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Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 111/2019)

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Im Sommersemester 2019 haben Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachgebieten einen Ruf an die Universität Bielefeld angenommen. Sie lehren und forschen in den Wissenschaftsgebieten British Studies, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.

Juniorprof. Dr. Gigi Adair, Foto: Universität Bielefeld
Juniorprof. Dr. Gigi Adair, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Gigi Adair (38) ist seit September Juniorprofessorin für British Studies mit dem Schwerpunkt Migration/Cultures of the Global South an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre Forschung befasst sich mit anglophonen Literaturen aus der Karibik, Afrika, Indien und Großbritannien. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Diaspora (Minderheiten in der Fremde), Identität und Gemeinschaft und Migration. Gigi Adair studierte zuerst Gender Studies, Asienwissenschaften und Chemie an der University of Sydney (Australien), bevor sie an der Freien Universität Berlin einen Master of Arts in Anglistik abschloss und dort an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien promovierte. Seitdem arbeitete sie wissenschaftlich an der Universität Potsdam und war Gastwissenschaftlerin an der University of Tokyo (Japan) und der Delhi University (Indien).


Prof. Dr. Lars Deile, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Lars Deile, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Lars Deile (44) ist seit Juli als Professor für Didaktik und Theorie der Geschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie tätig. Aus dem Nachdenken darüber, was Geschichte ist, entwickelt er Ansätze zur Begründung und Gestaltung von Geschichtsunterricht. Dabei interessieren ihn besonders Prozesse der Wahrnehmung von Zeit und das Entstehen von Geschichte. Diesen Blick weitet er auch auf Ausprägungen und Veränderungen der Geschichtskultur jenseits der Schule. Daneben interessiert ihn die Kultur- und Bildungsgeschichte der Moderne, unter anderem die Geschichte des Festes. Lars Deile hat Geschichte, Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte in Jena und Dublin (Irland) studiert. Nach einer Zeit als Gymnasiallehrer war er als Geschichtsdidaktiker an der Universität Greifswald und der Freien Universität Berlin tätig und zuletzt als Juniorprofessor an der Universität Bielefeld.


Juniorprof. Dr. Roberto Ippoliti
Juniorprof. Dr. Roberto Ippoliti
Juniorprofessor Dr. Roberto Ippoliti ist seit April an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Arbeitsbereich Law and Economics tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen judicial efficiency (gerichtliche Effizienz) und Innovationen im Gesundheitsbereich. Dabei interessieren ihn besonders die Leistung der Gerichte und die Auswirkungen auf Marktdynamiken, sowie im Bereich Innovation die „smarten“ Produkte für ein innovatives und nachhaltiges Gesundheitssystem. Roberto Ippoliti studierte Economics and Finance und Economics and Public Policy an der University of Eastern Piedmont (Italien). Seine Promotion erfolgte 2012 an der University of Torino (Italien). Er war in Rom an der National School of Administration – Presidency of the Council of Ministers, an der University of Eastern Piedmont und der University of Torino tätig. Zusätzlich arbeitete er als wissenschaftlicher Experte für soziales Unternehmertum und Nachhaltigkeit im EU Forschungsprojekt “CoNSENSo”.


Prof'in Dr. Mona Körte
Prof'in Dr. Mona Körte
Professorin Dr. Mona Körte (53) ist seit Juli 2019 Professorin für Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Wissenschaft und Kunst, Mehrsprachigkeit und Übersetzung und deutsch-/europäisch-jüdische Literatur der Moderne. Sie studierte an der Goethe-Universität Frankfurt und der Freien Universität Berlin und promovierte und habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin. Bis 2018 leitete sie den Bereich Weltliteratur und das Forschungsprojekt Dantes Höllengesichter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. 2015 war sie Max Kade Distinguished Visiting Professor an der University of Virginia/USA und 2010 Kurt-David-Brühl-Professorin am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz/Österreich.


Prof. Dr. Paul Mecheril, Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Paul Mecheril, Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Paul Mecheril (57) hat seit Juni die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Fakultät für Erziehungswissenschaft inne. Er beschäftigt sich unter anderem mit methodologischen und methodischen Fragen interpretativer Forschung, Aspekten pädagogischer Professionalität und dem Verhältnis von migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen, Macht und Bildung. Zuvor war Paul Mecheril als Universitätsprofessor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg  sowie der Universität Innsbruck/Österreich tätig. Er promovierte 1991 in Psychologie an der Universität Münster mit einer Arbeit über das sprachliche Geschehen in Psychotherapiegesprächen, die Habilitation 2001 an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld widmete sich dem Phänomen der (Mehrfach-)Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft.


Prof. Dr. Christina Morina, Foto: Th. Gebauer
Prof. Dr. Christina Morina, Foto: Th. Gebauer
Professorin Dr. Christina Morina (43) ist seit September Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Gesellschafts- und Erinnerungsgeschichte des Nationalsozialismus, in der politischen Kulturgeschichte des geteilten und vereinigten Deutschlands sowie in dem Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis. Christina Morina studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Journalistik an den Universitäten Leipzig, Ohio und Maryland (USA) und wurde 2007 mit einer Arbeit über den Krieg gegen die Sowjetunion in der deutsch-deutschen Erinnerungskultur promoviert. Sie lehrte zunächst Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie sich 2017 mit einer Arbeit über die Ursprünge des Marxismus habilitierte. Vor ihrem Wechsel nach Bielefeld war sie von 2015 bis 2019 DAAD-Fachlektorin am Duitsland Institut der Universität Amsterdam (Niederlande).


Dr. Joana Cholin, Foto universität Bielefeld
Dr. Joana Cholin, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Joana Cholin ist im April zur außerplanmäßigen Professorin an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaften ernannt worden. Sie kam 2012 als Vertretungsprofessorin der Klinischen Linguistik an die Universität Bielefeld und kehrte 2017 nach einer Professurvertretung an der Ruhr-Universität Bochum als Vertretungsprofessorin der Psycholinguistik nach Bielefeld zurück. Cholin promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande), danach folgten Stationen in den USA (University of Illinois in Urbana-Champaign und Johns Hopkins University in Baltimore) und Spanien (Universidad de La Laguna, Teneriffa und Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sebastián). Ihre Forschungsschwerpunkte sind flüssige und nicht-flüssige Aspekte gesprochener Sprache bei mono- und bilingualen sprachgesunden und neurologisch beeinträchtigten Sprecher*innen.


Honorarprof. Dr. Klaus Wingenfeld, Foto: Universität Bielefeld
Honorarprof. Dr. Klaus Wingenfeld, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Klaus Wingenfeld ist seit Juli Honorarprofessor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Er studierte Soziologie an der Universität Münster und war dort Mitarbeiter im Institut für Medizinsoziologie. Nach Zwischenstationen in außeruniversitären Forschungsinstituten kam er 1995 zum Institut für Pflegewissenschaft (IPW) der Universität Bielefeld. Er promovierte in Bielefeld an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Jahr 2004 und wurde im gleichen Jahr zum Geschäftsführer des Instituts ernannt. Diese Funktion nimmt er bis heute wahr. Seitdem hat er zahlreiche Forschungsvorhaben im Bereich der Pflege koordiniert. In den letzten Jahren konzentrierten sich seine Aktivitäten auf Fragen der Einschätzung von Pflegebedürftigkeit und der Beurteilung der Versorgungsqualität in der Langzeitpflege. Verschiedene seiner Arbeitsergebnisse sind in die ab 2015 einsetzenden Pflegereformen eingeflossen.

 


An der Universität Bielefeld beginnt das Wintersemester (Nr. 112/2019)

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Endspurt für die Feierlichkeiten im Jahr des 50. Jubiläums

Heute (07.10.2019) startet an der Universität Bielefeld das Wintersemester 2019/20. Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Sven Wolski, Annika Vinzelberg vom AStA-Referat für Gleichstellung und der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen haben die neuen Studierenden im Audimax willkommen geheißen.


Der Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-ausschusses (AStA) Sven Wolski (Vorsitz), Annika Vinzelberg vom AStA-Referat für Gleichstellung, Dr. Jens Schröder, Geschäftsführer des Studie-rendenwerkes, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen begrüßen die neuen Studierenden an der Universität Bielefeld.Foto: Universität Bielefeld
Der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Sven Wolski, Annika Vinzelberg vom AStA-Referat für Gleichstellung, Dr. Jens Schröder, Geschäftsführer des Studie-rendenwerkes, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen begrüßen die neuen Studierenden an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Rund 4.000 neue Einschreibungen verzeichnet die Universität zum Wintersemester, etwa so viel wie im letzten Jahr. Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Zahl, die endgültigen Zahlen stehen Anfang Dezember fest, denn noch nicht alle Zulassungsverfahren sind abgeschlos-sen. Die meisten Neueinschreibungen verzeichnen aktuell die Fächer Bildungswissenschaften (Lehramt), Soziologie und Wirtschaftswissenschaften.

Jetzt gehen auch die Jubiläumsfeierlichkeiten an der Universität Bielefeld in die letzte Runde. Bis zum Jahresende erwarten die Studierenden noch zwei besondere Veranstaltungshöhepunkte: am 23. und 24. Oktober die Geburtstagsparty #ubijubi im Lokschuppen und am 14. November die Studierendenkonferenz „Student Research: Studierende machen Wissenschaft“

An der Universität Bielefeld studieren rund 25.000 Menschen, mehr als 3.000 schließen hier jährlich ihr Studium ab. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften. Eine Medizinische Fakultät wird gerade gegründet; hier sollen 2021 die ersten Studierenden aufgenommen werden.

Digitale Sprechstunde mit Dr. Alexa (Nr. 113/2019)

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Auftakt zur öffentlichen Veranstaltungsreihe zum 25. Jubiläum der Fakultät für Gesundheitswissenschaften

„Gesundheit ist ein Thema, das alle angeht und alle bewegt. Es ist vielschichtig und wirft viele Fragen auf. Wir wollen das 25. Jubiläum unserer Fakultät nutzen, um mit den Bielefelder*innen ins Gespräch zu kommen“, erklärt Professor Oliver Razum, der Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. „Gesundheitswissenschaften in Bielefeld" ist daher der Titel einer Veranstaltungsreihe, die von Oktober bis Februar an ungewöhnliche Orte in Bielefeld einlädt: ins Kino, ins Café, in die Oldtimerbahn und ins Fußballstadion. „Hier haben Bürger*innen Gelegenheit, mit uns über unsere Gesundheitsforschung zu sprechen“, so Professor Razum.

Die Themen spiegeln das breite Forschungs- und Arbeitsspektrum der Fakultät wider. Gleichzeitig zeigen sie, die Eingebundenheit der Forschung in und die Relevanz für gesellschaftlich aktuelle Gesundheitsthemen.

Für die einzelnen Veranstaltungen erhalten alle Interessierten Karten bei den jeweiligen Veranstaltungsorten – genaue Informationen zu der Kartenvergabe finden Sie auf der Homepage der Fakultät. Für die Veranstaltungen fällt eine symbolische Eintrittsgebühr in Höhe von 1 Euro an, diese Einnahmen werden gespendet.

Das Programm startet am Samstag, 26. Oktober 2019: Theater am Alten Markt, 19 bis 21 Uhr, Dr. Alexa bittet zur Sprechstunde: Gesundheit im digitalen Wandel. Juniorprofessor Dr. Christoph Dockweiler ist Professor für E-Public Health und erforscht, wie sich Bürger*innen neue Technik im Gesundheitswesen aneignen. Fragen sind zum Beispiel: Kann die digitale Sprechstunde den Arztbesuch ersetzen? Wie verlässlich ist Dr. Alexa und was sind die Vorteile und Herausforderungen dieser digitalen Möglichkeiten?

Das weitere Programm der Vortragsreihe im Wintersemester 2019/2020.

25 Jahre Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Als bundesweit erste und bis heute einzige ihrer Art in Deutschland wurde die Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Mai 1994 nach dem Muster vor allem in den USA bekannter, unabhängiger „Schools of Public Health“ gegründet. Praxisbezug und Interdisziplinarität prä-gen die Fakultät. Erster Dekan wurde Professor Dr. Klaus Hurrelmann, der aus der Fakultät für Pädagogik heraus der Aufbaukommission angehörte. Die Fakultät trieb bereits in ihrer An-fangszeit die Forschung auf medizinwissenschaftlichen Gebieten wie Pflegeforschung und Krankenhaussystemforschung voran.

Link zu Chronik

Presseeinladung: Festkolloquium der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (PE Nr. 114/2019)

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Im Jubiläumsjahr der Universität feiert eine weitere Fakultät Geburtstag: Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wird 45 Jahre alt. Am 28. November 1974 wurde sie im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) als achte Fakultät der Universität Bielefeld gegründet.

Die Fakultät feiert ihren Geburtstag mit einem Festkolloquium am Donnerstag, 17. Oktober, in der WissensWerkstadt Bielefeld. Die geladenen Gäste erwartet ein Vortrag des ehemaligen Präsidenten des ifo-Instituts Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans Werner Sinn. Er spricht zu „Klimaschutz im Alleingang? Grundsätzliche Überlegungen zur deutschen Energiewende.“ (ca. 17 Uhr)

Das Kolloquium beginnt um 16 Uhr. Der Rektor der Universität, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Dekan der Fakultät, Professor Dr. Hermann Jahnke und Hartmut Ostrowski, Unternehmer und Alumnus, sprechen Grußworte.   

Professor Sinn steht unmittelbar vor der Veranstaltung für ein kurzes Gespräch zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie den Verwaltungsleiter der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Alexander Nübel: alexander.nuebel@uni-bielefeld.de.

Der Pressetermin in Kürze:

Datum: 17. Oktober
Ort: WissensWerkstadt, Wilhelmstraße 3, 33602 Bielefeld    
Zeit: 16 Uhr        

Lectures For Future: Der Mensch in einer begrenzten Umwelt (Nr. 115/2019)

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Auftaktvortrag „Klimawandel in der Gefriertruhe der Erde“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld laden zu der neuen interdisziplinären Vortragsreihe „Lectures for Future: Der Mensch in einer begrenzten Um-welt“ ein. Zum Auftakt spricht der Biologieprofessor Dr. Oliver Krüger am Dienstag, 15. Oktober, um 18.15 Uhr im Hörsaal 5 zu „Klimawandel in der Gefriertruhe der Erde“.

Menschliches Handeln führt zu langfristigen Veränderungen auf der Erde, mittlerweile in einem solchen Ausmaß, dass Geologen dafür einen neuen Epochenbegriff, das sogenannte Anthropozän, das Zeitalter des Menschen, vorgeschlagen haben. Erderwärmung, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten sowie Ansammlungen von Schadstoffen und Plastikmüll, gefährden lokale und globale Lebensgrundlagen.

Die Biologin Dr. Anne-Kathrin Warzecha, die Historikerin Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland und der Physiker Dr. Matthias Schmidt-Rubart sind die Initiatoren der neuen Vortragsreihe „Lectures for Future: Der Mensch in einer begrenzten Umwelt“. Sie laden interessierte Mennchen aus der Universität und aus Stadt und Region zu den Vorträgen ein. Die Initiatorengruppe freut sich über eine kritische und konstruktive Diskussion mit interessierten Laien und Fachleuten, Studierenden und Bürgerinnen und Bürgern. Insbesondere Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und Studierende sind ausdrücklich zur aktiven Teilnahme eingeladen.

Ziel ist die gemeinsame Diskussion über wissenschaftliche Untersuchungen, ihre Bedeutung für die Gesellschaft und auch über mögliche Maßnahmen zur Abwehr der Klima- und Umwelt-schäden. Ganz bewusst überschreiten die Vorträge die Disziplinengrenzen, insbesondere auch zwischen Natur- und Geisteswissenschaften. Die Probleme des Anthropozäns, von denen der Klimawandel nur eines ist, seien so komplex, dass weder Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler noch Forschende aus der Soziologie, der Ökonomie oder der Geschichtswissenschaft allein Lösungen für sie finden können, so die Initiatorengruppe. Sie möchte mit dieser Veranstaltungsreihe, die in unregelmäßigen Abständen Vorträge in der Universität Bielefeld und der Bielefelder Innenstadt anbietet, nicht nur die Wissenschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen näheren Dialog bringen, sondern auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untereinander.


Kontakt:
Dr. Anne-Kathrin Warzecha, E-Mail: ak.warzecha@uni-bielefeld.de
Juniorprof. Dr. Eleonora Rohland, E-Mail: eleonora.rohland@uni-bielefeld.de
Dr. Mathias Schmidt-Rubarts, E-Mail: matthiasr@physik.uni-bielefeld.de

Science Cinema mit dem Robotik-Experten Hiroshi Ishiguro (Nr. 116/2019)

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Japanischer Forscher ist für CITEC-Konferenz an der Universität Bielefeld

Das Science-Fiction-Drama „Sayōnara“ gilt als erster Spielfilm mit einem Androiden als Schauspieler. „Geminoid F“ stellt einen treuen Roboter dar, der nach einer nuklearen Verseuchung einer jungen, kranken Frau zur Seite steht. Entwickelt wurde Geminoid F von dem japanischen Robotikforscher Professor Dr. Hiroshi Ishiguro. Er ist weltweit bekannt, seitdem er von sich einen Roboter-Doppelgänger konstruiert hat. Das „Science Cinema spezial“ präsentiert „Sayōnara“ und ein anschließendes Gespräch mit Hiroshi Ishiguro am Mittwoch, 23. Oktober, ab 19 Uhr im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld – als Vorprogramm zu der CITEC-Konferenz 2019. Gemeinsam mit Professor Dr. Helge Ritter, Koordinator des Exzellenzclusters CITEC, spricht Hiroshi Ishiguro darüber, wie es zu dem Film kam und wie realistisch eine Zukunft mit menschengleichen Robotern ist. Der Eintritt zu dem englischsprachigen Filmabend ist kostenlos, Tickets können vorab online reserviert werden.

Prof. Dr. Hiroshi Ishiguro (li.) ist bekannt für seinen Roboter-Doppelgänger (re.). Der Roboterforscher ist zu Gast beim „Science Cinema spezial“ am 23. Oktober in der Kamera.  Foto: Universität Osaka, Intelligent Robotics Laboratory
Prof. Dr. Hiroshi Ishiguro (li.) ist bekannt für seinen Roboter-Doppelgänger (re.). Der Robotikforscher ist zu Gast beim „Science Cinema spezial“ am 23. Oktober in der Kamera. Foto: Universität Osaka, Intelligent Robotics Laboratory
In einem Japan der nahen Zukunft hat sich eine nukleare Katastrophe ereignet, die so schwerwiegend ist, dass die Bevölkerung evakuiert werden muss. Wer gehen darf, wird über Bewertungen geregelt. Wer eine hohe Bewertung hat, darf ausreisen. Menschen, die niedrig bewertet sind, müssen bleiben, auch wenn die Radioaktivität ihnen schwer zusetzt.

Tania (Bryerly Long) lebt, verlassen von ihrer Familie, auf radioaktiv verstrahltem Land. Als Mitbewohnerin bleibt der jungen Frau ein humanoider Roboter, ein Android namens Leona. Immer mehr Freunde und Nachbarn dürfen das Land verlassen. Tania harrt aus, bewusst, dass ihr Tod naht. Leona ist ihr einziger Trost. Der Roboter steht der schwerkranken Tania zur Seite, hilft mit mütterlichen Ratschlägen, versucht, sie aufzumuntern. Und während Tania emotional verhärtet, scheint der Android zunehmend menschlichere Züge zu offenbaren.

Der Regisseur des 2015 erschienenen Spielfilms ist Kôji Fukada. Der Film basiert auf einem Theaterstück, das der Robotikforscher Hiroshi Ishiguro zusammen mit dem Dramatiker Oriza Hirata geschrieben hat. 

Ein Android als beste Freundin? Der Film „Sayōnara“ geht der Frage nach, wie menschlich ein Roboter werden kann. Der Roboter Geminoid F spielt in dem Film eine bedeutende Nebenrolle. Foto: Tokyo International Film Festival
Ein Android als beste Freundin? Der Film „Sayōnara“ geht der Frage nach, wie menschlich ein Roboter werden kann. Der Roboter Geminoid F spielt in dem Film eine bedeutende Nebenrolle. Foto: Tokyo International Film Festival
Der Film wird bei der Vorstellung in der Kamera auf Englisch gezeigt. Auch das Gespräch im Anschluss an den Film läuft auf Englisch. Die Gesprächspartner kennen sich seit vielen Jahren persönlich. Der Neuroinformatiker und Leibnizpreisträger Professor Dr. Helge Ritter von der Universität Bielefeld ist bekannt für seine Forschung zu manueller Intelligenz und taktilen Roboterhänden. Professor Dr. Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka entwickelt Roboter, die Menschen möglichst ähnlich sehen. Am 24. Oktober, einen Tag nach dem Science Cinema, hält er eine Keynote auf der CITEC-Konferenz 2019. Die zweitägige Tagung unter dem Titel „Cognitive Interaction Technology meets AI“ (Kognitiver Interaktionstechnologie trifft Künstliche Intelligenz) würdigt zwölf Jahre Forschung des Exzellenzclusters CITEC. Ende Oktober läuft die Förderung des Exzellenzclusters aus. Als Institut der Universität Bielefeld setzt CITEC seine Forschung zu intelligenten technischen Systemen fort, die sich an Menschen anpassen und sie so zu Hause und im Beruf unterstützen.

Durch den Abend führt Professor Dr. Ipke Wachsmuth, emeritierter Professor für Künstliche Intelligenz von der Universität Bielefeld. 

Veranstalter dieses „Science Cinema spezial“ ist der Exzellenzcluster CITEC in Kooperation mit Bielefeld Marketing und dem Kamera Filmkunsttheater (Adresse: Feilenstraße 4 in Bielefeld).

Weitere Informationen:

Kontakt: 
Jörg Heeren, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster CITEC / Geschäftsstelle
Telefon: 0521 106-6562

Wenn der Mensch auf Künstliche Intelligenz trifft (Nr. 117/2019)

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Konferenz des Exzellenzclusters CITEC am 24. und 25. Oktober

Künstliche Intelligenz versucht, die menschliche Problemlösefähigkeit nachzubilden. Doch „denkende“ technische Systeme sind nicht automatisch in der Lage, sich in Menschen hineinzuversetzen und der Situation angemessen mit ihnen zu interagieren. Vor zwölf Jahren sind Forschende der Universität Bielefeld mit dem Exzellenzcluster CITEC angetreten, Technologie zu entwickeln, die sich an den Menschen anpasst. Auf der CITEC-Konferenz 2019 am 24. und 25. Oktober stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und diskutieren, wie sie ihren Ansatz der Kognitiven Interaktionstechnologie in Zukunft weiterentwickeln. Der Titel der Konferenz im CITEC-Gebäude: „Cognitive Interaction Technology meets AI“ (Kognitive Interaktionstechnologie trifft Künstliche Intelligenz). Die bekannten Robotikforscher Professor Dr. Hiroshi Ishiguro aus Japan und Professor Dr. Giulio Sandini aus Italien halten die Keynote-Vorträge. Beide Vorträge sind öffentlich.


Zu den bekanntesten Entwicklungen des Exzellenzclusters CITEC zählt der Roboterkopf Flobi. CITEC-Forschende untersuchen mit seiner Hilfe, worauf Menschen bei der Kommunikation mit Robotern achten. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Zu den bekanntesten Entwicklungen des Exzellenzclusters CITEC zählt der Roboterkopf Flobi. CITEC-Forschende untersuchen mit seiner Hilfe, worauf Menschen bei der Kommunikation mit Robotern achten. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Professor Dr. Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka spricht in seinem Keynote-Vortrag am ersten Tag der Konferenz (24. Oktober) ab 14 Uhr über „Studies on Interactive Robots” (Untersuchungen zu Interaktiven Robotern). Die Universität Osaka ist strategischer Partner von CITEC. Ishiguro entwickelt Roboter, die Menschen möglichst ähnlich sehen. Der Keynote-Vortrag am zweiten Tag (25. Oktober) beginnt um 9 Uhr und trägt den Titel „From Humanoid Robots to Anthropomorphic Minds“ (Von humanoiden Robotern zum menschenähnlichen Verstand). Der Referent Professor Dr. Giulio Sandini ist Direktor des Italian Institute of Technology (IIT) und hat dort mit anderen Forschenden den kleinkindartigen Roboter „iCub“ entwickelt. Während für die Teilnahme an der Gesamtkonferenz eine Registrierung erforderlich war, können Interessierte die beiden Keynote-Vorträge im Hörsaal des CITEC-Gebäudes ohne Anmeldung besuchen.

In den rund 20 Vorträgen der Konferenz geht es zum Beispiel um die Großforschungsprojekte des Exzellenzclusters CITEC, darunter die „fürsorgliche“ Wohnung mit Servicerobotern oder die virtuelle Trainingsumgebung ICSpace, die etwa Sportlerinnen und Sportler beim Bewegungstraining unterstützt. Auch werden Projekte der strategischen Partnerschaften des Exzellenzclusters CITEC vorgestellt. So haben CITEC-Forschende in Projekten mit den v. Bodel-schwingschen Stiftungen Bethel den virtuellen Assistenten und Tagesbegleiter „Billie“ entwickelt. In weiteren Vorträgen erzählen zwei CITEC-Wissenschaftlerinnen, wie die Zeit am Exzel-lenzcluster ihre Forschung bis heute beeinflusst.

Technischen Systemen natürliches Verhalten vermitteln
Der CITEC-Koordinator Prof. Dr. Helge Ritter spricht auf der Konferenz darüber, wie die in Bielefeld geprägte Kognitive Interaktionstechnologie die Forschung zu Künstlicher Intelligenz bereichert. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Der CITEC-Koordinator Prof. Dr. Helge Ritter spricht auf der Konferenz darüber, wie die in Bielefeld geprägte Kognitive Interaktionstechnologie die Forschung zu Künstlicher Intelligenz bereichert. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Den Auftaktvortrag der Konferenz halten der CITEC-Koordinator Professor Dr. Helge Ritter und seine Stellvertreterin Professorin Dr. Britta Wrede am 24. Oktober um 9.05 Uhr. Sie gehen darauf ein, wie Kognitive Interaktionstechnologie die Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) bereichern kann. „Künstliche Intelligenz wird uns häufig gewissermaßen körperlos über PCs und Smartphones vermittelt“, sagt Helge Ritter. „Wir Menschen sind aber vor allem gewohnt, dass sich unser Interaktionspartner mit seinem Körper mit uns im selben Raum befindet. Unser Ansatz befasst sich mit solchen natürlichen Situationen und geht davon aus, dass wir ver-stehen können, was dabei im Denken eines Menschen vor sich geht. Diese Erkenntnisse übertragen wir auf technische Systeme wie Roboter oder Dialogassistenten.“ Dabei macht sich die CITEC-Forschung Methoden aus der KI-Forschung zunutze, etwa das überwachte Lernen oder Deep Learning.

Diskussion zum Einfluss von Technologie auf das Menschenbild
Technologieeinsatz und die Gewöhnung an technische Systeme beeinflussen die Einstellungen und das Verhalten von Menschen. Über dieses Thema sprechen unter anderem die beiden Keynote-Referenten bei der Podiumsdiskussion „The Other Intelligence: How Will Technology Change our Concept of the Human Being?“ (Die andere Intelligenz: Wie Technologie unser Menschenbild verändert) am 24. Oktober ab 16.30 Uhr. Wie die Keynote-Vorträge ist auch die Podiumsdiskussion öffentlich.

Auf dem Vorprogramm der CITEC-Konferenz 2019 steht ein „Science Cinema spezial“ mit Hiroshi Ishiguro am Mittwoch, 23. Oktober, ab 19 Uhr im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld. Präsentiert wird der japanische Spielfilm „Sayōnara“, gefolgt von einem Gespräch von Hiroshi Ishiguro und Helge Ritter. Das Science-Fiction-Drama gilt als erster Spielfilm mit einem Androiden als Schauspieler.

Der Exzellenzcluster CITEC hat seine Arbeit im November 2007 aufgenommen. Ende Oktober läuft die Förderung des Exzellenzclusters aus. Als Institut der Universität Bielefeld setzt CITEC auch in Zukunft seine Forschung zu intelligenten technischen Systemen fort, die sich an Menschen anpassen und sie so zu Hause und im Beruf unterstützen.

Journalistinnen und Journalisten haben am Donnerstag, 24. Oktober, um 10 Uhr Gelegenheit, Fotos mit CITEC-Vertreterinnen und -Vertretern sowie den Keynote-Sprechern zu machen. Wir bitten um kurze Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de.

Weitere Informationen:
•    Programm der Konferenz
•    „Science Cinema spezial“ mit Professor Dr. Hiroshi Ishiguro

Kontakt:
Prof. Dr. Helge Ritter, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie
Telefon: 0521 106-12123
E-Mail: helge@techfak.uni-bielefeld.de

Wie Wahlerfolge mit Hasstaten zusammenhängen (Nr. 118/2019)

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Studie der Universitäten Bielefeld und Münster vergleicht Wahlkreise

Eine neue Studie zeigt, dass die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) in der Bundestagswahl 2017 in solchen Regionen besonders hohe Ergebnisse erzielt hat, in denen ein Jahr zuvor die Arbeitslosigkeit hoch und der Ausländeranteil gering war. Gleichzeitig stellt die Studie fest: In den Regionen mit AfD-Wahlerfolgen wurden im Jahr der Bundestagswahl im Durchschnitt mehr Hasstaten gegen Geflüchtete angezeigt als in Regionen, in denen die AfD schlechter abgeschnitten hat. Die Studie von Forschern des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld sowie der Universität Münster ist in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“ erschienen.

Dr. Jonas Rees (li.) und Prof. Dr. Andreas Zick (re.) vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung sind zwei Autoren der neuen Studie. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Jonas Rees (li.) und Prof. Dr. Andreas Zick (re.) vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung sind zwei Autoren der neuen Studie. Foto: Universität Bielefeld
Das Forschungsteam untersuchte regionale Unterschiede im Wahlerfolg der AfD während der Bundestagswahl 2017 und Hasstaten gegen Geflüchtete und Flüchtlingsunterkünfte im selben Jahr. Dazu haben die Wissenschaftler Daten über alle 401 deutschen Kreise und kreisfreien Städte zusammengetragen – zu Kennzahlen wie Arbeitslosenquote, Anteil von Ausländerinnen und Ausländern, AfD-Wahlerfolg und polizeilich registrierter Kriminalität (aus methodischen Gründen mit Ausnahme von Berlin). Diese Kennzahlen setzten sie miteinander in Beziehung.

Mit der Studie sollte untersucht werden, ob bisherige wissenschaftliche Annahmen zum Erfolg von Parteien am rechten Rand zutreffen. Der Sozialpsychologe Dr. Jonas Rees vom IKG hat die Studie federführend geleitet. „Verschiedene Konflikttheorien legen nahe, dass Hassverbrechen in solchen Regionen besonders wahrscheinlich sind, in denen die Arbeitslosigkeit hoch und der Ausländeranteil gering ist, also hohe wirtschaftliche Frustration und geringe Kontaktmöglichkeiten zusammentreffen“, sagt Rees. „Dieselben Faktoren begünstigen aber auch den Wahlerfolg rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien. Unsere Studie weist nun am Beispiel der AfD nach, dass sie tatsächlich besonders dort erfolgreich ist, wo viele Arbeitslose und wenige Ausländerinnen und Ausländer leben – und wo besonders viele Übergriffe gegen Geflüchtete angezeigt worden sind.“

Die Studie stellt auch dar, wie sich Regionen in Ost- und Westdeutschland unterscheiden. „Der Vergleich drängt sich auf, weil es ein massives Gefälle zwischen Osten und Westen gibt – im Wahlerfolg der AfD, aber eben auch in der relativen Häufigkeit von Übergriffen gegen Geflüchtete“, erklärt Professor Dr. Andreas Zick, der das IKG leitet und ebenfalls an der Studie mitgearbeitet hat.

Die neue Studie zeigt den Zusammenhang zwischen dem AfD-Wahlerfolg bei der Bundestagswahl 2017 (links) und Übergriffen gegen Geflüchtete (rechts) im selben Jahr. Grafik: Universität Bielefeld / J. Rees
Die neue Studie zeigt den Zusammenhang zwischen dem AfD-Wahlerfolg bei der Bundestagswahl 2017 (links) und Übergriffen gegen Geflüchtete (rechts) im selben Jahr. Grafik: Universität Bielefeld / J. Rees
Die Studie auf die Diagnose zu reduzieren, dass es im Osten ein Rassismusproblem gebe, greife aber zu kurz, sagt Zick. „Damit würde man den vielen zivilgesellschaftlichen Bündnissen und Initiativen nicht gerecht, die sich den Rechtspopulisten und Rechtsextremen vor Ort entgegenstellen. Und das wäre außerdem eine grobe Vereinfachung der Ergebnisse.“

Übergriffe gegen Geflüchtete sind laut der Studie in AfD-Hochburgen auch deswegen besonders häufig, weil Hassverbrechen und Wahlverhalten von denselben Bedingungen der jeweiligen Umge-bung begünstigt würden. „In betroffenen Umgebungen kann sich durch diese Bedingungen ein feindseliges Klima aus Wut und Hass ergeben“, sagt Rees.

Das Zusammenspiel aus Kontext, Einstellungen und tatsächlichem Verhalten in Form von Hassverbrechen und Wahlverhalten sei aber zu komplex für vereinfachte Schlüsse, macht Rees deutlich. Dem Forschungsteam ist wichtig, die Grenzen der Studie zu betonen. „So sind Daten im Zeitvergleich nötig, um zuverlässige Aussagen über Ursache und Wirkung zu treffen.“

Originalveröffentlichung:
Jonas Rees, Yann Rees, Jens H. Hellmann, Andreas Zick. Climate of hate: similar correlates of far right electoral support and right-wing hate crimes in Germany. Frontiers in Psychology, https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.02328, erschienen am 18. Oktober 2019.

Kontakt:
Dr. Jonas Rees, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-3106
E-Mail: jonas.rees@uni-bielefeld.de


Stummfilmklassiker als Jubiläumshighlight im Baustellenkino (Nr. 119/2019)

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Bertelsmann präsentiert „Das Cabinet des Dr. Caligari“ nach Restaurierung in digitaler Kinoqualität, begleitet von DJ Raphaël Marionneau

Im Jubiläumsjahr der Universität Bielefeld gibt es in Kooperation mit dem Medienunternehmen Bertelsmann beim Baustellenkino ein Kinoerlebnis der besonderen Art. Der Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene aus dem Jahr 1920 kann am 7. November in der Universität Bielefeld in digitaler Kinoqualität (4K) neu erlebt werden. Zu den besonderen optischen Eindrücken gesellt sich ein akustisches Highlight: DJ Raphaël Marionneau arbeitet im Grenzbereich zwischen Klassik, Chill-Out und Filmmusik und begleitet den Stummfilm mit seiner speziellen Konzept-Musik. Das Baustellenkino in der Jubiläumsedition wird in diesem Semester nur einmal präsentiert. Es werden 500 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr in der zentralen Universitätshalle vor dem Durchgang zum Audimax. Der Eintritt ist frei.

Dr. Caligari (Werner Krauß), Cesare (Conrad Veidt) und Jane (Lil Dagover) Restaurierung (2013/14)Copyright: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden (Murnau-Stiftung), digitale Bildrestau-rierung: L`Immagine Ritrovata – Film Conservation & Restoration, Bologna
Dr. Caligari (Werner Krauß), Cesare (Conrad Veidt) und Jane (Lil Dagover) Restaurierung (2013/14) Copyright: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden (Murnau-Stiftung), digitale Bildrestaurierung: L`Immagine Ritrovata – Film Conservation & Restoration, Bologna
Mit der digitalen Restaurierung stellten die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung als Rechteinhaberin und das Medienunternehmen Bertelsmann als Hauptsponsor den Erhalt eines der weltweit bedeutendsten Stummfilme sicher, der als Meilenstein des expressionistischen Kinos gilt und Filmemacher bis heute inspiriert.

Kinoatmosphäre in der Universitätshalle: Bereits zum sechsten Mal wird die Trennwand zur Filmleinwand. Foto: Universität Bielefeld
Das Baustellenkino der Universität findet seit 2015 jeweils im Winter- und im Sommersemester statt. Foto: Universität Bielefeld 
Die Restaurierung gelang vor gut fünf Jahren dank eines noch vorhandenen Kameranegativs,  modernster digitaler Technik und handwerklicher Präzision. Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung arbeitete seinerzeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv in Berlin und weiteren Archiven zusammen, um den Film in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die restaurierte und digitalisierte Fassung wurde dann 2014 auf der Berlinale uraufgeführt.

Als Unternehmen mit langer eigener Filmgeschichte setzt sich Bertelsmann bereits seit Jahren für die Restaurierung, Digitalisierung und Aufführung bedeutsamer Stummfilme ein. Seit 2011 veranstaltet das Unternehmen zusammen mit der Filmproduktionstochter UFA jährlich das Stummfilmfestival UFA Filmnächte in Berlin, bei dem an drei Abenden frühe Meisterwerke der Kinogeschichte unter freiem Himmel und begleitet von Live-Musik zu sehen sind. Auch in Brüssel, Madrid, Paris und New York fanden bereits UFA Film Nights statt. Mit der digitalen Restaurierung von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ engagierte sich Bertelsmann erstmals direkt für den Erhalt des bedrohten deutschen Stummfilmerbes. Nachfolgend wurden weitere berühmte Stummfilme wie Fritz Langs „Der müde Tod“ von 1921 und Paul Czinners „Der Geiger von Florenz“ von 1925/26 mit Mitteln des Unternehmens digital restauriert.

Über den Film
Gedreht wurde „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von der Decla-Film-Gesellschaft Holz & Co.,die 1922 von der damaligen Universum Film (Ufa) übernommen wurde. In dem Film wird die Geschichte des unheimlichen Dr. Caligari (Werner Krauß) erzählt, der einen weissagenden Schlafwandler namens Cesare (Conrad Veidt) auf dem Jahrmarkt von Holstenwall zur Schau stellt. Dieser sagt einem wissbegierigen Besucher den Tod voraus und tatsächlich wird Alan (Hans-H. v. Twardowski) nachts ermordet. Franzis (Friedrich Fehér), dessen bester Freund und Konkurrent um die schöne Jane (Lil Dagover), verdächtigt Caligari und Cesare und nimmt auf eigene Faust Ermittlungen auf.

Weitere Informationen zum Film
https://www.bertelsmann.de/news-und-media/specials/das-cabinet-des-dr.-caligari

Die Universität Bielefeld bedankt sich bei den zahlreichen Sponsoren, die mit ihrem Engagement das umfangreiche Programm im Jubiläum erst möglich machen. Premiumsponsoren des Jubiläums sind das Absolventen-Netzwerk der Universität Bielefeld e. V., Bertelsmann, Dr. Oetker, die Stadt Bielefeld, die Sparkasse Bielefeld und die Universitätsgesellschaft Bielefeld. Weitere Sponsoren unter: https://50jahre.uni-bielefeld.de

Spatenstich für das Hörsaalgebäude Y (PE Nr. 120/2019)

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2017 begann die Planung, 2018 wurde der Architekturwettbewerb durchgeführt, nun beginnen die Arbeiten auf der Baustelle für das neue Hörsaalgebäude Y an der Konsequenz. Damit schafft die Universität Bielefeld einen neuen Hörsaal und drei Seminarräume und somit mehr als 800 zusätzliche Plätze für die Lehre. Kanzler Dr. Stephan Becker und Professorin Dr. Claudia Riemer, Prorektorin für Studium und Lehre, eröffnen die Arbeiten auf der Baustelle am Donnerstag, 31. Oktober, mit einem feierlichen Spatenstich.   

Zu diesem Pressetermin laden wir Sie herzlich ein. Um vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de wird gebeten.

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Donnerstag, 31. Oktober
Ort: Universität Bielefeld, Straße Konsequenz, Baustelle des Hörsaalgebäudes Y        
Zeit: 10.30 Uhr (Pressefoto), anschließend: Pressetermin mit Kanzler Dr. Stephan Becker und Prorektorin Professorin Dr. Claudia Riemer

Was bedeutet der Bericht des Wissenschaftsrats für den Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld? (PE 121/2019)

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Am kommenden Montagmittag, 28.10.2019, wird der Wissenschaftsrat gemeinsam mit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Isabel Pfeiffer-Poensgen in Düsseldorf die Ergebnisse der Begutachtung der Universitätsmedizin NRW vorstellen. Dies beinhaltet auch einen Bewertungsbericht zum Aufbau der Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld. Im Anschluss werden der Rektor der Universität Bielefeld Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und die Gründungsdekanin Professorin Dr. Claudia Hornberg den Medien in Bielefeld die Ergebnisse für die Medizinische Fakultät OWL einordnen. Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen zu kommen und Ihre Fragen zu stellen.

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Montag, 28.10.2019
Zeit: 15 Uhr
Ort: Innovationszentrum Campus Bielefeld, Morgenbreede 1, 33615 Bielefeld, 2. Etage, Konferenzraum 3+4

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme vorab an unter medien@uni-bielefeld.de

Rückenwind für die Medizinische Fakultät OWL (Nr. 122/2019)

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Wissenschaftsrat legt Bewertungsbericht zum Aufbau der Universitätsmedizin in Bielefeld vor

Heute hat der Wissenschaftsrat gemeinsam mit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Isabel Pfeiffer-Poensgen die Ergebnisse der Begutachtung der Universitätsmedizin NRW vorgestellt. Dies beinhaltet auch einen Bewertungsbericht zum Aufbau der Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld.

Das ICB an der Morgenbreede beherbergt aktuell die Medizinische Fakultät OWL in Gründung. Foto: Universität Bielefeld
Das ICB an der Morgenbreede beherbergt aktuell die Medizinische Fakultät OWL in Gründung. Foto: Universität Bielefeld
„Der Wissenschaftsrat hat uns insgesamt ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt und ist mit dem vorgelegten Konzept für die Medizinische Fakultät grundsätzlich einverstanden“, zeigte sich Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, sehr zufrieden mit dem Bericht. „Dass diese hochrangige Gutachter*innengruppe sich so positiv äußert und unseren Weg grundsätzlich bestätigt, bedeutet Rückenwind für die weiteren Planungen. Ich bedanke mich bei allen, die an diesem überzeugenden Konzept mitgewirkt haben.“


Gründungsdekanin Professorin Dr. Claudia Hornberg ergänzt: „Die Hinweise der Gutachterinnen und Gutachter sind hochwillkommen und sehr hilfreich für die weitere Konkretisierung unseres innovativen Konzeptes. Sie geben uns Sicherheit und Orientierung. Gegenüber dem Stand unseres Selbstberichts, den der Wissenschaftsrat im September letzten Jahres erhalten hat, sind wir mittlerweile schon einige Schritte weiter – ohne dass sich hier Widersprüche zu den Empfehlungen ergeben hätten: Wir sind auf einem sehr guten Weg.“

„Der Universität Bielefeld ist es gelungen, innerhalb kurzer Zeit ein Konzept für eine Universitätsmedizin in Ostwestfalen-Lippe zu erstellen und weiterzuentwickeln, das vom Wissenschaftsrat grundsätzlich positiv eingeschätzt wird. Wir teilen diese Auffassung und sind allen Beteiligten für das bisher gezeigte große Engagement sehr dankbar. Die jetzt vorliegenden Empfehlungen werden helfen, das bisherige Konzept noch zu verbessern und einen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung leistungsfähigen Medizinstandort aufzubauen“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Die grundsätzlich positive Bewertung des Bielefelder Konzeptes zeigt, dass wir mit der Medizinischen Fakultät OWL auf dem richtigen Weg sind. Die Landesregierung und die Universität Bielefeld ziehen bei der Umsetzung an einem Strang. Nicht zuletzt aufgrund des großen Engagements der Verantwortlichen vor Ort sind wir überzeugt, dass die ersten Studierenden in einem qualitativ hochwertigen Studiengang zum Wintersemester 2021/22 beginnen können. Das ist ambitioniert, aber wie dringend wir gute Medizinerinnen und Mediziner in den ländlichen Regionen brauchen, wird bereits heute deutlich – vor allem bei den Hausärztinnen und Hausärzten. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Medizinischen Fakultät OWL viele gute und engagierte Medizinerinnen und Mediziner dazugewinnen werden, die hoffentlich in der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen tätig werden.“

Rektor Prof. Dr.-Ing.Gerhard Sagerer, Gründungsdekanin Prof'in. Dr. Claudia Hornberg und Geschäftsführer Dr. Frank Lohkamp (v.l.) freuen sich über ein gutes zeugnis des Wissenschaftsrates. Foto: Universität Bielefeld
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Gründungsdekanin Prof.'in Dr. Claudia Hornberg und Geschäftsführer Dr. Frank Lohkamp (v.l.) freuen sich über ein gutes Zeugnis des Wissenschaftsrates. Foto: Universität Bielefeld
Hintergrund
Mit der Beauftragung der Landesregierung, die Universitätsmedizin in NRW vom Wissenschaftsrat begutachten zu lassen, wurde entschieden, dass auch Standorte, die derzeit noch im Aufbau sind, von der Begutachtung umfasst werden. Das Bielefelder Konzept wurde daher zu einem sehr frühen Zeitpunkt (etwa ein Jahr nach der Entscheidung durch den Koalitionsvertrag) bereits in die Begut-achtung aufgenommen.

Am 24. September 2018 hat die Universität Bielefeld dem Wissenschaftsrat einen 100 Seiten umfassenden Selbstbericht  vorgelegt. In diesem hat die Universität insbesondere ihre Visionen und konzeptionellen Vorstellungen für die neue Fakultät, das Forschungs- und Lehrprofil, das Kooperationsmodell mit Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, das Studiengangsmodell, die Konzepte für Nachwuchsförderung und Gleichstellung sowie Planungen für die Infrastruktur – inklusive notwendiger Baumaßnahmen – beschrieben. Am 3. und 4. Dezember 2018 war das Gutachter*innengremium in Bielefeld zu Gast und diskutierte mit der Universität, den Verantwortlichen des Landes und Krankenhäusern die Ideen und Ansätze. Eine Reihe von nachfolgenden Fragen hat die Universität schriftlich im Januar 2019 beantwortet;  im Juli 2019 hat die Universität das Gremium über konzeptionelle Weiterentwicklungen seit der Vor-Ort-Begehung informiert. Auf dieser Grundlage kamen die Expert*innen des Wissenschaftsrats zu der vorliegenden Bewertung.

Der Bericht des Wissenschaftsrats gliedert sich in zwei Teile: im ersten Teil beschreibt er die Ausgangslage zur Universitätsmedizin der Universität Bielefeld, im zweiten legt er die Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Konzepts dar.

Aufgrund des frühen Zeitpunktes der Begutachtung sieht der Wissenschaftsrat sich nicht in der Lage, zu allen Aspekten eine bewertende Stellungnahme abzugeben. Die wichtigsten Ergebnisse:

•    Studium: Eine zentrale Empfehlung der Bewertungsgruppe ist eine Korrektur des Zeitplans für den Beginn des Studienbetriebs. Er ist für Wintersemester 2021/2022 vorgesehen. Der Universität wird empfohlen, den Starttermin auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und von der Planung Abstand zu nehmen, mit Studienanfängerinnen und -anfängern im ersten Semester und gleichzeitig mit Hochschulwechslerinnen und -wechslern im fünften Semester zu beginnen.
Dazu Rektor Sagerer: „Die Hinweise des Wissenschaftsrats nehmen wir ernst. Unser Zeitplan ist sicher sehr ambitioniert. Er beruht auf einer engen Abstimmung mit der Landesregierung, die uns in der Umsetzung des Zeitplans unterstützt.“ Die Gründungsdekanin Hornberg schätzt ein: „Aufgrund der Fortschritte seit der Begutachtung sind wir zuversichtlich, dass wir alle notwendigen Meilensteine rechtzeitig erreichen und den Studierenden zum Wintersemester 2021/2022 ein vollwertiges Studium im 1. und 5. Semester bieten werden.“

•    Forschungsprofil: Der Wissenschaftsrat bescheinigt der Universität Bielefeld, dass sie mit den beiden geplanten Forschungsschwerpunkten („Gehirn – Beeinträchtigung – Teilhabe“ und „Intelligente Systeme – Assistenz – Interprofessionelle Vernetzung“) sowie den Perspektivfeldern („Mikrobielle Diversität im Lebensraum Mensch“ und „Data Science für die medizinische Versorgung“) zukunftsfähige Forschungsbereiche ausgewählt hat. Sie würden sich sehr gut in das Forschungsprofil der Universität Bielefeld einpassen. Das Forschungskonzept habe das Potenzial, Alleinstellungsmerkmale herauszubilden. Die Erforschung chronischer Krankheiten und damit assoziierter Beeinträchtigungen wird als gesellschaftlich höchst relevant begrüßt. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, dass beim Forschungsprofil die konkreten Bezüge zur Allgemeinmedizin noch deutlicher herausgearbeitet werden sollten.

•    Lehre: Die Bewertungsgruppe würdigt den Anspruch, innovative Lehre mit kompetitiver Forschung zu verbinden und zugleich die regionale ärztliche Versorgung zu verbessern. Die geplante Ausrichtung des Curriculums entlang der Grundsätze von Kompetenzorientierung und Wissenschaftlichkeit wird begrüßt. Sie würdigt zudem die Absicht zur organzentrierten und Körperregion orientierten Gliederung des zweiten Studienabschnitts und die Möglichkeiten zur Profilbildung während des Studiums. Positiv hervorgehoben wird darüber hinaus das Bestreben, die Interprofessionalität in der Ausbildung von Ärztinnen- und Ärzte zu stärken.

•    Wissenschaftlicher Nachwuchs: Die Bewertungsgruppe befürwortet ausdrücklich, dass die Qualifizierung und Förderung des wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchses kooperationsvertraglich erklärtes Ziel der Universität Bielefeld und der Klinikträger ist. Die vorgesehenen Möglichkeiten, einen ärztlich-wissenschaftlichen Karriereweg mittels des Clinician Scientist-Programms oder des Promotionsprogramms zum Ph.D. einzuschlagen, werden positiv herausgestellt. Die Gutachter*innen empfehlen, um den Zugang des allgemeinmedizinischen Nachwuchses zu gewährleisten, die Programme neben den angestellten Ärztinnen und Ärzten der Universitätskliniken auch für die in Praxen tätigen Ärztinnen und Ärzten zu öffnen.

•    Universitätsklinikum OWL: Sehr umfangreich geht die Bewertungsgruppe auf die Kooperation mit den Krankenhäusern bzw. den Kliniken im Rahmen des Universitätsklinikums OWL ein. Sie stellt dabei die große Bedeutung von Regelungen zu Qualitätsstandards in Forschung und Lehre zwischen Fakultät und Krankenhausträgern heraus, die universitätsseitig festgelegt werden sollten. Sie geben zudem Hinweise, dass der/die Dekan*in der Medizinischen Fakultät in die Geschäftsführung der Krankenhäuser eingebunden sein sollte, so dass Belange von Forschung und Lehre durchgesetzt werden können. Die Bewertungsgruppe legt der Universität nahe, sich bei der Anzahl der Kliniken des „Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld“ auf höchstens drei Häuser zu beschränken, um die Steuerungsfähigkeit innerhalb des Klinikverbundes zu erhalten. Weitere Empfehlungen betreffen die Governance des Universitätsklinikums OWL, die Berufung von klinischen Professor*innen und die Definition hinsichtlich des Verhältnisses von Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Vorgesehene Steuerungsinstrumente, wie die Mitwirkung der Träger an einem gemeinsamen Struktur- und Entwicklungsplan für die Bielefelder Universitätsmedizin, werden durch die Bewertungsgruppe begrüßt.

•    Bauliche Entwicklung und IT-Infrastruktur: Die Entwicklung der notwendigen baulichen Infrastruktur ist nach Einschätzung der Bewertungsgruppe von höchster Relevanz. Die Bewertungsgruppe betrachtet die Umsetzung in Anbetracht des Gesamtzeitplans als zeitkritisch. Sie unterstreicht die Bedeutung eines gemeinsam getragenen IT-Gesamtkonzepts, einschließlich der im Kooperationsvertrag vereinbarten technischen Kooperationsplattform, sieht sich angesichts des noch frühen Status der Planungen aber nicht in der Lage, eine fundierte Einschätzung abzugeben.

•    Gleichstellung: Die Gutachter*innen stellen die universitätsweite Gleichstellungsstrategie positiv heraus, entlang der die Personalrekrutierung für die Medizinische Fakultät ausgerichtet ist. Die Bewertungsgruppe begrüßt in diesem Zusammenhang das angestrebte Ziel der Erhöhung des Frauenanteils unter den nicht-klinischen Professuren. Ebenso wird begrüßt, dass über die Definition von Zielvereinbarungen im Rahmen der Kooperationsgespräche eine Erhöhung des Frauenanteils auch unter den klinischen Professuren angestrebt wird.

•    Translation und Transfer: Die Bewertungsgruppe nimmt den umfassenden Begriff von translationaler Medizinforschung – also die schnelle und effiziente Umsetzung präklinischer Forschungsergebnisse in die klinische Entwicklung und Krankenversorgung –   positiv zur Kenntnis. Sie begrüßt die Planung von Forschungsflächen für Translationprojekte im Bauprogramm der Medizinischen Fakultät im Rahmen des zu gründenden Bielefeld Center for Translational Medicine.

Der Wissenschaftsrat ist das höchste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. Seine Empfehlungen dienen als Richtlinien für politische Entwicklungen des Wissenschaftssystems, sie sind jedoch nicht rechtlich bindend.

Weitere Informationen:
•    Link zur Pressemitteilung des Wissenschaftsrates zur übergreifenden Stellungnahme für Nordrhein-Westfalen
•    Link zur Pressemitteilung des Wissenschaftsrates zur Medizinischen Fakultät OWL
•    Link zur Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW
•    Übersicht zur Medizinischen Fakultät OWL: Studium, Forschung, Meilensteine und Bau

Datenlage verbessern, Gesundheitsversorgung fördern (Nr. 123/2019)

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Bielefelder Forscher leitet WHO-Studie

Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen neuen Bericht zur Datenlage von Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migran-ten sowie Geflüchteten in der Europäischen Region veröffentlicht. Die Erkenntnisse sollen den 53 Mitgliedsstaaten der WHO Region helfen, die Datenlage durch internationale Abstimmungsprozesse und nationale Maßnahmen zu verbessern. Die von der WHO in Auftrag gegebene Studie entstand unter der Leitung von Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld und Forschungsgruppenleiter am Universitätsklinikum Heidelberg.


Prof. Dr. Kayvan BozorgmehrFoto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Kayvan Bozorgmehr
Foto: Universität Bielefeld
„Verlässliche Daten zur Gesundheit und Gesundheitsversorgung einer Bevölkerung sind essentiell um gesundheitspolitische Maßnahmen auf einer wissenschaftlich fundierten Basis zu planen“, sagt Kayvan Bozorgmehr, Professor für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung. „Für Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete ist die Datenlage jedoch oft lückenhaft. Dies führt dazu, dass soziale Ungleichheiten und wichtige Erkrankungsmuster unerkannt bleiben. In unserer Studie fassen wir die Erkenntnisse zur Datenlage in der WHO Region Europa zusammen und leiten wichtige Handlungsoptionen zur Verbesserung der Datenlage ab.“

In einer umfassenden Literaturrecherche untersuchten die Forschenden die Datenquellen und Ergebnisse von über 700 Studien, welche in dem Zeitraum zwischen 2000 und 2018 Daten über die Gesundheitslage von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten in den Mitglieds-staaten des WHO Regionalbüros Europa berichten. „Unsere Studie zeigt, dass lediglich 25 der 53 Mitgliedstaaten der WHO Region routinemäßig Daten zur Gesundheit und Gesundheitsversorgung bei Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten erheben und berichten”, sagt Louise Biddle, federführende Ko-Autorin und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Heidelberg.

„Nur wenige Länder haben integrierte Datenerhebungssysteme und bevölkerungsbasierte Register, die Aussagen auf einer nationalen Ebene erlauben. Viel häufiger sind fragmentierte Systeme, die auf meldepflichtigen Erkrankungen oder Krankenakten basieren. “Zudem würden bestehende Möglichkeiten zur Verbesserung der Datenlage nicht ausgeschöpft. „Durch migrationssensible Bevölkerungsbefragungen sowie gezielte Verknüpfung verschiedener Datenbanken können auch Länder ohne einheitliche, bevölkerungsbasierte Register die Datensituation verbessern“, stellt Rosa Jahn, Ko-Autorin und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Heidelberg, zusammenfassend fest.

„Unser Bericht stellt jedoch nicht nur eine wichtige Bestandsaufnahme dar“, so Kayvan Bozorgmehr. „Die Studie soll zudem politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungs-träger bei Reformbemühungen unterstützen. Sie können aus den Ergebnissen Handlungsoptionen zur Verbesserung der Datengrundlage für Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete ableiten. Diese Optionen beinhalten Definitionen der jeweiligen Bevölkerungsgruppen, bessere Koordination und Steuerung der routinemäßigen Datenerhebungen, regelmäßige Analysen der Datenlage, die Ausweitung bestehender Datenerhebungssysteme auf Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete und die Förderung des Austauschs von Erfahrungen und Expertise zwischen den Mitgliedsstaaten bezüglich der Datenerhebungssysteme in ihrem jeweiligen Gesundheitssystem. “ Diesen Prozess begleitet das Programm „Migration und Gesundheit“ im Regionalbüro der Direktion der WHO Region Europa. „Der Bericht ist eine Schlüsselpublika-tion und Teil unserer übergreifenden Aufgabe, Entscheidungsträger über wissenschaftliche Evidenz zu Migration und öffentlicher Gesundheit zu informieren“, erklärt Santino Severoni, WHO Sonderberater für Migration und Gesundheit und Leiter des Programms. 

Außerdem sei es erforderlich, den Missbrauch von Gesundheitsdaten für politische und behördliche Zwecke außerhalb des Gesundheitssektors vorzubeugen, so die Forscherinnen und Forscher. Dabei schreiben sie der WHO eine besondere Rolle zu, um koordinative Aufgaben im Rahmen ihres Mandats für Gesundheitsthemen im System der Vereinten Nationen wahrzunehmen.

Der Bericht erschien im Rahmen des „Health Evidence Network“ (HEN), einem Informationsdienst für gesundheitspolitische Entscheidungsträger in der Europäischen Region der WHO, welcher Entscheidungsträger bei der Verwendung von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Entscheidungsprozess im Licht der nationalen Gegebenheiten unterstützt. Ziel der HEN Berichte ist es, die Zusammenhänge zwischen wissenschaftlicher Evidenz, Gesundheitspolitik und Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu stärken.

Weitere Informationen:

Kontakt:
Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-6311
E-Mail: kayvan.bozorgmehr@uni-bielefeld.de

Spatenstich für das neue Hörsaalgebäude Y gesetzt (Nr. 124/2019)

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Ein Hörsaal und drei Seminarräume entstehen an der Konsequenz

2017 begann die Planung, 2018 wurde der Architekturwettbewerb durchgeführt und heute (31. Oktober 2019) hat die Universität mit einem feierlichen Spatenstich den Beginn der Bauarbeiten für das neue Hörsaalgebäude Y gefeiert. Damit schafft die Universität Bielefeld mehr als 800 zusätzliche Plätze für die Lehre.

Auf 1.010 Quadratmetern Hauptnutzfläche entstehen drei Seminarräume und ein Hörsaal in einem von Holz und Sichtbeton geprägten Gebäude. Gründe für den Neubau sind ein seit längerer Zeit bestehender Bedarf an zusätzlichen Flächen für die Lehre sowie der Audimax, der aufgrund von Bauarbeiten übergangsweise nicht zur Verfügung stehen wird. 2020 soll das Gebäude fertiggestellt werden. „Das neue Hörsaalgebäude ist ein doppelter Glücksfall – wir haben eine Lösung für den Wegfall des Audimax und bekommen langfristig zusätzliche Fläche für die Lehre“, sagt Kanzler Dr. Stephan Becker.

Kanzler Dr. Stephan Becker und Prorektorin Prof. Dr. Claudia Riemer (v.l.) feiern mit dem Spatenstich den Beginn der Bauarbeiten für das neue Hörsaalgebäude Y. Foto: Universität Bielefeld
Kanzler Dr. Stephan Becker und Prorektorin Prof. Dr. Claudia Riemer (v.l.) feiern mit dem Spatenstich den Beginn der Bauarbeiten für das neue Hörsaalgebäude Y. Foto: Universität Bielefeld
Im Architekturwettbewerb hat der Entwurf des Münsteraner Büros Behet Bondzio Lin die Jury überzeugt. Das Hörsaalgebäude wird an der Konsequenz zwischen dem Neubau des Bürogebäudes und der Experimentalphysik in direkter Nachbarschaft zum Universitätshauptgebäude errichtet. Das zweistöckige Gebäude passt sich an die Hanglage an, was die notwendigen Erdarbeiten minimiert. So und durch die verwendeten Materialien sowie die Bauweise ist das Gebäude nachhaltig und ökologisch sinnvoll. Auch das Technikkonzept ermöglicht eine hohe Nachhaltigkeit.

Die Universität baut selbst

Das neue Hörsaalgebäude der Universität Bielefeld wird südlich des Hauptgebäudes errichtet. Visualisierung: Behet Bondzio Lin Architekten
Das neue Hörsaalgebäude der Universität Bielefeld wird südlich des Hauptgebäudes errichtet. Visualisierung: Behet Bondzio Lin Architekten
Der Neubau entsteht unter der Bauherrschaft der Universität. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) stellt der Universität rund 3,75 Millionen Euro zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die Summe, die im Rahmen des ersten Bauabschnitts im Universitätshauptgebäude für eine Übergangslösung für den Wegfall des Audimax notwendig gewesen. Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei 13,3 Millionen Euro. Den verbleibenden Betrag finanziert die Universität.

Hintergrund zum Hörsaalgebäude Y
Für die Universität gab es zwei Gründe, ein neues Hörsaalgebäude zu planen: Die Risikoprüfung der Modernisierungsmaßnahmen im Hauptgebäude hat ergeben, dass die Sanierung des Audimax mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als bisher geplant. Außerdem ist der Hörsaal an drei Stellen von der Baustelle umgeben; eine störungsfreie Nutzung ist daher schwierig, wie auch die Erfahrungen mit der Schadstoffsanierung gezeigt haben. Daher haben der Bauherr, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, und die Universität entschieden, das Audimax während des ersten Bauabschnitts nicht weiter zu nutzen. Da die Universität nicht für einen längeren Zeitraum auf so viel Raum für die Lehre verzichten kann, wurde das Hörsaalgebäude geplant. Hinzu kommt, dass die Universität auch langfristig Bedarf an zusätzlichen Lehrflächen hat.

Daten und Fakten des neuen Hörsaalgebäudes:
Fertigstellung: 2020 (geplant)
Gesamtkosten: 13,3 Millionen Euro (geplant)
Hauptnutzfläche: 1.010 Quadratmeter
Bauherrin: Universität Bielefeld

Weitere Informationen:
•    Webseite zum Hörsaalgebäude
•    Pressemitteilung: Wettbewerbssieger für den Neubau des Hörsaalgebäudes vorgestellt (29.08.2018)
•    Baureporter-Folge zum Entwurf des neuen Hörsaalgebäudes (31.08.2018)

Bielefeld University Press feiert Gründung (Nr. 125/2019)

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Launch am 27. November im Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Mit „Bielefeld University Press“ gründet die Universität Bielefeld in Kooperation mit transcript ihren eigenen Verlag. Veröffentlicht werden darin Spitzenforschungsergebnisse, sowohl von Bielefelder Forschenden als auch und insbesondere von nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Der Fokus liegt zunächst auf Publikationen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften („Humanities“) sowie auf Forschung zu Mittel- und Südamerika. Open Access, also der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, ist dabei leitendes Prinzip. Am Mittwoch, 27. November, feiert der Verlag ab 18 Uhr den Launch im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) mit geladenen Gästen sowie einer Gesprächsrunde.  

Bielerfeld University Press
Das Logo von Bielefeld University Press. Foto: transcript Verlag
Bielefeld University Press überträgt den bewährten qualitätssichernden Begutachtungsprozess wissenschaftlicher Journals nun auf einen Buchverlag: Unabhängige Expertinnen und Experten prüfen die jeweils eingereichten Beiträge von Forschenden auf ihre wissenschaftliche Exzellenz hin („Peer-Review“) und empfehlen sie – falls die Qualität den Standards von Bielefeld University Press  entspricht - für die Publikation. Der Verlag konzentriert sich in der ersten Phase auf Forschungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Gerade Spitzenforschung aus dem Bielefelder Sonderforschungsbereich Praktiken des Vergleichens (SFB1288), dem Center for Advanced Latin American Studies (CALAS) oder dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) können so einer breiten Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das gilt auch für Forschung aus den „Digital Humanities“: ein neuer Schwerpunkt der Geisteswissenschaften an der Universität Bielefeld mit Bezügen zu Data Science.

„Bisher müssen Forschungsergebnisse aus den Geistes- und Sozialwissenschaften bei den Buchverlagen oft langwierige Publikationsprozesse durchlaufen. Unser Modell erlaubt einen modernen und flexiblen Publikationsmodus, geleitet vom Open Access-Gedanken. Das macht Bielefeld University Press zu einer zukunftsweisenden Publikationsplattform für exzellente Forschung“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsmanagement.

„Wir wollen den Verlag dabei kontinuierlich und entlang hoher wissenschaftlicher Standards weiter-entwickeln. So öffnen wir den Verlag zum Beispiel für herausragende Beiträge von nationalen und internationalen Forschenden, die Spitzenforschung in den Humanities betreiben“, ergänzt Sabrina Timmer, Geschäftsführerin von Bielefeld University Press.

Passend zu den interdisziplinären und internationalen Leitgedanken des Verlags ist das Editorial Board – der Kreis der Herausgeberinnen und Herausgeber – mit Bielefelder Forschenden aus Soziologie, Geschichtswissenschaft sowie Literaturwissenschaften und Linguistik besetzt. Renommierte nationale und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen den wissenschaftlichen Beirat, das Advisory Board: Professor Dr. Anil Bhatti, Professorin Dr. Elena Esposito, Professor Dr. Demetrius Eudell und Professor Dr. Johannes Grave.

Die Gründung und Aufbauphase des Verlags wird beim Launch am 27. November gefeiert. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Prorektor Professor Dr. Reinhold Decker eröffnen den Abend im ZiF. In der folgenden Gesprächsrunde geht es um zukunftsweisende Publikationsstrategien in der Wissenschaft und an der Universität Bielefeld, insbesondere den Open Access-Ansatz  sowie um die Anforderungen an einen modernen wissenschaftlichen Verlag. Unter anderem diskutieren Professorin Dr. Angelika Epple, Sprecherin des Sonderforschungsbereiches Praktiken des Vergleichens, Barbara Knorn, Leiterin der Universitätsbibliothek, Dr. Karin Werner, transcript-Verlag und Professor Dr. Olaf Kaltmeier, CALAS der Universität Bielefeld.

Die Initiative für den Aufbau der Bielefeld University Press ging vom Sonderforschungsbereich Praktiken des Vergleiches aus, der sich zum Ziel gesetzt hat, eine innovative Publikationsstrategie zu entwickeln.

Bielefeld University Press hat mit transcript, einem der führenden wissenschaftlichen Fachverlage im deutschsprachigen Raum, einen hervorragenden Kooperationspartner vor Ort gewonnen, mit dem eine enge gemeinsame Beratung und Betreuung der Autorinnen und Autoren gewährleistet werden kann.

Journalistinnen und Journalisten sind herzlich zum Launch eingeladen, sie können am 27. November ab 17.30 Uhr im Vorfeld der Veranstaltung ihre Fragen stellen. Um eine vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de wird gebeten.

Weitere Informationen:
•    Der Bielefeld University Press-Verlag
•    Trailer-Video zu Bielefeld University Press

Kontakte:
Prof. Dr. Reinhold Decker, Universität Bielefeld
Prorektor für Informationsmanagement
E-Mail: prorektorat-informationsmanagement@uni-bielefeld.de   
Tel: 0521 106-12487  

Sabrina Timmer, Bielefeld University Press
Geschäftsführerin
E-Mail: sabrina.timmer@uni-bielefeld.de
Tel: 0521 106-67381  


Presseeinladung: Jubiläumskonferenz der Universität Bielefeld – Big Data als Verdränger der großen Theorien? (PE 126/2019)

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Sie ist der Höhepunkt des wissenschaftlichen Programms zum 50-jährigen Bestehen der Universität Bielefeld: Die Jubiläumskonferenz „The Theoretical University in the Data Age. Have the great theories become obsolete?“ („Die theoretische Universität im Zeitalter der Daten. Haben sich die großen Theorien überlebt?“). Am Donnerstag und Freitag, 14. und 15. November, geht es um die Frage, ob die großen Theorien angesichts von Big Data an Relevanz verlieren. 

Die Konferenz bietet Ihrer Redaktion nicht nur die Gelegenheit, eine Entwicklung in den Fokus zu nehmen, die in den kommenden Jahren das Verständnis von Wissenschaft radikal verändern kann. Sie bietet auch einen Anlass, mit international bedeutsamen Forschenden ins Gespräch zu kommen, die sich für die Konferenz in Bielefeld zusammenfinden.
 
Wir laden Sie herzlich ein, über die Jubiläumskonferenz zu berichten, und bitten Sie um vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de. 

Die Konferenz in Kürze:
Datum: Donnerstag und Freitag, 14. und 15. November
Ort: Audimax und Hörsäle Universitätshauptgebäude 
Zeit: Donnerstag 18.15 bis ca. 20.30 Uhr | Freitag 9.15 bis 18.30 Uhr 
Konferenzsprachen: Englisch, Deutsch

Wichtige Termine im Überblick:
  • Keynote des Stringtheoretikers Professor Dr. Robbert Dijkgraaf (Institute for Advanced Study in Princeton, USA). Der Titel: „The Usefulness of Useless Knowledge and the Importance of Basic Research“. Dijkgraafs Vortrag beginnt am Donnerstag, 14. November, um 18.15 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld. Unser Interview mit Robbert Dijkgraaf: https://50jahre.uni-bielefeld.de/2019/10/24/we-might-be-entering-an-era-where-theory-emerges-from-data
  • Keynote der Wissenschaftsphilosophin Professor Dr. Nancy Cartwright (University of California in San Diego, USA, und Durham University, England). Der Titel: „Why Big Theories are Here to Stay“. Der Vortrag beginnt am Freitag, 15. November, um 9.15 Uhr, ebenfalls im Audimax. Unser Interview mit Nancy Cartwright: https://50jahre.uni-bielefeld.de/2019/10/17/there-are-no-big-sweeping-answers-but-lots-of-small-hard-tasks
  • Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen in der Podiumsdiskussion „The Role of Theory in Different Disciplines“ ihre Einschätzungen dazu zusammen, welche Bedeutung Theorien angesichts von Big Data heute haben. Die Diskussion findet am Freitag, 15. November, um 14.45 Uhr im Audimax statt. Unser Artikel zum Thema: https://50jahre.uni-bielefeld.de/2019/11/04/is-big-data-suppressing-the-great-theories
  • Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft treffen in der Podiumsdiskussion „Wie die Wissenschaft im Zeitalter der Daten steuern? Good Governance vs. Ökonomisierung“ aufeinander. An der Diskussion nehmen u.a. Professor Dr. Dieter Imboden (Wissenschaftsmanager und emeritierter Umweltphysiker der ETH Zürich) und Professorin Dr. Eva Quante Brandt (Bremer Bildungs- und Wissenschaftspolitikerin) teil. Die Podiumsdiskussion beginnt am 15. November um 17 Uhr im Audimax.

DFG verlängert Graduiertenkolleg für Wissenschaftsphilosophie (Nr. 127/2019)

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Universität Bielefeld und Leibniz Universität Hannover tragen das Kolleg gemeinsam

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Graduiertenkolleg „Die Integration von theoretischer und praktischer Wissenschaftsphilosophie“ (GRK 2073) geht in eine zweite Runde. Seit 2015 haben sich an diesem Kolleg, das an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld angesiedelt ist, Nachwuchsphilosophinnen und –philosophen aus acht verschiedenen Ländern mit Fragestellungen beschäftigt, die im Überschneidungsbereich von Ethik und Erkenntnistheorie der Wissenschaften liegen.

Bei den Projekten geht es zum Beispiel um die Glaubwürdigkeit der Wissenschaften beim Umgang mit Irrtumsrisiken, um die enge Beziehung zwischen Werteinflüssen und dem Faktor Zeit in der Forschung, oder um das Phänomen der Instrumentalisierung wissenschaftlicher Kontroversen zur Durchsetzung von außerwissenschaftlichen Zielen. Nun hat die DFG eine zweite Förderperiode für das Kolleg bewilligt. Im Zeitraum von 2020 bis 2024 können so Stellen für 15 neue Promovierende und zwei Postdocs geschaffen werden.

Für die neue Förderperiode haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem wissenschaftsphilosophische Aspekte der Klimamodellierung, der datengetriebenen Forschung und der Glaubwürdigkeitskrise der Wissenschaften zu zentralen Forschungsthemen bestimmt.

Das Kolleg wird vom Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover und von der Abteilung Philosophie der Universität Bielefeld gemeinsam getragen. Sprecher ist Professor Dr. Torsten Wilholt (Leibniz Universität Hannover), Ko-Sprecher ist Professor Dr. Martin Carrier (Universität Bielefeld).

Weitere Informationen:

Kontakt:

Prof. Dr. Martin Carrier, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-4596
E-Mail: martin.carrier@uni-bielefeld.de

Dr. Rafael Ugarte Chacón, Leibniz Universität Hannover
Koordinator des Graduiertenkollegs 2073
Telefon: 0511 762-14507
E-Mail: rafael.ugarte.chacon@philos.uni-hannover.de

 

Wie wichtig sind soziale Faktoren für Klimamodelle? (Nr. 128/2019)

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Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Welche Auswirkung hatten gesellschaftlicher Wandel und Umweltveränderungen über die Jahrhunderte auf das Klima? Und wie lässt sich dieser Einfluss in Klimamodellen berücksichtigen? Das ist Thema einer Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Unter dem Titel „Modellierung sozio-ökologischer Transformationen der Amerikas während der kleinen Eiszeit, 1492-1800“ kommen vom 14. bis zum 16. November Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammen. Dr. Eleonora Rohland, Professorin für Verflechtungsgeschichte der Amerikas an der Universität Bielefeld, organisiert die Tagung zusammen mit Dr. Franz Mauelshagen von der Universität Wien und Dr. Jobst Heitzig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Prof.’in Dr. Eleonora Rohland organisiert die ZiF-Tagung „Modellierung sozio-ökologischer Transformationen der Amerikas während der kleinen Eiszeit“. Foto: Philipp Ottendörfer
Prof.’in Dr. Eleonora Rohland organisiert die ZiF-Tagung „Modellierung sozio-ökologischer Transformationen der Amerikas während der kleinen Eiszeit“. Foto: Philipp Ottendörfer
„Wir wissen, dass in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die atmosphärische CO2-Konzentration sank – das zeigen Bohrkerne aus Gletschereis. Unklar ist aber, wie es zu diesem Absinken kam“, sagt Eleonora Rohland. Sie ist Direktorin des Center for InterAmerican Studies (CIAS), das sich als fakultätsübergreifende Einrichtung der Universität Bielefeld mit dem amerikanischen Doppelkontinent auseinandersetzt.

Eine Hypothese ist, dass das Absinken der CO2-Konzentration mit gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen in den Amerikas zusammenhängt: Ab 1492 kamen europäische Einwanderinnen und Einwanderer nach Nord-, Zentral- und Südamerika. „Die Europäer brachten Krankheitserreger mit, gegen die die indigenen Bevölkerungen der Amerikas keine Immunität besaßen. Dies war die Hauptursache für das darauffolgende Massensterben“, sagt Rohland. Die Entvölkerung führte dazu, dass sich der Wald große Flächen zurückeroberte, die landwirtschaftlich genutzt worden waren. Dadurch wurde mehr CO2 aus der Luft gebunden. Alternative Hypothesen bringen den Rückgang des CO2 in der Atmosphäre mit natürlichen Reaktionen auf die niedrigeren Temperaturen der kleinen Eiszeit in Verbindung. Als kleine Eiszeit wird die weltweite Kältephase zwischen 1300 und 1850 bezeichnet.

„Um solche Kontroversen zu lösen, muss man soziale Faktoren in die Klimamodellierung einbauen – und neben natürlichen Quellen wie Eisbohrkernen auch historisches Wissen miteinbeziehen“, sagt Rohland. Deswegen kommen zu dem Workshop internationale Forschende aus ganz unterschiedlichen Disziplinen, von der Geschichtswissenschaft über Archäologie und Geologie bis zur Klimawissenschaft. Zusammen erarbeiten sie, wie sich gesellschaftliche Einflüsse vor der Industrialisierung auf das Klima modellieren lassen. „Diese Frage ist natürlich auch sehr relevant für unser gegenwärtiges und zukünftiges Klima. Unsere Tagung leistet einen Beitrag zur Untersuchung menschengemachter Klimaveränderungen“, so Rohland.

Der Workshop am ZiF soll Gelegenheit für einen ersten Austausch bieten und zu einer gemeinsamen Publikation führen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen zudem eine dauerhafte Kooperation zu diesem Thema.

Weitere Informationen:
•    Webseite der Tagung am ZiF
•    Webseite des CIAS
•    Interview mit Eleonora Rohland: „Wir müssen historische Daten in die Klimamodellierung einbeziehen“

Kontakt:
Prof.’in Dr. Eleonora Rohland
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-3251
E-Mail: eleonora.rohland@uni-bielefeld.de

50 Jahre Fakultät für Rechtswissenschaft (PE Nr. 130/2019)

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2019 feiert auch die Fakultät für Rechtswissenschaft als erste Fakultät der Universität Bielefeld ihr 50-jähriges Bestehen. Am 17. November 1969 fand die erste Vorlesung in der Universität Bielefeld statt – Rechtsgeschichte I. Zur Jubiläumsveranstaltung am Freitag, 22. November 2019, um 17.15 Uhr, laden wir Sie herzlich in die Rudolf-Oetker-Halle ein, um zu berichten. Es werden zirka 450 Gäste erwartet, darunter zahlreiche ehemalige Professorinnen und Professoren der Fakultät, der Oberbürgermeister als Absolvent der Fakultät und der Gründungskanzler der Universität.

Programm
Festakt im Großen Saal
Begrüßung durch den Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Markus Artz
Grußwort des Rektors der Universität Bielefeld, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer
Festrede: Die Bedeutung der Bielefelder Fakultät für die praxisorientierte Juristenausbildung in Deutschland, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Hommelhoff
Verleihung der Ehrenpromotion an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm
Laudatio: Prof. Dr. Dr. h.c. Gertrude Lübbe-Wolff, ehem. Verfassungsrichterin
Sektempfang
Festlicher Abend im Foyer

Der Termin in Kürze:
Zeit:  22.11.2019, 17.15 Uhr
Ort:  Rudolf‐Oetker‐Halle, Lampingstraße 16

Die Fakultät für Rechtswissenschaft
Die Rechtswissenschaft war die erste Fakultät der Universität Bielefeld, sie konstituierte sich am 28. Juni 1969 im Schloßkrug in Schloß Holte. Heute zählt die Fakultät etwa 26 Professorinnen und Professoren sowie rund 4.000 Studierende. Durch die Berufung junger Forschender haben sich in den vergangenen Jahren neue Forschungsschwerpunkte entwickelt, etwa im Bereich des Medizinstrafrechts, der Digitalisierung, des Immobilienrechts, des Reiserechts oder des Rechts in Familienunternehmen. Eine Besonderheit für die Studierenden: Die Fakultät bietet ein umfangreiches Programm, um sich an der Fakultät gut unter Verzicht auf einen kommerziellen Repetitor auf die Staatsprüfung vorzubereiten.

Der Chronikbeitrag zur Gründung der Fakultät:
https://50jahre.uni-bielefeld.de/chronik/erste-fakultaet-der-universitaet-rechtswissenschaften/

Dieter Grimm
1979 wurde Dieter Grimm als Nachfolger Ernst-Wolfgang Böckenfördes an die Universität Bielefeld berufen, an der er bis 1999 einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht innehatte. An der Reformuniversität Bielefeld wurde auf interdisziplinäre Forschung besonderer Wert gelegt und Grimm kooperierte insbesondere mit den Historikern Hans-Ulrich Wehler, Jürgen Kocka und Reinhart Koselleck sowie den Soziologen Niklas Luhmann und Franz-Xaver Kaufmann. Er arbeitete im Sonderforschungsbereich Bürgertum im Rahmen des Zentrums für interdisziplinäre Forschung mit, dessen Direktor er von 1984 bis 1990 war. Bei Dieter Grimm habilitierte sich Gertrude Lübbe-Wolff. Im Jahr 1987 wurde Grimm auf Vorschlag der SPD vom Bundesrat in den Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts gewählt und gehörte diesem vom 16. Juli 1987 bis zum 16. Dezember 1999 an.

Peter Hommelhoff
1981 wurde Peter Hommelhoff als Nachfolger von Volker Emmerich an die Universität Bielefeld berufen. 1990 wechselte er an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, deren Rektor er von 2001 bis 2007 war. Von 1996 bis 2007 war er Mitglied der Ständigen Kommission für Lehre und Studium der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), von 2004 bis 2006 als Sprecher der Universitäten. Die in Bielefeld entwickelte einstufige Juristenausbildung lag ihm sehr am Herzen.

Bitte melden Sie ihre Teilnahme an.
Kontakt: Prof. Dr. Markus Artz, Dekan
Fakultät für Rechtswissenschaft
Telefon: 0521 106-2666
E-Mail: markus.artz@uni-bielefeld.de

Datenkompetenzen für Studierende aller Fächer (Nr. 129/2019)

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Projekt der Universitäten Bielefeld und Paderborn und der FH Bielefeld

Studierende aller Fachdisziplinen auf eine zunehmend datengetriebene Wissenschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft vorbereiten: Das ist das Ziel von DataLiteracySkills@OWL, einem gemeinsamen Projekt von Universität Bielefeld, Universität Paderborn und Fachhochschule Bielefeld. Der Stifterverband fördert das OWL-weite Projekt ab März 2020 mit insgesamt 900.000 Euro für drei Jahre. Die Universität Bielefeld koordiniert das Projekt.  

„Wir wollen an den drei Standorten in Ostwestfalen-Lippe Studierende aller Fachrichtungen zu Datenliterat*innen ausbilden, die sowohl selbstbestimmt mit fachbezogenen Daten umgehen können als auch in einem zunehmend datengetriebenen gesellschaftlichen Diskurs den Überblick behalten“, erklärt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsmanagement an der Universität Bielefeld.

Die Universität Bielefeld, die Universität Paderborn und die Fachhochschule Bielefeld setzen bei bereits erfolgreich angestoßenen Konzepten wie einer Big Data-Ringvorlesung, studentischen Multiplikator*innen-Projekten zu Data Literacy oder ganzen Studiengängen mit dem Schwerpunkt Daten an und heben diese in DataLiteracySkills@OWL (DaLiS@OWL) gemeinsam auf ein neues Level. Das Bielefeld Center for Data Science (BiCDaS) an der Universität Bielefeld, der Schwerpunkt „Data Society“ in Lehre und Forschung an der Universität Paderborn sowie alle mit „Data Literacy“ befassten Forschenden und Lehrenden der Fachhochschule Bielefeld  arbeiten im neuen Projektverbund intensiv zusammen. Ziel ist es, ein fächerübergreifendes Angebot zum Thema Datenkompetenz – oder Data Literacy – für Studierende aller Fachrichtungen an den drei Verbundhochschulen aufzubauen.

„Als Verbund aus drei Hochschulen können wir in enger Kooperation unterschiedliche Lehr- und Lernformate pilotieren, Erfahrungen austauschen und gemeinsame Infrastrukturen aufbauen. Besonders wichtig ist für uns, datenaffine und datenferne Disziplinen zusammenzubringen, um fachgrenzen-überwindende Datenkompetenzen praxisnah vermitteln zu können“, erklärt Dr. Juliane Theiß, Projektleiterin DaLiS@OWL an der Universität Bielefeld (BiCDaS).

Gemeinsam wollen die Projektpartner das Bewusstsein von Studierenden für Datenkompetenz schärfen, Data Literacy in den Curricula verankern und für die Studierenden als Leistungspunkte anrechenbar machen, den Lehrenden der drei Einrichtungen einen Austausch zum Thema ermöglichen und ein gemeinsames Rahmenmodell zur Datenkompetenz in der Region zu entwickeln.

Der Schwerpunkt des Projekts ist es, Datenkompetenz nachhaltig in die Region zu tragen: Studierende der drei Einrichtungen Universität Bielefeld, Universität Paderborn und Fachhochschule Bielefeld sollen künftig ein OWL-Datenzertifikat erwerben können, das den Anforderungen von regionaler Wirtschaft und Wissenschaft entsprechend aufgebaut ist.  

Die Universität Bielefeld, Universität Paderborn und Fachhochschule Bielefeld wurden als drei von insgesamt zehn Hochschulen in Nordrhein-Westfalen für die Förderung ausgewählt.

Weitere Informationen:
•    Pressemitteilung des Stifterverbands
•    Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW
 
Kontakt:
Dr. Juliane Theiß, Universität Bielefeld
Projektleitung DataLiteracySkills@OWL
E-Mail:  juliane.theiss@uni-bielefeld.de  
Tel: 0521 106-67140 
 
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