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Schnupperstudienwoche: wenige Restplätze frei (Nr. 122/2017)

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Schülerinnen erhalten Einblick in Naturwissenschaften und Technik an der Universität Bielefeld

Die Universität Bielefeld lädt vom 23. bis zum 26. Oktober alle naturwissenschaftlich, mathematisch und technisch interessierten Mädchen der Oberstufe zur 17. Herbsthochschule ein. Bis zum 25. September besteht die Möglichkeit, sich für die Herbsthochschule anzumelden – es sind noch wenige Restplätze frei.


Bei der 17. Herbsthochschule erfahren Schülerinnen mehr über ein Studium in den naturwissen¬schaftlichen Fä-chern. Foto: Universität Bielefeld
Bei der 17. Herbsthochschule erfahren Schülerinnen mehr über ein Studium in den naturwissenschaftlichen Fächern. Foto: Universität Bielefeld
Von Montag bis Donnerstag stellen sich die Fakultäten für Mathematik, Physik und die Technische Fakultät mit einem abwechslungsreichen Programm vor. Es gibt Workshops, Schnuppervorlesungen und Beratungsgespräche. In Gesprächen mit Absolventinnen erhalten die Schülerinnen einen Einblick in mögliche Berufsfelder. Abgerundet wird die Herbsthochschule durch einen Informationstag mit vielen Tipps rund ums Studium. Die Schülerinnen experimentieren, programmieren und ausprobieren während der Schnupperwoche selbst und erfahren so, wie ein Studium im naturwissenschaftlich-technischen Bereich funktioniert. Dozentinnen und Studentinnen unterstützen sie dabei.

Erstmalig thematisiert die Herbstakademie auch Ausbildungsmöglichkeiten an der Universität außer dem Studium. Deshalb berichten nicht nur Absolventinnen der Studienfächer über ihre heutigen Berufe – auch aktuelle Auszubildende der Universität geben Einblick in ihre Tätigkeit.

Kontakt:
Junge Uni Bielefeld, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-4446
E-Mail: jungeuni@uni-bielefeld.de


30 Jahre „Studieren ab 50“ an der Universität Bielefeld (Nr. 123/2017)

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Weiterbildungsprogramm feiert mit Festakt am 20. September

Seit 30 Jahren wendet sich die Universität Bielefeld mit ihrem allgemeinen Weiterbildungsprogramm „Studieren ab 50“ an Bürgerinnen und Bürgern der Region. Gefeiert wird der Jahrestag mit einem öffentlichen Festakt am 20. September. Für Interessierte am Programm gibt es kurz zuvor, am 18. September, eine Informationsveranstaltung zur Teilnahme am Angebot.

Bereits am 18. September lädt das Weiterbildungsprogramm Studieren ab 50 zu einer Informationsveranstaltung ein. Foto: Universität Bielefeld
Bereits am 18. September lädt das Weiterbildungsprogramm Studieren ab 50 zu einer Informationsveranstaltung ein. Foto: Universität Bielefeld
Feier zum 30. Jahrestag am 20. September
Der Festakt am 20. September beginnt mit Grußworten der wissenschaftlichen Leiterin des Weiterbildungsprogramms, Dr. Ursula Bade-Becker, der Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Bielefeld, Professorin Dr. Claudia Riemer, der ersten Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld, Karin Schrader, und dem Sprecher der Interessenvertretung der Studierenden ab 50, Hans-Otto Geertz. Danach folgen drei Festvorträge von Lehrenden der Universität Bielefeld. Professorin Dr. Angelika Schlarb (Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft) referiert über neue Ergebnisse der wissenschaftlichen Schlafforschung. Professor Dr. Horst Müller (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft) spricht über Gehirnentwicklung und neuronale Plastizität und Professor Dr. Wolfgang Braungart (ebenfalls Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft) geht in seinem Vortrag der Frage nach, warum die Beschäftigung mit Literatur in jeder Lebensphase wichtig ist. Der Bielefelder Musiker Christian Wolf begleitet die Veranstaltung am Saxophon.

Die Jubiläumsfeier beginnt am 20. September um 10 Uhr im Universitätshauptgebäude. Um 12.30 Uhr bietet sich im Hörsaal 1 für Journalistinnen und Journalisten die Gelegenheit, ein Foto der Veranstaltung zu machen und Ursula Bade-Becker Fragen zu stellen.  

Informationsveranstaltung am 18. September
Bereits am Montag, 18. September, laden die Organisatorinnen und Organisatoren zu einer Informationsveranstaltung zum Weiterbildungsprogramm ein. Beginn ist um 10 Uhr in Hörsaal 13 im Hauptgebäude der Universität. Anmeldungen für das Wintersemester 2017/18 werden noch bis zum 15. Oktober 2017 entgegengenommen. Der Einstieg bei „Studieren ab 50“ ist jeweils zum Winter- und zum Sommersemester möglich.

Das Weiterbildungsprogramm „Studieren ab 50“
Im Zentrum des Programms stehen die für die Studierenden ab 50 geöffneten Veranstaltungen der Fakultäten. Diese werden durch Spezialveranstaltungen, selbstorganisierte Arbeitsgemeinschaften sowie Einführungs- und Informationsveranstaltungen für Studienanfängerinnen und -anfänger ergänzt. Ein akademischer Abschluss kann durch die Teilnahme zwar nicht erlangt werden. Doch dafür können sich die Studierenden ihr individuelles Programm aus dem Vorlesungsverzeichnis von „Studieren ab 50“ zusammenstellen. Für die Teilnahme am Programm ist ein Gasthörerbeitrag in Höhe von 100 Euro pro Semester zu entrichten. Qualifikationsnachweise (beispielsweise die Allgemeine Hochschulreife) sind für den Zugang zu dieser Weiterbildung nicht erforderlich. Das Weiterbildungsprogramm erfreut sich seit dem Beginn 1987 an einem kontinuierlichen Interesse der Bevölkerung: Nahmen zu Beginn des Programms noch rund 200 Weiterbildungsinteressierte teil, so sind seit einigen Jahren jedes Semester zwischen 600 und 700 Personen eingeschrieben.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/studieren50

Kontakt:
Dr. Ursula Bade-Becker, Universität Bielefeld
Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung, „Studieren ab 50“
Telefon: 0521 106-4562 und -4580
E-Mail: studierenab50@uni-bielefeld.de

Gründerstipendium für Biologieteam der Universität Bielefeld (Nr. 124/2017)

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Absolventen entwickeln schnellere Gewebeanalyse 

Ein Team aus einer Absolventin und zwei Absolventen der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld hat ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erhalten. Die Geschäftsidee: Die Stipendiaten erarbeiten eine optimierte und benutzerfreundliche Analyse von Gewebe. Das zeitsparende Verfahren könnte zukünftig zum Beispiel eingesetzt werden, um Tumore zu untersuchen. Das BMWi fördert die Unternehmensgründung ein Jahr lang mit 135.000 Euro. Antragsteller war die Universität Bielefeld.

Johanna Schäfermann, Jan Lösch und Georg Kliewer (v.l.) entwickeln ein Analyseverfahren für die bildgebende Massenspektrometrie.  Foto: Universität Bielefeld
Johanna Schäfermann, Jan Lösch und Georg Kliewer (v.l.) entwickeln ein Analyseverfahren für die bildgebende Massenspektrometrie. Foto: Universität Bielefeld
Das Ziel des Teams aus einer Absolventin und zwei Absolventen der Fakultät für Biologie ist eine benutzerfreundliche Apparatur, mit der Gewebe schnell und einfach analysiert werden kann, um so Tumore im Bindegewebe, geschädigte Nervenzellen oder auch Hautzellen zu untersuchen. Dafür nutzt das Team ein Massenspektrometer, das dünn geschnittenes Gewebe mit einem Laser abtastet und das Spektrum der Moleküle optisch anzeigt. Bestandteile können auf diese Weise genau lokalisiert werden. „Zum Beispiel kann festgestellt werden, ob ein Tumor vollständig aus dem Gewebe entfernt wurde. Zurzeit wird diese Art von Analyse in der Pathologie noch nicht angewendet, da der Zeitaufwand sehr groß und das Verfahren nicht anwenderfreundlich ist“, sagt Jan Lösch, Teamleiter und Masterabsolvent der Genombasierten Systembiologie. Die EXIST-Stipendiaten wollen dieses Verfahren in den nächsten Monaten optimieren. „In der Bakteriologie wird die Analyse bereits genutzt. Wir wollen, dass sie auch den Sprung in die Klinik schafft.“

Für die Antragsstellung auf ein EXIST-Gründerstipendium arbeitete das Team mit dem Namen KLS-Diagnostics ein Ideenpapier aus. Darin beschreiben sie die technologische Innovation ihrer Geschäftsidee sowie die aktuelle Markt- und Konkurrenzsituation und stellten einen Finanz- und Kostenplan auf.  Das Gutachtergremium befürwortete die Businessidee wegen des starken Anwendungsbezugs und der fachlichen und betriebswirtschaftlichen Qualifikation des Gründungsteams.

Während des Förderzeitraums (01.09.2017 bis 31.08.2018) wird das Gründerteam an einem EXIST-Seminar teilnehmen und eine Zwischenpräsentation über seine Fortschritte vor dem Gründungsnetzwerk halten. Kurz vor Ende der Förderung reicht das Team den überarbeiteten, finalen Businessplan ein. Sowohl während des Förderzeitraums als auch im Anschluss ist es dem Team möglich, ein Unternehmen zu gründen. „Eine eigene Firma wäre großartig. Ob wir dahin kommen, wird sich im kommenden Jahr zeigen“, sagt Teammitglied Georg Kliewer. Er studierte Molekulare Biotechnologie an der Universität Bielefeld und machte davor eine Ausbildung zum Medizinisch Technischen Assistenten. Johanna Schäfermann, Masterabsolventin der Genombasierten Systembiologie, ergänzt: „Unsere Idee ist, dass wir als Produzent eine benutzerfreundliche Komplettlösung für die Analyse von Gewebe anbieten können.“

Das Team wurde inhaltlich unterstützt von Professor Dr. Karsten Niehaus als Mentor aus der Fakultät für Biologie und seiner Mitarbeiterin Dr. Hanna Bednarz. Antragsteller für das EXIST-Gründerstipendium war die Universität Bielefeld. Das Zentrum für Unternehmensgründung (ZUg) der Universität half bei der Markt- und Konkurrenzrecherche, der Finanzplanung sowie bei der Erstellung des Ideenpapiers und wickelte den Antrag ab. Studierende und Beschäftigte der Universität Bielefeld können sich an das ZUg wenden, wenn sie sich mit einer eigenen Geschäftsidee beruflich selbstständig machen möchten.

Das EXIST-Gründerstipendium des BMWi unterstützt Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Gründungsidee realisieren und in einen Businessplan umsetzen möchten. Voraussetzung ist, dass es sich bei den Gründungsvorhaben um innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte mit bedeutsamen Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handelt.

Weitere Informationen:
Zentrum für Unternehmensgründung der Universität Bielefeld:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Forschung/Transfer/ZUg/index.html
EXIST-Gründerstipendium: www.exist.de/DE/Programm/Exist-Gruenderstipendium/inhalt.html

Kontakt:
Jan Lösch, Teamleiter KLS-Diagnostics
Telefon: 0157 3441 5515
E-Mail: kls.diagnostics@gmail.com

Algen als Zellfabrik: von Hautöl bis zu Bio-Treibstoff (Nr. 125/2017)

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7. Internationale CeBiTec-Konferenz an der Universität Bielefeld

Mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 18 Ländern kommen vom 24. bis 27. September zur 7. Internationalen Konferenz des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld. Ihr Thema: der Einsatz von Mikroalgen in der industriellen Biotechnologie. Die einzelligen Algenarten dienen als vielversprechende grüne Zellfabrik. Sie können Treibstoff produzieren und sie können zum Beispiel Wirkstoffe für Medikamente oder Rohstoffe für Hautöl und andere Kosmetika erzeugen. Die Tagung wird am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ausgerichtet.

Prof. Dr. Olaf Kruse organisiert die CeBiTec-Konferenz zu Algen-Biotechnologie. Er forscht seit mehr als 20 Jahren zu dem Thema. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Olaf Kruse organisiert die CeBiTec-Konferenz zu Algen-Biotechnologie. Er forscht seit mehr als 20 Jahren zu dem Thema. Foto: Universität Bielefeld
Die Konferenz versammelt zahlreiche weltweit führende Expertinnen und Experten der biotechnologischen Erforschung von Algen. „Wir freuen uns sehr, dass das CeBiTec erneut Gastgeber einer der bedeutendsten internationalen Tagungen zu industrieller Nutzung von Mikroalgen ist“, sagt Professor Dr. Olaf Kruse, Direktor des CeBiTec und Organisator der Konferenz.

Forschende aus Biologie, Chemie und Ingenieurswissenschaften berichten in Vorträgen über ihre jüngsten Erfolge in ihrer Algenforschung. Die Tagungsbeiträge befassen sich mit der gesamten Produktionskette bei Mikroalgen: von der Herstellung geeigneter Algenzellen, den technischen Lösungen für ihre Massenproduktion bis hin zur Ernte der Zellen und der Aufreinigung der gewünschten Produkte.

Zu den Referenten gehört der Wissenschaftler Professor Dr. Matthew Posewitz von der Colorado School of Mines, USA. Er spricht am 26. September darüber, wie sich der Stoffwechsel und die Fotosynthese von Algen und ähnlichen Organismen steuern lässt, um Solar-Biotreibstoff herzustellen. Sein Kollege Professor Dr. Saul Purton vom University College London in Großbritannien erklärt am selben Tag, mit welcher Technik sich Gene aktivieren lassen, die künstlich in eine Grünalge eingeführt worden sind. Und über Fortschritte bei der industriellen Produktion von Mikroalgen informiert Professor Dr. Rene Wijffels von der Wageningen University in den Niederlanden am 27. September, dem Abschlusstag der Konferenz. „Diese drei Forschenden sind international besonders bekannt dafür, wie sie die industrielle Biotechnologie zu Mikroalgen vorantreiben“, sagt Kruse.

Mit Mikroalgen lassen sich zum Beispiel Wirkstoffe für Medikamente erzeugen. Foto: Universität Bielefeld
Mit Mikroalgen lassen sich zum Beispiel Wirkstoffe für Medikamente erzeugen. Foto: Universität Bielefeld

Das CeBiTec ist eine fakultätsübergreifende zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bielefeld. Die Forschungsschwerpunkte liegen in der Genomforschung und Systembiologie von Mikroorganismen und von Pflanzen, in der medizinischen Biotechnologie und auf dem Gebiet der Bioenergieforschung.
   
Die Konferenzserie „International CeBiTec Research Conference Bielefeld” (ICRC) wird seit 2010 jährlich am ZiF ausgerichtet. Sie deckt die Gebiete der Forschung zu Biotechnologie ab, an denen hauptsächlich am CeBiTec gearbeitet wird.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, über die Konferenz zu berichten.



Weitere Informationen:

Kontakt:
Prof. Dr. Olaf Kruse, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Telefon: 0521 106- 12258
E-Mail: olaf.kruse@uni-bielefeld.de

Tag des Schulsports in der Universität Bielefeld (Nr. 126/2017)

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Fortbildung für Sportlehrkräfte, Pressetermin um 10 Uhr 

Die Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld lädt am Mittwoch, 27. September, zum Tag des Schulsports ein. Sportlehrerinnen und Sportlehrer aus der Region können sich auf dieser Fortbildungsveranstaltung über aktuelle sportwissenschaftliche Erkenntnisse und Ansätze informieren sowie neue Ideen für den Sportunterricht kennenlernen. Die diesjährige Veranstaltung thematisiert das Lernen in Bewegung. Außerdem diskutieren die Teilnehmenden die Veränderungen und Weiterentwicklungen des Lernens im Sportunterricht. Der Tag des Schulsports beginnt um 8.45 Uhr mit einer Begrüßungsveranstaltung in der Dreifachsporthalle der Universität und endet um 16.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Cricket im Sportunterricht: Am Tag des Schulsports testen die Lehrerinnen und Lehrer wie hier im vergangenen Jahr diverse Sportarten. Foto: Universität Bielefeld
Cricket im Sportunterricht: Am Tag des Schulsports testen die Lehrerinnen und Lehrer wie hier im vergangenen Jahr diverse Sportarten. Foto: Universität Bielefeld
„Lernen im Schulfach Sport geschieht stets in einem Zusammenhang mit Bewegung. Aber das ist nur eine Bedeutung unseres Rahmenthemas. Der Titel ‚Lernen in Bewegung‘ soll darüber hinaus deutlich machen, dass das Lernen als solches in Bewegung ist“, sagt Daniela Böer, Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sport und Erziehung an der Universität Bielefeld.

Die wachsende Multikulturalität, neue Trends im Sport oder auch die sich weiter entwickelnden Medien: Die Institution Schule passt sich ständig den Veränderungen der Gesellschaft an. Diese Veränderungen ergreifen auch das Lernen in der Schule und den Schulsport. Im Sportunterricht geht es einerseits um das Erlernen von Bewegungen und andererseits um die Entwicklungsförderung durch die Bewegung. Für Sportlehrkräfte bedeutet das, sich immer wieder neu auf die beruflichen Anforderungen einzustellen.

Auf dem 34. Tag des Schulsports tauschen sich die Lehrkräfte in praktischen Angeboten und theoretischen Workshops aus und erhalten Anregungen, wie vielfältig das Lernen in Bewegung betrachtet werden kann. Weiterhin stehen unter anderem der Rahmenvortrag zum Thema „Lernen in Bewegung“ von Professor Dr. Hans-Georg Scherer von der Universität der Bundeswehr München, „Tanzen mit Körper, Geist und Gedächtnis“ oder „Der Einsatz von Handys im Sportunterricht“ auf dem Programm.

Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Der Pressetermin:
Datum: Mittwoch, 27. September
Gelegenheit für Fotos: 10 Uhr (während des ersten Blocks)
Gelegenheit für Gespräche: 10.15 Uhr
Treffpunkt: Informationsstand vor dem Eingang des Schwimmbades im Westend des Universitätshauptgebäudes (Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld)

Das Programm:
www.uni-bielefeld.de/sport/tag-des-schulsports/programm.html

Kontakt für weitere Informationen:
Daniela Böer, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Abteilung Sportwissenschaft
Telefon: 0521 106-5130
E-Mail: daniela.boeer@uni-bielefeld.de

Presseeinladung zum zehnten Bielefelder Hörsaalslam (PE Nr. 59/2017)

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Dichterwettstreit im Audimax der Universität Bielefeld  

Was als verrückte Idee begann, hat sich innerhalb der vergangenen Jahre zu einem der größten Poetry Slam Events im gesamten deutschsprachigen Raum entwickelt. Der Bielefelder Hörsaalslam findet am 31. Mai bereits zum zehnten Mal statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über dieses Jubiläum zu berichten.

Wann: Mittwoch, 31. Mai 2017, Einlass ab 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr
Wo: Universität Bielefeld, Audimax
Mit: Quichotte, Jason Bartsch, Leonie Warnke, André Herrmann, Zoe Hagen, Fabian Navarro

Hintergrundinformationen zum Hörsaalslam:
Im Jahr 2011 richtete das Bielefelder Hochschul-Fernsehmagazin Campus TV zum ersten Mal einen Slam in der Universität Bielefeld aus. Bereits die erste Ausgabe sorgte für so viel Zuspruch, dass der Slam kurzfristig aus dem kleinen Hörsaal 12 in den größeren Hörsaal 1 verlegt werden musste. Seit der dritten Ausgabe findet der Slam im Audimax statt. Jedes Mal kommen über 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauer.

So ziemlich alle Slamgrößen aus dem deutschsprachigen Raum waren in den vergangenen sechs Jahren zu Gast, darunter etliche Gewinner der deutschsprachigen Meisterschaften, u.a. Jan Philipp Zymny, Patrick Salmen und Sebastian23. Der im Audimax gefilmte Auftritt der Poetry Slammerin Julia Engelmann mit dem Titel „One Day/Reckoning (Eines Tages Baby werden wir alt sein)“ wurde über zehn Millionen Mal bei Youtube angeklickt.

Anmeldung und Interviewanfragen:
Bitte melden Sie Ihre Teilnahme mit einer E-Mail an, damit entsprechend Plätze freigehalten werden können. Interviewanfragen richten Sie bitte ebenfalls an diese E-Mail-Adresse: campus-tv@uni-bielefeld.de.

Tanzende Elektronen verlieren das Rennen (Nr. 127/2017)

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Bielefelder Physiker publizieren im Forschungsmagazin „Science“

Atome stoßen Elektronen aus, wenn ein Material mit Licht ausreichend hoher Frequenz bestrahlt wird. Bisher ging die Physik davon aus, dass die Bewegung dieser Photoelektronen durch die Materialeigenschaften bestimmt ist. Physiker der Universität Bielefeld zeigen in einer neuen Studie, dass es auch auf das Zusammenspiel der Elektronen im Inneren des Atoms ankommt: „Tanzende“ Elektronen umkreisen dabei den Atomkern und brauchen länger als andere Elektronen, die geradeaus herausschießen. Als weltweit ersten Forschenden gelang es den Bielefeldern, diesen Verzögerungseffekt in einem Festkörper nachzuweisen. Die Studie ist am heutigen Freitag (22.09.2017) im Wissenschaftsmagazin „Science“ erschienen.

Um Elektronen aus dem Halbleiter-material auszulösen, beschießen die Bielefelder Forscher es mit ultrakurzen Laserpulsen. Foto: Universität Bielefeld
Um Elektronen aus dem Halbleiter-material auszulösen, beschießen die Bielefelder Forscher es mit ultrakurzen Laserpulsen. Foto: Universität Bielefeld
Für die Forschung haben die Experimentatoren eng mit Kollegen aus der theoretischen Physik am Donostia International Physics Center (DIPC) und der Universität des Baskenlandes (San Sebastián, Spanien) zusammengearbeitet.

Albert Einstein erhielt seinen Nobelpreis für die Erklärung des photoelektrischen Effekts: Licht überträgt Energie auf Elektronen in Form von Energiepaketen, sogenannten Lichtquanten oder Photonen. Bei ausreichend hoher Energie des Lichtquants kann das Elektron das Material verlassen, was als „Photoeffekt“ bezeichnet wird. Bei niedrigeren Lichtquantenenergien bildet dieser Effekt zum Beispiel die Grundlage für die Stromerzeugung durch Solarzellen. Er ist in vielen weiteren technischen Anwendungen von grundlegender Bedeutung.

„Für unsere Studie zur Elektronen-Emission haben wir eine Art Wettrennen zwischen Elektronen mit unterschiedlichen Startbedingungen durchgeführt“, sagt Professor Dr. Walter Pfeiffer. Das Team am Lehrstuhl für Molekül- und Oberflächenphysik der Universität Bielefeld um ihn und Professor Dr. Ulrich Heinzmann nutzt zeitaufgelöste Laserspektroskopie als Verfahren: „Wir haben Laserstrahlung eingesetzt und ultrakurze Lichtimpulse auf einen Halbleiterkristall geschossen. Dies startet das Rennen. Mit einem sehr intensiven zweiten Lichtimpuls wird die Zeit genommen und bestimmt, in welcher Reihenfolge die ausgelösten Elektronen das Material verlassen.“ Dafür war eine sehr hohe Zeitauflösung nötig.

„Wir sprechen hier von äußerst winzigen Zeitabschnitten“, sagt Pfeiffer. Das Verfahren gehört zum noch jungen Gebiet der Attosekunden-Lasertechnik. Die Ankunft der Elektronen wird mit einer Auflösung von etwa zehn Attosekunden bestimmt. Eine Attosekunde ist ein Millardstel einer Millardstel Sekunde. Die Zeitauflösung im Experiment verhält sich zu einer Sekunde in etwa wie eine Sekunde zum Alter des Universums.

Die Laserexperimente brachten ein unerwartetes Ergebnis: „Eigentlich schnellere Elektronen kommen als letzte an“, sagt Pfeiffer. „Das liegt daran, dass sie sich zunächst noch in einer Umlaufbahn um den Atomkern befinden, bevor sie sich auf den Weg zur Materialoberfläche machen und austreten. Elektronen, die um den Atomkern herum tanzen, verlieren somit das Rennen.“ Andere Elektronen fliegen laut Pfeiffer geradeaus aus dem Atom. „Das ist vergleichbar mit einer Rakete, die geradeaus ins All geschossen wird und nicht erst die Erde umkreist.“ Weil das eigentlich langsamere Elektron den direkten Weg nimmt, gewinnt es das Rennen.

Mit Lasertechnik untersuchen sie, wie Elektronen in Halbleitern auf Licht reagieren (v.l.): die Physiker Sergej Neb und Prof. Dr. Walter Pfeiffer im Attosekundenlabor der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Mit Lasertechnik untersuchen sie, wie Elektronen in Halbleitern auf Licht reagieren (v.l.): die Physiker Sergej Neb und Prof. Dr. Walter Pfeiffer im Attosekundenlabor der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld

Ob und wie lange ein Elektron um den Kern tanzt, hängt von seinen Startbedingungen ab. „Das Halbleitermaterial, das wir verwendet haben, bietet vier photoelektrische Ausgangskanäle mit unterschiedlichen Startbedingungen für die Elektronen“, sagt Pfeiffer. Erst der Vergleich dieser vier Kanäle hat Pfeiffer zufolge die weitreichenden Schlussfolgerungen der nun veröffentlichten Studie ermöglicht.

„Unsere Beobachtung, dass schnelle Elektronen länger brauchen können, um auszutreten, bedeutet, dass eine bisherige theoretische Annahme zur Beschreibung des Photoeffektes geändert werden muss“, sagt der Experimentalphysiker Pfeiffer. „In neuen theoretischen Modellen der Photoemission aus Festkörpern muss künftig berücksichtigt werden, wie die Elektronen im Atom, das die Photoelektronen ausstößt,  zusammenspielen. Der Tanz der Elektronen nach Anregung muss also korrekt behandelt werden.“

Bei der Interpretation der Bielefelder Experimente war die Zusammenarbeit mit theoretischen Physikern des Donostia International Physics Center an der Universität des Baskenlandes in San Sebastián (Spanien) entscheidend. Sie berechneten, wie sich die Elektronen im Atom und in dem Halbleiterkristall ausbreiten. Ebenfalls an der Studie beteiligt waren: das Institut für Solare Brennstoffe am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, die Basque Foundation for Science (Spanien), das Skobeltsyn Institute of Nuclear Physics der Lomonosov Moscow State University in Moskau (Russland), das Unternehmen European XFEL GmbH in Schenefeld bei Hamburg, das Helmholtz-Institut Jena und das Centro de Física de Materiales CFM/MPC in San Sebastián (Spanien).

Originalveröffentlichung:
Fabian Siek, Sergej Neb, Peter Bartz, Matthias Hensen, Christian Strüber, Sebastian Fiechter, Miquel Torrent-Sucarrat, Vyacheslav M. Silkin, Eugene E. Krasovski, Nikolay M. Kabachnik, Stephan Fritzsche, Ricardo Díez Muiño, Pedro M. Echenique, Andrey K. Kazansky, Norbert Müller, Walter Pfeiffer, Ulrich Heinzmann: Angular momentum induced delays in solid state photoemission enhanced by intra-atomic interactions. Science. https://doi.org/10.1126/science.aam9598, erschienen am 22. September 2017.

Weitere Informationen:
Lehrstuhl für Molekül- und Oberflächenphysik: http://www.physik.uni-bielefeld.de/mop

Kontakt:
Prof. Dr. Walter Pfeiffer, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5470
E-Mail: pfeiffer@physik.uni-bielefeld.de

14 zusätzliche Professuren für die Universität Bielefeld (Nr. 128/2017)

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Erfolg im Tenure-Track-Programm des Bundes und der Länder

Die Universität Bielefeld erhält 14 zusätzliche Tenure-Track-Professuren aus dem Tenure-Track-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit dem Ziel, das Tenure-Track-Modell nachhaltig an deutschen Universitäten zu etablieren, haben Bund und Länder das Programm ins Leben gerufen. Eine Milliarde Euro für 1.000 Professuren stehen dafür zur Verfügung. Heute (21.09.2017) haben Bund und Länder ihre Entscheidungen während einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben. „14 zusätzliche Professuren bieten uns die Chance, unser Forschungsprofil weiter zu schärfen – ein toller Erfolg für die Universität Bielefeld“, sagt Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer. 


Die Universität Bielefeld bietet derzeit 13 geflüchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Nahen Osten Zuflucht. Foto: Universität Bielefeld
Tenure Track-Professuren kommen insbesondere für jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Frage, die wenige Jahre nach der Promotion auf eine solche Tenure Track-Professur berufen werden können. Nach einer befristeten Bewährungszeit haben sie die Möglichkeit, ohne erneute Ausschreibung auf eine Lebenszeitprofessur übernommen zu werden.

Mit der Stärkung der Tenure-Track-Professuren kann die Universität vor allem dem wissenschaftlichen Nachwuchs den Weg zur Professur erleichtern. Gleichzeitig sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler bei der Karriereplanung innerhalb und auch außerhalb des Wissenschaftssystems unterstützt werden. Ein Personalentwicklungskonzept für den wissenschaftlichen Nachwuchs war Teil der Bewerbung auf das Bund-Länder-Programm. „Wir nehmen gezielt alle Stufen einer wissenschaftlichen Karriere in den Blick und entwickeln maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Karrierewege“, sagt Professor Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung. „Mit den 14 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren können wir diesen Weg optimal weiter verfolgen.“

Die Ausrichtung der 14 Tenure-Track-Professuren hat die Hochschulleitung gemeinsam mit den Fakultäten anhand von strategischen Gesichtspunkten entwickelt. Sie greifen die vier Forschungsschwerpunkte der Universität auf und sollen hierbei insbesondere die Chancen von Verbundprojekten verbessern. Die ersten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen im Oktober 2018 an der Universität Bielefeld beginnen. 2020 sollen alle 14 Tenure-Track-Professuren besetzt sein. Sie werden dauerhaft an der Universität implementiert. Die Finanzierung durch das Bund-Länder-Programm läuft über acht Jahre. Die Universität hat zudem eine Strategie entwickelt, um auch nach Auslaufen der Programmfinanzierung nachhaltig diese zusätzlichen Tenure-Track-Professuren finanzieren zu können.

Weitere Informationen:
Forschungs-Profil der Universität: http://uni-bielefeld.de/(de)/forschen/profil.html
Pressemeldung und Ergebnisliste der GWK: http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2017-10.pdf
http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Papers/Ergebnisliste.pdf



Nitril-Chemikalien ohne hochgiftiges Zyanid hergestellt (Nr. 129/2017)

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Chemiker der Universität Bielefeld entwickeln biotechnologisches Verfahren

Ob für die Produktion von Kunststoffen oder von pharmazeutischen Wirkstoffen wie der Anti-Diabetes-Arznei Vildagliptin: Nitrile gehören zu den bedeutendsten Stoffgruppen in der Chemie. Problematisch an den Nitril-Verbindungen ist oft ihre Herstellung. Bislang werden dafür häufig die hochgiftige Blausäure und Derivate eingesetzt. Chemikerinnen und Chemiker der Universität Bielefeld haben jetzt einen Weg gefunden, Nitrile umweltfreundlich und mit hoher Effizienz zu erzeugen. Ihre Entwicklung stellen sie jetzt in der Chemie-Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ vor. Das Journal führt den Beitrag als „Very Important Paper“.


Tobias Betke und Prof. Dr. Harald Gröger zeigen, wie Nitrile effizient und umwelt-freundlich erzeugt werden können.
Tobias Betke und Prof. Dr. Harald Gröger zeigen, wie Nitrile effizient und umweltfreundlich erzeugt werden können. Foto: Universität Bielefeld
„Nitrile werden unter anderem von Bakterien, aber auch in der Pflanzenwelt produziert“, sagt Professor Dr. Harald Gröger vom Lehrstuhl für Organische Chemie I sowie Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld. „Die Natur hat Wege gefunden, Nitrile herzustellen, ohne dabei Blausäure zu benötigen. Sonst würden die Bakterien und Pflanzen ja bei der Produktion der Nitrile Schaden nehmen“, sagt Gröger, der für seine Forschung zu „Grüner Chemie“, also umweltschonenden chemischen Verfahren, bekannt ist.

Grögers japanischer Kollege und Kooperationspartner Professor Dr. Yasuhisa Asano von der Univer-sität der Präfektur Toyama hat 1998 in einem Bakterium als Erster ein Enzym entdeckt, das Nitrile herstellt. Inzwischen ist eine ganze Klasse dieser natürlichen Katalysatoren beschrieben: die Aldoximdehydratasen (Oxds).

Für die neue Studie haben Gröger und sein Team fünf verschiedene Oxd-Enzyme künstlich herge-stellt. „Wir haben uns natürliche Oxd-Enyzme vorgenommen, die in der Natur von Mikroorganismen wie Bacillus, Pseudomonas und Rhodococcus erzeugt werden. Diese Enzyme haben wir in E.coli-Bakterien produzieren lassen“, sagt Tobias Betke, Erstautor der Studie und Mitarbeiter von Harald Gröger. In Bielefeld hat er gemeinsam mit Harald Gröger, Philipp Rommelmann und Keiko Oike innerhalb der deutsch-japanischen Kooperation an der Studie gearbeitet.

Keiko Oike und ihr Kollege Philipp Rom-melmann haben für ihre Studie die Vari-anten eines Nitrils mittels Kieselerde iso-liert.
Keiko Oike und ihr Kollege Philipp Rommelmann haben für ihre Studie die Varianten eines Nitrils mittels Kieselerde isoliert. Foto: Universität Bielefeld
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Nitrilen verwendeten die Bielefelder Wissenschaftler Aldehyde. „Der Vorteil ist, dass diese vielfach industriell genutzt werden und somit leicht verfügbar sind“, sagt Harald Gröger. Die Aldehyde wandelten sie jeweils in sogenannte Aldoxime um: Dies stellt ebenfalls eine chemisch einfache Transformation dar. Danach erprobten sie, wie ihre hergestellten Oxd-Enzyme wirkten und ob diese aus den Aldoximen Nitrile produzieren können. „Unsere Hoffnungen wurden übertroffen. Jedes der eingesetzten Enzyme war in der Lage, in wir-kungsvoller Weise Aldoxime in die gewünschten Nitrile zu überführen“, sagt Gröger. Das Neue: „Die bisherigen Verfahren benötigen meist Blausäure oder Zyanide als Reagenzien. Wir kommen ohne diese hochgiftigen Substanzen aus“, berichtet Tobias Betke. Hinzu kommt, dass das neue Verfahren unter milden Reaktionsbedingungen abläuft – bei acht Grad Celsius und in Wasser als Reaktionsmedium.

„Für unsere Untersuchung sind wir noch einen Schritt weitergegangen“, sagt Betke. Es gibt zwei Formen von Nitrilen: Diese besitzen zwar die gleiche atomare Anordnung, verhalten sich aber wie Bild und Spiegelbild. Das R-Nitril und seine gespiegelte Variante S-Nitril unterscheiden sich wie die rechte zur linken Hand. Diese beiden Formen können zugleich verschiedene Eigenschaften haben und das ist besonders für die Verwendung als Medikamente bedeutsam. Dass jede Variante eine andere Wirkung haben kann, ist von einem anderen Spiegel-Molekül bekannt: dem Contergan-Wirkstoff Thalidomid. Das R-Thalidomid wirkt als Schlafmittel, die S-Form hingegen wirkt sich schädlich auf die Entwicklung von Embryonen aus und führt zu Missbildungen bei Neugeborenen.

„Wir haben einen Weg gefunden, wie wir durch den gezielten Einsatz der Oxd-Enzyme selektiv, also gezielt, sowohl das R-Nitril als auch S-Nitril herstellen können“, sagt Betke. „Die Selektivität des Verfahrens macht das Verfahren zudem auch für zukünftige Anwendungen im pharmazeutischen Bereich interessant“, sagt Harald Gröger.
Für den Bielefelder Chemiker basiert der Forschungserfolg auf der mehr als fünfjährigen Zusammenarbeit mit Professor Yasuhisa Asano. Zudem kam Grögers Mitarbeiterin Keiko Oike im Frühjahr 2016 von Asanos Gruppe an die Universität Bielefeld. Gröger und Asano setzen auch auf den Aus-tausch der Mitarbeiter. Tobias Betke und weitere Mitarbeiter von Gröger reisen für Forschungsaufenthalte an die Universität Toyama. Möglich macht das ein Mobilitätsprojekt, das der Deutsche Akademischer Austauschdienst (DAAD) Gröger und Asano Anfang 2017 genehmigt hat. Bis 2019 reisen, gefördert durch das Programm, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus beiden Ar-beitskreisen für Forschungsaufenthalte von Deutschland nach Japan und umgekehrt.

Originalveröffentlichung:
Tobias Betke, Philipp Rommelmann, Keiko Oike, Yasuhisa Asano, Harald Gröger: Cyanide-Free and Broadly Applicable Enantioselective Synthetic Platform for Chiral Nitriles through a Biocatalytic Approach. Angewandte Chemie. Heftinhalt: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.v56.40/issuetoc. Artikel: https://doi.org/10.1002/anie.201702952, gedruckt erschienen am 25. September 2017.

Weitere Informationen:
Forschungsgruppe „Organische Chemie I“ von Prof. Dr. Harald Gröger: http://www.uni-bielefeld.de/chemie/arbeitsbereiche/oc1/HG/

Kontakt:
Prof. Dr. Harald Gröger, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106-2057
E-Mail: harald.groeger@uni-bielefeld.de

Presseeinladung zum Jahresempfang am 29. September (PE Nr. 130/2017)

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Universität Bielefeld lädt Sie herzlich ein, von ihrem Jahresempfang am Freitag, 29. September 2017, ab 18 Uhr zu berichten. Wir möchten Sie besonders auf den Vortrag von Professor Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), aufmerksam machen (ca. 19.10 Uhr). Strohschneider, einer der zentralen Köpfe der deutschen Forschungslandschaft, spricht zum Thema „Gebildete Wissenschaft in Zeiten des Populismus“.

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an mit einer E-Mail an medien@uni-bielefeld.de.

Der Ablauf des Jahresempfangs:
17.45 Uhr: Pressefotos mit den Preisträgerinnen und Preisträgern, dem Rektor und den zu Ehrenden
18 Uhr: Beginn der Veranstaltung
1.    Verleihung des Karl Peter Grotemeyer-Preises für hervorragende Leistungen und persönliches  Engagement in der Lehre            an Professorin Dr. Miriam Lüken
       Weitere Informationen: https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/karl_peter_grotemeyer_preis_geht
2.    Verleihung des Gleichstellungspreises der Universität Bielefeld
        Weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de/gender/gleichstellungspreis.html
3.    Rede des Rektors, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer
4.    Ehrungen für verdiente Personen der Universität Bielefeld:
       Ehrensenatorin: Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus
       Ehrenbürger: Ortwin Goldbeck
       Ehrenmedaille: Dr. Michael Hoyer
       Ehrennadel: Johanna Soufi
       Weitere Informationen: https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/neue_ehrungen_an_der_universit%C3%A4t
5.    Festvortrag von Professor Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen
       Forschungsgemeinschaft

Mozart und Prokofiev am 9. Oktober in der Universität (Nr. 131/2017)

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Semestereröffnungskonzert der Bielefelder Philharmoniker am Westend

Die Bielefelder Philharmoniker spielen erneut zum Start des Wintersemesters in der Universität Bielefeld: Am Montag, 9. Oktober um 20.00 Uhr verwandelt sich die Halle wieder in einen Konzertsaal. Diesmal stehen unter der Leitung von Gregor Rot Mozarts Symphonie Nr. 35, KV 385 („Haffner-Symphonie“) und Ausschnitte aus Sergei Prokofievs Ballettmusik zu „Romeo und Julia“ auf dem Programm.


Die Bielefelder Philharmoniker spielen zu Semesterstart in der zentralen Halle der Universität. Foto: Universität Bielefeld
Die Bielefelder Philharmoniker spielen zum Semesterstart in der zentralen Halle der Universität. Foto: Universität Bielefeld

Die Bezeichnung „Haffner-Symphonie“ bezieht sich auf die Salzburger Bürgermeisterfamilie Haffner, für die Mozart mehrere Werke komponiert hat. Sie gehört zu Mozarts beliebtesten Symphonien. Auch die Ballettmusik Shakespeares „Romeo und Julia“ op. 64 gehört zu den populärsten Werken ihres Schöpfers Sergei Prokofiev.

Zu dem Konzert sind auch Besucher von außerhalb der Universität herzlich willkommen. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Bielefelder Philharmoniker und des Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld mit Unterstützung der Universitätsgesellschaft Bielefeld. Der Eintritt ist frei!

 

Konzert-Plakat des Philharmonischen Orchesters.
Kontakt:
Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld
Hans-Martin Kruckis
Telefon: 0521 106-3067
E-Mail: hans-martin.kruckis@uni-bielefeld.de

Weitere Informationen im Internet:
http://uni-bielefeld.de/kultur/musik/

Was tun wir eigentlich, wenn wir vergleichen? (Nr. 132/2017)

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Erste Konferenz im Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens“

Menschen vergleichen sich hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Firmen vergleichen ihre Bilanzen, Länder ihre Bruttoinlandsprodukte - überall wird verglichen. Dennoch hat sich die Forschung bisher noch nicht gezielt damit auseinandergesetzt, was es bedeutet, dass die Menschen sich die Welt durch Vergleichen erschließen. Der Sonderforschungsbereich (SFB) „Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern“ an der Universität Bielefeld widmet sich seit Beginn dieses Jahres interdisziplinär dieser Fragenstellung. Er lädt vom 5. bis 7. Oktober zu seiner Auftaktkonferenz mit internationalen Gästen.


Prof. Dr. Angelika Epple.
Prof. Dr. Angelika Epple. Foto: Universität Bielefeld/P. Ottendörfer
„Es ist uns gelungen, für die Tagung erstmals diejenigen internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu versammeln, die sich mit dem noch jungen Forschungsgebiet des Vergleichens quer durch die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften beschäftigen“, sagt Professorin Dr. Angelika Epple, Sprecherin des SFB. „Wir erhoffen uns durch den internationalen und interdisziplinären Austausch den notwendigen Schub für eine zukunftsweisende Vergleichsforschung. Das ist wichtig, um über den Elfenbeinturm der Wissenschaft hinaus gesellschaftliche Diskussionen zu diesem Thema anstoßen zu können.“

Während der Tagung hält die Historikerin Professorin Dr. Ann Laura Stoler (The New School for Social Research New York, USA) ihren Abendvortrag zu den Grenzen des Vergleichens („On the Limits of Comparison“). Der Literaturwissenschaftler Professor Dr. Haun Saussy (University of Chicago, USA) geht in seinem Vortrag der Frage nach, was Vergleichen leisten kann („Are we Comparing yet?“). Insgesamt wird während der Tagung das Vergleichen in sechs Sektionen fächerübergreifend betrachtet: von der kunsthistorischen Auseinandersetzungen mit dem vergleichenden Sehen über das Vergleichen im digitalen Zeitalter bis hin zu transnationalem Vergleichen und Kultur-kontakten. „Diese Bestandsaufnahme der aktuellen Forschung zum Vergleichen wird einen zentralen Baustein dazu liefern, historischen Wandel neu zu beschreiben“, erklärt SFB-Sprecherin und Historikerin Epple.

Im SFB arbeiten 59 Forschende an der Universität Bielefeld aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte, Politik- und Rechtswissenschaft systematisch daran, wie Vergleichspraktiken die Welt ordnen und verändern. Epple erläutert dazu: „Wir betreiben dabei Grundlagenforschung und erforschen immer wieder die Frage: Was tun wir eigentlich, wenn wir vergleichen?“

Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen an Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten – für bis zu zwölf Jahre. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Der SFB „Praktiken des Vergleichens“ wird seit Januar 2017 für zunächst vier Jahre mit einem Fördervolumen von rund 9 Millionen Euro gefördert.

Die Tagungssprache ist Englisch. Die Tagung findet im CITEC-Gebäude, Inspiration 1, an der Universität Bielefeld statt.

Dort gibt es für Journalistinnen und Journalisten am Donnerstag, 5. Oktober 2017 zwischen 17 und 18 Uhr die Möglichkeit, Professorin Dr. Angelika Epple sowie die stellvertretenden Sprecher des SFB, Professor Dr. Walter Erhart und Professor Dr. Johannes Grave zu befragen.

Weitere Informationen:
Die Webseite des Sonderforschungsbereichs: www.uni-bielefeld.de/sfb1288
Das detaillierte Programm der Auftaktkonferenz:
www.uni-bielefeld.de/sfb1288/documents/kickoff_programme.pdf

Kontakt:
Rebecca Moltmann, Universität Bielefeld
Öffentlichkeitsarbeit im SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“
Telefon: 0521 106-4662
E-Mail: rebecca.moltmann@uni-bielefeld.de

Universität Bielefeld mit Exzellenzcluster-Konzept zu Kognitiver Interaktion in Hauptrunde (Nr.133/2017)

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Kommission fordert zur Einreichung von Hauptantrag in der Exzellenzstrategie auf

Die Universität Bielefeld hat in der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“– der Fortsetzung der Exzellenzinitiative – mit einem Projekt die erste Hürde genommen: Der potenzielle Cluster befasst sich mit dem Thema Kognitive Interaktion und baut auf der Forschung des Exzellenzclusters CITEC auf. Am heutigen Freitag (29.09.2017) hat die gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats die Universität Bielefeld aufgefordert, bis Februar 2018 den Hauptantrag für einen Exzellenzcluster einzureichen. Die Universität Bielefeld hatte in der Vorrunde der Exzellenzstrategie drei Antragsskizzen eingereicht.


CITEC-Gebäude
Die erste Hürde ist genommen: Die Universität Bielefeld bewirbt sich in der Exzellenzstrategie um einen Cluster, der auf der Forschung des derzeitigen Exzellenzclusters CITEC aufbaut. Foto: CITEC/Universität
Der Wettbewerb um Exzellenzcluster ist zweistufig. Die deutschen Universitäten hatten 195 Antragsskizzen eingereicht. 88 haben es in die zweite Runde geschafft. Die finale Entscheidung über die Exzellenzcluster fällt im September 2018. Bewilligte Exzellenzcluster erhalten ab Januar 2019 die Förderung aus dem Exzellenzstrategie-Programm.

„Dass wir mit einer Antragsskizze die internationalen Gutachter-Panels aus renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern überzeugen konnten, ist sehr erfreulich – auch wenn wir uns mehr erhofft hatten. Die Exzellenzstrategie ist einer der härtesten wissenschaftlichen Wettbewerbe der Welt und die Konkurrenz war entsprechend stark“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Die Hauptarbeit kommt aber jetzt auf unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen zu. In den kommenden Monaten entwickeln sie für den Hauptantrag die Strukturen und inhaltlichen Details ihres geplanten Exzellenzclusters und formulieren – da bin ich mir sicher – ein exzellentes Konzept. Heute haben wir die erste von zwei Hürden genommen, gewonnen ist noch nichts.“

Inhaltliche Beschreibung des Projekts:

„Cognitive Interaction: Science, Systems and Technology” (Kognitive Interaktion: Grundlagen – Systeme – Technologie). Sprecher sind Professor Dr. Helge Ritter und Professorin Dr. Britta Wrede (beide Technische Fakultät). Im Zentrum des Clusters stehen folgende Fragen: Wie greifen Wahrnehmung, kognitive Prozesse und die Steuerung von Bewegungen ineinander, um intelligent koordiniertes Handeln zu ermöglichen? Wie kann solch eine „kognitive Interaktion“ auch auf einer Systemebene beschrieben und genauer verstanden werden? Und wie lassen sich auf diesem Erkenntnisfundament künftige technische Systeme vom Smart Home bis zum hilfsbereiten Roboter mit einer Intelligenz ausstatten, die im Dienst einer bestmöglichen Unterstützung und Entfaltung der Fähigkeiten der menschlichen Nutzerinnen und Nutzer wirkt? Der Cluster baut auf der Forschung des 2007 gegründeten Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld auf. Beteiligte Disziplinen sind: Informatik und Robotik, Psychologie, Sportwissenschaft, Linguistik und Biologie.

Mehr Informationen:

„Erste Entscheidungen in der Exzellenzstrategie“ (Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft): www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung_nr_41/index.html

Kontakt:

Ingo Lohuis, Universität Bielefeld
Leiter des Referats für Kommunikation/Pressesprecher
Telefon: 0521 106-4145
E-Mail: ingo.lohuis@uni-bielefeld.de

Pressegespräch zum Forum Offene Wissenschaft (PE 134/2017)

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Thema im Wintersemester: Digitalisierte Welt – Das Ende des Homosapiens?

Was werden die Folgen sein, wenn die künstliche Intelligenz (KI) in bestimmten Bereichen schon jetzt mehr leisten kann als die Gehirne ihrer Erfinder? Das Thema Digitalisierte Welt mit seinen vielfältigen Facetten steht im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe Forum Offene Wissenschaft im Wintersemester 2017/2018 an der Universität Bielefeld.


Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der Bielefelder Universität und externe Gäste beleuchten das Thema aus ihrer Perspektive. Das Themenspektrum reicht von Big Data über Molekulare Medizin und Digitale Arbeitswelt bis hinzu Ethischen Überlegungen und Auswirkungen und Folgen der Digitalisierung.

Das Organisationsteam lädt am Donnerstag, 5. Oktober, um 11 Uhr Medienvertreter ins
Westend der Universität Bielefeld, um das detaillierte Programm zu erläutern.


Das Forum Offene Wissenschaft beleuchtet seit mehr als 20 Jahren ein wissenschaftlich, po-litisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen um ein fächerübergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.

Kontakt:
Günes Üzer, Universität Bielefeld
Forum Offene Wissenschaft
Telefon: 0521 106-4686
E-Mail: forum@uni-bielefeld.de

Presseeinladung zur Erstsemesterbegrüßung am 9. Oktober (PE Nr. 135/2017)

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Universität Bielefeld lädt Sie herzlich ein zur Erstsemesterbegrüßung im Audimax, am Montag, 9. Oktober, um 10 Uhr. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, die Vertreterinnen und Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) sowie die Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld, Karin Schrader, heißen die Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Wintersemesters 2017/2018 willkommen.


Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an mit einer E-Mail an medien@uni-bielefeld.de.

9.45 Uhr: Pressefoto
10 Uhr: Begrüßung durch Rektor, Bürgermeisterin und AStA-Vertretung
10.20 Uhr: Vorstellung des Arbeitsbereichs Peer Learning im Zentrum für Lehren und Lernen
10.45 Uhr: Weitere Informationen für die Erstsemester
10.50 Uhr: Ende

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Montag, 9. Oktober    
Ort: Audimax, Universität Bielefeld         
Zeit: 9.45 Uhr


Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt (Nr. 136/2017)

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Neue Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)

Noch nie emigrierten so viele Menschen in der Hoffnung auf bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Nie zuvor absolvierten Geschäftsreisende so viele Flugkilometer. Die Globalisierung der Arbeit, so scheint es, ist in vollem Gange. Aber: Gibt es den globalen Arbeitsmarkt wirklich? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Tagung „In Search of the Global Labour Market“ („Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt“), die vom 16. bis zum 18. Oktober am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) stattfindet. Die Tagung ist zugleich der Auftakt der neuen ZiF-Forschungsgruppe, die bis Juli 2018 am ZiF über den globalen Arbeitsmarkt forschen wird.

ZiF-Forschungsgruppe: Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt
Neue ZiF-Forschungsgruppe ist "Auf der Suche nach dem globalen Arbeitsmarkt". Foto: Universität Bielefeld
„Tatsächlich gibt es kaum belastbare empirische Kenntnisse über das Funktionieren transnationaler Arbeitsmärkte“, konstatiert die Bielefelder Soziologin, Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann. Sie leitet zusammen mit dem Historiker Professor Dr. Thomas Welskopp und der Ökonomin Juniorprofessorin Dr. Anna Zaharieva, ebenfalls von der Universität Bielefeld, die Tagung. „Was das Schlagwort von den 'globalen Arbeitsmärkten' genau bedeutet, ist unklar, ebenso, wie man wissenschaftlich und politisch mit diesem Phänomen umgehen soll“, sagt Mense-Petermann.

Daher haben die Forscherinnen und Forscher internationale Kolleginnen und Kollegen aus den Forschungsfeldern Globalgeschichte und Arbeitsökonomie, Soziologie und internationalem Management, Migrationsforschung und Ostasienwissenschaften eingeladen, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Was genau ist ein 'globaler Arbeitsmarkt'? Welche Rolle spielt die Migration und die zunehmende Mobilität der Arbeitskräfte für die Transformation der nationalen Arbeits-märkte zu einem 'globalen Markt'? Wie wird diese Transformation von bestehenden Institutionen, internationalen Vermittlern und sozialen Netzwerken beeinflusst?

Den Eröffnungsvortrag hält am Montag, 16. Oktober, Professor Michael J. Piore PhD (Massachusetts Institute of Technology, USA), ein renommierter Ökonom und für die sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung wegweisender Forscher. Sein Vortrag befasst sich mit den Herausforderungen von Globalisierung und Immigration und der Rolle politischer Paradigmen. An den darauf folgenden Tagen stellen die Fellows der ZiF-Forschungsgruppe ihre Arbeiten vor: zur Entstehung globaler Arbeitsmärkte, zur Frage, wie Arbeitsmärkte nationale Grenzen überwinden und zu den aktuellen Fluchtbewegungen, gesehen im Kontext des globalen Arbeitsmarkts.

Zum Abschluss der Tagung spricht am 18. Oktober Professor Frédéric Docquier PhD (Katholische Universität Löwen, Belgien) über die Auswirkungen der letzten Migrationswelle auf europäische Arbeitsmärkte. „Wir versprechen uns von dieser Tagung einen neuen interdisziplinären Zugriff auf ein viel diskutiertes Phänomen, von dem wir erstaunlich wenig wissen“, so die Tagungsleiter.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Schon im Vorfeld beantwortet Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann Fragen von Journalistinnen und Journalisten.

Weitere Informationen:
Informationen zur Tagung und zum  Tagungsprogramm:
•    http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2017Global/
•    http://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2017Global/Events/10-16-Mense-Petermann.html

Kontakt:
Annika Andresen, Universität Bielefeld            
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-12837            
E-Mail: global.labour.market@uni-bielefeld.de

 

Internationale Schulgruppen forschen gemeinsam (Nr. 137/2017)

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Abschluss von Projekt zu Biotechnologie, Pressetermin am 11. Oktober 

Das Schülerlabor teutolab-biotechnologie der Universität Bielefeld blickt auf zwei Jahre eines internationalen Projekts mit Schülerinnen und Schülern aus sechs europäischen Ländern zurück. Im Oktober beginnt der dritte und letzte Durchgang des internationalen Biotechnologie-Projektes, bei dem die Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen und forschen. Am Mittwoch, 11. Oktober, können Medienvertreterinnen und Medienvertreter die Schülerinnen und Schüler im Labor begleiten und mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren sowie den internationalen Lehrerinnen und Lehrern über das Projekt sprechen.

Zum dritten Mal forschen Schülerinnen und Schüler in einer internationalen Gruppe gemeinsam zum Thema Biotechnologie. Foto: Universität Bielefeld
Zum dritten Mal forschen Schülerinnen und Schüler in einer internationalen Gruppe gemeinsam zum Thema Biotechnologie. Foto: Universität Bielefeld
Das Projekt „biotechnology in our life“ (Biotechnologie in unserem Leben) bringt Schulen mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen. „Die teilnehmenden Jugendlichen erlangen fundierte Kenntnisse zum Thema Biotechnologie“, sagt Dr. Maren Panhorst vom teutolab-biotechnologie. „Biotechnologie ist für unseren Alltag relevant, zum Beispiel bei der Abwasserreinigung, der Herstellung von Medikamenten, Chemikalien und Waschmittelenzymen oder bei der medizinischen Diagnostik. Außerdem birgt sie ein hohes Potential für zukünftige Herausforderungen an unsere Gesellschaft in Form von Bioplastik, Biokraftstoffen und Biomedizin.“

Das teutolab-biotechnologie der Universität Bielefeld koordiniert die Zusammenarbeit zwischen sechs Schulen aus sechs europäischen Ländern. Zum dritten Mal besuchen 24 Schülerinnen und Schüler und die begleitenden Lehrkräfte für eine Woche das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec), in dem das Experimentierlabor teutolab-biotechnologie angesiedelt ist.  Die 16- bis 18-Jährigen besuchen Expertenvorträge, besichtigen biotechnologische Unternehmen, nehmen an Workshops teil, experimentieren im Labor, diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und der Politik und forschen in internationalen Kleingruppen an einem biotechnologischen Thema.

Die jungen Forschenden untersuchen zum Beispiel Proben auf die Gegenwart von Viren. Foto: Universität Bielefeld
Die jungen Forschenden untersuchen zum Beispiel Proben auf die Gegenwart von Viren. Foto: Universität Bielefeld
Die Teilnehmenden sind nicht nur bei der Projektwoche in Bielefeld dabei, sie reisen auch zu zwei weiteren Projektwochen in die Partnerländer. Die zwei bisherigen Gruppen besuchten dabei unter anderem das Photosynthese-Labor an der Universität in Verona (Italien), das Museum für Mikroorganismen Micropia in Amsterdam (Niederlande), das Pembroke-College in Cambridge (Großbritannien) und die Firma Life Sequencing in Valencia (Spanien). Eine von den Schülerinnen und Schülern organisierte öffentliche Ausstellung mit Poster-Session, Präsentationen und Diskussionsforen rundet jedes Projektjahr ab. Bislang gab es Ausstellungen im Tylers-Museum in Haarlem (Niederlande) oder im Casa di Cultura in Xativa (Spanien), die von hunderten Gästen besucht wurden.

Die Europäische Union fördert das Projekt für drei Jahre mit 260.000 Euro. Zum Ende des aktuellen Schuljahres läuft diese Förderung aus. In einer Evaluation bescheinigte die Abteilung Biologiedidaktik dem Projekt einen großen Erfolg (Spaß, interkultureller Austausch, Lernerfolg). „Die Schülerinnen und Schüler aus den vergangenen zwei Projektjahren haben Freundschaften geschlossen. Bei einigen ehemaligen Teilnehmenden konnten die Kontakte den universitären oder beruflichen Einstieg erleichtern“, sagt Panhorst. „Auch die Projektpartner wollen die aufgebauten Freundschaften und Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen pflegen. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen nach dem Projektschluss. Im aktuellen Schuljahr wird es zunächst aber noch zwei weitere Projekttreffen in Haarlem, Niederlande sowie in Pärnu, Estland geben.“

Das teutolab-biotechnologie ist ein Mitmach- und Experimentierlabor, in dem Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe durch Projektwochen, Forschungsprojekte oder Experimentierkurse die Biotechnologie erleben können. Neben dem teutolab-biotechnologie gibt es an der Universität Bielefeld weitere teutolabs in den Bereichen Robotik, Mathematik, Chemie und Physik.

Koordinator:
teutolab-biotechnologie, Universität Bielefeld

Partnerschulen:
Öffentlich-stiftisches Gymnasium Bethel, Bielefeld, Deutschland
Koidula Gymnasium, Pärnu, Estland
St. Neots Learning Partnership, St. Neots, England
Coornhert Lyceum, Haarlem, Niederlande
Ies Jose de Ribera, Xativa, Spanien
Liceo Galilei, Verona, Italien

Der Pressetermin:

Datum: Mittwoch, 11. Oktober
Ort: Universität Bielefeld, Labor des teutolab-biotechnologie, G01-118
Zeit: 11 bis ca. 12 Uhr
Fotos: Während dieser Zeit ist es möglich, die Schülerinnen und Schüler im Labor zu fotografieren.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/teutolab/fachorientiert/biotechnologie/Aktionen/2016%20Erasmus.html

Kontakt:
Dr. Maren Panhorst, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie - CeBiTec / teutolab-biotechnologie
Telefon: 0521 106-67189  
E-Mail: maren.panhorst@cebitec.uni-bielefeld.de

2.900 neue Studierende an der Universität Bielefeld (Nr. 138/2017)

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Die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2017/2018 startet 

Zum Wintersemester 2017/2018 nehmen rund 2.900 neue Studierende ihr Studium an der Universität Bielefeld auf. Insgesamt sind nun etwa 24.000 Studierende an der Universität eingeschrieben. Damit liegen die Zahlen auf dem historisch hohen Niveau vom vergangenen Jahr. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, die Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) Viktoria Haß und Sami Maztoul sowie die Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld Karin Schrader haben die neuen Studierenden heute (09.10.2017) im Audimax der Universität willkommen geheißen.

Begrüßten die Erstsemester (v.l.): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Bürgermeisterin Karin Schrader sowie die Vorsitzenden des AStA Viktoria Haß und Sami Maztoul. Foto: Universität Bielefeld
Begrüßten die Erstsemester (v.l.): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Bürgermeisterin Karin Schrader sowie die Vorsitzenden des AStA Viktoria Haß und Sami Maztoul. Foto: Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld hat ihr Studienangebot zum Wintersemester 2017/2018 erweitert: Neu sind der Bachelorstudiengang Bild- und Kunstgeschichte und die Masterstudiengänge Französisch und Spanisch für Lehramtsstudierende.

Die meisten Hochschulanfängerinnen und Hochschulanfänger verzeichnen die Fächer Anglistik, Rechtswissenschaft, Soziologie, Sport und Wirtschaftswissenschaften. Neben den neuen Studierenden in den Bachelor- und Staatsexamensstudiengängen werden weitere 1.400 Studierende in den Masterstudiengängen erwartet. Im kommenden Wintersemester werden flächendeckend mehr Masterstudienplätze an der Universität angeboten, insgesamt 185 mehr als im Wintersemester 2016/2017.

Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen. Die endgültigen Anfängerzahlen stehen Anfang Dezember fest, denn einzelne Zulassungsverfahren sind noch nicht vollständig abgeschlossen (Losverfahren).

Insbesondere zum Wintersemester kommen auch internationale Studierende nach Bielefeld. Dieses Semester beginnen rund 200 ein Studium hier. Das International Office sucht weiterhin Zimmer und Apartments auf dem privaten Wohnungsmarkt. Die Unterkünfte sollten für ein Semester oder länger zur Verfügung stehen (wohnen-io@uni-bielefeld.de).

Sorgte für die musikalische Begleitung zur Begrüßung: der Chor Pinduc, der sich aus Studierenden zusammensetzt. Foto: Universität Bielefeld
Sorgte für die musikalische Begleitung zur Begrüßung: der Chor Pinduc, der sich aus Studierenden zusammensetzt. Foto: Universität Bielefeld
In der zentralen Begrüßungsveranstaltung für die Erstsemester stellten die Studierenden Alberto Marquez und Arne Ortwein das Tutorenprogramm Peer Learning vor. Im Peer Learning Team beraten Studierende andere Studierende zu allen Fragen rund um das Studieren.

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Mehr als 3.000 schließen jährlich ihr Studium ab. Die Fächerpalette reicht von Geistes-bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften.

Weitere Informationen:
Für Erstsemester: www.uni-bielefeld.de/willkommen
Peer Learning: www.uni-bielefeld.de/zll/abteilungen/peerlearning
Neue Studiengänge an der Universität Bielefeld: http://bit.ly/2sFDvri

Finken-Küken erkennen ihre biologische Mutter am Geruch (Nr. 139/2017)

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Bielefelder Verhaltensforscher ermitteln Fähigkeit von Singvögeln

Anders als bisher angenommen, verfügen Zebrafinken-Küken schon sehr früh über einen Geruchssinn und können damit erkennen, wer ihre biologische Mutter ist. Sogar wenn sie in einem fremden Nest schlüpfen, haben die Küken eine Vorliebe für den Geruch ihrer biologischen Mutter. Das beweist die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers von der Universität Bielefeld in einer neuen Studie. Sie und ihr Team veröffentlichen ihre Studie am heutigen Montag (09.10.2017) im Forschungsjournal „Scientific Reports“ des Nature-Verlags.

Zebrafinken-Mütter scheinen ihre Nachkommen schon vor dem Schlüpfen mit ihrem Geruch zu „impfen“.
Zebrafinken-Mütter scheinen ihre Nachkommen schon vor dem Schlüpfen mit ihrem Geruch zu „impfen“. Foto: Universität Bielefeld
„Dass sich Singvogelküken und ihre Eltern direkt nach dem Schlüpfen erkennen, war bislang nicht bekannt“, sagt Barbara Caspers. „Lange Zeit wurde angenommen, dass Zebrafinken und andere Singvögel diese Fähigkeit erhalten, kurz bevor der Nachwuchs erstmals aus dem Nest ausfliegt. Die Erkennung läuft dann über die Rufe der Vögel.“ Mit der neuen Studie zeigen Caspers und ihr Team, dass schon zuvor das Erkennen über Riechen eine wesentliche Rolle für die Eltern-Kind-Kommunikation spielt.

Im ersten Teil ihrer Studie haben die Forschenden zuerst grundsätzlich geklärt, ob der Geruchssinn schon früh vorhanden ist. Dafür haben sie Küken direkt nach dem Schlüpfen sowohl Gerüche ihrer biologischen Eltern als auch fremder Vögel präsentiert. Für jeden Geruch maßen sie, wie lange die Küken um Futter betteln. Das Ergebnis: „Die frisch geschlüpften Vögel bettelten länger, wenn der Geruch des eigenen Elternteils präsentiert wird“, sagt Caspers.

Frisch geschlüpft: Zebrafinken-Küken merken am Geruch, wer ihre biologi-sche Mutter ist.
Frisch geschlüpft: Zebrafinken-Küken merken am Geruch, wer ihre biologische Mutter ist. Foto: Universität Bielefeld
In einem zweiten Experiment haben die Forschenden die Bedingungen verändert, unter denen die Vögel schlüpfen. Sie legten Eier aus den Nestern der biologischen Eltern in fremde Nester. Sie warteten wieder ab, bis die Jungtiere geschlüpft waren. Kurz darauf präsentierten sie ihnen den Geruch der biologischen Mutter und der Ziehmutter. Dabei kam das zentrale Ergebnis der Studie heraus: „Die Jungtiere hatten eine klare Vorliebe für den Geruch der Mutter und betteln dort mehr“, sagt Caspers. Auf die ebenfalls präsentierten Gerüche von Vater und Ziehvater reagierten die Küken jeweils ähnlich lang – hier gab es keine Vorliebe.

Doch woran erkennt ein Küken seine Mutter, wenn es in einem fremden Nest schlüpft? „Denkbar ist, dass es mütterliche Signale im Ei gibt, die während der Embryonalentwicklung gelernt werden“, sagt Caspers. „Vielleicht überträgt die Mutter bestimmte chemische Substanzen ins Ei“. In künftigen Studien will Caspers die genauen Gründe untersuchen und den Stoffen, die dabei eine Rolle spielen, auf die Spur kommen.

Die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers erforscht, wie Verwandtengeruch entsteht.
Die Verhaltensbiologin Dr. Barbara Caspers erforscht, wie Verwandtengeruch entsteht. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Barbara Caspers forscht seit 2014 als Freigeist-Fellow der Volkswagen-Stiftung. Das Stipendium ist mit 975.000 Euro dotiert. Der Freigeist-Fellowship richtet sich an „exzellente Postdocs, die risikobehaftete, unkonventionelle Forschung“ in Deutschland betreiben und ist auf fünf Jahre angelegt. Die Biologin arbeitet als Postdoc im Arbeitsbereich Verhaltensforschung der Universität Bielefeld. Caspers bisheriger wissenschaftliches Verdienst ist es, zu zeigen, dass Singvögel, etwa Zebrafinken und Blaumeisen, überhaupt einen Geruchssinn haben und ihn nutzen, um Verwandte zu erkennen.

Originalveröffentlichung:
Barbara A. Caspers, Julie Hagelin, Madeleine Paul, Sandra Bock, Sandra Willeke, E. Tobias Krause: Zebra Finch chicks recognise parental scent, and retain chemosensory knowledge of their genetic mother, even after egg cross-fostering. Scientific Reports, http://dx.doi.org/10.1038/s41598-017-13110-y, veröffentlicht am 9. Oktober 2017

Weitere Informationen:

•    „Studie zu Blaumeisen: Erst riechen, dann betteln“ (Pressemitteilung vom 12.05.2017): http://bit.ly/2sSbXya
•    „Singvögel: Erkennen des Nestgeruchs ist Lernsache“ (Pressemitteilung vom 03.06.2013): http://bit.ly/2yXS6xF

Kontakt:

Dr. Barbara Caspers, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie, Verhaltensforschung
Telefon: 0521 – 106 2825
E-Mail: barbara.caspers@uni-bielefeld.de

Vortragsreihe „Linie 4“ bringt Forschung in die Stadt (Nr. 140/2017)

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Nachwuchswissenschaftler mit Vorträgen in der Volkshochschule Bielefeld

Acht Doktorandinnen und Doktoranden der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) machen sich mit ihren Promotionsthemen auf den Weg in die Innenstadt. Ihr Ziel: die Volkshochschule Bielefeld. Ihre Motivation: sich mit allen an Wissenschaft interessierten Menschen über ihre Forschungsthemen austauschen. Linie 4 heißt dieses Format. Am Dienstag, 17. Oktober, startet die neue Auflage der insgesamt achtteiligen Reihe. 

Einige der vortragenden Doktorandinnen und Doktoranden bei „Linie 4“: Kerstin Schulte, Marius Meinhof, Cleovi Mosuela, Theresa Hornischer, Justus Heck, Carla Thiele (v.l.)
Einige der vortragenden Doktorandinnen und Doktoranden bei „Linie 4“: Kerstin Schulte, Marcus Carrier, Cleovi Mosuela, Theresa Hornischer, Justus Heck, Carla Thiele (v.l.)
Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler präsentieren ihre Forschungsprojekte aus der Geschichte und den Sozialwissenschaften – immer mit besonderem Fokus auf allgemeine Verständlichkeit und bereit zur Diskussion. Es ist die mittlerweile dritte Auflage von Linie 4. Die Einzelveranstaltungen finden in der Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Raum 240, jeweils ab 18 Uhr statt. Der Eintritt ist immer frei.

Die Termine im Überblick:
•    17. Oktober: Konsum und nationale Modernisierung in China
Der Soziologe Marius Meinhof thematisiert, wie Konsumpraktiken und -möglichkeiten zum Zwecke einer Modernisierung Chinas eingesetzt werden. Nicht reines Wirtschaftswachstum steht im Zentrum des Interesses, sondern wie staatliche Planerinnen und Planer durch einen „gesunden“ Konsum eine „umfassende Entwicklung“ der Menschen anregen möchten.

•    7. November: Frauen gegen ihr Vaterland Frankreich (1918–1939)
Das Thema der Historikerin Theresa Hornischer: in Vergessenheit geratene intellektuelle Frauen, die in den 1920er und 1930er Jahren in Frankreich immer wieder in Presse und Öffentlichkeit auftauchten - als Feministinnen, Journalistinnen oder Reiseschriftstellerinnen.

•    21. November: Verfolgung und Neuanfang: Jesidische Frauen in Deutschland
Im Vortrag der Soziologin Carla Thiele geht es um Lebenswirklichkeiten geflüchteter jesidischer Frauen in Deutschland. Wie schaffen sie es, ihr altes Leben, Fluchterfahrungen und neue Herausforderungen in Einklang zu bringen?

•    5. Dezember: Chemie vor Gericht – Giftmorde im 19. Jahrhundert

Marcus Carrier (Geschichtswissenschaftler) skizziert den Aufstieg der Naturwissenschaften im 19. Jahrhunderts anhand von naturwissenschaftlichen Experten, die als Sachverständige vermehrt Einzug in den Gerichtssaal erhielten und so etwa Giftmörderinnen und Giftmörder überführten.

•    19. Dezember: Lagergeschichten aus der Senne: Nazis hinter Stacheldraht
In den Lagern Staumühle und Stukenbrock in der Senne wurden nach dem zweiten Weltkrieg Nationalsozialisten inhaftiert. Die Historikerin Kerstin Schulte hat ihre autobiografischen Werke untersucht. Sie zeigt einen Einblick in die Parallelwelt der Lager.

•    16. Januar: Who cares? Filipino nurses in Germany (Vortrag in englischer Sprache)
Die Soziologin Cleovi Mosuela widmet sich in ihrem Vortrag philippinischen Pflegekräften in Deutschland. Was hat sie dazu bewogen nach Deutschland zu kommen? Oder hat Deutschland sie angesichts des aktuellen demografischen Wandels und des Arbeitskräftemangels angeworben?

•    30. Januar: Brot oder Bratwurst? Der Alltag im mittelalterlichen Gefängnis
Der Vortrag der Historikerin Sabrina Timmer geht der Frage nach, welche Bedeutung und Funktion die Gefängnisstrafe im Mittelalter hatte. Wie sahen die Lebensbedingungen der Insassen aus? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen konnte eine Inhaftierung nach sich ziehen?

•    13. Februar: Die Angst des Schiris vor dem Elfmeter

Der Soziologe Justus Heck rückt Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Fokus seiner Forschung. Ihm geht es um die Frage, welchen Unterschied es für das Fußballspiel macht, wenn die Entscheidungskompetenz beim Schiedsrichter liegt. Als Vergleich zieht er die berüchtigte „Wilde Liga“ heran, die ohne Unparteiische auskommt.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/bghs/Public_Science/Linie_4

Kontakt:
Theresa Hornischer, Universität Bielefeld
Doktorandin der BGHS
Telefon: 0521 106-6514
E-Mail: thornischer@uni-bielefeld.de 

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