässlichkeit in Teilen der EU belaste die Gemeinschaft. Zudem habe die EU mit Großbritannien ein wichtiges Mitglied verloren. „Zurzeit beherrscht der Eindruck von Konfusion und Ratlosigkeit die Szene. Unser Workshop wird nach den Gründen für diese Krise fragen und versuchen, positive Tendenzen auszumachen, die die Integration wieder befördern können“, so der Europa-Experte. 

Dazu hat er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Geschichte, Literaturwissenschaft, Politologie, Soziologie, Volkswirtschaft, Jura und Kommunikationswissenschaft ans ZiF eingeladen. „Die Forschung zu Europa ist inzwischen stark spezialisiert. Dabei ist es wichtig, den disziplinären Tunnelblick zu erweitern und zu sehen, ob unsere Analysen und Vorschläge zusammenpassen und sich ergänzen. Nur so bekommen wir die nötige komplexe Sicht auf die aktuelle Krisenkonstellation“, so Lützeler. „Dabei geht es nicht um utopische Visionen, sondern um konkrete, kurierbare Fehlentwicklungen, um Zukunftschancen.“ 

Europäische Grundwerte werden dabei ebenso Thema sein, wie der Umgang mit Migration und Flüchtlingen, die EU-Außenpolitik und ihr Verhältnis zu China ebenso wie die Verteidigungspolitik und die Zukunft des Euro. 

Am Montag, 26. Oktober, findet im Kontext der Tagung um 20 Uhr eine öffentliche Lesung über Zoom statt: Friedrich Christian Delius liest aus seinem Buch: „Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich“. Der vielfach ausgezeichnete Autor nimmt in seinem Roman die aktuellen Entwicklungen in Europa aufs Korn. Die Teilnahme am digitalen Vortrag ist kostenlos. 

Für Interessierte ist eine Online-Teilnahme an der Tagung möglich. Dazu wird um Anmeldung im ZiF-Tagungsbüro bei marina.hoffmann@uni-bielefeld.de gebeten. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Tagung zu berichten. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Weitere Informationen: 
Website der Tagung
Der öffentliche Vortrag mit Zugangslink zur Veranstaltung (über Zoom)

Kontakt:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de 

Forum Offene Wissenschaft nur digital (Nr. 73/2020)

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Highlights und interdisziplinäre Perspektiven auf die Corona-Pandemie

Die Veranstaltungsreihen des Forums Offene Wissenschaft (FOW), die sich immer auf ein bestimmtes Leitthema beziehen, leben von Präsenzvorträgen mit anschließender Publikumsdiskussion in der Universität. Dies ist im Wintersemester 2020/2021 aufgrund der Pandemie-Situation nicht möglich. Das Organisationsteam hat deshalb entschieden, das geplante Vortragsprogramm zum Thema Biotechnologie um ein Jahr zu verschieben. Stattdessen bietet das FOW „Highlights“ der vergangenen Semester. Sie werden ab dem 1. November 2020 bis zum Ende des Jahres jeden Sonntag um 14 Uhr im Campusradio Hertz 87.9 gesendet.


Im Januar und Februar 2021 sollen dann zur gewohnten FOW-Zeit – montags um 18.15 Uhr – Live-Vorträge über die Online-Plattform „Zoom“ gehalten werden, die interessierte Bürger*innen und Studierende kostenfrei hören können. Die Live-Vorträge sollen interdisziplinäre Perspektiven auf die Corona-Pandemie werfen und zugleich auf die jeweils um ein Jahr verschobenen Vortragsreihen der folgenden Semester vorbereiten: Im Sommersemester 2021 geht es um „Protestbewegungen auf dem Prüfstand“. Im Winter 2021/22 dann um das Thema: „Revolutioniert die Biotechnologie unsere Gesellschaft? Chancen, Risiken, Wahrnehmung.“

Weitere Informationen
Homepage des Forums Offene Wissenschaft: Hier gibt es insbesondere Informationen zur Teilnahmemöglichkeit an den Online-Veranstaltungen.

Erste Digital Academy befasst sich mit Visualisierung von Daten in Geistes- und Kulturwissenschaften (Nr. 74/2020)

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Teilnehmende diskutieren über Datenvisualisierungen und Vergleichspraktiken

Welche Chancen bieten Visualisierungen für die digitalen Geisteswissenschaften? Dieser Frage widmen sich die Teilnehmer*innen der ersten Digital Academy der Universität Bielefeld. Die Tagung trägt den Titel „Visualisieren und Vergleichen“ und wird vom 20. bis zum 23. Oktober vom Arbeitsbereich Digital History der Abteilung Geschichtswissenschaft und dem Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern“ (SFB 1288) ausgerichtet.


Prof’in Dr. Silke Schwandt organisiert mit ihrem Team die Digital Academy 2020. Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendörfer
Prof’in Dr. Silke Schwandt organisiert mit ihrem Team die Digital Academy 2020. Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendörfer
Ob animierte Fallzahlenentwicklungen zu Corona, Netzwerkgrafiken oder Karten: Grafische Darstellungen können helfen, riesige Datenmengen übersichtlich und verständlich zu machen. „Für viele wissenschaftliche Disziplinen ist es eine gängige Praxis, Informationen aus einer Visualisierung zu entnehmen oder eine Visualisierung zu erstellen – und so Vergleiche anzustellen“, sagt Professorin Dr. Silke Schwandt, Leiterin des Arbeitsbereichs Digital History. Die Initiatorin der Digital Academy leitet im SFB 1288 das Projekt „Dateninfrastruktur und Digital Humanities“, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Methodik zur Erforschung von Vergleichspraktiken für die Geisteswissenschaften weiterzuentwickeln. Mit der Veranstaltung möchte sie Nachwuchswissenschaftler*innen die Gelegenheit bieten, ihre eigenen Projekte vorzustellen und die in Visualisierungen angelegten Vergleiche zu untersuchen.

Doch Visualisierungen können täuschen, denn weder sie selbst noch die Praktiken ihrer Erstellung sind neutrale Übertragungen von Informationen. Die theoretische Reflexion dieser Praktiken wird mit der Exploration neuer Techniken verbunden. Dies schließt die Diskussion von digitalen Methoden für die Geisteswissenschaften genauso ein wie die Exploration innovativer digitaler
Austauschformate wie Virtual Reality Umgebungen und digitale Pinnwände.

Die Teilnehmenden der Digital Academy erproben interaktive digitale Formate, darunter die Virtual-Reality-Plattform AltspaceVR. Dort kam das Organisationsteam zur Vorbereitung zusammen. Foto: Universität Bielefeld
Die Teilnehmenden der Digital Academy erproben interaktive digitale Formate, darunter die Virtual-Reality-Plattform AltspaceVR. Dort kam das Organisationsteam zur Vorbereitung zusammen. Foto: Universität Bielefeld
Am 22. Oktober berichten drei renommierte Expert*innen, die Sozioinformatikerin Professorin Dr. Katharina Zweig, der Historiker Professor Dr. Andreas Fickers und der Computerlinguist Professor Dr. Noah Bubenhofer, von ihren Erfahrungen mit Visualisierungen und stellen sich den Fragen der Nachwuchswissenschaftler*innen. Ein Theoriegespräch am 23. Oktober rundet die Veranstaltung ab. Interessierte sind herzlich eingeladen, an beiden Tagen teilzunehmen, um Anmeldung (https://digital-history.uni-bielefeld.de/digital-academy/anmeldung/) wird jedoch gebeten. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Weitere Informationen:
Website der Digital Academy

Kontakt:
Prof’in Dr. Silke Schwandt, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-3245
E-Mail: silke.schwandt@uni-bielefeld.de

Bielefeld University Press wird ein Jahr alt (Nr. 75/2020)

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Gold Open Access und erweitertes Themenspektrum

Im November 2019 feierte Bielefeld University Press (BiUP) ihre Gründung. Seitdem hat die Universität Bielefeld ihren eigenen Wissenschaftsverlag. BiUP tritt an, um Spitzenforschungsergebnisse von nationalen und internationalen Wissenschaftler*innen aus den un-terschiedlichsten Fachbereichen der Humanities (Geisteswissenschaften) zu veröffentlichen. Das Konzept von Anfang an: Eine Kooperation mit dem etablierten Bielefelder Wissenschaftsverlag transcript und die Fokussierung auf Open-Access-Publikationen. Die erste Zwischenbilanz fällt – trotz der Corona-Krise – mehr als positiv aus: Der Verlag hat deutlich mehr hochwertige Publikationsprojekte als erwartet umgesetzt und entwickelt sein auch im internationalen Vergleich unverkennbares Profil konsequent weiter.

Bielerfeld University Press
Bielerfeld University Press
Zehn Publikationen waren als Start der neuen Edition bis Ende 2020 angedacht. Dank der lebendigen Anfragesituation wurden daraus mehr als dreißig markante Publikationsprojekte, zahlreiche weitere sind in Vorbereitung. „Diese Zahl ist umso erfreulicher, als der überwiegende Teil in Gold Open Access, einer wichtigen Publikationsform der Zukunft, publiziert wird“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld. „Die Bielefeld University Press mit ihrer modernen Publikationsstrategie stärkt damit den Open-Access-Standort Bielefeld“.

Gold Open Access bedeutet, dass die Erstveröffentlichung  eines wissenschaftlichen Werkes direkt frei zugänglich erfolgt und im Falle von BiUP im Peer-Review-Verfahren bereits wissenschaftlich überprüft wurde. Forschungsdaten und Forschungsergebnisse unmittelbar frei verfügbar zu machen ist ein Ziel, das von der EU und von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen angestrebt wird. Die Universität Bielefeld hat sich für diese Aufgabe gut aufgestellt: Sie hat einen Publikationsfonds eingerichtet und seit 2017 ist der Nationale Open-Access-Kontaktpunkt für Deutschland an der Universitätsbibliothek Bielefeld angesiedelt. Erst im vergangenen Monat organisierte die Universitätsbibliothek in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Bielefeld die digitalen Open-Access-Tage 2020. Bibliothekar*innen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Wissenschaftsadministration diskutierten während der dreitägigen Veranstaltung über den freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen.

„BiUP strebt eine Vorreiterrolle bei der Etablierung digitaler und offener Publikationsformen in den Humanities und darüber hinaus an“, sagt Sabrina Timmer, Geschäftsführerin von Bielefeld University Press. „Wir setzen auf hohe Qualitätsstandards und haben uns auch deshalb für eine Zusammenarbeit mit transcript entschieden.“ Zusätzlich zu Gold Open Access arbeitet BiUP derzeit an Formen von Enhanced Publication und Web-Books, der digitalen Publikation von Artikeln oder Büchern mit den zugehörigen Forschungsdaten. Sabrina Timmer dazu: „Wir publizieren insbesondere in den Forschungsfeldern „Digital Humanities“ und „Anthropozän“ in zwei zukunftsweisenden Themenfeldern, für die BiUP entsprechend ihrer hohen Bedeutung zwei eigene große Editionen eingerichtet hat.“

Für diese konnte BiUP inzwischen renommierte nationale und internationale Wissenschaftler*innen als (Mit)Herausgeber*innen gewinnen. Die Reihe „Digital Humanities Research“ betreuen neben Silke Schwandt von der Universität Bielefeld, Tobias Hodel (Bern), Peter Stadel (Paderborn), Andreas Fickers (Luxembourg) und Anne Baillot (Paris). Für die Anthropozän-Reihe sind Eleonora Rohland, Franz Mauelshagen sowie Olaf Kaltmeier von der Universität Bielefeld zuständig, sowie John R. McNeil (Georgetown) und Julia Adeney Thomas (Notre Dame).

Darüber hinaus setzt BiUP eine Publikationsserie fort, die sich aus transdisziplinären Perspektiven heraus forschungsrelevanten Themen aus Lateinamerika widmet. Die vom CALAS (Center for Advanced Latin American Studies) herausgegebene Reihe „Afrontar las crisis desde América Latina“ („Den Krisen aus Lateinamerika entgegentreten") war bereits in ihrer ersten Phase erfolgreich und ist deshalb weiterhin bei BiUP unter Vertrag. „Das zunehmend interdisziplinäre Verlagsprogramm macht eine vielfältige Expertise innerhalb des wissenschaftlichen Beirats unseres Verlags erforderlich. Wir freuen uns daher, mit Professorin Dr. Silke Schwandt eine ausgewiesene Expertin im Bereich der Digital Humanities als weiteres Mitglied des Steuerungskreises von BiUP hinzugewonnen zu haben“, so Sabrina Timmer. Für die Zukunft wird die programmatische Entwicklung von BiUP sowohl die „Critical Humanities“, die „Digital Humanities“ als auch die „Digital Sciences“ umfassen.

Damit wird der Verlag sein Profil weit über die klassischen Geistes- und Sozialwissenschaften hinaus entwickeln. Die Verknüpfung von innovativen Forschungsinhalten mit gänzlich neuartigen und vielversprechenden Publikationsformaten bildet den Kern eines bereits jetzt viel beachteten Ver-lagsprojektes, das so auch zukünftigen Herausforderungen der Wissenschafts- und Publikationswelt begegnet.

Weitere Informationen

Kontakte
Prof. Dr. Reinhold Decker, Universität Bielefeld
Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft
E-Mail: prorektorat-informationsinfrastruktur@uni-bielefeld.de   
Tel: 0521 106-12487  

Sabrina Timmer, Bielefeld University Press
Geschäftsführerin
E-Mail: sabrina.timmer@uni-bielefeld.de
Tel: 0521 106-67381

An der Universität Bielefeld beginnt das Wintersemester (Nr. 76/2020)

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Studium und Lehre stehen unter Eindruck steigender Infektionszahlen

In dieser Woche beginnt an der Universität Bielefeld das Wintersemester 2020/21. Die Erstsemester starten am 2. November ins Studium. Der Semesterstart in dieser besonderen Zeit ist nach wie vor anders, überwiegend digital, aber teilweise auch mit Präsenzformaten. Allerdings kommen derzeit nur kleine, austauschintensive Formate; Laborarbeit sowie Praxisseminare dafür infrage
.

Abstand und Hygieneregeln einzuhalten gilt für Studierende genauso wie für Mitarbeitende in der gesamten Universität, wie hier an den Arbeitsplät-zen in der Universitätsbibliothek. Foto: Universität Bielefeld
Abstand und Hygieneregeln einzuhalten gilt für Studierende genauso wie für Mitarbeitende in der gesamten Universität, wie hier an den Arbeitsplät-zen in der Universitätsbibliothek. Foto: Universität Bielefeld
„Unser Ziel und unsere Verantwortung sind es, den Studierenden auch unter den Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen“, sagt Professor Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Gleichzeitig muss der Schutz der Gesundheit von Studierenden und Beschäftigten sichergestellt werden – und wir müssen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen: Das Virus darf sich nicht weiter so ausbreiten wie aktuell.“ Dieser Leitlinie folgend, findet im gestarteten Semester die überwiegende Zahl der Lehrveranstaltungen wieder online statt, doch können Studierende auch wieder teilweise vor Ort studieren. Die Prorektorin für Studium und Lehre, Professorin Birgit Lütje-Klose, erklärt dies: „Aus dem Sommersemester haben wir gelernt, welche Veranstaltungen wie umsetzbar sind. Die Lehrenden haben eingeordnet, wofür es digitale Lösungen geben kann und was unbedingt in Präsenz stattfinden muss. Sie haben kreative Ideen entwickelt, wie man mit dieser Situation umgehen kann. Daraus ist ein Mix aus Online-, Hybrid- und Präsenzveranstaltungen entstanden, der jetzt im Wintersemester umgesetzt wird.“ Das seien insbesondere Einführungsveranstaltungen, Tutorien, intensive diskursive Formate, die Praxisbegleitung im Lehramt, Praxisunterricht im Sport und die Labortätigkeiten in den Naturwissenschaften. Die maximale Zahl der Teilnehmenden liegt laut Allgemeinverfügung des Landes NRW bei 50 Personen. Die Grenzen der Teilnehmer*innenzahl werden durch die deutlich reduzierten Platzkapazitäten in den Seminarräumen und Hörsälen gesetzt – es muss ein Mindestabstand von 1,50 Meter sichergestellt sein. Die Bibliothek hat die Öffnungszeiten (ab 2. November: montags bis freitags 8 bis 20 Uhr) und das Angebot an Arbeitsplätzen wieder deutlich ausgeweitet. Die Serviceeinrichtungen stehen – zumindest zeitweise – auch vor Ort wieder zur Verfügung.

Bund und Länder haben am Mittwochabend für den Monat November weitreichende Maßnahmen verkündet, um das massive Infektionsgeschehen in Deutschland einzudämmen. Bielefeld hat zuletzt den Inzidenzwert von 100 Neuinfektionen in sieben Tagen überschritten und gilt bereits seit letzter Woche als Corona-Risikogebiet. Im gesamten Stadtgebiet gelten daher verschärfte Regeln. Auch wenn es aktuell bundes- und landesweit sowie in Bielefeld keine neuen Regelungen für Universitäten gibt, hat sich das Rektorat noch einmal mit den Planungen für das gerade gestartete Wintersemester beschäftigt. „Wir haben diese besorgniserregende Entwicklung selbstverständlich zum Anlass genommen, unser Handeln noch einmal zu prüfen“, so Prorektorin Lütje-Klose. „Die Planungen zur Präsenz vor Ort waren von vornherein vorsichtig. Die Hygieneschutzkonzepte, die für die Präsenzlehre ebenso wie für die Prüfungen entwickelt wurden, haben sich in den vergangenen Wochen bereits als wirksam erwiesen und decken auch die Bedingungen in der aktuellen Lage ab. Daher ist das Rektorat nach intensiver Abwägung zum Ergebnis gekommen, dass die Universität Bielefeld bis auf weiteres an den grundlegenden Planungen für das Wintersemester festhält. Das bedeutet: überwiegend digitale Lehre mit einzelnen Präsenzformaten.“ Es ist bislang kein Fall bekannt, in dem sich eine Person auf dem Campus oder im Rahmen einer Veranstaltung oder Prüfung infiziert hat. Dennoch wurde als zusätzliche Schutzmaßnahme die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auch auf Lehrveranstaltungen in Seminarräumen und Hörsälen sowie auf alle Studierendenarbeitsplätze ausgedehnt.
Die Entscheidung, ob eine Veranstaltung vor Ort oder digital abgehalten wird, liegt letztlich beim Lehrenden. Alle Lehrenden wurden aufgefordert zu prüfen, ob sie ihre in den kommen-den Tagen und Wochen geplanten Präsenzveranstaltungen durch Online-Angebote ersetzen können. Einige haben bereits Anpassungen für das nun beginnende Wintersemester vorgenommen.

Die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstaltung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre. Foto: Universität Bielefeld
Die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstaltung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre. Foto: Universität Bielefeld
„Vorfahrt“ für die Erstsemester
In diesem Wintersemester begrüßt die Universität Bielefeld rund 4.000 neue Studierende (vor-läufige Zahl). „Wir möchten, dass jede*r, die*der sein Studium beginnt, bestmöglich hier an-kommen kann“, betont die Prorektorin. Für die Erstsemester beginnt das Studium eine Woche später, am Montag, 2. November. Sie werden von Bielefelds Oberbürgermeister, Rektor und den AStA-Vorsitzenden auf Youtube online im Rahmen einer Sendung von Campus TV begrüßt, die ab 10 Uhr online steht. Das obligatorische Begrüßungsgeschenk, die Tasche mit Uni-Schriftzug, können sie sich in einem Zelt auf der Uni-Wiese abholen. Ein umfangreiches Info-Paket gibt es gebündelt im Internet unter: www.uni-bielefeld.de/studienstart
Viele Fächer haben ein Peer-Mentoring eingeführt: Studierende aus höheren Semestern kümmern sich um Erstsemestergruppen von etwa zehn Personen. In mehreren Zoom-Meetings pro Semester kommen sie zusammen, können ihre Fragen loswerden und auch untereinander zusammenfinden.

Gesundheitsschutz, Registrierung und Terminvereinbarung

Für die Studierenden der Universität Bielefeld spielen - zumindest einige - Präsenztermine im Wintersemester wieder eine Rolle und damit auch die neue Online-Registrierung. Das bedeutet, die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstaltung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre.
Jede*r Lehrende muss in den Präsenzveranstaltungen die abgestimmten Hygieneschutzkonzepte umsetzen und die Vorgaben einhalten. Um den Abstand von mindestens 1,50 Meter zwischen den Studierenden einhalten zu können, wurden über 100 Seminarräume mit Einzel-tischen ausgestattet, bestuhlt und für die Kontaktnachverfolgung mit den QR-Codes ausgestattet.
Um Menschenansammlungen, zum Beispiel Warteschlangen vor Serviceeinrichtungen, zu vermeiden, wurde eine neue Terminvereinbarungsoption eingeführt. Über das Personen- und Einrichtungsverzeichnis können Studierende so zum Beispiel einen Termin bei der Zentralen Studienberatung buchen.

Zentrales Ziel: Infektionen vermeiden

An der Universität sollen Infektionen vermieden werden. Das bedeutet für jede*n Studierende*n, Mitarbeitende*n oder Gast: 1,50 Meter Abstand halten und Menschenansammlungen vermeiden. In der Uni-Halle und auf den Fluren, in Lehrveranstaltungen und am Studierendenarbeitsplatz müssen Alltagsmasken getragen werden.
„Wir haben eine besondere Verantwortung“, betont Rektor Gerhard Sagerer. „Dass wir dieser bislang so gut gerecht geworden sind, ist dem großen Engagement unserer Lehrenden und Beschäftigten in Technik und Verwaltung zu verdanken. Auf Grundlage ihrer kreativen Konzepte können wir nun in ein Semester starten, das auch in klaren Grenzen einen persönlichen Austausch und studentisches Arbeiten vor Ort ermöglicht. “

Der Semesterstart 2020/21 in Zahlen und Fakten

Zum Wintersemester 2020/21 verzeichnet die Universität Bielefeld rund 4.000 neue Einschreibungen, in etwa so viele wie in den Vorjahren. Die meisten schrieben sich in den Fächern Bildungswissenschaften, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften ein. Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen; die endgültigen stehen Anfang Dezember fest, denn in einigen Studiengängen laufen noch Nachrückverfahren oder es sind in NC-freien Fächern noch Einschreibungen möglich. Insgesamt studieren in diesem Semester rund 25.000 Menschen an der Universität Bielefeld.
Es gibt einen neuen Interdisziplinären Masterstudiengang: „World Studies: Orders, Politics, Cultures“, der von der Geschichte, der Linguistik und Literaturwissenschaft, der Rechtswissenschaft und der Soziologie gemeinsam getragen wird.

Weitere Informationen:
•    Zur Online-Registrierung per QR-Code:
www.uni-bielefeld.de/anwesenheit
•    Informationen für Erstsemester im Wintersemester 2020/2021:
www.uni-bielefeld.de/studienstart


Universität trauert um Professor Hans-Uwe Otto (Nr. 77/2020)

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Ehemaliger Prorektor und bekannter Erziehungswissenschaftler verstorben

Die Universität Bielefeld trauert um ihren ehemaligen Prorektor und Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto. Er starb am 27. Oktober im Alter von 80 Jahren. Otto war von 1989 bis 1992 Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung. Er war Autor von erziehungswissenschaftlichen Standardwerken wie dem Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.  


Prof. Dr. Hans-Uwe Otto hat stets darauf hin gear-beitet, die Soziale Arbeit zu professionalisieren. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Hans-Uwe Otto hat stets darauf hin gear-beitet, die Soziale Arbeit zu professionalisieren. Foto: Universität Bielefeld
Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Alles, was Hans-Uwe Otto tat, tat er mit großer Leidenschaft. Die Universität hat einen herausragenden Wissenschaftler verloren, der sich in Forschung und Lehre wie wenige für soziale Gerechtigkeit und die Belange gesellschaftlich Benachteiligter einsetzte. Wir werden ihn nicht vergessen.“

„Mit Hans-Uwe Otto verliert die Universität, die Fakultät und nicht zuletzt die Soziale Arbeit insgesamt einen herausragenden Wissenschaftler und Impulsgeber. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Fakultät und die Erziehungswissenschaft als Disziplin ohne sein Wirken eine andere wären. Wir haben ihm viel zu verdanken. Seiner Familie gilt unser tiefes Mitgefühl“, so Ullrich Bauer, Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaft.

Hans-Uwe Otto wurde 2008 nach mehr als 3O-jahriger Tätigkeit an der Universität Bielefeld pensioniert. Bis zuletzt arbeitete er jedoch weiter als Senior Researcher an Europäischen Forschungsprojekten wie beispielsweise dem EU-Projekt „SocIEtY“ zur Lebensqualität benachteiligter Jugendlicher in Europa und war Sprecher des Bielefelder Center for Education and Capability Research.

Hans-Uwe Otto wurde 1940 in Husum geboren. Nach seinem Studium in Dortmund und Münster promovierte er 1974 an der Universität Bielefeld, im gleichen Jahr trat er eine Professur an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe in Bielefeld an. Seit 1979 war Otto Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Universität Bielefeld. Er war Dekan der Fakultät, damals noch Pädagogik, Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung der Universität von 1989 bis 1992 und kommissarischer Rektor der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen. Er war 1993/94 Vorsitzender des Lenkungsausschusses zum Aufbau des erziehungswissenschaftlichen Fachbereichs und Aufbaubeauftragter für das Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Hier erhielt er 1994 seine erste Ehrendoktorwürde.
Die Gestaltung der erziehungswissenschaftlichen Studiengänge, die Professionalisierung der „Sozialen Arbeit" war Otto ein fundamentales Anliegen. Das zeigte sich auch in seinem wissenschaftspolitischen Erfolg beim Aufbau der Erziehungswissenschaft in Ostdeutschland An-fang der 1990er Jahre.
2008 wurden der Bielefelder Erziehungswissenschaftler gleich dreifach geehrt: Von der griechischen Universität loannina und der Staatlichen Universität St. Petersburg erhielt Hans-Uwe Otto weitere Ehrendoktorwürden. Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) ernannte Otto zum Ehrenmitglied. Ausschlaggebend waren die Verdienste um die Entwicklung der deutschen Erziehungswissenschaft und insbesondere der Sozialpädagogik.

Weitere Informationen zu den Projekten von Hans-Uwe Otto:
OECD kooperiert mit Projekt der Universität Bielefeld, Meldung vom 2.11.2012
Großprojekt erforscht Lebensqualität benachteiligter Jugendlicher in Europa, Meldung vom 7. 12.2015


Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 78/2020)

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In den letzten Monaten haben zahlreiche Professor*innen ihre Tätigkeit an der Universität Bielefeld aufgenommen. Sie lehren und forschen beispielsweise in den Wissenschaftsgebieten Geschichtstheorie, Sportmanagement und Sportsoziologie sowie Mathematische Wirtschaftsforschung. Sechs neue Professor*innen wurden zudem an die neu gegründete Medizinische Fakultät OWL berufen.

Junionrprof'in Dr. Melanie Bangel, Foto: Universität Bielefeld
Junionrprof'in Dr. Melanie Bangel, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Melanie Bangel (39) ist seit April als Juniorprofessorin für Germanistische Sprachdidaktik mit dem Schwerpunkt Sprachliche Heterogenität in Bielefeld tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des orthographischen Lernens in der Primar- und frühen Sekundarstufe. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Diplom-Sprachheilpädagogik und an der Universität Hamburg Sonderschullehramt mit den Förderschwerpunkten Sprache und Lernen und dem Unterrichtsfach Deutsch studiert. Melanie Bangel promovierte 2017. Während und nach ihrer Promotion hat sie unter anderem in zwei DFG-geförderten Interventionsstudien zum schriftstrukturorientierten Lese- und Rechtschreiblernen an der Universität Hamburg gearbeitet. Davor war sie einige Jahre als Sprachtherapeutin tätig.


Prof. Dr. Christian G. Bien, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Christian G. Bien, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Christian G. Bien (53), Chefarzt des Epilepsie-Zentrums Bethel am Kran-kenhaus Mara, hat im Oktober die W3-Professur „Epileptologie“ am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium der Medizin in Tübingen und Berlin arbeitete der Epilepsiespezialist in der Universitätsklinik in Bonn. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik, immunologisch verursachter Anfälle und Epilepsien sowie der Neurowissenschaft im Kontext der Epilep-tologie. Zusammen mit der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft leitet er zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte wissenschaftliche Projekte. Prof. Dr. Bien ist Facharzt für Neurologie.


Prof'in Dr. Barbara A. Caspers, Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Prof'in Dr. Barbara A. Caspers, Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Professorin Dr. Barbara A. Caspers (45) ist seit Januar Professorin für Verhaltensökologie an der Fakultät für Biologie. Sie erforscht, wie Tiere mit Hilfe von Gerüchen kommunizieren  und welche Rolle Bakterien bei der Entstehung von Gerüchen spielen. Hauptsächlich forscht sie an Vögeln wie Zebrafinken. Barbara Caspers hat in Mainz und Bielefeld Biologie studiert. Für ihre Promotion ist sie an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gegangen und hat in Costa Rica und Panama die Duftstoffe von Fledermäusen erforscht. Promoviert hat sie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahr 2008 ist sie mit einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt an die Universität Bielefeld gewechselt und hat 2014 ein Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung bekommen.


Juniorprof'in Dr. Alkistis Elliot-Graves, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprof'in Dr. Alkistis Elliot-Graves, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessorin Dr. Alkistis Elliot-Graves arbeitet seit Oktober als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsgebiete sind die allgemeine Wissenschaftsphilosophie und die Philosophie der angewandten Wissenschaften (besonders der Ökologie und der Klimawissenschaft). Elliot-Graves wuchs in Griechenland auf und studierte in London am University College und an der London School of Economics (Großbritannien). Sie wurde an der Universität von Pennsylvania (USA) promoviert. Sie war als Postdoc am Rotman Insitute of Philosophy an der Western University Ontario (Kanada) und zuletzt als Marie-Skłodowska-Curie-Fellow an der Universität von Helsinki (Finnland) tätig.


Prof. Dr. Julian Hinz, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Julian Hinz, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessor Dr. Julian Hinz (33) ist seit Oktober Professor für International Economics an die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Er forscht zu internationalem Handel, Migration und angewandter Ökonometrie. Bevor er an die Universität Bielefeld kam, war er Vertretungs-professor am Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE) der Universität Düsseldorf, Postdoc am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und Fellow am Kiel Centre for Globalization. In den Jahren 2018 und 2019 war er Max-Weber-Stipendiat am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (Italien). Seine Promotion in Volkswirtschaftslehre erwarb er an der Paris School of Economics und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Frankreich).


Prof'in Dr. Alexandra Kaasch, Foto: Universität Bielefeld
Prof'in Dr. Alexandra Kaasch, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Alexandra Kaasch (43) ist seit Oktober Professorin für Deutsche und Transna-tionale Sozialpolitik an der Fakultät für Soziologie. Ihre Forschungsinteressen liegen im Über-schneidungsbereich von Sozialpolitik und Internationalen Beziehungen und in der transnatio-nalen Mehrebenenpolitik in diversen sozialpolitischen Feldern. Sie ist Herausgeberin der inter-nationalen Zeitschrift „Global Social Policy“. Alexandra Kaasch studierte Politikwissenschaft an den Universitäten in Marburg und Berlin (FU). Sie promovierte und lehrte an der University of Sheffield (Großbritannien) und arbeitete mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen. Von 2014 bis 2020 lehrte und forschte sie als Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld.


Prof. Dr. Dominik Karos, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Dominik Karos, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Dominik Karos (33) ist seit April Professor für Wirtschaftstheorie am Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung. Sein Forschungsschwerpunkt ist Spieltheorie mit be-sonderem Fokus auf Wahlen, Informationsanhäufung in sozialen Gruppen, sowie strategischer Kommunikation. Dominik Karos studierte Mathematik in Saarbrücken und wurde 2013 an der Maastricht University in den Niederlanden promoviert. Danach war er drei Jahre lang als Career Development Fellow an der University of Oxford in Großbritannien tätig. Ab 2016 arbei-tete er als Assistant Professor an der Maastricht University, von wo er 2019 für ein Forschungs-semester an die Tel Aviv University in Israel entsandt wurde.


Prof. Dr. Sebastian Kuhn, Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Prof. Dr. Sebastian Kuhn, Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Professor Dr. Sebastian Kuhn (45) hat im Oktober seine Professur für digitale Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL angetreten.  
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Juniorprof. Dr. Tomasz Makarewicz, Foto: Univerität Bielefeld
Juniorprof. Dr. Tomasz Makarewicz, Foto: Univerität Bielefeld
Juniorprofessor Dr. Tomasz Makarewicz (36) arbeitet seit Oktober als Professor für Computational Economics an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Seine Forschungsgebiete sind unter anderem Verhaltens- und experimentelle Ökonomie sowie Finanzmärkte und Heterogene Agenten Modelle. Tomasz Makarewicz studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Warschau (Polen), an der Central European University (Ungarn) und am Tinbergen-Institut (Niederlande) sowie Philosophie an der Universität Warschau. Er promovierte 2014 an der Universität Amsterdam (Niederlande) und arbeitete dort und an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg als Postdoc. 2019 und 2020 vertrat er den Lehrstuhl Monetäre Makroökonomik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.


Prof- Dr. Axel Mayer, Foto: Universität Bielefeld
Prof- Dr. Axel Mayer, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Axel Mayer (36) ist seit September als Professor für Psychologische Methodenlehre an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft tätig. Er entwickelt statistische Modelle weiter und analysiert, wie Hilfsmaßnahmen und ihre Folgen zusammenhängen. Besonders interessieren ihn Modelle, die psychologische Eigenschaften und Veränderungen messen. Er wendet diese Modelle an, um physische und mentale Gesundheit im Alter besser zu verstehen und um die Behandlung von psychischen Problemen zu verbessern. Axel Mayer studierte Psychologie an der Universität Jena und hat dort auch promoviert. Danach arbeitete er an der Universität Gent (Belgien) und zuletzt als Juniorprofessor an der RWTH Aachen.



Prof'in Dr. Christiane Muth, Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Prof'in Dr. Christiane Muth, Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Professorin Dr. Christiane Muth (57) hat im Oktober ihre Professur für Allgemein- und Familienmedizin an der Medizinischen Fakultät OWL angetreten.  
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Juniorprof'in Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprof'in Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu (30) hat im April die Juniorprofessur für Stochastik an der Fakultät für Mathematik übernommen. Sie untersucht das Langzeitverhalten stochastischer partieller Differentialgleichungen. Komplizierte Systeme aus den Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften können so modelliert und Vorhersagen zu bestimmten Phänomenen getroffen werden. Dazu gehören der Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten auf der Erde, Strömungen und Wellen in einem Ozean oder die Entwicklung eines Aktienkurses. Neam-tu hat an der Babes-Bolyai Universität in Cluj-Napoca (Rumänien) studiert und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 2017 promoviert. Sie war als Postdoktorandin an der Technischen Universität München und an der Technischen Universität Berlin tätig.



Prof'in Dr. Lisa Regazzoni, Foto: Universität Bielefeld
Prof'in Dr. Lisa Regazzoni, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Lisa Regazzoni (46) ist seit Juni Professorin für Geschichtstheorie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte lie-gen im Bereich der Epistemologie (einem Hauptgebiet der Philosophie) historischer Überreste, Medialität der Geschichte und Darstellungsmodi der Vergangenheit. Lisa Regazzoni studierte Philosophie und Geschichte an den Universitäten von Bologna/Italien und Heidelberg und wurde 2006 an der Universität Potsdam in Philosophie promoviert. Nach zahlreichen Fellowships in Paris/Frankreich (Centre Alexandre Koyré, Deutsches Historisches Institut Paris, EHESS), in London/Großbritannien (German Historical Institute) und Princeton/USA (Institute for Advanced Study) habilitierte sie 2020 in Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt.


Prof. Dr. Sebastian Rehberg, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Sebastian Rehberg, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Sebastian Rehberg (42), Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall-, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), hat Ende September die W3-Professur „Anästhesiologie und Intensivmedizin“ am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium in seiner Geburtsstadt Hamburg war er an den Universitätsklinika Schleswig-Holstein, Münster und Greifswald tätig. Außerdem absolvierte er ein zweijähriges Fellowship an der University of Texas, Medical Branch, in Galveston/Texas, USA. Prof. Dr. Rehberg ist Facharzt für Anästhesiologie und führt die Zusatzbezeichnungen Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin und Ärztliches Qualitätsmanagement.



Prof'in Dr. Gabi Schierning, Foto: Universität Bielefeld
Prof'in Dr. Gabi Schierning, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Gabi Schierning (41) ist seit September als Professorin für Experimentalphysik an der Fakultät für Physik tätig. In ihrer Forschung untersucht Gabi Schierning das Wechsel-spiel von Mikrostruktur und elektrischem und thermischem Transport, zum Beispiel in thermo-elektrischen Materialien. Schierning hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Werkstoffwis-senschaften studiert und dort promoviert. Vor ihrem Wechsel nach Bielefeld leitete sie von 2009 bis 2015 eine Nachwuchsgruppe an der Universität Duisburg-Essen und von 2015 bis 2020 eine Forschungsabteilung am Leibniz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Professorin Gabi Schierning Ende 2019 mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.


Juniorprof'in Dr. Romy Schmidt, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprof'in Dr. Romy Schmidt, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessorin Dr. Romy Schmidt (38) ist seit September Professorin für Pflanzenbiotechnologie an der Fakultät für Biologie. Ihre Forschungsvorhaben  umfassen die Untersuchung von Genen und molekularen Schaltern, die unter Stressbedingungen wichtig sind, damit die Pflanze überleben kann. Sie untersucht die Stoffwechselwege, die für die Anpassung der Pflanze wichtig sind und ihre Optimierung. Ziel ist es, biotechnologische Ansätze für Nutzpflanzen zu entwickeln und einzusetzen, um langfristig eine verbesserte Toleranz im Rahmen des Klimawandels zu erreichen. Romy Schmidt hat an der Universität Potsdam Biologie studiert. Die Promotion erfolgte am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam/Golm). An der RWTH Aachen hat sie bis zu ihrem Wechsel nach Bielefeld als Juniorgruppenleiterin gearbeitet.


Prof. Dr. Michael Siniatchkin, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr.  Michael Siniatchkin, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Michael Siniatchkin (49), Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), hat im Oktober die W3-Professur Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium in Saratow und Moskau in Russland forschte und arbeitete der Mediziner an den Universitätsklinika Kiel, Marburg und Frankfurt a.M. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Verhaltens- und Entwicklungsneurobiologie, Pathophysiologie psychischer Störungen, Entwicklung neuer Therapieverfahren für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Prof. Dr. Siniatchkin ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.


Professor Dr. Björn Spittau, Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
Professor Dr. Björn Spittau, Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
Professor Dr. Björn Spittau (41) wurde im Juli als erster Professor an die Medizinische Fakultät OWL auf die Professur für Anatomie berufen.
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Prof. Dr. Joris Verbiest, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Joris Verbiest, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Joris Verbiest (38) ist seit August Professor für Astrophysik an der Fakultät für Physik. Sein Forschungsfokus liegt auf der Untersuchung von Neutronensternen (auch als Pul-sare bekannt). Er untersucht, unter anderem mit dem Radioteleskop „Low Frequency Array“ (LOFAR), wie diese Sterne genutzt werden können, um die Milchstraße sowie außergalaktische Gravitationswellen zu erforschen. Der Belgier hat in Australien promoviert und wechselte da-nach als Marie-Curie Fellow zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Seit 2013 forscht er als Juniorprofessor in Bielefeld und leitet die Arbeitsgruppe Radioastronomie an der Fakultät für Physik.


Prof'in Dr. Pamela Wicker, Universität Bielefeld
Prof'in Dr. Pamela Wicker, Universität Bielefeld
Professorin Dr. Pamela Wicker (41) wurde Mitte Juli 2020 zur Professorin für Sportmanagement und Sportsoziologie an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft ernannt. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Sportorganisationen, gesellschaftliche Bedeutung des Sports, Sportpartizipation/Wohlbefinden/Public Health sowie Sport/Umwelt/Klimanachhaltigkeit. Sie studierte, promovierte und habilitierte sich in Sport-wissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. In der Post-Doc-Phase hat sie überdies als Senior Lecturer an der Griffith University (Australien) gearbeitet.


Prof'in Dr. Anna Zaharieva, Foto: Universität Bielefeld
Prof'in Dr. Anna Zaharieva, Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Anna Zaharieva (38) ist seit Oktober 2020 Professorin für Arbeitsmarktökono-mik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, sie ist auch ein Mitglied des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Arbeitsmärkte. Sie untersucht die Rolle sozialer Netzwerke für Lohnungleichheit, Arbeitslosig-keit und soziale Wohlfahrt. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit den Fragen der Migrations- und Bildungsökonomie. Anna Zaharieva studierte Wirtschaftsmathematik an der Plekhanov Universität in Moskau (Rußland) und an der Universität Konstanz. Anschließend promovierte sie 2010 in Konstanz und kam als Postdoktorandin nach Bielefeld. In den Jahren 2013 bis 2020 war sie an der Universität Bielefeld als Juniorprofessorin tätig.


Juniorprof'in Dr. Julia Zakkou, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprof'in Dr. Julia Zakkou, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprofessorin Dr. Julia Zakkou (37) ist seit Oktober Professorin für Theoretische Philosophie an der Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie. Julia Zakkou hat Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg studiert. Ihre Promotion hat sie 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Vor ihrer Zeit in Bielefeld war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin sowie Gastprofessorin an der Universität Wien (Österreich). Forschungsaufenthalte haben sie nach Barcelona/Spanien, St. Andrews/Großbritannien und Paris/Frankreich geführt.


Dr. Friedrich Wenzel Bulst, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Friedrich Wenzel Bulst, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Friedrich Wenzel Bulst (44) ist im Mai zum Honorarprofessor an der Fakultät für Rechtswissenschaft ernannt worden. Er leitet das Referat „Antitrust: Medien“ in der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission in Brüssel/Belgien. Seit 2014 hält er als Lehrbeauftragter der Fakultät Veranstaltungen im Wirtschaftsrecht mit einem besonderen Schwerpunkt auf Digitalisierung. Er war nach seinem Jurastudium in Heidelberg, Cambridge/Großbritannien, Singapur und Yale/USA wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg und wurde an der Universität Hamburg promoviert. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer Großkanzlei ist er seit 2007 bei der Europäischen Kommission.


PD Dr. Tilman Kottke, Foto: Universität Bielefeld
PD Dr. Tilman Kottke, Foto: Universität Bielefeld
Privatdozent Dr. Tilman Kottke (46) ist im Juli 2020 zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Chemie ernannt worden. Er ist seit 2006 an der Universität Bielefeld und leitet eine Arbeitsgruppe zur Biophysikalischen Chemie und Photochemie. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Frage, wie Licht von Organismen als Information wahrgenommen und zur Biokatalyse genutzt werden kann. Kottke hat Chemie in Marburg und London/Großbritannien studiert und 2003 in Regensburg promoviert. Er war als Postdoc am Forschungszentrum Jülich und wurde 2011 in Bielefeld habilitiert. 2015 erhielt er ein Heisenberg-Stipendium der DFG, das er zu Forschungsaufenthalten in den USA und in Finnland nutzte. Seit 2020 ist er Mitglied der Medizinischen Fakultät OWL und arbeitet an der Entwicklung des Curriculums mit.



 

Europäische Millionenförderung für Bielefelder Informatikerin (Nr. 79/2020)

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Professorin Barbara Hammer und drei europäische Kolleg*innen erhalten ERC Synergy Grant 

Die Trinkwasserversorgung angesichts des Wachstums von Städten sichern: An neuen Technologien dafür werden die Informatik-Professorin Dr. Barbara Hammer von der Universität Bielefeld und drei weitere europäische Wissenschaftler*innen forschen. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert die vier Wissenschaftler*innen für ihr Projekt Water-Futures mit seinem Synergy Grant – einer der höchstdotierten Forschungsförderungen der Europäischen Union. Die vier Forschenden erhalten insgesamt zehn Millionen Euro für die kommenden sechs Jahre, davon gehen 2,4 Millionen Euro an die Universität Bielefeld. 

Prof’in Dr. Barbara Hammer erhält gemeinsam mit drei europäischen Forschungskolleg*innen den angesehenen ERC Synergy Grant, verbunden mit zehn Millionen Euro Forschungsförderung. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Prof’in Dr. Barbara Hammer erhält gemeinsam mit drei europäischen Forschungskolleg*innen den angesehenen ERC Synergy Grant, verbunden mit zehn Millionen Euro Forschungsförderung. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek
Zum Forschungskonsortium gehören neben Barbara Hammer: Informatik-Professor Dr. Marios Polycarpou von der Universität Zypern, Wirtschaftswissenschaftlerin Professorin Dr. Phoebe Koundouri von der griechischen Wirtschaftsuniversität Athen und Informatik-Professor Dr. Dragan Savić vom niederländischen Wasserforschungsinstitut KWR. 

„Barbara Hammer und ihre drei Mitstreiter*innen haben sich mit ihrem Projektantrag gegen große Konkurrenz durchgesetzt. Das ist ein beeindruckender Erfolg und ich gratuliere Barbara Hammer herzlich dazu“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Barbara Hammer zeigt mit dieser Leistung, dass sie in ihrem Forschungszweig, dem maschinellen Lernen, zu den international herausragenden Wissenschaftler*innen gehört. Gemeinsam mit Marios Polycarpou, Phoebe Koundouri und Dragan Savić widmet sie sich einem Thema, das höchst bedeutsam für das Leben in unseren Städten ist. Ich bin sicher: Indem die vier Forschenden sich mit ihren Stärken ergänzen, werden sie zu weitreichenden Erkenntnissen und Lösungen rund um die Trinkwasserversorgung gelangen.“

Wasser-Infrastruktur mit kontrollierbarer künstlicher Intelligenz sichern
Der Europäische Forschungsrat fördert das Projekt Water-Futures. Forschende befassen sich darin, wie sich die Trinkwasserversorgung in Städten trotz steigendem Wasserbedarf zuverlässig sichern lässt. Foto: KWR Water Research Institute/Ivar Pel
Der Europäische Forschungsrat fördert das Projekt Water-Futures. Forschende befassen sich darin, wie sich die Trinkwasserversorgung in Städten trotz steigendem Wasserbedarf zuverlässig sichern lässt. Foto: KWR Water Research Institute/Ivar Pel
Das mit dem Synergy Grant geförderte Projekt heißt mit vollem Titel „Smart Water Futures: Designing the Next Generation of Urban Drinking Water Systems“ und zielt damit auf das Design der nächsten Generation intelligenter urbaner Trinkwassersysteme. Die Förderung läuft ab Mitte 2021 für sechs Jahre. Die vier Mitglieder des Konsortiums forschen dazu, wie sich die Trinkwasserversorgung in Städten trotz steigenden Wasserbedarfs zuverlässig sichern lässt, und entwickeln dafür neue technologische Methoden. „Die Trinkwasserversorgung ist eine kritische Infrastruktur, von der das Wohlergehen der Menschen einer Stadt abhängt“, sagt Barbara Hammer. „Wasserreinigungs- und Verteilungssysteme sind komplexe Netzwerke. Wir wollen mit unserem Projekt dafür sorgen, dass sie störungsfrei laufen – sowohl kurz- und langfristig.“ Der kurzfristige Betrieb kann zum Beispiel durch Ereignisse wie derzeit die Covid-19-Pandemie beeinflusst werden. Sie führt dazu, dass tagsüber mehr Wasser in Haushalten mit Homeoffice und weniger in Firmen benötigt wird. Die langfristige Planung der Wasser-Infrastruktur hängt etwa davon ab, wie sich die Zahl der Einwohner*innen einer Stadt entwickelt, und wird außerdem vom Klimawandel beeinflusst – etwa wenn, wie in den vergangenen Jahren häufiger, Dürresommer auftreten.

Barbara Hammer und ihre Arbeitsgruppe befassen sich in dem Projekt insbesondere mit dem Erklärbaren Maschinellen Lernen für räumlich-zeitliche Daten. „Wir entwickeln Methoden für Technologie, die kontrollierbar und auf ihrer Nutzer*innen ausgerichtet ist“, sagt die Informatikerin. „Die Entscheidungen von technischen Systemen müssen nachvollziehbar sein.“ Dafür müssen die Systeme – anders als sonst bei Maschinenlernen üblich – Modelle und Berechnungen aufführen können, auf denen ihre Prognosen beruhen. „So müssen beispielsweise Wasserwerkbetreiber nicht blind auf die Angaben des Computers vertrauen, sondern können dank der zusätzlichen Informationen eigene Entscheidungen fällen.“

Die neuen Methoden aus Hammers Forschungsgruppe sollen künftig solche Faktoren und Situationen erkennen helfen, die das Trinkwassersystem belasten. „Erst so wird es möglich, die Trinkwasserversorgung langfristig darauf auszurichten.“ Für Trinkwassernetzwerke wird eine Vielzahl von Sensoren eingesetzt, etwa um Keimbelastungen oder Rohrlecks festzustellen. „Wir arbeiten daher auch an Algorithmen, die bisher unbekannte und möglicherweise kritische Situationen aus den ermittelten Daten errechnen“, sagt Barbara Hammer. Die neue Technologie soll Betreibern zudem ermöglichen, im Voraus zu ermitteln, welche Effekte unterschiedliche Strategien – etwa die Preispolitik – auf das Verhalten der Kund*innen haben.

Seit 2010 Wissenschaftlerin an der Universität Bielefeld
Barbara Hammer schloss ihr Diplom in Mathematik an der Universität Osnabrück ab. Sie promovierte in Informatik (mit Auszeichnung), ebenfalls an der Universität Osnabrück, wo sie sich anschließend habilitierte. 2004 trat sie eine Professur an der Technischen Universität Clausthal an. 2010 nahm sie den Ruf an die Universität Bielefeld an. Sie ist Professorin für Maschinelles Lernen und leitet an der Technischen Fakultät die Forschungsgruppe zu diesem Gebiet. Barbara Hammer ist Leiterin des standortübergreifenden Graduiertenkollegs Data NInJA, das erforscht, wie sich komplexe Abläufe im privaten und beruflichen Alltag mit KI vereinfachen lassen. Sie forscht am neuen Joint Artificial Intelligence Institute (JAII) der Universitäten Bielefeld und Paderborn. Sie ist außerdem Mitglied des Instituts CITEC der Universität Bielefeld, das zu kognitiver Interaktionstechnologie forscht, sowie des CoR-Lab, dem Forschungsinstitut für Kognition und Robotik der Universität Bielefeld.

Der ERC Synergy Grant
Der Europäische Forschungsrat (ERC) vergibt seinen Synergy Grant an eine Gruppe aus zwei bis vier exzellenten Nachwuchswissenschaftler*innen oder etablierten aktiven Forschende mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Mit dem Grant wird ihre Forschung über zu sechs Jahre in der Regel mit bis zu zehn Millionen Euro gefördert. Die Projekte sollen ausschließlich möglich sein, indem die antragsstellenden Forschenden zusammenarbeiten. Sie sollen zu Entdeckungen an den Schnittstellen zwischen etablierten Disziplinen und zu bedeutsamen Fortschritten an den Grenzen des Wissens führen. Sie zeichnen sich durch neue Methoden und Techniken oder auch ungewöhnliche Herangehensweisen aus. Die Erfolgsquote der aktuellen Ausschreibung lag bei acht  Prozent. „Dass wir trotz des starken Wettbewerbs um die Förderung erfolgreich waren, habe ich hier an der Universität Bielefeld auch der exzellenten Unterstützung des Dezernats Forschungsförderung und Transfer zu verdanken“, sagt Barbara Hammer.

Informatik-Professor Dr. Marios Polycarpou von der Universität Zypern. Foto: University of Cyprus
Informatik-Professor Dr. Marios Polycarpou von der Universität Zypern. Foto: University of Cyprus
Wirtschaftswissenschaftlerin Professorin Dr. Phoebe Koundouri von der Wirtschaftsuniversität Athen. Foto: Stavros Gianoullis
Wirtschaftswissenschaftlerin Professorin Dr. Phoebe Koundouri von der Wirtschaftsuniversität Athen. Foto: Stavros Gianoullis
Informatik-Professor Dr. Dragan Savić vom Wasser-forschungsinstitut KWR. Foto: KWR Water Research Institute
Informatik-Professor Dr. Dragan Savić vom Wasser-forschungsinstitut KWR. Foto: KWR Water Research Institute

Weitere Informationen: 

Pressemitteilung des Europäischen Forschungsrats: „ERC announces 34 new Synergy Grants“
Website von Barbara Hammers Forschungsgruppe Maschinelles Lernen 

Kontakt:
Prof’in Dr. Barbara Hammer, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Telefon:  0521 106-12115

Rund 70.000 Euro für Studierende in Not (Nr. 80/2020)

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Konto des Corona-Hilfsfonds weiter offen

Rund 70.000 Euro sind bisher auf dem Spendenkonto des Corona-Nothilfefonds der Universität Bielefeld eingegangen. Rund 130 Studierenden konnte damit bisher geholfen werden. „Wir bedanken uns im Namen all dieser Studierenden für die Unterstützung“, sagt Julius Troles vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bielefeld. „Der Bedarf an unkomplizierter finanzieller Hilfe ist groß.“ Es seien über 700 Anträge eingegangen, von denen etwa die Hälfte zulässig war. „Wir möchten noch weiter um Spenden werben, damit noch mehr Antragsteller*innen geholfen werden kann“, erklären der Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft Bielefeld, Dr. Rainer Wend, und der Rektor der Universität, Professor Gerhard Sagerer. Das Spendenkonto ist weiterhin offen.

Haben den Corona-Hilfsfonds der Universität Bielefeld ins Leben gerufen: (v.l.) Dr. Rainer Wend, Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft Bielefeld, Julius Troles, AStA Universität Bielefeld und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Haben den Corona-Hilfsfonds der Universität Bielefeld ins Leben gerufen: (v.l.) Dr. Rainer Wend, Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft Bielefeld, Julius Troles, AStA Universität Bielefeld und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. Das Foto entstand im August. Foto: Universität Bielefeld

Der AStA hatte gemeinsam mit der Universitätsgesellschaft Bielefeld und dem Rektorat im Juli eine Spendenaktion für Studierende ins Leben gerufen, die in Corona-Zeiten in Not geraten sind. Vom 1. bis zum 30. September konnten sich Studierende der Universität Bielefeld für eine einmalige Unterstützung in Höhe von 500 Euro bewerben. 

Rund 200 Einzelspender*innen, darunter sind Mitarbeiter*innen der Universität, Mitglieder der Universitätsgesellschaft, Privatpersonen und Unternehmen aus der Region, örtliche Vereine und Organisationen, haben zum aktuellen Gesamtbetrag beigetragen.

Studierende konnten sich über den AStA für den Notfallfond bewerben. Der AStA übernimmt die Auswahl anhand eines Kriterienkatalogs, der in Absprache mit der Universitätsgesellschaft und dem Rektorat entstanden ist. Kriterien sind zum Beispiel ein monatliches Einkommen von nicht mehr als durchschnittlich 550 Euro pro Person im Haushalt und auch minderjährige Kinder.

Die Corona-Krise hat auch die Universität Bielefeld vor große Herausforderungen gestellt. Für einen Teil der Studierenden kamen neben der Umstellung des Lern- und Studienalltags große finanzielle Sorgen und Nöte hinzu. Sie konnten und können ihre Nebenjobs nicht mehr ausüben und damit ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren. Hinzu kommt, da unter anderem die Mensen nur teilweise geöffnet sind, dass die Versorgung ohne Studierendenwerk teurer wird und die Unterstützung durch die Eltern durch die veränderte wirtschaftliche Lage teilweise wegfällt. Studierende mit Kindern und internationale Studierende sind besonders stark betroffen.

Spenden werden entgegen genommen unter Angabe des Verwendungszweckes „Corona-Hilfsfonds 2020“ auf folgendes Konto:

Empfänger: Universitätsgesellschaft Bielefeld
IBAN: DE90 4805 0161 0000 0522 09
BIC: SPBIDE3BXXX
Sparkasse Bielefeld

Weitere Informationen:
https://www.uni-bielefeld.de/ugbi/corona-hilfsfonds.html

Nachhaltiger Einsatz für Chancengerechtigkeit und Vielfalt gewürdigt (Nr. 81/2020)

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Universität zum fünften Mal ausgezeichnet

Einen weiteren Erfolg verbucht die Universität Bielefeld auf ihrem Weg, strukturell ge-schlechtergerechter und vielfältiger zu werden. Im Oktober wurde ihr das Total E-Quality Prädikat mit einer Spitzenbewertung verliehen. Da die Universität Bielefeld bereits zum fünften Mal in Folge und damit seit zwölf Jahren Trägerin dieser Auszeichnung ist, bekommt sie zugleich einen Nachhaltigkeitspreis. Das Prädikat erhalten Organisationen, wenn sie sich überzeugend für Chancengerechtigkeit engagieren. Die Universität Bielefeld hat auch zum zweiten Mal den Zusatz „Diversity“ für ihre strategischen Entwicklungen in diesem Bereich erhalten.


Rektor Gerhard Sagerer und die Prorektorinnen Marie Kaiser und Angelika Epple (v.l.)  Collage: Universität Bielefeld
Rektor Gerhard Sagerer und die Prorektorinnen Marie Kaiser und Angelika Epple (v.l.)  Collage: Universität Bielefeld
Die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt werden im gesamten Rektorat und insbe-sondere von zwei Prorektorinnen strategisch vorangetrieben.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Das Prädikat zeigt klar, dass wir unserem hohen Anspruch seit vielen Jahren nachkommen: Wir schaffen ausgezeichnete Strukturen für die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur.“
Professorin Dr. Marie I. Kaiser, Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung: „Ich freue mich sehr. Beide Erfolge zeigen, dass Gleichstellungsarbeit an unserer Universität nach-haltig und auf einem sehr hohen Niveau betrieben wird. Das ist Wertschätzung für unsere Arbeit und gleichzeitig ein Ansporn, auch in Zukunft dieses Niveau zu halten."
Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität: „Besonders stolz bin ich auf das Add-On „Diversity“, das wir jetzt wiederholt bekommen haben. Dass wir Diver-sität als wesentliches und gleichermaßen wichtiges Querschnittsthema fördern, ist Teil unserer langfristigen Vision eines vielseitigen, weltoffenen und diskriminierungskritischen Miteinanders.“

Der Total E-Quality Award wird seit 1997 vom Verein Total E-Quality e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an Unternehmen, Or-ganisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen vergeben, die auf eine gleichbe-rechtigte Teilhabe von Frauen und Männern auf allen Ebenen hinwirken. Seit 2016 gibt es die Möglichkeit für Hochschulen, den Zusatz „Diversity“ zu erhalten.

Laut Jury trägt die Universität Bielefeld als Best Practice Beispiel dazu bei, dass sich die Chancen für alle gerechter verteilen und sich die Gesellschaft vielfältiger entwickelt. In ihrem universitätsweit gemeinsam entwickelten Gleichstellungskonzept setzt sie sich einen geschlechtergerechten Kulturwandel zum Ziel.

In ihrer Begründung hebt die Jury einige der vorbildlichen Maßnahmen hervor, unter anderem die Bemühungen rund um das Thema Gleichstellung und Gender an der neuen Medizinischen Fakultät, das Pilotprojekt „Genderkompetenz für Mitarbeitende“ sowie das neue Lehrleitbild, das Gleichstellungs- und Genderaspekte berücksichtigt. Die Jury lobt zudem die seit 2018 existierende Diversitätsstrategie der Universität Bielefeld und die erfolgreiche Bewerbung um die Teilnahme am Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“.

Die Universität Bielefeld ist mehrfach als familiengerechte Hochschule re-auditiert, hat in allen DFG-Bewertungen die höchste Stufe erreicht und auch im Gender Report NRW zählt sie zu den führenden Hochschulen in Bezug auf Gleichstellung.


Weitere Informationen:
Total E-Quality

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