Gemeinsame Presserkärung BLB NRW und der Universität Bielefeld
Neuer BLB-Projektleiter und Universitätskanzler stellen überarbeitete Planung vor
Der
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) reduziert durch
Veränderungen am architektonischen Entwurf und durch Optimierungen in
der Baulogistik die Risiken für den ersten Bauabschnitt an der
Universität Bielefeld.
Erst Mitte des Jahres hat Dipl.-Ing. Wolfgang Feldmann, ein erfahrener
Abteilungsleiter des BLB NRW, die Projektleitung für die Modernisierung
der Universität Bielefeld übernommen – eine Mammutaufgabe. Feldmann hat
zuvor jahrelange Erfahrungen mit der Modernisierung vergleichbarer
Bauprojekte gesammelt und gilt unter anderem als Experte für alternative
Vergabemodelle und -methoden.
Konstruktive Zusammenarbeit und neue Projektstruktur als gute Basis
Gabriele
Willems, die Geschäftsführerin des BLB NRW, stellte den neuen
Projektleiter am Donnerstag (16.11.2017) persönlich vor: „Wir haben für
dieses Projekt im BLB NRW eine individuelle Projektstruktur geschaffen,
die sich deutlich von unserer Standardprojektorganisation unterscheidet
und das Projektteam an der Spitze mit einem sehr erfahrenen und
geschätzten Kollegen besetzt. Ich bin froh, dass sich Wolfgang Feldmann
mit seinem Team für dieses außerordentlich ambitionierte Bauprojekt in
besonderer Art einsetzt und mit hoher Motivation und Begeisterung ans
Werk geht.“ Auch der Kanzler der Universität Bielefeld, Dr. Stephan
Becker, unterstützt diese Veränderungen: „Wir gehen vertrauensvoll in
die Zusammenarbeit mit der neuen Projektleitung, beteiligen uns
konstruktiv an den neuen Planungen und sind sehr zuversichtlich, dass
nun die richtigen Weichen gestellt werden. Wir werden in den kommenden
Monaten sicher auch schwierige Entscheidungen treffen müssen. Dafür
haben wir jetzt eine gute Grundlage.“
Planungsoptimierungen reduzieren Risiken
![Dipl.-Ing. Wolfgang Feldmann ist BLB-Projektleiter des ersten Bauabschnitts.]()
Dipl.-Ing. Wolfgang Feldmann ist BLB-Projektleiter des ersten Bauabschnitts.
Feldmann hat sich in den vergangenen fünf Monaten intensiv in das
Projekt eingearbeitet. In ersten Schritten konnte er gemeinsam mit den
externen Planern und in Abstimmung mit der Universität eine Reihe von
Veränderungen im architektonischen Entwurf vornehmen und somit Bau-,
Termin- und Funktionsrisiken erheblich reduzieren. Hierdurch wurde ein
wichtiger Meilenstein zur wirtschaftlichen Umsetzung des Projekts
erreicht. „Der bisherige Entwurf sah an der Schnittstelle zwischen
Neubau und Bestand gravierende bauliche und statische Eingriffe vor. In
der überarbeiteten Fassung greift der Neubau nicht mehr so tief in die
bestehende Struktur des UHG ein“, berichtet Feldmann.
Weniger Eingriffe in den BestandDie
ursprünglich vorgesehene Freitreppe im Bereich des ehemaligen
Frauenparkplatzes wird in der geplanten Form nicht umgesetzt. Dadurch
werden Eingriffe in den Bestand erheblich reduziert.
Eine weitere
Konsequenz aus den Planungsänderungen: Das Service Center für die
Studierenden wird nicht im Innenhof des Neubaus, sondern voraussichtlich
im Bereich der bisherigen Halle im Hauptgebäude mit direkter Anbindung
an die zentrale Halle realisiert. Im Service Center werden zentrale
Servicedienstleistungen und Beratungsangebote der Universität an einem
Ort gebündelt.
„Alle Planungsänderungen wurden in enger
Abstimmung mit der Hochschule initiiert. Dabei hat der BLB NRW gemeinsam
mit der Universität einerseits Planungssicherheit und
Risikominimierung, andererseits die Anforderungen an die Funktion und
den Betrieb der Hochschule im Blick behalten und so vernünftige
Kompromisse gefunden“, erläutert Feldmann die Ergebnisse der letzten
Wochen. „Wir müssen uns von einigen attraktiven Elementen des Entwurfs
trennen. Dennoch bekommen wir einen überzeugenden Neubau“, ergänzt Dr.
Becker. „Uns war wichtig, dass wir weiterhin alle Funktionalitäten, die
für den ersten Bauabschnitt geplant waren, erreichen.“
Durch die
neuen Planungen wird die Fläche des ehemaligen Frauenparkplatzes derzeit
nicht weiter für Bauarbeiten benötigt. Daher öffnen BLB und Universität
den Parkplatz zeitnah wieder. Dieser steht dann Studierenden,
Beschäftigten und Gästen als reguläre Parkmöglichkeit bis auf weiteres
wieder zur Verfügung. Die ausschließlich für Frauen vorgesehenen
Parkmöglichkeiten auf der obersten Ebene des Parkhauses 3 bleiben
bestehen.
Universität plant neuen HörsaalEine weitereÄnderung betrifft das Audimax, welches bisher, obwohl im ersten
Bauabschnitt liegend, von der Universität weiter betrieben und genutzt
wird. Die Überprüfung der Planungen hat ergeben, dass die Sanierung des
größten Hörsaals mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als bisher geplant.
Dadurch müsste die Universität für einen längeren Zeitraum als bislang
gedacht einen Ersatz finden. Zudem ist das Audimax an drei Seiten von
Baustelle umgeben, wodurch eine störungsfreie Nutzung für
Lehrveranstaltungen und Prüfungen nicht gewährleistet werden kann, wie
die Erfahrungen mit der Schadstoffsanierung gezeigt haben. Daher haben
Universität und der BLB NRW entschieden, das Audimax während der
unmittelbaren Bauarbeiten nicht zu nutzen. Demnach wird das Audimax
voraussichtlich ab Mitte 2019 bis zur Fertigstellung des ersten
Bauabschnittes aus dem Betrieb genommen und dessen Modernisierung
vorgezogen. Diese Maßnahme ermöglicht auch eine bessere Baulogistik und
erleichtert den Betrieb der Baustelle.
Die Universität
beabsichtigt aktuell den Bau eines neuen Hörsaalgebäudes, um den Wegfall
des Audimax aufzufangen. „Der große Vorteil eines neuen Gebäudes ist,
dass wir damit dauerhaft einen Bedarf an zusätzlichen Lehrflächen decken
könnten. Die Universität würde somit langfristig von der Investition
profitieren“, sagt Kanzler Dr. Becker. Der Startschuss für die konkrete
Planung des Hörsaalgebäudes fällt nach der Zustimmung des Hochschulrats
zum Wirtschaftsplan. Als Standort ist die Konsequenz vorgesehen.
Ergebnisse der Risikoprüfung werden konsequent umgesetzt ![Universitätskanzler Dr. Stephan Becker]()
Universitätskanzler Dr. Stephan Becker
Auslöser für die Veränderungen war eine sogenannte Projekt-Due-Diligence– eine sorgfältige Risikoprüfung. Im Sommer 2016 hatten sich der BLB
NRW und die Universität zu diesem Schritt entschlossen, um auf Basis des
aktuellen Planungsstandes die Projektrisiken neu zu betrachten und, wo
nötig, Korrekturen vorzunehmen. Ziel war es, Risiken und Probleme schon
in den Anfangsphasen vor dem eigentlichen Baubeginn zu erkennen und zu
vermeiden, da diese gravierende Auswirkungen auf Termintreue, Kosten und
Qualität haben und später nur schwer und mit großem finanziellen
Einsatz korrigiert werden können. „Wir betreiben bei diesem Bauprojekt
aktives Risikomanagement und sind damit im Übrigen vollkommen konform
mit den Empfehlungen der Reformkommission Großprojekte“, so Willems.„Die Universität Bielefeld hat die Due Diligence von Anfang an
unterstützt. Wir halten auch die Konsequenzen, die sich nun daraus
ergeben, für richtig. Auch wenn die Due Diligence Zeit gekostet hat,
haben wir dadurch wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die die
Wahrscheinlichkeit von Problemen in der Bauphase erheblich reduzieren“,
sagt Dr. Becker.
Die Ergebnisse der Due-Diligence liegen dem BLB NRW
und der Universität nun seit April 2017 vor. Seitdem arbeiten die
beiden Partner an der Umsetzung der Empfehlungen und verbessern somit
die Planungs- und Kostensicherheit bei der Modernisierung der
Universität Bielefeld.
Hintergrund und Zahlen zur Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität BielefeldIn
mehreren Bauabschnitten wird der BLB NRW das Universitätshauptgebäude
in den kommenden Jahren modernisieren. Der BLB NRW ist Eigentümer des
Gebäudes und damit auch Bauherr der Modernisierung. Das
Universitätshauptgebäude hat eine Brutto-Grundfläche von rund 314.000 m²
und eine Nutzungsfläche von insgesamt rund 154.000 m² und ist damit das
größte zusammenhängende Universitätsgebäude Deutschlands. Der erste
Bauabschnitt umfasst die Gebäudeteile A, B, K, R, S und J und damit rund
60.000 m² Brutto-Grundfläche. Er wurde 2015 baulich und technisch vom übrigen Gebäude abgetrennt und durch eine große Lärm- und
Staubschutzwand in der Halle zum übrigen Gebäude abgedichtet. Hinter
dieser Schutzwand sind Fachfirmen derzeit mit der Schadstoffsanierung
beschäftigt, die bis Mitte 2018 abgeschlossen werden soll.
Über den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW)Der
BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes
Nordrhein-Westfalen. Mit mehr als 4.100 Gebäuden, einer Mietfläche von
etwa 10,2 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund
1,3 Milliarden Euro verwaltet der BLB NRW eines der größten und
anspruchsvollsten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleitung
umfasst unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und
Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und
architektonisch hoch komplexen Immobilien.
Der BLB NRW versteht sich
als Vorbild für ein zukunftsfähiges Immobilienmanagement. In der
partnerschaftlichen und transparenten Zusammenarbeit mit seinen Kunden –
Hochschulen, Finanzverwaltung, Polizei, Justiz und Justizvollzug –
setzt der BLB NRW die bau- und klimapolitischen Ziele des Landes um.
Darüber hinaus plant und realisiert er die zivilen und militärischen
Baumaßnahmen des Bundes in Nordrhein-Westfalen.
Mit rund 2.200
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in sieben Niederlassungen und
zahlreichen Kunden- und Projektbüros ist der BLB NRW ein starker und
verlässlicher Partner. Als Berater mit großer Expertise ermöglicht er
dem Land eine effiziente Flächennutzung, trägt damit zur
Haushaltsentlastung bei und leistet somit einen elementaren Beitrag für
ein lebenswertes NRW.