Quantcast
Channel: BIS News
Viewing all 1630 articles
Browse latest View live

Von Klimawandel bis Erdbeben: Unsicherheiten berechnen (Nr. 74/2019)

$
0
0

Universität Bielefeld beteiligt sich an Projekt der Helmholtz-Gemeinschaft

Wie wird sich das Klima entwickeln, wie sicher ist unsere Energieversorgung, und welche Chancen bietet die molekulare Medizin? Durch statistische Analysen lassen sich große Datenmengen zu unterschiedlichsten Fragen so bearbeiten, dass sie neue Erkenntnisse und Vorhersagen erlauben. Dennoch bleiben die Prognosen mit Unsicherheit verbunden. Das neue Projekt „Uncertainty Quantification“ (Bestimmung von Unsicherheit) nutzt Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie, um Unsicherheit geeignet in Analysen einzubeziehen und die Zuverlässigkeit von Vorhersagen zu berechnen. Geleitet wird das Projekt von Professorin Dr. Christiane Fuchs von der Universität Bielefeld und Professor Dr. Martin Frank vom Karlsruher Institut für Technologie. Insgesamt werden vier Millionen Euro für das Forschungsvorhaben investiert. Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren fördert das Projekt.

Prof. Dr. Christiane Fuchs leitet ein neues Projekt, in dem die Unsicherheiten von Prognosen berechnet  werden. Foto: Helmholtz Zentrum München
Prof. Dr. Christiane Fuchs leitet ein neues Projekt, in dem die Unsicherheiten von Prognosen berechnet werden. Foto: Helmholtz Zentrum München
Professorin Dr. Christiane Fuchs ist seit Januar 2018 Professorin für Data Science an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld. Gleichzeitig leitet sie als Teil einer Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München die dortige Forschungsgruppe Biostatistik.

„In dem neuen Projekt wollen wir mathematisch-methodische Gemeinsamkeiten in unterschiedlichen Anwendungsfällen herausarbeiten, um einen Wissenstransfer in der Datenanalyse leisten zu können“, sagt Christiane Fuchs. „Durch unsere Methoden lassen sich Gemeinsamkeiten bei Daten zum Klimawandel und zur Energieversorgung ebenso finden wie bei Daten aus der Erdbebenforschung oder medizinischen Erbgutuntersuchungen. Indem wir Unsicherheiten in den Daten, Methoden und Vorhersagen begreifen, können wir sie besser in Forschung und die Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen.“

An der Universität Bielefeld arbeitet außer der Forschungsgruppe von Christiane Fuchs auch der Lehrstuhl von Professor Dr. Frank Riedel, Leiter des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung, an dem Projekt mit. Insgesamt sind 16 Teilprojektleiter von zehn Universitäten und Forschungsinstitutionen beteiligt.

Das Projekt „Uncertainty Quantification“ wird von der Helmholtz-Gemeinschaft über drei Jahre mit zwei Millionen Euro gefördert. Die zusätzlichen Mittel kommen von der Universität Bielefeld und den neun weiteren beteiligten Einrichtungen.

Professorin Christiane Fuchs befasst sich damit, Wissen aus Daten zu gewinnen, um diese für Medizin, Umwelt und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dazu betreibt Fuchs Datenwissenschaft in interdisziplinären und internationalen Teams. Am Helmholtz Zentrum München leitet sie nicht nur die Forschungsgruppe Biostatistik, sondern auch den von ihr gegründeten statistischen Beratungsservice. Die Forscherin begann ihre Wissenschaftslaufbahn mit einem theoretischen Mathematikstudium an der Universität Hannover und näherte sich über die computationale Modellierung an der Brunel University in London (Großbritannien), Statistik (Promotion 2010 an der Ludwig-Maximilians-Universität München) und Biomedizin (Postdoc, Helmholtz Zentrum München) den angewandten Wissenschaften.

Weitere Informationen:
„Helmholtz investiert in innovative Information & Data Science Forschungsprojekte“ (Pressemitteilung vom 11.07.2019): https://bit.ly/2LU1pYm

Kontakt:
Prof. Dr. Christiane Fuchs, Universität Bielefeld
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Tel: 0521-106 2576
E-Mail: christiane.fuchs@uni-bielefeld.de
 

Presseeinladung: Medizinische Fakultät OWL an der Universität Bielefeld: Kooperationsvertrag mit den ersten drei Krankenhäusern / Innovationszentrum Campus Bielefeld wird offiziell eröffnet

$
0
0
Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer wird am Mittwoch, 17. Juli 2019, den Kooperationsvertrag mit dem Evangelischen Klinikum Bethel, dem Klinikum Bielefeld und dem Klinikum Lippe zum Aufbau und Betrieb des Universitätsklinikums OWL unterschreiben. In diesem Vertrag sind die Grundsätze der Zusammenarbeit im Bereich der klinischen Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät geregelt. Am gleichen Tag wird die BGW Bielefeld gemeinsam mit der Universität Bielefeld offiziell das Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) eröffnen.

An der Unterzeichnung der Kooperationsverträge sowie an der Eröffnung des ICB nehmen für die Landesregierung Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft, und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, teil. Die Eröffnung des ICB wird zudem begleitet von Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen.

Zu beiden Anlässen sind Pressevertreterinnen und -vertreter herzlich eingeladen.

Die beiden Pressetermine in Kürze:
Ort: Innovationszentrum Campus Bielefeld, Morgenbreede 1, 33615 Bielefeld

1.    Unterzeichnung der Kooperationsverträge
Was:    Pressefoto und Pressekonferenz
Wo:       2. Etage, Konferenzraum 3+4
Wann:  11.30 Uhr

Wer:
•    Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
•    Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW
•    Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor Universität Bielefeld
•    Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld
•    Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Evangelisches Klinikum Bethel
•    Michael Ackermann Geschäftsführer Klinikum Bielefeld
•    Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe

2.    Eröffnung Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB)
Was:    Pressefoto
Wo:      Vor dem Haupteingang des ICB
Wann:  13 Uhr
Wer:
•    Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW
•    Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
•    Pit Clausen, Oberbürgermeister von Bielefeld
•    Sabine Kubitza, Geschäftsführerin BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH
•    Dr. Stephan Becker, Kanzler Universität Bielefeld

Anschließend wird das Innovationszentrum Campus Bielefeld im Rahmen eines Empfangs auf der Rückseite des Gebäudes feierlich eröffnet.

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an unter: medien@uni-bielefeld.de

Medizinische Fakultät OWL an der Universität Bielefeld: Kooperationsvertrag mit drei Krankenhäusern unterzeichnet (Nr. 76/2019)

$
0
0
Gemeinsame Pressemitteilung von Universität Bielefeld, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld sowie Klinikum Lippe

Universität Bielefeld kooperiert beim Universitätsklinikum Ostwestfalen-Lippe mit dem Evangelischen Klinikum Bethel, dem Klinikum Bielefeld und dem Klinikum Lippe zum Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld. Medizinische Fakultät startet im neu eröffneten Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB).

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer hat heute für die Universität Bielefeld den Kooperationsvertrag mit dem Evangelischen Klinikum Bethel, dem Klinikum Bielefeld und dem Klinikum Lippe zum Aufbau und Betrieb des Universitätsklinikums Ostwestfalen-Lippe (OWL) unterschrieben. In diesem Vertrag sind die Grundsätze der Zusammenarbeit im Bereich der klinischen Forschung und Lehre geregelt. An der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages nahmen für die Landesregierung Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft, und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, teil. Nach der Unterzeichnung eröffneten beide gemeinsam mit Sabine Kubitza, Geschäftsführerin der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH (BGW), Kanzler Stephan Becker und Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen das Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB), in dem die Medizinische Fakultät ihren Betrieb startet.


Vordere Reihe v. l.: Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Ev. Klinikum Bethel; Michael Ackermann, Geschäftsführer Klinikum Bielefeld; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld; Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe. Hintere Reihe v. l.: Dr. Frank Lohkamp, Geschäftsführer Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele
Vordere Reihe v. l.: Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Ev. Klinikum Bethel; Michael Ackermann, Geschäftsführer Klinikum Bielefeld; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld; Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe. Hintere Reihe v. l.: Dr. Frank Lohkamp, Geschäftsführer Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele
Die Errichtung der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld ist eine der zentralen Maßnahmen der Landesregierung, um den Hochschulmedizinstandort Nordrhein-Westfalen zu stärken und die Zahl der ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner zu erhöhen. Der Studienbetrieb soll im Wintersemester 2021/2022 aufgenommen werden. Im Endausbau (ab 2025) sollen dann bis zu 300 Studierende pro Jahr ihr Studium beginnen können. Ziel ist es dabei auch, dem Mangel an allgemeinmedizinischer Versorgung – insbesondere auf dem Land – zu begegnen.

Eine wichtige Säule des Medizinstudiums ist die klinische Ausbildung im Krankenhaus. Ein eigenes Universitätskrankenhaus wird die Universität Bielefeld nicht betreiben. Sie wird stattdessen mit verschiedenen Krankenhausträgern der Region kooperieren, die gemeinsam das „Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld“ bilden werden. Am 14. Juni 2018 startete das Verfahren zur Identifizierung von drei Kooperationspartnern, in dessen Rahmen die Universität Bielefeld auch die Gespräche über den nun unterzeichneten Kooperationsvertrag führte. Im Auswahlranking belegten das Evangelische Klinikum Bethel, das Klinikum Bielefeld und das Klinikum Lippe die Plätze 1 bis 3.

Der Vertrag legt u.a. Aufgaben, Rechte und Pflichten der Zusammenarbeit fest und regelt das Zusammenwirken bei Ausschreibung und Berufung der klinischen Professuren, die gleichzeitig Chefärztinnen und Chefärzte an den Krankenhäusern sein werden. Auch die Arbeit der Gremien und Fragen wie die Verwendung des Logos werden thematisiert.

Durch diesen Vertragsschluss wird noch keine Entscheidung getroffen, in welchem konkreten Umfang die ausgewählten Krankenhausträger mit Aufgaben der Forschung und Lehre befasst sein werden. Zum Beispiel die Frage, welche Fachkliniken/Fachabteilungen des jeweiligen Trägers im Rahmen des „Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld“ klinisch ausbilden und forschen werden, wird erst nach Abschluss der bereits begonnenen Gespräche in Einzelverträgen zwischen der Universität und dem jeweiligen Krankenhausträger geregelt werden. Es sollen nach Vertragsabschluss weitere Kooperationspartner hinzukommen, für die der grundsätzliche Kooperationsvertrag dann auch Gültigkeit hat.

Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld startet im ersten Gebäude
Nach intensiver Planung und dreijähriger Bauzeit ist das Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH fertiggestellt. Die Universität Bielefeld hat das Gebäude zum überwiegenden Teil angemietet. Hier hat die in Gründung befindliche Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld ihre Arbeit aufgenommen. In einem kleineren Teil des Gebäudes sind Start-ups eingezogen. Das Gebäude bietet ideale Bedingungen für einen erfolgreichen Start der medizinischen Forschung und Lehre in Ostwestfalen-Lippe. Entscheidend: Es ist mit den notwendigen Laborflächen ausgerüstet. Das ICB ist der räumliche Ausgangspunkt für die bauliche Entwicklung der neuen Fakultät: Entlang der Straßen Morgenbreede und Konsequenz (westlich des Universitätshauptgebäudes) sollen – so die Planungen – mehrere Gebäude entstehen, die das schnelle Wachstum der Fakultät und den Studienstart im Wintersemester 2021/2022 ermöglichen werden. Grundlage für diese Planungen ist eine Machbarkeitsstudie. An der Morgenbreede/Konsequenz lassen sich die benötigten Flächen schaffen – verteilt auf mehrere Ein-zelgebäude mit unterschiedlichen Funktionen, bei gleichzeitiger räumlicher Nähe zueinander.

Vordere Reihe v. l.: PD Dr. Jochen Feldkamp, Leiter AG Hochschulmedizin am Klinikum Bielefeld; Michael Ackermann, Geschäftsführer Klinikum Bielefeld; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld; Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Ev. Klinikum Bethel; Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe; Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Hintere Reihe v. l.: Prof. Dr. Fritz Mertzlufft, Wissenschaftlicher Direktor Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH; Dr. Wolfgang Schmidt-Barzynski, Ärztlicher Direktor Klinikum Bielefeld; Landrat Dr. Axel Lehmann, Aufsichtsratsvorsitzender Klinikum Lippe;Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld; Dr. Frank Lohkamp, Geschäftsführer Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Maren Thäter, Vorsitzende Geschäftsführerin Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH; Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Josef Tebbe, Ärztlicher Direktor des Klinikum Lippe Detmold. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele
Vordere Reihe v. l.: PD Dr. Jochen Feldkamp, Leiter AG Hochschulmedizin am Klinikum Bielefeld; Michael Ackermann, Geschäftsführer Klinikum Bielefeld; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld; Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Ev. Klinikum Bethel; Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe; Prof. Dr. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Hintere Reihe v. l.: Prof. Dr. Fritz Mertzlufft, Wissenschaftlicher Direktor Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH; Dr. Wolfgang Schmidt-Barzynski, Ärztlicher Direktor Klinikum Bielefeld; Landrat Dr. Axel Lehmann, Aufsichtsratsvorsitzender Klinikum Lippe;Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld; Dr. Frank Lohkamp, Geschäftsführer Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Maren Thäter, Vorsitzende Geschäftsführerin Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH; Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Josef Tebbe, Ärztlicher Direktor des Klinikum Lippe Detmold. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele


Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales: „Wir sehen heute ganz deutlich: Der Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL geht sichtbar voran. Das ist gut. Erst im Oktober 2018 haben wir uns hier vor Ort gemeinsam über die geplanten Meilensteine informiert. Seitdem befindet sich die Fakultät offiziell „in Gründung“ und geht konsequent ihren Weg. Dafür möchte ich allen Beteiligten – gerade auch hier vor Ort – danken. Denn wir müssen die Zahl der Medizinstudierenden in unserem Land dringend erhöhen. Gerade in den ländlichen Regionen haben wir schon heute einen deutlichen Medizinermangel – insbesondere bei den Hausärzten. Hier ist viel zu lange nur geredet, aber nicht gehandelt worden. Es ist längst überfällig, dass wir die Medizinische Fakultät OWL bekommen. Experten sprechen vom sogenannten `Klebeeffekt‘: Dort, wo die Menschen studieren, lassen sie sich oftmals auch in der Umgebung nieder. Darum ist für mich klar: Die Fakultät muss und wird eine Fakultät für ganz OWL sein.“

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft: „Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags nimmt die Medizinische Fakultät Ostwestfalen-Lippe weiter Form an. Ich danke der Universität Bielefeld für die bisherige hervorragende Arbeit beim Aufbau der Fakultät. Nachdem bisher das – wie ich finde sehr gelungene - inhaltliche Konzept im Mittelpunkt stand, wird die neue Fakultät mit dem heutigen Tag erstmals baulich sichtbar. Das ICB-Gebäude bietet der Universitätsmedizin in Bielefeld in ihrer Aufbauphase eine hervorragende räumliche Umgebung. Durch die unmittelbare Nähe zum Hauptgebäude wird das ICB sowohl die Basis für die weiteren Gebäude der Fakultät bilden, als auch die Integration in die gesamte Universität erleichtern."

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld: „Wir haben heute einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Universitätsmedizin in Ostwestfalen-Lippe erreicht: Der Vertrag bildet das Fundament der Zusammenarbeit. Ich danke allen Beteiligten – den Ministerien, den Kliniken und den Fakultätsbeschäftigten, dass sie das möglich gemacht haben.“

Professorin Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät: „Mit dem Kooperationsvertrag ist die Ausbildung nach ärztlicher Approbationsordnung in allen Studienphasen sichergestellt. Wir verfolgen weiter unser Ziel, eine Universitätsmedizin mit starker Forschungsleistung zu etablieren.“

Dr. Rainer Norden, Aufsichtsratsvorsitzender Ev. Klinikum Bethel: „In der Zusammenarbeit von drei Kooperationspartnern in der Medizinischen Fakultät wird die gesamte Expertise aller Partner in Lippe und Bielefeld eingebracht. Natürlich gibt es bereits jetzt schon kooperative Forschungsprojekte, doch mit dem Bindeglied und Motor der neuen Fakultät können weitere Potentiale erschlossen werden. So sind bereits im Vorfeld der Gründung neue Partnerschaften u.a. mit den naturwissenschaftlich orientierten Fakultäten der Universität entstanden und befinden sich weiter im Aufbau.“

Michael Ackermann, Geschäftsführer Klinikum Bielefeld: „Wir freuen uns, dass wir nun, beginnend mit diesen 3 großen Krankenhausträgern, das Medizinstudium in OWL in Kürze realisieren und anbieten können. Wir werden den Studierenden ein qualitativ hochwertiges, fundiertes Studium präsentieren mit sehr frühem Bezug zur praktischen Patientenversorgung in unseren Krankenhäusern.“

Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe: „Für die ärztliche wie medizinische Versorgung der Region ist das mit Sicherheit herausragend und zukunftsweisend, erhoffen wir uns doch unter anderem auch einen Klebeeffekt hinsichtlich der Akquise junger Ärztinnen und Ärzte. Krankenversorgung muss das Kondensat und der Kristallisationspunkt auch von Forschung und Lehre sein.“

Wie geht es unter den Vertragsparteien weiter?
Der personelle Aufbau des UK OWL ist ein mehrjähriger Prozess, der jetzt seinen Anfang nimmt. Für den Aufbau der Fakultät werden kurzfristig erste klinische Professorinnen und Professoren benötigt. In den vergangenen Wochen wurden Personen identifiziert, die aufgrund ihrer Forschungsstärke ein universitätsübliches Berufungsverfahren (mit externen Gutachter*innen) erfolgreich durchlaufen können. Mit diesen Personen und den entsprechenden Kliniken laufen aktuell Gespräche. Die Professuren sollen zunächst befristet werden, da die zukünftigen universitären Fachkliniken voraussichtlich erst im Herbst 2020 verbindlich fixiert werden. Die Universität plant, die Professuren erst dann zu verdauern. Mit diesen Professuren wird auch nur ein kleiner Teil des Gesamtbedarfs abgedeckt. In einem im Herbst 2019 startenden umfassenden Gesprächsprozess werden weitere Fachkli-niken bzw. Professuren der drei Träger identifiziert, die für die klinische Ausbildung benötigt werden.


Die 3 Kliniken in Kürze
Evangelisches Klinikum Bethel
Das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) ist ein Haus der Maximalversorgung und gehört zu den 10 größten Krankenhäusern in Nordrhein Westfalen. Gesellschafter des Klinikums sind die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die zu den großen diakonischen Einrichtungen Europas zählen. Das Krankenhaus Mara mit den Epilepsiekliniken und dem Zentrum für Behindertenmedizin ist eine Schwestergesellschaft des EvKB. Beide Häuser führen gemeinsam 1.755 Betten und beschäftigen über 4.600 Mitarbeitende in 27 chefarztgeführten Kliniken und Instituten, drei Belegabteilungen sowie zahlreichen ambulanten Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet Bielefelds.
Jährlich werden in beiden Häusern gemeinsam rund 170.000 Patientinnen und Patienten ambulant und stationär behandelt. Besondere Schwerpunkte sind: Epileptologie, Neurochirurgie mit Epilepsie-Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, die fachübergreifende Unfallversorgung im überregionalen Traumazentrum, die Notfall- und Intensivmedizin, die Kinder- und Jugendmedizin mit dem Perinatalzentrum (Level I) sowie die interdisziplinäre Krebstherapie im Tumorzentrum.
Kontakt: Sandra Gruß, Leiterin Unternehmenskommunikation (sandra.gruss@evkb.de, Internet: https://evkb.de/)

Klinikum Bielefeld
Unter dem Leitspruch „Unsere Kompetenz für Ihre Gesundheit“ steht das Klinikum Bielefeld für patientenorientierte und moderne Hochleistungsmedizin. An den drei Standorten Klinikum Bielefeld Mitte, Klinikum Bielefeld Rosenhöhe und Klinikum Halle/Westfalen sichern über 2.700 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 365 Tagen pro Jahr und 24 Stunden am Tag die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Das Klinikum besteht aus über 30 Fachkliniken (Regelversorgung und spezialisierte Fachkliniken) sowie diversen Abteilungen und interdisziplinären Einrichtungen. Das Spektrum der medizinischen Fachabteilungen wird unter anderem durch das Interdisziplinäre Brustzentrum, die Abteilung für Alterstraumatologie und das Ambulante Operationszentrum ergänzt. Pro Jahr werden in den Fachkliniken und Instituten des Klinikums mehr als 50.000 stationäre undüber 90.000 ambulante Patientinnen und Patientenen behandelt. Insgesamt verfügt das Klinikum über mehr als 1.100 Betten.
Kontakt: Axel Dittmar, Leiter Unternehmenskommunikation (axel.dittmar@klinikumbielefeld.de, Internet: https://www.klinikumbielefeld.de/startseite.html)

Klinikum Lippe
Das Klinikum Lippe ist Träger der beiden Schwerpunktkrankenhäuser Detmold und Lemgo sowie einer Kinder- und Jugendpsychiatrie und des Ambulanten Gesundheitszentrums am Standort Bad Salzuflen. Mit insgesamt 1.198 Betten in ca. 30 Kliniken und Kompetenzzentren arbeiten über 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen wichtigen Beitrag für die medizinische Versorgung in der Region leisten. Als eines der größten und vielseitigsten kommunalen Krankenhausunternehmen der Bundesrepublik behandeln wir jährlich rund 50.000 stationäre und ca. 100.000 ambulante Patientinnen und Patientenen. Tendenz weiter steigend. Alleiniger Gesellschafter der Klinikum Lippe GmbH ist der Kreis Lippe. Als Haus der Maximalversorgung bietet das Klinikum Hochleistungsmedizin auf universitärem Niveau – mit qualifizierten Spezialisten und einer modernen medizinischen Ausstattung und deckt dabei nahezu alle medizinischen Fachdisziplinen ab. In den medizinischen Zentren bündeln sich medizinische und therapeutische Kompetenz über Fachgrenzen hinaus – und ermöglichen eine abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit für die optimale Behandlung der Patientinnen und Patienten.
Kontakt: Christian Ritterbach, Leiter Unternehmenskommunikation (christian.ritterbach@klinikum-lippe.de, Internet: https://www.klinikum-lippe.de/)


Eine Kurzfassung des Kooperationsvertrags ist hier zu finden.

Kontakt:
Sandra Sieraad, Universität Bielefeld
Stellv. Pressesprecherin
Telefon: 0521 106- 4170
E-Mail: sandra.sieraad@uni_bielefeld.de

Jochen Mohr, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
Pressesprecher & Leiter des Referats
Telefon: 0211 896-4790
E-Mail: jochen.mohr@mkw.nrw.de

Axel Birkenkämper, Ministerium für Gesundheit und Soziales NRW
Pressesprecher
Telefon: 0211 / 855-3316
E-Mail: Axel.Birkenkaemper@mags.nrw.de

Innovationszentrum Campus Bielefeld offiziell eröffnet

$
0
0
BGW schafft Raum für den Start der Medizinischen Fakultät

Es war eine der größten Baustellen in Bielefeld: Im Frühjahr 2016 hat die BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH mit der Errichtung des Innovationszentrums Campus Bielefeld (ICB) begonnen. Am Mittwoch (17. Juli) ist das ICB offiziell eröffnet worden. Hauptmieter ist die Universität Bielefeld, die in dem Gebäude ihre neue Medizinische Fakultät aufbauen wird. Dazu hat sie bereits zum 16. November 2018 eine etwa 1.000 Quadratmeter große Fläche in der 3. Etage von der BGW angemietet. „Wir freuen uns, dass wir die räumlichen Voraussetzungen für den Start der neuen Fakultät schaffen konnten“, sagte BGW-Geschäftsführerin Sabine Kubitza bei der Eröffnung des ICB.


Das Eröffnungsband des ICB konnte fünf Scheren nicht lange standhalten (v.l.): Minister Karl-Josef Laumann, 	Sabine Kubitza, Geschäftsführerin BGW, Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen,  Pit Clausen, Oberbürgermeister Stadt Bielefeld undKanzler Stephan Becker. Foto: Universität Bielefeld /S.Sättele
Das Eröffnungsband des ICB konnte fünf Scheren nicht lange standhalten (v.l.): Minister Karl-Josef Laumann, Sabine Kubitza, Geschäftsführerin BGW, Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Pit Clausen, Oberbürgermeister Stadt Bielefeld und Kanzler Stephan Becker. Foto: Universität Bielefeld /S.Sättele
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hatte im Sommer 2017 die Gründung der Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld beschlossen. Hier sollen in Zukunft 2.000 angehende Mediziner studieren, knapp 100 Professorinnen und Professoren lehren und mehr als 500 weitere Mitarbeiter beschäftigt sein. „Die Medizinische Fakultät ist ein großer Glücksfall nicht nur für die Universität, sondern auch für die Stadt und den Wirtschaftsstandort Bielefeld“, betonte Oberbürgermeister Pit Clausen. Der Kanzler der Universität Bielefeld, Dr. Stephan Becker, ergänzt: „Wir sind sehr froh über das ICB. Damit haben wir ein erstes großes Gebäude, das auch Laborräume für die Forschung enthält, unmittelbar zur Verfügung.“

Das ICB, das sich in unmittelbarer Nähe zu Universität und Fachhochschule befindet, besteht aus vier jeweils viergeschossigen Gebäudeteilen mit einem zentralen Empfangsbereich. Insgesamt stehen hier Büros, Laboratorien, Werkstätten und Konferenzräume mit einer Nutzfläche von rund 8.200 Quadratmetern zur Verfügung.

Neben der Medizinischen Fakultät ziehen acht Start-Ups sowie bereits etablierte kleine und mittlere Unternehmen aus den Technologiefeldern Intelligente Technische Systeme und Molekular- und Nanowissenschaften in das ICB ein.

Social Bots entlarven (Nr. 77/2019)

$
0
0

Volkswagen Stiftung fördert Forschungsprojekt der Universität Bielefeld

In der US-Präsidentschaftswahl 2016 sollen Social Bots die öffentliche Meinung beeinflusst haben. Und vor der Wahl zum Europäischen Parlament warnte eine EU-Kommissarin vor Desinformationskampagnen mit Social Bots: spezialisierte Computerprogramme, die dafür gemacht sind, in sozialen Medien zu kommunizieren. Welche Effekte haben Social Bots auf gesellschaftliche Debatten? Wie können technische Systeme gegen solche Bots eingesetzt werden? Das sind zwei der Fragen, mit denen sich Forschende der Universität Bielefeld, der Fachhochschule Bielefeld und der Australian National University beschäftigen. Das Forschungsprojekt wird von der Volkswagen Stiftung gefördert.

Wie lassen sich Social Bots und ihre Wirkung auf politische Diskussionen erkennen? Daran forschen (v.l.) Prof. Dr. Philipp Cimiano, Dr. Ole Pütz und PD Dr. Florian Muhle von der Universität Bielefeld zusammen mit ihren Kooperationspartnern im Projekt „Unbiased Bots That Build Bridges“. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Wie lassen sich Social Bots und ihre Wirkung auf politische Diskussionen erkennen? Daran forschen (v.l.) Prof. Dr. Philipp Cimiano, Dr. Ole Pütz und PD Dr. Florian Muhle von der Universität Bielefeld zusammen mit ihren Kooperationspartnern im Projekt „Unbiased Bots That Build Bridges“. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Die öffentliche Meinungsbildung läuft heute zunehmend über das Internet. Damit wächst die Bedeutung von Twitter, Facebook und Co. als Medien der politischen Kommunikation“, sagt Professor Dr. Philipp Cimiano vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Der Informatiker leitet das Projekt „Unbiased Bots That Build Bridges“ (U3B, deutsch: Unparteiische Roboter als Brückenbauer) gemeinsam mit Dr. Ole Pütz und Privatdozent Dr. Florian Muhle. Sie untersuchen in dem Projekt, wie automatisierte Systeme und Social Bots die Meinungsbildung im Internet beeinflussen. Dafür arbeiten die Forschenden unter anderem an maschinellen Lernverfahren, um virtuelle Roboter zu erkennen, die sich in sozialen Medien als Menschen ausgeben. „Wir gehen davon aus, dass es eine Dunkelziffer von Profilen gibt, die bislang nicht als Bots erkannt werden. Zudem weisen aktuelle Systeme zur Boterkennung noch recht hohe Fehlerraten auf“, sagt Cimiano.

„Soziale Medien können zwar den politischen Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern unterstützen“, sagt Florian Muhle von der Fakultät für Soziologie. „Aber es besteht auch die Gefahr, dass sich Menschen in sozialen Medien vor allem mit Gleichgesinnten austauschen und sich so vorgefertigte Meinungen verfestigen. Automatisierte Systeme in den sozialen Medien können die Bildung solcher ,Echokammern‘ bestärken und Nutzerinnen und Nutzern Impulse geben, die ihre Weltsicht bestätigen.“

„Die Herausforderung ist, Social Bots von anderen Accounts zu unterscheiden. Um dies in verlässlicher Weise leisten zu können, arbeiten wir in einem interdisziplinären Team aus Sozial- und Technikwissenschaften“, sagt Dr. Ole Pütz. Der Soziologe arbeitet in der Forschungsgruppe von Philipp Cimiano und ist Koordinator des Projekts U3B. „So kombinieren wir qualitative Methoden der Sozialwissenschaft mit technikwissenschaftlichen Ansätzen des maschinellen Lernens. Zudem setzen wir psychologische Experimente ein, um die Wirkung von Social Bots zu untersuchen“, so Pütz. Versuchspersonen sehen dann beispielsweise Beiträge, wie sie bei Twitter veröffentlicht wurden und sollen unterscheiden, ob diese von Menschen oder Bots kommen. Auch sollen sie beurteilen, wie überzeugend oder auch emotional sie einzelne Beiträge finden.

„Menschen reagieren unterschiedlich auf Social Bots, manche nehmen sie ernst, andere durchschauen sie direkt. Die Tests sollen uns helfen, Typen von Nutzerinnen und Nutzern zu unterscheiden“, erklärt Dr. Florian Muhle. „Dies kann dazu beitragen, Informationen und Hilfestellungen zum Umgang mit Social Bots an die Bedarfe der unterschiedlichen Typen von Nutzerinnen und Nutzern anzupassen“.

Insgesamt geht es dem Team darum, auf Basis eines besseren Verständnisses von Social Bots und ihrer Wirkungsweisen technische Systeme zu entwickeln, die die Aktivitäten von Social Bots aufdecken und Brücken zwischen fragmentierten Öffentlichkeiten im Internet bilden. Solche Systeme könnten zum Beispiel in Wahlkampfzeiten Nutzerinnen und Nutzer warnen, bevor sie Nachrichten von Bots weiterverbreiten.

Das Projekt heißt mit vollem Namen „Unbiased Bots That Build Bridges (U3B): Technical Systems That Support Deliberation and Diversity as a Chance for Political Discourse” (Unparteiische Roboter als Brückenbauer: Technische Systeme zur Unterstützung von Deliberation und Vielfalt als Chance für den politischen Diskurs). Die Volkswagen Stiftung fördert es innerhalb ihrer Initiative „Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen“. Die Förderung läuft bis März 2020.

Weitere Informationen:

Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Tel: 0521-106 12249
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de

Dr. Dominik Cholewa erhält den Karl Peter Grotemeyer-Preis für hervorragende Lehre (Nr. 78/2019)

$
0
0

Sein Prinzip: komplexe Themen mit Alltagsbeispielen erklären

Mit gleich fünf Einreichungen haben Studierende den Biotechnologen Dr. Dominik Cholewa für den Karl Peter Grotemeyer-Preis 2019 für hervorragende Leistungen und persönliches En-gagement in der Lehre nominiert. Sie waren sich einig: Der vierzigjährige Dozent aus der Technischen Fakultät vermittelt relevante Inhalte der Biotechnologie unterhaltsam und auf Augenhöhe mit den Studierenden. Das überzeugte auch die Jury. Der Preis wird am 4. Oktober beim Jahresempfang der Universität Bielefeld verliehen. Er ist mit 3.000 Euro dotiert und wird von der Universitätsgesellschaft Bielefeld gestiftet.


Dr. Dominik Cholewa erhält den Karl Peter Grotemeyer-Preis für hervorragende Lehre. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Dominik Cholewa erhält den Karl Peter Grotemeyer-Preis für hervorragende Lehre. Foto: Universität Bielefeld
Die Studierenden beschreiben Dominik Cholewa als didaktisch kompetenten Dozenten, der es schafft, komplexe Sachverhalte der Biotechnologie mithilfe von Beispielen aus dem Alltag zu vermit-teln. „Dafür bediene ich mich auch am Laborinventar. Das bringe ich dann mit in die Vorlesung“, erklärt Dominik Cholewa. Obwohl er sich durch seine gut strukturierten Skripte zum Nacharbeiten bei den Studierenden beliebt gemacht hat, besuchen viele lieber seine Vorlesungen. Denn prüfungs-relevante Inhalte trägt er beispielsweise in Form von unterhaltsamen Quiz-Runden an die Studieren-den heran, die dabei in Gruppen gegeneinander antreten. Für seine Lehrmethoden hat er bereits fünf Mal die „Goldene Kreide für gute Lehre“ erhalten, ein interner Preis der Technischen Fakultät.

Beliebt ist Dominik Cholewa bei den Studierenden nicht nur für seine kreative Lehre, sondern auch für sein authentisch freundschaftliches Verhältnis mit den Studierenden. Er fällt ihnen durch seine Offenheit auf, die sich unter anderem durch seine stets offene Bürotür und seine Unterstützung studentischer Projekte auszeichnet. Zum Beispiel hat er die Teilnehmenden bei iGEM, ein internatio-naler Wettbewerb Studierender im Bereich der Synthetischen Biologie, mit seiner Expertise unter-stützt. So hat er dazu beigetragen, dass das iGEM-Team Bielefeld-CeBiTec 2018 mit einer Goldme-daille und dem Safety and Security Award ausgezeichnet wurde. Zudem nominiert Dominik Cholewa auch seinerseits Studierende, beispielsweise für Stipendien
oder Preise.

Dr. Dominik Cholewa ist seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fermentations-technik und seit 2018 Studiengangskoordinator für den Bachelor- und Masterstudiengang Molekulare Biotechnologie. Er studierte selbst an der Universität Bielefeld und schloss das Studium der Moleku-laren Biotechnologie mit Diplom ab (2009). Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Stammzellforschung und Zellkulturtechnik am Helmholtz-Institut für medizinische Techno-logien in Aachen. Nach einem knappen Jahr kehrte er nach Bielefeld zurück, wo er am Lehrstuhl für Fermentationstechnik unter Professor Dr. Erwin Flaschel und Professor Dr. Karl Friehs promovierte (2016). Im Jubiläumsjahr der Universität Bielefeld hat er durch das Brauen des ersten Uni-Biers mit Studierenden der Brau-AG von sich Reden gemacht.

Der Karl Peter Grotemeyer-Preis für hervorragende Leistungen und persönliches Engagement in der Lehre wird seit 1997 jährlich von der Universitätsgesellschaft Bielefeld an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (nicht älter als 45 Jahre) verliehen. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury. Zu ihr gehören fünf Studierende, drei Lehrende, eine Vertreterin oder ein Vertreter der Universitätsgesellschaft sowie die Prorektorin für Studium und Lehre. Der Namensgeber, Professor Dr. Karl Peter Grotemeyer, war mehr als 20 Jahre lang Rektor der Universität Bielefeld und ein be-geisterter und begeisternder Hochschullehrer.

Weitere Informationen:
•    Dr. Dominik Cholewa über den Erhalt des Preises im Video
•    Über den Karl Peter Grotemeyer-Preis

Kontakt:
Dr. Dominik Cholewa, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Tel: 0521-106 5286
E-Mail: dominik.cholewa@uni-bielefeld.de

 

Ein Blick auf die Entstehung des Universums (Nr. 79/2019)

$
0
0
Forschende der Universität veröffentlichen Studie zu neuem Teleskop

Das „Square Kilometre Array“ (SKA) soll das größte Radioteleskop auf der Erde werden. Forschende der Universität Bielefeld haben nun zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie sowie internationalen Partnern das SKA-MPG Teleskop untersucht – einen Prototyp für den Teil des SKA, der Signale im mittleren Frequenzbereich empfängt. Die Studie, die heute (24. Juli) in der Fachzeitschrift „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ erscheint, zeigt: Das Teleskop ist nicht nur ein Prototyp, um das Design für das SKA zu testen, sondern kann auch bereits alleine Erkenntnisse über die Entstehung des Universums liefern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Arbeiten zum SKA-MPG über ein Verbundforschungsprojekt, das von der Universität Bielefeld koordiniert wird. 


Prof. Dr. Dominik Schwarz und Dr. Aritra Basu von der Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik und Kosmologie. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Dominik Schwarz und Dr. Aritra Basu von der Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik und Kosmologie. Foto: Universität Bielefeld
„Das SKA-MPG Teleskop in Südafrika wird uns dabei helfen, die kosmische Hintergrundstrahlung zu verstehen“, sagt Dr. Aritra Basu, Erstautor der Studie und Physiker in der Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik und Kosmologie der Universität Bielefeld. Die kosmische Hintergrundstrahlung ist Licht im Mikrowellenbereich, das kurz nach dem Urknall entstanden ist. Ihre Erforschung gibt Aufschluss über die Entstehung des Universums. „Messungen der kosmischen Hintergrundstrahlung werden jedoch von anderen Effekten im Vordergrund verzerrt – zum Beispiel durch ultraschnelle Elektronen im magnetischen Feld der Milchstraße. Um die kosmische Hintergrundstrahlung messen zu können, müssen wir daher die Details dieser Effekte kennen. In unserer Studie haben wir gezeigt, dass das neue Teleskop geeignet ist, die Vordergrundstrahlung zu untersuchen“, so Basu.

Das Modell des fertigen SKA-MPG Teleskops. Foto: MPIfR/A. Basu et al.
Das Modell des fertigen SKA-MPG Teleskops. Foto: MPIfR/A. Basu et al.
Das SKA-MPG Teleskop wurde gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn und der Firma MT-Mechatronics GmbH entwickelt. Das Kürzel „MPG“ steht für die Max-Planck-Gesellschaft, die das Teleskop finanziert. Das Radioteleskop hat einen Durchmesser von 15 Metern und kann Signale zwischen 1,7 und 3,5 Gigaherz empfangen. Momentan wird es in der südafrikanischen Karoo-Wüste aufgebaut. Einen ersten regulären Einsatz erwartet der Projektleiter für das Teleskop, Dr. Gundolf Wieching vom MPIfR, für Herbst 2019.

Das SKA-MPG Teleskop wird momentan in der südafrikanischen Karoo-Wüste aufgebaut. Foto: South African Radio Astronomy Observatory (SARAO)
Das SKA-MPG Teleskop wird momentan in der südafrikanischen Karoo-Wüste aufgebaut. Foto: South African Radio Astronomy Observatory (SARAO)
Das Radioteleskop ist in erster Linie als Prototyp für einen Teil des SKAs geplant, der Signale aus einem mittleren Radiofrequenzbereich empfängt. Bewährt sich der Prototyp in einer Reihe von Tests, werden etwa 200 solcher Teleskope für das SKA in Südafrika gebaut. Das SKA wird neben mittleren auch niedrige Radiofrequenzen beobachten. Dieses zweite Instrument soll aus tausenden kleinen Radioantennen bestehen, die miteinander kombiniert werden können und ein riesiges Radioteleskop simulieren. Die beiden Teile des SKA erstrecken sich dann über einen Quadratkilometer in Australien und Südafrika – daher der Name „Square Kilometre Array“. „Schon mit unserem Prototyp sind wir durch ein cleveres Design für das Teleskop und neue Entwicklungen in Empfänger- und Backendtechnologie in der Lage, tief in das Universum zu blicken.“, sagt Dr. Hans-Rainer Klöckner, Astrophysiker am MPIfR. „Ich bin gespannt, was wir erst entdecken werden, wenn 200 von diesen Teleskopen für das SKA synchronisiert werden.“ Mit dem SKA sollen zum Beispiel Gravitationswellen und Dunkle Energie erforscht oder Einsteins Relativitätstheorie unter extremen Bedingungen getestet werden.

Das SKA wird die erste globale Wissenschaftsorganisation mit Standorten auf drei Kontinenten sein: Australien, Afrika und Europa. Hinzu kommen über die ganze Erde verteilte Datenzentren. Eine besondere Herausforderung liegt im Umgang mit dem riesigen Datenvolumen: Das SKA wird pro Jahr über 600 Petabyte Beobachtungsdaten sammeln, das entspricht der Speicherkapazität von mehr als einer halben Million Laptops. 

Die deutschen Forschungseinrichtungen, die an den Vorarbeiten zum SKA beteiligt sind, haben sich im „German Long Wavelength Consortium“ zusammengeschlossen, darunter die Universität Bielefeld. Zu den Projekten des Konsortiums zählt auch D-MeerKAT, in dem der Prototyp SKA-MPG Teleskop evaluiert wird – zum Beispiel durch die nun veröffentlichte Studie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert D-MeerKAT als Verbundforschungsprojekt. Professor Dr. Dominik Schwarz, Leiter der Bielefelder Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik und Kosmologie, koordiniert D-MeerKAT. „Unsere Untersuchungen mit dem SKA-MPG Teleskop bilden einen eigenständigen wichtigen Beitrag zur modernen Kosmologie – mit viel Arbeit und ein bisschen Glück können wir ein neues Fenster zum Verständnis des Urknalls aufstoßen“, sagt Schwarz.

Originalveröffentlichung:
Aritra Basu, Dominik J. Schwarz, Hans-Rainer Klöckner, Sebastian von Hausegger, Michael Kramer, Gundolf Wieching, Blakesley Burkhart: CMB Foreground Measurements through Broad-Band Radio Spectro-Polarimetry: Prospects of the SKA-MPG Telescope. MNRAS, https://doi.org/10.1093/mnras/stz1637, erschienen am 24. Juli 2019. Reprint in arXiv: https://arxiv.org/pdf/1906.04788.pdf

Weitere Informationen:
•  „Astronomen wollen Atlas des Weltalls erstellen“ (Pressemitteilung vom 19.01.2015), https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/astronomen_wollen_atlas_des_weltalls
• Webseite des D-MeerKAT-Projekts: https://www.glowconsortium.de/index.php/en/meerkat-about/d-meerkat
• Webseite des SKA-Projekts: https://www.skatelescope.org/ 

Kontakt:
Prof. Dr. Dominik Schwarz, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-6223
E-Mail: dschwarz@physik.uni-bielefeld.de

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld (Nr. 80/2019)

$
0
0
• Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland ist neue Direktorin des CIAS
• Professorin Dr. Elke Winter forscht als Humboldt-Stipendiatin in Bielefeld
• Professor Dr. Karl-Josef Dietz Vorsitzender des Nationalkomitees der Biologiewissenschaft
• Professor Dr. Markus Artz im Vorstand der Bankrechtlichen Vereinigung


Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland Foto: Phillipp Ottendörfer
Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland Foto: Philipp Ottendörfer
Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland (39) ist zur neuen Direktorin des Center for InterAmerican Studies (CIAS) gewählt worden. Das CIAS ist eine fakultätsübergreifende Einrichtung der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie sowie der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld, die sich in Forschung und Lehre mit dem amerikanischen Doppelkontinent auseinandersetzt. Das CIAS wurde 2011 gegründet und fungiert seither als Dach für diverse Drittmittelprojekte, wie zum Beispiel die vom BMBF geförderten Projekte „Die Amerikas als Verflechtungsraum“, "Entangled Black Americas" und das Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS). Eleonora Rohland ist seit 2015 Juniorprofessorin für die Verflechtungsgeschichte der Amerikas an der Universität Bielefeld. Sie hat 2014 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Zuvor war sie Promotionsstipendiatin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), wo sie unter anderem das Graduiertenkolleg „Herausforderung der Demokratie durch den Klimawandel“ koordinierte.


Professorin Dr. Elke Winter
Professorin Dr. Elke Winter
Professorin Dr. Elke Winter, Professorin für Soziologie an der University of Ottawa (Kanada) hat ein Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler erhalten, das sie an die Universität Bielefeld und die Universität Konstanz führt. Im Sommersemester 2019 und im Sommersemester 2020 erforscht sie Fragen der Migration, Ethnizität, Multikulturalität, nationalen Identität und Staatsbürgerschaft. Insbesondere arbeitet sie an einer Studie zu Flüchtlings- und Einwanderungsintegration mit Schwerpunkt Deutschland und Europa. Elke Winter ist zu Gast in der von Professor Dr. Thomas Faist geleiteten Arbeitsgruppe "Transnationale Beziehungen, Entwicklung- und Migrationssoziologie" an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Die Arbeitsgruppe befasst sich insbesondere mit den Themen Klimawandel, Umweltzerstörung und Migration, Mitgliedschaft und Staatsbürgerschaft, zunehmende Formen der Mobilität (z.B. internationale Studierende), soziale Ungleichheiten in der Migration und der transnationalen sozialen Frage. Elke Winter lehrt und forscht an der School of Sociological and Anthropological Studies der University of Ottawa. Sie ist außerdem Mitglied des Center for Interdisciplinary Research on Citizenship and Minorities (CIRCEM) der Universität, wo sie den thematischen Schwerpunkt Migration, Pluralismus und Citizenship leitet. Zudem ist sie Mitglied der Royal Society of Canada's College of New Scholars, Artists and Scientists, der Nationale Akademie der Wissenschaften von Kanada.


Prof. Dr. Karl-Josef Dietz Foto: Kim-Christian Meyer
Prof. Dr. Karl-Josef Dietz Foto: Kim-Christian Meyer
Professor Dr. Karl-Josef Dietz (62) ist im Juni von den biologischen Fachgesellschaften zum Vorsitzenden des Deutschen Nationalkommitees (DNK) der International Union of Biological Sciences gewählt worden. Das Deutsche Nationalkomitee vertritt die wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Interessen seiner Mitglieder in den internationalen Verbänden der International Union of Biological Sciences (IUBS), der International Union of Microbiological Societies (IUMS) sowie dem International Council of Science (ICSU).


Professor Dr. Markus Artz
Professor Dr. Markus Artz
Professor Dr. Markus Artz, Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld, ist Ende Juni in den Vorstand der Bankrechtlichen Vereinigung gewählt worden. Die "Bankrechtliche Vereinigung-Wissenschaftliche Gesellschaft für Bankrecht e.V." verfolgt den Zweck, die wissen-schaftliche Behandlung aller das Bankrecht betreffenden Fragen zu fördern. Sie bringt Juris-tinnen und Juristen aller Berufsrichtungen miteinander ins Gespräch, um im Rahmen von Vor-tragsveranstaltungen einen Gedankenaustausch über nationale und internationale bank-rechtliche Fragen zu ermöglichen. Markus Artz (Jahrgang 1969) ist seit 2009 Professor an der Universität Bielefeld und lehrt und forscht zu Bürgerlichem Recht, Europäischem Privatrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsvergleichung.


Professor Dr. Wolfgang Greiner ist erneut für vier Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen berufen worden. Das Insti-tut erstellt fachlich unabhängige Gutachten beispielsweise zu Arzneimitteln und Verfahren der Diagnose und Früherkennung. Wolfgang Greiner (Jahrgang 1965) lehrt und forscht seit 2005 „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld.

 


Ein Zentrum für Informationsdienste zu Big Data (81/2019)

$
0
0

Technische Fakultät gründet Institut für Bioinformatik-Infrastruktur

Wenn es um die Forschung mit großen Datenmengen geht, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Spezialwissen, leistungsstarke Rechner und ausgeklügelte Software angewiesen, um mit diesen Big Data zurechtkommen und sie zu analysieren. Das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) unterstützt künftig Forschende in den Lebenswissenschaften mit Expertise und IT-Lösungen für Big Data. Um seine Informationsdienste anzubieten, erforscht und entwickelt das BIBI in Zukunft neue Methoden und Technologien für die computergestützte Analyse lebenswissenschaftlicher Daten. Mit seiner ersten Mitgliederversammlung feiert das neue Institut der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld am Mittwoch, 31. Juli, seine Gründung.


Prof. Dr. Jens Stoye, Spezialist für Genominformatik, leitet das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) kommissarisch. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Jens Stoye, Spezialist für Genominformatik, leitet das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) kommissarisch. Foto: Universität Bielefeld
„Die Datenmengen, mit denen wir in den Lebenswissenschaften arbeiten, wachsen kontinuierlich an. Das macht die Analyse und die Speicherung zu einer großen Herausforderung“, sagt Professor Dr. Jens Stoye von der Forschungsgruppe Genominformatik der Technischen Fakultät. Er ist kommissarischer Leiter des neuen Instituts.

Technologien schaffen, um vorhandene „Datenschätze“ zu erschließen
„Wir wollen sicherstellen, dass wir auch künftig die Massen an Daten beherrschen und systematisch und zügig auswerten können. Deshalb befassen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am BIBI mit der Erforschung neuer Technologien für Big Data. Sie untersuchen außerdem, welche Services Forschende in den Lebenswissenschaften brauchen, um große Datenmengen handhaben zu können“, erklärt Stoye.

Dazu gehört zum Beispiel die Frage, wie die Daten effizient, also auch ressourcensparsam verarbeitet werden können. „Es geht auch darum, Standards zu entwickeln – zum Beispiel dafür, in welchen Schritten die Analysen ablaufen. Nur so lassen sich Ergebnisse vergleichen, die an verschiedenen Standorten gewonnen werden.“ Hinzu kommt, dass die Lebenswissenschaften in den vergangenen Jahren massenhaft frei verfügbare Forschungsdaten produziert haben. Um solche Forschungsergebnisse zu ordnen und leichter zugänglich zu machen, sind leistungsstarke Informationsinfrastrukturen nötig, wie sie am BIBI erforscht werden.

Verbindung mit dem Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur
Das BIBI ist mit dem Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur verbunden, dessen Geschäftsstelle am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld angesiedelt ist. Das Netzwerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und baut seit 2015 als Service für Forschende in Wissenschaft und Industrie eine bundesweit kostenfrei verfügbare Bioinformatik-Infrastruktur auf. Ein Ergebnis ist die „de.NBI-Cloud“– ein System aus Hochleistungsrechnern mit mehr als 16.000 Prozessoren und Analysesoftware für genetische Daten.

Das Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI) wird derzeit als befristetes Großprojekt gefördert. Das BIBI verfolgt das Ziel eine dauerhafte Finanzierung des Netzwerks zu erreichen. Dafür arbeitet das neue Institut mit dem Kölner Informationszentrum Lebenswissenschaften (ZB MED) zusammen und strebt gemeinsam mit diesem die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft an. „Die Verstetigung des Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur, das in allen Bundesländern Standorte unterhält, erweist sich als komplexe Aufgabe, die hoffentlich durch die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft gelöst werden kann“, sagt Professor Dr. Alfred Pühler, der Koordinator des de.NBI und Senior Research Professor am CeBiTec.

Gemeinsame Professur mit Kölner Informationszentrum Lebenswissenschaften

Zu der Partnerschaft mit ZB MED gehört, dass die Universität Bielefeld mit ZB MED eine neue Professur für Service Science (Dienstleistungswissenschaft) eingerichtet hat. Das Berufungsverfahren läuft aktuell. Die künftige Inhaberin oder der Inhaber der Professur wird die Leitung des BIBI von Jens Stoye übernehmen.

„Beide Institute versorgen die Forschenden in den Lebenswissenschaften mit wichtigen IT-Lösungen, Daten und wissenschaftlicher Literatur“, sagt der Leiter des ZB Med, Professor Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann. „Innovative Ansätze, die alle drei Komponenten zusammenführen, leisten ihren Beitrag, um die Spitzenforschung in Deutschland auf einem hohen Niveau zu halten. Unsere gemeinsame wissenschaftliche Arbeit – zum Beispiel in der mikrobiellen Bioinformatik – macht es möglich, neue anspruchsvolle Informationsdienste anzubieten.“

Schon jetzt hat das im Juni gegründete BIBI mehr als 30 Mitglieder. Ab Oktober kommen weitere Mitglieder hinzu. Dann nimmt die von der Universität Bielefeld finanzierte Graduiertenschule „Digitale Infrastruktur für die Lebenswissenschaften“ am BIBI ihre Arbeit auf. Anfangs zehn, später bis zu 20 Promovierende werden der Graduiertenschule angehören. Die Nachwuchsforschenden entwickeln neue Techniken für die Analyse lebenswissenschaftlicher Daten. Diese Techniken werden in Zukunft über die de.NBI-Cloud den Nutzern in Deutschland kostenfrei angeboten.

Weitere Informationen:

•    Website des Instituts: http://bibi.uni-bielefeld.de 
•    „Zusammenarbeit von ZB MED mit Bioinformatik-Netzwerk“ (Pressemitteilung vom 26.10.2018): https://bit.ly/2GuIDUf

Kontakt:

Prof. Dr. Jens Stoye, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Tel: 0521-106 3852
E-Mail: jens.stoye@uni-bielefeld.de

 

Jubiläumsaktion: Bielefeld zählt weiter (Nr. 82/2019)

$
0
0
Rätselaktion der Fakultät für Mathematik zum 50-jährigen Bestehen

Knobeln und Rätseln ist sehr beliebt – es gibt kaum eine Zeitung ohne Kreuzworträtsel, es gibt Sudoku als App oder Rätselhefte. Wir wäre es, die Stadtbahnfahrt zur Arbeit oder zum Einkauf fürs Knobeln zu nutzen? Die Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld macht dies ab dem 5. August mit vier Rätselaufgaben möglich. Mit der Aktion „Bielefeld zählt weiter – knobeln & gewinnen“ möchte die Fakultät der Bielefelder Bevölkerung in ihrem Jubiläumsjahr den Spaß an Mathematik näherbringen und geht mit Unterstützung von moBiel erneut in eine Knobelrunde.


Carsten Lange, moBiel, und Dr. Guido Elsner (v.l.) bereiten die Matherätselaktion in den Bielefelder Stadtbahnen vor. Am Montag, 5. August, geht’s los. Foto: Universität Biele-feld
Carsten Lange, moBiel, und Dr. Guido Elsner (v.l.) bereiten die Matherätselaktion in den Bielefelder Stadtbahnen vor. Am Montag, 5. August, geht’s los. Foto: Universität Bielefeld
Die Fakultät für Mathematik, die als Gründungsfakultät der Universität ebenfalls in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, knüpft mit dieser Aktion an die Rätsel aus dem Jahr der Mathematik 2008 an. Damals fand unter dem Motto „Mathematik – alles, was zählt“ in den Bielefelder Stadtbahnen die Rätselaktion „Bielefeld zählt – knobeln & gewinnen“ statt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hatten sich damals beteiligt.

Die Fakultät hat diesmal vier Rätselaufgaben aus verschiedenen Bereichen der Mathematik ausgewählt: aus der Geometrie, der Logik, der angewandten Mathematik und es gibt eine Rechenaufgabe. Die vier Rätsel sind auf insgesamt 80 Plakatflächen in allen Stadtbahnlinien zu finden – dafür sorgt der Kooperationspartner moBiel. „Die Rätsel bestehen aus Teilaufgaben“, erklärt Dr. Guido Elsner, Organisator der Aktion. „Alle sollen soweit knobeln wie sie können und auch die Lösungen der Teilaufgaben einreichen. Wir haben versucht unterschiedliche Schwierigkeitsgrade in die Rätsel einzubauen, damit für jede und jeden etwas dabei ist. Außerdem interessieren uns die Lösungswege, die die Menschen gefunden haben.“

Alle Bielefelderinnen und Bielefelder und auch Gäste können sich an der Rätselaktion beteiligen. Die gefundenen Lösungen können auf der Internetseite, per E-Mail (zaehlt@uni-bielefeld.de), bis zum 9. September eingesandt werden. Die Auflösung der Rätsel und die Verlosung der Gewinne unter den Einsendungen werden im Rahmen des Uni.Stadt.Fest am 15. September auf der moBiel-Bühne im Bürgerpark stattfinden. Als erster Preis winkt ein Besuch des Mathematikums in Gießen.

•    Genauere Informationen zu der Auflösung können ab dem 5. August auf der Internetseite nachgelesen werden.
•    Weitere Informationen zum Uni.Stadt.Fest


Kontakt:
Dr. Guido Elsner, Universität Bielefeld
Fakultät für Mathematik
Telefon: 0521 106-4781
E-Mail: zaehlt@uni-bielefeld.de

Universität trauert um Alt-Rektor Professor Helmut Skowronek (Nr. 83/2019)

$
0
0
Im Alter von 87 Jahren ist der ehemalige Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Helmut Skowronek, am 26. Juli in Bielefeld verstorben. Auch nach seiner Emeritierung blieb der Psychologe Skrowonek der Universität als Osteuropa-Beauftragter noch verbunden und betreute die Kooperationen zwischen der Universität Bielefeld und osteuropäischen Hochschulen.

Prof. Dr. Helmut Skowronek, ehemaliger Rektor der Universität Bielefeld.  Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Helmut Skowronek, ehemaliger Rektor der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Helmut Skowronek wurde 1971 Professor für Pädagogische Psychologie in Bielefeld und zugleich Gründungsdekan seiner Fakultät, die damals noch die Fächer Pädagogik, Psychologie und Philosophie vereinte. Er war leidenschaftlicher Hochschullehrer und allgemein hochanerkannter Experte für Pädagogische Psychologie. Das von ihm mitentwickelte Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten hat Standards gesetzt.

Von 1983 bis 1989 war Skowronek zunächst Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung, von 1992 bis 1996 dann dritter Rektor der Universität Bielefeld als Nachfolger von Professor Dr. Karl Peter Grotemeyer und Professor Dr. Ernst Mestmäcker.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer:“ Die Universität ist Helmut Skowronek zu großem Dank verpflichtet. Er hat die schwierige Aufgabe übernommen, nach 23 Jahren Ära Karl Peter Grotemeyer die Geschicke der Universität zu lenken. In seiner Zeit an der Spitze der Universität, aber auch darüber hinaus, hat er sich mit großem Kampfgeist für die Interessen der Universität eingesetzt und viel für ihr Ansehen im In- und Ausland getan.“

Helmut Skowronek, 1931 in Breslau geboren, hat sich zudem aus tiefer Überzeugung und aufgrund prägender Erlebnisse aus Krieg und Nachkriegszeit für eine polnisch-deutsche Aussöhnung eingesetzt. Als Hochschullehrer und Rektoratsmitglied setzte er sich demgemäß immer für ein Stipendienprogramm an der Universität Bielefeld und allgemein die Förderung von polnischen Studierenden ein. Später richtete er gemeinsam mit seiner Frau aus privaten Mitteln eine Stiftung ein, die mit Stipendien Studierende und Doktoranden aus Polen unterstützt hat. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und Versöhnung war er 1998 mit dem „Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen" ausgezeichnet worden. 2011 erhielt Skowronek für seine herausragenden Verdienste als Wissenschaftler die Eh-rendoktorwürde der Warschauer Hochschule für Sozial- und Kulturwissenschaften.

Vorausschauende Datenbrille für Montage und Logistik (Nr. 84/2019)

$
0
0

Universität und Fachhochschule kooperieren für Projekt „Avikom“ mit acht regionalen Partnern

Das neue Forschungsprojekt „Avikom“ entwickelt ein intelligentes audiovisuelles Assistenzsystem für Beschäftigte in Montage und Logistik. Das System soll Beschäftigte künftig mit Handlungshinweisen über visuelle Einblendung und Sprache unterstützen und kann so auch bei Anlernprozessen assistieren. Die Datenbrille mit speziellem Headset liefert Informationen genau dann, wenn sie gebraucht werden. Die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld kooperieren für das Projekt mit vier regionalen Unternehmen, den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld und zwei Branchenvereinen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Europäische Sozialfonds (ESF) fördern die neue Forschung bis April 2022. Insgesamt werden 2,4 Millionen Euro für das Projekt aufgewendet.


Der Kognitionspsychologe Prof. Dr. Thomas Schack vom Exzellenzcluster CITEC koordiniert das neue Projekt zur vorausschauenden Datenbrille. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Der Kognitionspsychologe Prof. Dr. Thomas Schack vom Exzellenzcluster CITEC koordiniert das neue Projekt zur vorausschauenden Datenbrille. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„In modernen Montage- und Logistikprozessen werden auch heute noch wesentliche Arbeiten von Hand erledigt. Das neue System soll bei solchen Tätigkeiten assistieren“, sagt Professor Dr. Thomas Schack, der die Forschungsgruppe „Neurokognition und Bewegung – Biomechanik“ der Universität Bielefeld leitet. Schack koordiniert das Projekt Avikom. Seine Gruppe gehört zur Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft und ist am Exzellenzcluster CITEC beteiligt. „Heutzutage werden oftmals individuell angepasste Produkte in Auftrag gegeben, die dann als Sonderanfertigungen und Kleinserien hergestellt werden. Beschäftigte in der Montage müssen dafür von Produkt zu Produkt unterschiedliche Abläufe beherrschen. Bislang erhalten sie die Anleitungen dafür häufig als Printdokumente und haben so nur eine Hand für die Montage frei. Das ist umständlich und unproduktiv, weil sie sich sowohl auf das Ablesen als auf die Montage konzentrieren müssen. Die Avikom-Brille dagegen gibt vorausschauende und individuell zugeschnittene Unterstützung.“

Kognitives und mobiles Assistenzsystem
Die Avikom-Brille arbeitet mit Augmented Reality (erweiterter Realität) und blendet im Sichtfeld Zusatzinformationen ein. Zudem kombinieren die Forschenden sie mit einem intelligenten Kopfhörer mit Mikrofon (Headset for Augmented Auditive Reality, HEA²R), entwickelt von einem Gründungs-projekt des Instituts für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM) der Fachhochschule Bielefeld. Darüber kann das Avikom-System ähnlich wie ein Navigationssystem mit der Nutzerin oder dem Nutzer sprechen. „Auch können sich Beschäftigte in lauten Produktionszonen über das Gerät miteinander unterhalten, ohne dass sie der Umgebungslärm stört“, sagt Professor Dr. Joachim Waßmuth vom ISyM. „Dafür ist das System mit einem intelligenten Verfahren zur Störschallunterdrückung ausgestattet“.

Avikom steht für: Audiovisuelle Unterstützung durch ein kognitives und mobiles Assistenzsystem. „Das Besondere an unserem Assistenzsystem ist, dass es nicht einfach Handlungsanweisungen vorgibt. Es kennt die nutzende Person, erfasst die aktuelle Situation, erkennt also eigenständig Objekte und Handlungsschritte und richtet seine Unterstützung danach aus“, sagt Thomas Schack. Damit sich das System auf die jeweiligen Nutzerinnen und Nutzer einstellen kann, werden die Fertigkeiten der Beschäftigten vorab über eine softwarebasierte Diagnostik erfasst. Die Software soll so vorausschauend diagnostizieren, welche Schwierigkeiten die Personen bei unterschiedlichen Arbeitsprozessen haben. Auf dieser Basis können über das System individualisierte Hinweise gegeben werden, um die Beschäftigten gezielt und motivierend zu unterstützen. „Damit bietet die Avikom-Brille eine ausgezeichnete Möglichkeit, technische Unterstützung an die Bedürfnisse der Beschäftigten individuell anzupassen“, sagt Professor Dr. Günter Maier von der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft. Er ist mit seiner Forschungsgruppe „Arbeits- und Organisationspsychologie“ an dem Projekt beteiligt.

Anwendungsszenarien
In dem neuen Projekt erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Anwendungsszenarien, die von den vier am Projekt beteiligten Unternehmen kommen. Die Tests des Systems laufen mit Beschäftigten in den Unternehmen.
•    Avikom kommt etwa in Frage, um Ausbilderinnen und Ausbilder zu entlasten. So könnten Auszubildende sich mit der Datenbrille als Assistenzsystem mit Abläufen in der Werkhalle vertraut machen.
•    Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Fernunterstützung bei der Reparatur von Maschinen. So kann ein Mechaniker, dem Spezialwissen für eine Reparatur fehlt, sich über die Datenbrille von einer Expertin unterstützen lassen. Die Expertin muss nicht anreisen, sondern sieht gewissermaßen durch die Brille des Mechanikers, kann über den Kopfhörer kommentieren und kann Hinweise einblenden. Sie kann zum Beispiel einen Pfeil auf eine mögliche Fehlerkomponente setzen.
•    In der Lagerlogistik kann die Brille zum Beispiel dafür sorgen, dass die Beschäftigten keine ausgedruckten Aufträge mehr benötigen, sondern eingeblendet oder angesagt bekommen, welche Waren zusammengestellt werden müssen. Die Brille kann Beschäftigte durch das Warenlager zu den jeweiligen Artikeln navigieren, sodass sie nicht immer wieder zum Zentralrechner zurückge-hen müssen.

Der Vorgänger der Avikom-Brille kann zum Beispiel Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderung bei der Montage von Vogelhäuschen unterstützen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Der Vorgänger der Avikom-Brille kann zum Beispiel Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderung bei der Montage von Vogelhäuschen unterstützen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Die Vorgängerprojekte
Avikom führt die Forschungsarbeit aus drei vorangegangenen Projekten zusammen. So baut es auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts „Adamaas“ auf. Über drei Jahre entwickelten Forschende des Exzellenzclusters CITEC eine Datenbrille, um vor allem älteren und kognitiv beeinträchtigten Menschen den Alltag zu erleichtern. Die Brille kann zum Beispiel dabei helfen, einen digitalen Kaffeeautomaten zu bedienen. Auch kann sie in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung die Montage eines Vogelhäuschens unterstützen. Adamaas wurde 2018 im Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ gewürdigt. Avikom greift darüber hinaus auf das im EXIST-Förderprojekt HEA²R entwickelte intelligente Headset zurück. Mit Blick auf psychologische Arbeitsgestaltung knüpft das Projekt an die Ergebnisse des Projekts „Arbeit 4.0 – Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft“ an. Dieses Projekt untersuchte, wie sich die digitale Transformation auf die Arbeitswelt und die Beschäftigten in kleinen und mittelständischen Unternehmen auswirkt.

Die Partner
Mit einem Auftakttreffen im CITEC hat jetzt die Arbeit im Projekt Avikom begonnen. An dem Projekt sind außer den zwei Forschungsgruppen der Universität Bielefeld beteiligt: das Institut für Systemdynamik und Mechatronik der Fachhochschule Bielefeld, die Unternehmen Euscher und Dreckshage (beide aus Bielefeld), Fischer Panda (Paderborn) und MIT Systemarmaturen (Vlotho). Assoziierte Transferpartner sind die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, das Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft (BOW) und das Netzwerk OWL Maschinenbau (alle in Bielefeld).

Weitere Informationen:

•    Avikom-Projektsteckbrief: https://bit.ly/2Y2PTkT
•    Zum Projekt Adamaas: „Ausgezeichnete Brille unterstützt beim Bauen und Backen“ (Pressemit-teilung vom 04.06.2018): https://bit.ly/2xD9NpG
•    Zum Projekt „Arbeit 4.0 – Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft“: https://bit.ly/2YwXp2G
•    Zum Projekt HEA2R: https://www.hea2r.com/

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Schack, Universität Bielefeld,
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521/106-6432, E-Mail: thomas.schack@uni-bielefeld.de 

Personalien aus der Universität Bielefeld (Nr. 38/2018)

$
0
0
  • Dr. Faraj Remmo mit Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet
  • Professor Wilfried Raussert wiedergewählt zum Direktor der internationalen Gesellschaft für Inter-America-Studien
Dr. Faraj Remmo.
Dr. Faraj Remmo.
Dr. Faraj Remmo
ist gestern (10.04.2018) mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Den Orden überreichte Oberbürgermeister Pit Clausen im Rahmen einer Feierstunde im Bielefelder Rathaus. Der 49-jährige Remmo erhält die Auszeichnung für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement für Integration und Inklusion. Sein Einsatz gilt Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und einem barrierefreien Studium an der Universität Bielefeld. Außerdem engagiert sich Remmo als Kurde für das vertrauensvolle Miteinander von jungen Deutschen, Türken und Kurden sowie für mehr interkulturelle Orientierung und Öffnung von Institutionen und Einrichtungen. Faraj Remmo ist seit 2013 Mitarbeiter des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL), Projekt "Diversity und Partizipation". Zuvor hat er an der Universität Bielefeld Pädagogik und Soziologie studiert und 2010 promoviert. Geboren im Libanon, aufgewachsen in Deutschland, ist er seit 1990 nach einem Badeunfall querschnittsgelähmt. Für seinen Einsatz für interkulturelle, diskursive Prozesse der Toleranz, Akzeptanz und Verständigung wurde Faraj Remmo bereits 2014 mit dem Bielefelder Integrationspreis ausgezeichnet. Mit der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dankt der Staat für herausragende persönliche Leistungen für das Gemeinwohl.

Prof. Dr. Wilfried Raussert.
Prof. Dr. Wilfried Raussert.
Professor Dr. Wilfried Raussert wurde während der Tagung der International Association of Inter-American Studies in Coimbra, Portugal, einstimmig zum Leitenden Direktor der internationalen Gesellschaft bis einschließlich 2020 wiedergewählt. Die Gesellschaft behält somit ihren Sitz am Center for InterAmerican Studies (CIAS) der Universität Bielefeld. Die Beiräte der Gesellschaft würdigten insbesondere das von Raussert 2016 mitgegründete internationale Netzwerk The Black Americas / las Américas negras als erste zentrale Fokusgruppe der Gesellschaft für dessen wissenschaftliche und politische Schlagkraft. Das Netzwerk verfolgt seit zwei Jahren einen intensiven Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Politik mit Blick auf afrostämmige Kulturen von Brasilien bis Kanada. Die zweite internationale Konferenz mit dem Titel Black Power: Political and Cultural Movements findet am 18. und 19. Oktober 2018 am CIAS statt. Professor Raussert ist seit 2006 Professor für nordamerikanische Literatur und Kultur sowie InterAmerikanische Studien an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld.


Ein Zentrum für Informationsdienste zu Big Data (81/2019)

$
0
0

Technische Fakultät gründet Institut für Bioinformatik-Infrastruktur

Wenn es um die Forschung mit großen Datenmengen geht, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Spezialwissen, leistungsstarke Rechner und ausgeklügelte Software angewiesen, um mit diesen Big Data zurechtkommen und sie zu analysieren. Das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) unterstützt künftig Forschende in den Lebenswissenschaften mit Expertise und IT-Lösungen für Big Data. Um seine Informationsdienste anzubieten, erforscht und entwickelt das BIBI in Zukunft neue Methoden und Technologien für die computergestützte Analyse lebenswissenschaftlicher Daten. Mit seiner ersten Mitgliederversammlung feiert das neue Institut der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld am Mittwoch, 31. Juli, seine Gründung.


Prof. Dr. Jens Stoye, Spezialist für Genominformatik, leitet das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) kommissarisch. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Jens Stoye, Spezialist für Genominformatik, leitet das neue Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) kommissarisch. Foto: Universität Bielefeld
„Die Datenmengen, mit denen wir in den Lebenswissenschaften arbeiten, wachsen kontinuierlich an. Das macht die Analyse und die Speicherung zu einer großen Herausforderung“, sagt Professor Dr. Jens Stoye von der Forschungsgruppe Genominformatik der Technischen Fakultät. Er ist kommissarischer Leiter des neuen Instituts.

Technologien schaffen, um vorhandene „Datenschätze“ zu erschließen
„Wir wollen sicherstellen, dass wir auch künftig die Massen an Daten beherrschen und systematisch und zügig auswerten können. Deshalb befassen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am BIBI mit der Erforschung neuer Technologien für Big Data. Sie untersuchen außerdem, welche Services Forschende in den Lebenswissenschaften brauchen, um große Datenmengen handhaben zu können“, erklärt Stoye.

Dazu gehört zum Beispiel die Frage, wie die Daten effizient, also auch ressourcensparsam verarbeitet werden können. „Es geht auch darum, Standards zu entwickeln – zum Beispiel dafür, in welchen Schritten die Analysen ablaufen. Nur so lassen sich Ergebnisse vergleichen, die an verschiedenen Standorten gewonnen werden.“ Hinzu kommt, dass die Lebenswissenschaften in den vergangenen Jahren massenhaft frei verfügbare Forschungsdaten produziert haben. Um solche Forschungsergebnisse zu ordnen und leichter zugänglich zu machen, sind leistungsstarke Informationsinfrastrukturen nötig, wie sie am BIBI erforscht werden.

Verbindung mit dem Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur
Das BIBI ist mit dem Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur verbunden, dessen Geschäftsstelle am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld angesiedelt ist. Das Netzwerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und baut seit 2015 als Service für Forschende in Wissenschaft und Industrie eine bundesweit kostenfrei verfügbare Bioinformatik-Infrastruktur auf. Ein Ergebnis ist die „de.NBI-Cloud“– ein System aus Hochleistungsrechnern mit mehr als 16.000 Prozessoren und Analysesoftware für genetische Daten.

Das Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI) wird derzeit als befristetes Großprojekt gefördert. Das BIBI verfolgt das Ziel eine dauerhafte Finanzierung des Netzwerks zu erreichen. Dafür arbeitet das neue Institut mit dem Kölner Informationszentrum Lebenswissenschaften (ZB MED) zusammen und strebt gemeinsam mit diesem die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft an. „Die Verstetigung des Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur, das in allen Bundesländern Standorte unterhält, erweist sich als komplexe Aufgabe, die hoffentlich durch die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft gelöst werden kann“, sagt Professor Dr. Alfred Pühler, der Koordinator des de.NBI und Senior Research Professor am CeBiTec.

Gemeinsame Professur mit Kölner Informationszentrum Lebenswissenschaften

Zu der Partnerschaft mit ZB MED gehört, dass die Universität Bielefeld mit ZB MED eine neue Professur für Service Science (Dienstleistungswissenschaft) eingerichtet hat. Das Berufungsverfahren läuft aktuell. Die künftige Inhaberin oder der Inhaber der Professur wird die Leitung des BIBI von Jens Stoye übernehmen.

„Beide Institute versorgen die Forschenden in den Lebenswissenschaften mit wichtigen IT-Lösungen, Daten und wissenschaftlicher Literatur“, sagt der Leiter des ZB Med, Professor Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann. „Innovative Ansätze, die alle drei Komponenten zusammenführen, leisten ihren Beitrag, um die Spitzenforschung in Deutschland auf einem hohen Niveau zu halten. Unsere gemeinsame wissenschaftliche Arbeit – zum Beispiel in der mikrobiellen Bioinformatik – macht es möglich, neue anspruchsvolle Informationsdienste anzubieten.“

Schon jetzt hat das im Juni gegründete BIBI mehr als 30 Mitglieder. Ab Oktober kommen weitere Mitglieder hinzu. Dann nimmt die von der Universität Bielefeld finanzierte Graduiertenschule „Digitale Infrastruktur für die Lebenswissenschaften“ am BIBI ihre Arbeit auf. Anfangs zehn, später bis zu 20 Promovierende werden der Graduiertenschule angehören. Die Nachwuchsforschenden entwickeln neue Techniken für die Analyse lebenswissenschaftlicher Daten. Diese Techniken werden in Zukunft über die de.NBI-Cloud den Nutzern in Deutschland kostenfrei angeboten.

Weitere Informationen:

•    Website des Instituts: http://bibi.uni-bielefeld.de 
•    „Zusammenarbeit von ZB MED mit Bioinformatik-Netzwerk“ (Pressemitteilung vom 26.10.2018): https://bit.ly/2GuIDUf

Kontakt:

Prof. Dr. Jens Stoye, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Tel: 0521-106 3852
E-Mail: jens.stoye@uni-bielefeld.de

 

Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld nehmen Platz auf dem „Blauen Sofa“ (Nr. 85/2019)

$
0
0
Bogdal, Epple, Erhart und Esposito berichten am 3. September in der WissensWerkStadt über ihre Forschung und ihre Bücher

Publikation ist ein wichtiger Teil von Wissenschaft, Professorinnen und Professoren sind immer auch Autorinnen und Autoren. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Universität Bielefeld nehmen zwei ihrer Wissenschaftlerinnen und zwei ihrer Wissenschaftler Platz auf dem „Blauen Sofa“, dem gemeinsamen Autorenforum von Bertelsmann, ZDF, Deutschlandfunk Kultur und 3sat. Auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ist es zur festen Institution geworden; heute gilt es als eines der erfolgreichsten Literaturformate Deutschlands. Am Dienstag, den 3. September 2019, steht das „Blaue Sofa“ erstmals in der Bielefelder WissensWerkStadt. Die Universität und das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann laden gemeinsam ein. Moderiert wird die Veranstaltung von Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur) und Ariane Binder (3Sat, Kulturzeit). Der Einlass ist frei.


Über ihre Forschung und Bücher sprechen:

Professor Dr. Klaus-Michael Bogdal präsentiert sein Buch „Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung“, Berlin (Suhrkamp) 2011. (5. Aufl. 2013).

Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal. Foto: Universität Bielefeld
Man bezeichnete sie als „geborene Diebe und Lügner“ oder „unzähmbare Wilde“. Gleichzeitig schwärmte man von der „schönen Zigeunerin“ und bewunderte insgeheim das „Naturvolk“– der Blick auf die Sinti und Roma ist seit 600 Jahren geprägt von Faszination und Verachtung. Klaus-Michael Bogdals Werk untersucht die Darstellung der „Zigeuner“ in der europäischen Literatur und Kunst vom Spätmittelalter bis heute, von Norwegen bis Spanien, von England bis Russland. Auf der Grundlage von neuen Quellen, frühen Chroniken, Artefakten sowie Holocaust-Erinnerungen erzählt Bogdal eine epochen- und genreübergreifende Geschichte der Sinti und Roma.
Klaus-Michael Bogdal, geboren 1948, ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. 2013 wurde er für sein Buch mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 2019 erhielt er den Europäischen Kulturerbepreis / Europa Nostra Award der Europäischen Kommission für das RomArchive Berlin in der Kategorie Forschung, dessen wissenschaftlichem Beirat er als stellvertretender Vorsitzender angehörte.

Professorin Dr. Angelika Epple stellt ihre Forschung „Humboldt, der Rassismus und die Kunst des Vergleichens“ vor.

Prof’in. Dr. Angelika Epple Foto: Universität Bielefeld/Ph. Ottendörfer
Prof.’in Dr. Angelika Epple. Foto: Universität Bielefeld/Ph. Ottendörfer
Alexander von Humboldt ist bekannt für seine detailgenauen Vergleiche, die er als Naturforscher auf seinen Reisen um die Welt durchführte. In seiner Schrift über Kuba zeigte er sich aber auch als ver-gleichender Soziologe: Entsetzt vom Umgang mit den aus Afrika verschleppten Sklaven, unterlegte er seine humanitäre Argumentation mit Vergleichen. In den Vorlesungen zur vergleichenden Anatomie seines Göttinger Lehrers Johann Friedrich Blumenbach hatte er gelernt, dass alle Menschen zur gleichen Spezies gehörten. Zugleich freundete er sich auf Kuba mit dem Ökonomen und überzeug-ten Sklavenhalter Francisco di Arango y Parreño an, der ihn auf seine Vorzeigeplantagen einlud. Über Jahrzehnte hinweg standen die Gelehrten im Briefkontakt. Humboldt übernahm Arangos Auffassung, dass die Sklaverei nur allmählich abgeschafft werden sollte. War Humboldt doch von rassistischen Vergleichen geprägt?
Angelika Epple, geboren 1966, ist Professorin für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Bielefeld und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs „Praktiken des Vergleichens“. Sie untersucht unter anderem, wie Rassen und andere Stereotype erzeugt werden und welche Rolle dabei das Vergleichen spielt.

Professor Dr. Walter Erhart präsentiert sein Buch „Neil Young“ (Reclam) 2015.

Prof. Dr. Walter Erhart:   Foto: Universität Bielefeld/Ph. Ottendörfer
Prof. Dr. Walter Erhart. Foto: Universität Bielefeld/Ph. Ottendörfer
Neil Young zählt mit seiner hohen Stimme und seiner brachialen Gitarrentechnik neben Bob Dylan zu den wohl einflussreichsten Rock-Musikern aller Zeiten, sei es mit seinen sagenumwobenen Bands „Crazy Horse“ und „Stray Gators“ oder solo mit Gitarre und Mundharmonika. Von den Jungen wird der Kanadier verehrt wie kein Zweiter. Sein Leben spiegelt von Woodstock bis in die Gegenwart sowohl die musikalische als auch die gesellschaftliche Entwicklung Nordamerikas beispielhaft wider. Walter Erharts Buch zeichnet diese Linien ebenso kompetent wie begeistert nach.
Walter Erhart, geboren 1959, ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld.

Professorin Dr. Elena Esposito spricht über ihre Forschung „Die Zukunft der Vorhersage“.

Prof’in. Dr. Elena Esposito Foto: Universität Bielefeld/M.Adamski
Prof.’in Dr. Elena Esposito. Foto: Universität Bielefeld/M.Adamski

Was passiert in unserer Gesellschaft, wenn Algorithmen einzelne Ereignisse oder einzelne Personen vorhersagbar machen und die Unsicherheiten der Zukunft mindern? Die Zukunft im Voraus zu kennen, ist nicht nur von Vorteil. Tatsächlich ist für unsere Gesellschaft die Unsicherheit über die Zukunft auch eine Ressource. Verschiedene wirtschaftliche, staatliche und soziale Bereiche beruhen auf der Tatsache, dass niemand die Zukunft im Voraus kennen kann: Wir können nicht wissen, wer Schaden erleiden wird, krank wird oder Verbrechen begehen wird. Deshalb zahlen wir Versicherungsprämien und präventive Polizeiarbeit. Was passiert mit den stabilisierten Managementformen der Zukunft, wenn die gemeinsame Unsicherheit fehlt?
Elena Esposito, geboren 1960, ist Professorin für Soziologie an der Universität Bielefeld und der Universität Bologna in Italien. Ihre aktuelle Forschung zur algorithmischen Vorhersage wird mit einem Advanced Grant des European Research Council unterstützt. Ihre Promotion schrieb sie 1990 bei Niklas Luhmann.

Der Termin in Kürze:

Was?     „Das Blaue Sofa“ zum 50-jährigen Bestehen der Universität Bielefeld
Wann?     Dienstag, 03.09.2019
Wo?     WissensWerkStadt Bielefeld, Wilhelmstraße 3

Weitere Informationen:
https://www.das-blaue-sofa.de/

Über die Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld im Bundesland Nordrhein-Westfalen feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Als forschungsstarke Universität mit internationaler Ausstrahlung und innovativen Lehrkonzepten leistet die Universität Bielefeld einen wichtigen Beitrag zu einer fortschrittlichen und partizipativen Wissensgesellschaft. Sie ist ein attraktiver, familiengerechter Arbeits- und Studienort, der sich durch eine offene Kommunikationskultur, gelebte Interdisziplinarität, Vielfalt und die Freiheit zur persönlichen Entfaltung auszeichnet. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften. Eine Medizinfakultät befindet sich gerade in Gründung.

Über Das Blaue Sofa
Das Blaue Sofa ist das gemeinsame Autorenforum von Bertelsmann, dem ZDF und Deutschlandfunk Kultur und 3sat. Auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ist es zur festen Institution geworden. 2005 feierte Das Blaue Sofa in Berlin Premiere. 2011 eröffnete das Frankfurter Lesefest Open Books erstmalig mit einer Autorengala des Blauen Sofas. Seit der Leipziger Buchmesse 2000 fanden 2.752 Autorengespräche mit 1.687 Autorinnen und Autoren auf dem Blauen Sofa statt. Unter den Autoren waren die Nobelpreisträger Swetlana Alexijewitsch, Michail Gorbatschow, Günter Grass, Herta Müller, Christiane Nüsslein-Volhard, Orhan Pamuk, Joseph Stiglitz, Mario Vargas Llosa und Mo Yan. Seit 2017 gibt es Das Blaue Sofa auch in Gütersloh.

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 117.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 17,7 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.

Über die WissensWerkStadt

Mit der WissensWerkStadt Bielefeld entsteht in Ostwestfalen ein innovatives Zentrum für den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ab 2020 wird das historische Bürogebäude im Her-zen der City zu einem modernen Begegnungsort umgebaut. Schon davor öffnet die WissensWerk-Stadt Bielefeld regelmäßig die Türen – als Raum für spannende Themen aus Wissenschaft und Stadtgesellschaft.


Werkstätten in Bewegung gebracht (Nr. 86/2019)

$
0
0

Projekt zu Gesundheitsförderung in Werkstätten für behinderte Menschen

Krankheiten vorbeugen und die Gesundheit stärken, damit sozial benachteiligte Menschen die gleichen gesundheitlichen Chancen haben wie alle anderen: So sieht es das 2015 bundesweit in Kraft getretene Präventionsgesetz vor. Wie können Menschen, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, gezielt im Sinne ihrer Gesundheit gefördert werden? Dazu forscht ein Team von Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftlern der Universität Bielefeld im Projekt „Wir bewegen Werkstätten“ gemeinsam mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Das Projekt wird vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) gefördert. Im Rahmen des Angebots „Gesunde Lebenswelten“ setzen die Ersatzkassen gemeinsam bundesweit Präventionsprojekte um.

Werkstätten in Bewegung: Angeleitet von Forschenden der Universität lernen die Mitarbeitenden der Werkstatt Übungen für die Bewegungspause.Foto: Bethel / P. Schulz
Werkstätten in Bewegung: Angeleitet von Forschenden der Universität lernen die Mitarbeitenden der Werkstatt Übungen für die Bewegungspause. Foto: Bethel / P. Schulz
In der ersten Projektphase befragten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Menschen mit und ohne Behinderung, die in zwei Bielefelder Werkstätten arbeiten. Das Team forscht zu drei Bereichen des Arbeitsalltags, in denen sich die Befragten gesundheitlich beeinträchtigt fühlen. „Ihnen fehlen Angebote und Hilfestellungen im Sinne von gesunder Ernährung, Bewegung und Möglichkeiten zum Stressabbau“, sagt Jennifer Linnemann, die gemeinsam mit Adam Arhelger, Stefanie Gillitzer und Mareike Rüweler und unter der Leitung von Professorin Dr. Claudia Hornberg im Team der Universität Bielefeld forscht.

„Ausgehend von diesen drei Handlungsfeldern konzipieren wir zurzeit Angebote gemeinsam mit und für die Beschäftigten. So stellen wir sicher, uns konsequent an den Bedürfnissen der Beschäftigten zu orientieren“, erklärt Adam Arhelger. „Entscheidend bei unserer Forschung ist auch die fortlaufende Bewertung und Überarbeitung der Angebote. Nur so können wir testen, ob unsere Maßnahmen angenommen werden und wirken“, sagt Stefanie Gillitzer.

Drei Beispiele zeigen, wie die Bielefelder Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftler die Gesundheit der Beschäftigten und Mitarbeitenden in den WfbM fördern:
  • Ernährung: Die Befragung zeigte, dass es vielen Menschen in den Werkstätten schwerfällt, gesunde von ungesunden Gerichten in der Kantine unterscheiden zu können. Aktuell arbeitet die Forschergruppe an einem Konzept, das den Beschäftigten dabei hilft, die bewusste Entscheidung für ein bestimmtes Gericht zu ermöglichen.
  • Bewegung: Oft nannten die Beschäftigten und Mitarbeitenden Rücken- und Nackenbeschwerden als Folge von zu langem Sitzen und zu wenig Bewegung während der Arbeit. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler testen daher Bewegungspausen in den Werkstätten: kurze angeleitete Bewegungseinheiten, bei denen verspannte Muskeln gelockert werden.  
  • Stress: Zum Arbeitsalltag gehören bereits regelmäßige Pausen, bei denen es aber nur wenige Möglichkeiten für Rückzug oder Entspannung gibt. Gemeinsam mit den Beschäftigten stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei einem Workshop sogenannte „Entspannungsboxen“ zusammen: Dabei probieren sie Entspannungstechniken aus und identifizieren die für sie wirksamen Strategien zum Stressabbau. In einer Box stellen sie sich diese Strategien - symbolisiert durch Karten – und die dafür benötigten Materialien zusammen und nehmen diese mit in den Arbeitsalltag. Dort können sie während ihrer Pausen zukünftig auf die Entspannungsstrategien zurückgreifen.

„Das Projekt hat mich sofort überzeugt. Es sorgt für Bewegung im Arbeitsalltag, das tut uns allen gut und baut Stress ab. Wir erreichen mit dem Projekt Mitarbeitende mit und ohne Behinderung; mehr Inklusion geht nicht. Und durch die Kooperation mit der Universität Bielefeld erhalten wir frische Impulse und hilfreiche Anregungen“, sagt Martin Henke, Geschäftsführer des Stiftungsbereichs Arbeit und Berufliche Rehabilitation pro Werk der v. Bodelschwinghschen Stiftungen.

„Ein Projektziel ist zudem, die konkreten Maßnahmen für die Bielefelder Werkstätten für behinderte Menschen so weiterzuentwickeln, dass ein Leitfaden für Gesundheitsförderung und Prävention für Werkstätten generell entsteht. So sollen die Bielefelder Ergebnisse auch anderen Werkstätten zu Gute kommen“, sagt Jennifer Linnemann.

Das Projekt „Wir bewegen Werkstätten“ läuft über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren noch bis Ende 2020.

Weitere Informationen:
Das Projekt „Wir bewegen Werkstätten“

Kontakt:
Jennifer Linnemann, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-4402  
E-Mail: j.linnemann@uni-bielefeld.de  

Pressegespräch: 8. CeBiTec Schüler*innen-Akademie (PE Nr. 87/2019)

$
0
0
Die Technologien zur Entschlüsselung des Erbgutes haben sich in jüngster Zeit schnell entwickelt: Durch Sequenzierverfahren werden riesige Datenmengen generiert, aus denen sich sowohl Funktionsweisen biologischer Prozesse als auch neue biotechnologische Produktions-wege ableiten lassen. Bei der 8. CeBiTec Schüler*innen-Akademie widmen sich Schülerinnen und Schüler aus Ostwestfalen-Lippe eine Woche lang diesem innovativen Wissenschafts- und Arbeitsfeld der Biotechnologie und Synthetischen Biologie. Die Rolle der Genomsequenzierung und Bioinformatik – somit der Umgang mit Big Data – steht im Fokus. Die 15 Jugendlichen arbeiten mit Erbgut in Laboren, erlernen die Auswertung von Daten, besuchen Vorträge von Forschenden und tauschen sich mit ihnen bei Abendveranstaltungen aus. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet die Schüler*innen-Akademie vom 19. bis 23. August.

Die Organisierenden laden zu einem Pressegespräch am Montag, 19. August, zwischen 10 und 11 Uhr, in Raum 01-101 im Centrum für Biotechnologie (Gebäude G) ein.
Es nehmen teil: Dr. Burghard Lehmann (Vorstandsmitglied der Osthushenrich-Stiftung), Jörg Neumann (Bezirksregierung Detmold), Professor Dr. Alfred Pühler (Universität Bielefeld), Pro-fessor Dr. Jörn Kalinowski (Universität Bielefeld), Professor Dr. Norbert Grotjohann (Universität Bielefeld), Organisierende sowie Teilnehmende der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie

Der Termin in Kürze:
Datum: Montag, 19. August
Zeit: 10 bis 11 Uhr
Ort: Universität Bielefeld, CeBiTec-Gebäude, Raum 01-101 (hinter der Treppe im Foyer)
Fototermin: ca. 10.50 Uhr im Labor

Um vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de wird gebeten.    

8. CeBiTec-Schüler*innen-Akademie: Big Data im Fokus

$
0
0

15 Schülerinnen und Schüler aus OWL am Centrum für Biotechnologie

Technologien für die Entschlüsselung von Erbgut haben sich in der jüngsten Vergangenheit schnell weiterentwickelt. Mithilfe spezieller Sequenzierverfahren werden riesige Datenmengen generiert. Aus ihnen lassen sich sowohl Funktionsweisen biologischer Prozesse als auch Produktionswege für neue biobasierte Produkte ableiten. Die 8. CeBiTec-Schüler*innen-Akademie bietet Schülerinnen und Schülern aus OWL die Möglichkeit, sich mit diesem innovativen Wissenschafts- und Arbeitsfeld in der Biotechnologie auseinander zu setzen: Die 15 Jugendlichen arbeiten mit Erbgut in Laboren, werten Daten aus, besuchen Vorträge von Forschenden und tauschen sich mit ihnen bei Abendveranstaltungen aus. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet die Schü-ler*innen-Akademie vom 19. bis 23. August. Dabei steht die Rolle der Genomsequenzierung und Bioinformatik – somit auch der Umgang mit Big Data – im Fokus.


15 Schülerinnen und Schüler aus OWL erhalten diese Woche bei der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie einen Einblick in die Biotechnologie.Foto: Universität Bielefeld
15 Schülerinnen und Schüler aus OWL erhalten diese Woche bei der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie einen Einblick in die Biotechnologie. Foto: Universität Bielefeld
In der diesjährigen CeBiTec-Schüler*innen-Akademie erforschen die Teilnehmenden die Erbsubstanz von verschiedenen Bodenbakterien. Mithilfe einer neuen Sequenziertechnologie ist es möglich, die gesamte DNA dieser Mikrorganismen in kürzester Zeit zu entschlüsseln. „Bei dieser Oxford Nanopore-Technology wird ein mobiles Gerät verwendet, das kleiner ist als ein Mobiltelefon. Nur wenig Material aus dem Organismus reicht aus, um das Gesamtgenom zu bestimmen“, erklärt Professor Dr. Jörn Kalinowski, Leiter der AG Mikrobielle Genomik und Bio-technologie. Dabei entstehen riesige Datenmengen, deren bioinformatische Auswertung ho-he Anforderungen sowohl an die IT-Ausstattung als auch die auswertende Person stellt. „Im CeBiTec arbeitet die Genomik deshalb eng mit der Bioinformatik zusammen. Diese Arbeitsweisen sollen den Jugendlichen in der 8. CeBiTec-Schüler*innen-Akademie vermittelt werden“, ergänzt Professor Dr. Alfred Pühler, Leiter der AG Genomforschung industrieller Mikroorganismen.

Neben den Lerneinheiten soll der Austausch der Jugendlichen untereinander und zu Forschenden zustande kommen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen bei Abendveranstaltungen Gelegenheit, mit Studierenden, Promovierenden sowie Professorinnen und Professoren vom CeBiTec zu sprechen. Zudem findet eine Informationsveranstaltung für die Jugendlichen statt, die über Studienmöglichkeiten an der Universität Bielefeld Auskunft gibt. „Wir freuen uns natürlich, Teilnehmende der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie später als Studierende in den Naturwissenschaften oder in der Medizin wiederzusehen“, sagt Professor Dr. Norbert Grotjohann, Leiter des teutolab-biotechnologie, der mit Jörn Kalinowski und Alfred Pühler die Akademie leitet.

Die Jugendlichen lernen im Labor das Pipettieren mit Tinte.Foto: Universität Bielefeld
Die Jugendlichen lernen im Labor das Pipettieren mit Tinte. Foto: Universität Bielefeld
Die CeBiTec-Schüler*innen-Akademie „Die Rolle von Genomforschung und Bioinformatik in der Biotechnologie/Synthetischen Biologie“ ist eine Veranstaltung des CeBiTec und wird von der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh finanziell gefördert. Die Bezirksregierung Detmold und das teutolab-biotechnologie vermitteln Kontakt zu den Schulen in Ostwestfalen-Lippe. Für die Teilnahme konnten sich besonders interessierte und begabte Schüler*innen aus der Qualifikationsphase 1 der gymnasialen Oberstufe bewerben.

Das Programm wird von mehreren Arbeitsgruppen des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld in der letzten Sommerferienwoche, vom 19. bis 23. August mit 15 Schülerinnen und Schülern aus Ostwestfalen-Lippe durchgeführt. Die Organisation erfolgt durch das teutolab-biotechnologie der Biologiedidaktik.

Die Teilnehmenden der diesjährigen Schüler*innen-Akademie kommen von folgenden Schulen: Johanneum Wadersloh, Max-Planck-Gymnasium Bielefeld, Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule Borgholzhausen-Werther, Kopernikus-Gymnasium Neubeckum, August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold, Privates Liebfrauengymnasium Büren, Gymnasium Harsewinkel, Brackweder Gymnasium, Öffentlich-Stiftisches Gymnasium Bethel, Widukind Gymnasium Enger, Gymnasium Heepen, Evangelisches Gymnasium Werther.

Weitere Informationen sind hier zu finden.


Kontakte:
Professor Dr. Alfred Pühler, Telefon: 0521 106-18750, E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de
Professor Dr. Jörn Kalinowski, Telelefon: 0521 106-8756, E-Mail: joern@cebitec.uni-bielefeld.de
Professor Dr. Norbert Grotjohann, Telelefon: 0521-106-5551, E-Mail: norbert.grotjohann@uni-bielefeld.de

 

Wie smarte Produkte Unternehmen herausfordern (Nr. 89/2019)

$
0
0
Universität Bielefeld mit Konferenz zum Management smarter Produkte

Von der vernetzten Waschmaschine bis zum Fitness-Tracker: Smarte Produkte und Dienstleistungen spielen eine immer größere Rolle. Für Unternehmen ergeben sich daraus besondere Herausforderungen in fast allen Unternehmensbereichen. Mit diesen Herausforderungen beschäftigt sich am 22. und 23. August erstmalig die Konferenz „Challenges in Managing Smart Products and Services“ (CHIMSPAS). Veranstaltet wird sie vom Institut für Technologische Innovation, Marktentwicklung und Entrepeneurship (iTIME) der Universität Bielefeld. Juniorprofessorin Dr. Nicola Bilstein und Professor Dr. Christian Stummer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften organisieren die Konferenz.


„Smarte Produkte werden auf Tagungen entweder sehr spezifisch aus der Perspektive der jeweiligen Teildisziplin wie zum Beispiel Technologiemanagement oder Marketing diskutiert, oder es geht ausschließlich um die technische Umsetzung und Anwendung. Auf unserer Konferenz wollen wir uns daher explizit mit dem Management dieser Produkte in seiner ganzen Breite beschäftigen“, sagt Bilstein. „Das betrifft ganz unterschiedliche Bereiche wie zum Beispiel Personalmanagement, Marketing oder Supply Chain Management, aber auch Disziplinen außerhalb der BWL, wie die Rechts- oder Ingenieurswissenschaften. Die Konferenz stellt eine interdisziplinäre Plattform bereit, damit sich die verschiedenen Akteurinnen und Akteure treffen und vernetzen können“, ergänzt Stummer.

An der Konferenz nehmen internationale Forschende teil, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis. Direkt zu Beginn der Konferenz geht es etwa um die Herausforderungen, die sich Unternehmen wie Miele stellen, wenn sich ihre traditionellen Produkte zu intelligenten entwickeln. „Bei smarten Produkten verschwimmt der Unterschied zwischen Sachgütern und Dienstleistungen: Eine intelligente Waschmaschine, die automatisch erkennt, dass das Waschpulver zur Neige geht und entsprechend reagiert, erfüllt plötzlich Dienstleistungsfunktionen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Vermarktung dieser Produkte, sondern auch auf das Personal – etwa weil Beschäftigte andere Kundenanfragen beantworten müssen“, sagt Bilstein. 

Weitere Vorträge beschäftigen sich damit, wie autonom Fahrzeuge sein sollten, welche Faktoren bedingen, dass Kundinnen und Kunden Smart-Home-Technologien vertrauen, oder welche Rolle Sicherheitsbedenken bei der Akzeptanz intelligenter Produkte spielen. Die Konferenz findet am 22. und 23. August im CITEC-Gebäude der Universität Bielefeld statt.

Weitere Informationen:
• Webseite der Konferenz 

Kontakt: 
Jun.-Prof‘in Dr. Nicola Bilstein, Universität Bielefeld
Juniorprofessur für BWL, insb. Management von intelligenten Produkten 
Telefon: 0521 106-4883
E-Mail: nicola.bilstein@uni-bielefeld.de 

Prof. Dr. Christian Stummer, Universität Bielefeld
Lehrstuhl für BWL, insb. Innovations- und Technologiemanagement
Telefon: 0521 106-4892
E-Mail: christian.stummer@uni-bielefeld.de

CITEC unterstützt Forschung zu Querschnittslähmung (Nr. 90/2019)

$
0
0
Projekt „Psink“ baut Datenbank mit Ergebnissen bisheriger Studien auf 

Ein Projekt am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) unterstützt die Forschung zu Rückenmarkverletzungen – speziell zu der Frage, wie sich Nerven neu bilden. Dafür arbeitet der Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld gemeinsam mit der Universitätsklinik Düsseldorf und dem Center for Neuronal Regeneration an einer strukturierten Datenbank, deren Inhalt mit einer KI (künstlichen Intelligenz) automatisiert aus der Grundlagenforschung extrahiert wurde. Dies ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen effizienten Zugang zu bereits durchgeführten Studien und trägt dazu bei, Versuche an Tieren zu vermeiden, Wissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik zu übertragen und neue Therapien zu entwickeln. 


Der Informatiker Prof. Dr. Philipp Cimiano ist Koordinator des Projekts Psink. Er leitet die Forschungsgruppe Semantische Datenbanken an der Universität Bielefeld. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Der Informatiker Prof. Dr. Philipp Cimiano ist Koordinator des Projekts Psink. Er leitet die Forschungsgruppe Semantische Datenbanken an der Universität Bielefeld. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Nachdem die Entwicklungsphase des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes abgeschlossen ist, beginnt jetzt die praktische Phase des Projekts. In der Entwicklungsphase erarbeiteten die Forschenden auf Grundlage einer kleinen Datenbasis ein maschinelles Lernverfahren, das automatisiert auf eine große Menge an Daten angewandt werden kann. Die medizinische Expertise lieferten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Düsseldorf. Für die Datenbank wollen die Forschenden möglichst alle Studienberichte verwenden, die öffentlich verfügbar sind – das sind um die 7.000 Dokumente. „Darüber hinaus wollen wir die Verlage ansprechen, um eine noch größere Datenbasis verwenden zu können“, sagt Professor Dr. Philipp Cimiano, Koordinator des Projekts. Er leitet die Forschungsgruppe Semantische Datenbanken, die zur Technischen Fakultät und dem Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld gehört. 

Prof. Philipp Cimiano (li.) und sein Mitarbeiter Hendrik ter Horst (re.) entwickeln ein System, das automatisiert Forschungsergebnisse zu Rückenmarksverletzungen auswertet. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Prof. Philipp Cimiano (li.) und sein Mitarbeiter Hendrik ter Horst (re.) entwickeln ein System, das automatisiert Forschungsergebnisse zu Rückenmarksverletzungen auswertet. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Die Datenbank soll 2021 den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der medizinischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. „Die Datenbank gibt Forschenden in der Medizin neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Sie können einfach herausfinden, auf welche Messdaten sie bei unterschiedlichen Rückenmarksverletzungen besonders achten müssen“, sagt Cimiano. „So können sie berechnen, wie gut die Chance ist, dass sich die Nerven regenerieren. Und es kann gewichtet werden, wie erfolgversprechend bestimmte Therapieverfahren sind.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Psink mit rund 700.000 Euro. Psink steht für „Automatically Populating a Preclinical Spinal Cord Injury Knowledge Base to Support Clinical Translation“ (Automatische Erstellung einer Wissensbasis zur Unterstützung der Translation von der präklinischen Forschung auf die klinische Anwendung bei Rückenmarksverletzungen).  

Weitere Informationen:
• Zur Projektwebsite: http://psink.de 
• Vorläufige Version der Datenbank: http://psink.techfak.uni-bielefeld.de/SCIExplorer 

Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld 
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12229 (Sekretariat: -12212)
E-Mail: cimiano@cit-ec.uni-bielefeld.de
Viewing all 1630 articles
Browse latest View live