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Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt (Nr. 136/2017)

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Neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)

Noch nie emigrierten so viele Menschen in der Hoffnung auf bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Nie zuvor absolvierten Geschäftsreisende so viele Flugkilometer. Die Globalisierung der Arbeit, so scheint es, ist in vollem Gange. Aber: Gibt es den globalen Arbeitsmarkt wirklich? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Tagung „In Search of the Global Labour Market“ („Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt“), die vom 16. bis zum 18. Oktober am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) stattfindet. Die Tagung ist zugleich der Auftakt der neuen ZiF-Forschungsgruppe, die bis Juli 2018 am ZiF über den globalen Arbeitsmarkt forschen wird.

ZiF-Forschungsgruppe: Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt
Neue ZiF-Forschungsgruppe ist "Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt". Foto: Universität Bielefeld
„Tatsächlich gibt es kaum belastbare empirische Kenntnisse über das Funktionieren transnationaler Arbeitsmärkte“, konstatiert die Bielefelder Soziologin, Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann. Sie leitet zusammen mit dem Historiker Professor Dr. Thomas Welskopp und der Ökonomin Juniorprofessorin Dr. Anna Zaharieva, ebenfalls von der Universität Bielefeld, die Tagung. „Was das Schlagwort von den 'globalen Arbeitsmärkten' genau bedeutet, ist unklar, ebenso, wie man wissenschaftlich und politisch mit diesem Phänomen umgehen soll“, sagt Mense-Petermann.

Daher haben die Forscherinnen und Forscher internationale Kolleginnen und Kollegen aus den Forschungsfeldern Globalgeschichte und Arbeitsökonomie, Soziologie und internationalem Management, Migrationsforschung und Ostasienwissenschaften eingeladen, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Was genau ist ein 'globaler Arbeitsmarkt'? Welche Rolle spielt die Migration und die zunehmende Mobilität der Arbeitskräfte für die Transformation der nationalen Arbeits-märkte zu einem 'globalen Markt'? Wie wird diese Transformation von bestehenden Institutionen, internationalen Vermittlern und sozialen Netzwerken beeinflusst?

Den Eröffnungsvortrag hält am Montag, 16. Oktober, Professor Michael J. Piore PhD (Massachusetts Institute of Technology, USA), ein renommierter Ökonom und für die sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung wegweisender Forscher. Sein Vortrag befasst sich mit den Herausforderungen von Globalisierung und Immigration und der Rolle politischer Paradigmen. An den darauf folgenden Tagen stellen die Fellows der ZiF-Forschungsgruppe ihre Arbeiten vor: zur Entstehung globaler Arbeitsmärkte, zur Frage, wie Arbeitsmärkte nationale Grenzen überwinden und zu den aktuellen Fluchtbewegungen, gesehen im Kontext des globalen Arbeitsmarkts.

Zum Abschluss der Tagung spricht am 18. Oktober Professor Frédéric Docquier PhD (Katholische Universität Löwen, Belgien) über die Auswirkungen der letzten Migrationswelle auf europäische Arbeitsmärkte. „Wir versprechen uns von dieser Tagung einen neuen interdisziplinären Zugriff auf ein viel diskutiertes Phänomen, von dem wir erstaunlich wenig wissen“, so die Tagungsleiter.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Schon im Vorfeld beantwortet Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann Fragen von Journalistinnen und Journalisten.

Weitere Informationen:
Informationen zur Tagung und zum  Tagungsprogramm:
•    http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2017Global/
•    http://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2017Global/Events/10-16-Mense-Petermann.html

Kontakt:
Annika Andresen, Universität Bielefeld            
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-12837            
E-Mail: global.labour.market@uni-bielefeld.de

 


Internationale Schulgruppen forschen gemeinsam (Nr. 137/2017)

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Abschluss von Projekt zu Biotechnologie, Pressetermin am 11. Oktober 

Das Schülerlabor teutolab-biotechnologie der Universität Bielefeld blickt auf zwei Jahre eines internationalen Projekts mit Schülerinnen und Schülern aus sechs europäischen Ländern zurück. Im Oktober beginnt der dritte und letzte Durchgang des internationalen Biotechnologie-Projektes, bei dem die Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen und forschen. Am Mittwoch, 11. Oktober, können Medienvertreterinnen und Medienvertreter die Schülerinnen und Schüler im Labor begleiten und mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren sowie den internationalen Lehrerinnen und Lehrern über das Projekt sprechen.

Zum dritten Mal forschen Schülerinnen und Schüler in einer internationalen Gruppe gemeinsam zum Thema Biotechnologie. Foto: Universität Bielefeld
Zum dritten Mal forschen Schülerinnen und Schüler in einer internationalen Gruppe gemeinsam zum Thema Biotechnologie. Foto: Universität Bielefeld
Das Projekt „biotechnology in our life“ (Biotechnologie in unserem Leben) bringt Schulen mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen. „Die teilnehmenden Jugendlichen erlangen fundierte Kenntnisse zum Thema Biotechnologie“, sagt Dr. Maren Panhorst vom teutolab-biotechnologie. „Biotechnologie ist für unseren Alltag relevant, zum Beispiel bei der Abwasserreinigung, der Herstellung von Medikamenten, Chemikalien und Waschmittelenzymen oder bei der medizinischen Diagnostik. Außerdem birgt sie ein hohes Potential für zukünftige Herausforderungen an unsere Gesellschaft in Form von Bioplastik, Biokraftstoffen und Biomedizin.“

Das teutolab-biotechnologie der Universität Bielefeld koordiniert die Zusammenarbeit zwischen sechs Schulen aus sechs europäischen Ländern. Zum dritten Mal besuchen 24 Schülerinnen und Schüler und die begleitenden Lehrkräfte für eine Woche das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec), in dem das Experimentierlabor teutolab-biotechnologie angesiedelt ist.  Die 16- bis 18-Jährigen besuchen Expertenvorträge, besichtigen biotechnologische Unternehmen, nehmen an Workshops teil, experimentieren im Labor, diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und der Politik und forschen in internationalen Kleingruppen an einem biotechnologischen Thema.

Die jungen Forschenden untersuchen zum Beispiel Proben auf die Gegenwart von Viren. Foto: Universität Bielefeld
Die jungen Forschenden untersuchen zum Beispiel Proben auf die Gegenwart von Viren. Foto: Universität Bielefeld
Die Teilnehmenden sind nicht nur bei der Projektwoche in Bielefeld dabei, sie reisen auch zu zwei weiteren Projektwochen in die Partnerländer. Die zwei bisherigen Gruppen besuchten dabei unter anderem das Photosynthese-Labor an der Universität in Verona (Italien), das Museum für Mikroorganismen Micropia in Amsterdam (Niederlande), das Pembroke-College in Cambridge (Großbritannien) und die Firma Life Sequencing in Valencia (Spanien). Eine von den Schülerinnen und Schülern organisierte öffentliche Ausstellung mit Poster-Session, Präsentationen und Diskussionsforen rundet jedes Projektjahr ab. Bislang gab es Ausstellungen im Tylers-Museum in Haarlem (Niederlande) oder im Casa di Cultura in Xativa (Spanien), die von hunderten Gästen besucht wurden.

Die Europäische Union fördert das Projekt für drei Jahre mit 260.000 Euro. Zum Ende des aktuellen Schuljahres läuft diese Förderung aus. In einer Evaluation bescheinigte die Abteilung Biologiedidaktik dem Projekt einen großen Erfolg (Spaß, interkultureller Austausch, Lernerfolg). „Die Schülerinnen und Schüler aus den vergangenen zwei Projektjahren haben Freundschaften geschlossen. Bei einigen ehemaligen Teilnehmenden konnten die Kontakte den universitären oder beruflichen Einstieg erleichtern“, sagt Panhorst. „Auch die Projektpartner wollen die aufgebauten Freundschaften und Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen pflegen. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen nach dem Projektschluss. Im aktuellen Schuljahr wird es zunächst aber noch zwei weitere Projekttreffen in Haarlem, Niederlande sowie in Pärnu, Estland geben.“

Das teutolab-biotechnologie ist ein Mitmach- und Experimentierlabor, in dem Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe durch Projektwochen, Forschungsprojekte oder Experimentierkurse die Biotechnologie erleben können. Neben dem teutolab-biotechnologie gibt es an der Universität Bielefeld weitere teutolabs in den Bereichen Robotik, Mathematik, Chemie und Physik.

Koordinator:
teutolab-biotechnologie, Universität Bielefeld

Partnerschulen:
Öffentlich-stiftisches Gymnasium Bethel, Bielefeld, Deutschland
Koidula Gymnasium, Pärnu, Estland
St. Neots Learning Partnership, St. Neots, England
Coornhert Lyceum, Haarlem, Niederlande
Ies Jose de Ribera, Xativa, Spanien
Liceo Galilei, Verona, Italien

Der Pressetermin:

Datum: Mittwoch, 11. Oktober
Ort: Universität Bielefeld, Labor des teutolab-biotechnologie, G01-118
Zeit: 11 bis ca. 12 Uhr
Fotos: Während dieser Zeit ist es möglich, die Schülerinnen und Schüler im Labor zu fotografieren.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/teutolab/fachorientiert/biotechnologie/Aktionen/2016%20Erasmus.html

Kontakt:
Dr. Maren Panhorst, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie - CeBiTec / teutolab-biotechnologie
Telefon: 0521 106-67189  
E-Mail: maren.panhorst@cebitec.uni-bielefeld.de

2.900 neue Studierende an der Universität Bielefeld (Nr. 138/2017)

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Die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2017/2018 startet 

Zum Wintersemester 2017/2018 nehmen rund 2.900 neue Studierende ihr Studium an der Universität Bielefeld auf. Insgesamt sind nun etwa 24.000 Studierende an der Universität eingeschrieben. Damit liegen die Zahlen auf dem historisch hohen Niveau vom vergangenen Jahr. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, die Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) Viktoria Haß und Sami Maztoul sowie die Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld Karin Schrader haben die neuen Studierenden heute (09.10.2017) im Audimax der Universität willkommen geheißen.

Begrüßten die Erstsemester (v.l.): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Bürgermeisterin Karin Schrader sowie die Vorsitzenden des AStA Viktoria Haß und Sami Maztoul. Foto: Universität Bielefeld
Begrüßten die Erstsemester (v.l.): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Bürgermeisterin Karin Schrader sowie die Vorsitzenden des AStA Viktoria Haß und Sami Maztoul. Foto: Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld hat ihr Studienangebot zum Wintersemester 2017/2018 erweitert: Neu sind der Bachelorstudiengang Bild- und Kunstgeschichte und die Masterstudiengänge Französisch und Spanisch für Lehramtsstudierende.

Die meisten Hochschulanfängerinnen und Hochschulanfänger verzeichnen die Fächer Anglistik, Rechtswissenschaft, Soziologie, Sport und Wirtschaftswissenschaften. Neben den neuen Studierenden in den Bachelor- und Staatsexamensstudiengängen werden weitere 1.400 Studierende in den Masterstudiengängen erwartet. Im kommenden Wintersemester werden flächendeckend mehr Masterstudienplätze an der Universität angeboten, insgesamt 185 mehr als im Wintersemester 2016/2017.

Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen. Die endgültigen Anfängerzahlen stehen Anfang Dezember fest, denn einzelne Zulassungsverfahren sind noch nicht vollständig abgeschlossen (Losverfahren).

Insbesondere zum Wintersemester kommen auch internationale Studierende nach Bielefeld. Dieses Semester beginnen rund 200 ein Studium hier. Das International Office sucht weiterhin Zimmer und Apartments auf dem privaten Wohnungsmarkt. Die Unterkünfte sollten für ein Semester oder länger zur Verfügung stehen (wohnen-io@uni-bielefeld.de).

Sorgte für die musikalische Begleitung zur Begrüßung: der Chor Pinduc, der sich aus Studierenden zusammensetzt. Foto: Universität Bielefeld
Sorgte für die musikalische Begleitung zur Begrüßung: der Chor Pinduc, der sich aus Studierenden zusammensetzt. Foto: Universität Bielefeld
In der zentralen Begrüßungsveranstaltung für die Erstsemester stellten die Studierenden Alberto Marquez und Arne Ortwein das Tutorenprogramm Peer Learning vor. Im Peer Learning Team beraten Studierende andere Studierende zu allen Fragen rund um das Studieren.

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Mehr als 3.000 schließen jährlich ihr Studium ab. Die Fächerpalette reicht von Geistes-bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften.

Weitere Informationen:
Für Erstsemester: www.uni-bielefeld.de/willkommen
Peer Learning: www.uni-bielefeld.de/zll/abteilungen/peerlearning
Neue Studiengänge an der Universität Bielefeld: http://bit.ly/2sFDvri

Finken-Küken erkennen ihre biologische Mutter am Geruch (Nr. 139/2017)

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Bielefelder Verhaltensforscher ermitteln Fähigkeit von Singvögeln

Anders als bisher angenommen, verfügen Zebrafinken-Küken schon sehr früh über einen Geruchssinn und können damit erkennen, wer ihre biologische Mutter ist. Sogar wenn sie in einem fremden Nest schlüpfen, haben die Küken eine Vorliebe für den Geruch ihrer biologischen Mutter. Das beweist die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers von der Universität Bielefeld in einer neuen Studie. Sie und ihr Team veröffentlichen ihre Studie am heutigen Montag (09.10.2017) im Forschungsjournal „Scientific Reports“ des Nature-Verlags.

Zebrafinken-Mütter scheinen ihre Nachkommen schon vor dem Schlüpfen mit ihrem Geruch zu „impfen“.
Zebrafinken-Mütter scheinen ihre Nachkommen schon vor dem Schlüpfen mit ihrem Geruch zu „impfen“. Foto: Universität Bielefeld
„Dass sich Singvogelküken und ihre Eltern direkt nach dem Schlüpfen erkennen, war bislang nicht bekannt“, sagt Barbara Caspers. „Lange Zeit wurde angenommen, dass Zebrafinken und andere Singvögel diese Fähigkeit erhalten, kurz bevor der Nachwuchs erstmals aus dem Nest ausfliegt. Die Erkennung läuft dann über die Rufe der Vögel.“ Mit der neuen Studie zeigen Caspers und ihr Team, dass schon zuvor das Erkennen über Riechen eine wesentliche Rolle für die Eltern-Kind-Kommunikation spielt.

Im ersten Teil ihrer Studie haben die Forschenden zuerst grundsätzlich geklärt, ob der Geruchssinn schon früh vorhanden ist. Dafür haben sie Küken direkt nach dem Schlüpfen sowohl Gerüche ihrer biologischen Eltern als auch fremder Vögel präsentiert. Für jeden Geruch maßen sie, wie lange die Küken um Futter betteln. Das Ergebnis: „Die frisch geschlüpften Vögel bettelten länger, wenn der Geruch des eigenen Elternteils präsentiert wird“, sagt Caspers.

Frisch geschlüpft: Zebrafinken-Küken merken am Geruch, wer ihre biologi-sche Mutter ist.
Frisch geschlüpft: Zebrafinken-Küken merken am Geruch, wer ihre biologische Mutter ist. Foto: Universität Bielefeld
In einem zweiten Experiment haben die Forschenden die Bedingungen verändert, unter denen die Vögel schlüpfen. Sie legten Eier aus den Nestern der biologischen Eltern in fremde Nester. Sie warteten wieder ab, bis die Jungtiere geschlüpft waren. Kurz darauf präsentierten sie ihnen den Geruch der biologischen Mutter und der Ziehmutter. Dabei kam das zentrale Ergebnis der Studie heraus: „Die Jungtiere hatten eine klare Vorliebe für den Geruch der Mutter und betteln dort mehr“, sagt Caspers. Auf die ebenfalls präsentierten Gerüche von Vater und Ziehvater reagierten die Küken jeweils ähnlich lang – hier gab es keine Vorliebe.

Doch woran erkennt ein Küken seine Mutter, wenn es in einem fremden Nest schlüpft? „Denkbar ist, dass es mütterliche Signale im Ei gibt, die während der Embryonalentwicklung gelernt werden“, sagt Caspers. „Vielleicht überträgt die Mutter bestimmte chemische Substanzen ins Ei“. In künftigen Studien will Caspers die genauen Gründe untersuchen und den Stoffen, die dabei eine Rolle spielen, auf die Spur kommen.

Die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers erforscht, wie Verwandtengeruch entsteht.
Die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers erforscht, wie Verwandtengeruch entsteht. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Barbara Caspers forscht seit 2014 als Freigeist-Fellow der Volkswagen-Stiftung. Das Stipendium ist mit 975.000 Euro dotiert. Der Freigeist-Fellowship richtet sich an „exzellente Postdocs, die risikobehaftete, unkonventionelle Forschung“ in Deutschland betreiben und ist auf fünf Jahre angelegt. Die Biologin arbeitet als Postdoc im Arbeitsbereich Verhaltensforschung der Universität Bielefeld. Caspers bisheriger wissenschaftliches Verdienst ist es, zu zeigen, dass Singvögel, etwa Zebrafinken und Blaumeisen, überhaupt einen Geruchssinn haben und ihn nutzen, um Verwandte zu erkennen.

Originalveröffentlichung:
Barbara A. Caspers, Julie Hagelin, Madeleine Paul, Sandra Bock, Sandra Willeke, E. Tobias Krause: Zebra Finch chicks recognise parental scent, and retain chemosensory knowledge of their genetic mother, even after egg cross-fostering. Scientific Reports, http://dx.doi.org/10.1038/s41598-017-13110-y, veröffentlicht am 9. Oktober 2017

Weitere Informationen:

•    „Studie zu Blaumeisen: Erst riechen, dann betteln“ (Pressemitteilung vom 12.05.2017): http://bit.ly/2sSbXya
•    „Singvögel: Erkennen des Nestgeruchs ist Lernsache“ (Pressemitteilung vom 03.06.2013): http://bit.ly/2yXS6xF

Kontakt:

Dr. Barbara Caspers, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie, Verhaltensforschung
Telefon: 0521 – 106 2825
E-Mail: barbara.caspers@uni-bielefeld.de

Vortragsreihe „Linie 4“ bringt Forschung in die Stadt (Nr. 140/2017)

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Nachwuchswissenschaftler mit Vorträgen in der Volkshochschule Bielefeld

Acht Doktorandinnen und Doktoranden der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) machen sich mit ihren Promotionsthemen auf den Weg in die Innenstadt. Ihr Ziel: die Volkshochschule Bielefeld. Ihre Motivation: sich mit allen an Wissenschaft interessierten Menschen über ihre Forschungsthemen austauschen. Linie 4 heißt dieses Format. Am Dienstag, 17. Oktober, startet die neue Auflage der insgesamt achtteiligen Reihe. 

Einige der vortragenden Doktorandinnen und Doktoranden bei „Linie 4“: Kerstin Schulte, Marius Meinhof, Cleovi Mosuela, Theresa Hornischer, Justus Heck, Carla Thiele (v.l.)
Einige der vortragenden Doktorandinnen und Doktoranden bei „Linie 4“: Kerstin Schulte, Marcus Carrier, Cleovi Mosuela, Theresa Hornischer, Justus Heck, Carla Thiele (v.l.)
Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler präsentieren ihre Forschungsprojekte aus der Geschichte und den Sozialwissenschaften – immer mit besonderem Fokus auf allgemeine Verständlichkeit und bereit zur Diskussion. Es ist die mittlerweile dritte Auflage von Linie 4. Die Einzelveranstaltungen finden in der Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Raum 240, jeweils ab 18 Uhr statt. Der Eintritt ist immer frei.

Die Termine im Überblick:
•    17. Oktober: Konsum und nationale Modernisierung in China
Der Soziologe Marius Meinhof thematisiert, wie Konsumpraktiken und -möglichkeiten zum Zwecke einer Modernisierung Chinas eingesetzt werden. Nicht reines Wirtschaftswachstum steht im Zentrum des Interesses, sondern wie staatliche Planerinnen und Planer durch einen „gesunden“ Konsum eine „umfassende Entwicklung“ der Menschen anregen möchten.

•    7. November: Frauen gegen ihr Vaterland Frankreich (1918–1939)
Das Thema der Historikerin Theresa Hornischer: in Vergessenheit geratene intellektuelle Frauen, die in den 1920er und 1930er Jahren in Frankreich immer wieder in Presse und Öffentlichkeit auftauchten - als Feministinnen, Journalistinnen oder Reiseschriftstellerinnen.

•    21. November: Verfolgung und Neuanfang: Jesidische Frauen in Deutschland
Im Vortrag der Soziologin Carla Thiele geht es um Lebenswirklichkeiten geflüchteter jesidischer Frauen in Deutschland. Wie schaffen sie es, ihr altes Leben, Fluchterfahrungen und neue Herausforderungen in Einklang zu bringen?

•    5. Dezember: Chemie vor Gericht – Giftmorde im 19. Jahrhundert

Marcus Carrier (Geschichtswissenschaftler) skizziert den Aufstieg der Naturwissenschaften im 19. Jahrhunderts anhand von naturwissenschaftlichen Experten, die als Sachverständige vermehrt Einzug in den Gerichtssaal erhielten und so etwa Giftmörderinnen und Giftmörder überführten.

•    19. Dezember: Lagergeschichten aus der Senne: Nazis hinter Stacheldraht
In den Lagern Staumühle und Stukenbrock in der Senne wurden nach dem zweiten Weltkrieg Nationalsozialisten inhaftiert. Die Historikerin Kerstin Schulte hat ihre autobiografischen Werke untersucht. Sie zeigt einen Einblick in die Parallelwelt der Lager.

•    16. Januar: Who cares? Filipino nurses in Germany (Vortrag in englischer Sprache)
Die Soziologin Cleovi Mosuela widmet sich in ihrem Vortrag philippinischen Pflegekräften in Deutschland. Was hat sie dazu bewogen nach Deutschland zu kommen? Oder hat Deutschland sie angesichts des aktuellen demografischen Wandels und des Arbeitskräftemangels angeworben?

•    30. Januar: Brot oder Bratwurst? Der Alltag im mittelalterlichen Gefängnis
Der Vortrag der Historikerin Sabrina Timmer geht der Frage nach, welche Bedeutung und Funktion die Gefängnisstrafe im Mittelalter hatte. Wie sahen die Lebensbedingungen der Insassen aus? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen konnte eine Inhaftierung nach sich ziehen?

•    6. Februar: Die Angst des Schiris vor dem Elfmeter

Der Soziologe Justus Heck rückt Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Fokus seiner Forschung. Ihm geht es um die Frage, welchen Unterschied es für das Fußballspiel macht, wenn die Entscheidungskompetenz beim Schiedsrichter liegt. Als Vergleich zieht er die berüchtigte „Wilde Liga“ heran, die ohne Unparteiische auskommt.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/bghs/Public_Science/Linie_4

Kontakt:
Theresa Hornischer, Universität Bielefeld
Doktorandin der BGHS
Telefon: 0521 106-6514
E-Mail: thornischer@uni-bielefeld.de 

Vom Avatar als Assistent bis zum Roboter als Therapiehelfer (Nr. 141/2017)

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Konferenz „Human Agent Interaction“ mit 150 Wissenschaftlern in Bielefeld

Alexa, Siri, Cortana und der Google Assistant – sie alle sind Beispiele für Agenten, künstliche handlungsfähige Systeme. Zu solchen Agenten gehören auch menschenähnliche Roboter und Avatare, mit denen Menschen ebenfalls umgehen als hätten diese eigene Bedürfnisse und Absichten. Die internationale Konferenz „Human Agent Interaction“ (HAI) bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kognitiver Robotik, Künstlicher-Intelligenz-Forschung sowie aus Kognitions- und Neurowissenschaft zusammen, um über die Forschung zu Agenten zu diskutieren. Nach Stationen in Japan (2013 und 2014), Südkorea (2015) und Singapur (2016) wird die Konferenz vom 17. bis 19. Oktober erstmals in Europa ausgerichtet. Zu der Tagung am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld kommen 150 Forschende aus zwölf Ländern.

Bei der Tagung geht es um künstliche „Agenten“, handlungsfähige Systeme wie Flobi, der als Avatar (Bild) und als Roboter eingesetzt wird. Foto: CITEC/ Universität Bielefeld
Bei der Tagung geht es um künstliche „Agenten“, handlungsfähige Systeme wie Flobi, der als Avatar (Bild) und als Roboter eingesetzt wird. Foto: CITEC/ Universität Bielefeld
„Die HAI ist eine der weltweit innovativsten Konferenzen zur Mensch-Agenten-Interaktion. Das liegt auch daran, dass sie sich nicht auf einzelne Disziplinen wie Robotik beschränkt, sondern die Forschung der verschiedenen Richtungen verzahnt“, sagt Professorin Dr. Wrede, eine der Organisatorinnen der Tagung. „Dieser Anspruch an wissenschaftliche Vielfalt ist auch ein Grund, warum wir die Konferenz nach Bielefeld holen konnten. Der Exzellenzcluster CITEC ist bekannt für seine interdisziplinäre Forschung.“

Auf dem Programm der dreitägigen Konferenz stehen zwei Keynote-Vorträge, sechs Workshops, 13 Sitzungen mit Fachvorträgen („Oral Sessions“) und zwei Postersessions.

Workshops: Roboter als persönliche Schutzhülle und die „fürsorgliche Wohnung“

Wie Roboter genutzt werden können, um die Therapie von Patienten mit Angststörungen zu unterstützen, damit beschäftigt sich einer der Workshops der HAI-Konferenz. Der Informatiker Kazunori Terada PhD von der Gifu University (Japan) stellt bei dem Workshop am Dienstag, 17. Oktober, die Mobile Distanzzone (Mobile Personal Space) vor. Sie hilft Menschen, die Angst vor dem Umgang mit anderen Menschen haben (soziale Angststörung), in Kontakt mit anderen zu treten. Der Kasten dient als Schutzhülle, die mit Kameras und Lautsprechern ausgestattet ist. Patienten können so andere Menschen geschützt ansprechen. Ihnen hilft, dass das Aussehen der Gesprächspartner stilisiert als Comicfigur dargestellt wird.

Wie kann eine intelligente Wohnung gleichzeitig mehrere Aufgaben verrichten und mehreren Personen assistieren, ohne dass die jeweils anderen Aufgaben und Personen gestört werden? Um solch eine „multizentrische Interaktion“ geht es in einem weiteren Workshop am Dienstag. Privatdozent Dr. Sven Wachsmuth, Leiter des CITEC-Zentrallabors, führt in das Thema ein. Dr. Patrick Holthaus von der University of Hertfordshire (Großbritannien), der noch vor wenigen Monaten am CITEC geforscht hat, stellt das Kognitive Robotik-Service-Apartment im CITEC-Gebäude vor. Die „fürsorgliche Wohnung“ unterstützt ihre Gäste und kommuniziert dafür mit dem Serviceroboter des Apartments.

Keynotes zu Kommunikationswegen von Agenten und zu Spracherwerb bei Robotern

Prof. Dr. Britta Wrede, stellvertretende CITEC-Koordinatorin, ist eine der Organisatorinnen der Konferenz zur Mensch-Agenten-Interaktion. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Britta Wrede, stellvertretende CITEC-Koordinatorin, ist eine der Organisatorinnen der Konferenz zur Mensch-Agenten-Interaktion. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Mit künstlichen Agenten, die nicht nur mehrsprachig mit mündlicher Sprache, sondern auch mit Mimik und Gestik agieren, befasst sich Professor Dr. Alexander Waibel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in seinem Keynote-Vortrag am Donnerstag, 19. Oktober. Er geht darauf ein, wie sich zum Beispiel Avatare (künstliche Charaktere) als persönliche Assistenten und als Vermittler für die Kommunikation mit anderen Menschen eignen.

Gewöhnlich müssen Roboter die passenden „Vokabeln“ zu ihrer Umgebung eingegeben werden. Professor Takayuki Nagai PhD von der University of Electro-Communications in Tokyo (Japan) hat einen Weg gefunden, mit dem Roboter sich selbstständig Wörter aneignen, die für ihre Umgebung wichtig sind. Dafür werten die Roboter ihre rohen Sensordaten aus – zum Beispiel Hör- und Tastdaten – und berücksichtigen, was Menschen in den Situationen sagen. In seinem Keynote-Vortrag am Freitag, 20. Oktober, spricht Nagai über diese Forschung.

Die Konferenz findet im CITEC-Gebäude, Inspiration 1, statt. Die Tagungssprache ist Englisch.

Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen zur Berichterstattung. Am Dienstag, 17. Oktober, zwischen 12.30 und 13.30 Uhr beantwortet Professorin Dr. Britta Wrede Fragen von Journalistinnen und Journalisten zu den Themen der Konferenz.

Weitere Informationen:
Website der Konferenz mit Programm: http://hai-conference.net/hai2017

Kontakt:
Prof. Dr. Britta Wrede, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-2953
E-Mail: bwrede@techfak.uni-bielefeld.de


Graffitifestival an der Universität Bielefeld (Nr 142/2017)

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Studierende und nationale Künstlerinnen und Künstler gestalten Bauwände

Es kommt wieder Farbe in die zentrale Halle der Universität: Vom 20. bis 22. Oktober veranstaltet hoch2 an der Universität Bielefeld das Graffitifestival „x²“. Studierende sowie nationale Künstlerinnen und Künstler gestalten mehrere Bauwände in der Uni-Halle sowie benachbarte Fußgängertunnel. Workshops und ein Vortrag runden das Festivalprogramm ab. Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit des Vereins hoch2 mit der Universität Bielefeld.


Von der Bauwand zur Leinwand: Beim ersten Graffitifestival 2015 entstanden auf der neun Meter hohen Wand drei großformatige Kunstwerke.
Von der Bauwand zur Leinwand: Beim ersten Graffitifestival 2015 entstanden auf der neun Meter hohen Wand drei großformatige Kunstwerke.
„Wir freuen uns, dass das Graffitifestival von 2015 eine Fortsetzung bekommt. Die damals entstandenen Kunstwerke bereichern unsere Uni-Halle jeden Tag und versprechen auch dieses Mal ein spannendes Ergebnis. Es ist schön, dass aus der eher zweckmäßigen Bauwand ein Kulturort geworden ist, an dem sich auch unsere Studierenden künstlerisch einbringen und mitgestalten können“, sagt Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität.

Schon 2015 beim Graffitifestival „123hoch2“, bei dem die Bauwände zum ersten Mal künstlerisch gestaltet wurden, konnten national und international bekannte Graffitikünstlerinnen und –künstler für das Festival gewonnen werden. Hoch2 hat „Rookie“ aus Münster und „Cone“ aus Saarbrücken eingeladen. Sie sind Teil des Künstlerkollektivs „The Weird“ und gestalten die Wände vor der ehemaligen Mensa. In verschiedenen Workshops können Studierende und Graffitiinteressierte das Arbeiten an Graffiti selbst ausprobieren und Flächen gestalten. Neben einem klassischen Graffitiworkshop bietet hoch2 auch eine Einführung in Kalligraffiti an, einer Kombination aus klassischer Schreibkunst und Graffiti. In den Workshops werden die Fußgängertunnel in Universitätsnähe gestaltet. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis zum 19. Oktober erforderlich.

„Eines unserer Anliegen als junger Verein ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Umgebung aktiv künstlerisch mitzugestalten. Wir finden es toll, dass die Universität dafür offen ist. Für drei Tage kommen bekannte Künstler, Studierende und lokale Sprüher zusammen und verwandeln die Universität in einen kreativen Hotspot“, sagt Frederik Brockmeyer, Vorsitzender des Vereins hoch2.

Gestaltet werden verschiedene Teile der Bauwand in der Uni-Halle vom UniQ bis zum Audimax und der ehemaligen Mensa. Die drei großflächigen Graffiti auf der Wand gegenüber des Infopunkts bleiben erhalten. Die Bauwand in der Uni-Halle wurde zu Beginn der Baumaßnahmen errichtet. Sie trennt den ersten Bauabschnitt vom restlichen Universitätshauptgebäude und schützt vor Baulärm und Schmutz.

Das Festivalprogramm im Überblick:
-    Freitag, 20. Oktober, 18 bis 22 Uhr, Samstag, 21. Oktober, 12 bis 22 Uhr und Sonntag, 22.
     Oktober, 12 bis 20 Uhr, Uni-Halle: Wandgestaltungen
-    Samstag, 21. Oktober, 12 bis ca. 18 Uhr und Sonntag, 22. Oktober, 12 bis ca. 18 Uhr, Treffpunkt:
     vor dem Audimax, Workshops: Graffiti und Kalligraffiti
-    Samstag, 21. Oktober, 20 Uhr, Hörsaal 14: Vortrag und Künstlergespräch mit „Cone The Weird“
-    Sonntag, 22. Oktober, 18 Uhr, vor dem Audimax: Gemeinsamer Abschluss


Kontakt:
hoch2 e.V.
Verein zur Förderung urbaner Kunst im öffentlichen Raum
E-Mail: hoch2wei@yahoo.de
www.hoch2wei.de

Weitere Informationen im Internet:
www.hoch2wei.de
Anmeldung für die Workshops unter: info@hoch2wei.de  
Fotostrecke zum Graffitifestival „123hoch2“ aus dem Jahr 2015: www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Ueberblick/Fotos/Fotostrecke_Graffitifestival_2015.html


Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz: Experten aus Wissenschaft und Praxis fordern umfassende Strategie (Nr. 18/2018)

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Bundesgesundheitsminister Gröhe: „Mit diesem Leitfaden können wir viel bewegen“

Jeder und jede Zweite in Deutschland hat eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz: Es fällt diesen Menschen schwer, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen und angemessen damit umzugehen. Dagegen will ein Expertenteam aus Wissenschaft und Praxis um Doris Schaeffer und Ullrich Bauer von der Universität Bielefeld, Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance sowie Kai Kolpatzik vom AOK-Bundesverband mit einem „Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ vorgehen. Der Plan umfasst 15 konkrete Empfehlungen, die alle gesellschaftlichen Akteure einbinden und darauf abzielen, sowohl das Gesundheitssystem nutzerfreundlicher zu gestalten also auch die Gesundheitskompetenz des Einzelnen zu fördern. Der „Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ geht auf eine Initiative der beteiligten Wissenschaftler zurück und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers. Die Robert Bosch Stiftung und der AOK-Bundesverband haben die Arbeit gefördert.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte bei der Entgegennahme des Plans heute in Berlin (19. Februar): „Mit dem Nationalen Aktionsplan gibt es nun einen wissenschaftlichen Leitfaden, der zeigt, wie die Gesundheitskompetenz in unserem Land bei der Bildung, Ernährung und Arbeit, aber auch durch einen verständlicheren Austausch zwischen Arzt und Patient gestärkt werden kann. Diesem Ziel hat sich auch die ‚Allianz für Gesundheitskompetenz’ verschrieben, die wir im letzten Jahr gegründet haben. Mit dem ‚Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz’ und der Allianz können wir gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Krankenhäusern, Krankenkassen, Apotheken, den Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen, aber auch den Behörden von Bund und Ländern viel bewegen!“

Eine steigende Lebenserwartung, die Zunahme chronischer Erkrankungen, ein sehr komplexes Gesundheitssystem und die digitale Informationsflut lassen die Anforderungen an die Gesundheitskompetenz der Menschen immer weiter ansteigen, so die Autorinnen und Autoren des Aktionsplans. „Besonderen Handlungsbedarf gibt es bei Menschen mit geringerem Bildungsniveau, Älteren, chronisch Kranken und Menschen mit Migrationshintergrund“, sagt Gesundheitswissenschaftlerin Doris Schaeffer. Für den Staat biete ein konsequent umgesetztes Förderkonzept zudem erhebliches Einsparungspotenzial: Auf bis zu 15 Milliarden Euro im Jahr beziffern die Experten die Mehrausgaben, die durch unzureichende Gesundheitskompetenz in Deutschland entstehen.

Die Förderung der Gesundheitskompetenz muss nach Vorstellung der Expertinnen und Experten so früh wie möglich im Lebenslauf beginnen. „Systematische Angebote sollte es bereits in Kita und Schule, aber auch am Arbeitsplatz bzw. im beruflichen Kontext sowie im Wohnumfeld und den Kommunen geben“, betont der Soziologe Klaus Hurrelmann. Konkrete Umsetzungsbeispiele dafür finden sich zum Beispiel in Australien, Großbritannien und den USA, die entsprechende gesamtgesellschaftliche Strategien bereits seit Jahren umsetzen. Deren Beispiel folgend sollten auch in Deutschland nicht zuletzt Medien und Konsumgüterhersteller
als Akteure in die Pflicht genommen werden, letztere zum Beispiel durch klare Kennzeichnungspflichten wie die Lebensmittelampel.

Zwar stehen heute so viele Informationen zu Gesundheitsthemen wie noch nie zur Verfügung, doch scheint dies die Orientierung für viele Nutzer eher zu erschweren. Das belegt auch eine den Aktionsplan begleitende Umfrage von YouGov im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Danach sieht sich nur etwa jede dritte Person dazu in der Lage, im Internet seriöse von unseriösen Gesundheitsinformationen zu unterscheiden. Zwar gibt es bereits drei Qualitätssiegel für medizinische Internetseiten, aber 84 Prozent der Befragten kennen diese laut Umfrage gar nicht. „Was wir brauchen, sind evidenzbasierte, transparente und laienverständliche Gesundheitsinformationen, aber auch Akteure im Gesundheitswesen, die das vermitteln können“, so der AOK-Präventionsexperte Kai Kolpatzik.

Laut dem Aktionsplan soll Gesundheitskompetenz als Standard auf allen Ebenen des Gesundheitssystems verankert werden. Konkrete Empfehlungen betreffen mehr Transparenz und den Abbau komplexer administrativer Prozesse im Gesundheitssystem sowie die gezielte Unterstützung von Ärzten und Pflegepersonal dabei, mit Patienten verständlich zu kommunizieren. Das gesamte System müsse einen Paradigmenwechsel vollziehen und sich im Vorsorge-, Behandlungs- und Versorgungsprozess auf den Patienten ausrichten, so die Experten. Weitere Aktionsfelder betreffen chronisch kranke Menschen, die lebenslang kompetent mit ihrer Krankheit umgehen müssen, sowie den systematischen Ausbau der Forschung zum Thema Gesundheitskompetenz, ohne die ein Fortschritt auf diesem Gebiet nicht denkbar ist.

Der Plan wird heute (19. Februar) im Rahmen eines Fachsymposiums (Programm) in der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung von Vertretern aus Politik, Gesundheitswesen und Wissenschaft erörtert. Es moderieren Eckart von Hirschhausen und Ilona Kickbusch.

Pressekontakte:
Sandra Sieraad, Universität Bielefeld
Stellv. Pressesprecherin, Leiterin Medien & News, Referat für Kommunikation
Tel.: +49 521 106-4620
E-Mail: sandra.sieraad@uni-bielefeld.de

Regine Kreitz, Hertie School of Governance
Director Communications,
Tel.: +49 30 259 219-113
E-Mail: pressoffice@hertie-school.org

Dr. Kai Behrens, AOK-Bundesverband
Pressesprecher
Tel.: +49 30 34646-2309
E-Mail: presse@bv.aok.de

Michael Herm, Robert Bosch Stiftung
Pressereferent, Strategische Kommunikation
Tel. +49 711 46084-290,
michael.herm@bosch-stiftung.de


Weitere Informationen:
Der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz:
www.nap-gesundheitskompetenz.de

Professorin Dr. Doris Schaeffer zum Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz im Video:
www.youtube.com/watch?v=jvZrS4JUXKg

Health Literacy in Deutschland: Ergebnisbericht aus 2016
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/projekte/health_literacy_Deutschland.html





Bielefelder Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte geht in die zweite Runde

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Interessierte können sich bis zum 15. März bewerben

Im September geht das Programm „Lehrkräfte Plus“ der Universität Bielefeld in die zweite Runde. Dann startet für 25 Lehrerinnen und Lehrer mit Fluchtgeschichte ein einjähriges Qualifizierungsprogramm, das die Teilnehmenden auf eine Tätigkeit an deutschen Schulen vorbereitet. Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen, abhängig von ihren jeweiligen individuellen und formalen Voraussetzungen, beispielsweise als Vertretungslehrkräfte oder als Lehrkräfte im herkunftssprachlichen Unterricht arbeiten.

25 geflüchtete Lehrkräfte haben in dieser Woche ihr einjähriges Qualifizierungsprogramm begonnen. Foto: Lehrkräfte Plus
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der aktuellen Kohorte des Qualifizierungsprogramms "Lehrkräfte Plus". Foto: Lehrkräfte Plus
Das Programm der Bielefeld School of Education wird in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Bildung NRW, der Bertelsmann Stiftung und den Kommunalen Integrationszentren durchgeführt. Es ist auf insgesamt drei Jahre angelegt. Auf den ersten Durchgang, der im August 2017 gestartet ist, hatten sich 270 Personen beworben.

Schulministerin Yvonne Gebauer betont: „Das Programm ‚Lehrkräfte Plus‘ ist ein Beitrag zur Integration und hilft Lehrkräften, die in ihrer neuen Heimat NRW langfristig eine Zukunft in ihrem Beruf suchen. Die Pädagoginnen und Pädagogen, die bereits in ihren jeweiligen Herkunftsländern unterrichteten, können neue Perspektiven in unsere Schulen bringen. Mit ihrer interkulturellen und fachlichen Kompetenz sind sie Vorbilder für gelungene Integration und Brückenbauer zu Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern mit ähnlichen Fluchterfahrungen.“ Auch deshalb, so die Ministerin, unterstütze das Land NRW das Pionierprojekt Lehrkräfte Plus. Das Programm gebe den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine erste Möglichkeit, sich ein Jahr lang sprachlich und pädagogisch auf eine Tätigkeit in Schulen vorzubereiten.

Auch Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, unterstreicht die Bedeutung des Programms: „Schulen brauchen auch die Kompetenz von Lehrkräften mit Migrationshintergrund. Deswegen sollten wir auch qualifizierten und engagierten Lehrkräften aus dem Ausland Wege eröffnen, im deutschen Schulsystem arbeiten zu können.“ Mit dem Programm ‚Lehrkräfte Plus‘ werde ein solcher Pfad für Lehrkräfte mit Fluchtgeschichte geschaffen, so Dräger.

Interessierte können sich bis zum 15. März an der Universität Bielefeld bewerben. Für die Bewerbung sind Lehrkräfte mit Fluchthintergrund zugelassen. Sie müssen einen universitären Lehramtsabschluss, Berufserfahrung und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau nachweisen. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Webseite der Bielefeld School of Education (www.bised.uni-bielefeld.de/LKplus/).

Nobelpreisträger kommt zu internationaler Konferenz (Nr. 19/2018)

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Universität Bielefeld veranstaltet Konferenz zu optischer Nanoskopie (ICON)

Der US-amerikanische Nobelpreisträger Professor William E. Moerner sowie mehr als 150 Forschende und Unternehmen aus aller Welt kommen vom 27. Februar bis zum 2. März in Bielefeld zur internationalen Konferenz für Nanoskopie (ICON 2018) zusammen. Gemeinsam erörtern sie die neuesten Entwicklungen im Bereich der optischen Nanoskopie und deren Anwendung in Biologie und Biomedizin. Die Fakultät für Physik der Universität Bielefeld veranstaltet die Konferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung des Forschungs- und Technologietransfers (GFT e.V.) und dem Unternehmen Bionano-Solutions in den Konferenzräumen der Fachhochschule Bielefeld.


Prof. William E. Moerner. Bild: Steve Gladfelter

Prof. William E. Moerner.
Foto: Steve Gladfelter

„Der Begriff ‚optische Nanoskopie‘ umfasst eine Reihe an Methoden, die seit den 1990er Jahren für klassische Mikroskope entwickelt werden. Durch diese Methoden können Mikroskope kleinste Details optisch abbilden“, erklärt Professor Dr. Thomas Huser von der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, der die Konferenz mitorganisiert. Ein Durchbruch in diesem Forschungsgebiet gelang 2006 zwei US-amerikanischen und einem deutschen Physiker. Sie erhielten 2014 den Nobelpreis für Chemie. Professor William E. Moerner von der Stanford University in Kalifornien ist einer von ihnen. Er wird die Konferenz mit einem Plenarvortrag eröffnen.

Im Rahmen der Konferenz werden eingeladene Expertinnen und Experten aus Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Spanien, der Schweiz und den USA zu den neuesten Entwicklungen und Anwendungen im Bereich Mikroskopietechnik referieren. In zwei Diskussionsrunden debattieren die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer über die Zukunft der optischen Nanoskopie sowie ihre Chancen und Risiken. Zudem werden Exponate bekannter Mikroskopie- und Kameraherstellerinnen und -hersteller sowie rund 60 Forschungsposter ausgestellt.

Menschliche Zelle unter konventionellem Mikroskop (links) und hochauflösendem Mikroskop (rechts). Bild: Dr. Wolfgang Hübner
Menschliche Zelle unter konventionellem Mikroskop (links) und hochauflösendem Mikroskop (rechts). Foto: Dr. Wolfgang Hübner
Seit Beginn der Forschungsaktivitäten im Bereich Nanoskopie sind Physikerinnen und Physiker der Universität Bielefeld prominent vertreten. Sie entwickelten unter anderem einen Mechanismus, mit dem die Lichtemission fluoreszierender Moleküle gezielt zum Blinken gebracht werden kann. „Erst dadurch gelingt es Forschenden, unter dem Mikroskop einzelne Moleküle nachzuweisen und deren Position genau zu bestimmen“, so Huser.

2016 fand die ICON erstmalig in Basel statt. Mit Oxford steht bereits der Veranstaltungsort für 2020 fest.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung „Nanoskopie auf dem Chip: Mikroskopie in HD-Qualität“ (24.04.2017):
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/nanoskopie_auf_dem_chip_mikroskopie


Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Huser, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5451
E-Mail: thomas.huser@physik.uni-bielefeld.de 

120 neue Büros für UNIplus (Nr. 20/2018)

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Bauarbeiten für Gebäude Z beginnen

Der Entwurf steht, die Verträge sind unterschrieben, das Gelände ist vorbereitet – heute (26.02.2018) beginnen die Bauarbeiten für das neue Bürogebäude der Universität Bielefeld. Geplant ist, das Gebäude bis zum Ende des Jahres 2018 zu errichten. 120 neue Büros entstehen an der „Konsequenz“. Der Neubau entsteht im Rahmen der Personaloffensive UNIplus.

Die Universität Bielefeld baut 120 neue Büros an der „Konsequenz“.
Die Universität Bielefeld baut 120 neue Büros an der „Konsequenz“. Visualisierung: Kleusberg GmbH
Das neue Bürogebäude besteht aus zwei Gebäudeteilen, die parallel zur Konsequenz errichtet werden. Der vordere Teil erstreckt sich über vier Etagen, der dahinter liegende Abschnitt verfügt über drei. Insgesamt entstehen 2.500 m² Hauptnutzfläche. Das Gesamtbudget liegt bei rund 10,5 Millionen Euro, die die Universität selbst trägt. Generalunternehmer ist die Firma Kleusberg GmbH & Co. KG, die bereits über viel Erfahrung im Bau ähnlicher Gebäude verfügt. Bauherrin ist die Universität selbst.   

Mehr als 40 zusätzliche Professorinnen und Professoren hatte Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer im Oktober 2016 angekündigt. Die größte Personaloffensive in der Geschichte der Universität Bielefeld soll in zwei Jahren vollzogen sein. Da nicht ausreichend Flächen zur Verfügung stehen, hat die Universität beschlossen, das neue Bürogebäude zu errichten.

Weitere Informationen:
•    Meldung vom 30. Januar 2017: „Universität schafft Raum für UNIplus“:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/universitaet_schafft_raum_fuer_uniplus
 
•    Meldung vom 14. Oktober 2016: „Personaloffensive UNIplus: Mehr als 40 zusätzliche Professorinnen und Professoren für die Universität Bielefeld“:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/personaloffensive_uniplus_mehr_als_40

•    Webseite zum Gebäude Z:
http://www.uni-bielefeld.de/bau/campusentwicklung/neubauten/gebaeude_z
 

Größter molekularer Spin nahe eines Quantenphasenübergangs gefunden (Nr.21/2018)

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Internationales Forschungsprojekt im Grenzbereich von Physik und Chemie

Ein internationales Forschungsteam um Professorin Dr. Annie Powell, Chemikerin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), und Professor Dr. Jürgen Schnack, Physiker an der Universität Bielefeld, hat ein neues magnetisches Molekül synthetisiert. Es hat nachgewiesen, dass dieses den größten bisher erreichten Grundzustandsspin aufweist und stellt seine neuen Erkenntnisse heute (26.02.2018) im neuen Nature Partner Journal „npj Quantum Materials“ vor. An den Untersuchungen beteiligt waren neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld, des KIT, der Universität Magdeburg sowie der Università di Modena e Reggio Emilia (Italien).


Prof. Dr. Jürgen Schnack hat mit theoretischen Simulationen zu einem Experiment beigetragen, in dem magnetischen Molekülen Temperaturen knapp über dem absoluten Nullpunkt erzeugt wurden. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Jürgen Schnack. Foto: Universität Bielefeld
Jedes einzelne Elektron besitzt einen quantenmechanischen Eigendrehimpuls, auch Spin genannt. Das neue, an der Universität Bielefeld modellierte und am KIT synthetisierte magnetische Molekül weist im Grundzustand einen Spin auf, der so groß ist wie der von 120 Elektronen zusammen. Es handelt sich demnach um den größten Spin, der bisher in einem einzelnen Molekül erreicht wurde. Magnetische Moleküle sind Moleküle, die magnetische Ionen wie Eisen oder Gadolinium enthalten. Das magnetische Molekül, das die Forschungsgruppe synthetisiert und untersucht hat, wird „Fe10Gd10“ abgekürzt. Es hat die geometrische Struktur eines Torus, ähnlich der eines Rettungsrings.

„Im Fall des neuen Moleküls kommt eine unerwartete Eigenschaft hinzu, die auch ganz andere Anwendungen ermöglicht“, sagt Jürgen Schnack. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des interdisziplinären Forschungsprojektes fanden nämlich weiter heraus: Es gibt einen sogenannten Quantenphasenübergang, der die Eigenschaft des Moleküls stark beeinflusst. Bei Quantenphasenübergängen ändern Substanzen ihr Verhalten an sogenannten quantenkritischen Punkten fundamental. Bekannt sind „klassische“ Phasenübergänge zum Beispiel bei Wasser, das bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur zu kochen beginnt. Quantenphasenübergänge finden beim absoluten Temperaturnullpunkt statt. In dem neu synthetisierten Molekül Fe10Gd10 sind beim Übergang zehntausende Zustände entartet. Das heißt, sie haben die gleiche Energie. Auf dieser absolut ebenen Energiefläche kann ohne Energieaufwand zwischen den einzelnen Zuständen hin- und hergeschaltet werden. Die thermodynamische Größe Entropie nimmt in so einer Situation riesige Werte an. „Es ist, als würde man auf einem hohen, spitzen Berg stehen“, erklärt Annie Powell. „Eine kleine Änderung der äußeren Bedingungen, zum Beispiel des Drucks, reicht aus und es geht sofort steil abwärts.“ In Zukunft soll daher untersucht werden, wie sich das Molekül Fe10Gd10 durch äußeren Druck über den quantenkritischen Punkt führen lässt.

Jürgen Schnack forscht seit etwa 20 Jahren in weltweiten Verbünden an magnetischen Molekülen. Das Ziel der Erforschung magnetischer Moleküle besteht darin, sie passgenau für verschiedene Zwecke zu konstruieren, z.B. als Nano-Datenspeicher oder als Kühlmoleküle.

Originalveröffentlichung:
Amer Baniodeh, Nicola Magnani, Yanhua Lan, Gernot Buth, Christopher E. Anson, Johannes Rich-ter, Marco Affronte, Jürgen Schnack, Annie K. Powell, High Spin Cycles: Topping the Spin Record for a Single Molecule verging on Quantum Criticality, npj quantum materials, doi:10.1038/s41535-018-0082-7, erschienen am 26. Februar 2018, Link: https://www.nature.com/articles/s41535-018-0082-7

Weitere Informationen:
•    Homepage Professor Dr. Jürgen Schnack, Link: http://obelix.physik.uni-bielefeld.de/~schnack/index-research.html
•    Pressemitteilung „Kühlen mit Molekülen“ (22.10.2014), Link: https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/kühlen_mit_molekülen

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Schnack, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon 0521 106-6193, -6901 (Sekretariat)
E-Mail: jschnack@uni-bielefeld.de

Die heimliche Bedeutung der Verwandtschaft in der Politik (Nr. 22/2018)

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Internationale Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)

Verwandtschaftsbeziehungen haben in der Politik nichts verloren. Modernisierung und Bürokratisierung haben sie in die private Sphäre verbannt: Zehn Monate lang hat die internationale Forschungsgruppe „Verwandtschaft und Politik“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld dieser These auf den Zahn gefühlt. Auf ihrer Abschlusstagung „The Politics of Making Kinship. Historical and Anthropological Perspectives” (“Politik und Verwandtschaft. Historische und Anthropologische Perspektiven“) am 1. und 2. März im ZiF diskutieren die Forscherinnen und Forscher ihre Ergebnisse.


Die Leiterinnen und Leiter der Tagung: Tatjana Thelen, David Warren Sabean, Simon Teuscher, Erdmute (v. l.): Foto: Alexandra Polina
Die Leiterinnen und Leiter der Tagung: Tatjana Thelen, David Warren Sabean, Simon Teuscher und Erdmute Alber (v. l.): Foto: Alexandra Polina
Auch wenn sie die Strategie Donald Trumps, Tochter und Schwiegersohn ins Weiße Haus zu holen, nicht als repräsentativ für den modernen Westen betrachten wollen: „Die Sozial- und Geschichtswissenschaften haben sich zu stark auf die Annahme verlassen, dass Verwandtschaft im Zuge der Modernisierung ‚sowieso‘ aus der Politik verschwindet oder doch wenigstens an ihre schmutzigen Ränder zurückgedrängt werden wird“, so die Leiter der Forschungsgruppe, die Ethnologinnen Professorin Dr. Erdmute Alber (Universität Bayreuth) und Professorin Dr. Tatjana Thelen (Universität Wien, Österreich) und die Historiker David Warren Sabean (University of California, Los Angeles, USA) und Professor Dr. Simon Teuscher (Universität Zürich, Schweiz).

Der genauere Blick in die Geschichte, Entstehung des modernen Staates und aktuelle Globalisierungsprozesse habe den Forscherinnen und Forschern gezeigt: „In manchen Gesellschaften ist die Bedeutung von Verwandtschaft bis heute unbestritten, in anderen ist sie ebenso vorhanden, wird aber nicht thematisiert.“ Dieses Stillschweigen dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch in den sogenannten modernen westlichen Gesellschaften systematische Verbindungen zwischen Verwandtschaftsordnungen und politischer Macht gibt. „Ein Beispiel ist die sehr große und tendenziell auch noch zunehmende Bedeutung des Erbens für die soziale Ungleichheit“, sagen die Forschungsgruppenleiter.

Anzeichen dafür, dass gerade in der Moderne die Durchsetzung politischer Ordnungen und die Formung von Verwandtschaft und Familie besonders eng aufeinander bezogen werden, sehen sie auch in den Auseinandersetzungen über Reproduktionsmedizin, Elternrechte für Homosexuelle und die Entgeltung von Haushaltstätigkeiten.

„Es ist sehr wichtig, die Verschränkungen von Verwandtschaft und Politik überhaupt erst einmal zum Gegenstand ergebnisoffener Untersuchungen zu machen, da haben wir in den vergangenen Monaten Pionierarbeit geleistet“, so die Forscherinnen und Forscher. Auf der Abschlusstagung der Forschungsgruppe werden die ZiF-Fellows ihre Arbeit mit internationalen Expertinnen und Experten diskutieren: Wie wird Verwandtschaft in der aktuellen politischen Theorie, in der Ethnologie und der Geschichtswissenschaft gefasst und wie sollte sie gefasst werden? Wie hat sich das Verhältnis von Verwandtschaft und Politik in der Geschichte verändert? Und was bedeutet das Verständnis von Verwandtschaft für die Praxis, etwa für die Rechte von Vätern oder den Umgang mit den Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin?

Die Forschungsgruppenleiter stehen am Donnerstag, 1. März, um 14 Uhr für Fragen von Journalistinnen und Journalisten zur Verfügung. Im Vorfeld beantwortet Dr. des. Jennifer Rasell, die Koordinatorin der Forschungsgruppe, Fragen.

Die Tagung findet in englischer Sprache statt.

Kontakt:
Dr. des. Jennifer Rasell, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-12834
E-Mail: jennifer.rasell@uni-bielefeld.de

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ZiF/FG/2016Kinship/Events/03-01-Alber.html

Infoveranstaltung: aus dem Beruf ins Studium (Nr. 23/2018)

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Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte

Die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bielefeld organisiert für Dienstag, 6. März, von 18.30 bis 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung für Studieninteressierte ohne Abitur. Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung und längerer Berufserfahrung können sich im Gebäude X der Universität, Raum E1-107, zu Wegen ins Studium erkundigen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Gemeinsam mit dem Studierendensekretariat erläutern Vertreter der Zentralen Studienberatung das Studienangebot (Abschlüsse, Fächer, Studienstruktur), die Zugangsvoraussetzungen, die Möglichkeiten eines Probestudiums, die Zugangsprüfung und die Beratungsangebote für beruflich Qualifizierte. Zudem können individuelle Fragen sowie Fragen zu Finanzierungsmöglichkeiten geklärt werden.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/ZSB/Beruflich Qualifizierte.html

Kontakt:
Zentrale Studienberatung, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-3018
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de

Auszubildende verabschiedet

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Universität Bielefeld bildet in 15 Berufen aus

In den vergangenen Tagen haben sechs junge Menschen ihre Berufsausbildung an der Universität Bielefeld erfolgreich abgeschlossen. Den Grundstein für ihre berufliche Zukunft legten Annalena Lausch und Kilian Krupinski als Chemielaborantin und Chemielaborant und Marcel Smith, Tobias Pöhl, Florian Platzbecker sowie Jacob Meyer als Feinwerkmechaniker. Sie absolvierten ihre Ausbildung in den Werkstätten der Fakultäten Biologie, Chemie und Physik. Um den Berufseinstieg zu erleichtern, konnte die Universität wieder allen erfolgreichen Auszubildenden eine mindestens dreimonatige Anschlussbeschäftigung anbieten.


Florian Platzbecker, Tobias Pöhl, Marcel Smith, Annalena Lausch, Jacob Meyer und Kilian Krupinski (v.l.) erhielten auch einen Gutschein für den UniShop. Foto: Universität Bielefeld
Florian Platzbecker, Tobias Pöhl, Marcel Smith, Annalena Lausch, Jacob Meyer und Kilian Krupinski (v.l.) erhielten auch einen Gutschein für den UniShop.
Foto: Universität Bielefeld
Ihre Prüfungserfolge haben sie gemeinsam mit der Ausbildungsleiterin Anna Kunert, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern, sowie den Mitgliedern von Jugend- und Ausbildungsvertretung (JAV) und Personalrat heute (28.02.2018) in der Universität Bielefeld gefeiert.

Die Universität Bielefeld ist nicht nur Bildungsort für Studierende, sondern zugleich einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Insgesamt gibt es hier mehr als 70 Ausbildungsplätze in 15 verschiedenen Berufen.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ausbildung

 


Für mehr EU-Forschungsfördergelder für Ostwestfalen-Lippe (Nr. 25/2018)

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Vier Hochschulen gemeinsam erfolgreich in landesweitem Programm

Hochschulübergreifende Services zur europäischen Forschungsförderung entwerfen und sie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beteiligten Hochschulen anbieten – das ist das Ziel von „eu4owl- PROGRESS“ (PROGramm für REgional Starke Synergien). Dieses Projekt wird jetzt vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert. Das ostwestfälische Hochschulnetzwerk erhält dafür 350.000 Euro. Die Universität Bielefeld koordiniert das Projekt, das am 1. April starten wird und bis Ende 2020 läuft. In dem Netzwerk „eu4owl“ arbeiten die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die Hochschule OWL und die Fachhochschule Bielefeld seit Sommer 2013 zusammen.

Logo
Ziel ist es, die Beteiligung von Forschenden in OWL am Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 zu erhöhen und die europäische Vernetzung der Region zu stärken. Mit dem Fördergeld wollen die EU-Referentinnen und Referenten der vier Hochschulen Strukturen schaffen, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser bei der Antragstellung für europäische Fördergelder zu unterstützen. Die vier Hochschulen beteiligen sich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten am neuen Projekt „eu4owl- PROGRESS. Die Universität Bielefeld wird sich darauf konzentrieren, die Unterstützung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Verbundprojekt mit mehreren Partnern koordinieren möchten, auszubauen. Themenschwerpunkte der anderen Partner sind beispielsweise die Kooperation mit EU-13 Staaten, die Erhöhung der Anzahl der eingeworbenen ERC-Grants oder die Erhöhung der Beteiligung in den EU-Gremien.
Horizont 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Als Förderprogramm zielt es darauf ab, EU-weit eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen sowie gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Das Land Nordrhein-Westfalen will Hochschulen und Uniklinika im Rahmen der europäischen Forschungs- und Innovationsförderung stärken und stellt dafür im Rahmen des Wettbewerbs PROMISE 1,5 Millionen Euro bereit. PROMISE steht für "PROjektManagement und Innovative Strukturen zur Stärkung der Beteiligung an Europäischen Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation an Hochschulen und Universitätsklinika in Nordrhein-Westfalen" und ist bereits der dritte Wettbewerbsaufruf des Landes zur Unterstützung der Projektmanagementstrukturen der Hochschulen und Universitätsklinika.

In der aktuellen Runde des Wettbewerbs hat die Jury elf Anträge mit 14 beteiligten Hochschulen und Uniklinika ausgewählt. Mit den 1,5 Millionen Euro können die Wettbewerbsgewinner Projektmanagementstrukturen aufbauen, weiterentwickeln und umsetzen. Damit soll die Beantragung von EU-Mitteln und eine stärkere Vernetzung auf europäischer Ebene unterstützt werden.

Das Netzwerk „eu4owl“ war bereits 2014 für ihr Projekt PROMPT gefördert worden. Das aktuelle Projekt baut auf den eingeleiteten Strukturverbesserungen auf und entwickelt diese weiter.


Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/kommunikation/medien-news

www.mkw.nrw/presse/pressemeldungen/details/15-millionen-euro-vom-land-zur-beteiligung-von-hochschulen-und-universitaetsklinika-an-eu-forschungs-und-innovationsfoerderung/

Presseeinladung: Zehn Jahre Forschung für geistreiche Technik (Nr. 26/2018)

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Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld feiert Jubiläum

Seit einem Jahrzehnt arbeitet der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld daran, bessere Brücken zwischen Mensch und Technik zu schlagen. Auf der Jubiläumsfeier am kommenden Freitag, 9. März, präsentiert das Institut, was es seit seiner Gründung erreicht hat. Um das Jubiläum zu würdigen, kommt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, nach Bielefeld.

Der Festakt beginnt um 16 Uhr im Konferenzsaal des CITEC-Gebäudes. Professor Dr. Helge Ritter, seit der Gründung Koordinator von CITEC, spricht über die Entwicklung des Exzellenzclusters. In einer kurzen Ansprache gratuliert unter anderem der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, zum Jubiläum des Clusters.

Festredner ist der Unternehmer Dr. Ingo Bax, CTO (Chief-Technical-Officer) und Mitgründer des Start-Up-Unternehmens Twenty Billion Neurons. Seine Keynote trägt den Titel „Was Maschinen von Menschen lernen können“.

Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, von der Veranstaltung zu berichten. Bitte melden Sie sich per Mail an: medien@uni-bielefeld.de. Sie haben ab ca. 15.45 Uhr Gelegenheit, im Foyer im CITEC-Gebäude Fotos mit beteiligten Akteuren zu machen. Einlass im Foyer ist bereits um 15 Uhr. Zu sehen sind dann mehrere CITEC-Entwicklungen, darunter der Serviceroboter Floka und der persönliche virtuelle Assistent Avatar Billie.

Der Termin in Kürze:
Ort: CITEC-Gebäude auf dem Campus Nord, Inspiration 1, 33619 Bielefeld
Zeit: Freitag, 9. März, 15.45 Uhr (Foto) und 16 Uhr (Festakt)

Kontakt:
Jörg Heeren, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-6562
E-Mail: jheeren@cit-ec.uni-bielefeld.de

70 Privatzimmer für internationale Studierende gesucht (Nr. 27/2018)

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Sommerdeutschkurse im August an der Universität Bielefeld

Für 70 Studierende aus aller Welt sucht die Universität vom 3. bis 30. August Privatpersonen, Familien oder WGs in Bielefeld, die ein möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen. In dieser Zeit veranstaltet die Universität internationale Sommerdeutschkurse, in denen die Studierenden Deutschkenntnisse erwerben oder bereits vorhandenes Wissen auffrischen und verbessern können. Die Gastgeber erhalten für ihre Zimmer eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei Theresa Brunsing melden.


Die Organisatoren rechnen mit 130 Studierenden bei den Sommer-kursen. Nur die Hälfte findet im Studierendend-Wohnheim Platz. Foto: Universität Bielefeld
Die Organisatoren rechnen mit 130 Studierenden bei den Sommerkursen. Nur die Hälfte findet im Studierenden-Wohnheim Platz. Foto: Universität Bielefeld
Die Zimmer sollten über eine Grundausstattung (Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch) verfügen. „Wir passen die Wünsche von Gästen und Gastgebern so gut wie möglich einander an“, erklärt Theresa Brunsing. „Weitere Zusatzangebote wie Frühstück oder Abendessen können ebenfalls abgesprochen werden.“

Die Sommerdeutschkurse finden bereits zum fünften Mal in Bielefeld statt. Im vergangenen Jahr nahmen Studierende aus 28 Ländern an den Kursen teil. Viele Studierende kommen von Partnerhochschulen der Universität Bielefeld aus der ganzen Welt (beispielsweise von der türkisch-deutschen Universität in Istanbul/Türkei, der Niigata University in Japan und der Université Paris Est Créteil in Frankreich).

Weitere Informationen im Internet:www.uni-bielefeld.de/sommerkurse

Kontakt:
Theresa Brunsing, Koordinatorin Sommerkurse
Telefon: 0521 106-3679
E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de

Zehn Jahre Forschung für geistreiche Technik (Nr. 28/2018)

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Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld feiert Jubiläum

Seit einem Jahrzehnt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld daran, bessere Brücken zwischen Mensch und Technik zu schlagen. Auf der Jubiläumsfeier am heutigen Freitag, 9. März, präsentiert das Institut, was es seit seiner Gründung erreicht hat. CITEC ist der einzige Exzellenzcluster in Deutschland mit einem Schwerpunkt in Robotik. Bis heute haben sich mehr als 150 Doktorandinnen und Doktoranden im Cluster qualifiziert. CITEC-Alumni sind heute weltweit in Forschungseinrichtungen und Unternehmen tätig. Bekannt ist CITEC auch für seine technischen Innovationen, darunter der „emotionale“ Roboter Flobi, die virtuelle Trainingsumgebung ICSpace und ein fürsorgliches Apartment. An der Jubiläumsfeier nimmt auch Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW, teil.

Sie feiern heute das zehnjährige Bestehen von CITEC (v.l.): CITEC-Koordinator Prof. Dr. Helge Ritter mit Roboter Nao, Geschäftsführerin Anita Adamczyk, die stellvertretende Koor-dinatorin Prof. Dr.-Ing. Britta Wrede, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Sie feiern heute das zehnjährige Bestehen von CITEC (v.l.): CITEC-Koordinator Prof. Dr. Helge Ritter mit Roboter Nao, Geschäftsführerin Anita Adamczyk, die stellvertretende Koordinatorin Prof. Dr.-Ing. Britta Wrede, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„CITEC ist zum Global Player in der Wissenschaft geworden“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Rektor der Universität Bielefeld. „In den vergangenen zehn Jahren hat der Exzellenzcluster Kompetenz und Forschungsstärke im Bereich Kognitive Interaktionstechnologie über die Grenzen der einzelnen Disziplinen hinweg aufgebaut. Das ist in Deutschland und in der Welt herausragend.“

Neues Forschungsgebiet begründet
Der Neuroinformatiker Professor Dr. Helge Ritter ist seit der Gründung Koordinator des Exzellenzclusters CITEC. „Wir haben die Kognitive lnteraktionstechnologie als Forschungsgebiet etabliert und dafür ein starkes Partnernetzwerk aus Forschung und Anwendung geschaffen.“ Das Ziel der CITEC-Forschung ist es, die Interaktion mit technischen Systemen zu vereinfachen nach der Devise: Intelligente Technologie muss sich am Menschen ausrichten.

„Zur weiteren Stärkung des Forschungsumfelds haben wir in den vergangenen Jahren zur Berufung neuer Professorinnen und Professoren an die Universität Bielefeld beigetragen. Und wir haben den Aufstieg vielversprechender Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vorangebracht“, sagt Helge Ritter. „Bis heute haben mehr als 150 Doktorandinnen und Doktoranden aus aller Welt im Kontext von CITEC ihre Promotion abgeschlossen. Zahlreiche Postdoktorandinnen und Postdoktoranden haben in Bielefeld die Grundlagen für ihre weiteren Karrieren gelegt.“

Meilenstein: Das CITEC-Gebäude
Ein wichtiger Meilenstein für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler war die Errichtung ihres eigenen Forschungsgebäudes. „Es bietet uns eine auf die Bedarfe unserer Forschung zugeschnittene Infrastruktur – dazu gehört das Zentrallabor, das Technik und Methoden für alle CITEC-Mitglieder verfügbar macht.“ 2013 zogen die Forscherinnen und Forscher mit ihren Robotern und Avataren in das Forschungsgebäude auf dem Campus Nord ein.

Der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld ist einer von 43 Exzellenzclustern in Deutschland und der einzige Cluster mit einem Schwerpunkt in Robotik. CITEC arbeitet daran, technische Systeme intuitiv bedienbar zu machen. Sein interdisziplinärer Ansatz verbindet Kognitionsforschung und Technik. CITEC wird seit 2007 als Teil der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert. Rund 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen am Cluster. Der Exzellenzcluster CITEC wurde am 2. November 2007 gegründet und am 28. Mai 2008 feierlich eröffnet.

Weitere Informationen:
Website zum Jubiläum des Exzellenzclusters: https://10.cit-ec.de

Kontakt:
Prof. Dr. Helge Ritter, Universität Bielefeld
Koordinator des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Tel. 0521-106-12123
E-Mail: helge@techfak.uni-bielefeld.de

Symposium „Big Data in Medicine and Biotechnology“ (PE Nr. 29/2018)

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Pressegespräch: 12. Symposium des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec)

Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet vom 19. bis 21. März sein 12. Symposium im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Unter dem Titel „Big Data in Medicine and Biotechnology“ widmen sich internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukunftsorientiert der digitalen Entwicklung in Medizin und Biotechnologie. Zu der Konferenz werden mehr als 120 Fachteilnehmerinnen und -teilnehmer erwartet. Sie diskutieren unter anderem darüber, wie Genom-Daten in der Medizin künftig Behandlung und Therapieansätze beeinflussen. Einen weiteren Schwerpunkt des Symposiums bildet die Auseinandersetzung mit ethischen und rechtlichen Aspekten bei der Verarbeitung großer Datenmengen in Medizin und Biotechnologie.

Weitere Informationen zum 12. CeBiTec-Symposium erhalten Journalistinnen und Journalisten am Montag, 19. März, um 11 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung im Rahmen eines Pressegesprächs. Um eine vorherige Anmeldung unter medien@uni-bielefeld.de wird gebeten.

Daran teilnehmen werden von der Universität Bielefeld Professor Dr. Reinhold Decker (Prorektor für Informationsmanagement), Professorin Dr. Claudia Hornberg (Fakultät für Gesundheitswissenschaften), Professor Dr. Jörn Kalinowski (Leiter „Technologieplattform Genomik“ am CeBiTec), Professor Dr. Olaf Kruse (wissenschaftlicher Direktor CeBiTec), Professor Dr. Karsten Niehaus (Fakultät für Biologie) und Professor Dr. Alfred Pühler (Verbundkoordinator de.NBI).

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Montag, 19. März 2018, 11 Uhr
Ort: Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Raum 213 („Round Table“, 1. Etage), Methoden 1, 33615 Bielefeld

Kontakt:
Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Telefon: 0521 106- 8750
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de

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