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Einblick in biotechnologische Forschung (Nr. 82/2015)

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4. Schülerakademie am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld: Pressegespräch am Montag, 29. Juni

Organismen nach Maß herstellen, indem ganz gezielt das Erbgut bei hochpräzisen Eingriffen verändert wird – die Fortschritte in der synthetischen Biologie machen das möglich. Mit Techniken der synthetischen Biologie und deren Einfluss auf die Entwicklung der Biotechnologie beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler im Rahmen der vierten Schülerakademie, die das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld vom 29. Juni bis zum 3. Juli 2015 anbietet. 20 leistungsstarke Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler aus ganz Ostwestfalen-Lippe diskutieren Grundlagen neuer revolutionärer molekulargenetischer Methoden sowie deren gesellschaftliche Aspekte. Die Organisatoren werden bei einem Pressegespräch am Montag, 29. Juni, die Details vorstellen. Beginn: 12.15 Uhr.

An dem Pressegespräch im Raum G01-101 im Centrum für Biotechnologie nehmen Dr. Burghard Lehmann von der Familie-Osthushenrich-Stiftung, Dr. Wolfgang Diekmann von der Bezirksregierung Detmold sowie die Organisatoren der CeBiTec-Schülerakademie teil. Vor dem Start des Gesprächs können Fotos gemacht werden.

Der Termin:
Datum: Montag, 29. Juni 2015
Zeit: 12.15 bis 13 Uhr
Ort: Universität Bielefeld, Seminarraum G01-101 im CeBiTec-Gebäude

Beteiligte u.a.:
Dr. Burghard Lehmann, Familie-Osthushenrich-Stiftung
Dr. Wolfgang Diekmann, Bezirksregierung Detmold
Professor Dr. Alfred Pühler
Professor Dr.  Walter Arnold
Dr. Werner Selbitschka, Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)

Kontakt:
Professor Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Professor Dr. Walter Arnold, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Telefon: 0521 106-8750 oder -3475
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de;  warnold@cebitec.uni-bielefeld.de


„Ereignisse existieren nicht unabhängig von Medien“ (Nr. 83/2015)

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Kommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger hält Vortrag auf Bielefelder Konferenz

Existiert ein Ereignis um seiner selbst willen oder weil es sich gut in den Medien macht? „Viele Ereignisse, über die die Medien berichten, sind Folgen der vorangegangenen Berichterstattung“, sagt Professor Dr. Hans Mathias Kepplinger. Der Kommunikationsforscher spricht im Rahmen einer internationalen Tagung, die die Bielefelder Graduiertenschule für Geschichte und Soziologie (BGHS) von Montag, 29. Juni, bis Mittwoch, 1. Juli, an der Univer-sität Bielefeld veranstaltet. Etwa 30 Nachwuchsforscherinnen und -forscher beschäftigen sich dort unter anderem mit der Frage, wie Ereignisse entstehen und verlaufen und welche Strukturen im Hintergrund wirken (Tagungstitel: „Structures and Events – A Dialogue between History and Sociology“, „Strukturen und Ereignisse – Dialog zwischen Geschichte und Soziologie“).  

Der Mainzer Kommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger beleuchtet das Zusammenspiel zwischen Ereignissen und Medien. Foto: privat
Der Mainzer Kommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger beleuchtet das Zusammenspiel zwischen Ereignissen und Medien. Foto: privat
„Die Ereignisse, über die die Medien berichten, existieren nicht unabhängig von den Medien“, sagt Kepplinger, und er geht noch einen Schritt weiter: Viele Ereignisse, ist er überzeugt, würden ohne die Erwartung, dass die Medien darüber berichten, überhaupt nicht geschehen. „In Krisen, Konflikten und Skandalen sind Ereignisse nicht nur Ursachen, Berichte darüber nicht immer Folgen. Vielmehr sind die Berichte über die Ereignisse häufig Mittel zu Zwecken - sie werden instrumentell genutzt, um bestimmte Eindrücke und Wirkungen hervorzurufen. Eine rein kausale Betrachtung verfehlt deshalb den Kern der Sache.“ In seinem Vortrag „Ereignisse als Gegenstand öffentlicher Kommunikation“ wird Kepplinger am Dienstag, 30. Juni, 18 Uhr, auf das Zusammenspiel von Medien und Events eingehen.

Nachwuchswissenschaftler aus 13 Ländern, darunter Indien, Nigeria und die USA, präsentieren ihre Forschungsergebnisse aus Soziologie und Geschichtswissenschaft. Dabei thematisieren die Referentinnen und Referenten zum Beispiel die „Wirtschaft des Herzschmerzes“, bei der die finanziellen Konsequenzen einer Trennung in Deutschland und Großbritannien verglichen werden. Die Forschenden beleuchten die Abtreibungsdebatte in Polen, religiöse Friedensbewegungen in Guatemala oder rekonstruieren die Entstehung der jüngsten Finanzkrise. Neben aktuellen Themen werden auch historische Fallbeispiele diskutiert. Außerdem stellen zwei Experten ihre Befunde zum Thema vor: So geht es beispielsweise im Eröffnungsvortrag des Soziologen Professor Dr. Tobias Werron (Universität Bonn) um das Thema Gleichzeitigkeit als historisch-soziologisches Problem. Professor William Sewell (University of Chicago, USA) zeigt in seinem Vortrag, wie sich Zeitstrukturen im Laufe der Menschheitsgeschichte gewandelt haben.

Das Plakatmotiv für die BGHS-Jahrestagung zeigt den Schweizer Kunstsammler Uli Sigg, wie er eine Coca Cola-Urne des Künstlers Ai Weiweis fallenlässt. Das Motiv ist Teil der Fotoserie „Fragments of History“ von Manuel Salvisberg. Mit dem Motiv greifen die Veranstalter das Seminarthema auf: Wie ist das Verhältnis zwischen Momentaufnahme und Handlungsabfolge, wenn nur ein Moment dargestellt wird? Foto: Manuel Salvisberg
Das Plakatmotiv für die BGHS-Jahrestagung zeigt den Schweizer Kunstsammler Uli Sigg, wie er eine Coca Cola-Urne des Künstlers Ai Weiweis fallenlässt. Das Motiv ist Teil der Fotoserie „Fragments of History“ von Manuel Salvisberg. Mit dem Motiv greifen die Veranstalter das Seminarthema auf: Wie ist das Verhältnis zwischen Momentaufnahme und Handlungsabfolge, wenn nur ein Moment dargestellt wird? Foto: Manuel Salvisberg
Die Jahrestagung der BGHS wird von fünf Doktorandinnen und Doktoranden organisiert, die an der Bielefelder Graduiertenschule für Soziologie und Geschichte promovieren. Seit 2009 ist die Tagung ein Forum für den Austausch junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre aktuellen Forschungsarbeiten auf internationaler Ebene.

Ort: Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Universität Bielefeld
Zeit: Los geht es am Montag, 29. Juni, um 15 Uhr. Interessierte sind eingeladen, am Eröffnungstag zuzuhören und mitzudiskutieren. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Bielefelder Graduiertenschule in Geschichte und Soziologie (Bielefeld Graduate School in History and Sociology - BGHS) ist eine Einrichtung zur strukturierten Promotionsausbildung in der Geschichtswissenschaft und der Soziologie an der Universität Bielefeld. Sie ist international ausgerichtet, thematisch offen für die inhaltliche Bandbreite der beteiligten Fächer und lebt vom interdisziplinären Austausch. Sie ist eines von zwei Projekten der Universität Bielefeld, die als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder seit 2007 gefördert werden.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/bghs/Programm/Ansem
www.uni-bielefeld.de/bghs/

Kontakt:
Thomas Abel, Universität Bielefeld
Public Relations, Graduiertenschule für Soziologie und Geschichte (BGHS)
Telefon: 0521 106-6527
E-Mail: bghs@uni-bielefeld.de

Ramy Youssef, Universität Bielefeld
Organisationsteam Annual Seminar 2015
Graduiertenschule für Soziologie und Geschichte (BGHS)
Telefon: 0521 106-6515
E-Mail: ramy.youssef@uni-bielefeld.de   

Gastquartiere für italienische Studierende gesucht (Nr. 84/2015)

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Deutsche Kultur und Sprache vermitteln

Die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld sucht für Studierende der Germanistik aus Turin, Italien, Gastfamilien oder Einzelpersonen als Gastgeber. Die Studierenden nehmen vom 5. bis zum 27. September an einem intensiven Landeskundekurs teil.


Während ihres Bielefeld-Aufenthaltes erweitern und vertiefen die italienischen Studierenden an der Universität Bielefeld ihre Sprachkenntnisse. Dabei beschäftigen sie sich beispielsweise mit der deutschen Geschichte, Literatur und allgemeiner Landeskunde, mit Berlin sowie mit Kunst und Theater in Bielefeld. Zudem sind Ausflüge und gemeinsame Unternehmungen geplant.

Die Studierenden wollen durch den Aufenthalt in Gastfamilien deutsche Lebensgewohnheiten kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse in alltäglichen Situationen und Gesprächen weiter verbessern.

Die Partnerschaft der Universitäten Bielefeld und Turin existiert bereits seit mehr als 30 Jahren und wurde während dieser Zeit stets durch die Gastfreundschaft vieler Bielefelder mitgetragen, die immer wieder Turiner Studierende aufgenommen haben.

Interessenten, die einen Gast für drei Wochen aufnehmen möchten, können sich an das PunktUm-Büro der Universität Bielefeld wenden:
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Tel. 0521 / 106-3616 oder
Gudrun Ianzer, Universität Bielefeld
E-Mail: gudrun.ianzer@uni-bielefeld.de


Neues Rektorat der Universität komplett (Nr. 85/2015)

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Angelika Epple neue Prorektorin für Internationales und Diversity

Die Mitglieder der Hochschulwahlversammlung der Universität Bielefeld – bestehend aus Senat und Hochschulrat – haben heute (26.06.2015) zwei Prorektorinnen und zwei Prorektoren der Universität Bielefeld gewählt. Die Professorinnen Angelika Epple und Claudia Riemer sowie die Professoren Reinhold Decker und Martin Egelhaaf treten ihre Amtszeit gemeinsam mit Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer am 1. Oktober für vier Jahre an. Die Wahl erfolgte auf Vorschlag einer Findungskommission.


In der neuen Amtszeit des Rektorats wird es vier Prorektorate mit den folgenden Arbeitsbereichen geben:
  • Professor Dr. Reinhold Decker: Informationsmanagement
  • Professor Dr. Martin Egelhaaf: Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs und Gleichstellung
  • Professorin Dr. Angelika Epple: Internationales und Diversity
  • Professorin Dr. Claudia Riemer: Studium und Lehre

Das Ressort Finanzen übernimmt der Universitätskanzler Dr. Stephan Becker, der das Rektorat der Universität Bielefeld komplettiert.

Neu im Team ist die Historikerin Professorin Dr. Angelika Epple mit dem Aufgabenbereich Internationalisierung und Diversity. Mit dem neuen Aufgabenschwerpunkt Diversity will die Universität Bielefeld die aus Vielfalt und Heterogenität erwachsenden Potenziale stärken und als Chance für innovative und kreative Prozesse in Forschung, Lehre, Arbeit und Studium nutzen.

Professor Dr. Johannes Hellermann, Fakultät für Rechtswissenschaft, trat nach acht Jahren als Prorektor - zuletzt für Qualitätsentwicklung –nicht wieder an. Und auch die Historikerin Professorin Dr. Martina Kessel, Prorektorin für Internationales und Kommunikation, kandidierte nach vier Jahren Amtszeit nicht wieder.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Team und dankte den ausscheidenden Prorektoren für ihre Arbeit: „Martina Kessel und Johannes Hellermann haben als Prorektoren in ihren Geschäftsbereichen, aber auch als Mitglieder des Leitungsorgans Rektorat Hervorragendes für die Uni Bielefeld geleistet; dafür und auch für die persönlich außerordentlich vertrauensvolle Zusammenarbeit möchte ich mich bei ihnen herzlich bedanken.“

Professor Dr. Reinhold Decker
Professor Dr. Reinhold Decker
Professor Dr. Reinhold Decker ist seit Oktober 2012 als Prorektor im Amt. Seit 1997 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Er ist Wirtschaftsingenieur und promovierte und habilitierte an der Universität Karlsruhe. Als Gastwissenschaftler war er an verschiedenen Hochschulen im Ausland tätig. Seit 2005 leitet Decker „Bielefeld 2000plus - Forschungsprojekte zur Region“ und hat viele Kooperationsprojekte zwischen der Universität und der Stadt Bielefeld angestoßen sowie Netzwerke in die Stadt und die Region geknüpft.





Prof. Dr. Martin Egelhaaf
Prof. Dr. Martin Egelhaaf

Professor Dr. Martin Egelhaaf ist seit 2006 Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Transfer. Seit 1995 ist Martin Egelhaaf Professor für Neurobiologie an der Universität Bielefeld. Nach der Promotion am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. 1989 habilitierte er an der Universität Tübingen. 1994/95 war er Arbeitsgruppenleiter am Centre for Visual Sciences, RSBS, Australian National University in Canberra.




Prof. Dr. Angelika Epple
Prof. Dr. Angelika Epple
Professorin Dr. Angelika Epple ist seit 2008 Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts in Bielefeld. Sie untersucht unter anderem die Geschichte der Globalisierung, erforscht die Amerikas als Verflechtungsraum und arbeitet im Bereich Geschichtstheorie. Angelika Epple hat in Bielefeld promoviert und als Wissenschaftlerin an den Universitäten in Hamburg und Freiburg gearbeitet. Als Gastwissenschaftlerin war sie in zahlreichen Ländern tätig, darunter mehrere Monate in den USA und in Großbritannien. Sie war Dekanin der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie von 2012 bis 2014.






Professorin Dr. Claudia Riemer
Professorin Dr. Claudia Riemer
Professorin Dr. Claudia Riemer ist seit 2009 Prorektorin für Studium und Lehre. Sie bekam 2002 den Ruf an die Universität Bielefeld als Professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Sie studierte an der Universität Bielefeld und promovierte dort 1996. Anschließend war sie wissenschaftliche Assistentin am Zentralen Fremdspracheninstitut der Universität Hamburg, wo sie sich auch 2002 habilitierte. Als Gastwissenschaftlerin ist sie häufig zu Kurzaufenthalten in Ländern innerhalb und außerhalb Europas, ein Schwerpunkt dabei ist Kamerun.





Dr. Stephan Becker, Professorin, Dr. Claudia Riemer und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (hinten)sowie Prof. Dr. Reinhold Decker, Prof. Dr. Angelika Epple und Prof. Dr. Martin Egelhaaf ((vorn, v.l.) nehmen am 1. Oktober als neugewähltes Rektorat der Universität Bielefeld ihre Arbeit auf. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Stephan Becker, Professorin, Dr. Claudia Riemer und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (hinten) sowie Prof. Dr. Reinhold Decker, Prof. Dr. Angelika Epple und Prof. Dr. Martin Egelhaaf ((vorn, v.l.) nehmen am 1. Oktober als neugewähltes Rektorat der Universität Bielefeld ihre Arbeit auf. Foto: Universität Bielefeld

Neue Gastprofessur holt Wissenschaftsgrößen aus aller Welt nach Bielefeld (Nr. 86/2015)

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Namenspate ist Harald Weinrich, der Vater des Faches Deutsch als Fremdsprache (DaF)

Eine Gastprofessur für internationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler richtet die Universität Bielefeld ein. Namenspatron hierfür ist Professor Dr. Harald Weinrich, der Gründer des Faches Deutsch als Fremdsprache (DaF), der lange Zeit in Bielefeld gewirkt hat. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert die Initiative der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft im Rahmen seines Gastdozenten-Programms für die Dauer von maximal vier Jahren. Als erste Harald-Weinrich-Gastdozentin wird im Sommersemester 2016 die Professorin Dr. Claire Kramsch, University of California, Berkeley, USA, nach Bielefeld kommen. Professorinnen und Professoren aus Belarus, Italien, Kamerun, der Türkei und den USA sollen folgen.


Harald Weinrich – Sprachwissenschaftler und kosmopolitischer Intellektueller: Jetzt steht sein Name für einen internationalen Gastlehrstuhl. Foto: Yves Noir
Harald Weinrich – Sprachwissenschaftler und kosmopolitischer Intellektueller: Jetzt steht sein Name für eine internationale Gastprofessur. Foto: Yves Noir
Professor Dr. Harald Weinrich – der Namensgeber für die Dozentur – etablierte das Fach Deutsch als Fremdsprache in Deutschland und übernahm nach seiner Bielefelder Zeit (1969 bis 1978) die erste Professur für DaF an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Weinrich war einer der Mitbegründer der Universität Bielefeld und erster Direktor des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (1972 bis 1974). An der Gründung der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft in Bielefeld hatte er entscheidenden Anteil. Der heute 87-Jährige ist Romanist, Linguist und Literaturwissenschaftler – zudem Schriftsteller, Essayist und Lyriker. Sein wohl bekanntestes Werk ist die „Textgrammatik der deutschen Sprache“, zudem ist er Initiator des Adalbert-von-Chamisso-Preises für deutschschreibende Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Herkunft.

„Harald Weinrich hat als Deutscher auf einem Lehrstuhl des berühmten Collège de France in Paris gesessen, er war an der amerikanischen Eliteuniversität Princeton und hatte in Pisa an der Scuola Normale Superiore den Galilei-Lehrstuhl inne. Es ist dieser Geist eines kosmopolitischen Intellektuellen, auf den sich die Namensgebung bezieht“, erklärt Professorin Martina Kessel, die Prorektorin für Internationales der Universität Bielefeld.

Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt sollen jeweils für ein Semester in Bielefeld wirken. Das Besondere: Die Gäste werden fächerübergreifend aus den Bereichen Deutsch als Fremdsprache, Linguistik und Literaturwissenschaft eingeladen. Die Initiative geht auf die Professoren Dr. Walter Erhart (Literaturwissenschaft), Dr. Uwe Koreik (Deutsch als Fremdsprache) und Dr. Ralf Vogel (Linguistik) zurück, die bereits gute Erfahrungen im gemeinsamen Master-Studiengang Deutsch als Fremdsprache und Germanistik gesammelt haben. Das neue Gastdozentenprogramm soll die Kooperation zwischen den Fächern weiter ausbauen und, je nach Forschungsschwerpunkt der Gastdozentinnen und -dozenten, auch andere Fächer der Fakultät mit einbeziehen. Darüber hinaus soll mit ihnen die internationale Germanistik weiter entwickelt und gefördert werden. 2018 ist im Rahmen der Gastdozentenreihe eine internationale Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) zur Rolle der internationalen Germanistik und der deutschen Wissenschaftssprache geplant.


Kontakt:
Professor Dr. Uwe Koreik, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3631
E-Mail: uwe.koreik@uni-bielefeld.de

Nachwuchs übernimmt biotechnologische Forschungslabore (Nr. 87/2015)

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4. Schülerakademie am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld

Organismen nach Maß herstellen, indem ganz gezielt das Erbgut bei hochpräzisen Eingriffen verändert wird – die Fortschritte in der synthetischen Biologie machen das möglich. Mit Techniken der synthetischen Biologie und deren Einfluss auf die Entwicklung der Biotechnologie beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler im Rahmen der vierten Schülerakademie, die das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld vom 29. Juni bis zum 3. Juli 2015 anbietet. 20 leistungsstarke Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren aus ganz Ostwestfalen-Lippe diskutieren Grundlagen neuer revolutionärer molekulargenetischer Methoden wie die CRISPR/CAS-Technik sowie deren gesellschaftliche Aspekte.

Startschuss für die Nachwuchsforschenden (v.l.): Dr. Werner Selbitschka (CeBiTec), Prof. Dr. Alfred Pühler (CeBiTec), Dr. Wolfgang Diekmann (Bezirksregierung Detmold), Dr. Ulrich Hüttemann (Vorstandsmitglied der Familie-Osthushenrich-Stiftung) und Prof. Dr. Walter Arnold (CeBiTec) eröffnen die 4. Schülerakademie.
Startschuss für die Nachwuchsforschenden (v.l.): Dr. Werner Selbitschka (CeBiTec), Prof. Dr. Alfred Pühler (CeBiTec), Dr. Wolfgang Diekmann (Bezirksregierung Detmold), Dr. Ulrich Hüttemann (Vorstandsmitglied der Familie-Osthushenrich-Stiftung) und Prof. Dr. Walter Arnold (CeBiTec) eröffnen die 4. Schülerakademie.
Der einwöchige Kursus gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im Rahmen des Theorieteils werden anhand ausgewählter Beispiele die vielfältigen Aspekte Biobasierter Prozesse in der industriellen Produktion, in den Agrarwissenschaften und in der Medizin in altersgerechten Vorträgen von Professoren der Fakultät für Biologie und der Technischen Fakultät präsentiert. Darüber hinaus wird Martin Schleef, Geschäftsführer des Bielefelder Biotech-Unternehmens „Plasmid Factory“, einen Vortrag über Plasmide und ihren Einsatz in der Human- und Tiermedizin beisteuern.

Im praktischen Teil der Schülerakademie werden den Nachwuchsforschenden zunächst grundlegende Kenntnisse zur Erbinformation vermittelt. Dies betrifft die Extraktion und Darstellung der Desoxyribonukleinsäure (DNS), deren Vervielfältigung mittels molekularer Methoden, die Sequenzierung definierter DNS-Fragmente sowie die bioinformatische Interpretation der erstellten Sequenzen. Zum ersten Mal werden die Schülerinnen und Schüler auch mit aktuellen Methoden der Protein-Analytik vertraut gemacht. So werden einzelne isolierte Proteine aus Bakterien mittels eines apparativen Verfahrens identifiziert. Studentische Mitglieder des Bielefelder iGEM (international Genetically Engineered Machines competition)-Teams werden schließlich ein Experiment aus dem Fachgebiet Synthetische Biologie beisteuern.

Katharina Schicktanz aus Bad Driburg, Florian Knoll aus Herford und Jonas Preuss aus Rahden (v.l.) gehören zu den insgesamt 20 Teilnehmenden der CeBiTec-Schülerakademie. Foto: Universität Bielefeld
Katharina Schicktanz aus Bad Driburg, Florian Knoll aus Herford und Jonas Preuss aus Rahden (v.l.) gehören zu den insgesamt 20 Teilnehmenden der CeBiTec-Schülerakademie. Foto: Universität Bielefeld
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schülerakademie erwartet ein umfangreiches Rahmenprogramm. Ziel ist es, in entspannter Atmosphäre ein Netzwerk zwischen Studierenden, Promovierenden und Lehrenden der Universität Bielefeld zu knüpfen. Die Studierenden der Graduiertenschule „CLIB - Cluster Industrielle Biotechnologie“ werden ebenso einen Abend mit den Nachwuchsforschenden verbringen wie auch Studierende des Bielefelder iGEM-Teams. „Vor allem dieser Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern einerseits sowie Studierenden und Promovierenden des CeBiTec andererseits hat sich in der Vergangenheit als sehr fruchtbar erwiesen, unsere Gäste haben insbesondere die Begeisterungsfähigkeit der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als authentisch wahrgenommen“, freut sich Professor Dr. Alfred Pühler, der die Sommerakademie zusammen mit Professor Dr. Walter Ar-nold und Dr. Werner Selbitschka organisiert. Der bisherige Erfolg der CeBiTec-Schülerakademien könne daran abgelesen werden, dass frühere Teilnehmende inzwischen an der Universität Bielefeld studieren. Der Besuch des medizinischen Dienstleisters Labor Krone in Bad Salzuflen komplettiert das Programm.

Aus 45 Bewerbungen hat das Organisationsteam 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die CeBiTec-Schülerakademie ausgewählt. Grundlage dafür war ein Bewertungsschema, das sich an Noten, Empfehlungsschreiben der Fachlehrer sowie am Motivationsschreiben der Bewerbe-rinnen und Bewerber orientierte. Mehr als die Hälfte von ihnen können in sämtlichen naturwissenschaftlichen Fächern die Note „Sehr gut“ vorweisen.

Das CeBiTec veranstaltet die Schülerakademie „Synthetische Biologie/Biotechnologie“ mit Unterstützung der Familie-Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh sowie der Bezirksregierung Detmold. Nach Ende der ersten dreijährigen Förderphase hat die Familie-Osthushenrich-Stiftung ihre Unterstützung für weitere drei Jahre zugesagt. Damit kann die CeBiTec-Schülerakademie zunächst bis 2017 weitergeführt werden.

Weitere Informationen im Internet:
www.cebitec.uni-bielefeld.de

Kontakt:
Professor Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Professor Dr. Walter Arnold, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Telefon: 0521 106-8750 oder -3475
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de;  warnold@cebitec.uni-bielefeld.de

 

Die Welt durch eine unterstützende Brille sehen (Nr. 88/2015)

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Forschende am Exzellenzcluster CITEC entwickeln mobiles Hilfs-System

Eine unauffällige und einfache Hilfe bei alltäglichen Handlungen verspricht ein neues Forschungsprojekt am Exzellenzcluster für Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Die Forschenden entwickeln ein mobiles Assistenzsystem in Form einer Brille. Die Basis-Technologie dafür wird vom Eye Tracking Spezialisten SensoMotoric Instruments (SMI) bereitgestellt (www.smivision.com). In  einem Display an der Brille sollen die Nutzerin und der Nutzer bei ihren Handlungen direkte Unterstützung bekommen, und zwar in Form von Texten, Bildern oder durch einen virtuellen Assistenten. Das Projekt heißt ADAMAAS, das steht für Multi-modales Assistenz- und Diagnostiksystem für die Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel (Adaptive and Mobile Action Assistance in Daily Living Activities). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit 1,2 Millionen Euro.  

ADAMAAS bietet individuelle Hilfe zum Beispiel beim Mixen eines Kuchenteigs. Die Virtuelle Ebene wird direkt im Gesichtsfeld der Brillennutzerin eingeblendet. Bild: CITEC
ADAMAAS bietet individuelle Hilfe zum Beispiel beim Mixen eines Kuchenteigs. Die Virtuelle Ebene wird direkt im Gesichtsfeld der Brillennutzerin eingeblendet. Foto: CITEC
 „ADAMAAS ist das erste anpassungsfähige und mobile System, das während der Handlungsausführung unterstützt“, sagt Professor Dr. Thomas Schack, Leiter der Forschungsgruppe Neurokognition und Bewegung - Biomechanik (NCA) am CITEC. So bemerkt das System noch während der Handlung, wo es Probleme gibt und schlägt über ein Display direkt Handlungsan-weisungen vor. Die Brille soll Tätigkeiten wie Kuchen backen, Kaffee kochen, Fahrrad reparieren oder auch Bewegungsabläufe wie Yoga unterstützen. Gerade für ältere oder beeinträchtigte Menschen soll ADAMAAS den Alltag erleichtern. Mit der unterstützenden Brille können sie trotz Einschränkungen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen.
 
„Für die Entwicklung werden verschiedene Technologien miteinander kombiniert: Gedächtnisforschung, Blickbewegungsmessung, Überwachen der Herz- und Pulsfrequenz, Objekt- und Handlungserkennung. Die Augmented Reality wird also um moderne Diagnostik und korrigierende Interaktionstechnologie erweitert“, sagt CITEC-Forscher Thomas Schack. Augmented Reality heißt übersetzt erweiterte Realität. Das bedeutet, dass der Realität zum Beispiel noch eine Grafik, ein Erklärvideo oder ein Bild hinzugefügt wird. Für den Betrachter sieht es dann so aus, als ob sich die virtuellen Objekte in den Blickwinkel schieben.

Ziel ist es, ein stationäres Diagnosesystem zu einem mobilen, dynamischen und adaptiven System weiter zu entwickeln. Es soll individuell auf den Einzelnen abgestimmt werden können und stetig dazulernen. Dies unterscheidet es von herkömmlichen am Kopf befestigten Anzeigen (Head-Mounted Displays).

Bei ADAMAAS arbeiten verschiedene Fakultäten der Universität Bielefeld mit externen Partnern zusammen. Neben Professor Dr. Helge Ritter (AG Neuroinformatik), Professor Dr. Thomas Schack (NCA), Dr.-Ing. Sven Wachsmuth (Zentrallabor) und Dr. Kai Essig (NCA) vom CITEC ist die Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft sowie die Technische Fakultät und das Netzwerk Bielefeld 2000plus beteiligt. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften unterstützt ADAMAAS mit dem Institut für Technologische Innovation, Marktentwicklung und Entrepreneurship (iTI-ME) bei der Entwicklung eines Marketing- und Vertriebskonzeptes.

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, insbesondere proWerk Bethel und Altenhilfe Bethel, stellen ihre Expertise in Diagnostik, Handlungsassistenz und Inklusion zur Verfügung. Sie bieten durch den Schwerpunkt in der Pflege von alten und behinderten Menschen und die Eingliederung von beeinträchtigen Menschen ins Berufsleben eine gute Forschungsumge-bung. Die Velamed GmbH - Medizintechnik und Biomechanische Konzepte entwickelt ein System zur ressourceneffizienten und robusten Aufnahme von Vitalparametern. Ein weiterer Partner ist die Hettich Holding GmbH und Co. oHG, die die Anwendung der Brille beim Erfassen und Unterstützen von Montageprozessen begleitet.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_ii/research/adamaas.html

Kontakt:
Professor Dr. Thomas Schack, Universität Bielefeld
Koordinator AG Neurokognition und Bewegung – Biomechanik (CITEC)
Telefon: 0175/ 5764791
E-Mail: thomas.schack@uni-bielefeld.de  

39. UniVideoMagazin zum Thema Paradox (PE 89/2015)

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Pressegespräch am 7. Juli in der Universität Bielefeld

Als Auftakt für das Ästhetik-Festival im Oktober 2015 präsentiert das Medienpädagogische Labor der Universität Bielefeld am Donnerstag, 9. Juli, die 39. Ausgabe des UniVideoMagazins im Cinemaxx. Das Thema Paradox steht im Mittelpunkt der Kurzfilme. Die Details erläutern die Organisatoren am Dienstag, 7. Juli, um 13 Uhr in einem Pressegespräch im Infopunkt der Universität Bielefeld.


Bereits seit 19 Jahren produzieren Studierende der Universität Bielefeld „Kultige Kurzfilme“ im Seminar „Vorsicht Dreharbeiten!“ geleitet von Fabio Magnifico. Im Sommersemester 2015 beschäftigten sie sich mit dem Thema Paradox, das auch Gegenstand des Ästhetik-Festivals 2015 ist. Die Filmbeiträge greifen Widersprüche und Irrtümer auf, mit denen wir tagtäglich konfrontiert werden. Lustig, dramatisch, mysteriös -  die Bandbreite der Ergebnisse ist groß.
 
Als zusätzlichen Bonbon werden am 9. Juli weitere Kurzfilme unter anderem von Paul John und Prof. Dr. Ove Kahrmann gezeigt. Neben der traditionellen Verleihung des Jurypreises wird auch die Preisverleihung des Wanderpokals „Ottavia“ durch das Publikum stattfinden. Als Preisstifter für die besten Filme des Abends konnten der Kletterpark interakteam, das Marta Herford, das Filmhaus, der Bürgersender Kanal21, sowie die Buchhandlung Luce gewonnen werden. Der Eintritt zum Cinemaxx beträgt vier Euro und gilt als Verzehrgutschein.

Kontakt:
Fabio Magnifico, Universität Bielefeld
Medienpädagogisches Labor
Telefon: 0521-106-4357 oder Mobil: 01716466610
E-Mail: fabio.magnifico@uni-bielefeld.de

Der Pressetermin:
Datum:   Dienstag, 7. Juli
Ort:         Infopunkt, Universität Bielefeld
Zeit:        13 Uhr
 

Wer war nochmal Pegida? (Nr. 90/2015)

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Fachvortrag und Diskussion am 7. Juli in der Universität

Für den 20. Juli wurde in Bielefeld eine Pegida-Demonstration angemeldet. Doch was und wer steckt hinter Pegida? Professorin Dr. Sabrina Zajak und ihre Kolleginnen und Kollegen haben eine erste Studie zu diesem Thema erarbeitet. Am Dienstag, 7. Juli, um 18 Uhr im Hörsaal 3 der Universität präsentiert sie Eindrücke aus der Bewegungs- und Protestforschung. Sabrina Zajak ist Professorin am Institut für Soziale Beziehungen der Universität Bochum. Sie kommt auf Einladung der Arbeitsgruppe „Uni ohne Vorurteile“ in Kooperation mit dem Forum des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.


„Islamisierung des Abendlandes“, „Wir sind das Volk“, „Lügenpresse“ und „Opfer des Systems“ sind nur einige der Formulierungen, die seit Herbst 2014 nicht nur die Dresdner Straßen bestimmten. Von den ehemals 25.000 Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmern (Januar 2015) blieben bis heute rund 2.000, die sich immer noch regelmäßig zusammenfinden – der harte Kern nach Abspaltungsprozessen, internen Querelen und rechten Ausfällen.

Die Antworten auf mögliche Beweggründe, die Bürgerinnen und Bürger zur Pegida-Teilnahme motivieren, sind so vielfältig wie die Zusammensetzung der Demonstrantinnen und Demonstranten. Sabrina Zajak gibt in ihrem Vortrag Auskunft über diese verschiedenen Motive, aber auch zur Pegida-Personalie. Sie hat für die Studien Demonstranten befragt und Verhaltensbeobachtungen durchgeführt.

Kontakt:
Uni ohne Vorurteile
E-Mail: uov.ikg@uni-bielefeld.de
www.uni-bielefeld.de/ohne-vorurteile/
www.uni-bielefeld.de//ikg/projekte/uov.html

Fakultät für Chemie feiert 40. Geburtstag (Nr. 91/2015)

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Forschende geben beim Festakt Einblicke in ihre Arbeit

Die Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld feiert am Freitag, 10. Juli, ihr 40-jähriges Bestehen. Der Festakt beginnt um 15 Uhr in Hörsaal 4. Zum Festprogramm gehört eine Reihe von Vorträgen, bei der die Forschenden Einblicke in ihre aktuellen Forschungsgebiete geben. Eine Ausstellung vor dem Hörsaal zeigt Fotos und Dokumente aus den vergangenen 40 Jahren und Bilder zum Thema „Laborkunst“. Im Anschluss feiert die Fakultät ihr traditionelles Sommerfest. Unter den mehr als 500 Gästen sind zwei der vier Gründungsprofessoren sowie einer der ersten von mittlerweile 827 Doktoren.


Im Juli 1974 feierten die beiden ersten Doktoranden der Fakultät für Chemie an der Universität Bielefeld ihre Promotion. Einer der beiden wird bei der 40-Jahr-Feier erwartet. Foto: privat
Im Juli 1974 feierten die beiden ersten Doktoranden der Fakultät für Chemie an der Universität Bielefeld ihre Promotion. Einer der beiden wird bei der 40-Jahr-Feier erwartet. Foto: privat
Gegründet wurde die Fakultät am 3. Juli 1975 im Beisein des damaligen Rektors Karl Peter Grotemeyer mit der Wahl von Professor Dr. Thomas Dorfmüller zum ersten Dekan. Die offizielle Gründungsfeier fand dann einen Tag später, am 4. Juli 1975, statt. Der Studienbetrieb begann aber schon vorher im Wintersemester 74/75 mit der Aufnahme der ersten Studierenden. Anfänglich war die Fakultät für Chemie im Gebäude der Verhaltensforschung untergebracht, da sich die Bauteile E und F des Universitätshauptgebäudes, die heutigen Standorte in der Universität, noch im Bau befanden.

Nach dem Rückblick präsentieren die Referenten während der Feierstunde den heutigen Stand in Forschung und Lehre und blicken auf die künftigen Forschungsfelder. Einer Universitätstradition folgend werden fünf in den vergangenen Jahren neu berufene Professoren ihre Forschungsgebiete näher vorstellen. Professor Dr. Norbert Mitzel (Anorganische Chemie) veranschaulicht für Zuhörerinnen und Zuhörer das „Spiel auf der Klaviatur des Periodensystems“. Professor Dr. Bernd Hoge (Anorganische Chemie) rückt das „reizende Element Fluor“ in den Mittelpunkt, und Professor Dr. Thorsten Glaser (Anorganische Chemie) spricht zum Thema „Rationales Design von funktionellen Komplexen“. „Alles Nano, oder was?“ heißt es im Vortrag von Professor Dr. Thomas Hellweg (Physikalische Chemie). Professor Dr. Hartmut Niemanns Vortrag aus der Biochemie trägt den Titel „Wie Kristalle uns helfen, die Waffen von Krankheitserregern zu verstehen”.

Das traditionelle Sommerfest beginnt im Anschluss gegen 18 Uhr zwischen den Gebäudeteilen E und F.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/chemie/jubilaeum

Kontakt:
Dr. Andreas Mix, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106-6180
E-Mail: a.mix@uni-bielefeld.de

Ein Bild aus einer anderen Zeit (1989): Professor Dr. Harald Tschesche und Dr. Heinz Reincke mit dem damals neuen Protein-Peptit-Sequenzer. Foto: Universität Bielefeld
Ein Bild aus einer anderen Zeit (1989): Professor Dr. Harald Tschesche und Dr. Heinz Reincke mit dem damals neuen Protein-Peptit-Sequenzer. Foto: Universität Bielefeld

Wie Frauen Technik von morgen gestalten (Nr. 92/2015)

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Exzellenzcluster der Universität Bielefeld veranstaltet Vortragsreihe  

Nutzen Frauen und Männer Technik unterschiedlich? Wie können Frauen technologische Entwicklungen künftig mitgestalten? Darum geht es in einer öffentlichen Vortragsreihe mit dem Titel „Gender Effekte: Wie Frauen die Technik von morgen gestalten“, die das Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologien (CITEC) veranstaltet. Los geht es am Donnerstag, 9. Juli, 16 Uhr.


Den Auftakt der Vortragsreihe bestreitet Professorin Dr. Susanne Ihsen von der Technischen Universität München. Sie referiert über den Wandel und den gleichzeitigen Widerstand bei der Entwicklung einer genderorientierten Technikkultur aus historischer und soziologischer  Perspektive. Während Rekrutierungsprojekte bereits erfolgreich Studienanfängerinnen gewinnen und die Anteile von Studentinnen und Ingenieurinnen langsam aber sicher steigen, leistet die bestehende Technikkultur Widerstand gegen einen Kulturwandel von innen. Dieses Wechselspiel zwischen Zukunftsorientierung und Tradition führt zu gewollten, vor allem aber zu ungewollten Effekten bei der erfolgreichen Integration von Frauen. Die Referentin stellt Schlussfolgerungen und ökonomisch wie gesellschaftlich orientierte Handlungsempfehlungen aus ihrer Studie „Frauen im Innovationsprozess“ zur Diskussion.
  • Ort: CITEC-Gebäude, Raum 1.204, Inspiration 1, 33619 Bielefeld
  • Zeit: 16 bis 17.30 Uhr, anschließend gemeinsamer Austausch

Im Wintersemester geht die Reihe weiter. Professorin Dr. Anna Wiesner von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht ist am 5. November zu Gast. Den Januar bestreiten Professorin Dr.-Ing. Corinna Bath von der Technischen Universität Braunschweig (14. Januar 2016) und Professorin Dr. Nicole Marsden (28. Januar 2016) von der Hochschule Heilbronn. Im Sommersemester 2016 wird die Vortragsserie fortgesetzt.  
Die Reihe „Gender-Effekte: Wie Frauen die Technik von morgen gestalten“ ist eine Vortragsreihe des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Die Vorträge sind öffentlich. Sie laden zum Austausch darüber ein, wie unterschiedlich Frauen und Männer zukünftige Technik nutzen und gestalten und wie geschlechtergerechte Technik funktionieren kann.  

Weitere Informationen im Internet:
www.cit-ec.de/de/content/gastvortrag-susanne-ihsen
www.cit-ec.de/de/content/vortragsreihe-gender-effekte

Kontakt:
Eva Winkelmann, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-6567
E-Mail: ewinkelmann@cit-ec.uni-bielefeld.de

Einblicke in das System der Zettel (Nr. 93/2015)

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Geheimnis um Niklas Luhmanns Zettelkasten ist Thema im „research_tv“

In Niklas Luhmanns Zettelkasten steht ein Gedanke neben dem anderen, dicht gedrängt stecken die Notizzettel in den Schubladen. Über 90.000 Zettel hat der Soziologe in knapp fünf Jahrzehnten beschrieben – zusätzlich zu seinem umfangreichen veröffentlichten Werk. Das Team um Johannes Schmidt von der Universität Bielefeld sichtet gerade den Nachlass des Soziologen Luhmann, um ihn später zu editieren. In der aktuellen Folge „research_tv“ der Universität Bielefeld erklären Professor Dr. André Kieserling, Johannes Schmidt und Martin Löning, wie sie sich der so genannten „intellektuellen Autobiographie“ Luhmanns annähern. 

Der Zettelkasten ist das Geheimnis von Niklas Luhmanns immenser Produktivität. Foto: Universität Bielefeld
Der Zettelkasten ist das Geheimnis von Niklas Luhmanns immenser Produktivität. Foto: Universität Bielefeld
Niklas Luhmann (1927-1998) forschte und lehrte von 1968 bis 1993 an der Universität Bielefeld. In dieser Zeit notierte er Gedanken und Stichwörter auf Zetteln. „Luhmann war einer der produktivsten Soziologen und Wissenschaftler, die es je gegeben hat“, sagt Professor Dr. André Kieserling, Projektleiter und Luhmann-Schüler. „Der Kasten nimmt mir die Arbeit des Bücherschreibens ab“, habe Luhmann gesagt. „Wenn das stimmt, dann ist der Kasten natürlich eine interessante Sache“, sagt André Kieserling. „Und das werden wir in 15 Jahren genauer wissen.“ So lange läuft das Forschungsprojekt mit dem Titel „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“, das die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste fördert. Die Fakultät für Soziologie kooperiert dabei mit dem Archiv und der Bibliothek der Universität Bielefeld sowie dem Cologne Center for eHumainties (CCeH).  

Luhmanns legendärer Zettelkasten gilt als Zentrum seiner Theoriearbeit. Experte für den Zettelkasten ist Johannes Schmidt von der Fakultät für Soziologie. Er koordiniert das Projekt und versucht, die Struktur des Kastens, das Ordnungssystem und die thematischen Verweise nachzuvollziehen. „Das System funktioniert sehr gut, aber es ist sehr aufwendig“, sagt er. Einzelne Verweise führen in zehn oder 15 verschiedene thematische Bereiche des Kastens. Luhmann wusste, welche Abteilung in welchem der unbeschrifteten Kästen steckte. Dieses Wissen mussten sich Johannes Schmidt und sein Team erst erarbeiten. Die bislang erstellte Inhaltsübersicht umfasst bereits mehr als 100 Seiten. „Man kann sich fast nicht vorstellen, wie Luhmann das selbst gemacht hat, aber man sieht an den Zetteln, dass er es gemacht hat – sie tragen deutliche Gebrauchsspuren“, sagt Schmidt und zeigt die zerknickten und abgegriffenen Zettel.

Luhmann habe alles zu Zetteln verarbeitet, was er in die Finger bekam, schildert Martin Löning vom Archiv der Universität Bielefeld: Rechnungen, Steuerunterlagen, Zeichnungen der Kinder. „Aber der Fokus liegt natürlich auf der Vorderseite.“ Jede einzelne davon wird im Archiv mit speziellen Scannern digitalisiert. Allein das Einscannen, schätzt Schmidt, werde etwa ein Jahr dauern. Er geht davon aus, dass Interessierte in etwa zwei Jahren eine vereinfachte Version der Datenbank online nutzen und dann in den digitalisierten Notizzetteln blättern können.

Das Besondere des Zettelkasten war, dass er Luhmann mit seinen Antworten auf die Forschungsfragen, die er ihm stellte, selbst überraschte. „Serendipity - Vom Glück des Findens“ ist eine Ausstellung übertitelt, in der die Kunsthalle Bielefeld ab Freitag, 10. Juli, den originalen Zettelkasten Niklas Luhmanns präsentiert. „Serendipity“ bezeichnet das zufällige Finden von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue, überraschende und fruchtbare Entdeckung erweist. Unter diesem Thema sind neben Luhmanns Zettelkasten das zeichnerische Werk Ulrich Rückriems seit der Zeit um 2005 und circa vierzig Arbeiten des Fotografen Jörg Sasse zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober zu sehen. Für den Monat September übernimmt der Mäzen Jürgen Stockmeier die Eintrittskosten.
 
Weitere Informationen im Internet:
•    research_tv-Beitrag über das Forschungsprojekt, das die Aufzeichnungen des Soziologen erschließt („Luhmanns Zettelkasten – Forschungsprojekt zu Niklas Luhmanns Nachlass beginnt“): https://youtu.be/4veq2i3teVk
•    Homepage des Luhmann-Archivs an der Fakultät für Soziologie: www.uni-bielefeld.de/soz/luhmann-archiv/
•    Die Kunsthalle Bielefeld stellt den Zettelkasten im Rahmen der Ausstellung „Serendipity – Vom Glück des Findens“ bis zum 11. Oktober 2015 aus: www.kunsthalle-bielefeld.de

Kontakt:

Dipl.-Soz. Johannes Schmidt, Universität Bielefeld
Niklas-Luhmann-Archiv
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-12990
E-Mail: info@niklas-luhmann-archiv.de
 

 

ToBI kämpft in China um den Weltmeistertitel (Nr. 94/2015)

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Universität Bielefeld nimmt zum siebten Mal an RoboCup-Weltmeisterschaft teil 

Roboter messen sich bei der größten Robotikveranstaltung der Welt vom 19. bis 22. Juli im chinesischen Hefei. Mit dabei ist wieder das Team des Exzellenzclusters für Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC). Zum siebten Mal in Folge ringt das Team der Universität Bielefeld zusammen mit Service-Roboter ToBI in der Haushaltsliga RoboCup@Home um den Weltmeistertitel. Bisher hat es ToBI jedes Jahr unter die besten Acht geschafft und ist 2012 in Mexiko-Stadt sogar Dritter geworden. Der Roboter ist nach seinem Team benannt: Team of Bielefeld.

ToBI und das CITEC-Team beim diesjährigen German-RoboCup in Magdeburg. Die Bielefelder kamen auf den dritten Platz. Foto: Universität Bielefeld/CITEC
ToBI und das CITEC-Team beim diesjährigen German-RoboCup in Magdeburg. Die Bielefelder kamen auf den dritten Platz. Foto: Universität Bielefeld/CITEC
„Bereits am 16. Juni wurde ToBI sicher verpackt und im Anschluss nach China geflogen“, sagt Teamchef Dr. Sven Wachsmuth, Leiter des CITEC-Zentrallabors. „Am 14. Juli reisen wir ihm dann nach und messen uns mit der internationalen Konkurrenz.“ Insgesamt 17 Teams aus der ganzen Welt haben sich für den Wettbewerb in der Haushaltsliga qualifiziert. Neben Bielefeld, Bonn und Koblenz aus Deutschland sind auch die Niederlande, Chile, Mexiko, China, Japan, Brasilien und Thailand mit dabei. Die Weltmeisterschaft startet am 17. Juli mit der Vorbereitung der Teams. Die Wettbewerbe beginnen am 19. Juli. „Normalerweise forschen und entwickeln wir in sterilen und sicheren Laboren. Mit der RoboCup@Home Liga ist es uns möglich, unsere technischen Entwicklungen unter realen Bedingungen zu testen und zu sehen, wie sich Roboter in fremder Umgebung verhalten“, sagt CITEC-Forscher Wachsmuth.

Wie in jedem Jahr müssen sich ToBI und seine Roboter-Konkurrenten in unterschiedlichen Tests bewähren. Die Anforderungen an die Roboter unterscheiden sich von Aufgabe zu Aufgabe, und die Schiedsrichter vergeben Punkte für die verschiedenen Fertigkeiten. Beispielsweise muss ToBI nur mithilfe von gesprochenen Erklärungen verstehen, was er tun soll. Das klingt dann bei einer Folge-Mir-Aufgabe so: “WHAT CAN I DO FOR YOU?”, „ToBI, follow me!“, „DO YOU WANT ME TO FOLLOW?“, „Yes!“, „OK, GO AHEAD.“.

In der Rubrik „Erkennen und Bewegen von Objekten“ müssen die Roboter verschiedene Gegenstände wie eine Coladose oder einen Pappbecher in einem Regal erkennen, herausnehmen und woanders wieder abstellen. ToBI soll aber nicht nur Befehle entgegen nehmen und Gegenstände bewegen, sondern auch direkt mit Menschen interagieren. In einem Test zum Erkennen von Individuen muss der Service-Roboter ToBI eine Person in einer großen Gruppe wiederfinden. Außerdem soll er im Anschluss die Gruppe beschreiben: wie viele Personen es insgesamt sind, ob sie sitzen oder stehen und ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Im Robozoo muss der Roboter sein Publikum unterhalten. Hier wird ToBI zusammen mit vier Autonomen Minirobotern (AMiRo) eine einstudierte Choreographie vorführen. Bei dem Tanz fahren die Roboter verschiedene Figuren und gehen dabei auf das Publikum ein. Im „Navigation Test“ soll ToBI Hindernisse geeignet erkennen und auf sie reagieren, also zum Beispiel ausweichen, Personen ansprechen oder sich einen neuen Weg suchen.

Im zweiten Hauptteil gibt es neben den Pflichtaufgaben auch eine Kür. Jedes Team darf entscheiden, was ihr Roboter vorführen soll und welche Fähigkeiten sie in den Mittelpunkt stellen möchten. Die Pflichtaufgaben bestehen aus einer Situation in einem Restaurant, in dem der Roboter als Kellner die Gäste bedient. Bei einem weiteren Test verwandelt sich der Service-Roboter in eine Roboter-Krankenschwester und bringt einem Patienten Medikamente oder hilft einer Person, der etwas herunter gefallen ist. Der „Wake me up Test“ befasst sich mit der Frage, ob der Roboter es schafft, einen Schlafenden zu wecken und ihm obendrein auch noch das Frühstück ans Bett zu bringen. Im Finale begutachten eine externe und eine Liga-interne Jury die Roboter. Hier wird ToBI ebenfalls mit den AMiRo-Minirobotern zusammenarbeiten und beispielsweise einem Menschen in einer Stromausfall-Situation den Weg weisen.

Neben RoboCup@Home können verschiedene Roboter in sechs weiteren Bereichen antreten. Im Gegensatz zur Haushaltsliga müssen sich die Roboter beim RoboCup-Fußball zwar in einer bekannten und reizarmen Umgebung orientieren, sich dafür aber wesentlich komplexer und schneller bewegen. Außerdem gibt es Such- und Rettungsroboter, sowie Roboter, die sich mit Logistikaufgaben befassen.

Dem Haushaltsroboter ToBI liegt der Prototyp Biron zugrunde. Biron steht für Bielefeld Robot Companion. Um im Wettbewerb bestehen zu können, entwickeln die CITEC-Forscherinnen und Forscher den Bielefelder Roboter stetig weiter und fügen für jeden Wettbewerb neue Fertigkeiten und Komponenten hinzu. Zurzeit ist ToBI mit einem Greifarm ausgestattet und verfügt zudem über je zwei Tiefensensoren, Farbkameras sowie Laser zur Orientierung im Raum.

Das Bielefelder Team besteht insgesamt aus 13 Personen. Teamchefs sind Dr. Sven Wachsmuth und Sebastian Meyer zu Borgsen. Außerdem als wissenschaftliche Mitarbeiter dabei sind Dr. Leon Ziegler (Angewandte Informatik) und Timo Korthals (Kognitronik und Sensorik). Die vier CITEC-Forscher werden unterstützt von den Master-Studierenden Günes Minareci, Leroy Rügemer, Jonas Gerlach, Christian Limberg, Svenja Kösters, Kevin Gardeja, Nils Neumann, Marvin Barther und Hendrik ter Horst.

Die Aktivitäten des Bielefelder Teams werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Twitter (@clf_citec) veröffentlichen und auch auf die CITEC-Seite stellen. Geplant ist außerdem ein „Homecoming-Event“ nach der erfolgreichen Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Bei der Veranstaltung werden die CITEC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihren Roboter feiern und dessen Fähigkeiten vorführen.

Weitere Informationen im Internet:
https://cit-ec.de/en/content/robocuphome
Interessierte können sich das Qualifikationsvideo mit einer Auswahl an Aufgaben aus dem Jahr 2014 vom Team of Bielefeld im Internet auf Youtube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=5I1GK4sNT8A

Kontakt:
Dr.-Ing. Sven Wachsmuth , Universität Bielefeld
Leiter Central Lab Facilities
Telefon: 0521 106-2937
E-Mail: SWachsmuth@techfak.uni-bielefeld.de

 

Noch bis Sonntag: Graffiti-Künstler in der Uni-Halle (Nr. 95/2015)

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Kunstwerke entstehen an der großen Bauwand gegenüber dem Infopunkt

Das Graffiti-Festival in der großen Halle der Universität Bielefeld mit lokalen und internationalen Künstlern geht in die letzte Phase: Nur noch bis Sonntag, 12. Juli, arbeiten die Sprayer und Wandmaler. Gerade ist das Künstlerteam Johannes Mundinger & Elias Errerd (xX-crew) aus Berlin bei der Arbeit. Ab Freitag, 10. Juli, gestalten die polnischen Künstler Sepe & Chazme das dritte großflächige Graffiti auf der Bauwand gegenüber dem Infopunkt.

Die Baustelle wird zur Kulturstelle. Hier arbeiten SatOne aus München und Roid aus London an ihrem Graffiti. Foto: Michael Kohls.
Die Baustelle wird zur Kulturstelle. Hier arbeiten SatOne aus München und Roid aus London an ihrem Graffiti. Foto: Michael Kohls.
Weitere Informationen:

http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/universit%C3%A4ts_baustelle_wird_zum_kulturort

Ansprechpartner:
Arne Müller, Rahel Grothus, Frederik Brockmeyer, Christian Müller (123hoch2)
Telefon: 0162 8954873, E-Mail: info@hoch2wei.de
Facebook: facebook.com/hoch2wei

Der Platz der Religionen in der Gesellschaft (Nr. 96/2015)

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Internationale Tagung über den Umgang mit Religionen in Staatsverfassungen am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung 

Zahlreiche Staaten ringen zurzeit darum, welche Stellung sie verschiedenen Religionen im öffentlichen Raum einräumen sollen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzungen finden sich in den unterschiedlichen Staatsverfassungen. Wie wirkt es sich aus, wenn religiöse Autoritäten an einer Verfassung mitarbeiten? Was bedeutet dies für Menschenrechte sowie den Schutz von Frauen und Minderheiten? Mit diesen Fragen befassen sich 25 Forscherinnen und Forscher aus elf Ländern vom 15. bis zum 17. Juli 2015 am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Die Tagung trägt den Titel „Inclusiveness, Representation, and Religious Accommodation in Constitutions and Constitutionalism”.

„In der Fachliteratur wird die Entstehung einer Verfassung meistens unabhängig von ihrer Umsetzung behandelt. Das wollen wir ändern, in vergleichender wie in begrifflicher Hinsicht“, so Professorin Mirjam Künkler (Princeton, USA), die die Tagung zusammen mit den Professorinnen Hanna Lerner (Tel Aviv, Israel) und Shylashri Shankar (New Delhi, Indien) leitet. Dabei geht es vor allem  darum, ob eine Verfassung eine bestimmte Religion bevorzugt oder aber für ein friedliches Nebeneinander sorgt. Bei der Tagung diskutieren die Forscherinnen und Forscher außerdem, welche Auseinandersetzungen es geben kann und von welchen Bedingungen der Erfolg säkularer, also nicht kirchlicher Verfassungen abhängt. Die Teilnehmer unter anderem aus Kenia, Spanien, Thailand, Tunesien und Island werfen einen interkulturellen Blick auf die Rolle von Erbstücken einer kolonialen Verfassung, den Einfluss anderer Staaten, das Wahlrecht oder die Beziehungen zwischen religiösen Mehr- und Minderheiten.

Die Tagung beginnt mit einem öffentlichen Vortag des Rechtswissenschaftlers, Menschenrechtsaktivisten und ehemaligen Libanesischen Präsidentschaftskandidaten Chibli Mallat (Utah, USA) über Verfassungen in mehrheitlich muslimischen Ländern. Die Konferenz ist zugleich die Abschlussveranstaltung der ZiF-Forschungsgruppe „Religious Accommodation and Human Rights in Constitutional Frameworks“ („Religion und Menschenrechte in Staatsverfassungen“), die von Mai bis November 2014 am ZiF gearbeitet hat. Die Tagungssprache ist Englisch.   

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Tagungszeiten:
Mittwoch, 15. Juli 2015, 16.30 Uhr: öffentlicher Abendvortrag „How to reference Islamic law in non-exclusive constitutions“ im Plenarsaal des ZiF
Donnerstag, 16. Juli 2015, 9 Uhr bis 17 Uhr
Freitag, 17. Juli 2015, 9 Uhr bis 18.30 Uhr

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2014Balancing/index.html

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:

Prof. Dr. Mirjam Künkler
Department of Near Eastern Studies
Princeton University
kuenkler@princeton.edu

Kontakt bei organisatorischen Fragen:

Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de


Arbeit 4.0: Ministerpräsidentin besucht Fortschrittskolleg (PE 97/2015)

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Diskussion und Vorführung am 17. Juli an der Universität Bielefeld

Was bedeutet Industrie 4.0 – also die immer weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse – für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Was ist eine faire Mensch-Maschine-Interaktion und wie sollte sie gestaltet sein? Welche Rolle wird die Lernkultur im Betrieb von morgen spielen? Diese und andere Fragen diskutiert Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am 17. Juli in Bielefeld mit Doktorandinnen und Doktoranden, Hochschullehrerinnen und -lehrern am Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschen-zentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“. In dem Kolleg arbeiten aktuell neun Doktorandinnen und Doktoranden der Universitäten Paderborn und Bielefeld interdisziplinär zusammen. Es verknüpft Informatik, Ingenieurwissenschaften, Robotik mit Wirtschaftspädagogik, Wirt-schaftswissenschaften, Soziologie sowie Arbeits- und Organisationspsychologie.


Der Termin:
Datum: Freitag, 17. Juli
Ort: Universität Bielefeld, Citec-Gebäude, Inspiration 1/Zehlendorfer Damm 201
Zeit: Diskussion, 10 Uhr, Raum 1.204 (1. OG), Fototermin: 11.15 Uhr, Raum 0.211 (EG)

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, von der Veranstaltung zu berichten. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an unter pressestelle@uni-bielefeld.de.

English Drama Group zeigt Dracula im Hörsaal (Nr. 98/2015)

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Aufführungen vom 20. bis 25. Juli, jeweils um 20 Uhr

Die English Drama Group der Universität Bielefeld führt in diesem Sommersemester den Horrorklassiker „Dracula“ nach einer Adaption von William McNulty unter der Leitung von Angie Starczyk auf. Gespielt wird auf Englisch, das Stück wird vom 20. bis 25. Juli jeweils um 20 Uhr in Hörsaal 7 gezeigt. Der Eintritt ist frei.


Der Gruselklassiker „Dracula“ ist an sechs Abenden im Hörsaal 7 der Universität zu sehen.
Der Gruselklassiker „Dracula“ ist an sechs Abenden im Hörsaal 7 der Universität zu sehen.
Bedlam-by-the-sea, England, um 1890. Etwas treibt sein Unwesen in der abgelegenen Küstenregion: Menschen verschwinden, Tote erscheinen, die Hunde spielen verrückt. Das rätselhafte Unheil macht auch vor Dr. Thomas Seward, dem Leiter der ortsansässigen Nervenheilanstalt, nicht Halt. Seine Verlobte stirbt an schleichendem Blutverlust ungeklärter Ursache, seine Angestellte scheint besessen zu sein, seine Patienten entwickeln einen beunruhigenden Appetit auf Lebendes. In seiner Verzweiflung bittet er Prof. van Helsing, Experte für exotische Krankheiten und das Okkulte, um Hilfe. Gemeinsam versuchen sie, den Morden Einhalt zu gebieten. Doch wem können sie noch trauen? Und was hat es mit dem mysteriösen Grafen auf sich, der in die alte Carfax Abbey gezogen ist? Wie war noch gleich sein Name? Dracula…?

Die English Drama Group wurde 1976 gegründet, damit die Studierenden ihre Sprachpraxis stärken konnten. Die Amateurtheatergruppe besteht aus Studierenden verschiedener Fakultäten und erarbeitet in jedem Halbjahr ein Stück, das zum Semester-Ende aufgeführt wird. Auch während der Proben wird ausschließlich Englisch gesprochen.

Kontakt:
Anna Steimann, Universität Bielefeld
Zentrum für Ästhetik
Telefon: 0521 106-3068
E-Mail: anna.steimann@uni-bielefeld.de

Arbeit 4.0: Ministerpräsidentin besucht Fortschrittskolleg (Nr. 100/2015)

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Wie wirkt sich Digitalisierung auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus?

Was bedeutet Industrie 4.0 – also die immer weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse – für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Was ist eine faire Mensch-Maschine-Interaktion, und wie sollte sie gestaltet sein? Welche Rolle wird die Lernkultur im Betrieb von morgen spielen? Diese und andere Fragen diskutierte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft heute (17.07.2015) in Bielefeld mit Doktorandinnen und Doktoranden, Hochschullehrerinnen und -lehrern am Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschenzentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“. In dem Kolleg arbeiten aktuell neun Doktorandinnen und Doktoranden der Universitäten Paderborn und Bielefeld interdisziplinär zusammen. Es verknüpft Informatik, Ingenieurwissenschaften, Robotik mit Wirtschaftspädagogik, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie sowie Arbeits- und Organisationspsychologie.


Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Prof. Dr. Günter Maier, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Prof. Dr. Gregor Engels und Prof. Dr. Jochen Steil im Robotik Labor des CITEC (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Prof. Dr. Günter Maier, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Prof. Dr. Gregor Engels und Prof. Dr. Jochen Steil im Robotik Labor des CITEC (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Ministerpräsident Hannelore Kraft sagte: "Die Grundsätze von ‚Guter Arbeit‘ gelten auch in der Arbeit 4.0. Deshalb ist es enorm wichtig, dass in einem Zukunftsland wie Nordrhein-Westfalen intensiv an den Herausforderungen der Industrie 4.0 für die Arbeitswelt gearbeitet und geforscht wird."

Künftig sollen Fabriken schnell und individuell Warenbestellungen produzieren können. Damit das möglich ist, arbeiten Betriebe daran, ihre Herstellungsprozesse umzustellen. Dafür sind Maschinenparks nötig, die rasch umprogrammiert werden können, um das maßgeschneiderte Produkt zu liefern. „Industrie 4.0“ ist das Schlagwort, mit dem dieser Wandel hin zu intelligenten Fabriken beschrieben wird. Dieser Umbau wirkt sich auf die Betriebe und ihre Mitarbeiter aus. Im Fortschrittskolleg der Universitäten Bielefeld und Paderborn wird untersucht, welche Maßnahmen nötig sind, um die Mitarbeiter und Betriebe dabei zu unterstützen. Das Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Fortschrittskolleg NRW seit 2014 über viereinhalb Jahre mit insgesamt 2,6 Millionen Euro.

Die „Cyber-Physical Systems“, mit denen sich die Promovierenden befassen, sind vernetzte mobile und eingebettete Geräte, die zunehmend in der industriellen Fertigung eingesetzt werden: Funk-Chips (RFIDs), drahtlose Sensornetze mit mitunter winzigen Computern oder auch Smartphones und Tablet-PCs. Diese Geräte verknüpfen Abläufe der physischen Welt mit digitalen Systemen, so dass zum Beispiel sich selbst steuernde Produktions- und Logistikprozesse möglich werden.
Einen Teil des Fortschrittskollegs bildet die so genannte „Zivilgesellschaft“. Das sind Partner und Interessensgruppen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer, wie zum Beispiel die Technologieberatungsstelle beim Deutschen Gewerkschaftsbund NRW e.V. und die IG Metall. Der Bezug zur Praxis wird auch durch die enge Anbindung an das Spitzencluster it’s OWL und das Innovationsnetzwerk Energie Impuls OWL e.V. sichergestellt.

„Durch diesen engen Kontakt zur Industrie konnten unsere Doktorandinnen und Doktoranden bereits für die Festlegung ihrer Promotionsthemen direkt von der Basis erfahren, wo die Chancen, aber auch Risiken und Ängste beim Übergang zu Industrie 4.0 liegen. Dies wird erheblich dazu beitragen, dass im Fortschrittskolleg wissenschaftliche Lösungen mit einer großen Akzeptanz und Praxistauglichkeit entwickelt werden “, so Professor Dr. Gregor Engels von der Universität Paderborn, der das Fortschrittskolleg leitet.

Gibt es so etwas wie Fairness zwischen Roboter und Mensch in der intelligenten Fabrik? Und wie verändern sich die Rollen der Beschäftigten? Auch um Fragen wie diese geht es in dem Fortschrittskolleg. Für den psychologischen Blick ist Professor Dr. Günter W. Maier zuständig. Er leitet die Forschungsgruppe zu Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld.

Das Fortschrittskolleg mit den Forschungsvorhaben beider Universitäten wird am PACE (Paderborn Institute for Advanced Studies in Computer Science and Engineering) der Universität Paderborn koordiniert.

Das Fortschrittskolleg ist Bestandteil von „Fortschritt NRW“, der Forschungsstrategie des Landes NRW. Diese Strategie ist auf Forschung für nachhaltige Entwicklung auf den Feldern der großen Zukunftsfragen ausgerichtet: Klimaschutz, Energieversorgung und Mobilität ebenso wie Ernährung, Gesundheit und soziale Sicherheit. Ziel ist dabei stets, die Lebenswelt der Menschen spürbar zu verbessern.

Weitere Informationen im Internet:

http://pace.uni-paderborn.de/studienprogramme/fsk-gfa.html



Kontakt:
Prof. Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn
Institut für Informatik
Telefon: 05251 60-3337
E-Mail: engels@upb.de

Prof. Dr Günter W. Maier, Universität Bielefeld
Arbeits- und Organisationspsychologie
Telefon: 0521 106-6875
E-Mail: ao-psychologie@uni-bielefeld.de

Gesundheit unter Selbstkontrolle (Nr. 101/2015)

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Studie der Universität Bielefeld: Jeder dritte Studierende in Deutschland kontrolliert seine Gesundheit online  

Die Smartwatch erinnert Nutzerinnen und Nutzer daran, sich mehr zu bewegen, Fitness-Apps schlagen Übungen vor, das Smartphone zeichnet Herzfrequenz und Kalorienverbrauch auf: Einer der am stärksten wachsenden Bereiche bei den Smartphone-Anwendungen ist die Gesundheit. Mehr als 100.000 Apps beschäftigen sich mittlerweile mit Gesundheits- oder Medizinthemen. Ein Forscherteam der Universität Bielefeld hat jetzt untersucht, wie Studierende bundesweit Gesundheits- und Medizin-Apps nutzen.


Forschende der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld haben deutschlandweit 675 Studierende an Hochschulen gefragt, welche Anwendungen sie nutzen, welche Motive sie haben und in welchen Bereichen die jungen Erwachsenen Potenziale, aber auch Risiken der Technik sehen. „Für uns ist es entscheidend zu sehen, was letztendlich die Techniknutzung im Gesundheitsbereich beeinflusst und welche Einstellungen, Haltungen und Wissensbestände ausschlaggeben sind, dass ein Mensch das Gerät in die Hand nimmt und anfängt, seine Gesundheit selber zu kontrollieren“, sagt Gesundheitswissenschaftler Christoph Dockweiler.

Die Ergebnisse der Bielefelder Studie zeigen, dass ein Drittel der Befragten gesundheitsbezogene Applikationen (Apps) auf ihrem Smartphone nutzt. Über 70 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer kontrollieren ihr tägliches Bewegungspensum oder ihr Schlafverhalten in der Nacht. Jeder Zweite setzt die Apps während des Sports ein, etwa um die Herzfrequenz oder Laufstrecken aufzuzeichnen. Weniger im Fokus der jungen Zielgruppe stehen dagegen Applikationen, die einen konkreteren Bezug zu medizinischen Themen haben – zum Beispiel Ärzteregister, Apps zur Stressbewältigung oder zur Online-Vernetzung unter Patientinnen und Patienten.

Laut Studie nutzen angehende Akademikerinnen und Akademiker die Programme, um ihren Gesundheitszustand besser einschätzen zu können und um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei wünschen sich 78 Prozent künftig, dass Ärztinnen und Ärzte sie beraten, wie sie die Technik richtig einsetzen können. Gleichzeitig zeigen sie sich in der Theorie höchst sensibel für Fragen des Datenschutzes. Über 90 Prozent  erwarten hier eine Sicherung der Qualität von Gesundheits-Apps und Informationen darüber, wie ihre Gesundheitsdaten verwendet werden.

Gerade hierbei kommen die Bielefelder Forscherinnen und Forscher zu erstaunlichen Ergebnissen. Steht ein junger Erwachsener vor der Wahl, eine Gesundheits-App zu installieren und zu nutzen, sind die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes nicht mehr das Ausschlaggebende. Viel entscheidender sei, so Dockweiler, wie groß der Gesundheitsgewinn eingeschätzt wird, wie andere Nutzerinnen und Nutzer sowie Freundinnen und Freunde die App bewerten und ob anfallende Kosten selber zu tragen sind. Christoph Dockweiler: „Gerade mit Blick auf Risiken wie den Datenmissbrauch zeigt sich hier ein bemerkenswerter Verdrängungsprozess, der allerdings auch damit einhergeht, dass das bisherige Wissen der Nutzerinnen und Nutzer zu gering ist. Gerade mal jeder Dritte fühlt sich ausreichend informiert über die potenziellen Risiken der Nutzung.“

Die Forscherinnen und Forscher sehen die Studie als Ausgangspunkt für neue Erkenntnisse darüber, wie Gesundheitstechnologien künftig besser auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten und wie sie bei der Anwendung besser unterstützt und informiert werden können.

Kontakt:
Christoph Dockweiler, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-4377
E-Mail: christoph.dockweiler@uni-bielefeld.de

Deutsch-kanadische Forschungskooperationen (Nr. 102/2015)

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Kanadische Wissenschaftsförderer besuchen Universität Bielefeld

Vertreter der zwei größten kanadischen Wissenschaftsförderungen haben am Mittwoch (22.7.2015) die Universität Bielefeld besucht. Sie informierten sich dabei über das gemein-same internationale Graduiertenkolleg der Universität Bielefeld und der Simon Fraser University, Vancouver (Kanada) und über den Exzellenzcluster für Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC). Zu der Delegation gehörten Dr. Gilles Patry, Präsident der Canada Foundation for Innovation (CFI), Dr. Mario Pinto, Präsident des Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada (NSERC), und Jean Saint-Vil, Direktor International der NSERC. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte die Besuche der kanadischen Vertreter in München, Bonn, Bielefeld und Berlin organisiert. Dadurch sollen die Kanadier ausgewählte Universitäten und deren Lehr- und Forschungseinrichtungen kennenlernen.

Dr. Rainer Gruhlich, Dr. Thomas Hermann, Dr. Gilles Patry, Dr. Mario Pinto, Dr. Sebastian Granderath, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Jean Saint-Vil, Prof. Dr. Helge Ritter, Prof. Dr. Mario Botsch, Dr. Sandra Haseloff, Prof. Dr. Ellen Baake, Dr. Roland Wittler (v.l.)Foto: Universität Bielefeld
Dr. Rainer Gruhlich, Dr. Thomas Hermann, Dr. Gilles Patry, Dr. Mario Pinto, Dr. Sebastian Granderath, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Jean Saint-Vil, Prof. Dr. Helge Ritter, Prof. Dr. Mario Botsch, Dr. Sandra Haseloff, Prof. Dr. Ellen Baake, Dr. Roland Wittler (v.l.) Foto: Universität Bielefeld
Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer begrüßte die kanadischen Gäste. Auf der Ebene der bundesweiten Hochschulpolitik wirkt Professor Dr.-Ing. Sagerer in der Forschungskommission der Hochschulrektorenkonferenz mit. International ist er als Sprecher der Deutschen Seite des Deutsch-Kanadischen universitären Forschungsbündnisses engagiert. Nach der Begrüßung des Rektors  informierten der wissenschaftliche Koordinator des Internationalen Graduiertenkollegs, Dr. Roland Wittler, und die Bioinformatik-Professorin Dr. Ellen Baake über die Arbeit des Graduiertenkollegs. Gemeinsam mit den Doktoranden schauten sich die kanadischen Vertreter eine Posterausstellung an.

Das Kolleg trägt den Titel „Computational Methods for the Analysis of the Diversity and Dynamics of Genomes“ (Informatische Methoden für die Analyse von Genomdiversität und -dynamik). Es wird von der DFG gefördert und ist eine Kooperation mit der Simon Fraser University (SFU) in Vancouver (Kanada). Statistiker, Biologen und Informatiker entschlüsseln gemeinsam Erbinformationen. Ziel der gemeinsamen internationalen Graduiertenschule ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auszubilden. Dafür arbeiten die beiden Universitäten mit dem kanadischen Krebsforschungsinstitut BC Cancer Agency und dem Prostata-Zentrum in Vancouver zusammen. Beide Hochschulen – die Universität Bielefeld und die Simon Fraser University – sind junge, forschungsorientierte Universitäten. Sie gehören zu den jeweils national führenden Hochschulen in der Entwicklung von bioinformatischen Algorithmen und Software.

Am CITEC der Universität Bielefeld informierten sich die kanadischen Vertreter über Robotik und Virtuelle Realität. Dazu besuchten sie Labore des Exzellenzclusters und sprachen mit dem CITEC-Koordinator Professor Dr. Helge Ritter. Rund 40 Forschungsgruppen aus Informatik, Biologie, Linguistik, Mathematik, Psychologie und Sportwissenschaft forschen am CITEC. Sie arbeiten daran, technischen Systemen kognitive Fähigkeiten einzuhauchen. Ihr Credo: Die Maschi-nen sollen sich auf den Menschen einstellen, nicht umgekehrt. Ihre Vision: Künftige technische Helfer des Menschen sollen ihre Aufgaben möglichst umfassend verstehen, dabei in natürlicher Weise mit Menschen kommunizieren und auch Erwartungen und Emotionen ihres Gegenübers erkennen und für ihr Handeln berücksichtigen können. CITEC wird als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für Spitzenforschung an Hochschulen gefördert.

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