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Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld (Nr. 109/2018)

• Professor Dr. Wolfgang Greiner in Wissenschaftlichen Beirat berufen
• Dr. Marius Meinhof erhält Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
• Dr. Katja Meyer mit Best Paper Award der Botanischen Gesellschaft ausgezeichnet


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Prof. Dr. Wolfgang Greiner
Prof. Dr. Wolfgang Greiner
Professor Dr. Wolfgang Greiner, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, ist Ende August vom Bundesgesundheitsminister für drei Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs berufen worden. Das achtköpfige Expertengremium soll das Bundesversicherungsamt bei der Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs unterstützen. Der Risikostrukturausgleich sorgt für einen finanziellen Ausgleich im Krankenversicherungssystem. Wolfgang Greiner (Jahrgang 1965) lehrt und forscht seit 2005 „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld. Er ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen beim Bundesgesundheitsministerium, in der Wissenschaftlichen Kommission für ein modernes Vergütungswesen (KOMV) und seit 2015 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e.V. Er ist Preisträger des österreichischen Preises für Gesundheitsökonomie, des Wissenschaftspreises der Universität Hannover sowie des Medvantis-Forschungspreises.


Dr. Marius Meinhof, Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, erhält den Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Der Preis wird am 26. September in Göttingen auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie überreicht. Meinhof (Jahrgang 1983) ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt qualitative Methoden. Er hat an der Universität Bamberg studiert und sein Promotionsstudium an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology absolviert. 2014 war er Visiting Fellow an der Nanjing University in Nanjing, China. In seiner Dissertation "Shopping in China. Dispositive konsumistischer Subjektivation im Alltagsleben chinesischer Studierender", die er mit Summa Cum Laude abschloss, beschäftigte er sich damit, wie neue Konsumpraktiken im Alltagsleben junger chinesischer Konsumenten Vorstellungen vom eigenen Selbst und dessen Handlungsfähigkeit in der Welt (mit-)formen.


Dr. Katja Meyer erhält von der Deutschen Botanischen Gesellschaft den Best Paper Award 2018. Ausgezeichnet wird die Biologin für einen Artikel in einer Fachzeitschrift zum Thema der Inneren Uhr von Pflanzen. Die Biologin hat das iCLIPVerfahren auf Pflanzen (Arabidopsis thaliana) übertragen. Das ist eine genomweite Methode, um die molekulare Interaktion zwischen einem Protein und RNAs nachzuweisen. So konnte sie zeigen, dass das Protein AtGRP7 mit zahlreichen RNAs interagiert, die von der Inneren Uhr reguliert werden. Die Veröffentlichung fußt auf der Magna Cum Laude bewerteten Promotion von Katja Meyer. Die Auszeichnung wird im nächsten Jahr bei der Botanikertagung in Rostock übergeben. Katja Meyer (Jahrgang 1987) hat Biologie in Bielefeld und Mikrobiologie und Biochemie in Göttingen studiert. Sie arbeitete von 2013 bis 2016 als Promotionsstipendiatin an der Universität Bielefeld und schloss ihre Promotion 2017 ab. Zurzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe RNA Biologie und Molekulare Physiologie an der Fakultät für Biologie.


Die produktive Kraft der Schuld (Nr. 110/2018)

Neue Forschungsgruppe am ZiF startet mit Vernissage und Konferenz

Schuld ist ein quälendes Gefühl. Nach dem Schuldigen zu fragen oder Schuld zuzuweisen, kann Menschen, Gruppen und ganze Gesellschaften unter Druck setzen. Aber Schulddynamiken können auch Prozesse der Versöhnung oder des Neubeginns anstoßen. Die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld sucht nach den produktiven Kräften der Schuld. Renommierte internationale Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen werden für zehn Monate zusammen am ZiF an diesem Thema arbeiten. Die Forschungsgruppe startet am 1. Oktober 2018 mit der Vernissage „Spectral Latencies – Schuld im Überblick“ der US-amerikanischen Künstlerin Jane Mulfinger. Die Eröffnungskonferenz „Productive Guilt – Theoretical Approaches“ (Produktive Schuld - Theoretische Ansätze) findet vom 29. bis zum 31. Oktober statt.


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Die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld sucht nach den produktiven Kräften der Schuld.
Die neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld sucht nach den produktiven Kräften der Schuld.
„Wir verstehen ‚Produktivität‘ nicht primär im ökonomischen Sinne, der Begriff verweist vielmehr darauf, was aus Schuld alles entstehen kann“, erklärt der Literaturwissenschaftler Dr. Matthias Buschmeier von der Universität Bielefeld, der gemeinsam mit der Religionswissenschaftlerin Professorin Dr. Katharina von Kellenbach (St. Mary’s College of Maryland, USA) die Tagung leitet. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Rolle von Schuld bei der Entwicklung und Transformation von Kulturen und der Ausbildung sozio-kultureller Bindungskräfte zu untersuchen. Dazu haben sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ans ZiF geholt, die kulturell und disziplinär unterschiedliche Schuldkonzepte erforschen. „Die eingeladenen Fellows bringen ihre Forschungsansätze aus zahlreichen Disziplinen mit: der Traumapsychologie, der postkolonialen Sozialtheorie und Anthropologie, der Kulturtheorie, der narrativen Symbolik und der Sprachphilosophie, der Literaturwissenschaft, Theologie, Rechtstheorie und der praktischen Philosophie“, sagt von Kellenbach.

Zudem gehe es darum, die westlichen Schuldtraditionen, die sich aus und im Judentum und Christum entwickelten, mit Traditionen anderer Religionen (Islam/Hinduismus/indigene Religionen) sowie mit dem Umgang in nicht-europäischen Szenarien (Indonesien/Indien/Mozambique) zu vergleichen: Gibt es universelle Aspekte von Schuld? Und wie verhält sich Schuld als (individuelles) Gefühl zu (kollektiven) sozialen und rechtlichen Praktiken von Schuld? In welcher Beziehung steht Schuld zu Scham, Reue, Bedauern, Verzeihen, Reinheit und anderen verwandten Phänomenen? „Damit hoffen wir einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Erforschung des Phänomens Schuld einzuleiten“, so Matthias Buschmeier. 

Die Lichtkünstlerin und Professorin an der University of California, Santa Barbara, Jane Mulfinger, entwickelt Skulpturen, Fotografie, Lichtinstallationen und Performances. Ihre Installation „Spectral Latencies – Schuld im Überblick“ ist vom 1. Oktober bis 8. November 2018 im ZiF zu sehen. Sie integriert neben Bildern auch Aussagen von Bielefelderinnen und Bielefeldern zum Thema Schuld in verfremdeter und anonymisierter Form. Sich Schuld einzugestehen und allererst auszusprechen ist oft schwierig, doch erst dadurch wird Mulfinger Verständigung wieder möglich. Die Künstlerin findet für gerade in der Flüchtigkeit des Lichts eine sinnfälligen Ausdruck für diesen Prozess: "Wie der Mensch nur Teile des Lichtspektrums sehen kann, sind unsere tiefsten Gedanken verborgen, solange sie nicht geteilt werden.“ Die Vernissage der Ausstellung bildet den feierlichen Auftakt der Arbeit der ZiF-Forschungsgruppe.

Vernissage: 1. Oktober 2018, 18 Uhr
Eröffnungstagung: 29. bis 31. Oktober 2018 
Ort: Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Methoden 1, 33615 Bielefeld

Weitere Informationen:
http://wwwfo.uni-bielefeld.de/(de)/ZiF/FG/2018Culpa/

Kontakt:
Dr. Saskia Fischer, Universität Bielefeld           
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-12836           
E-Mail: productiveguilt@uni-bielefeld.de 

Einladung zum Pressegespräch: Meilensteine zur Gründung der Medizinischen Fakultät erreicht

Ministerin Pfeiffer-Poensgen und Minister Laumann informierten sich in Bielefeld

Im Sommer 2017 hat die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Gründung der Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe beschlossen und die Universität Bielefeld gebeten, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Die Universität hat den Planungsstand für die Medizinische Fakultät, der in engem Austausch mit den Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales entstanden ist, am 24. September 2018 beim Wissenschaftsrat eingereicht. Dieser wird das Konzept begutachten. Vor diesem Hintergrund werden sich Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am 1. Oktober 2018 vor Ort in Bielefeld persönlich über den Stand der Planungen informieren.

Anlässlich des Besuches laden wir Medienvertreterinnen und -vertreter zum Pressegespräch mit Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Minister Karl-Josef Laumann, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Gründungdekanin Prof. Dr. Claudia Hornberg und dem Vorsitzenden des Medizinischen Beirats, Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, ein.

Pressegespräch:
Montag, 1. Oktober, 11.30 Uhr, im Forschungsgebäude CITEC, Raum 1.204,
Inspiration 1, 33619 Bielefeld (Campus Nord)

Um Anmeldung zum Pressegespräch wird gebeten: medien@uni-bielefeld.de

Hinweis für die Anreise: Da viele Navigationsgeräte die Straße "Inspiration" noch nicht kennen, empfehlen wir als Ziel "Zehlendorfer Damm 201" (alter Straßenname) oder "Assoziation" (Nebenstraße) einzugeben.

Presseeinladung zum Jahresempfang am 5. Oktober (PE 110/2018)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Universität Bielefeld lädt Sie herzlich ein, von ihrem Jahresempfang am Freitag, 5. Oktober 2018, ab 18 Uhr zu berichten.
Wir möchten Sie besonders auf den Vortrag von Professorin Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, aufmerksam machen. Sie erhielt im Juli den Communicator-Preis der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG). Die Meeresbiologin spricht zum Thema „Auf Expedition ins Reich der Wissenschaftskommunikation“ (ca. 19.10 Uhr).
Prof. Dr. Antje Boetius steht bei Interesse für ein Interview zur Verfügung.

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an mit einer E-Mail an medien@uni-bielefeld.de.

Der Ablauf des Jahresempfangs:
17.45 Uhr: Pressefotos mit den Preisträgerinnen und Preisträgern, der Festrednerin und dem Rektor
18.00 Uhr: Beginn der Veranstaltung
  1. Verleihung des Karl Peter Grotemeyer-Preises für hervorragende Leistungen und persönliches Engagement in der Lehre an die Juristin Professorin Dr. Anne Sanders
    Weitere Informationen: https://ekvv.uni-biele-feld.de/blog/pressemitteilungen/entry/professorin_dr_anne_sanders_erh%C3%A4lt
  2. Verleihung des Gleichstellungspreises der Universität Bielefeld in der Kategorie Genderforschung an Tanja Reißig, Tabea Schroer und Katharina Wojan.
    Weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de/gender/gleichstellungspreis.html
  3. Rede des Rektors, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer
  4. Festvortrag von Professorin Dr. Antje Boetius

Universität Bielefeld besiegelt Strategische Partnerschaft mit Universidad de Guadalajara/Mexiko (Nr. 112/2018)

Prorektorin Angelika Epple: „Einer unserer wichtigsten strategischen internationalen Partner“

Die Universität Bielefeld hat einen neuen strategischen Partner in Mexiko: die Universidad de Guadalajara. Das besiegelten Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und die Prorektorin für Internationales und Diversität, Professorin Dr. Angelika Epple, mit dem Rector General der Universidad de Guadalajara, Dr. Miguel Ángel Navarro Navarro, und dem Rektor des CUCSH (Universitätszentrum der Sozial- und Gesellschaftswissenschaften), Dr. Héctor Raúl Solís Gadea, Anfang September in Mexiko. „Damit institutionalisieren wir unsere Zusammenarbeit über den langjährigen Kontakt einzelner Fakultäten hinaus. Guadalajara ist einer unserer wichtigsten strategischen internationalen Partner“, so Angelika Epple.

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Unterzeichneten die Partnerschaft: Gerhard Sagerer (l.) und Miguel Ángel Navarro Navarro. Foto:  Universidad de Guadalajara
Unterzeichneten die Partnerschaft: Gerhard Sagerer (l.) und Miguel Ángel Navarro Navarro. Foto: Universidad de Guadalajara
Beide Hochschulen verständigten sich darauf, dass sie diese Partnerschaft besonders priorisieren und weiter fördern möchten. Bei dem Besuch wurde ein gemeinsames Double Degree-Programm auf Masterebene zwischen „InterAmerican Studies/ Estudios InterAmericanos“ (UBI) und „Literaturas Interamericanas“ (UdeG) unterzeichnet. Das Programm startet im Wintersemester 2018/2019. Weitere gemeinsame Programme sollen folgen.

Beide Universitäten pflegen bereits seit 2005 eine intensive Zusammenarbeit in Form von Studierendenaustausch, aber auch dem Austausch von Lehrenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. So gibt es ein ISAP-Programm (International Study Partnership Program). Im Bereich Forschung haben beide Partner einen koordinierenden Part am deutsch-lateinamerikanischen Forschungszentrum in den Sozial- und Geisteswissenschaften, dem Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS), das seit 2017 aufgebaut und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
 Weitere Informationen:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/neues_merian_centre_in_und
 
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Vertreter der Universitäten trafen sich zum gemeinsamen Austausch in Guadalajara.Foto: Universidad de Guadalajara
Vertreter der Universitäten trafen sich zum gemeinsamen Austausch in Guadalajara. Foto: Universidad de Guadalajara


Kontakt:
Despina Arnold, Universität Bielefeld
International Office
Telefon: 0521 106- 4881
E-Mail: despina.arnold@uni-bielefeld.de

 

Meilensteine zur Gründung der Medizinischen Fakultät erreicht

Gemeinsame Pressemitteilung von Universität Bielefeld,
Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales

Ministerin Pfeiffer-Poensgen und Minister Laumann informierten sich in Bielefeld

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat im Sommer 2017 die Gründung der Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld beschlossen. Zugleich wurde die Universität Bielefeld gebeten, im engen Austausch mit den Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann haben sich heute vor Ort in Bielefeld persönlich über den Fortschritt der Planungen informiert. Dabei zeigte sich: Die Errichtung der Medizinischen Fakultät nimmt bereits deutliche Formen an.


So hat die Universität den Planungsstand für die Medizinische Fakultät am 24. September 2018 beim Wissenschaftsrat eingereicht. Dieser wird das Konzept nun begutachten und anschließend seine Empfehlungen abgeben. Zudem befindet sich die Medizinische Fakultät seit heute (1. Oktober 2018) auch offiziell „in Gründung“ und hat mit der Gründungsdekanin Professorin Dr. med. Claudia Hornberg und weiteren wissenschaftlich Beschäftigten bereits das erste zugeordnete Personal. Bei ihrem Besuch in Bielefeld sprachen Pfeiffer-Poensgen und Laumann mit dem Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Universität auch über die Überlegungen zum Studienmodell, zum Forschungsprofil und zu Klinikkooperationen sowie über die Planungen auf dem Campus und die Ausschreibung der ersten Professuren. Die Ministerin und der Minister nahmen heute darüber hinaus an der konstituierenden Sitzung des Externen Beirates teil, in dem neben Expertinnen und Experten der beteiligten Ministerien unter anderem auch Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft in Westfalen-Lippe und der ostwestfälischen Kommunen Mitglieder sind.

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur- und Wissenschaft des Landes NRW:
 „Die Universität Bielefeld hat jetzt konkrete Planungsschritte für den Aufbauprozess der Medizini-schen Fakultät OWL vorgelegt. Mit der Veröffentlichung der Ausschreibungen für die ersten Professuren wird ein weiterer wichtiger Schritt getan, um einen in Forschung und Lehre wettbewerbsfähigen Standort der Universitätsmedizin in OWL zu etablieren. Dazu dient auch die bevorstehende Begutachtung durch den Wissenschaftsrat, der wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung des Konzepts geben wird.“

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW:
 „Wir haben in der Vergangenheit in Nordrhein-Westfalen schlichtweg viel zu wenige Medizinerinnen und Mediziner ausgebildet. Für Hausärztinnen und Hausärzte gilt das in besonderem Maße. Die Lan-desregierung steuert hier konsequent gegen. Die Gründung der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld ist dabei ein ganz zentraler Baustein. Wir werden dadurch mehr Ärzte und – dank des Schwerpunkts in der Allgemeinmedizin – auch mehr Hausärzte ausbilden. Und wir werden sie in einer Region ausbilden, die im besonderen Maße von Unterversorgung bedroht ist. Der sogenannte ‚Klebeeffekt‘ führt am Ende womöglich dazu, dass sich viele der neuen Medizinerinnen und Mediziner hier in der Region niederlassen.“

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:

„Ich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Planungsverlauf. Universität und Landesregierung arbeiten konstruktiv und eng zusammen. Den politischen Auftrag bezüglich Allgemeinmedizin nehmen wir sehr ernst, er findet sich in allen Facetten unserer Planung wieder. Dankbar bin ich dem Medizinischen Beirat für die enge Begleitung. Wir standen in den vergangenen Monaten in Austausch mit Krankenhäusern, Ärztenetzwerken, der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Politik in der Region. Sie alle haben sich sehr konstruktiv eingebracht. Vielen Dank für diese Unterstützung.“

Wissenschaftsrat begutachtet Konzept und gibt Empfehlungen für weitere Entwicklung

Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung. Er begutachtet in diesem Rahmen auch das noch entwicklungsoffene Konzept der Universität Bielefeld für die Medizinische Fakultät und gibt eine Stellungnahme ab, insbesondere zur Struktur und Leistungsfähigkeit, Entwicklung und Finanzierung. Die Ergebnisse werden die Entwicklung des Aufbauprozesses maßgeblich beeinflussen. Diese Begutachtung ist Teil eines Begutachtungsverfahrens sämtlicher universitätsmedizinischer Standorte in Nordrhein-Westfalen.

Der Studienbetrieb soll im Wintersemester 2021/2022 aufgenommen werden. Im Endausbau (ab 2025) sollen hier bis zu 300 Studierende pro Jahr ihr Studium beginnen.

Zur Finanzierung des Aufbaubetriebs der Medizinischen Fakultät hat die Landesregierung in Abspra-che mit der Universität Bielefeld Mittel für die nächsten Jahre eingeplant. Die bestehende mittelfristi-ge Finanzplanung des Landes sieht einen Mittelbedarf vor, der von 4,5 Millionen Euro in diesem Jahr in den kommenden Jahren auf 45 Millionen Euro für die Jahre 2021 und 2022 aufwächst. Nach aktuellen Einschätzungen wird dieser für die nächsten Jahre vorgesehene Mittelaufwuchs eine ausreichende Basis für die Aufbauphase darstellen (ohne Investitionskosten, vor allem Gebäude). Im Jahr 2022 wird der Volllastbetrieb noch nicht erreicht sein. Für den Endausbau werden die notwendigen finanziellen Mittel von der Universität im kommenden Jahr ermittelt und mit dem Land geklärt.

Forschungsprofil – interdisziplinär und ausgehend von vorhandenen Stärken

Ein zentraler Teil des Berichts an den Wissenschaftsrat betrifft die Beschreibung des geplanten Forschungsprofils. Dabei geht es um die Frage, wie die Universität Bielefeld einen neuen und relevanten Beitrag im Bereich der hochschulmedizinischen Forschung in Deutschland leisten kann. Ausgehend von den vorhandenen Stärken und Besonderheiten der Universität Bielefeld sowie der Region Ostwestfalen-Lippe wurden zwei Forschungsschwerpunkte identifiziert. Beide Schwerpunkte folgen dem Leitgedanken der Interdisziplinarität und bauen auf eine enge Kooperation der neuen Fakultät mit den bestehenden Fakultäten sowie mit Kliniken und anderen Forschungseinrichtungen auf. Die For-schungsschwerpunkte sollen einen Bogen von Grundlagenforschung bis in die Anwendung in Klinik und dem Bereich niedergelassener Ärztinnen und Ärzte spannen und darüber hinaus mögliche Konsequenzen für das Versorgungssystem in den Blick nehmen. Insbesondere werden die mit ärztlichen Tätigkeiten assoziierten Kompetenzen (z.B. Arzt-Patienten-Kommunikation, Interdisziplinarität, Inter-professionalität) frühzeitig eingebunden, um auf diese Weise auch einen Beitrag zur Aufwertung der hausärztlichen Tätigkeit zu leisten. Im Fokus eines Forschungsschwerpunktes sollen neuropsychiatrische Krankheitsbilder stehen, die sowohl von Prozessen im Gehirn, genetischen Anlagen, aber auch von Umweltbedingungen beeinflusst werden. Der andere Forschungsschwerpunkt soll sich mit Fragestellungen medizinrelevanter Informations- und Kommunikationstechnologien und der Vernetzung von Akteurinnen und Akteure im Gesundheitsbereich befassen. Perspektivisch sollen zudem weitere Forschungsfelder etabliert werden.

Modellstudiengang – von Anfang an Kontakt mit Patientinnen und Patienten

Die Universität Bielefeld plant, einen Modellstudiengang Medizin aufzubauen. Neben der kontinuierlichen Vorbereitung auf die unterschiedlichen Anforderungen ärztlichen Arbeitens wird im neuen Modellstudiengang die Perspektive der hausärztlichen Versorgung in besonderem Maße Berücksichtigung finden. So sollen die Studierenden regelmäßigen Kontakt mit Patientinnen und Patienten in allgemeinmedizinischen Praxen haben – während des gesamten Studiums und bereits ab dem 1. Semester. Ziel ist es, die Studierenden auch für die hausärztliche Tätigkeit zu interessieren, sie mit Niederlassungsmöglichkeiten in OWL vertraut zu machen und wertvolle Kontakte für die Famulatur (Pflichtpraktikum), das Blockpraktikum, das Praktische Jahr oder die spätere fachärztliche Weiterbildung zu bieten.
Die Inhalte der Grundlagenfächer, die für das medizinische Verständnis notwendig sind, sollen von Beginn an durch Fallbeispiele aus klinischen Fächern, wie beispielsweise der Allgemeinmedizin, Orthopädie, Inneren Medizin und Pädiatrie ergänzt werden. Interdisziplinarität, eine enge Vernetzung mit anderen Berufen des Gesundheitssystems, fachliche Profilierungsmöglichkeiten sowie eine starke wissenschaftsmethodische Orientierung sind weitere Merkmale des Bielefelder Modellstudiengangs.

Personeller Aufbau nimmt Fahrt auf: die ersten acht Professuren werden ausgeschrieben

In dieser Woche erfolgt zudem die Ausschreibung der ersten acht Professuren. Es handelt sich im Bereich der Theoretischen Medizin um die Professuren für „Anatomie“, „Biochemie“ sowie „Physiologie und Pathophysiologie“. Im Bereich der ambulanten Medizin werden die Professuren für „Allgemein- und Familienmedizin“ und „Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie und Stoff-wechselerkrankungen“ ausgeschrieben. Des Weiteren sucht die Universität Bielefeld Professorinnen und Professoren für „Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Ausbildungsforschung“, „Digitalisierung in der Medizin“ und „Interprofessionalität in der Medizin“. Eine wichtige Rolle bei der Besetzung der Professuren spielt der Medizinische Beirat. Dieses Gremium aus ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Universitätsmedizin anderer Standorte aus dem gesamten Bundesgebiet berät die Universität bei der Planung und Gründung der Medizinischen Fakultät. Er begleitet auch die Berufungen sehr eng. Noch werden keine klinischen Professuren ausgeschrieben. Diese folgen nach Abschluss der Verhandlungen mit den Krankenhausträgern im Kontext des Universitätsklinikums Ostwestfalen-Lippe.

Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld: Gespräche mit Krankenhausträgern laufen

Eine wichtige Säule des Medizinstudiums ist die klinische Ausbildung im Krankenhaus. Ein eigenes Universitätskrankenhaus wird die Universität Bielefeld nicht betreiben. Sie wird stattdessen mit verschiedenen Krankenhausträgern der Region kooperieren, die gemeinsam das „Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld“ bilden werden. Auf der Basis eines Vertragsentwurfs für das zukünftige Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld werden derzeit Gespräche mit drei Kranken-hausträgern (Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Lippe, Städtisches Klinikum Bielefeld) geführt. Die Gespräche sollen im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen und die nötigen vertraglichen Vereinbarungen unterzeichnet werden. Voraussichtlich ebenfalls im nächsten Jahr sollen zur Verstärkung des universitären Klinikverbunds weitere Kliniken gesucht werden. Sie sollen gemeinsam im Wintersemester 2021/22 die Studien- und Forschungsbetriebe aufnehmen.

Bauplanung: Mehrere Varianten werden aktuell geprüft

Über die konzeptionellen und akademischen Fragen hinaus beschäftigt sich die Universität Bielefeld auch intensiv mit der Frage des Standorts für die zukünftige Medizinische Fakultät. Zentrale Leitplanken für die Planungen sind der enge Zeitplan bis zum Start der Fakultät, das sukzessive Aufwachsen der Fakultät und die aus konzeptioneller Sicht notwendige Nähe zum aktuellen Hauptgebäude. Die Universität hat durch einen Gutachter verschiedene Varianten prüfen lassen, wo die Flächen und Gebäude entstehen können. Diese Varianten werden nun mit der Landesregierung, der Stadt Bielefeld und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW eingehend erörtert und geprüft, so dass bald eine Entscheidung getroffen werden kann, wie und wo gebaut werden soll. Als Interimsunterbringung steht das aktuell entstehende Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) zur Verfügung, das spätestens zum Jahresbeginn 2019 von den ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zukünftigen Fakultät bezogen werden wird.

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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sprachen vor Ort mit Gründungsdekanin Prof‘in. Dr. Claudia Hornberg und Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer über den aktuellen Entwicklungsstand der Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld (v.r.). Foto: Universität Bielefeld.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sprachen vor Ort mit Gründungsdekanin Prof‘in. Dr. Claudia Hornberg und Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer über den aktuellen Entwicklungsstand der Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld (v.r.).
Foto: Universität Bielefeld.

Kontakt:

Universität Bielefeld           
Ingo Lohuis, Pressesprecher
Tel. +49 (0521) 106-4145
Ingo.lohuis@uni-bielefeld.de

Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Hermann Lamberty, Pressesprecher
Tel. +49 (0211) 896-4790
 hermann.lamberty@mkw.nrw.de 
 
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Axel Birkenkämper, Pressesprecher
Tel. +49 (0211) 855-3316
axel.birkenkaemper@mags.nrw.de
 

 

Drei klassische Konzerte in der Universität Bielefeld

Bielefelder Philharmoniker und Detmolder Ensemble Earquake zu Gast

Im Oktober lädt die Universität Bielefeld gleich zu drei klassischen Konzerten in die Universität: Zum Semesterauftakt am 8. Oktober spielen die Bielefelder Philharmoniker, am 14. Oktober gibt es ein Kagel-Konzert des Ensemble Earquake aus Detmold und am 29. Oktober eröffnet der Pianist Jan-Christoph Homann die Kammerkonzertreihe des Universitätsorchesters. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei.


Semestereröffnungskonzert der Bielefelder Philharmoniker

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Die Bielefelder Philharmoniker verwandeln wie auch 2017 die Unihalle zum Semesterstart in einen Konzertsaal. Foto: Universität Bielefeld
Die Bielefelder Philharmoniker verwandeln wie auch 2017 die Unihalle zum Semesterstart in einen Konzertsaal. Foto: Universität Bielefeld
Am Montag, 8. Oktober, um 20.00 Uhr verwandelt sich die Halle der Universität Bielefeld vor dem Westend wieder in einen Konzertsaal. Diesmal stehen unter der Leitung von Alexander Kalajdzic Suiten-Kompositionen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Programm: Aram Khatchaturians Suite aus der Schauspielmusik zu Lermontows „Maskerade“, Max Regers Böcklin-Suite und „Jupiter“ aus Gustav Holsts Suite „Die Planeten“.


Kagel-Konzert des Ensemble Earquake

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Zum 10. Todestag von Mauricio Kagel spielt das Ensemble Earquake aus Detmold. Foto: Hochschule für Musik Detmold
Zum 10. Todestag von Mauricio Kagel spielt das Ensemble Earquake aus Detmold. Foto: Hochschule für Musik Detmold
Am 18. September 2008 starb der argentinisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel im Alter von 76 Jahren in Köln. Kagel gehört zu den weltweit herausragenden Persönlichkeiten der Neuen Musik. Aus Anlass des zehnten Todestages des Komponisten stellt das an der Hochschule für Musik Detmold beheimatete Ensemble Earquake in einem Konzert am 14. Oktober um 17 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld kammermusikalische Werke von Kagel vor.

Mauricio Kagel studierte in Buenos Aires Literatur und Philosophie. Seine Ausbildung zum Komponisten verlief weitgehend autodidaktisch. 1957 kam er erstmals nach Köln, arbeitete dort am Studio für elektronische Musik und gründete 1960 das Kölner Ensemble für Neue Musik. Nach vielen internationalen Zwischenstationen wurde er 1974 Professor für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.


Mehr Klavier!

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Jan-Christoph Homann präsentiert einen abwechslungsreichen Klavierabend: Foto: Joachim Müller
Jan-Christoph Homann präsentiert einen abwechslungsreichen Klavierabend: Foto: Joachim Müller
Der Pianist Jan-Christoph Homann eröffnet die Kammerkonzertreihe des Universitätsorchesters im Wintersemester. Unter dem Titel „Mehr Klavier!“ präsentiert er am 29. Oktober um 20 Uhr im Audimax einen abwechselungsreichen Konzertabend mit vertrauten und unbekannten Werken der Kompositionsgeschichte.

Jan-Christoph Homann begann im Alter von 16 Jahren als Jungstudent das Klavierstudium an der „Hochschule für Musik, Medien und Theater Hannover“. Weitere Studien führten ihn an die „Hochschule für Musik Detmold“, das „Conservatorio Benedetto Marcello“ in Venedig und das Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er heute auch lehrt. Als Solist und Klavierbegleiter spielte Jan-Christoph Homann auf diversen internationalen Musikfestivals, und führte mit dem Universitätsorchester Bielefeld bereits Klavierkonzerte von
Beethoven, Liszt, Tschaikowsky und Rachmaninov auf. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Klavierwettbewerbe.

Presseeinladung zur Erstsemesterbegrüßung am 8. Oktober (PE 114/2018)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Universität Bielefeld lädt Sie herzlich ein zur Erstsemesterbegrüßung im Audimax, am Montag, 8. Oktober, um 10 Uhr. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Vertretende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) sowie der Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, Pit Clausen, heißen die Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2018/19 willkommen.

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an mit einer E-Mail an medien@uni-bielefeld.de.

9.45 Uhr    Pressefoto
10.00 Uhr  Begrüßung
10.25 Uhr  Vorstellung des Studierendenwerks, Annette Vormbrock-Reinert
10.50 Uhr  Ende

Rahmenprogramm: Chor des Kunst- und Musikbereiches
Moderation: Philip Strunk, Radio Hertz 87.9

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Montag, 8. Oktober
Ort: Audimax, Universität Bielefeld
Zeit: 9.45 Uhr

Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt: Bielefelder Forschende sind beteiligt (Nr.115/2018)

Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Bevölkerungsgruppen fühlen sich nicht mehr ausreichend repräsentiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt, Lebenswirklichkeiten von Stadt und Land driften auseinander, neue Medien beschleunigen die Diskussionen in Deutschland. Wie steht es in diesen Zeiten um den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land? Welche Herausforderungen muss er meistern – und wie? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ (IfGZ), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Hauptphase mit bis zu 10 Millionen Euro jährlich gefördert wird. In einem Wettbewerb wurde das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld als eines von elf deutschen Forschungseinrichtungen für den Aufbau des IfGZ ausgewählt. Es ist damit als einzige Forschungseinrichtung aus Nordrhein-Westfalen beteiligt.
 
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Prof. Dr. Andreas Zick. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Andreas Zick. Foto: Universität Bielefeld
Unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Zick widmen sich die Bielefelder Forschenden im IfGZ der Frage, wie populistische und extremistisch orientierte Identitätsangebote Menschen ansprechen und in bestimmten sozialen Räumen politische Polarisationen erzeugt werden. „Wir wollen darüber hinaus neue Wege ermitteln, wie der demokratische Zusammenhalt und die Teilhabe von sogenannten Randgruppen gestärkt werden kann – etwa in Arbeit, Bildung und Gesundheit“, sagt Andreas Zick. Bielefelder Forschende aus den Disziplinen Soziologie, Psychologie, Erziehungs-, Gesundheits- und Politikwissenschaft arbeiten dazu in einem Team zusammen. Ab November begleiten sie die einjährige Vorbereitungsphase des Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt und erarbeiten mit den weiteren Projektpartnern ein gemeinsames Konzept für das Institut. Danach soll die vierjährige Hauptförderphase des Instituts anschließen.

Die Arbeit im neu entstehenden Institut knüpft dabei an zentrale Forschungsgebiete des IKG an. Die Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen seit Bestehen ihres Instituts daran, wie Gesellschaften ihren Zusammenhalt finden können oder Krisen und Konflikte um Ressourcen und Zugehörigkeiten vor allem Minderheiten und Randgruppen ausschließen.

Die Forschungsprojekte des IfGZ beschäftigen sich laut BMBF mit „für den Zusammenhalt der Gesellschaft relevanten Entwicklungen“. Dabei werden Aspekte wie Polarisierung und Populismus, Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Medien und Konfliktkultur sowie Antisemitismus und Hasskriminalität abgedeckt.

Am Institut wirken neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bielefeld Forschende der folgenden deutschen Forschungseinrichtungen mit: Technische Universität Berlin, die Universitäten Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig, sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena.

Weitere Informationen:
Die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF):
https://www.bmbf.de/de/institut-fuer-gesellschaftlichen-zusammenhalt-startet-7044.html

Kontakt:
Professor Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-2442
E-Mail: sekretariat.ikg@uni-bielefeld.de
 

Wie verändern Vergleiche den Kontakt von Kulturen? (Nr. 116/2018)

Konferenz des Sonderforschungsbereichs 1288 „Praktiken des Vergleichens“

Wenn sich Kulturen begegnen, ist dieser Kontakt oft überwältigend. Wie begreifen Menschen unbekannte kulturelle Phänomene, denen sie begegnen? Forschende der Universität Bielefeld gehen davon aus: Das Vergleichen mit Bekanntem spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Dazu untersuchen sie die europäische Expansions- und Kolonisierungsgeschichte und diskutieren mit internationalen Forschenden vom 11. bis 13. Oktober bei der Konferenz „Contact – Conquest – Colonization“ („Kontakt – Eroberung – Kolonisierung“) an der Universität Bielefeld. Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1288 „Praktiken des Vergleichens“ ist der Veranstalter.    

Im SFB arbeiten einige Teilprojekte an Studien zu europäischem, amerikanischem und asiatischem Kulturkontakt, zu Eroberungsbemühungen und Kolonisierung. Diese Bereiche haben sich in der ersten SFB-Phase als besonders einschlägig für das Erforschen von Vergleichspraktiken erwiesen. Der Blick in die Geschichte zeigt etwa: Als europäische Kulturen erstmals asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Kulturen begegneten, griffen sie unter anderem auf Wissen zu Kulturkontakten und Eroberungen in der griechischen Antike zurück. Erst das Vergleichen mit diesem vertrauten Wissen ermöglichte es ihnen, das Neue einzuordnen. Die übergeordnete Frage der Forschenden ist an dieser Stelle: Welche Rolle spielt das Vergleichen in Prozessen historischen Wandels?

„Für die Konferenz konnten wir zum einen international hochangesehene fortgeschrittene Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen. Zum anderen freue ich mich, dass wir auch eine Reihe von hervorragenden jungen Forscherinnen und Forschern mit dem Thema anziehen konnten“, sagt Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland, eine der Organisatorinnen der Konferenz und Teilprojektleiterin im SFB. „Die Bandbreite der untersuchten Felder erstreckt sich bei der Konferenz von Vorträgen über Jesuiten aus der Frühen Neuzeit, die die Vorstellungen von Männlichkeit in Europa und China verglichen, bis zu Vergleichspraktiken im Kontext von ‚Blackness‘ während der Harlem Renaissance in den USA zwischen 1920 bis 1930.“

Die Abendvorträge der Konferenz halten Professor Peter C. Mancall (University of Southern California, Dornsife, USA), Professor Demetrius Eudell (Wesleyan University, USA) und Professor Dr. Alexander Honold (Universität Basel, Schweiz). Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Tagung findet am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Methoden 1, 33615 Bielefeld statt.

Im SFB arbeiten 62 Forschende an der Universität Bielefeld aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte, Politik- und Rechtswissenschaft systematisch daran, wie Vergleichspraktiken die Welt ordnen und verändern. Der SFB „Praktiken des Vergleichens“ wird seit Januar 2017 für zunächst vier Jahre mit einem Fördervolumen von rund 10 Millionen Euro gefördert. Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen an Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten – für bis zu zwölf Jahre. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Für Journalistinnen und Journalisten gibt es während der Konferenz am 11. Oktober um 15.30 Uhr und am 12. Oktober um 11.00 Uhr die Möglichkeit, Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland, Dr. Christina Brauner, Professorin Dr. Angelika Epple, Professorin Dr. Antje Flüchter und Professorin Dr. Kirsten Kramer als Organisatorinnen zur Konferenz und ihren Themen zu befragen.

Weitere Informationen:
•    Die Seite zur CCC-Konferenz (in englischer Sprache): www.uni-bielefeld.de/sfb1288/ccc.html
•    Das detaillierte Programm der Auftaktkonferenz (in englischer Sprache): www.uni-bielefeld.de/sfb1288/documents/ccc-programme.pdf
•    Die Webseite des Sonderforschungsbereichs: www.uni-bielefeld.de/sfb1288

Kontakt:
Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland, Universität Bielefeld
SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“
Telefon: 106-3251  
E-Mail: eleonora.rohland@uni-bielefeld.de   

Rebecca Moltmann, Universität Bielefeld
Wissenschaftskommunikation im SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“
Telefon: 0521 106-4662
E-Mail: rebecca.moltmann@uni-bielefeld.de

Neue Millionenförderung für Bielefelder Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern (Nr. 117/2018)

„BiProfessional – Sei professionell“

Themen wie die Inklusion in Schulen stellen Lehrerinnen und Lehrer vor Herausforderungen. Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) von Bund und Ländern fördert nachhaltige Ausbildungsprojekte in diesem Bereich. Das Programm BiProfessional für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an der Universität Bielefeld ist erneut für eine QLB-Förderung ausgewählt worden und wird von Juli 2019 bis Ende 2023 mit rund 4,4 Millionen Euro finanziert.

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Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ in der zweiten Runde erfolgreich.
Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ in der zweiten Runde erfolgreich. Foto: Universität Bielefeld
„Bielefeld steht für innovative Lehrerausbildung. Diese neue Förderung bestätigt uns und ist zugleich Auftrag, den Lehrerinnen und Lehrern Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Herausforderungen von heute meistern können“, sagt Professorin Dr. Claudia Riemer, Prorektorin für Studium und Lehre.

Von 2016 bis Mitte 2019 wird BiProfessional erstmals innerhalb der QLB gefördert. Die Umsetzung erfolgt an der Bielefeld School of Education (BiSEd), in der alle lehrerausbildenden Fakultäten vertreten sind. Das Konzept basiert bisher auf drei Clustern: der kritisch-reflexiven Praxisorientierung, dem Forschenden Lernen in der Praxisphase und der inklusionssensiblen Diagnose, Förderung und Didaktik. In der Förderphase ab Mitte 2019 wird die vierte Säule der phasenübergreifenden Ausbildung ergänzt. Erkenntnisse aus der ersten Förderzeit werden so ausgebaut. Beispielhafte Forschungsfragen werden sein: Wie können angehende Lehrerinnen und Lehrer je nach Ausbildungsstand bestmöglich ihre Lehrpraxis reflektieren? Wie kann Forschendes Lernen weiterentwickelt werden - insbesondere im Kontext von Inklusion? Welche Instrumente helfen Lehrerinnen und Lehrern, Schulunterricht inklusionssensibel zu gestalten?  

Um diese Inhalte auch in der Breite der Lehrerbildung zu verankern, wird im Folgeprojekt ein Fokus auf die phasenübergreifende Lehrerbildung gelegt: „Die Lehrerausbildung muss als voneinander abhängende Aufgabe der ersten Phase (Universität) und der zweiten Phase (Zentren für Schulpraktische Lehrerbildung) begriffen werden, ohne dass die jeweiligen Phasen ihre Eigenständigkeit verlieren. Und die Herausforderungen der dritten Phase (Lehrerfort- und -weiterbildung) müssen an der Universität für viele erst einmal ins Bewusstsein geholt werden“, erläutert der Projektleiter Professor Dr. Martin Heinrich.

Über 70 Projektbeteiligte, darunter fast 30 Lehrende aus 11 Disziplinen, die Lehrerinnen und Lehrer an der Universität Bielefeld ausbilden, setzen BiProfessional in der zweiten Förderungsphase um. Dabei kooperieren sie unter anderem mit den zwei Versuchsschulen des Landes Nordrhein-Westfalen, der Laborschule und dem Oberstufen-Kolleg in Bielefeld.

Seit 2016 etabliert BiProfessional eine praxisnahe, forschungsbasierte und inklusionssensible Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an der Universität Bielefeld. Bisher entwickelten die Forschenden über 40 neue Lehrkonzepte und veröffentlichten in der Begleitforschung über 60 Publikationen.

Mit der Qualitätsoffensive Lehrerbildung wollen Bund und Länder Reformen in der Bildung von Lehrerinnen und Lehrern anstoßen und unterstützen, unter anderem um angehende Lehrkräfte besser auf die Schulpraxis vorzubereiten. Von 2016 bis 2023 stehen dafür deutschlandlandweit 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen:
•    Die Homepage von BiProfessional: https://www.uni-bielefeld.de/biprofessional/
•    Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung: https://www.qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de/

Kontakt:
Professor Dr. Martin Heinrich und Dr. Lilian Streblow, Universität Bielefeld
E-Mail: biprofessional@uni-bielefeld.de

Wintersemester startet an der Universität Bielefeld (Nr. 118/2018)

Neu: Interdisziplinäre Biomedizin und Data Science

Heute (08.10.2018) beginnt die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2018/2019 an der Universität Bielefeld. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Sami Maztoul sowie Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen haben die neuen Studierenden im Audimax willkommen geheißen.


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Sami Maztoul, Rektor Gerhard Sagerer, Sigrid Schreiber (Geschäftsführerin des Studierendenwerks)sowie Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen begrüßten die Studierenden in Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Sami Maztoul, Rektor Gerhard Sagerer, Sigrid Schreiber (Geschäftsführerin des Studierendenwerks)sowie Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen begrüßten die Studierenden in Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Neu sind die Masterstudiengänge Interdisziplinäre Biomedizin und Data Science. Die meisten Neueinschreibungen in den Bachelor- und Staatsexamensstudiengängen verzeichnen die Fächer Bildungswissenschaften (Lehramt), Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaft und Anglistik.

Mit Stichtag heute (08.10.2018) nehmen rund 2.400 neue Studierende ihr Studium an der Universität Bielefeld auf. Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen. Die endgültigen Anfängerzahlen stehen Anfang Dezember fest, denn einzelne Zulassungsverfahren sind noch nicht vollständig abgeschlossen (Losverfahren).

Insgesamt sind nun rund 25.000 Studierende an der Universität eingeschrieben, so viele wie noch nie zuvor. Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Mehr als 3.000 Menschen schließen hier jährlich ihr Studium ab. Die Fächerpalette reicht von Geistes-bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften. Eine Medizinfakultät befindet sich gerade in Gründung; hier sollen 2021 die ersten Studierenden aufgenommen werden.

Weitere Informationen:
Neue Studiengänge an der Universität Bielefeld:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/neue_studieng%C3%A4nge_an_der_universit%C3%A4t2

www.youtube.com/watch?v=WNH3HIYngUQ
www.youtube.com/watch?v=ViS4TfT3MlM

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 119/2018)

Von American Studies bis Wirtschaftsphilosophie

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Prof. Dr. Yves Breitmoser
Prof. Dr. Yves Breitmoser
Professor Dr. Yves Breitmoser arbeitet seit 1. Oktober als Professor für Verhaltensökonomik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Seine Forschung befasst sich mit der Entwicklung und dem Testen mathematischer Modelle menschlichen Verhaltens. Er konstruiert empirisch valide Modelle menschlichen Verhaltens, die als Baustein in allgemeinen ökonomischen Modellen zur Verbesserung der Vorhersagekraft dieser Modelle beitragen. Breitmoser studierte Volkswirtschaftslehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), wo er 2008 auch promoviert wurde und sich 2011 für Volkswirtschaftslehre habilitierte. Ende 2012 wurde ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Heisenbergstipendium zugesprochen, das ihm eine Fokussierung auf verhaltensökonomische Forschung ermöglichte. Dafür wechselte er 2013 an die Humboldt-Universität zu Berlin.

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Prof'in. Dr. Priska Daphi
Prof'in. Dr. Priska Daphi
Professorin Dr. Priska Daphi hat seit Oktober 2018 die Professur für Konfliktsoziologie an der Fakultät für Soziologie inne. Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehören Konflikte im Kontext von Globalisierung und Migration sowie politische Partizipation, Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen in Europa. Ihr derzeitiges DFG-Projekt untersucht die Hintergründe unterschiedlicher lokaler Reaktionen auf Unterkünfte für Geflüchtete in Deutschland. Priska Daphi studierte Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Maastricht (Niederlande) sowie der London School of Economics and Political Science (Großbritannien) und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bevor sie nach Bielefeld kam, leitete sie die Nachwuchsgruppe „Konflikt und Soziale Bewegungen“ am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt am Main.

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Prof. Dr. Marie Isabel Kaiser
Prof. Dr. Marie Isabel Kaiser
Professorin Dr. Marie Isabel Kaiser forscht und lehrt seit Juni 2018 als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophie der Biologie, Allgemeine Wissenschaftsphilosophie und Metaphysik der wissenschaftlichen Praxis. Marie I. Kaiser hat Philosophie und Biologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert und an der Universität zu Köln promoviert. Sie arbeitete wissenschaftlich an den Universitäten Münster, Köln und Genf/Schweiz und war Gastwissenschaftlerin am Minnesota Center for the Philosophy of Science (USA) und am Department of Philosophy, University of Calgary (Kanada). Seit Oktober 2016 war sie als Juniorprofessorin an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie tätig.

Professor Dr. Eike Lau ist seit Juli Professor für Mathematik, insbesondere Algebra und Zahlentheorie an der Universität Bielefeld. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Arithmetischen Geometrie. Ein Leitmotiv ist das Wechselspiel zwischen geometrischen Strukturen und abstrakten algebraischen Objekten. Lau studierte an der Universität Bonn Mathematik und promovierte 2004 am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bielefeld, wo er sich 2011 habilitierte. Von 2011 bis 2018 war Lau Professor für Zahlentheorie an der Universität Paderborn.

Professorin Dr. Julia Roth wurde zum 1. Oktober 2018 als Professorin für American Studies mit dem Schwerpunkt Gender Studies an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft ernannt. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Intersektionalität, globale Ungleichheiten vor allem in den Amerikas und der Karibik, Rechtspopulismus und Geschlecht. Roth promovierte 2011 an der Universität Potsdam. Sie war Kollegiatin des DFG-Graduiertenkollegs „Geschlecht als Wissenskategorie“ an der Humboldt-Universität zu Berlin und Postdoktorandin im Forschungsnetzwerk “desiguALdades.net. Interdependent Inequalities in Latin America” an der Freien Universität Berlin. Von 2013 bis 2018 war sie Postdoktorandin im BMBF-geförderten Forschungsnetzwerk “The Americas as Space of Entanglements” an der Universität Bielefeld. Ihre Forschung führte sie unter anderem in die USA, nach Kuba und Nigeria.

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Jun.Prof. Dr. Sören Schlichting
Jun.Prof. Dr. Sören Schlichting
Juniorprofessor Dr. Sören Schlichting ist im September zum Juniorprofessor für theoretische Physik an der Fakultät für Physik ernannt worden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Nicht-Gleichgewichtsdynamik von Quantensystemen. Dabei geht es zum Beispiel darum herauszufinden wie sich elementare Bestandteile von Materie auf mikroskopischer Ebene verhalten, wenn sie in Kollisionen von schweren Atomkernen freigesetzt werden. Sören Schlichting begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit einem Bachelor-Studium an der Technischen Universität Darmstadt. Nach Abschluss des Master-Studiums an der Michigan State University (USA), promovierte er von 2010 bis 2013 in theoretischer Physik an der Universität Heidelberg. Vor Antritt der Juniorprofessur in Bielefeld, war Schlichting zunächst für drei Jahre als Goldhaber Distinguished Fellow am Brookhaven National Lab (USA) und anschließend für zwei Jahre als Research Assistant Professor an der University of Washington (USA) tätig.

Privatdozent Dr. habil. Michael Löffler ist zum Honorarprofessor ernannt worden. Er ist in leitender Funktion bei der Porsche AG tätig und dort unter anderem für die weltweite Vertriebsplanung verantwortlich. Der Universität Bielefeld ist er seit gut zehn Jahren durch Kooperationsprojekte, Vorlesungstätigkeiten und Forschungsaktivitäten verbunden. Er bietet Veranstaltungen in den Bereichen Marketing, Marktforschung und Markenmanagement an, aktuelle Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Customer Relationship Management sowie Smart Data und prädiktive Verfahren im Marketing.


Privatdozent Dr. Jörg van Norden ist  Mitte September zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden. Er arbeitet seit 2007 im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld und ist zuständig für Geschichtsdidaktik. Van Norden hat Geschichte, Spanisch und evangelische Theologie in Bochum und Barcelona/Spanien studiert und an der Ruhruniversität Bochum 1989 promoviert.  Nach dem zweiten Staatsexamen unterrichtete er am Hans-Ehrenberg-Gymnasium Bielefeld. 2011 erhielt er mit seiner Habilitation die Venia legendi für das Fach Didaktik der Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Norbert Elias-Lectures: Von Repräsentation und vom Zufall (Nr. 120/2018)

Didier Eribon und Hartmut Böhme zu Gast an der Universität Bielefeld

Die Universität Bielefeld holt mit den Norbert Elias-Lectures internationale Forscherinnen und Forscher der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften nach Bielefeld. Benannt ist die Reihe nach einem der bedeutendsten Soziologen des 20. Jahrhunderts und Träger der Ehrendoktorwürde der Universität Bielefeld. In diesem Wintersemester holt der französische Soziologe Professor Dr. Didier Eribon seinen ursprünglich für Januar 2018 geplanten öffentlichen Vortrag und sein Seminar an der Universität Bielefeld nach. Außerdem ist der Literaturwissenschaftler Professor Dr. Hartmut Böhme von der Humboldt-Universität Berlin zu Gast.


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Prof. Dr. Didier Eribon. Foto: Patrice Norman Opale Leemage
Didier Eribon spricht in Bielefeld zu politischer Repräsentation. Foto: Patrice Norman Opale Leemage
Didier Eribon zählt gegenwärtig zu den einflussreichsten europäischen Intellektuellen. 2016 legte er in seinem internationalen Bestseller „Rückkehr nach Reims“ den Zerfall der heutigen französischen Gesellschaft dar. Das Buch wurde 2017 als Stück an der Berliner Schaubühne adaptiert. Kürzlich erschienen und intensiv besprochen wurden seine Werke „Gesellschaft als Urteil“ (2017) und "Grundlagen eines kritischen Denkens" (2018). Zurzeit forscht er als Montgomery-Fellow am Dartmouth College (USA).

Didier Eribon spricht am 23. Oktober ab 18 Uhr an der Universität Bielefeld, Raum X E0-001 in englischer Sprache zu „Speaking in the name of the other? On the problem of political representation of the oppressed” („Im Namen der anderen sprechen? Über das Problem der politischen Repräsentation von Unterdrückten”).

Didier Eribon holt mit diesem Vortrag und einem Seminar für Studierende am Folgetag seinen ausgefallenen Besuch im Januar nach.  

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Hartmut Böhme thematisiert den Zufall in seinem Vortrag.
Hartmut Böhme thematisiert den Zufall in seinem Vortrag. Foto: Hartmut Böhme
Hartmut Böhme ist einer der wichtigsten kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaftler Deutschlands. Er forscht an den Schnittstellen von Literatur, Kunst, Natur und Technik und ist Professor emeritus der Humboldt-Universität Berlin. In seinem Vortrag am 15. Januar 2019 geht es ab 18 Uhr um „Tyche, Fortuna, Zufall. Bekämpfung und Anerkennung des Zufälligen in Natur und Geschichte“. Dieser findet im Raum X E0-001 an der Universität Bielefeld statt. Sein Seminar für Studierende (16. Januar) handelt von „Zufall und Sinn, Risiko und Sicherheit: historische Konstellationen der Kontingenzbewältigung“.

Norbert Elias gilt als einer der bedeutendsten Kultur- und Gesellschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts. Dieser Erfolg war dem 1933 aus Deutschland vertriebenen Juden nicht vorgezeichnet. Ab 1971 forschte er regelmäßig an der Universität Bielefeld. Von 1978 bis 1984 arbeitete er als sogenannter Permanent Fellow am ZiF, dort vor allem in der Arbeitsgruppe „Philosophie und Geschichte“ unter der Leitung von Reinhart Koselleck, und unter der Leitung des Germanisten Wilhelm Voßkamp in der Forschergruppe „Funktionsgeschichte literarischer Utopien“. 1980 zeichnete ihn die Universität Bielefeld mit der Ehrendoktorwürde aus. Elias forschte unter anderem zum Außenseitertum, zu Theorien darüber, wie sich die Zivilisation im geschichtlichen Wandel entwickelt, zur höfischen Gesellschaft und zum gesellschaftlichen Stellenwert von Literatur. Elias wurde 1897 in Breslau geboren. Er starb 1990 in Amsterdam.

Weitere Informationen:
https://uni-bielefeld.de/lili/norbert-elias/index.html

Kontakt:
Professor Dr. Klaus Michael Bogdal, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3710  
E-Mail: klaus_michael.bogdal@uni-bielefeld.de

Acht Blickwinkel auf das alltägliche Vergleichen (Nr. 121/2018)

Pressegespräch (24. Oktober) zur Ausstellung des Sonderforschungsbereichs

Menschen vergleichen auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn, sie vergleichen ihre Stadt mit anderen Städten und sich selbst mit anderen Menschen. Oft tun sie das unbewusst. Der Sonderforschungsbereich (SFB) „Praktiken des Vergleichens“ der Universität Bielefeld fragt danach, was passiert, wenn Menschen vergleichen. Acht Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler des SFB bringen ihre Forschung ab dem 26. Oktober mit einer achtteiligen Ausstellung an verschiedenen Standorten in die Stadt. Schon vorher laden sie zu einem Pressegespräch am Mittwoch, 24. Oktober, 11 Uhr im Historischen Museum ein.

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler Robert Eberhardt, Julian Gärtner, Julian Gieseke, Michael Götzelmann, Lena Gumpert, Joris C. Heyder, Marie Lemser und Olga Sabelfeld bleiben mit ihrer Forschung nicht an der Universität. Sie tragen ihre wissenschaftliche Arbeit auch in den Tierpark Olderdissen, die Stadtbibliothek am Neumarkt, in die Bielefelder StadtBahn, in die WissensWerkStadt Bielefeld, das Museum Huelsmann, das Historische Museum und das Lichtwerk. An diesen Orten und der Universität Bielefeld haben sie Ausstellungseinheiten – die sogenannten Interventionen - kreiert mit Titeln wie: „Bielefeld ist wie Istanbul?“, „Spachteln wie die Gallier“, „Gibt es Staatsformen in der Natur?“ oder „Sich selbst vergleichen“. Die Besucherinnen und Besucher begegnen an den Ausstellungsorten mehreren Ebenen des Vergleichens und sehen, was aktuelle gesellschaftliche Fragen mit dem Ort Bielefeld zu tun haben.

Das Pressegespräch in Kürze:
Datum: Mittwoch, 24. Oktober, 11 Uhr
Ort: Historisches Museum Bielefeld, Ravensberger Park 2, 33607 Bielefeld

Dabei sind die Kuratorinnen und Kuratoren Dr. Jürgen Büschenfeld, Rebecca Moltmann (Sonderforschungsbereich) und Michael Falkenstein (Historisches Museum Bielefeld).

Um vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de wird gebeten.


Im Historischen Museum wird die Ausstellung am Freitag, 26. Oktober, 19 Uhr feierlich eröffnet. Für Besucherinnen und Besucher haben die Forschenden dort einen Infopunkt zur Orientierung installiert. In Videosequenzen erzählen die  Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sie „Praktiken des Vergleichens“ erforschen.

Im SFB arbeiten 62 Forschende an der Universität Bielefeld aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte, Politik- und Rechtswissenschaft systematisch daran, wie Vergleichspraktiken die Welt ordnen und verändern. Der SFB „Praktiken des Vergleichens“ wird seit Januar 2017 für zunächst vier Jahre mit einem Fördervolumen von rund 10 Millionen Euro gefördert. Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen an Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten – für bis zu zwölf Jahre. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Weitere Informationen:
•    Der Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens“:
www.uni-bielefeld.de/sfb1288/vergleichen 

•    Das Programm der Ausstellung:
www.uni-bielefeld.de/sfb1288/documents/SFB1288_Ausstellung_Broschuere.pdf

Kontakt:
Rebecca Moltmann, Universität Bielefeld
Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens“
E-Mail: rebecca.moltmann@uni-bielefeld.de
Telefon: 0521 106 – 4662


Personalnachrichten aus der Universität (Nr. 122/2018)

•   Preis des Verbandes der Historikerinnen und Historiker für Professor Dr. Uwe Walter
•   Verdienstorden der Italienischen Republik für Dr. habil. Vito Gironda
•   Chemiker Dr. Petr Dementyev erhält Liebig-Stipendium des Verbands der Chemischen Industrie
•   Professor Dr. Johannes Grave in den Beirat der Klassik Stiftung Weimar berufen


Professor Dr. Uwe Walter, Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte, wurde vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. für einen herausragenden wissenschaftlichen Aufsatz in der Epoche der Alten Geschichte ausgezeichnet. Die Auszeichnung war mit einer neuen Präsentationsform – einem „Historischen Quartett“– auf dem diesjährigen Historikertag in Münster verbunden. Der Aufsatz „Mehr als Mythos und Konstruktion? Die römische Königszeit“ erschien 2016 in der Historischen Zeitschrift. Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands ist das Vertretungsorgan der deutschen Geschichtswissenschaft in der Öffentlichkeit. Als Interessenvertretung mit zurzeit 3.300 Mitgliedern setzt sich der Historikerverband in vielfältiger Weise ein und steht als Fachverband im ständigen Dialog mit Hochschulen, hochschulnahen Einrichtungen und der Gesellschaft. Uwe Walter lehrt und forscht seit 2004 an der Universität Bielefeld.

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Dr. Vito Francesco Gironda
Dr. Vito Francesco Gironda
Der Historiker Dr. habil. Vito Francesco Gironda, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, hat den Verdienstorden der Italienischen Republik (Ordensklasse Ritter-Cavaliere) erhalten. Der Verdienstorden (Ordine al Merito della Repubblica Italiana) ist die höchste Anerkennung, die die Republik Italien vergibt. Der italienische Staatspräsident würdigt mit dem Ordnen ausgewählte Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Literatur, der Künste oder der Wirtschaft verdient gemacht haben. Mit dem Orden würdigt Sergio Mattarella die wissenschaftliche Arbeit Girondas auf dem Gebiet der deutschen und italienischen Geschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert sowie seine erfolgreiche Arbeit für den institutionellen Dialog und Wissenschaftskontakte zwischen Italien und Deutschland.  Vito Francesco Gironda kam in den 90er Jahren als Erasmus-Stipendiat nach Bielefeld. Nach seinem Studium der Geschichtswissenschaft wurde er 2002 in Bielefeld promoviert. Er lehrte und forschte an den Universitäten Bologna, Halle-Wittenberg und Mannheim. Seit 2009 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld. Der Historiker koordiniert seit 2012 den binationalen Masterstudiengang Geschichte Bielefeld-Bologna. 2016 habilitierte er sich in Italien (Wissenschaftliche Nationale Habilitation – ASN) Seit 2015 ist er Beauftragter des Rektors der Universität Bielefeld für die Beziehungen mit der Universität Bologna. Der Orden wird ihm am 29. November im Rahmen eines Empfangs vom italienischen Konsul Franco Giordani in Dortmund verliehen.


Dr. Petr Dementyev, Fakultät für Physik, hat das Liebig-Stipendium des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) erhalten. Jedes Jahr vergibt die VCI höchstens zehn dieser Stipendien. Die Förderung erlaubt ihm, eine eigene Forschungsgruppe an der Fakultät für Physik aufzubauen. Dementyevs neue Gruppe mit dem Namen „STREAMS“ befasst sich mit den physikalisch-chemischen Eigenschaften von ultradünnen künstlichen Membranen, mit denen sich auf molekularer Ebene chemische Gemische filtern lassen. Der Forscher kooperiert mit Professor Dr. Armin Gölzhäuser, ebenfalls Fakultät für Physik. Dementyev studierte Chemie an der Staatlichen Universität Nowosibirsk (Russland) und schloss seine Dissertation am Fritz-Haber-Institut in Berlin ab. An die Universität Bielefeld kam er 2016 als Postdoktorand der Arbeitsgruppe „Physik supramolekularer Systeme und Oberflächen“ von Professor Gölzhäuser. Das Stipendium fördert herausragende Nachwuchsforscher in der Chemie und beinhaltet die zusätzliche Finanzierung einer Doktorandin oder eines Doktoranden sowie wissenschaftlicher Geräte.

Professor Dr. Johannes Grave ist Anfang Oktober für vier Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat der Klassik Stiftung Weimar berufen worden. Die Klassik Stiftung Weimar bildet ein einzigartiges Ensemble von Kulturdenkmalen. Mit ihren mehr als 20 Museen, Schlössern, historischen Häusern und Parks sowie den Sammlungen der Literatur und Kunst zählt sie zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen Deutschlands. Es ist ihr Ziel, mit den ihr anvertrauten Kulturgütern ein in Deutschland und der Welt wirksames Zentrum der Kultur, der Wissenschaft und der Bildung zu sein. Johannes Grave ist seit 2012 Professor für Historische Bildwissenschaft/Kunstgeschichte an der Universität Bielefeld. Grave ist Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschusses für Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und engagiert sich im Aufsichtsrat der Kunsthalle Bielefeld.

Neue Koselleck-Gastprofessur befragt die Grundlagen des Historischen (Nr. 123/2018)

Erste Besetzung geht an französischen Geschichtswissenschaftler
 
Reinhart Koselleck (1923-2006) gilt nicht nur als einer der bekanntesten Historiker des 20. Jahrhunderts. Er war auch Mitbegründer und langjähriger Professor der Universität Bielefeld. In Erinnerung an ihn errichten die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie und das Rektorat der Universität Bielefeld die Reinhart Koselleck-Gastprofessur. Im Wintersemester 2018/2019 wird diese erstmals besetzt. Der französische Geschichtswissenschaftler François Hartog, emeritierter Professor der École des Hautes Etudes en Sciences Sociales - einer der renommiertesten sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Frankreichs - in Paris, ist zu Gast. Als Reinhart Koselleck-Gastprofessor hält er unter anderem am Donnerstag, 25. Oktober einen öffentlichen Vortrag im Museum Huelsmann in Bielefeld.


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Der französische Historiker François Hartog wird erster Reinhart-Koselleck-Gastprofessor. Foto: F. Mantovani-Gallimard
Der französische Historiker François Hartog wird erster Reinhart-Koselleck-Gastprofessor. Foto: F. Mantovani-Gallimard
Die Reinhart Koselleck-Gastprofessur wird einmal jährlich vergeben. Die Inhaberin oder der Inhaber ist während des zweimonatigen Aufenthalts an der Universität Bielefeld insbesondere an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und im Zentrum für Theorien in der historischen Forschung eingebunden. Forschung und Lehre für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler stehen im Mittelpunkt.

François Hartog ist bekannt für seine Forschungen zum Entstehen der Geschichtsschreibung im antiken Griechenland. Von dort kommt er zur Frage, worin die spezifische Qualität des Historischen besteht und wozu Geschichte von Nutzen sein kann. Gerade in jüngster Zeit haben ihn seine tiefen Analysen des gegenwärtigen Zeitverständnisses zu einem viel diskutierten Geschichtstheoretiker gemacht.

Er beschreibt den Umgang der Menschen mit Zeit und Geschichte als Problem: Ihnen sei der Sinn für Vergangenheit wie Zukunft gleichermaßen abhandengekommen. Die Menschen lebten in einem sogenannten fortdauernden „Präsentismus“: Alles muss immer verfügbar sein, nichts darf vergehen und nichts wird mehr erwartet oder erstrebt. Wer derart nur im Moment lebt, hört auf, Verantwortung für irgendwas oder irgendwen zu übernehmen.

François Hartog bietet mit Professorin Dr. Antje Flüchter und Juniorprofessor Dr. Lars Deile ein Seminar für Masterstudierende zum Thema Zeitregime an. Der Gastprofessor leitet auch einen Workshop für Doktorandinnen und Doktoranden.

Am Donnerstag, 25. Oktober hält er von 18 bis 20 Uhr die Koselleck-Lecture. Der öffentliche Vortrag thematisiert die Frage „Has history in the West become a Place of Memory?” (“Ist Geschichte im Westen ein bloßer Erinnerungsort geworden?“). Der Gastvortrag wird im Museum Huelsmann, Ravensberger Park 3, 33607 Bielefeld, gehalten.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/geschichte/zthf/koselleck-gastprofessur

Kontakt:
Juniorprofessor Dr. Lars Deile, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-3214  
E-Mail: lars.deile@uni-bielefeld.de
 

Einladung zum Pressegespräch (PE Nr. 124/2018)

Stadt Bielefeld, Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und IHK Ostwestfalen gründen Campusentwicklungs-GmbH

Kooperation soll Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, forschenden Unternehmen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und forschungsnahen Start-ups fördern und damit die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung in Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe stärken.


Im Rahmen der neuen Kooperationen wollen die Universität Bielefeld und die Fachhoch-schule Bielefeld gemeinsam mit der Stadt Bielefeld und der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) den Hochschulstandort Bielefeld konsequent weiterentwickeln. Ziel ist es, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Hochschulen attraktiven Raum zu schaffen für forschungsorientierte Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür wollen die Partner eine gemeinsame Campusentwicklungs-GmbH gründen.

In einem Pressegespräch werden Oberbürgermeister Pit Clausen, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor der Universität Bielefeld), Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin der Fachhochschule) sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff die Pläne vorstellen.

Das Pressegespräch in Kürze:

Datum: Dienstag, 30. Oktober
Uhrzeit: 12 Uhr
Ort:
Universität Bielefeld, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld, Raum U7-205

Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten: medien@uni-bielefeld.de

Zusammenarbeit von ZB MED mit Bioinformatik-Netzwerk (Nr. 125/2018)

Gemeinsame Entwicklung von Informationsdiensten für die Lebenswissenschaften geplant

Bereits seit einiger Zeit planen ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und de.NBI – Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur eine strategische und inhaltliche Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der Lebenswissenschaften. Die Geschäftsstelle des de.NBI-Netzwerks ist am Centrum für Biotechnologie der Universität Bielefeld angesiedelt. Mit einem Kooperationsvertrag haben nun ZB MED und die Universität Bielefeld die Zusammenarbeit auf die Zukunft ausgerichtet. Ziel ist es, gemeinsam komplementäre Informationsdienste für die Lebenswissenschaften anzubieten. Zu diesem Zweck wird unter anderem die gemeinsame Berufung einer W3-Professur anvisiert.


Die de.NBI-Initiative wird seit 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen einer Projektförderung finanziert. Das bundesweite Netzwerk stellt der Forschung in den Lebenswissenschaften und der Biomedizin hochwertige Bioinformatik-Dienste und -Dienstleistungen, insbesondere auch eine Cloud-Infrastruktur, zur Verfügung. Das Angebot beinhaltet unterschiedliche Maßnahmen – vom User-Training bis hin zu speziellen IT-Diensten –, um Forschende in den Lebenswissenschaften dabei zu unterstützen, ihre teils großen Datenmengen (Big Data) effektiver zu nutzen.

„In den letzten Jahren hat die biomedizinische Forschung eine bemerkenswert schnelle Entwicklung durchgemacht – vor allem durch verbesserte und allgemein zugängliche IT-Infrastrukturen, aber auch durch den Zugang zu wichtigen Forschungsdaten. Daher brauchen wir innovative Informationsinfrastrukturen für die Erschließung und Nutzung der Forschungsergebnisse. Mit dem Kooperationsvertrag haben wir die besten Voraussetzungen für die Entwicklung effizienter Lösungen geschaffen“, erläutert Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Leiter von ZB MED, die geplante Zusammenarbeit.

„Das de.NBI-Netzwerk wurde vom BMBF ins Leben gerufen, um eine Bioinformatik-Infrastruktur in Deutschland aufzubauen. Nach Auslaufen der BMBF-Förderung soll diese Bioinformatik-Infrastruktur durch Integration in das ZB MED-Institut nun verstetigt werden. Aus wissenschaftlicher Sicht sind ZB MED und de.NBI ideale Kooperationspartner“, erklärt Prof. Dr. Alfred Pühler, Koordinator von de.NBI in Bielefeld.

Hintergrund-Information: Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur – de.NBI
Im Rahmen des Programms Gesundheitsforschung/Gesundheitswirtschaft der Bundesregierung und der nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie wurde im März 2015 die Fördermaßnahme „Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur“ gestartet. Dieses Netzwerk besteht aus acht spezialisierten Leistungszentren mit Expertise in verschiedenen Teildisziplinen der Lebenswissenschaften und der Biomedizin, die gemäß ihrer jeweiligen Expertise spezifische Bioinformatik-Dienstleistungen vorhalten und kontinuierlich weiterentwickeln. Außerdem bieten sie intensive Trainings verschiedener Anwendergruppen aus Wissenschaft und Industrie. Daneben sollen Standards für die Datenspeicherung und die Datenanalyse, das Datenmanagement und den Datenaustausch etabliert werden. Das Netzwerk wird durch eine Koordinierungseinheit komplettiert, die Strategien für die langfristige und nachhaltige Etablierung der angebotenen Serviceleistungen und Datenressourcen entwickelt und die Einbindung von de.NBI in internationale Initiativen steuert.

Hintergrund-Information: ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften
ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften versteht sich als zentrale lebenswissenschaftliche Informationsinfrastruktur für Deutschland und Europa und als treibende Kraft bei der Schaffung einer vernetzten digitalen Wissensbasis. Aufbauend auf seinen einzigartigen Beständen bietet ZB MED forschungsbasierte Möglichkeiten zur Gewinnung von Informationen und Nutzung von Forschungsdaten in den Lebenswissenschaften. Als Dienstleister für die lebenswissenschaftliche Forschung ist ZB MED Partner für alle, die innovative Wege zur verbesserten Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von wissenschaftlichen Informationen und Forschungsdaten beschreiten wollen. Dazu bietet das Informationszentrum Literatur, Fachinformationen sowie darauf aufbauende Mehrwertdienste vor allem in digitaler Form über das semantikbasierte Suchportal LIVIVO, über das Publikationsportal PUBLISSO sowie vor Ort in Köln und Bonn an. Im Interesse einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit wissenschaftlichen Informationen gehört die Förderung von Open Access zu den zentralen Prioritäten von ZB MED. Zudem betreibt das Informationszentrum anwendungsorientierte Forschung im Bereich „Knowledge Discovery“.

Weitere Informationen unter:
denbi.de
zbmed.de

Kontakt:
Professor Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Leiter der AG "Genomforschung industrieller Mikroorganismen"
Telefon: +49 521 106-8750
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de   

Stadt Bielefeld, Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und IHK Ostwestfalen gründen Campusentwicklungs-GmbH (Nr. 126/2018)

Herbert Vogel Geschäftsführer / Antrag im Rahmen der Regionale 2022

Im Rahmen einer neuen Kooperation wollen die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld gemeinsam mit der Stadt Bielefeld und der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) den Hochschulstandort Bielefeld und die Innovationsregion OWL konsequent weiterentwickeln. Ziel ist es, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Hochschulen attraktiven Raum zu schaffen für forschungsorientierte Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür wollen die Stadt, Hochschulen und IHK unter dem Label „Bielefeld Research and Innovation Campus“ (BRIC) eine gemeinsame Campusentwicklungs-GmbH gründen. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer wurde Herbert Vogel, Gründer und langjähriger Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG, gewonnen. Vogel ist seit 2012 auch Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Bielefeld (UGBi). Für die Finanzierung eines Gebäudes hat die Stadt Bielefeld einen Antrag im Rahmen der Regionale 2022 gestellt.


Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld:„Durch den Bielefeld Research und Innovation Campus soll der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bielefeld sowie die Innovationsregion Ostwestfalen-Lippe nachhaltig gestärkt werden. Diese Stärkung basiert auf der gezielten Förderung des örtlichen Hochschulwesens und der regionalen Wirtschaft. Die neuen Kooperationen zwischen Hochschulen, forschenden Unternehmen, Institutionen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden damit zu einem Kernelement zukunftsorientierter Standortentwicklung. Ich freue mich, dass wir mit Herbert Vogel einen erfahrenen und bestens vernetzten Unternehmer gefunden haben, der ehrenamtlich die Geschäftsführung übernimmt.“

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:„In einem rohstoffarmen Land wie Deutschland sind Innovationen ein zentraler Treiber des wirtschaftlichen Erfolgs und des gesellschaftlichen Wohlstands. Immer mehr Unternehmen und Institutionen suchen den fokussierten und kontinuierlichen Austausch mit Forschungsinstitutionen. Hier wollen wir ansetzen und Formate entwickeln für Partnerschaften zwischen Hochschulen, Unternehmen und weiteren Praxispartnern, insbesondere aus der Region. Parallel dazu sollen gezielt außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gewonnen werden, denn die Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen oder entsprechender Teilinstitute und Arbeitsgruppen ist für die wissenschaftliche Entwicklung des Standorts Bielefeld und der Region OWL von großer Bedeutung.“

Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld
: „Universität und Fachhochschule ergänzen sich perfekt und können interessierten Partnern aus der Praxis ein breites Forschungsportfolio von der Grundlagenforschung bis zur anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung bieten. Wir bauen dabei auf vielfältige etablierte Kooperationen und wollen neue innovative, passgenaue Formate der Zusammenarbeit anbieten. Ein wichtiger Vorteil dabei: Die beiden Hochschulen teilen sich einen gemeinsamen Campus, sind also auch räumlich eng miteinander verbunden.“

Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld:„Den regionalen Unternehmen bieten sich hier in Zukunft tolle Möglichkeiten des Austausches mit den Bielefelder Hochschulen. Unternehmen erkennen immer stärker, wie wichtig die Innovationskraft von Universitäten und Fachhochschulen ist und welches Potential darin steckt. Insbesondere auch hier in Bielefeld. Dieses gilt es nun verstärkt zu nutzen und gleichzeitig den Zugang zu potentiellen Fachkräften frühzeitig zu suchen. Dafür soll BRIC die Plattform werden.“

Campus Nord als Entwicklungsfläche

Für die praktische Umsetzung der Vision des Bielefeld Research und Innovation Campus (BRIC) ist ein Gebäude beziehungsweise Gebäudekomplex erforderlich, in dem sich Kooperationen manifestieren und organisieren können. In Verbindung mit der gemeinsamen Nutzung von Forschungsressourcen an den beiden Hochschulen lassen sich auf diese Weise für alle Beteiligten signifikante Synergieeffekte erzeugen und nutzen. Die Stadt Bielefeld hat im Rahmen der Regionale 2022 einen Antrag auf Förderung eines solchen Gebäudes gestellt. Konkret geht es um die Fläche im Norden der Universität („Campus Nord“) hinter dem Forschungsbau des Exzellenzclusters CITEC und der Fachhochschule Bielefeld. Hier soll Unternehmen und Institutionen die Möglichkeit geboten werden, Forschungs-, Innovations- und Entwicklungsabteilungen oder Teile davon im direkten Kontakt mit Forschungsgruppen der beiden Hochschulen anzusiedeln. Zudem sollen hier Voraussetzungen für Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und deren Ansiedlung geschaffen werden.
Es sollen verschiedene Formen der Kooperation möglich sein. Das Spektrum reicht vom solitären Forschungs- und Innovationsprojekt bis hin zum gemeinsamen, auf eine längerfristige Zusammenarbeit angelegtes Forschungs- und Innovationsinstitut. Darüber hinaus soll Platz für forschungsorientierte Start-up geschaffen werden.
Gegenwärtig richtet sich der Fokus möglicher Aktivitäten auf die Themenfelder Biotechnologie, Data Science, Gesundheit und Pflege, Materialforschung, Mensch-Maschine-Interaktion und künstliche Intelligenz sowie Smart Systems und Smart Products. Das Spektrum an Themen und Aktivitäten wird bei Bedarf und bei ausreichender Verfügbarkeit entsprechender wissenschaftlicher Expertise sowie bei ausreichendem Flächenangebot in Zukunft gegebenenfalls noch erweitert.

Nutzen für alle Akteurinnen und Akteure

Forscherinnen und Forscher in den Hochschulen können durch BRIC Impulse und Anregungen zu den Anwendungspotenzialen neuer Methoden und Technologien aus der Grundlagenforschung erwarten. Es bieten sich Möglichkeiten, wissenschaftliche Prinzipien und Techniken in realen Szenarien zu erproben – dies gilt insbesondere für Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden. Im Gegenzug erhalten Unternehmen und Institutionen, die sich auf dem Bielefeld Research und Innovation Campus (BRIC) engagieren, Zugang zu einer attraktiven Forschungslandschaft – von der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung an der Universität bis zur angewandten Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule. Sie können durch Partizipation an Ergebnisse aktueller Spitzenforschung das eigene Innovationspotential erhöhen und von Forschungsressourcen in Form wissenschaftlichen Know-hows und spezifischer State-of-the-Art-Infrastruktur profitieren. Und: Es werden Kontakte zwischen Absolventinnen und Absolventen aller drei Qualifikationsstufen (Bachelor, Master und Promotion) und regionalen Unternehmen geknüpft.

BRIC Entwicklungsgesellschaft mbH

Die erfolgreiche Umsetzung der skizzierten Vorhaben setzt einen zweckgerechten organisatorischen Rahmen voraus. Diesen soll die zu gründende BRIC Entwicklungsgesellschaft mbH bieten. Diese GmbH hat zwei Kernaufgaben:
-    die Gewinnung von forschenden, auf Innovation setzenden Unternehmen und Institutionen sowie
-    die Gewinnung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die für eine Ansiedlung auf dem Campus Bielefeld geeignet sind.

Darüber hinaus unterstützt die BRIC Entwicklungsgesellschaft mbH Entwicklungen, die eine Erweiterung des Campus-Geländes in Zukunft möglich machen, einschließlich entsprechender planungsrechtlicher Maßnahmen.
Der Rat der Stadt wird im November abschließend über die Beteiligung an der GmbH entscheiden. Anschließend soll die BRIC Entwicklungsgesellschaft mbH formal gegründet werden. Auch über die Finanzierung eines Gebäudes – insbesondere durch den Antrag im Rahmen Regionale 2022 – kann nun intensiv gesprochen werden. Auch die bereits begonnenen Gespräche mit regionalen Unternehmen können dann sehr viel konkreter geführt werden.

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Thomas Niehoff, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Dr. Stephan Becker, Oberbürgermeister Pit Clausen und Herbert Vogel (v.l.) stellten die Pläne vor.Foto: Universität Bielefeld
Thomas Niehoff, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Dr. Stephan Becker, Oberbürgermeister Pit Clausen und Herbert Vogel (v.l.) stellten die Pläne vor. Foto: Universität Bielefeld
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