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Aus dem Beruf ins Studium (Nr.18/2017)

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Informationsveranstaltung am 22. Februar in der Universität

Die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bielefeld organisiert für Mittwoch, 22. Februar, von 18.30 bis 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung für Studieninteressierte ohne Abitur. Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung und längerer Berufserfahrung können sich im Gebäude X der Universität, Raum E1-107, zu Wegen ins Studium erkundigen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Gemeinsam mit dem Studierendensekretariat erläutern Vertreter der Zentralen Studienberatung das Studienangebot (Abschlüsse, Fächer, Studienstruktur), die Zugangsvoraussetzungen, die Möglichkeiten eines Probestudiums, die Zugangsprüfung und die Beratungsangebote für beruflich Qualifizierte. Zudem können individuelle Fragen geklärt werden.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/ZSB/Beruflich Qualifizierte.html

Kontakt:
Zentrale Studienberatung, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-3018
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de


Bilaterale Graduiertenschule in Kamerun eröffnet (Nr. 19/2017)

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Kooperation der Universitäten Bielefeld und Yaoundé

YaBiNaPA steht für “Natural Products with Antiparasite and Antibacterial Activity” und ist der Name der neuen bilateralen Graduiertenschule der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun). Die Graduiertenschule wurde nun in Kamerun eröffnet. Vertreter der Universität Bielefeld waren zur Feierstunde angereist.


Neben Professor Dr. Norbert Sewald (Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld), Professorin Dr. Gabriele Fischer von Mollard (Dekanin der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld) war Dr. Thomas Lüttenberg (Leiter des Büros für Internationale Beziehungen der Universität Bielefeld) bei der Feierstunde in Kamerun dabei. Darüber hinaus war bei der Eröffnungsfeier der YaBiNaPA auch der deutsche Botschafter in Kamerun Dr. Hans-Dieter Stell anwesend.

YaBiNaPA wird von Professor Dr. Norbert Sewald (Universität Bielefeld) und Professor Dr. Bruno Lenta (Universität Yaoundé) koordiniert. Wissenschaftler fünf weiterer Universitäten in Kamerun sind assoziierte Partner. Die bilaterale Graduiertenschule widmet sich der systematischen Erforschung von in der afrikanischen Heilkunde genutzten Pflanzen, insbesondere zur Behandlung parasitärer Erkrankungen (beispielsweise Malaria) und bakterieller Infektionskrankheiten. Dabei sollen einerseits die Wirkmechanismen wissenschaftlich untersucht werden, andererseits sollen durch chemische Analyse pflanzliche Extrakte für die Anwendung sicherer gemacht werden, um schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Gleichzeitig hat YaBiNaPA das Ziel, vor Ort in Kamerun junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Biologie und Pharmazie sowohl forschungs- als auch anwendungsnah auszubilden.

In afrikanischen Ländern spielen pflanzlich Arzneien eine große Rolle, da synthetisch hergestellte Pharmazeutika für viele Menschen nicht erschwinglich sind. Die große Vielfalt von Pflanzenarten in afrikanischen Regenwäldern und Savannen bildet ein Reservoir von unerforschten Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die von den traditionellen Heilern angewendet werden.

Das Projekt wird bis Ende 2020 durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Dabei werden einerseits Promovierende und Gäste in Yaoundé und Bielefeld durch Stipendien gefördert, andererseits wird für die aufwändigen Laborarbeiten auch die nötige Infrastruktur geschaffen. Beispielsweise werden Laborgeräte und hochempfindliche Analysengeräte vor Ort in Yaoundé installiert. Darunter befindet sich auch ein HPLC-MS-System, welches sowohl die Auftrennung komplexer Substanzmischungen von pflanzlichen Extrakten ermöglicht, darüber hinaus auch jede Komponente hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert.

Kontakt:
Professor Dr. Norbert Sewald, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106-2051
E-Mail: norbert.sewald@uni-bielefeld.de

Vertreter aus Kamerun und Deutschland feiern die Eröffnung der neuen bilateralen Graduiertenschule YaBiNaPA der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun).
Vertreter aus Kamerun und Deutschland feierten die Eröffnung der neuen bilateralen Graduiertenschule YaBiNaPA der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun). Foto: Universität Yaoundé

Nanoinjektion steigert Überlebensrate von Zellen (Nr. 20/2017)

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Physiker der Universität Bielefeld entwickeln neue Methode für Mikroskopie

Wie entwickeln sich Tumore? Und wie wandeln Bakterien harmlose Substanzen in medizinische Wirkstoffe um? Wenn Biophysiker verstehen wollen, was in lebenden Zellen vorgeht, müssen sie Farbstoffe oder andere Fremdmoleküle hineinbringen. Um die Zellwand zu überwinden, ohne die Zelle dauerhaft zu beschädigen, gibt es mehrere Ansätze. Physiker der Universität Bielefeld haben ein besonders schonendes Verfahren dafür entwickelt: die Nanoinjektion. In einer neuen Studie im Forschungsjournal „Scientific Reports“ des Nature-Verlags zeigen sie, dass bei dieser Methode neun von zehn Zellen die Injektion von Fremdmolekülen überleben.

Dr. Simon Hennig von der Universität Bielefeld hat die Nanoinjektion entwickelt. Dank des neuen Verfahrens überleben neun von zehn Zellen, wenn sie für mikroskopische Untersuchungen vorbereitet werden. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Simon Hennig von der Universität Bielefeld hat die Nanoinjektion entwickelt. Dank des neuen Verfahrens überleben neun von zehn Zellen, wenn sie für mikroskopische Untersuchungen vorbereitet werden. Foto: Universität Bielefeld
Eine der bekanntesten Methoden für die Untersuchung von bakteriellen, pflanzlichen und tierischen Zellen ist die Fluoreszenzmikroskopie. Bei dieser Methode werden mit Hilfe von Farbstoffmolekülen Proteine oder andere Strukturen einer Zelle markiert, die untersucht werden sollen. Die Moleküle sind fluoreszierend. Sie leuchten, wenn sie mit Licht angeregt werden und damit leuchten auch die markierten Strukturen der Zelle. „Die Methode funktioniert sehr gut an fixierten, also nicht lebenden Zellen“, sagt Professor Dr. Thomas Huser, Leiter der Forschungsgruppe Biomolekulare Photonik. „Das Problem ist allerdings, dass viele Erkenntnisse nur mit lebenden Zellen gewonnen werden können.“

Dr. Simon Hennig ergänzt: „Lebende Zellen wehren das Eindringen der meisten Fluoreszenzmarker ab.“ Der Physiker forscht in Husers Gruppe. Um auch solche gewöhnlich abgewehrten Marker in die Zelle zu bekommen, hat er die Nanoinjektion entwickelt: Mit einer winzigen hohlen Glaspipette kann er damit die „Leuchtmoleküle“ in einzelne Zellen einbringen lassen. Das Verfahren ist computergesteuert, ein speziell für die Nanoinjektion entwickeltes Gerät führt die Pipette in die Zelle ein. Anders als bei der herkömmlich verwendeten Mikroinjektion ist hier die Spitze der Glaskapillaren deutlich kleiner. Außerdem verhindert das Verfahren, dass die Zelle bei der Injektion vergrößert wird, da nur die Moleküle, nicht aber die Flüssigkeit in der Pipette mit übertragen wird. „Dabei ist die Methode so präzise, dass die Moleküle sogar in den Zellkern einer Zelle eingebracht werden können“, sagt Hennig.

Eine Glaspipette injiziert leuchtfähige Moleküle in eine Nierenzelle (Bild links). Wenige Sekunden später leuchten die Moleküle und lassen neue Details erkennen (Bild rechts). Foto: Universität Bielefeld
Eine Glaspipette injiziert leuchtfähige Moleküle in eine Nierenzelle (Bild links). Wenige Sekunden später leuchten die Moleküle und lassen neue Details erkennen (Bild rechts). Foto: Universität Bielefeld
Die neue Studie belegt, dass die Methode die Injektion vieler Marker-Sorten ermöglicht und dass sie von den Zellen sehr gut vertragen wird. „Dieser Nachweis war nötig, weil bisherige Techniken wie die Mikroinjektion die Zellen so stark belastet haben, dass die meisten von ihnen die Behandlung nicht überlebten“, sagt Hennig. Sein Kollege Matthias Simonis testete die Nanoinjektion an mehr als 300 Zellen und verglich das Ergebnis mit dem der Mikroinjektion. Das Fazit: 92 Prozent der Zellen überlebten die Nanoinjektion im Gegensatz zu 40 Prozent bei der Mikroinjektion. „Die Auswertungen haben auch belegt, dass die Zellen nach der Nanoinjektion ein normales Teilungsverhalten zeigten“, sagt Hennig. Das Teilungsverhalten ist dem Physiker zufolge nicht nur ein Anzeichen für den gesunden Zustand der Zelle. Es eröffnet auch neue Möglichkeiten für Experimente. So lässt sich ein negativer Einfluss der Injektion von vornherein ausschließen. Die Forscher können also die injizierten Zellen untersuchen, ohne sich zusätzliche Gedanken über den Effekt der Injektion machen zu müssen. Hennig schätzt die Nanoinjektion als besonders chancenreich ein, um zum Beispiel zu untersuchen, wie einzelne Zellen miteinander reagieren.

 Originalveröffentlichung:
Matthias Simonis, Wolfgang Hübner, Alice Wilking, Thomas Huser & Simon Hennig: Survival rate of eukaryotic cells following electrophoretic nanoinjection. Nature Publishing Group, http://dx.doi.org/10.1038/srep41277, veröffentlicht am 25. Januar 2017

Weitere Informationen im Internet:
•    Beschreibung der Nanoinjektion: http://www.physik.uni-bielefeld.de/biopho/index.php/en/research/live-cell-microscopy/nano-injection
•    „Der sanfte Stich“: http://scienceblogs.de/diekleinendinge/2017/01/27/der-sanfte-stich

Kontakt:
Dr. Simon Hennig, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5434
E-Mail: shennig@physik.uni-bielefeld.de

Wie Extremisten die sozialen Medien nutzen (Nr. 21/2017)

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IKG der Universität Bielefeld leitet neuen Forschungsverbund

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Forschungsverbund X-SONAR zur Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken. Das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld koordiniert diesen neuen Forschungsverbund. Mit einer Förderung von 3 Millionen Euro wird der Verbund grundlagenwissenschaftlich und mit einem Blick auf Prävention und Intervention analysieren, auf welche Weise radikal extremistische Gruppen Menschen in der virtuellen Realität erreichen, rekrutieren und mobilisieren.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Viktoria Roth und Professor Dr. Andreas Zick vom IKG arbeiten gemeinsam im neuen Forschungsverbund, der von der Universität Bielefeld koordiniert wird
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Viktoria Roth und Professor Dr. Andreas Zick vom IKG arbeiten gemeinsam im neuen Forschungsverbund, der von der Universität Bielefeld koordiniert wird. Foto: Universität Bielefeld
„Wir wollen mit neuen grundwissenschaftlichen Methoden und Analysen verstehen, wie sich Menschen radikalisieren und wie es zu Terror kommt“, erläutert der Verbundleiter Professor Dr. Andreas Zick und ergänzt: „In der Anwendung bedeutet das, die Ausbildung von Sicherheitskräften zu verbessern.“ Dazu benötigen die Forscher laut Zick „zum Teil vollkommen neue Techniken, die auf Wissen über Radikalisierungsdynamiken und -verläufe basieren.“ Teilprojekte des Verbundes werden am Frauenhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Landesinstitut für präventives Handeln, sowie der Deutschen Hochschule für Polizei und dem Landeskriminalamt Niedersachen durchgeführt. Zahlreiche Institutionen werden mit dem Kernteam zusammenarbeiten. Darunter das Deutsche Forum Kriminalprävention, das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien, aber auch der Verband Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter, jugendschutz.net und eine Schulbehörde in Hamburg.

Am IKG der Universität Bielefeld wird im Rahmen des Verbundes ein eigenes Projekt durchgeführt, eng verbunden mit dem Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt. Das mit 1,1 Millionen Euro geförderte Projekt in Bielefeld konzentriert sich auf die Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken aus einer sozialpsychologischen und soziologischen Perspektive. Dabei geht es dem jungen Forschungsteam unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Zick vor allem um die Frage, wie im Internet Menschen für extremistische Ideologien und Terrorgruppen angeworben werden und wie die Radikalisierung von jungen Menschen durch das Netz abläuft. Dazu werden Netzwerkanalysen, qualitative Inhaltsanalysen und zahlreiche Fallstudien durchgeführt. „Wir können auf fünf Jahre grundlagenwissenschaftliche Analysen der Radikalisierung zurückgreifen“, erklärt Andreas Zick.

Das IKG hat bereits im Rahmen von Drittmittelprojekten Radikalisierungsprozesse Fall für Fall analysiert, und sich so zu einem der führenden Institute der empirischen Radikalisierungsanalysen entwickelt. „Mit der umfangreichen Analyse von Anwerbungen, Mobilisierungen und Gruppenbildungen durch Terrorgruppen im Netz bewegen wir uns dorthin, wo derzeit die Radikalisierung junger Menschen in Europa stattfindet“, erläutert Viktoria Roth. Sie hatte sich bereits zuvor in einem Verbund mit der Frage beschäftigt, warum junge Frauen sich Terrorgruppen anschließen. Die meisten dschihadistischen Attentäter in Deutschland haben sich durch die Kommunikation im Netz radikalisiert. „Das Netz ist der Ort, wo Botschaft und Bindung vermittelt wird“, erklärt Andreas Zick. Befunde des Forschungsverbundes werden regelmäßig auf der Website des IKG, durch öffentliche Veranstaltungen und die Pressestelle der Universität vermittelt.

Kontakt:
Professor Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung (IKG)
Telefon: 0521 106-2442
E-Mail: sekretariat-ikg@uni-bielefeld.de

Studienvorbereitende Sprachkurse für Geflüchtete beginnen (Nr. 22/2017)

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Feierliche Veranstaltung auch für bereits erfolgreiche Teilnehmer

Mit einer Begrüßungsfeier empfangen die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der studienvorbereitenden Sprachkurse für Geflüchtete. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über diese Veranstaltung zu berichten.

In der Feierstunde erhalten darüber hinaus die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der bisherigen Sprachkurse für Geflüchtete ihre Sprachzertifikate. Professorin Dr. Angelika Epple überreicht die Zertifikate und hält die Begrüßungsrede für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen Sprachkurse.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 9. März, 10 Uhr im Hörsaal X-E0-001 der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/refugees

Kontakt:
Daniela Bartel, Universität Bielefeld
Koordinatorin Mercator-Clearingstelle „Geflüchtete und Studium“
Telefon: 0521 106-67542
E-Mail: refugees@uni-bielefeld.de

Erfolgreiche Auszubildende der Universität verabschiedet (Nr. 23/2017)

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Universität übernimmt zwei Auszubildende

In den vergangenen Wochen haben sechs junge Menschen ihre Berufsausbildung an der Universität Bielefeld erfolgreich abgeschlossen. Ihre Prüfungserfolge haben sie gemeinsam mit Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern, sowie mit Mitgliedern von Personalrat und Jugend- und Auszubildendenvertretung gefeiert. In der kleinen Feierstunde würdigte Alexander Steinhäuser die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen und dankte gleichzeitig den Ausbilderinnen und Ausbildern für das große Engagement.


Über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld freuen sich gemeinsam mit Alexander Steinhäuser (3.v.l.): Florian Koch, Tim Harke, Yannick Schmeichel, Markus Hübner und Gesa True. Foto: Universität Bielefeld
Über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld freuen sich gemeinsam mit Alexander Steinhäuser (3.v.l.): Florian Koch, Tim Harke, Yannick Schmeichel, Markus Hübner und Gesa True. Foto: Universität Bielefeld
Den Grundstein für ihre berufliche Zukunft legten die ehemaligen Auszubildenden Marcel Uka, Florian Koch, Tim Herke und Yannick Schmeichel als Feinwerkmechaniker sowie Gesa True und Markus Hübner als Fachinformatikerin und Fachinformatiker.
Um den Berufseinstieg zu erleichtern, konnte die Universität allen erfolgreichen Auszubildenden eine mindestens dreimonatige Anschlussbeschäftigung anbieten. In zwei Fällen gelang sogar eine Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Die Universität Bielefeld ist nicht nur Bildungsort für Studierende, sondern zugleich einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Sie bietet ein vielseitiges und breit gefächertes Angebot. Insgesamt gibt es an der Universität Bielefeld mehr als 70 Ausbildungsplätze in über zehn verschiedenen Berufen.

Weitere Informationen:

www.uni-bielefeld.de/ausbildung

Neues Merian Centre in und über Lateinamerika (Nr. 24/2017)

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Universitäten Bielefeld und Kassel leiten wissenschaftspolitisches Großprojekt / Bis zu 20 Millionen Euro Förderung

Ein neues Forschungszentrum mit Hauptsitz in Guadalajara, Mexiko, soll untersuchen, wie die Gesellschaften in Lateinamerika Krisen lösen. Die Universität Bielefeld und die Universität Kassel bauen das weltweit zweite Merian Centre in Kooperation mit den Universitäten Hannover und Jena auf. Für das Institut lässt sich die Universität Guadalajara vom Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld inspirieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Merian Centres voraussichtlich zwölf Jahre mit jeweils bis zu 20 Millionen Euro. Damit handelt es sich bei dem neuen Zentrum um das derzeit finanziell umfangreichste Forschungsprojekt zu Lateinamerika, das mit Mitteln aus Deutschland gefördert wird.

Der Historiker Prof. Dr. Olaf Kaltmeier ist Direktor des neuen Lateinamerika-Instituts CALAS in Guadalajara in Mexiko. Foto: Universität Bielefeld
Der Historiker Prof. Dr. Olaf Kaltmeier ist Direktor des neuen Lateinamerika-Instituts CALAS in Guadalajara in Mexiko. Foto: Universität Bielefeld
Das neue Institut heißt „Maria Sibylla Merian Centre for Advanced Latin American Studies in the Humanities and Social Sciences“ (CALAS, Zentrum für fortgeschrittene Lateinamerika-Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften). Sein Aufbau wird im Maria Sybilla Merian-Programm des BMBF gefördert. Mit den Internationalen Forschungskollegs „Maria Sibylla Merian Centres“ will das BMBF die Internationalisierung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Deutschland durch enge bi- und multilaterale Kooperationsprojekte an Standorten außerhalb Deutschlands voranbringen. Im Juli 2015 begann in Delhi (Indien) der Aufbau des ersten Merian Centre. An der Universidade de São Paulo (Brasilien) startet Anfang April ein weiteres Merian Centre. Außerdem soll ein Zentrum in einem Land Subsahara-Afrikas etabliert werden.

Für das Lateinamerika-Zentrum CALAS werden neben dem Zentralstandort in Guadalajara weitere Regionalzentren in Argentinien, Ecuador und Costa Rica aufgebaut. Der Historiker Professor Dr. Olaf Kaltmeier vom Center for InterAmerican Studies (CIAS) der Universität Bielefeld ist Direktor des CALAS und Sprecher des deutschen Universitätskonsortiums: „Mit diesem Projekt etabliert sich die Universität Bielefeld in der Spitzengruppe der deutschen und auch internationalen Forschung zu den Amerikas.“

Das CALAS geht das Hauptthema gesellschaftliche Krisen aus vier Perspektiven an: „Sozial-ökologische Transformation“, „Soziale Ungleichheiten“, „Gewalt und Konfliktlösung“ sowie „Identität und Region“. „Wir wollen von der Weltregion Lateinamerika lernen, wie dort Krisen bewältigt werden“, sagt Kaltmeier. Ab 2019 sollen im Wechsel gleichzeitig bis zu 20 „Fellows“, also internationale Gastwissenschaftler, in Forschungsgruppen am CALAS arbeiten, außerdem Doktorandinnen und Doktoranden in Graduiertenprogrammen.

Für das Forschungszentrum in Mexiko orientiert sich die Universität Guadalajara am Konzept des Instituts ZiF der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Für das Forschungszentrum in Mexiko orientiert sich die Universität Guadalajara am Konzept des Instituts ZiF der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
„Ein zentrales Ziel des CALAS ist, gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Lateinamerika zu forschen – und nicht über ihre Köpfe hinweg“, sagt Kaltmeier. Lateinamerika bringe bemerkenswerte Lösungen für Krisen hervor. „Mit Blick auf den sozial-ökologischen Wandel ist zum Beispiel die lateinamerikanische Idee vom ,Buen Vivir‘, dem guten Leben, vorbildlich. Das Konzept beruft sich auf Wertmaßstäbe der einheimischen Kulturen der Andenländer“, sagt Kaltmeier. „Ein anderes, unkonventionelles Beispiel betrifft die Lösung von Konflikten. Länder wie jüngst Kolumbien haben das Prinzip der Wahrheitskommissionen entwickelt, um das Unrecht von Bürgerkriegen oder Diktaturen aufzuarbeiten und sind erfolgreich damit.“

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld hat die Förderung für das CALAS mit beantragt. „Das ZiF ist eine starke Inspiration für das CALAS“, sagt Kaltmeier. 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet, fördert es herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte. Professor Dr. Héctor Raúl Solis Gadea, Rektor der Universität Guadalajara, besuchte 2016 zusammen mit einem Architekten das ZiF. Die designierten mexikanischen Direktoren des Zentrums, Professorin Dr. Sarah Corona und Professor Dr. Gerado Cham, waren als Gastwissenschaftler am ZiF tätig.
„Wir nutzen am CALAS das ZiF-Prinzip der Forschungsgruppen auf Zeit und ergänzen es“, sagt Kaltmeier. Ebenso wie am ZiF können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künftig am CALAS mit einem Thema um eine Forschungsgruppe bewerben. Bei Erfolg leben und arbeiten die Mitglieder der Gruppe (Fellows) dann etwa ein Jahr gemeinsam am CALAS, laden andere Wissenschaftler zu Tagungen ein, bringen gemeinsame Publikationen heraus und informieren in Vorträgen und Diskussionen über ihre Ergebnisse. „Die CALAS-Außenstellen ermöglicht den Fellows zudem, in den dortigen Archiven zu arbeiten und zum Beispiel in Studien die Menschen des jeweiligen Landes zu befragen“, sagt Kaltmeier.

Die Förderung des BMBF läuft zunächst über zwei Jahre Aufbauphase. Danach ist eine weitere Förderung des CALAS für bis zu zehn Jahre vorgesehen (eine sechsjährige Hauptphase und eine vierjährige Abschlussphase). Allein für die ersten acht Jahre beläuft sich die Förderung auf 13 Millionen Euro.

Ebenso wie die Universität Bielefeld vergrößert und modernisiert auch die Universität Guadalajara ihren Campus. Zu dem neuen Stadtviertel gehören neben Gebäuden für die Sozial- und Geisteswissenschaften, darunter das CALAS, auch Theater und Museen. Guadalajara ist mit 4,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Mexiko. Sie gilt mit der zweigrößten Buchmesse der Welt als internationale Kulturmetropole. Mit der Universität Bielefeld ist die Universität Guadalajara seit mehr als zehn Jahren eng verbunden, unter anderem durch ein Austauschprogramm für Dozenten und Studierende, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird.

Die Universität Bielefeld hat sich auf die sozial- und kulturwissenschaftliche Erforschung des amerikanischen Doppelkontinents spezialisiert und dafür 2011 das Zentrum für interamerikanische Forschung (CIAS, Center for InterAmerican Studies) gegründet. Ein Projekt des CIAS heißt „Die Amerikas als Verflechtungsraum“. Noch bis Ende 2019 untersucht das vom BMBF geförderte Projekt, wie Nord- und Südamerika historisch und sozial verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Zwischen 2008 und 2009 analysierte die ZiF-Forschungsgruppe „E Pluribus Unum“ ethnische Identitäten in den Amerikas und wie sie sich grenzüberschreitend verbinden. Olaf Kaltmeier war einer der Leiter der Gruppe.

Weitere Informationen im Internet:

Kontakt:
Prof. Dr. Olaf Kaltmeier, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-3216
E-Mail: olaf.kaltmeier@uni-bielefeld.de

Zweiter Sommerball an der Universität Bielefeld (Nr. 25/2017)

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Vorverkauf für Feier am 1. Juli gestartet

Die Universität Bielefeld bittet zum Tanz. Am Samstag, 1. Juli, öffnet die zum Ballsaal verwandelte Mensa im Gebäude X ihre Tore für eine rauschende Ballnacht. Rund 700 Besucherinnen und Besucher werden zum zweiten Sommerball erwartet.

Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn ist um 19.30 Uhr. Musikalisch begleitet die Chris Genteman Group mit Live-Musik durch den Abend. Für Essen und Trinken sorgt das Studierendenwerk Bielefeld. Das Dessertbuffet kommt von der Conditorei Kraume.

Im regulären Ticketpreis für 80 Euro sind ein Begrüßungsgetränk, ein Drei-Gänge-Menü– teilweise vom Buffet –, das Abendprogramm und ein Mitternachtssnack enthalten. Wer eine Flanierkarte für 20 Euro erwirbt, hat ab 22 Uhr Eintritt zum Ball, inklusive Dessertbuffet und Mitternachtssnack.

Karten gibt es online unter:www.uni-bielefeld.de/sommerball
Flanierkarten sind auch in allen Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen erhältlich.

Beim ersten Sommerball vor zwei Jahren füllte sich die Tanzfläche schnell.
Beim ersten Sommerball vor zwei Jahren füllte sich die Tanzfläche schnell. Foto: Universität Bielefeld

Das Foto ist im Internet abrufbar unter: www.uni-bielefeld.de/presse | Pressemitteilungen | Pressemitteilung Nr. 25/2017

Privatzimmer für internationale Studierende gesucht (Nr. 26/2017)

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Sommerkurse im August an der Universität Bielefeld

Für 60 Studierende aus aller Welt sucht die Universität vom 2. bis 30. August Privatpersonen, Familien oder WGs in Bielefeld, die ein möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen. In dieser Zeit veranstaltet die Universität internationale Sommerdeutschkurse, in denen die Studierenden Deutschkenntnisse erwerben oder bereits vorhandenes Wissen auffrischen und verbessern können. Die Gastgeber erhalten für ihre Zimmer eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei der Koordinatorin der Sommerkurse, Theresa Brunsing melden: Telefon: 0521/106-3679 oder E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de.


Die Zimmer sollten über eine Grundausstattung (Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch) verfügen. „Wir passen die Wünsche von Gästen und Gastgebern so gut wie möglich einander an“, erklärt Theresa Brunsing. „Weitere Zusatzangebote wie Frühstück oder Abendessen können ebenfalls abgesprochen werden.“

Viele Studierende kommen von Partnerhochschulen der Universität Bielefeld aus der ganzen Welt (zum Beispiel von der türkisch-deutschen Universität in Istanbul (Türkei), der Niigata University (Japan) und der Université Paris Est Créteil (Frankreich)

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/sommerkurse

Kontakt:
Theresa Brunsing
Koordinatorin Sommerkurse
Telefon: 0521 106-3679
E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr.27/2017)

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Von empirischer Sozialforschung bis Wirtschaftsgeschichte

Sechs neue Professorinnen und sechs neue Professoren haben in den vergangenen Monaten ihre Arbeit an der Universität Bielefeld aufgenommen.


Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal
Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal
Professor Dr. Ruth Ayaß wurde im September 2016 auf die Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt qualitative Methoden an die Fakultät für Soziologie berufen. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf interpretativen Theorien, Alltagsinteraktionen und auf Kommunikation in, mit und über Medien. Ruth Ayaß hat Linguistik und Soziologie an der Universität Konstanz (M.A.) studiert, an der Universität Gießen promoviert (1996) und in Bielefeld im Jahr 2004 habilitiert. Von 2004 bis 2016 war sie Professorin in Klagenfurt. 2011 forschte sie am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld in der Forschungsgruppe „Communicating Disaster“.




Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS
Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS
Professor Dr. Benjamin Gess wurde im November 2016 an die Fakultät für Mathematik mit dem Schwerpunkt stochastische partielle Differenzialgleichungen berufen. Er leitet seit 2015 eine Forschergruppe am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI MIS) in Leipzig, die er auch weiterführen wird. Die Forschung von Benjamin Gess konzentriert sich insbesondere auf nichtlineare partielle Differenzialgleichungen aus der Fluid-Dynamik und das Zusammenspiel von Turbulenz und Rauschen. Benjamin Gess hat Mathematik und Informatik in Bonn und Warwick (Großbritannien) studiert. Er promovierte an der Universität Bielefeld. Seine Doktorarbeit wurde mit dem Dissertationspreis 2012 der Universitätsgesellschaft Bielefeld ausgezeichnet. Als Postdoc arbeitete der Mathematiker an den Universitäten Bielefeld, der Technischen Universität und der Humboldt-Universität Berlin sowie der University of Chicago (USA).



Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Tobias Heed arbeitet seit September 2016 an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft im Bereich „Biopsychologie und Kognitive Neurowissenschaften“. Außerdem leitet er eine entsprechende Forschergruppe am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC). Heed erforscht, wie das menschliche Gehirn Bewegungen auf Berührungen hin plant und steuert, wie also der Tastsinn das menschliche Denken lenkt. Tobias Heed studierte Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und Psychologie an der Philipps-Universität Marburg. Vor seiner Berufung nach Bielefeld forschte Tobias Heed 13 Jahre an der Universität Hamburg. Er promovierte dort 2008 und baute das Forschungslabor „Reach & Touch Lab“ (Tasten und Berühren) auf, das jetzt in Bielefeld am Exzellenzcluster angesiedelt ist.



Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Peter Kramper wurde im Oktober 2016 auf die Professur Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeschichte berufen, die er im Sommersemester 2016 bereits vertreten hat. Seine Forschungsinteressen liegen in der europäisch-vergleichenden Wirtschafts- und Technikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, in der Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie in der Globalgeschichte von Industrialisierung und Kapitalismus. Peter Kramper studierte Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Wirtschaftsgeschichte in Mainz, Freiburg und an der London School of Economics (Großbritannien). 2006 promovierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Für seine Habilitation arbeitete Kramper am German Historical Institute London (Großbritannien), am Institut Historique Allemand in Paris (Frankreich) und am Historischen Kolleg in München.



Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Preußer arbeitet seit Oktober 2016 an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft als Professorin für Germanistische Literaturdidaktik. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind unter anderem das Literarische Lernen mit allen Medien, Literarische Kompetenz und Sozialisation sowie Aphorismusforschung und Methoden der strukturalen Textanalyse. Ulrike Preußer hat an der Universität Bielefeld studiert, 2006 promoviert und wissenschaftlich gearbeitet. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin  und Akademische Rätin war sie zudem an den Universitäten in Koblenz-Landau und Paderborn tätig. Von 2014 bis 2016 war sie Juniorprofessorin für Literaturdidaktik an der Universität Duisburg Essen.





Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann ist im November 2016 an die Fakultät für Mathematik berufen worden. Sie lehrt und forscht zur Didaktik der Mathematik mit Schwerpunkt Inklusion. In der Forschung beschäftigt sie sich mit der Sprache im inklusiven Mathematikunterricht und der Frage, wie Kinder die Sprache zu nutzen lernen, um sich mit anderen über ihre mathematischen Vorstellungen, Vermutungen und Fragen auszutauschen. Kerstin Tiedemann hat Mathematik und evangelische Religion an der Universität Lüneburg studiert. 2011 promovierte sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Siegen und Köln tätig. Im Wintersemester 2014/2015 hatte sie bereits eine Lehrstuhlvertretung in der Didaktik der Mathematik an der Universität Bielefeld übernommen.


Professor Dr. Charles Louis Vial.
Professor Dr. Charles Louis Vial.
Professor Dr. Charles Louis Vial ist zum 1. Januar 2017 zum Professor für Mathematik ernannt worden. Sein Forschungsgebiet ist die algebraische Geometrie, ein Teilgebiet der Reinen Mathematik. Er untersucht insbesondere, die Struktur algebraischer Zykel auf Calabi-Yau-Varietäten und Hyperkähler-Varietäten. Diese Varietäten sind aufgrund ihrer außerordentlich reichen Struktur bedeutsam für die theoretische Physik. Charles Vial hat Mathematik an der École Normale Supérieure Paris (Frankreich), und am Trinity College, Cambridge (Großbritannien), studiert und 2009 in Cambridge seinen PhD erhalten. Er war an der University of Cambridge und am Institute for Advanced Study in Princeton (USA) tätig, bevor er nach Bielefeld wechselte.






Professor Dr. Tobias Werron
Professor Dr. Tobias Werron
Professor Dr. Tobias Werron ist seit Oktober 2016 Professor für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie in Bielefeld. Seine aktuellen Forschungsthemen sind Globalisierung und soziologische Theorie, Konkurrenz, Gewaltwettbewerbe und Rankings. Tobias Werron forschte nach seinem Jurastudium am Graduiertenkolleg „Weltbegriffe und globale Strukturmuster“ in Bielefeld. 2008 promovierte er an der Kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern (Schweiz) und erhielt den Dissertationspreis. Er arbeitete als Wissenschaftler an den Universitäten Bielefeld und Luzern und habilitierte 2014 in Bielefeld. 2014 führte ihn ein Forschungsaufenthalt nach Boston (USA). Zuletzt war er als Mercator-Stiftungsprofessor für Wissenschaftssystem und Politik an der Universität Bonn tätig.




Professorin Dr. Beate Wischer
Professorin Dr. Beate Wischer
Professorin Dr. Beate Wischer ist im September 2016 auf die Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Profession und Organisation im Kontext von Inklusion berufen worden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Heterogenität und individuelle Förderung unter professions-, schul- und organisationstheoretischen Perspektiven, Schulentwicklung und neue Steuerung, Forschendes Lernen und Lehrprofessionalisierung. Beate Wischer hat Biologie und Pädagogik an der Universität Bielefeld studiert, hier als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und 2002 promoviert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik an der Universität Hannover und an der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2016 war sie Professorin für Schulpädagogik an der Universität Osnabrück.




Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange wurde im November 2016 an die Fakultät für Chemie berufen und leitet parallel eine Nachwuchsgruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin. Sie erforscht die Materialien, die zur Erzeugung solarer Brennstoffe, wie Wasserstoffgas, geeignet sind. Ziel ist es, elektronische Strukturen zu identifizieren, welche die ablaufenden Prozesse besonders effizient machen. Kathrin Aziz-Lange hat Physik an der Technischen Universität Berlin studiert und 2012 am Helmholtz-Zentrum in Berlin promoviert. Sie forschte im Labor der französischen staatlichen Museen (C2RMF) in Paris (Frankreich), an der ETH Lausanne (Schweiz) und am Max-Born-Institut Berlin (MBI). Seit 2014 leitet sie die Forschergruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB). Zurzeit ist sie im Mutterschutz.





Juniorprofessor Dr. Lars Deile
Juniorprofessor Dr. Lars Deile
Juniorprofessor Dr. Lars Deile arbeitet seit Oktober 2016 als Professor für Didaktik und Theorie der Geschichtswissenschaft an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie historischen Lernens, die Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts und Themen der Kultur- und Bildungsgeschichte der Moderne, insbesondere die Geschichte des Festes. Zurzeit arbeitet er an einer Begründung historischen Lernens durch Prozesse der Wahrnehmung und an der Konzeption eines Internetportals für Unterrichtsmaterielien. Lars Deile hat Geschichte, Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte in Jena und Dublin studiert. Er war als Gymnasiallehrer tätig, hat die Geschichtsdidaktik an der Universität Greifswald vertreten und war zuletzt als Dozent im Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin tätig.



Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser forscht und lehrt seit Oktober 2016 als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophie der Biologie, Allgemeine Wissenschaftsphilosophie und Metaphysik der wissenschaftlichen Praxis. Marie I. Kaiser hat Philosophie und Biologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert und an der Universität zu Köln promoviert. Sie arbeitete wissenschaftlich an den Universitäten Münster, Köln und Genf und war Gastwissenschaftlerin am Minnesota Center for the Philosophy of Science (USA) und am Department of Philosophy, University of Calgary (Kanada).  

Lesung mit Mo Asumang: „Mo und die Arier – Allein unter Rassisten und Neonazis“ (Nr. 28/2017)

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Aktionswochen gegen Rassismus 2017

Allein unter Rassisten? Was erfährt eine afrodeutsche Bürgerin, wenn sie sich offen auf Gruppen zubewegt, die an rassistische Weltbilder und die Minderwertigkeit afrikanischer Menschen glauben? Die Moderatorin, Filmemacherin und Publizistin Mo Asumang hat den Versuch gewagt und berichtet am 17. März um 18.30 Uhr auf der Literaturbühne (Erdgeschoss) in der Stadtbibliothek Bielefeld am Neumarkt über das, was sie erlebt hat. Eine Anmeldung zu der kostenlosen Veranstaltung ist nicht erforderlich.


Mo Asumang engagiert sich gegen Rassismus.
Mo Asumang – Fernsehmoderatorin und Regisseurin des Films „Die Arier“ liest jetzt aus ihrem Buch.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus 2017 unter dem Motto „Rassismus – Nicht mit mir!“ statt. Die Aktionswochen haben bereits im vergangenen Jahr für positive Resonanz gesorgt. In diesem Jahr umfasst das Programm fast 80 Veranstaltungen mit insgesamt 60 Kooperationspartnern. Die Themen Diskriminierung und Rassismus stehen im Mittelpunkt.

Mo Asumang liest aus ihrem aktuellen Buch „Mo und die Arier – Allein unter Rassisten und Neonazis“. Darin berichtet sie von ihrem Experiment, als Afrodeutsche die offene Konfrontation mit rechten Hasspredigern zu suchen und sich ihnen entgegenzustellen: unter 3000 Neonazis auf dem Alexanderplatz in Berlin, bei einem rechten Star-Anwalt, unter braunen Esoterikern, auf einer Neonazi-Dating-Plattform, sogar bei Anhängern des Ku-Klux-Klans in den USA. Sie begegnet Menschen, die sie hassen. Sie gewährt einen Einblick in ihre Erfahrungen mit Rassismus und zeigt in ihrem Buch, wie sie langsam lernt, die Kampfstrategien der Rassisten umzudrehen, ohne jedoch selbst diesem Hass zu verfallen.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Arbeitsgruppe „Uni ohne Vorurteile (UoV)“, zusammen mit der Antirassismus AG (beide Universität Bielefeld), der Stadtbibliothek Bielefeld, dem Kommunalen Integrationszentrum sowie der Psychologischen Frauenberatung e.V.

Medienvertreter sind eingeladen, über die Lesung zu berichten.


Weitere Informationen im Internet:
Arbeitsgruppe „Uni ohne Vorurteile: www.uni-bielefeld.de/(de)/ikg/projekte/uov.html
Programm: www.ki-bielefeld.de


Kontakt:
Ulrich Dubbert, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-3672
E-Mail: ulrich.dubbert@uni-bielefeld.de  

Von Tumor-Genanalyse bis zu regenerativer Medizin (Nr. 29/2017)

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An der Universität Bielefeld starten fünf Projekte zu medizinischer Forschung

Die Universität Bielefeld verstärkt ihre Kooperationen zu medizinischer Forschung. In fünf neuen Projekten kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität mit den Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum in der Region Ostwestfalen-Lippe. Der Forschungsfonds Medizin an der Universität Bielefeld fördert die Projekte, von denen die ersten im April starten. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert den im Juli 2016 eingerichteten Fonds. Die Themen der neuen Kooperationen reichen von Herz- und Krebsforschung bis zu regenerativer Medizin.

Sie wollen in ihrer Kooperation Proteine in Blutplasma ausfindig machen, die helfen, alte Organe zu erneuern (v.l.): Prof. Dr. Barbara Kaltschmidt, Prof. Dr. med. Cornelius Knabbe und Prof. Dr. Christian Kaltschmidt. Foto: Universität Bielefeld
Sie wollen in ihrer Kooperation Proteine in Blutplasma ausfindig machen, die helfen, alte Organe zu erneuern (v.l.): Prof. Dr. Barbara Kaltschmidt, Prof. Dr. med. Cornelius Knabbe und Prof. Dr. Christian Kaltschmidt. Foto: Universität Bielefeld

Mit dem Forschungsfonds begleitet das Land Nordrhein-Westfalen die Erweiterung des Bochumer Universitätsklinikums auf den Raum Ostwestfalen-Lippe. Das Ziel ist es, Forschungskooperationen aufzubauen und zu fördern: zwischen der Universität Bielefeld und den Universitätskliniken in Minden, Lübbecke-Rahden, Herford und Bad Oeynhausen sowie der Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum.

Thema regenerative Medizin und Blutplasma: Stammzellen sind in der Lage, den Körper zu reparieren, dadurch lassen sich alle Organe regenerieren. Warum passiert das nicht im Alter? Weil dem Körper die Wachstumsfaktoren (spezielle Proteine) der Jugend fehlen. Mit diesem Aspekt befasst sich ein Projekt der Biologie-Professoren Dr. Christian Kaltschmidt und Dr. Barbara Kaltschmidt von der Universität Bielefeld und Professor Dr. med. Cornelius Knabbe vom Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen, einer Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Kooperation suchen die Wissenschaftler in menschlichem Blutplasma nach Wachstumsfaktoren, die humane adulte Stammzellen zur Vermehrung bringen und so alte Organe erneuern. Eigene Untersuchungen zeigten, dass menschliches Blutplasma die Vermehrung von Stammzellen stark anregt. Studien mit Tieren belegen, dass Faktoren aus dem Plasma die Muskelregeneration und die Funktion des gealterten Nervensystems verbessern.

Thema Herzmuskelschwäche: Mit Genmutationen, die Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathie) auslösen, befassen sich Professor Dr. Dario Anselmetti von der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld und Professor Dr. Hendrik Milting vom Erich und Hanna Klessmann-Institut am HDZ NRW in Bad Oeynhausen. Eine solche Herzmuskelerkrankung kann zum plötzlichen Herztod führen. Eine besonders aggressive Form einer Herzrhythmusstörung begünstigenden Kardiomyopathie wird durch eine Mutation im Gen TMEM43 verursacht. Sie kann insbesondere bei jungen Männern zum frühen plötzlichen Herztod führen. Das Gen trägt die Information für die Herstellung des Proteins LUMA, das sich auch in Herzmuskelzellen findet. Die Funktion des Proteins LUMA in der Zelle ist bisher unbekannt. Die Wissenschaftler wollen erforschen, welcher molekulare Krankheitsmechanismus der Mutation zugrunde liegt.

Thema Krebs: In zwei Projekten werden die molekularen Grundlagen und die Diagnostik von Krebserkrankungen erforscht. Ein Projekt widmet sich der „Mycosis fungoides“, einem bösartigen Tumor, der in der Haut entsteht. Der Genetiker Professor Dr. Jörn Kalinowski vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld kooperiert dafür mit Professor Dr. med. Rudolf Stadler von der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Phlebologie im Johannes Wesling Klinikum Minden. Die Erkrankung Mycosis fungoides zeigt sich zuerst meist als Ekzeme, die sich nach Jahren zu Tumoren entwickeln können. Bislang gibt es in fortgeschrittenen Stadien für die Krankheit keine kurative Therapie. Kalinowski und Stadler analysieren die molekularen Grundlagen der Krankheit. Sie wollen feststellen, wie sich die kutanen Lymphome – die Tumore dieser Krebsart – in den Entwicklungsstadien der Mycosis fungoides genetisch verändern.

Bewegungserfassung in einem Labor der Universität Bielefeld: Wie sich körperliche Aktivität und Verhaltenstherapie auf Depression auswirkt, darum geht es in einem der fünf neuen Pro-jekte zur medizinischen Forschung. Foto: Universität Bielefeld
Bewegungserfassung in einem Labor der Universität Bielefeld: Wie sich körperliche Aktivität und Verhaltenstherapie auf Depression auswirken, darum geht es in einem der fünf neuen Projekte zur medizinischen Forschung. Foto: Universität Bielefeld
Das zweite Projekt untersucht mit einem bildgebenden Verfahren, wie sich der Stoffwechsel von Gehirntumoren von dem des gesunden Gewebes des Gehirns unterscheidet. Geleitet wird es von den Biologen Dr. Hanna Bednarz und Professor Dr. Karsten Niehaus der Fakultät für Biologie und dem CeBiTec sowie von Professor Dr. Udo Kellner und dem Privatdozenten Dr. Ulrich J. Knappe vom Johannes Wesling Klinikum Minden, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Sie nutzen eine in Bielefeld entwickelte Methode der bildgebenden Massenspektrometrie, um Tumormarker zu erfassen. Tumormarker sind vom Körper gebildete Substanzen, die darauf hinweisen, ob eine Krebserkrankung vorliegt und welche Bereiche des Gewebes betroffen sind. Mit der Bielefelder Methode lassen sich mit molekularer Bildgebung besonders kleine Moleküle erfassen und auswerten. Ein Ziel des Projekts ist es, dieses Verfahren in die Diagnostik des Klinik-Alltages einzubinden. 

Thema Depression: Mit der Behandlung dieser psychischen Störung beschäftigt sich eine Kooperation, an der der Sportwissenschaftler und Psychologe Professor Dr. Thomas Schack von der Universität Bielefeld beteiligt ist. Er kooperiert mit der Privatdozentin Dr. med. Karin Rosenkranz und Professor Dr. med. Hans-Udo Schneider von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Lübbecke. Die Studie befasst sich damit, wie Bewegungstraining und Selbstinstruktionstraining auf Depression und Neuroplastizität (Anpassungsfähigkeit des Gehirns) wirken. Selbstinstruktionen als Teil von Psychotherapie zielen auf die Veränderung des alltäglichen Verhaltens. Bewegungsprogramme können Symptome der Depression – etwa Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen – verbessern. Sowohl körperliche Aktivität als auch Selbstinstruktionstraining führen dabei zu einer veränderten Hirnstruktur. Das neue Projekt untersucht, wie sich die Effekte beider Interventionen auf das Gehirn unterscheiden.

Insgesamt fördert der Forschungsfonds Medizin die fünf Forschungsprojekte mit rund 500.000 Euro. Darüber hinaus läuft jetzt die zweite Bewerbungsphase des Forschungsfonds Medizin an der Universität Bielefeld. Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld bis zum 31. März Anträge für Projekte stellen.

Weitere Informationen im Internet:

Kontakt:
Dr. Mareike Blömker, Universität Bielefeld
Geschäftsstelle Forschungsfonds Medizin
Telefon: 0521 106-67318
E-Mail: forschungsfonds-medizin@uni-bielefeld.de

Geflüchtete: Die ersten 12 Absolventen bestehen die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang, 100 neue beginnen (Nr. 30/2017)

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Feierliche Veranstaltung von Universität und Fachhochschule Bielefeld 

Mit einem feierlichen Akt haben die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld heute (09.03.2017) die ersten 12 Absolventinnen und Absolventen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) verabschiedet. Gleichzeitig wurden die 100 neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser studienvorbereitenden Sprachkurse für Geflüchtete im Gebäude X der Universität empfangen.


Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier (l.), Vizepräsident für Studium und Lehre an der Fachhochschule Bielefeld und Prof. Dr. Angelika Epple (r.), Prorektorin für Internationales und Diversität an der Universität Bielefeld, mit den zwölf Absolventen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang. Hintere Reihe: Abdul Naqshbandi, Zalloukh Horo, Mohamad Kiwan, Mohanad Zaabi, Mohamed Nizar Fanari, Mhd Fadi Khaman, Mahran Sarko. Vordere Reihe: Lourstan Horo, Sivin Horo, Mohamed Tawfiq Abo Rshade, Basil Abdrbu. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier (l.), Vizepräsident für Studium und Lehre an der Fachhochschule Bielefeld und Prof. Dr. Angelika Epple (r.), Prorektorin für Internationales und Diversität an der Universität Bielefeld, mit den zwölf Absolventen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang. Hintere Reihe: Abdul Naqshbandi, Zalloukh Horo, Mohamad Kiwan, Mohanad Zaabi, Mohamed Nizar Fanari, Mhd Fadi Khaman, Mahran Sarko. Vordere Reihe: Lourstan Horo, Sivin Horo, Mohamed Tawfiq Abo Rshade, Basil Abdrbu. Foto: Universität Bielefeld
„Ein Studienplatz öffnet viele Türen: Er bietet die Teilhabe an unserer ‚scientific community‘ und damit an unserer Gesellschaft. Er ermöglicht einen erfolgreichen Studienabschluss und den Anschluss an den Arbeitsmarkt“, sagte Professorin Dr. Angelika Epple, die Prorektorin für Internationales und Diversität in ihrer Begrüßungsrede. Im Anschluss überreichte sie gemeinsam mit Professor Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Fachhochschule Bielefeld, die Zertifikate.

Die Universität Bielefeld bietet im hochschuleigenen Deutschlernzentrum PunktUm studienvorbereitende Deutschkurse für Geflüchtete an. Dabei arbeitet sie eng mit der Fachhochschule Bielefeld zusammen. Im Wintersemester 2016/2017 haben 60 studieninteressierte Geflüchtete an Sprachkursen verschiedener Niveaus an der Universität und der Fachhochschule teilgenommen. 25 von ihnen werden diesen Intensivkurs ab Mitte März fortsetzen. Für die anderen gab es Ende Februar die Möglichkeit, die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) abzuschließen. 12 Personen haben mit ihrer erfolgreich abgelegten Prüfung nun die sprachliche Voraussetzung für ein deutschsprachiges Studium.

In dieser Woche beginnen an der Universität und an der Fachhochschule Bielefeld jeweils 50 neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Sprachkursen auf B1- und B2-Niveau. Diese sind auf 28 Stunden pro Woche ausgelegt und schließen Ende August mit der DSH-Prüfung ab. Die Teilnahme für die Geflüchteten ist kostenfrei, das Kursmaterial wird gestellt. Neben der Studienvorbereitung gibt es ab dem kommenden Semester auch studienbegleitende Maßnahmen wie etwa Angebote zum wissenschaftlichen Schreiben, Unterstützung bei der Berufsfeldorientierung, betriebs- und landeskundliche Exkursionen sowie eine psychosoziale Beratung für Geflüchtete. Die Angebote werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW (MIWF) im Förderzeitraum 2016 bis 2020 mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert.  

Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen Sprachkurse kommen aus Syrien. Die weiteren Sprachschülerinnen und Sprachschüler stammen aus Afghanistan, Iran, Palästina, Ägypten, Tunesien und Russland.

Geflüchtete mit Studierwunsch erhalten an der Universität Bielefeld ein umfassendes Programm, das auf nun vier Säulen basiert: Clearing, Orientierung, Betreuung und Sprache. Interessierte Geflüchtete können sich mit ihrer ersten Anfrage an Daniela Bartel, Koordinatorin der Mercator-Clearingstelle „Geflüchtete und Studium“ wenden. Die Mercator-Clearingstelle bietet seit dem 1. September 2016 eine umfassende Orientierung. Hier wird für jede Person einzeln geklärt, ob und wenn ja, welches Studium in Frage kommt, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Alternativen es womöglich gibt.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/refugees

 

Zalloukh Horo aus Syrien hat als eine der drei Besten die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang bestanden. Seit knapp eineinhalb Jahren ist sie in Deutschland. Ihr Wunsch: Ein Medizinstudienplatz. Foto: Universität Bielefeld
Zalloukh Horo aus Syrien hat als eine der drei Besten die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang bestanden. Seit knapp eineinhalb Jahren ist sie in Deutschland. Ihr Wunsch: Ein Medizinstudienplatz. Foto: Universität Bielefeld

Einfache Regeln für komplexe Entscheidungen (Nr. 31/2017)

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Öffentlicher Vortrag von Gerd Gigerenzer

Wie kommt man zu einer guten Entscheidung? Mit einer langen Liste der Vor- und Nachteile aller Alternativen? Mitnichten, sagt Gerd Gigerenzer, Psychologe und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Im Gegenteil: Partielles Nichtwissen kann Entscheidungen sogar besser machen, behauptet Gigerenzer. Zu seinen Ehren findet vom 23. bis zum 25. März am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) ein Autorenkolloquium statt. In diesem Kontext hält Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzer am 23. März um 18 Uhr einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Einfache Regeln für komplexe Entscheidungen“.

Professor Dr. Gerd Gigerenzer spricht am 7. Oktober in Bielefeld zur Intelligenz des Unbewussten. Foto: Dietmar Gust
Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzers Arbeiten zum Thema begrenzter Rationalität stehen im Fokus des Autorenkolloquiums vom 23. bis 25. März. Foto: Dietmar Gust

Gerd Gigerenzer hat in zahlreichen Publikationen gezeigt, dass Menschen trotz Zeit- und Informationsmangel mit einfachen und sparsamen Regeln gute Entscheidungen treffen, manchmal sogar die besseren. Diese einfachen Regeln bauen auf natürlichen Fähigkeiten des Organismus auf, etwa der Fähigkeit, der Flugbahn eines Balls mit dem Blick zu folgen oder einfachen und effizienten Regeln wie „Die Stadt, von der ich schon gehört habe, ist wahrscheinlich größer als die, die ich nicht kenne“. Das Verhältnis einer solchen schnellen und sparsamen Heuristik zu wissenschaftlichen Methoden der Entscheidungsfindung (zum Beispiel dem ökonomischen Konzept der Optimierung, der Maximierung des erwarteten Nutzens und das Verhältnis von Unsicherheit und Risiko und von Heuristik und Rationalität) stehen im Mittelpunkt des Autorenkolloquiums mit Gästen aus verschiedenen Fachbereichen.

Der öffentliche Vortrag hat eine weitere Perspektive:
•    Welche schnellen und einfachen Heuristiken gibt es?
•    In welchen Umgebungen versprechen sie Erfolg?
•    Und kann man solche Entscheidungsregeln auch in anderen Bereichen als dem gesunden Menschenverstand anwenden, etwa in medizinischen Diagnosesystemen?

Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Gigerenzer ist Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sowie des 2009 gegründeten Harding-Zentrums für Risikokompetenz in Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society. Er ist unter anderem Träger des Deutschen Psychologie-Preises und den Communicator-Preises. Seine mehrfach ausgezeichneten Sachbücher „Das Einmaleins der Skepsis, Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten“ und „Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft“ wurden in 21 Sprachen übersetzt.

Der öffentliche Vortrag wird auf Deutsch gehalten. Der Eintritt ist frei. Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2017/03-23-Gigerenzer.html
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/AG/2017/03-23-Gigerenzer.html

Kontakt:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

Personalnachrichten aus der Universität (Nr. 32/2017)

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  • Professor Andreas Zick im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz
  • Lena Ruwe und Bin Zhao bei der Nobelpreisträgertagung in Lindau

Prof. Dr. Andreas Zick ist Leiter des Forschungsprojektes „Bielefelder Fußballfan-Studie“ (BiFans). Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Andreas Zick ist von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und von Bundesjustizminister Heiko Maas in den Beirat des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ berufen worden. Die Bundesministerien des Innern und der Justiz gründeten das Bündnis im Jahr 2000. Ziel ist das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt zu sammeln, zu bündeln, zu vernetzen und ihm eine größere Resonanz in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Andreas Zick forscht seit 2008 als Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Seit 2013 ist er Direktor des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG).


Lena Ruwe, Chemie-Doktorandin und Teilnehmerin der 67. Lindauer Nobelpreisträgertagung.

Gleich zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Bielefeld sind ausgewählt worden, um an der 67. Auflage der internationalen Lindauer Nobelpreisträgertragung teilzunehmen: Lena Ruwe, Doktorandin am Lehrstuhl Physikalische Chemie 1, und Bin Zhao, Post-Doc am Lehrstuhl für Theoretische Chemie. Die junge Wissenschaftlerin und der junge Wissenschaftler aus Bielefeld treffen bei der Tagung vom 25. bis 30. Juni in Lindau auf Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger aus der ganzen Welt, 31 haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Thema der diesjährigen Nobelpreisträgertagung ist die Chemie. Lena Ruwe forscht in ihrer Doktorarbeit an der Universität Bielefeld zum Thema „Reaktionswege auf dem Weg zum Ruß“ in der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus.

Bin Zhao, Post-Doc im Bereich "Theoretische Chemie" und Teilnehmer der 67. Lindauer Nobelpreisträgertagung.

Bin Zhao forscht nach seiner Dissertation an der Technischen Universität Nanyang (Singapur) und einem Post-Doc-Aufenthalt an der University of New Mexiko nun an der Universität Bielefeld in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Uwe Manthe. Zhaos Forschungsfokus liegt auf der genauen quantenmechanischen Beschreibung polyatomarer Reaktionen. Derzeit wird Zhao mit einem Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert.



Internationale Tagung: Verantwortungsvolle Forschung (Nr. 33/2017)

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Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld   

Ergebnisse aus der Wissenschaft können der Gesellschaft großen Nutzen bringen, aber auch Risiken bergen oder umstrittene Möglichkeiten schaffen. Das Konzept „Verantwortungsvolle Forschung und Innovation“ (auf Englisch: Responsible Research and Innovation, kurz: RRI) steht für den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft über die wissenschaftliche Forschung und ihre Ergebnisse. Zu diesem Thema findet die Tagung „Responsible Research and Innovation (RRI): Coming to Grips with a Contentious Concept“ vom 30. März bis zum 1. April am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) statt. Dort werden Forscher diskutieren, wie eine solche Verständigung über Wissenschaft gelingen kann.

Prof. Dr. Martin Carrier
Der Philosoph Professor Dr. Martin Carrier ist einer der Leiter der Tagung zum Thema „Verantwortungsvolle Forschung und Innovation“. Foto: Universität Bielefeld
Das Phänomen gibt es nicht erst, seit über Fake-News diskutiert wird: Viele Menschen begegnen den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung und vor allem ihrer Umsetzung in die Praxis mit Misstrauen. „Verantwortungsvolle Forschung und Innovation ist dazu gedacht, dieser Art von Skeptizismus entgegenzuwirken und die wissenschaftliche Forschung und die Interessen, Befürchtungen und Wertvorstellungen der Menschen wieder näher zusammenzubringen“, erklären die Leiter der Tagung, der Philosoph Professor Dr. Martin Carrier, der Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Rolf König und der Soziologe Professor Dr. Peter Weingart (alle von der Universität Bielefeld). Dabei geht es unter anderem darum, wie Effekte und Nebeneffekte von Forschungsansätzen und -arbeiten abgeschätzt werden können, ohne die Freiheit der Forschung zu beschränken, und wie qualitativ hochwertige und transparente Forschung gefördert werden kann.

Für ihre internationale und interdisziplinäre Konferenz haben die Forscher drei Themenbereiche auf die Agenda gesetzt:
  • „Wissenschaft für die Gesellschaft“ soll untersuchen, wie gesellschaftlich erwünschte Forschungsthemen identifiziert, ausgewählt und umgesetzt werden können.
  • „Wissenschaft mit der Gesellschaft“ soll Modelle der Mitwirkung von Laien bei der Auswahl von Forschungsthemen durchleuchten.
  • „Wissenschaftskommunikation“ soll Methoden für die Herstellung eines Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft betrachten.
Die Tagung steht im Kontext eines Projekts zum Thema RRI im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020. Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/AG/2017/11-16-Carrier.html

Kontakt:
Professor Dr. Martin Carrier, Universität Bielefeld
Abteilung Philosophie  
Telefon 0521 106 4596
E-Mail: martin.carrier@uni-bielefeld.de

Paten gesucht für internationale Gäste in Bielefeld (Nr. 34/2017)

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ViSiB-Verein der Universität Bielefeld vermittelt Patenschaften

Für das kommende Sommersemester sucht der Verein zur Förderung internationaler Studierender (ViSiB) an der Universität Bielefeld noch Personen, die eine Patenschaft für internationale Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bielefeld übernehmen wollen. Anmeldeschluss für das Patenprojekt ist der 12. April.

Eine Patenschaft kann von Familien, einem Ehepaar oder einer Einzelperson - mit Kindern oder ohne - übernommen werden. Als sogenannte Patenstudierende können sich alle internationalen Studierenden der Universität Bielefeld und der Fachhochschule Bielefeld anmelden. Darüber hinaus können sich auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als „Patenstudierende“ melden.

Die Patenschaft ist vorerst auf ein Semester angelegt, kann aber verlängert werden. In der Regel handelt es sich bei den sogenannten Patenstudierenden um internationale Gäste, die noch relativ neu sind in Bielefeld. Die teilnehmenden Patinnen und Paten aus Bielefeld und Umgebung engagieren sich für den interkulturellen Austausch und sind daran interessiert, Menschen aus aller Welt zu treffen und ihnen ein Stück ihres Landes, ihrer Kultur und ihrer Mentalität zu zeigen. Dabei erfahren sie selbst viel über fremde Kulturen und erhalten Einblick in die kulturelle Welt von internationalen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Mit mittlerweile mehr als 200 vermittelten Patenschaften und Teilnehmenden aus über 50 verschiedenen Ländern blickt das Patenprogramm des Vereins zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) zurück auf eine siebenjährige Erfolgsgeschichte. Entstanden ist das Patenprogramm aus der Idee, internationalen Studierenden und Gastwissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, die deutsche Kultur und vor allem die Menschen in und um Bielefeld besser kennen zu lernen. 2010 wurde das Patenprogramm erstmalig organisiert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) und der Katholischen Hochschulgemeinde der Universität Bielefeld (KHG), ausgerichtet, ohne dass Teilnehmende einer der Konfessionen angehören müssen.

Interessierte Paten melden sich bitte bei Frau Aylin Dresing (visib@uni-bielefeld.de) oder besuchen die Internetseite des Vereins (www.visib.de) für weitere Informationen.

Weitere Informationen im Internet:
www.visib.de
 
Kontakt:
Aylin Dresing, Universität Bielefeld
Verein zur Förderung ausländischer Studierender (ViSiB)
Telefon: 0521 106-2482
E-Mail: visib@uni-bielefeld.de

Warum Zuschauer Comicfiguren lieben, aber schnell vergessen (Nr. 35/2017)

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Forschende des Exzellenzclusters CITEC analysieren Hirnströme

Wie comicartig darf ein Charakter in Filmen oder Videospielen aussehen, damit die Zuschauer mit ihm mitfühlen? Das haben Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld untersucht. Sie analysierten, wie unterschiedlich das Gehirn auf fotorealistische und eher stilisierte Figuren reagiert. Dabei kam heraus: Comicfiguren können die gleichen Emotionen auslösen wie menschliche Schauspieler, aber sie bleiben nicht so lange im Gedächtnis haften. Das Team um die Psychologie-Professorin Dr. Johanna Kißler und den Informatik-Professor Dr. Mario Botsch präsentiert die Studie am heutigen Donnerstag (23.03.2017) im Forschungsjournal „Scientific Reports“ des Nature-Verlags.

CITEC-Forscherin Prof. Dr. Johanna Kißler belegt in der Studie, dass Menschen kurzfristig emo-tionale Beziehungen zu Comicfiguren empfinden können. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
CITEC-Forscherin Prof. Dr. Johanna Kißler belegt in der Studie, dass Menschen kurzfristig emotionale Beziehungen zu Comicfiguren empfinden können. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Wir haben uns gefragt: Wie realistisch müssen Comicfiguren sein und wie künstlich dürfen virtuelle Avatare sein? Wann fühlen wir uns mit ihnen emotional verbunden und wann nicht?“, sagt der Informatiker Eduard Zell von der Forschungsgruppe Computergrafik und Geometrieverarbeitung, die von Professor Dr. Mario Botsch geleitet wird. In seiner Dissertation setzt er sich mit dem Design künstlicher Charaktere auseinander. In Benutzerstudien erfasste er, wie Menschen diese Charaktere individuell wahrnehmen. Um zu klären, wie das menschliche Gehirn die fiktiven Figuren grundsätzlich wahrnimmt, entwickelten Zell und der Psychologe Dr. Sebastian Schindler von der Forschungsgruppe Affektive Neuropsychologie das Experiment für die jetzt vorgestellte Studie.

Die Gruppe von Professorin Dr. Johanna Kißler beschäftigt sich damit, wie das menschliche Gehirn Emotionen verarbeitet. Dafür misst das Team Hirnströme mittels Elektroden. Eine Kappe mit Elektroden nimmt die elektrischen Signale der Hirnströme auf der Kopfhaut auf, ein Computer wertet die Signale aus. Mit so einem EEG-Gerät lässt sich messen, wann eine Person auf einen Reiz besonders reagiert und anschließend berechnen, in welchem Areal im Gehirn die Reaktion auftritt.

In der Studie sahen die Versuchspersonen nacheinander 18 Bilder von ein- und derselben Person: drei echte Fotos, die die Person fröhlich, wütend und mit neutralem Gesichtsausdruck zeigen, außerdem gab es für jeden der Emotionsausdrücke fünf Varianten des Bildes, die die Person zunehmend stilisierter als comicartige Kunstfigur zeigen.

Stärkste Reaktion auf extrem comicartige und realistische Bilder
Die Versuchspersonen sahen die Bilder jeweils für eine Sekunde. Das EEG-Gerät erfasste, wie stark das Gehirn auf jedes der Bilder reagierte. Kißlers Team errechnete mit den EEG-Daten, aus welchem Hirnareal die Signale stammen. Ein zentrales Ergebnis: „Die Versuchspersonen reagieren sehr intensiv auf die Extreme - auf die echten Fotos und auf die Bilder, die am stärksten wie eine Cartoon-Figur aussehen“, sagt Johanna Kißler. „Menschen sind also in der Lage, auch zu Comicfiguren eine starke mentale Verbindung herzustellen.“ EEG-Geräte erfassen am Hinterkopf einen speziellen Ausschlag, wenn die Versuchsperson ein menschliches Gesicht wahrnimmt. Dieser Ausschlag erfolgt mit einer Verzögerung von 170 Millisekunden und wird N170 genannt. „Und eben diesen Ausschlag haben wir besonders stark bei den extrem comicartigen und realistischen Bildern festgestellt“, berichtet die Emotionsforscherin.

Egal ob Mensch oder Kunstfigur: Wenn der Charakter Emotionen zeigt, reagiert das Gehirn intensiv auf ihn. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Egal ob Mensch oder Kunstfigur: Wenn der Charakter Emotionen zeigt, reagiert das Gehirn intensiv auf ihn. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Die mittelmäßig verfremdeten Fotos lösten bei unserer Messung keine starke Reaktion aus – wahrscheinlich, weil die Figuren als unecht empfunden wurden.“ Damit erklärt die Messung, warum Menschen ein befremdliches Gefühl spüren, wenn sie eine Figur sehen, die fast realistisch aussieht. Das Phänomen ist als Uncanny-Valley-Hypothese bekannt. Ihr zufolge bemerken Menschen zum Beispiel bei realistisch animierten Figuren instinktiv, dass es sich nicht um echte Menschen handelt. Sie bemerken unwillkürlich kleinste Abweichungen, die dafür sorgen, dass die Figur unrealistisch wirkt. „Bei Comicfiguren fällt dieser Effekt weg, weil gar nicht erst versucht wird, echte Personen vorzutäuschen.“

Emotionale Gesichtsausdrücke wirken auch bei künstlichen Figuren
Unabhängig von dem Grad der realistischen Darstellung reagiert das Gehirn besonders stark, wenn der Betreffende emotionale Gesichtsausdrücke sieht. „Das könnte ein Grund sein, warum Menschen gerne Comicfilme schauen. Sie fiebern mit den Charakteren mit und spüren die gleichen Emotionen wie bei echten Menschen in Spielfilmen“, sagt Kißler.

Es gibt allerdings einen markanten Unterschied. „Wir vergessen schnell, was die Cartoon-Figuren im Film erlebt haben. Die Erlebnisse echter Schauspieler können uns noch Tage beschäftigen, nachdem wir den Film gesehen haben.“ Das liegt daran, dass das Gehirn die Cartoon- und Real-Bilder unterschiedlich verarbeitet. „Unsere Studie belegt, dass die echten Fotos in einem Areal des visuellen Cortex verarbeitet werden, das für die Wahrnehmung von Menschen zuständig ist. Es erzeugt eine mentale Verbindung zu ihnen und speichert ihre Gesichter im Langzeitgedächtnis“, sagt die Psychologin. „Auf die sehr künstlichen Bilder reagiert ein Bereich, der für die Wahrnehmung von Objekten zuständig ist. Mit solchen Objekten stellt das Gehirn aber keine Identifikation her, und das Gehirn speichert sie nicht langfristig.“

Die Studienergebnisse lassen sich für das Design von Avataren (künstliche Charaktere) und von Robotern nutzen. „Figuren mit comicartigem, stereotypem Aussehen eignen sich demnach vor allem, wenn es um kurzfristige Interaktionen mit Menschen geht, wenn zum Beispiel ein Roboter Besucher in einem Restaurant zum Tisch führt“, sagt Professor Dr. Mario Botsch, der die Studie mit geleitet hat. „Wenn eine persönliche Beziehung erforderlich ist, ist ein menschenartiger Charakter geeigneter.“

Das von CITEC koordinierte Projekt KogniHome nutzt solche Charaktere. Virtuelle Agenten, die aussehen wie Familienangehörige, sollen beispielsweise Senioren in ihrer intelligenten Wohnung assistieren. Diese Avatare entwickelt die Forschungsgruppe Computergrafik und Geometrieverarbeitung. Für die Psychologie-Studie mit Johanna Kißler haben die Informatiker das Äußere zweier Personen eingescannt und im Computer in Avatare umgewandelt.

Originalveröffentlichung:
Sebastian Schindler, Eduard Zell, Mario Botsch and Johanna Kißler: Differential effects of face-realism and emotion on event-related brain potentials and their implications for the uncanny valley theory. Nature Publishing Group, http://dx.doi.org/10.1038/srep45003, veröffentlicht am 23. März 2017

Kontakt:
Prof. Dr. Johanna Kißler, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie CITEC
Telefon: 0521 106-4454 (Sekretariat)
E-Mail: johanna.kissler@uni-bielefeld.de

La Traviata: 200 Mitwirkende bei „Oper im Audimax“ (Nr. 36/2017)

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Vortragsreihe ergänzt drei Opernaufführungen an der Universität Bielefeld

Nach der Aufführung der „Zauberflöte“ im Jahr 2012 führt das Universitätsorchester Bielefeld nun zum zweiten Mal eine „Oper im Audimax“ auf; dieses Mal Verdis „La Traviata“. Neben Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Universität Bielefeld wirken bei dem Großprojekt weitere Bürgerinnen und Bürger aus dem Großraum Ostwestfalen mit - insgesamt 200 Personen. Bereits im Vorfeld der Aufführungen beschäftigt sich eine Vortragsreihe am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) mit der Oper. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Vorbereitungen der Oper und die Großveranstaltung selbst zu berichten.

Das Universitätsorchester unter der Leitung von Dr. Michael Hoyer führt die Oper „La Traviata“ im Audimax auf.
Das Universitätsorchester unter der Leitung von Dr. Michael Hoyer führt die Oper „La Traviata“ im Audimax auf. Foto: Universität Bielefeld / M. Paulußen
„Mit Laien zu musizieren heißt, Menschen, die sich von außen nähern, ins Innere der Musik einzuführen“, sagt Dr. Michael Hoyer, Leiter des Universitätsorchesters Bielefeld. Mit dem Projekt „Oper im Audimax“ möchte das Orchester Menschen, die kein Orchesterinstrument spielen, in seine Arbeit einbinden. Und das gerade in der Beschäftigung mit einem Genre, welches fast ausschließlich der professionellen Musikausübung vorbehalten scheint. Über den künstlerischen Anspruch hinaus verfolgt das Projekt einen Bildungsauftrag: „Verstand am Werk“ ist das Motto, mit dem alle Bereiche der Gesellschaft begeistert werden sollen.

Die Menschen, die mitwirken:
Das Ensemble ist eine Zusammenführung. Zum einen besteht es aus professionellen Musikerinnen und Musikern, wie den Solisten Hongyu Chen (Bariton), Tenor Johann Penner aus Detmold und der Bielefelder Sopranistin Lara Venghaus. Zum anderen musizieren in „La Traviata“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zuvor niemals mit der Oper in Berührung gekommen sind: etwa ein syrischen Geiger, der auf der Flucht nur sein Leben und sein Instrument retten konnte, eine Examenskandidatin, die trotz ihrer beeindruckenden Stimme wegen ihrer angeborenen Spastik nie ein Gesangsstudium aufnehmen konnte, sich aber nun ihren Traum erfüllt, auf der Bühne zu stehen. Oder ein afghanischer Schneider, der bis zu seinem Eintreffen in Deutschland des Lesens und Schreibens unkundig, nur traditionelle Gewänder fertigen konnte, aber nun unter fachkundiger Anleitung Kostüme im Stil der 20er Jahre näht und bereits das gesamte Vokabular seines Arbeitsbereichs gelernt hat. Darüber hinaus entwirft und baut die Klasse der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule aus Werther im Kunst- und Werkunterricht das Bühnenbild.

Termine der Opernaufführungen und Generalproben:
Die Generalproben der Oper in Kostüm und Maske, zu denen Medienvertreterinnen und Medienvertreter herzlich eingeladen sind, finden statt am 18. und 19. April, jeweils von 18 bis 22 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld.
Dort feiert „La Traviata“ auch am Freitag, 21. April, 19 Uhr, Premiere. Weitere Aufführungen folgen am Samstag, 22. April, 19 Uhr und Montag, 24. April, 20 Uhr.
Der Eintritt zu den Opernaufführungen ist frei, allerdings aufgrund der Platzkapazitäten begrenzt. Der Einlass beginnt jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Neu: eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe zum Thema
•    Am 30. März, 18 Uhr beschäftigen sich Dr. Wiebke Esdar (Universität Bielefeld), Professor Werner Vogd (Universität Witten/Herdecke), Lara Venghaus, Studentin der Kulturreflexion ebenda und ausgebildete Sopranistin, sowie Professorin Dr. Birgit Apfelbaum (Hochschule Harz) in der Podiumsdiskussion „Zwischen gesellschaftlicher Norm und individueller Divergenz – Oper als Spiegel der Gesellschaft“  mit dem inhaltlichen Kontext von „La Traviata“ und seiner Aktualität in der heutigen Zeit.
•    Am 3. April um 20 Uhr referiert Dr. Michael Hoyer zu dem musikwissenschaftlichen Aspekt unter dem Titel „Die Musik der verborgenen Vorgänge – was und wie komponiert Verdi?“ Orchesterleiter Hoyer hat Musikwissenschaft, Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie studiert und ist seit 1980 Dirigent des Bielefelder Uniorchesters.
•    Am 10. April, 20 Uhr setzt Dr. Peter Menke die Reihe mit dem Vortrag „Blumen am Wegesrand – Dumas’ Kameliendame, ihre Bilder und ihre Gemeinsamkeiten und Differenzen zur Traviata“ fort. Der gebürtige Herforder studierte an der Universität Bielefeld und ist inzwischen Lehrender an der Universität Paderborn.
•    Am 13. April, 20 Uhr, beschließt Dr. Friedrich Lindemann die Vortragreihe. Der Mediziner, der unter anderem für„German Doctors“ in Afrika und Indien tätig war, spricht unter der Überschrift „Die Tuberkulose– Krankheitsbild, historische und soziale Aspekte“über die Todesursache der Hauptfigur Violetta Valery aus „La Traviata“.

Alle Veranstaltungen der Vortragreihe finden im ZiF an der Universität Bielefeld, Methoden 1, statt. Der Eintritt ist auch hier frei. Musikalisch umrahmt wird die Reihe von Mitgliedern des Opernprojektes.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.uni-bielefeld.de/universitaetsorchester
http://oper-im-audimax.de

Kontakt:
Lara Venghaus, Universität Bielefeld
Projektleitung Universitätsorchester Bielefeld
Telefon: 0171 315 20 91
E-Mail: uniorchester@uni-bielefeld.de


Klarstellung: Berufung von Professor Kretschmer an die Universität Bielefeld (Nr. 37/2017)

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Zur aktuellen Diskussion um die Berufung von Herrn Professor Dr. Bernhard Kretschmer, der von der Landesregierung als Gutachter im Fall „Anis Amri“ eingesetzt wurde, stellt die Universität Bielefeld klar:

Professor Dr. Bernhard Kretschmer hat am 14. Dezember 2016 einen Ruf an die Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld erhalten. Ausgeschrieben wurde diese Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und interdisziplinäre Rechtsforschung am 23. Dezember 2015, die Bewerbungsfrist endete am 20. Januar 2016. Tatsache ist: Herr Professor Kretschmer hatte bereits vor dem Terroranschlag in Berlin am 19. Dezember 2016 einen Ruf der Universität Bielefeld vorliegen.
Die Universität Bielefeld hat aber in einer Antwort auf eine Presseanfrage leider nicht korrekte Daten mitgeteilt – die Jahreszahlen für Ausschreibungstermin (falsch: 23. Dezember 2016) und Fristende (falsch: 20. Januar 2017) waren falsch. Die Universität Bielefeld bedauert sehr, mit ihren nicht korrekten Angaben zu Ausschreibungstermin und Fristende der Unterstellung, Professor Kretschmer sei im Fall „Anis Amri“ nicht neutral, unter Umständen Vorschub geleistet zu haben.

Darüber hinaus möchte die Universität Bielefeld darauf hinweisen: Anders als die Landtagsfraktion der CDU in NRW in ihrer Mitteilung vom 25. März behauptet hat, sind Professorinnen und Professoren in Nordrhein-Westfalen keine Landesbeamten. Sie werden von den Hochschulen autonom und nach Abschluss von strukturierten, teils sehr aufwändigen Berufungsverfahren eingestellt. Dienstherr ist die Rektorin/der Rektor bzw. die Präsidentin/der Präsident der Hochschule. Diese Regelungen sind in der Zeit des CDU-Ministerpräsidenten Rüttgers im Hochschulrecht verankert worden, um die Autonomie der Hochschulen zu stärken. Dies wurde durch das Hochschulzukunftsgesetz durch die aktuelle Regierung bestätigt.

Kontakt:
Ingo Lohuis, Pressesprecher und Referatsleiter Universität Bielefeld
Referat für Kommunikation
Telefon: 0521.106-41 45
E-Mail: pressestelle@uni-bielefeld.de

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