Begleitprogramm: Vorträge, Führungen und fotografische Interventionen
Reinhart
Koselleck (1923-2006) gehört zu den wichtigsten Historikern des 20.
Jahrhunderts. Weniger bekannt ist, dass sich der Bielefelder Historiker
intensiv mit Bildern und Bildlichkeit beschäftigte. Fotografierend,
zeichnend und schreibend ging Koselleck der Frage nach der bildlichen
Dimension der Geschichte und ihrer Erforschung nach. „Reinhart Koselleck
und das Bild“ zeigt ab dem 18. April in der Universität Bielefeld, im
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) und im Kunstverein
Bielefeld über 600 Fotografien und ausgewählte Exponate des Historikers.
Gäste aus ganz Deutschland kommen während der Laufzeit April bis Juli
für begleitende Vorträge und Diskussionen nach Bielefeld. Außerdem gibt
es Führungen und fotografische Interventionen von Studierenden während
der Ausstellung.
Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden
Kosellecks Fotografien aus Europa und den USA. Sein Bildnachlass wird
heute im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte –
Bildarchiv Foto Marburg aufbewahrt. Für die Ausstellung wurde eine
Auswahl von Bildkonvoluten nach Bielefeld geholt, die als Reproduktionen
und im Original gezeigt werden. Kuratorinnen und Projektleiterinnen
sind die Geschichtswissenschaftlerin Dr. Bettina Brandt und die
Kunsthistorikerin Dr. Britta Hochkirchen von der Universität Bielefeld.
Kurator des Ausstellungsteils im Bielefelder Kunstverein ist Direktor
Thomas Thiel.
Die Ausstellung wird parallel an drei für
Koselleck wichtigen Orten in Bielefeld gezeigt, denen jeweils ein
Leitgedanke seiner Forschung zugeordnet ist.
![Koselleck fotografierte Denkmäler auf der Kölner Hohenzollernbrücke. © Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck]()
Koselleck fotografierte Denkmäler auf der Kölner Hohenzollernbrücke. © Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck
Der Ausstellungsort„Zeitschichten“ in der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität
Bielefeld zeigt vom 18. April bis 20. Juli, wie Kosellecks Fotografien
seine Überlegungen zu gleichzeitigen, aber in unterschiedlichen
Geschwindigkeiten verlaufenden Wandlungsprozessen widerspiegeln.
Ausgestellt wird in der Universität Bielefeld, wo er forschte und
lehrte.
• Eröffnung mit Vortrag von Professor Dr. Hubert Locher,
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg, über „Spuren der Geschichte im Bild. Überlegungen zum Interesse
der Kunstgeschichte am politischen Bild in Kosellecks Zeit“.
Zeit
und Ort: Mittwoch, 18. April, 18 Uhr, Universität Bielefeld, Gebäude X,
Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld, Hörsaal E0-001
• Podiumsdiskussion: „Warum es sich lohnt, Wissenschaft
künstlerisch-gestalterisch zu reflektieren und auszustellen“ mit dem
Kuratorenteam sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft,
Gestaltung und Kunst aus Bielefeld, Berlin und Leipzig.
Zeit und Ort: Dienstag, 5. Juni, 18 Uhr, Universität Bielefeld, Gebäude X, Raum X-B2-103
• Ort und Zeit: Abteilung für Geschichtswissenschaft, Universität
Bielefeld, Gebäude X-A2, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld,
geöffnet: Mo. bis Fr. 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei
![Fotografie der Gedenkstätte Vernich-tungslager Treblinka (Polen).© Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck]()
Fotografie der Gedenkstätte Vernichtungslager Treblinka (Polen). © Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck
„Erinnerungsschleusen“
im Bielefelder Kunstverein konzentriert sich vom 21. April bis 8. Juli
auf die Folgen der beiden Weltkriege und die daraus resultierenden
unterschiedlichen Formen und Orte des Erinnerns. Reinhart Koselleck war
langjähriges Mitglied im Bielefelder Kunstverein und häufiger Besucher.
• Eröffnung: 20. April um 19 Uhr
• Vorträge: Künstler Arne Schmitt über: „Basalt. Skizzen für eine
Materialikonografie am Anfang des 21. Jahrhunderts mit Seitenblick auf
das historische Werk von Reinhart Koselleck“ (Samstag, 21. April, 15
Uhr); Professor Dr. Steffen Siegel, Folkwang Universität der Künste,
Essen, zu „Orientierung in der Fotosphäre“ (Dienstag, 15. Mai, 19 Uhr)
• Infos: Bielefelder Kunstverein, Welle 61, 33602 Bielefeld, geöffnet:
Do. bis Fr. 15 bis 19 Uhr, Sa. bis So. 12 bis 19 Uhr, Mo bis Mi nach
telefonischer Vereinbarung, Eintritt: 3 Euro (1,50 Euro ermäßigt),
freier Eintritt für Kunstvereinsmitglieder, Inhaber des Bielefeld
Passes, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren und freitags
![Kosellecks Fotografie des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz (2001).© Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck]()
Kosellecks Fotografie des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz (2001). © Bildarchiv Foto Marburg / Fotograf: Reinhart Koselleck
„Politische
Sinnlichkeit“ im ZiF thematisiert vom 24. April bis 17. Juli Reinhart
Kosellecks fotografische Untersuchungen dazu, wie das Politische über
den Sehsinn in den Körper eindringt, ob anhand eines Reiterstandbilds
oder anhand von Pferdespielzeug. Reinhart Koselleck gehörte von 1974 bis
1979 dem Direktorium des ZiFs an.
• Eröffnung: 24. April, 18 Uhr
• Ort und Zeiten: ZiF, Methoden 1, 33615 Bielefeld, geöffnet: Mo. bis Do. 9 bis 15.30 Uhr, Fr. 9 bis 14 Uhr, Eintritt frei
Das Begleitprogramm mit weiteren Ausstellungsveranstaltungen ist hier einsehbar:
http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/zthf/dokumente/Begleitprogramm_RK.pdfÖffentliche FührungenStudierende der Universität Bielefeld leiten Führungen für Besucherinnen und Besucher.
• durch alle drei Ausstellungsorte: Samstag, 5. Mai, 15 Uhr, Startpunkt: Bielefelder Kunstverein
• durch „Erinnerungsschleusen“ (Bielefeld Kunstverein): Samstag, 23. Juni, 15 Uhr
• durch „Zeitschichten“ (Universität Bielefeld) und „Politische
Sinnlichkeit“ (ZiF): Samstag, 14. Juli, 15 Uhr, Treffpunkt:
Eingangshalle Gebäude X, Universität Bielefeld
InterventionenStudierende
der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Gestaltung, „intervenieren“
in die Ausstellung. Dabei greifen sie in die bestehende Ausstellung ein –
mit künstlerisch-fotografischen Reflexionen zum Bildnachlass und
Kosellecks Bildforschungen.
• in „Zeitschichten“, Universität Bielefeld, Gebäude X-A2, Dienstag, 8. Mai, 18 Uhr
• in „Politische Sinnlichkeit“, ZiF, Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr,
• in „Erinnerungsschleusen“, Bielefelder Kunstverein, Donnerstag, 28. Juni, 19 Uhr
Für
die Ausstellung kooperiert die Abteilung Geschichtswissenschaft der
Universität Bielefeld mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für
Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, dem Bielefelder Kunstverein,
dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), der Bielefeld
Graduate School in History and Sociology (BGHS) und dem Fachbereich
Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld. Förderer sind das Rektorat der
Universität Bielefeld, die Abteilung Geschichtswissenschaft, das Zentrum
für Theorien in der historischen Forschung, der Sonderforschungsbereich
1288 „Praktiken des Vergleichens“ und die Universitätsgesellschaft
Bielefeld.
Kontakte der Kuratorinnen und des Kurators:
Dr. Bettina Brandt, Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-3238
E-Mail: bettina.brandt@uni-bielefeld.de
Dr. Britta Hochkirchen, Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-67031
E-Mail: britta.hochkirchen@uni-bielefeld.de
Thomas Thiel, Kurator der Ausstellung im Bielefelder Kunstverein
Tel.: 0521-178806
E-Mail: kontakt@bielefelder-kunstverein.de
Weitere Informationen zur Ausstellung:
www.uni-bielefeld.de/koselleck-und-das-bild/