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Schülerakademie zur Synthetischen Biologie (Nr. 102/2017)

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20 leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus OWL forschen am CeBiTec

Mit den modernen Techniken der Molekulargenetik können maßgeschneiderte Organismen im Labor erzeugt werden. Insbesondere die gentechnische Methode CRISPR/CAS hat das Potenzial, Organismen mit bisher unerreichter Präzision und Schnelligkeit zu konstruieren. Bei der 6. CeBiTec-Schülerakademie „Synthetische Biologie/Biotechnologie“ machen sich 20 hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus Schulen des Regierungsbezirks Ostwestfalen-Lippe mit diesem neuen Forschungsgebiet und seinen Auswirkungen auf die Biotechnologie vertraut. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet die Schülerakademie vom 24. bis zum 28. Juli.


Im Schülerlabor des CeBiTec: Nicole Rjasanow, Privates Liebfrauengynasium Büren, Christina Eisner, Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium Detmold, Priska Hölscher, Widukind Gymnasi-um Enger, und dahinter Prof. Dr. Andreas Schlüter, Vorstandsmitglied der Osthushenrich-Stiftung, Gertrud Pannek, Leitung des Dezernats 4.3 Gymnasien der Bezirksregierung Det-mold und Prof. Dr. Alfred Pühler, CeBiTec (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Im Schülerlabor des CeBiTec: Nicole Rjasanow, Privates Liebfrauengynasium Büren, Christina Eisner, Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium Detmold, Priska Hölscher, Widukind Gymnasi-um Enger, und dahinter Prof. Dr. Andreas Schlüter, Vorstandsmitglied der Osthushenrich-Stiftung, Gertrud Pannek, Leitung des Dezernats 4.3 Gymnasien der Bezirksregierung Det-mold und Prof. Dr. Alfred Pühler, CeBiTec (v.l.). Foto: Universität Bielefeld

Der einwöchige Kurs gliedert sich in einen Theorie- und einen Praxisteil. Der Theorieteil befasst sich anhand ausgewählter Beispiele mit Bio-basierten Prozessen in der industriellen Produktion, in den Agrarwissenschaften und in der Medizin. Die Themen präsentieren Professorinnen und Professoren der Fakultät für Biologie und der Technischen Fakultät in schülergerechten Vorträgen. Darüber hinaus unterrichten sie die 16- bis 18-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der aktuellen und revolutionären gentechnischen Methode CRISPR/CAS.

Im experimentellen Teil der Schülerakademie steht zunächst der Umgang mit der Erbinfor-mation im Mittelpunkt, wie der Gewinnung und Weiterverarbeitung der Desoxyribonukleinsäure (englisch DNA), deren Vervielfältigung mit Hilfe der PCR-Methode, der Bestimmung der DNA-Sequenz  sowie deren bioinformatische Weiterverarbeitung. Ebenso führen die jungen Forscherinnen und Forscher ein Experiment zur Protein-Analytik durch. Hierbei werden einzelne isolierte Proteine aus Bakterien mittels eines hochkomplexen apparativen Verfahrens identifiziert. Ein Experiment auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie wird schließlich von studentischen Mitgliedern des Bielefelder iGEM (international Genetically Engineered Machines competition)-Teams beigesteuert.

Die Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander sowie mit Studierenden, Promovierenden und Lehrenden der Universität Bielefeld ist ebenfalls ein zentrales Ziel der Schülerakademie. Hierzu werden die Doktorandinnen und Doktoranden der Graduierten-schule „CLIB - Cluster Industrielle Biotechnologie“ und die studentischen Mitglieder des Bielefelder iGEM-Teams an den Abendprogrammen mitwirken. Der Besuch von Laboren des Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) NRW in Bad Oeynhausen rundet das Programm ab.

Aus insgesamt 27 hochqualifizierten Bewerbungen haben die Organisatoren die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Kriterien für die Auswahl waren die Qualität der Noten, der Inhalt des Motivationsschreibens sowie die Güte des Empfehlungsschreibens der Fachlehrerinnen und -lehrer. Der Notendurchschnitt von acht der 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über alle in den Zeugnissen aufgeführten Fächer ergab eine Eins.

Die zweite dreijährige Förderrunde für das Angebot der  CeBiTec-Schülerakademie endet mit dieser Veranstaltung. Allerdings hat die Osthushenrich-Stiftung im Juni 2017 einen Anschlus-santrag des CeBiTec bewilligt, der sich erneut über einen dreijährigen Förderzeitraum von 2018 bis 2020 erstreckt. Die Schülerakademie erhält in der neuen Förderrunde ein neues Format, indem es den Begriff  der Bürgerwissenschaften (englisch Citizen Science) thematisiert. Hierbei handelt es sich um die Anleitung von Nichtwissenschaftlerinnen und Nichtwissenschaftlern, das heißt auch Schülerinnen und Schülern, zu experimentellen Arbeiten und der begleiteten Auswertung der erarbeiteten Daten durch ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.  Die Schülerinnen und Schüler werden ab 2018 im Kurs somit keine Demonstrationsexperimente mehr bearbeiten, sondern sie betreten mit ihren Arbeiten wissenschaftliches Neuland. Von besonderem Interesse ist hierbei, dass ein Schwerpunkt der experimentellen Arbeiten die Analyse nützlicher mikrobieller Hautbewohner bildet.

Die CeBiTec-Schülerakademie „Synthetische Biologie/Biotechnologie“ ist eine gemeinsame Veranstaltung des CeBiTec, der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh sowie der Bezirksregie-rung Detmold. Die  Osthushenrich-Stiftung stellt die finanziellen Mittel für die Durchführung der Sommerakademie zur Verfügung, während die Bezirksregierung Detmold den Kontakt zu den Schulen in Ostwestfalen-Lippe vermittelt.  

Die Teilnehmenden kommen von folgenden Schulen: Gymnasium St. Xaver Bad Driburg, Rudolph-Brandes-Gymnasium Bad Salzuflen, Brackweder Gymnasium Bielefeld, Marien-schule der Ursulinen Bielefeld, Privates Liebfrauengynasium Büren, Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium Detmold, Stadtgymnasium Detmold,  Widukind Gymnasium Enger, Friedrichs-Gymnasium Herford, Pelizaeus-Gymnasium Paderborn, Gymnasium Petershagen, Gymnasium Porta Westfalica, Gymnasium der Stadt Rahden, CJD Christophorusschule Versmold.

Weitere Informationen im Internet:
www.cebitec.uni-bielefeld.de

Kontakt:
Professor Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Professor Dr. Walter Arnold, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Telefon: 0521 106-18750 oder -3475
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de;  warnold@cebitec.uni-bielefeld.de




Gemeinsame Stellungnahmen von Senat und Hochschulrat der Universität Bielefeld an die Landesregierung (Nr. 103/2017)

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Zur Grundfinanzierung der Hochschulen und zur Medizinischen Fakultät

Senat und Hochschulrat der Universität Bielefeld haben sich jetzt in zwei gemeinsamen Stellungnahmen an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen gewandt. In einer gemeinsamen Sitzung hatten beide Gremien die Inhalte des Koalitionsvertrags der neuen Landesregierung zur Kenntnis genommen und ihre Bedeutung für die Universität Bielefeld erörtert
.

Gemeinsame Stellungnahme von Senat und Hochschulrat
zur Grundfinanzierung


Hochschulrat und Senat begrüßen, dass die neue Landesregierung die Grundfinanzierung der Hochschulen dauerhaft erhöhen will. Eine Entwicklung wie in der Vergangenheit, bei der ein immer größerer Anteil der Hochschuletats über temporäre Sonderprogramme finanziert wird, erzeugt Planungsunsicherheit und schadet auf diese Weise Forschung und Lehre.

Die Verstetigung der Ko-Finanzierung des Hochschulpaktes und das Eintreten für die Verste-tigung der Hochschulpaktmittel seitens des Bundes sind wichtige Schritte. Weitere Schritte sind notwendig, um eine deutliche Verbesserung der Betreuungsrelation zu erreichen und die Universitäten in NRW als interessante Arbeitgeber für Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler von Weltrang zu etablieren. Zum einen sollten die Qualitätsverbesserungsmittel an den tatsächlichen Studierendenzahlen ausgerichtet werden. Zum anderen ist es wichtig, dass die Grundfinanzierung die Konkurrenzfähigkeit der Universitäten beim Wettbewerb um Drittmittel (DFG, BMBF u.a.) stärkt.

Hochschulrat und Senat der Universität Bielefeld fordern die neue Landesregierung auf, mit einer auskömmlichen Grundfinanzierung die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass an den Universitäten in NRW auf international hohem Niveau geforscht, gelehrt und gelernt werden kann.
 
Gemeinsame Stellungnahme von Senat und Hochschulrat zur
Einrichtung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld


Senat und Hochschulrat der Universität Bielefeld begrüßen die Entscheidung der neuen Koa-lition, an der Universität Bielefeld eine Medizinische Fakultät neu einzurichten.

Wir sehen darin eine wichtige Entwicklungschance für die Universität und die Region. Wir sind überzeugt, dass die Universität einen wichtigen Innovationsbeitrag für die medizinische Ausbildung leisten wird und erwarten, dass in der konkreten Umsetzungsplanung diese Chance auch zur weiteren Profilbildung genutzt wird.

Wir erwarten, dass insbesondere durch die Finanzierung seitens des Landes sichergestellt wird, dass für die bestehenden Fakultäten keine Nachteile entstehen.

Weitere Informationen zum Senat der Universität Bielefeld:
http://uni-bielefeld.de/Universitaet/Ueberblick/Organisation/Senat/index.html

Weitere Informationen zum Hochschulrat der Universität Bielefeld:
http://uni-bielefeld.de/Universitaet/Ueberblick/Organisation/Hochschulrat/index.html

Kontakt:
Dr. Annette Fugmann-Heesing, Vorsitzende des Hochschulrats
Prof. Dr. Moritz Kaßmann, Vorsitzender des Senats
c/o Pressestelle der Universität Bielefeld
E-Mail: pressestelle@uni-bielefeld.de,
Telefon: 0521/106 4170

 

Prof. Dr. Moritz Kaßmann ist Vorsitzender des Senats der Universität Bielefeld.
Prof. Dr. Moritz Kaßmann ist Vorsitzender des Senats der Universität Bielefeld.
Dr. Annette Fugmann-Heesing ist Vorsit-zende des Hochschulrats der Universität Bielefeld
Dr. Annette Fugmann-Heesing ist Vorsit-zende des Hochschulrats der Universität Bielefeld

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr. 104/2017)

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Von Mathematik bis Kunstgeschichte

Vier Professoren und zwei Professorinnen haben im Sommersemester 2017 an der Universität Bielefeld ihre Lehr- und Forschungsarbeit aufgenommen. Zudem wurden ein Informatikexperte zum Honorarprofessor und ein Wissenschaftler für Osteuropäische Geschichte zum außerplanmäßigen Professor ernannt.


Prof. Dr. Lars Diening
Prof. Dr. Lars Diening

Professor Dr. Lars Diening ist seit April Professor für Mathematik, insbesondere Numerische Analysis, an der Universität Bielefeld. In seinem Forschungsschwerpunkt geht es darum, physikalische Prozesse mithilfe von Computerprogrammen zu simulieren. Der Schwerpunkt der Numerischen Analysis besteht nun darin zuverlässige und effiziente Algorithmen zu entwickeln, die eine Simulation am Computer ermöglichen. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist der Bereich adaptiver Verfahren. Diese erlauben durch eine automatische Erhöhung der Ortsauflösung die Genauigkeit der Vorhersagen zu steuern. Lars Diening hat Mathematik an der Universität Münster studiert. Er war an der Michigan State University in Lansing (USA), den Universitäten Bonn, Freiburg und München tätig. In Freiburg promovierte (2002) und habilitierte (2007) der Mathematiker. Zuletzt war Lars Diening Professor an der Universität Osnabrück.



Prof. Dr. Frank Grüner
Prof. Dr. Frank Grüner

Professor Dr. Frank Grüner arbeitet seit April an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Bereich der Osteuropäischen Geschichte. Sein aktuelles Forschungsinteresse gilt vor allem der Geschichte von kulturellen Austauschprozessen und Verflechtungen zwischen Europa, Russland und Asien. Frank Grüner hat Geschichte und Slavische Literaturwissenschaft in Heidelberg, Sankt Petersburg (Russland) und Moskau (Russland) studiert und absolvierte darüber hinaus ein Gaststudium in Jüdischen Studien an der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg. An der Universität Heidelberg war Grüner wissenschaftlicher Mitarbeiter, promovierte dort 2005 und war Projektleiter am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“. Dort leitete er von 2008 bis 2012 eine Nachwuchsforschergruppe, die sich mit transkulturellen Dynamiken im städtischen Raum am Beispiel von Harbin in der Mandschurei (1898-1949) befasste, und im Anschluss gemeinsam mit einer Medizinhistorikerin ein interdisziplinäres Projekt zur Geschichte der Melancholie seit 1850.

Prof. Dr. Helga Lutz
Prof. Dr. Helga Lutz
Professorin Dr. Helga Lutz ist im Juni zur Professorin für Bild- und Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart ernannt worden. Im Zentrum ihrer Forschung und Lehre steht eine materialbezogene, medienwissenschaftlich informierte Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst; vor allem installative Arbeiten und Positionen der Fotografie. Weitere Schwerpunkte sind altniederländische und deutsche Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts, Kunst und Agency sowie Kunst- und Kulturgeschichte des Faltens und Klappens. Helga Lutz hat Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft in Heidelberg und Berlin studiert und promovierte 1999 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie forschte an der University of California in Berkeley (USA) und war von 2009 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt. Seit 2012 leitet sie ein Teilprojekt der DFG-Forschergruppe „Medien und Mimesis“ (Bauhaus-Universität Weimar). Zuletzt hat sie an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle und der Universität Oldenburg die Professur für Kunstgeschichte vertreten. Im kommenden Wintersemester startet sie an der Universität Bielefeld den neuen Bachelorstudiengang Bild- und Kunstgeschichte.


Prof. Dr. Carlos Spoerhase
Prof. Dr. Carlos Spoerhase
Professor Dr. Carlos Spoerhase ist seit Mai als Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literaturgeschichte vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Methodenlehre der Literaturwissenschaft sowie Wissenschaftsgeschichte der historischen Textwissenschaften. Carlos Spoerhase hat Deutsche Literatur, Philosophie sowie Politische Theorie und Ideengeschichte studiert und an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert (2006) und habilitiert (2016). Er war als Gastwissenschaftler am King's College London (Großbritannien) und an der University of Pennsylvania, Philadelphia (USA) tätig. Von 2011 bis 2014 leitete er das DFG-Netzwerk „Gelehrte Polemik“ an der Humboldt-Universität Berlin und der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuletzt war er Professor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.



Prof. Dr. Michaela Rehm
Prof. Dr. Michaela Rehm
Professorin Dr. Michaela Rehm hat den Ruf auf die Professur für die Geschichte der Philosophie und Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld angenommen. Ihre Arbeitsgebiete sind Ethik und Politische Philosophie, Rechtsphilosophie sowie Religionsphilosophie. Sie forscht zu Moralischem und Politischen Kontraktualismus (Lehre vom Gesellschaftsvertrag), Naturrecht und zu dem Verhältnis von Moral und Recht. Michaela Rehm studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde dort 2003 promoviert. Die Habilitation erfolgte 2016 in Bielefeld. Sie hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin in München und Göttingen gearbeitet und war Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg in Erfurt. Seit 2008 war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld.





Juniorprofessor Dr.-Ing. Alexander Grünberger
Juniorprofessor Dr.-Ing. Alexander Grünberger
Juniorprofessor Dr.-Ing. Alexander Grünberger arbeitet seit April im Bereich Biotechnologie an der Technischen Fakultät der Universität. Er leitet die Arbeitsgruppe „Multiscale Bioengineering“ und ist gleichzeitig mit dem Forschungs¬zentrum Jülich assoziiert. Ziel seiner Forschungsvorhaben ist die Entwicklung und Anwendung von miniaturisierten Bioreaktoren in der Größe einzelner Zellen um molekularbiologische Prozesse im Detail untersuchen und verstehen zu können. Alexander Grünberger hat Bioingenieurwesen an der Universität Karlsruhe studiert. Er war zu Forschungsaufenthalten an der University of Queensland (Australien) und der University of Delaware (USA) und promovierte im Bereich mikrofluidische Einzelzelluntersuchungen am Forschungszentrum Jülich/Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.



PD Dr. Lutz Häfner
PD Dr. Lutz Häfner
Privatdozent Dr. Lutz Karl Häfner ist im Frühjahr zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte ernannt worden. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Russische Geschichte des 18. bis 20. Jahrhundert, die Geschichte der Russischen Revolutionen 1905, 1917 unter besonderer Berücksichtigung der politischen Gewalt, des Terrorismus und der Parteien sowie die Geschichte des Weinbaus. Die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor (apl-Professor) kann von Universitäten an Personen verliehen werden, die die Einstellungsvoraussetzungen für Professoren erfüllen und in Forschung und Lehre hervorragende Leistungen erbringen.





Dr. Heiko Wersing
Dr. Heiko Wersing
Dr. Heiko Wersing ist Anfang Juli zum Honorarprofessor der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld ernannt worden. Der Informatiker ist Experte für künstliche neuronale Netze und forscht als leitender Wissenschaftler am Honda Research Institute Europe (HRI) in Offenbach, einem strategischen Partner des Exzellenzclusters CITEC. Heiko Wersing schloss 1998 sein Physikstudium an der Universität Bielefeld ab. Im Jahr 2000 promovierte er an der Universität Bielefeld. In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit künstlichen neuronalen Netzen, die die menschliche Art zu denken nachahmen.

DAAD-Preis geht an Kiara Fiorella Abad Bruzzo aus Peru (Nr. 105/2017)

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Hervorragende Studienleistungen und soziales Engagement

Die Universität Bielefeld hat Kiara Fiorella Abad Bruzzo mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ausgezeichnet. Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität der Universität Bielefeld, übergab gestern Abend (25.07.2017 ) den mit 1.000 Euro dotierten Preis, der aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert wird. Mit ihm werden internationale Studierende, die sich durch besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes soziales, kulturelles oder politisches Engagement hervorgetan haben, ausgezeichnet.


Laudatorin Dr. Annett Jorschick, Preisträgerin Kiara Fiorella Abad Bruzzo und Prorektorin Prof. Dr. Angelika Epple (v.l.) bei der Preisverleihung des DAAD- Preises. Foto: Universität Bielefeld
Laudatorin Dr. Annett Jorschick, Preisträgerin Kiara Fiorella Abad Bruzzo und Prorektorin Prof. Dr. Angelika Epple (v.l.) bei der Preisverleihung des DAAD- Preises. Foto: Universität Bielefeld
Kiara Fiorella Abad Bruzzo stammt aus Peru und studiert im Master Linguistik (Profil Computerlinguistik). Zuvor hat sie in Bielefeld ihren Bachelor in Linguistik und romanischen Kulturen gemacht. Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen im Bereich der Psycholinguistik, wo sie auch als Hilfskraft tätig ist. Aktuell absolviert sie ein freiwilliges Forschungspraktikum am Exzellenzcluster CITEC zur Mensch-Maschine-Interaktion. Neben dem Studium engagiert sich Kiara Fiorella Abad Bruzzo im Cineclub Latino. Hier kümmert sie sich um Filmauswahl, macht die Öffentlichkeitsarbeit und moderiert und organisiert die Filmabende. Sie ist Mitglied im Internationalen Studierenden Rat (ISR), der die Interessen der internationalen Studierenden an der Universität vertritt. Außerhalb der Universität arbeitet die Studentin in der peruanischen Gemeinschaft mit und organisiert Feste und Veranstaltungen.

Dr. Annett Jorschick von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft lobte in ihrer Laudatio die Preisträgerin als sehr gute, interessierte und motivierte Studentin. Sie überzeuge sowohl mit ihren akademischen Leistungen an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft als auch durch ihr vielfältiges Engagement. Die sprachlich hochbegabte Studentin meistere immer wieder viele, auch komplexe, Aufgaben. Sie sei eine perfekte Botschafterin über Sprachen und Kulturen hinweg.

„Sehr gute Studienleistungen und noch zusätzlich ein sozial-kulturelles Engagement, wie bei Kiara Fiorella Abad Bruzzo, verdienen eine besondere Anerkennung“, würdigte Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität, ihre Leistungen im Studium und den Einsatz für die internationalen Studierenden.

Blattkäfer: Schon winzige Pestizid-Dosis beeinträchtigt Fortpflanzung (Nr. 106/2017)

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Biologen der Universität Bielefeld weisen Folgen von Chemikalien nach

Die Zahl der Insekten in Deutschland geht stark zurück – allein in Nordrhein-Westfalen innerhalb eines Vierteljahrhunderts um drei Viertel. Welche Rolle Pestizide dabei spielen und wie schon geringe Spuren Käfer langfristig schädigen, zeigen Biologinnen und Biologen der Universität Bielefeld in einer neuen Studie. Ein Ergebnis: Blattkäfer legen etwa 35 Prozent weniger Eier, wenn sie mit einem häufig eingesetzten Pestizid – einem Pyrethroid – in Berührung kommen. Auch zeigten die Forschenden, dass weibliche Nachkommen durch das Gift Missbildungen entwickeln. Die Biologen präsentieren ihre Studie in dem Fachmagazin „Environmental Pollution“.

Die Bielefelder Biologen zeigen in ihrer neuen Studie, dass Blattkäfer weniger Nachkommen produzieren, auch wenn sie nur mit Spuren von Pestiziden in Berührung kommen. Die Bilder zeigen eine Blattkäfer-Larve und das ausgewachsene Insekt. Foto: Universität Bielefeld
Die Bielefelder Biologen zeigen in ihrer neuen Studie, dass Blattkäfer weniger Nachkommen produzieren, auch wenn sie nur mit Spuren von Pestiziden in Berührung kommen. Die Bilder zeigen eine Blattkäfer-Larve und das ausgewachsene Insekt. Foto: Universität Bielefeld

Laut Bundesumweltministerium ist der Insekten-Bestand in Teilen Deutschlands seit 1982 um bis zu 80 Prozent gesunken. Für Nordrhein-Westfalen hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) einen Rückgang von 75 Prozent für die Jahre zwischen 1989 und 2013 angegeben.

„Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen“, sagt Professorin Dr. Caroline Müller, die den Lehrstuhl Chemische Ökologie leitet. Ein Problem: „Bislang war weitgehend unklar, wie sich die Pestizide auf Insekten außerhalb der bewirtschafteten Äcker auswirken. Welche Folgen haben die Mittel für die Tiere, die zufällig Spuren der Pestizide ausgesetzt sind?“, fragt die Ökologin. Wenn die Chemikalien versprüht werden, gelangen sie auch auf benachbarte Flächen und benetzen angrenzende Sträucher und Bäume. „Mitunter trägt der Wind sie auch auf ökologisch bewirtschaftete Äcker, die eigentlich ohne Giftstoffe auskommen sollen“, sagt Caroline Müller.

Die neue Studie zeigt, dass Pestizide die Kommunikation zwischen Insekten stören können. Meerrettichblattkäfer (Phaedon cochleariae Fabricius) verlassen sich bei der Wahl ihrer Fortpflanzungspartner auf chemische Reize. So erkennen sie mögliche Paarungspartner. Auf dem Panzer der Käfer befinden sich Kohlenwasserstoffgemische – eine Art Duftnote, die auch als Erkennungszeichen dient.

„Wir konnten erstmals zeigen, dass sich diese chemische Signatur auf der Körperoberfläche durch den Kontakt mit dem Pestizid verändert“, sagt Dr. Thorben Müller, Hauptautor der Studie. „Die Folge ist, dass Käfer für die Fortpflanzung geeignete Paarungspartner möglicherweise nicht erkennen. Allein dadurch kann schon die Zahl der Nachkommen sinken.“

Dr. Thorben Müller erforscht, wie sich Pestizide auf Blattkäfer auswirken. Der Nachwuchsfonds der Universität Bielefeld hat diese Forschungsarbeit gefördert. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Thorben Müller erforscht, wie sich Pestizide auf Blattkäfer auswirken. Der Nachwuchsfonds der Universität Bielefeld hat diese Forschungsarbeit gefördert. Foto: Universität Bielefeld
Hinzu kommt, dass ein Pestizid-Kontakt der Eltern negative Auswirkungen auf die folgende Käfergeneration hat – auch wenn diese selbst nicht direkt mit dem Mittel in Berührung kommt. „Nachkommen von Käfern, die pestizidbelastete Blätter gefressen haben, entwickeln sich langsamer als Nachwuchs von Tieren, die unbehandelte Blätter als Futter hatten“, sagt Thorben Müller. Doch nicht nur die Entwicklung der Nachkommen verzögert sich: „Weibliche Blattkäfer, deren Eltern mit der Chemikalie in Kontakt kamen, bilden unterschiedlich lange Antennen aus. Diese Missbildung kann die Wahl des Partners und des Eiablageplatzes beeinträchtigen.“

Die Ergebnisse der Forschung lassen sich auch auf andere Insekten beziehen. „Bienen und Wespen kommunizieren ähnlich wie die Käfer über chemische Botenstoffe“, sagt Professorin Dr. Caroline Müller. „Kommen sie zufällig mit einem Pestizid in Kontakt, könnte das ihre Partnerwahl ebenfalls beeinflussen und zu einem Rückgang der Nachkommen führen.“ Als Konsequenz aus dem aktuellen Befund legt sie nahe: „Pflanzenschutzmittel sollten erst dann zugelassen werden, wenn feststeht, dass sie der Entwicklung und Fortpflanzung von Nicht-Zielorganismen langfristig nicht schaden.“

Originalveröffentlichung:
Thorben Müller, Alexander Prosche, Caroline Müller: Sublethal insecticide exposure affects reproduction, chemical phenotype as well as offspring development and antennae symmetry of a leaf beetle. Environmental Pollution. https://doi.org/10.1016/j.envpol.2017.07.018, erschienen am 16. Juli 2017.

Weitere Informationen:
Lehrstuhl für Chemische Ökologie: https://www.uni-bielefeld.de/biologie/ChemOekologie

Kontakt:
Dr. Thorben Müller, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-67317
E-Mail: thorben.mueller@uni-bielefeld.de

 

Mit einem Flow-Reaktor umweltschonend Wirkstoffe erzeugen (Nr. 107/2017)

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Chemiker der Universität Bielefeld arbeiten an neuer Produktionsmethode

Noch geht die Chemie-Industrie meist sehr aufwendig vor, um Wirkstoffe für Medikamente und andere komplexe Substanzen herzustellen. Oft muss jedes Zwischenprodukt getrennt voneinander in großen Reaktorkesseln erzeugt werden. Chemikerinnen und Chemiker der Universität Bielefeld arbeiten zusammen mit internationalen Projektpartnern an einer Alternative: der Flow-Methode. Sie kombiniert die Herstellungsstufen und läuft beispielsweise in Mikroreaktoren ab, so dass sich die gewünschte Substanz ohne Unterbrechungen produzieren lässt. Das Forschungsprogramm der Europäischen Union fördert das Projekt „ONE-FLOW“ mit insgesamt vier Millionen Euro. Jetzt konnte die Universität Bielefeld einen Wissenschaftler der renommierten Keio University (Japan) für das Projekt gewinnen. Dr. Yasunobu Yamashita nimmt am kommenden Dienstag (01.08.2017) seine Arbeit in dem Projekt auf.


Prof. Dr. Harald Gröger arbeitet in „ONE-FLOW“ an einem Herstellungsverfahren für chemische Substanzen durch Kombination von Bio- und Chemokatalyse in Flow-Reaktoren. Die chemi-schen Reaktionen werden zum Beispiel in Kassetten mit Strömungsrohren (Bild) durchgeführt.
Prof. Dr. Harald Gröger arbeitet in „ONE-FLOW“ an einem Herstellungsverfahren für chemische Substanzen durch Kombination von Bio- und Chemokatalyse in Flow-Reaktoren. Die chemischen Reaktionen werden zum Beispiel in Kassetten mit Strömungsrohren (Bild) durchgeführt. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Harald Gröger vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) und Lehrstuhl für Organi-sche Chemie I der Universität Bielefeld leitet das deutsche Teilprojekt von ONE-FLOW. Der Bielefelder Wissenschaftler gilt als Vertreter der „Grünen Chemie“, in der es um umweltschonende chemische Reaktionen geht. Die Technische Universität Eindhoven (Niederlande) koordiniert das ONE-FLOW-Gesamtprojekt mit insgesamt acht Partnern. Grögers Arbeitsgruppe kooperiert vor allem mit dem Team des Projektkoordinators Professor Dr. Volker Hessel aus Eind-hoven, einem Experten für Mikroreaktionstechnik und Flow-Chemie.

Wirtschaftlich attraktive und nachhaltige Produktion
„Die bisher übliche Reaktorkessel-Technik ist wegen ihrer vielen Produktionsschritte besonders zeitintensiv. Zusätzlich hat sie den Nachteil, dass durch die Aufarbeitung von Zwischenstufen viele Abfallstoffe entstehen. Die Technik nutzt die Ausgangsstoffe somit nicht effizient“, sagt Gröger. Nach jedem Produktionsschritt wird typischerweise das Zwischenprodukt aufge-reinigt. Dafür können erhebliche Mengen an Lösungsmittel erforderlich sein, die nach der Aufarbeitung als Abfall anfallen. „Hier lässt sich der Ressourcenbedarf reduzieren und Abfall einsparen, was die Produktion sowohl wirtschaftlich attraktiver als auch nachhaltiger macht“, sagt der Chemiker und Biotechnologe.

Für die Flow-Technik lassen sich Gröger und seine Kollegen von der Natur inspirieren. In biologischen Zellen laufen chemische Vorgänge gleichzeitig und als „Dominoreaktionen“ ab – und das fortwährend. Die Bedingungen in Zellen bleiben die ganze Zeit gleich: der Druck, die Temperatur und das Lösungsmittel (Wasser). In den Zellen sorgen Enzyme dafür, dass die Reaktionen angestoßen und abgeschlossen werden. „Wir wollen die Prinzipien der Zelle für die Produktion in Mikroreaktoren nutzen“, sagt Gröger.

Produktionsmenge lässt sich leicht erhöhen
Der Chemiker Dr. Yasunobu Yamashita von der japanischen Keio University ist neuer Mitarbei-ter in dem EU-Projekt.
Der Chemiker Dr. Yasunobu Yamashita von der japanischen Keio University ist neuer Mitarbeiter in dem EU-Projekt. Foto: privat
Vorteile des neuen Herstellungsverfahrens sieht er auch darin, dass die Herstellung der gewünschten Substanzen deutlich weniger Energie und Platz braucht als beim konventionellen Verfahren. Als Mikroreaktoren verwenden die Forscherinnen und Forscher hauptsächlich Durchfluss-Reaktoren mit „Strömungsrohren“, deren Durchmesser deutlich unter einem Millimeter liegt. „Das Besondere ist, dass wir auch im kleinen Maßstab große Stoffmengen produ-zieren können. Dadurch können wir ohne großen Aufwand im jeweilig gewünschten Maßstab Substanzen herstellen“, sagt Gröger. „Wenn wir die Menge vergrößern wollen, setzen wir einfach zusätzliche Mikroreaktoren ein. Die Probleme bei der Maßstabsvergrößerung entfallen also.“

Reaktionen steuern sich selbst dank Katalysatoren
Bis es soweit ist, müssen Harald Gröger, sein neuer Mitarbeiter Yasunobu Yamashita und ihre Kollegen noch einige Vorarbeit leisten. Damit mehrere Reaktionen in dem miniaturisierten Strömungsrohr gleichzeitig ablaufen können, dürfen diese sich nicht gegenseitig stören. „Wir entwickeln Methoden, die gewährleisten, dass jede Reaktion abgeschirmt ist“, sagt Gröger. Um Reaktionen anzustoßen, nutzen die Chemiker Katalysatoren. Diese Teilchen sind Teil der Reaktion, gehen aber am Ende wieder in ihren Ausgangszustand über, sodass sie mehrfach zum Einsatz kommen können. Yasunobu Yamashita beschäftigt sich im Projekt zum Beispiel damit, wie diese Teilchen unter den jeweiligen Reaktionsbedingungen ihre optimale Aktivität entfalten. Grögers Forschungsgruppe ist spezialisiert auf die Kombination von Bio- und Chemokatalysatoren. Biokatalysatoren finden sich als Enzyme in der Natur. Chemokatalysatoren sind künstlich entwickelt. „Mit der Kombination aus Chemo- und Biokatalyse im Flow-Reaktor wollen wir effizient pharmazeutisch relevante Produkte bei Raumtemperatur und damit nachhaltiger und gezielter erzeugen“, sagt Gröger.

Die Europäische Union fördert „ONE-FLOW“über ihr hochkompetitives Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ mit vier Millionen Euro. Davon gehen 400.000 Euro an die Universität Bielefeld. Das Projekt ist Anfang 2017 gestartet und läuft über vier Jahre. Nach der Begutachtung wurde es auf Platz zwölf von mehr als 500 Forschungsanträgen eingestuft, von denen letztlich 23 eine Förderung erhielten. Für die Forschung kooperieren die Technische Universität Eindhoven und die Universität Bielefeld mit der Technischen Universität Delft (Niederlande), der Technischen Universität Graz (Österreich), dem Centre National de la Recherche Scientifique (Frankreich), den Universitäten Cambridge und Hull (beide England) und der Firma Microinnova Engineering (Österreich).

Weitere Informationen im Internet:
•    Artikel zum EU-Projekt ONE-FLOW der Technischen Universität Eindhoven (Englisch): http://bit.ly/2pNScpE
•    Projektinformationen im Informationsdienst CORDIS: http://cordis.europa.eu/project/rcn/207478_en.html

Kontakt:
Prof. Dr. Harald Gröger, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie, Lehrstuhl für Organische Chemie I
Telefon: 0521 106-2057
E-Mail: harald.groeger@uni-bielefeld.de

Studie zu religiöser Entwicklung wird fortgesetzt (Nr. 108/2017)

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Neue Förderung für Projekt der Universitäten Bielefeld und Chattanooga
    
Mit einer neuen Förderung können religionspsychologische Teams der Universitäten Bielefeld und University of Tennessee at Chattanooga (USA) ihre Forschung zu religiöser Entwicklung im Lebenslauf von Personen ausweiten und vertiefen. Die Forschenden um Heinz Streib (Universität Bielefeld) und Ralph W. Hood (University of Tennessee, USA) können in ihrem Projekt so immer mehr Menschen über viele Jahre begleiten, also ihre Längsschnittstudie ausweiten. Die John Templeton Foundation (Pennsylvania, USA) fördert die neue Projektphase ab 2018 mit 1,25 Millionen Euro.

Prof. Dr. Heinz Streib
Prof. Dr. Heinz Streib. Foto: Universität Bielefeld.
Wie verändert sich das, woran Menschen glauben, im Verlauf des Lebens? Wie denken Menschen selbst in unterschiedlichen Lebensphasen über ihr Leben nach und über das, was für sie darin bedeutsam und sinnstiftend ist? Wie verlaufen solche Veränderungen in Deutschland – und wie im Vergleich dazu in den USA? Die Professoren Heinz Streib und Ralph W. Hood und ihre Forscherteams in Bielefeld und in den USA erforschen diese Fragen seit mehreren Jahren in verschiedenen Projekten. Seit 2014 läuft die erste Phase ihrer groß angelegten kulturvergleichenden Längsschnittuntersuchung zur religiösen Entwicklung. Die John Templeton Foundation (Pennsylvania, USA) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördern das Projekt.

Die deutsch-amerikanischen Teams um Streib und Hood - zum Bielefelder Team gehören unter anderem die Psychoanalytikerin Dr. Barbara Keller und die Linguistin Ramona Bullik - verbinden in ihrer Forschung quantitative und qualitative Methoden: in einem umfangreichen Fragebogen werden etwa zu mehreren Messzeitpunkten Dimensionen der Persönlichkeit, mystische Erfahrungen sowie psychologisches Wohlbefinden und Wachstum erhoben. Damit wird es möglich, Veränderungen direkt zu erfassen und Beobachtungen über die Zeit zu beschreiben. Gleichzeitig wird eine Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach gefragt, wie sie selbst auf ihr Leben schauen, und wie sie Veränderungen wahrnehmen.

In dem sogenannten „Faith-Development-Interview“ (dem von James Fowler entwickelten Leitfragen-Interview zu religiöser Entwicklung) wird nach der Lebensgeschichte, nach Beziehungen, Werten und Religiosität beziehungsweise Weltanschauung gefragt. Befragt werden Erwachsene aller Altersgruppen, mit unterschiedlichsten religiösen, spirituellen oder anderen, etwa atheistisch humanistischen, Orientierungen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben über 4.400 Personen in den Projekten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten den Fragebogen ausgefüllt. Etwa 800 Personen wurden zusätzlich in einem Faith-Development-Interview befragt.

Nun ist geplant, diese gewonnene Datenbasis in der neuen Projektphase um mehrere hundert Interviews und Fragebogenteilnahmen zu erweitern. Die neue Projektphase beginnt im Januar 2018 und ist auf 33 Monate angelegt. „Wir decken dann durch die große Menge der Interviews die religiösen Landschaften beider Kulturen gut ab“, erläutert Streib. Das Besondere im laufenden und neuen Projekt ist jedoch die Längsschnittuntersuchung, die auf einer erneuten Teilnahme der Interviewpartner an einem Fragebogen sowie einem Faith-Development-Interview nach mehreren Jahren beruht. „Dieser Schritt ist in der Forschung zu religiöser Entwicklung bisher einzigartig und kann die Frage beantworten, ob tatsächlich und in welcher Art und Weise religiöse Entwicklung stattfindet“, erläutert Streib und führt weiter aus: „Hochinteressant wird unter anderem sein, welche Entwicklung Menschen berichten, die sich als ‚spirituell‘ bezeichnen, und ob sich hier Unterschiede im deutsch-amerikanischen Vergleich zeigen.“ Ebenfalls spannend seien auch die Veränderungen, wie in den Interviews einschneidende Ereignisse wie Konversion und Dekonversion einige Jahre später erzählt und interpretiert werden.

Weitere Informationen zu bisherigen Studienergebnissen:
•    Website des Center for the Interdisciplinary Research on Religion (Forschungsstelle Biographische Religionsforschung): http://www.uni-bielefeld.de/theologie/forschung/religionsforschung/forschung/streib/
•    Pressemitteilung: Studie zu Spiritualität in Deutschland (10.11.2015): https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/menschen_leben_ihre_eigene_form
•    Pressemitteilung: Studie zu den Begriffen Spiritualität und Religiosität (24.02.2012): https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/eher_spirituell_als_religiös

Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Streib, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaften, Theologie und Philosophie
E-Mail: heinz.streib@uni-bielefeld.de 
Telefon: 0521 106-3377  
 

 

GENIALE: zwei Campus-Tage mit den Wissenschaftsprofis (Nr. 109/2017)

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Science Festival vom 18. bis 26. August / Campus-Tage 22. und 23. August 

Mit den Wissenschaftsprofis schlaumachen: Die Universität Bielefeld macht das mit 50 Veranstaltungen auf dem Campus und neun Veranstaltungen im Rahmen des Bielefelder Wissenschaftsfestivals GENIALE in der Stadt möglich. Kinder und Erwachsene können mit Kreuzworträtseln das ABC der Geschichte der Gesellschaft herausfinden, am CITEC ihren „Roboterführerschein“ machen und in Experimenten erfahren, wie das Gehirn den Körper wahrnimmt.

Die Uni-Halle an den Campus-Tagen der GENIALE 2014. Foto: Universität Bielefeld / R. Litera
Die Uni-Halle an den Campus-Tagen der GENIALE 2014. Foto: Universität Bielefeld / R. Litera
Universität Bielefeld und Fachhochschule Bielefeld richten gemeinsam die Campus-Tage am 22. und 23. August aus. Von der Universität Bielefeld sind rund 80 Forschende und 40 Helferinnen und Helfer beteiligt. 17 Labore öffnen für Besichtigungen.

 

In der zentralen Halle des Universitätshauptgebäudes ist beispielsweise die Mitmach-Ausstellung „Das ABC der Geschichte und Gesellschaft“ der Bielefelder Graduiertenschule in Geschichte und Soziologie (BGHS) zu finden. Von „A“ wie Antike über „F“ wie Frau zu „M“ wie Mittelalter können die Besucherinnen und Besucher Begriffe aus der Geschichtswissenschaft und den Sozialwissenschaften kennenlernen. 26 Begriffe werden mit Fotos, Zeichnungen, Filmen, Animationen, Hörproben, Objekten und Installationen erklärt. Wer alle ausgestellten Begriffe in einem Kreuzworträtsel findet und das Lösungswort herausbekommt, wird mit einem Preis belohnt.

Wie Roboter funktionieren, lernen Kinder zwischen drei und fünf Jahren am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) kennen. Im Workshop „Dein Roboterführerschein“ erfahren die Kleinen, wie Roboter ihre Umgebung wahrnehmen, was sie brauchen, um sich darin zu bewegen und wie sie mit Menschen sprechen können. Dabei können die Besucherinnen und Besucher die Roboter hautnah erleben und einem kleinen Spielzeugroboter dabei helfen, seinen Weg zu finden. Am Ende bekommen Eltern und Kinder eine Urkunde, den Roboterführerschein. 

Die Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft widmet sich in ihrer GENIALE-Aktion dem menschlichen Körper und den Fragen: Woher wissen wir, wo wir berührt werden, was zum Körper gehört? Und wie bewegen wir uns zielgenau? Bei den Mitmach-Experimenten „Der Körper im Gehirn“ erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie das Gehirn den Körper wahrnimmt und mit Veränderung und Wachstum umgeht. Außerdem können alle Interessierten einen Blick in die Labore werfen und an weiteren Versuchen teilnehmen, die für diese Forschung verwendet werden.

Auch außerhalb des Campus ist die Universität Bielefeld während der Festivalwoche vertreten, zum Beispiel bei der Eröffnungsfeier. Wie Forscher dem Bauplan des Lebens auf die Spur kamen, erklärt das Bielefelder Wissenschaftsmusical „Das Molekül” von William W. Murta. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld hat Murta und sein Ensemble bei der Entwicklung des Bühnenstücks beraten. Das Freie Sinfonieorchester Bielefeld präsentiert in Kooperation mit dem Theater Bielefeld bei der Eröffnung der GENIALE am 18. August (ab 18.30 Uhr in der Stadthalle Bielefeld) musikalische Ausschnitte aus der Produktion.

Die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie veranstaltet in Bielefelds Innenstadt die Foto-Safari „Früher war alles besser?“. Die Teilnehmenden schauen sich zu-nächst historische Fotos von zentralen Plätzen in Bielefeld an. Mit diesen Fotos machen sie sich auf den Weg zu den Orten des Geschehens und fotografieren dort die aktuelle Stadtansicht. Danach werden die Aufnahmen mit den älteren Fotos verglichen: Wo zeigen sich deutliche Unterschiede und wie entstehen im Vergleich Bewertungen?

Die GENIALE 2017 umfasst insgesamt kostenlose 185 Projekte und 500 Termine und wird vom Wissenschaftsbüro der Bielefeld Marketing GmbH gemeinsam mit Hochschulpartnern und weiteren Institutionen organisiert. Das komplette Programm der GENIALE 2017 gibt es auf www.geniale-bielefeld.de und als Programmheft in der Tourist-Information Bielefeld (Niederwall 23). Bei vielen Angeboten ist auf-grund begrenzter Kapazitäten eine Anmeldung notwendig – ganz einfach online auf der GENIALE-Homepage. Für Fragen zum Programm gibt es die GENIALE-Hotline unter 0521 513636 und die E-Mail-Adresse wissenschaftsbuero@bielefeld-marketing.de.   

Fakten zu den Campus-Tagen der Universität Bielefeld auf einen Blick:

  • Rund 80 Forschende der Universität Bielefeld sind an den Campus-Tagen beteiligt.
  • Insgesamt 59 Projekte bietet die Universität Bielefeld an – davon finden 50 Projekte mit 112 Einzelveranstaltungen auf den Campus-Tagen in der Universität und neun Projekte außerhalb der Universität statt (unter anderem Jahnplatz, Rathausplatz, Historisches Museum, Naturkundemuseum „Namu“, Kamera Bielefeld, Geniale Wissenswerkstatt).
  • 17 Labore sind an den Campus-Tagen geöffnet, zum Beispiel die Chemie- und Physiklabore sowie die Meerwasseranlage in der Universität, die Labore des CeBiTec und die von CITEC (etwa das Biomechanik- und Greiflabor sowie das Roboter-Service-Apartment)
  • Rund 40 Hilfskräfte mit 757 Hilfskraftstunden machen die Campus-Tage zur GENIALE mit möglich.

Weitere Informationen im Internet:
„Bielefeld macht schlau“ (Pressemitteilung von Bielefeld Marketing): www.bielefeld.de/de/pressedienst/detail.html?id=2017-06-07-13.12.32.156759   
Übersicht der GENIALE-Aktionen an der Universität Bielefeld: www.uni-bielefeld.de/geniale 

Im Workshop „Dein Roboterführerschein“ erleben die Besucherinnen und Besucher Roboter hautnah. Foto: Universität Bielefeld
Im Workshop „Dein Roboterführerschein“ erleben die Besucherinnen und Besucher Roboter hautnah. Foto: Universität Bielefeld

Lebensgestaltung von Jüdinnen und Juden in Deutschland eingeschränkt (Nr.110/2017)

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Studie macht Sorge vor antisemitischen Übergriffen sichtbar

Antisemitismus wirkt sich noch heute im Alltag auf das Wohlergehen und die Möglichkeiten der Lebensgestaltung von Jüdinnen und Juden in Deutschland aus. Er sei für Betroffene physisch, psychisch und sozial belastend und zeige sich in Form von Stereotypen, generellen Abwertungen gegenüber Jüdinnen, Juden und dem Judentum, offenen und subtilen Vorurteilen und medialen Bildern. Die Betroffenen verfügten deshalb über vielfältige Strategien im Umgang mit Antisemitismus. Viele sorgten sich über einen Anstieg des Antisemitismus in Deutschland. Dies sind einige Ergebnisse der Studie „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland“, durchgeführt von der Arbeitsgruppe um Professorin Dr. Julia Bernstein vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und Professor Dr. Andreas Zick, Dr. Andreas Hövermann und Silke Jensen vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld.


Die Studie entstand im Auftrag des „Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“ des Deutschen Bundestages. Der Studienbericht dokumentiert systematische Befragungen von Jüdinnen und Juden zu ihren Wahrnehmungen, Interpretationen und Bewertungen des Antisemitismus. Er ist unter
https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/de/FRA-UAS/Verwaltung/Abteilungen/KOM/Studie_juedische_Perspektiven_Bericht_April2017.pdf
einzusehen.

Andreas Zick leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Andreas Zick leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld

Die Studie setzt sich aus zwei Studienabschnitten zusammen. Das IKG hat im ersten Schritt eine quantitative Online-Befragung durchgeführt, die Jüdinnen und Juden dazu aufrief, ihre persönlichen Ängste, Wünsche und Wahrnehmungen zu dokumentieren; insgesamt nahmen 553 Personen teil. Die Arbeitsgruppe um die Soziologin Bernstein hat im zweiten Schritt eine Interviewstudie durchgeführt. Hier wurden biografische Einzelberichte von 31 Interviewpartnerinnen und -partnern neben Expertenberichten und einem Tagebuch fallspezifisch ausgewertet, um die Rolle von familiären Erzählungen und Narrativen, Traumata sowie Migrations- und Integrationserfahrungen in der jeweiligen Biografie erkennen zu können.

Ergebnisse der Online-Befragung
Die Online-Befragung ist in Teilen an die Studie der Fundamental Rights Agency (Agentur der Europäischen Union für Grundrechte) des Jahres 2013 angelehnt, allerdings erweitert und aktualisiert um die Analyse von Beurteilungen und Wirkungen von Antisemitismus. Drei Viertel der Befragten nehmen Antisemitismus als großes Problem in Deutschland wahr und schätzen die Entwicklung des Antisemitismus für die vergangenen und die folgenden fünf Jahre in Deutschland sehr pessimistisch ein. Von den Teilnehmenden haben in den letzten 12 Monaten 62 Prozent Antisemitismus in Form von versteckten Andeutungen erlebt, 29 Prozent verbale Beleidigungen/Belästigungen und 3 Prozent körperliche Angriffe. Die Sorge vor Andeutungen und verbalen Angriffen sei bei rund der Hälfte der Befragten vorhanden, 37 Prozent fürchteten sich zudem vor körperlichen Angriffen. Zum persönlichen Schutz werde die jüdische Identität, etwa durch erkennbare Symbole, selten im öffentlichen Leben oder im Internet gezeigt; Nichtbeachtung des Antisemitismus sei Teil der Bewältigungsstrategie. Täterinnen und Täter werden in unterschiedlichen politischen Milieus und Kulturkreisen vermutet.

Ergebnisse der qualitativen Befragung
In der qualitativen Befragung, die Bernstein gemeinsam mit Nathalie Perl und Inna Ramm durchgeführt hat, zeigen sich ähnliche und überschneidende Ergebnisse wie in der Online-Umfrage. „Viele der befragten Jüdinnen und Juden fühlen sich in unserer Gesellschaft verunsichert, denn Diskriminierung findet in vielen Lebenslagen statt, sei es in der Schule, dem Job oder bei Behördengängen“, berichtet Bernstein. Im Schulsystem, so die Befragten, würde man mit den aggressivsten Formen von Antisemitismus konfrontiert. Dazu zählen Provokationsangriffe mit positiven Bezügen auf u.a. die NS-Zeit, eine starke antiisraelische Haltung, sowohl von Schülern als auch von einigen Lehrkräften zum Ausdruck gebracht, sowie vor allem die häufige Nutzung des Wortes Jude als Schimpfwort, oft auch an Nichtjuden gerichtet und angeknüpft an die klassischen Vorurteile gegenüber Juden. Auch werde Antisemitismus von den Befragten als kollektives Phänomen wahrgenommen, welches Freunde, Bekannte und Verwandte von Betroffenen einbezieht. „Das zeigt sich vor allem durch antisemitische Hate Speech und stereotype abwertende Darstellungen im Internet. Die meisten Angehörigen der jüdischen Bevölkerung in Deutschland trauen sich nicht, ihren Glauben in der Öffentlichkeit auszuleben – die Angst ist zu groß, Opfer von psychischer und physischer Gewalt zu werden. Die Sorgen und Ängste der Befragten sowie ihre Einschätzung der Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland können und sollten nicht als übertriebene Dramatisierung bagatellisiert werden: Sie spiegeln gesellschaftliche Konfliktlagen wider“, ergänzt Bernstein. In vielen Lebensbereichen seien das Wort „Jude“, jüdische Identität und jüdische Präsenz weder neutrale Begriffe noch Selbstverständlichkeiten, was die gesellschaftliche Zugehörigkeit und die Kommunikation zwischen Juden und Nichtjuden erschwere. Der erlebte Antisemitismus habe auch Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung der Betroffenen, die Ängste äußerten, antisemitische Vorurteile über Jüdinnen und Juden zu bestätigen (sog. „stereotype threat“).

Alle Interviewpartnerinnen und -partner und 85 Prozent der Online-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer äußerten eine starke Besorgnis über die potenzielle Zunahme von Antisemitismus, da Antisemitismus in den vergangenen Jahren von ganz unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft viel offener geäußert werde, insbesondere israelbezogener Antisemitismus. Damit zusammenhängend sorgten sie sich, vor gewalttätigen Übergriffen nicht beschützt werden zu können. Fremdfeindlichkeit und Antisemitismus stehen zudem in einem Zusammenhang: Fremdenfeindliche, antireligiöse Äußerungen gegen Muslime trügen dazu bei, dass auch antijüdische Äußerungen salonfähiger würden. Auch vor dem Hintergrund der islamistischen Radikalisierung und der Zuwanderung aus muslimischen Ländern werde eine Zunahme des Antisemitismus befürchtet.

Bedarf an politischen und pädagogischen Maßnahmen/Empfehlungen
Ein Großteil der Befragten fordert aufgrund ihrer Sorgen und Ängste Staat und Gesellschaft auf, mehr Aufklärungs- und Bildungsarbeit bezüglich Antisemitismus und Vorurteilen in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft und Öffentlichkeit anzubieten, auch, da eine mediale Verzerrung zu israelbezogenem Antisemitismus führte.  Die Lehrkräfte sollten für die klassischen sowie für die neueren Formen des Antisemitismus sensibilisiert werden sowie geschult werden, mit diesen im Klassenraum umgehen zu können, damit sich antisemitische Vorurteile oder Stereotype nicht verfestigen. Die Befragten wünschen sich mehr Angebote zur Unterstützung, Beratung und Begleitung für jüdische Menschen, die dem Antisemitismus zum Opfer gefallen sind. Auch müsse die Entstehung von Antisemitismus und seine Beständigkeit im heutigen Kontext genauer erforscht werden, da viele Straftaten gegenüber Jüdinnen und Juden falsch eingeordnet oder meistens gar nicht gemeldet würden.

Der Forschungsbericht mit allen Ergebnissen ist hier einzusehen:
Bernstein, Julia, Hövermann, Andreas, Jensen, Silke, Zick, Andreas: Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland. Ein Studienbericht für den Expertenrat Antisemitismus. Bielefeld 2017. 88 Seiten. https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/de/FRA-UAS/Verwaltung/Abteilungen/KOM/Studie_juedische_Perspektiven_Bericht_April2017.pdf

Kontakt:
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Prof. Dr. Andreas Zick
Tel.: 0521 106-2442
E-Mail: zick.ikg@uni-bielefeld.de

Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Julia Bernstein
Tel.: 069 1533-3816
E-Mail: bernstein.julia@fb4.fra-uas.de
 
Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG):
Das IKG wurde 1996 an der Universität Bielefeld mit dem Ziel gegründet, eine Lücke in der interdisziplinären Konflikt- und Gewaltforschung zu schließen. Es bietet seitdem eine umfassende Struktur für interdisziplinäre Theorieentwicklung und empirische Forschung zu politischen und gesellschaftlichen Konflikt- und Gewaltphänomenen sowie ihren Implikationen für sozialen Zusammenhalt, Partizipation, Demokratie und Frieden.
https://www.uni-bielefeld.de/ikg/

Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS):
Angewandte Wissenschaft, hohe Internationalität und gelebte Vielfalt zeichnen die Frankfurt University of Applied Sciences aus. Fragestellungen aus der Praxis erhalten wissenschaftlich fundierte Antworten, und diese Forschungsergebnisse finden einen direkten Weg in die Gesellschaft. Durch Partnerschaften mit weltweit rund 200 Hochschulen ist die Frankfurt University of Applied Sciences in einer globalen Bildungswelt international gut vernetzt. Auf dem Campus Nibelungenplatz studieren, lehren und arbeiten die unterschiedlichsten Menschen. Dabei profitiert die Hochschule in hohem Maße von der ausgeprägten kulturellen Vielfalt ihres internationalen Standortes.
www.frankfurt-university.de

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld (Nr. 111/2017)

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•    Prof. Dr. Thomas Schack zum Vizepräsidenten der Internationalen Gesellschaft für Sportpsychologie gewählt
•    Dr. Başak Bilecen und Dr. Regine Paul erhalten John F. Kennedy Memorial Fellowship für Forschungsaufenthalt in Harvard
•    Vorstand der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung CITEC neu gewählt
•    Neuer Wissenschaftlicher Beirat im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)


Prof. Dr. Thomas Schack

Professor Dr. Thomas Schack ist auf dem Weltkongress für Sportpsychologie in Sevilla, Spanien, zum zweiten Mal zum Vizepräsidenten der Internationalen Gesellschaft für Sportpsychologie (International Society of Sportpsychology – ISSP) gewählt worden. Er übernimmt das Amt damit für weitere vier Jahre, bis zum nächsten Weltkongress, der in Taipeh, Taiwan, abgehalten wird. Thomas Schack arbeitet als Kognitionspsychologe und Sportwissenschaftler an der Universität Bielefeld. Er forscht an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft sowie im Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC). Im Vorstand der ISSP ist er beispielsweise für die Etablierung neuer Technologien in der Sportpsychologie und für Publikationen des Verbandes zuständig.

Dr. Başak Bilecen und Dr. Regine Paul, beide Wissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld, werden von September 2017 bis Juni 2018 am Minda de Gunzburg Center for European Studies in Harvard, Cambridge (USA) forschen. Dafür wurden die Wissenschaftlerinnen jeweils für ein John F. Kennedy Memorial Fellowship ausgewählt. Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) vergibt jährlich nur drei dieser Stipendien an besonders qualifizierte Postdocs.

Dr. Başak Bilecen

Dr. Başak Bilecen wird in Harvard die Rolle persönlicher Netzwerke internationaler Studierender bei ihrer Mobilitätsmotivation untersuchen. Dabei erforscht sie im Besonderen Entscheidungsprozesse und die soziale Sicherung im deutsch-amerikanischen Vergleich. Dass sie dabei in Harvard zusätzlich an einem der weltweit größten wissenschaftlichen Zentren für Asienstudien forschen kann, passt besonders gut zu ihren Forschungsschwerpunkten an der Universität Bielefeld: Hier arbeitet sie im Projekt „Bright Futures“ zur Mobilität chinesischer Studierender und im Projekt "Asiatische Bildungsmobilitäten“. Beide Projekte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Dr. Regine Paul

Dr. Regine Paul schreibt mithilfe des John F. Kennedy Memorial Fellowships an ihrer zweiten Monographie. Die Politikwissenschaftlerin erforscht dabei vergleichend in drei Politikfeldern, welche Mechanismen die kürzliche Hinwendung der deutschen öffentlichen Verwaltung zu risikobasierter Regulierung erklären können. Eine weitere Frage ist, inwieweit diese Neuerungen die deutsche Staatstätigkeit transformieren. Regine Paul freut sich in Harvard vor allem darauf, ihre Forschung mit renommierten Größen ihres Faches diskutieren zu können. An der Universität Bielefeld forscht sie seit 2013 im Projekt „HowSAFE“, das die Einführung risikobasierter Regulierungsansätze ländervergleichend untersucht.

Helge Ritter

Professor Dr. Helge Ritter ist als Koordinator der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung CITEC der Universität Bielefeld wiedergewählt worden. In seiner konstituierenden Sitzung bestimmte der Vorstand der Einrichtung zudem Professorin Dr. Britta Wrede zur stellvertretenden Koordinatorin. Das Rektorat der Universität Bielefeld hat die Wahl bestätigt. Professor Dr. Helge Ritter ist seit der CITEC-Gründung 2007 Koordinator des Exzellenzclusters. Seit Anfang der 1990er Jahre lehrt und forscht er als Professor an der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld und leitet die Forschungsgruppe zur Neuroinformatik. Der Leibniz-Preisträger ist Direktor des Forschungsinstituts für Kognition und Robotik (CoR-Lab) der Universität Bielefeld.

Professorin Dr. Sabine Maasen (Technische Universität München), Professorin Dr. Maren Möhring (Universität Leipzig) und Professor Dr. Eric Hilgendorf (Universität Würzburg) sind vom Rektorat der Universität Bielefeld zu Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) ernannt worden. Ihre Amtszeit läuft vom 1. Oktober bis 30. September 2021. Für diese Amtszeit wurden fünf weitere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats bestätigt: Professorin Dr. Lorraine Daston (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin), Professor Dr. Herbert Dawid, Professor Dr. Klaus Reinhold (beide Universität Bielefeld), Professorin Dr. Birgitt Röttger-Rössler (Freie Universität Bielefeld) und Professor Dr. Wolfgang Spohn (Universität Konstanz).

Erfolgreiche Auszubildende an der Universität (Nr. 112/2017)

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Junge Menschen schließen ihre Berufsausbildung ab  

In den vergangenen Wochen haben neun junge Menschen ihre Berufsausbildung an der Universität Bielefeld erfolgreich abgeschlossen. Ihre Prüfungserfolge haben sie nun gemeinsam mit dem Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern sowie mit Mitgliedern der Jugend- und Auszubildendenvertretung gefeiert. Ab 2018 wird es darüber hinaus einen neuen Ausbildungsberuf an der Universität Bielefeld geben. 


Theresa Raring, Luise Bloch und Jana-Christin Schroer (v.l.) freuen sich gemeinsam mit Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld. Weitere erfolgreiche Auszubildende: Larissa Damerau, Angelika Enns, Felix Fenner, Sonja Fürst, Daniel Hagedorn, Larissa Leßmann. Foto: Universität Bielefeld
Theresa Raring, Luise Bloch und Jana-Christin Schroer (v.l.) freuen sich gemeinsam mit Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld. Weitere erfolgreiche Auszubildende: Larissa Damerau, Angelika Enns, Felix Fenner, Sonja Fürst, Daniel Hagedorn, Larissa Leßmann. Foto: Universität Bielefeld
„In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels ist die berufliche Ausbildung wichtiger denn je. Dabei legt die Universität Bielefeld Wert auf ein breit gefächertes Angebot an Ausbildungsplätzen. Ich freue mich daher besonders, dass wir mit der Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau/-mann zum Ausbildungsbeginn 2018 einen neuen Ausbildungsberuf einrichten können, für den wir gerade mit dem Fitness- und Gesundheitszentrum Unifit eine hervorragende Infrastruktur bieten können“, so Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser.

Bereits den Grundstein für ihre berufliche Zukunft gelegt haben die ehemaligen Auszubildenden Jana-Christin Schroer als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Larissa Damerau als Tierpflegerin, Felix Fenner als Systemelektroniker, Daniel Hagedorn und Larissa Leßmann als Biologielaboranten, Theresa Raring als Mediengestalterin, Luise Bloch als Verwaltungsfachangestellte sowie Angelika Enns und Sonja Fürst als Chemielaborantinnen.

In der kleinen Feierstunde würdigte Alexander Steinhäuser die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen und dankte gleichzeitig den Ausbilderinnen und Ausbildern für das große Engagement.

Um den Berufseinstieg zu erleichtern, konnte die Universität wieder allen erfolgreichen Auszubildenden eine mindestens dreimonatige Anschlussbeschäftigung anbieten. In einem Fall gelang sogar eine Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Die Universität Bielefeld ist nicht nur Bildungsort für Studierende, sondern zugleich einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Sie bietet ein vielseitiges und breit gefächertes Angebot. Zurzeit gibt es an der Universität Bielefeld über 70 Ausbildungsplätze in 16 verschiedenen Berufen.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ausbildung

Gesundes Altern: Neues EU-Projekt zur menschlichen Leber (Nr. 113/2017)

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Universität Bielefeld koordiniert Programm mit Partnern aus neun Ländern

Mit rund 3,7 Millionen Euro fördert die Europäische Kommission ein neues Programm in Physik und Biomedizin, für das sie jetzt die Zusage erteilt hat. 14 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen gesundes Altern unter dem Mikroskop: Sie entwickeln neuartige optische Verfahren, mit denen sich die Leber mikroskopisch-hochauflösend untersuchen lässt. Ziel ist es, zu klären, wie Medikamente auf die Leber wirken und wie sich das Organ mit zunehmendem Alter verändert. Im Januar 2018 startet das Projekt DeLIVER, koordiniert von der Universität Bielefeld. Es ist bereits das siebte Marie-Skłodowska-Curie European Training Network (Europäisches Ausbildungsnetzwerk für den wissenschaftlichen Nachwuchs) an der Universität Bielefeld.

Der Physiker Prof. Dr. Thomas Huser koordiniert das Programm „DeLIVER“. Foto: Universität Bielefeld
Der Physiker Prof. Dr. Thomas Huser koordiniert das Programm „DeLIVER“. Foto: Universität Bielefeld

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen und promovieren in dem Netzwerk an sechs europäischen Partneruniversitäten und Firmen in insgesamt neun Ländern. Die Verfahren, die sie in dem Projekt entwickeln, sollen minimal-invasiv sein. Ähnlich wie bei der Endoskopie werden neuartige optische Instrumente entwickelt und genutzt, um Leber-Proben mikroskopisch höchstauflösend zu untersuchen. Langfristig sollen die Methoden auch genutzt werden, um Leberzellen direkt im Körper mikroskopisch aufzunehmen.

„In dem neuen Projekt verknüpfen Forschende aus Physik und Biomedizin ihre Analysen und Entwicklungen und gehen damit gemeinsam das gesunde Altern an, eine der derzeit großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die enge Verbindung der zwei Disziplinen macht dieses Programm besonders“, sagt Professor Dr. Thomas Huser von der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld. Als Vertreter seiner Fakultät koordiniert er das neue Netzwerk.

Husers Arbeitsgruppe „Biomolekulare Photonik“ entwickelt höchstauflösende Mikroskope, mit denen es möglich ist, Strukturen in Körperzellen sichtbar zu machen und zu untersuchen, die herkömmliche optische Mikroskope nicht darstellen können.

Aus Bielefeld an dem Programm beteiligt sind zudem die Fakultät für Biologie und das mittelständische Bielefelder Unternehmen LaVision BioTec GmbH, das Mikroskope speziell für die Biomedizin entwickelt und fertigt.

Fluoreszenzmikroskopie-Aufnahme einer einzelnen Leber-Endothelzelle. Die kleinen Poren darin sind nur dank der an der Fakultät für Physik entwickelten Mikroskope sichtbar. Foto: Universität Bielefeld
Fluoreszenzmikroskopie-Aufnahme einer einzelnen Leber-Endothelzelle. Die kleinen Poren darin sind nur dank der an der Fakultät für Physik entwickelten Mikroskope sichtbar. Foto: Universität Bielefeld

„DeLIVER bietet jungen Menschen die Chance, während ihrer Promotion mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und fortschrittliche Technologie und modernste physikalische Methoden zu nutzen“, sagt Thomas Huser. Hinzu komme die praktische Erfahrung in der Industrie, die die Forscherinnen und Forscher während ihrer Aufenthalte bei den Unternehmen sammeln. „So werden sie gezielt auf den akademischen und nicht-akademischen Arbeitsmarkt vorbereitet.“ Alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verbringen mehrere Monate bei den europäischen Partnern und Firmen sowie bei den wissenschaftlichen Partnern in den USA, China und Australien.

Zu dem Verbund gehören: Universität Bielefeld mit den Fakultäten für Physik und Biologie, Vrije Universiteit Brussel (Belgien), Oxford University (England), University of Birmingham (England), Gothenburg University (Schweden), University of Tromsø (Norwegen), sowie die Unternehmen LaVision BioTec GmbH (Bielefeld), Cherry Biotech (Rennes, Frankreich), Elvesys (Paris, Frankreich) und D'Liver (Tromsø, Norwegen). Mit dem Programm assoziiert sind außerdem wissenschaftliche Partner am National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering (USA), der Hong Kong University (China) und der University of Sydney (Australien) sowie die Bayer AG (Leverkusen).

Der Programmname DeLIVER ist eine Zusammensetzung aus „Liver“ (Leber) und der Erwartung, dass die Forschenden in dem Netzwerk schnell neue und hochrelevante wissenschaftliche Ergebnisse produzieren werden („deliver“).

Marie-Skłodowska-Curie-Netzwerke sind eine der Hauptsäulen im großen Programm für exzellen-te Forschung und Innovation der Europäischen Union „Horizont 2020“. In der jüngsten Vergabe-runde wurden aus der gesamten EU mehr als 1.700 Bewerbungen eingereicht. Weniger als sieben Prozent der Bewerbungen waren erfolgreich. Von ihren jetzt sieben Marie-Skłodowska-Curie-Netzwerken leitet die Universität Bielefeld drei als Koordinatorin.

Weitere Informationen:
•    Marie-Skłodowska-Curie-Netzwerke und andere EU-Projekte an der Universität Bielefeld: http://uni-bielefeld.de/(de)/Universitaet/Forschung/EU_Forschung/FP7Projekte.html
•    Ziele der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen: http://www.horizont2020.de/einstieg-msc.htm

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Huser, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5451
E-Mail: thomas.huser@physik.uni-bielefeld.de


Mit Nanomembranen Moleküle aus Wasser oder Luft sieben (Nr. 114/2017)

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Bielefelder Physiker produzieren und erforschen ultradünne Schichten

Freitragende und Millionstel-Millimeter dünne Membranen aus Kohlenstoff: Sie sind ein Spezialgebiet von Professor Dr. Armin Gölzhäuser von der Universität Bielefeld und seiner Forschungsgruppe. Die Nano-Membranen können als ultrafeiner Filter und als Schutzschicht dienen. Die Bielefelder Physikerinnen und Physiker haben mehrere Patente zur Herstellung solcher Molekülschichten. In ihrer Forschung analysieren sie, welche Eigenschaften die Nanomembranen haben – als Grundlage für ihre künftige Anwendung. In einem neuem „research_tv“-Beitrag der Universität Bielefeld erklärt Armin Gölzhäuser, was die Membranen zu Multitalenten macht, und er schätzt ein, welche Bedeutung sie künftig für die Reinigung von Wasser erlangen könnten.

Kohlenstoff-Nanomembranen sind das Thema des neuen „research_tv“-Beitrags. Die Membranen sind sieben Nanometer dünn. Sie könnten in Zukunft sowohl als Filter als auch als Schutzschicht dienen. Foto: Universität Bielefeld
Werden sie als Wasserfilter eingesetzt, lassen die Kohlenstoff-Nanomembranen nur Wassermoleküle durch und halten andere Moleküle heraus. Als Luftfilter könnten die Membranen zum Beispiel Kohlendioxid aus Autoabgasen entfernen. „Bisher ist allerdings weitgehend unklar, was passiert, wenn ein Molekül durch solch ein Sieb wandert“, sagt Gölzhäuser. „Wir untersuchen daher zum Beispiel: Berührt es die Membran, bleibt es dort haften oder fliegt es direkt durch die Poren der Membran hindurch?“

Mit den Erkenntnissen dieser Forschung können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Herstellungsverfahren verändern, um die Nanomembranen dem jeweiligen Zweck anzupassen – für jeden Einsatz die passende Nanomembran. „Wir können die Durchlässigkeit der Membranen für verschiedene Stoffe verändern, ebenso ihre Leitfähigkeit, Elastizität, Dichte und Dicke.“

Prof. Dr. Armin Gölzhäuser stellt in „research_tv“ seine Forschung zu Nano-Membranen vor. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Armin Gölzhäuser stellt in „research_tv“ seine Forschung zu Nano-Membranen vor. Foto: Universität Bielefeld
Das Herstellungsverfahren haben Mitarbeiter aus Gölzhäusers Gruppe entwickelt: Dafür tauchen die Forscher einen Festkörper – zum Beispiel eine Goldoberfläche – in eine Flüssigkeit mit organischen Molekülen. Auf dem Festkörper lagern sich die Moleküle in einer dünnen Schicht ab, die dann mit Elektronen bestrahlt wird. Dadurch lösen sie eine kontrollierte chemische Reaktion aus: eine Quervernetzung – die Moleküle verbinden sich untereinander, die Nano-Membran entsteht. Der schwierigste Schritt folgt aber noch. Sie muss von der tragenden Schicht abgelöst werden. „Dazu bringen wir eine sogenannte Transferschicht ein, mit der sich die Kohlenstoff-Nanomembran abtrennen lässt“, sagt Gölzhäuser.

Nanomembranen eignen sich nicht nur zum Filtern. Gölzhäusers Gruppe kann einlagige Membranen auch als undurchlässige Schutzschicht produzieren. Denkbar wäre ihr Einsatz in der Mikroelektronik. „Dort sind die Bauteile so klein, dass sie kaum mit Lacken überzogen werden können. Die Nanomembranen sind aber so dünn, dass sie sich darüber legen.“

Weitere Informationen:


Kontakt:
Prof. Dr. Armin Gölzhäuser, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106 5362
E-Mail: goelzhaeuser@physik.uni-bielefeld.de

„Lehrkräfte Plus“ gestartet: Perspektiven für geflüchtete Lehrer (Nr. 115/2017)

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Universität Bielefeld bietet mit Bertelsmann Stiftung bisher einmaliges Programm in NRW an 

25 ausgebildete Lehrkräfte, die aus ihren Heimatländern flüchten mussten, haben an der Universität Bielefeld mit dem Programm „Lehrkräfte Plus“ begonnen. Während der kommenden zwölf Monate qualifizieren sich die acht Frauen und 17 Männer aus Afghanistan, Armenien, Guinea, Irak, Pakistan und Syrien weiter für eine mögliche Tätigkeit im Schuldienst in Nordrhein-Westfalen. „Lehrkräfte Plus“ ist ein gemeinsames Programm der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Bildung, der Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren NRW. Weiterer Kooperationspartner in dem bisher einzigartigen Programm im Bundesland ist die Bertelsmann Stiftung.

25 geflüchtete Lehrkräfte haben in dieser Woche ihr einjähriges Qualifizierungsprogramm begonnen. Foto: Lehrkräfte Plus
25 geflüchtete Lehrkräfte haben in dieser Woche ihr einjähriges Qualifizierungsprogramm begonnen. Foto: Lehrkräfte Plus
Dr. Renate Schüssler, Projektleiterin von „Lehrkräfte Plus“: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in ihrer Heimat bereits als Lehrerinnen und Lehrer gearbeitet haben, können durch das Programm Orientierung im NRW-Schulsystem gewinnen und sich gleichzeitig weiterbilden.“ Ein möglicher Anschluss nach dem erfolgreichen Programmabschluss könne etwa eine Stelle als Vertretungslehrerin oder -lehrer im NRW-Schuldienst sein. „Denkbar ist auch, dass die pädagogischen Fachkräfte im herkunftssprachlichen Unterricht an einer Schule in NRW eingesetzt werden, beispielsweise für Arabisch“ so Angela Müncher, die das Programm in der Bertelsmann Stiftung verantwortet. Auch sei das anschließende Lehramtsstudium eines weiteren Unterrichtsfaches eine dritte mögliche Perspektive für einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Lehrkräfte Plus“ ist in zwei aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert: Zunächst steigern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre bereits bestehenden Deutschkenntnisse auf das Sprachniveau C1. Voraussetzung für die Programmteilnahme sind schon vorhandene Deutschkenntnisse, mindestens auf B1-Niveau. Nach dem Intensivsprachkurs vertiefen die Teilnehmenden ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse bei verschiedenen pädagogisch-interkulturellen Angeboten: Dozierende der Universität Bielefeld gestalten den Kursteil des Programms. Außerdem erproben sich die Teilnehmenden in der Lehrpraxis. Dafür hospitieren sie an Schulen in der Region und werden von dort tätigen Lehrerinnen und Lehrern begleitet. „Während des gesamten Programmverlaufs beraten wir die Teilnehmenden individuell. Dies ist unserer Meinung nach entscheidend, um berufliche Perspektiven für die Frauen und Männer nach dem Programmabschluss erarbeiten zu können“, sagt Renate Schüssler, die das Programm an der Bielefeld School of Education (BiSEd) leitet.

Die Teilnehmenden erhalten nach dem erfolgreichem Programmabschluss ein Zertifikat, das die nachgewiesene Sprachprüfung sowie die einzelnen absolvierten Programmelemente von „Lehrkräfte Plus“ umfasst.

Das Programm wird für drei Jahre von der Bertelsmann Stiftung gefördert. So können von 2017 bis 2020 drei Runden des Programms an der Universität Bielefeld durchgeführt werden. Auf die 25 Teilnehmerplätze in der nun gestarteten Runde hatten sich 270 Personen beworben.

Weitere Informationen:

 


Kontakt:

Dr. Renate Schüssler und Kristina Purrmann, Universität Bielefeld
Projektleiterin und Projektkoordinatorin „Lehrkräfte Plus“
Telefon: 0521 106-4234
E-Mail: bised-LKplus@uni-bielefeld.de

Angela Müncher
Projektmanagerin Bertelsmann Stiftung
Telefon: 05241 8181424
E-Mail: angelamuencher@bertelsmann-stiftung.de

Pressetermin: Neue Ehrungen zum Jahresempfang (PE Nr. 116/2017)

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Vier Menschen, die sich um die Universität Bielefeld verdient gemacht haben, werden anlässlich des Jahresempfangs am 29. September geehrt. Zwei neue Ehrungskategorien führt die Universität ein. Der Rektor der Universität, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, und der Stellvertretende Vorsitzende des Senats, Dr. Matthias Buschmeier, möchten Ihnen die Personen und ihre Verdienste vorab in einem Pressegespräch vorstellen.

Der Pressetermin in Kürze:
Datum: Mittwoch, 6. September 2017
Ort:    Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, Methoden 1
Zeit:     11.30 bis ca. 13 Uhr

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an unter medien@uni-bielefeld.de.


Universität Bielefeld beliebt bei internationalen Forschenden (Nr. 117/2017)

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Platz zwölf im Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung

Die Universität Bielefeld belegt einen Spitzenplatz bei dem „Humboldt-Ranking 2017“: Im Gesamtranking der deutschen Universitäten kommt die Universität Bielefeld auf Platz zwölf der 79 bewerteten Hochschulen. Damit ist sie in Nordrhein-Westfalen die Nummer drei hinter der Universität Bonn und der RWTH Aachen.

Von 2012 bis 2016 kamen 69 inter-nationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Alexander von Humboldt-Stiftung an die Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Von 2012 bis 2016 kamen 69 inter-nationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Alexander von Humboldt-Stiftung an die Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
„Das Humboldt-Ranking ist für uns ein wichtiger Maßstab, es ist einer der Belege für unsere internationale Vernetzung und Reputation“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Es zeigt, dass wir uns als mittelgroße Universität mit einem attraktiven Forschungsprofil mit den großen deutschen Universitäten messen können.“

Das Humboldt-Ranking erstellt auch Rangfolgen für einzelne Wissenschaftsbereiche: In der Beliebtheitsskala für die Naturwissenschaften (inklusive Mathematik) steht die Universität Bielefeld auf Platz sechs. Auch bei Ingenieurwissenschaftlerinnen und Ingenieurwissenschaftlern gilt die Universität Bielefeld mit ihrem Fach Informatik als gute Adresse: Hier positionierte sie sich auf Platz 14.
Diese Angaben basieren auf gewichteten Zahlen. Um statistische Verzerrungen durch die unterschiedlichen Größen der Gastuniversitäten zu vermeiden, bezieht das Ranking die Zahl der Gastaufenthalte auf die Zahl der Professuren an der jeweiligen Hochschule.

Herausgeber des Rankings ist die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Stipendien für Forschungsaufenthalte an ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergibt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten entscheiden selbst, an welche deutsche Hochschule sie gehen. Das Ranking wird alle drei Jahre neu herausgegeben. Für die Rangliste wurden die Forschungsaufenthalte der Humboldtianerinnen und Humboldtianer zwischen 2012 und 2016 gezählt. Ausgewertet werden für das Humboldt-Ranking die Anzahl der Gastaufenthalte von internationalen Spitzen- und Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftlern, die in den fünf Jahren als Stipendiaten oder Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung in Deutschland forschten.

Weitere Informationen:
Das Humboldt-Ranking 2017: https://www.humboldt-foundation.de/web/humboldt-ranking-2017.html

Neue Ehrungen an der Universität Bielefeld (Nr. 118/2017)

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Kohse-Höinghaus, Goldbeck, Soufi und Hoyer werden ausgezeichnet

Vier Menschen, die sich um die Universität Bielefeld verdient gemacht haben, werden anlässlich des Jahresempfangs 2017 am 29. September geehrt. Die Universität führt zwei neue Ehrungskategorien ein: die Ehrennadel und die Ehrenmedaille. Ehrensenatoren und Ehrenbürger der Universität gibt es bereits. „Wir haben bisher ausschließlich die Gründergeneration geehrt. Doch jetzt wirft das 50. Jubiläum der Universität im Jahr 2019 seine Schatten voraus. Uns ist klar geworden, dass es an der Zeit ist, eine neue Generation von Menschen zu ehren, die sich über lange Zeit um die Universität verdient gemacht haben“, erklärt der Rektor, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, und stellt gemeinsam mit Dr. Matthias Buschmeier, dem stellvertretenden Senatsvorsitzenden, diese Personen vor.

Ehrensenatorin: Geehrt werden Personen, die sich um die Universität in herausragender Weise verdient gemacht haben. Mit ihrem Wirken haben sie die Universität national und international sichtbar gemacht beziehungsweise Bedingungen geschaffen, die dies ermöglichen. Die Ehrung wird durch den Senat verliehen, in diesem Jahr erstmals an eine Frau.

Prof'in Dr. Katharina Kohse-Höinghaus. Foto: Universität Bielefeld
Foto: Universität Bielefeld
Die Botschafterin: Prof'in Dr. Katharina Kohse-Höinghaus
Begründung: Katharina Kohse-Höinghaus ist eine der herausragenden Wissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld, der sie seit ihrer Berufung als Universitätsprofessorin für Physikalische Chemie 1994 die Treue gehalten hat. Für diese Universität hat sie sogar einen ehrenvollen Ruf nach Princeton/USA abgelehnt. Sie kann auf alle Qualitätsausweise erfolgreicher Forscherinnen verweisen: hohe Drittmitteleinwerbungen, Beteiligung an Verbundforschungsprojekten, hochrangige Publikationen, internationale Vernetzung. Ihre hohe internationale Reputation in ihrem Forschungsfeld Verbrennungschemie zeigen ihre Ehrungen, Gastprofessuren und Vortragseinladungen, die sich über die ganze Welt spannen. Im letzten Jahr wurde sie in China mit gleich drei hochrangigen Auszeichnungen gewürdigt. Katharina Kohse-Höinghaus hat seit Jahren die Anliegen der Wissenschaft engagiert auch in größeren Kontexten vertreten, so zum Beispiel in den Senaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft sowie als Präsidentin des internationalen Verbands der Verbrennungsforschung. 2012 wurde sie vom Bundespräsidenten in den Wissenschaftsrat berufen, sie ist Mitglied der Leopoldina, der acatech, der Göttinger und der Nordrhein-Westfälischen Akademien der Wissenschaften. Kohse-Höinghaus ist Gründerin des teutolabs (2000 in ihrem Fach Chemie) und hat damit den Anstoß für zahlreiche Mitmach- und Experimentierlabors für Schülerinnen und Schüler in Deutschland und darüber hinaus gegeben. Ihr wurde für diese Pionierleistung 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande durch den Bundespräsidenten verliehen.

Ortwin Goldbeck. Foto: Goldbeck GmbH
Foto: Goldbeck GmbH
Ehrenbürger: Geehrt werden Personen, die sich in herausragender Weise um die Universität Bielefeld verdient gemacht haben. Mit ihrem Wirken haben sie die Universität Bielefeld unterstützt, ihr Ansehen national und international als exzellenten Standort für Forschung und Lehre aufzubauen und zu stärken. Die Ehrung wird durch den Senat verliehen.

Der Brückenbauer zwischen Universität und Wirtschaft: Ortwin Goldbeck
Begründung: Ortwin Goldbeck – Diplom-Ingenieur und Gründer des gleichnamigen Bauunternehmens hat sich in den vergangenen 20 Jahren um die Universität Bielefeld und die Wissenschaftsstadt Bielefeld in herausragender Weise verdient gemacht. Am sichtbarsten war sein Engagement in den Jahren 2000 bis 2012 als Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen-Universitätsgesellschaft (heute Universitätsgesellschaft Bielefeld) und als Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (2006 bis 2014). Ein funktionierender Transfer zwischen Universität und Unternehmen auf vielen Ebenen war sein zentrales Thema. Er stellte Fragen, warb auf beiden Seiten für Verständnis und vermittelte als „Übersetzer“ zwischen den „Welten“. Er sorgte in besonderem Maße für eine neue und intensive Sichtbarkeit der Stärken der Universität in Forschung und Lehre in weiten Kreisen der ostwestfälisch-lippischen Unternehmerschaft und Gesellschaft. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass Stadt und Region lange Zeit mit der Universität fremdelten und sich mit dem stark grundlagenorientierten Profil schwer taten. Goldbecks Engagement war ein sehr wichtiger Baustein für ein grundsätzliches Vertrauensverhältnis, auf dem die Universität heute ihre vielfältigen Kontakte und Austauschformate mit Wirtschaft und Gesellschaft aufbauen kann. Im Jahre 2014 tat sich Goldbeck als erster Stifter und als Promoter für die Stiftungsprofessur „Führung von Familienunternehmen“ hervor. Ortwin Goldbeck ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung Studienfonds OWL. Die Goldbeck GmbH ist einer von drei Corporate Partnern des Wissenschaftsbüros der Bielefeld Marketing GmbH.

Ehrennadel: Geehrt werden Personen, die sich in besonderer Weise um die Universität verdient gemacht haben. Ihre Leistung geht dabei deutlich über die in der jeweiligen Position zu erwartende hinaus. Die Ehrung wird durch das Rektorat verliehen.

Foto: Universität Bielefeld
Foto: Universität Bielefeld
Die Vorsitzende des Personalrats (1992 bis 2015): Johanna Soufi
Begründung: Johanna Soufi begann 1979 als Chemie-Ingenieurin an der Fakultät für Chemie und engagierte sich früh für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, zunächst in der ÖTV-Betriebsgruppe (heute verdi) und ab 1987 als Mitglied im Personalrat. Von 1992 bis 2015 kümmerte sie sich als Vorsitzende hauptamtlich um die Belange der Beschäftigten in Technik und Verwaltung. Ihre Arbeit war durch ihre außerordentlich hohe Identifikation mit der Universität Bielefeld geprägt. Sie fühlte sich dem Wohl der Beschäftigten und dem Wohl der gesamten Universität gleichermaßen verpflichtet und nahm diese Verantwortung mit großer Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit wahr. Ihre persönliche Integrität und fachliche Kompetenz waren allseits anerkannt, so dass sie vielen Universitätsangehörigen Vertrauensperson war. Die Universitätsleitung schätzte sie für die konstruktive Zusammenarbeit und die Beharrlichkeit, mit der sie in komplexen Situationen Klarheit schuf und Lösungen fand.

Ehrenmedaille: Geehrt werden Personen, die sich in besonderer Weise um die Universität verdient gemacht haben. Durch ihr Wirken wurden Brücken zwischen der Universität und der Gesellschaft gebaut, oder Forschung und Lehre in besonderem Maße unterstützt. Die Ehrung wird durch das Rektorat verliehen.

Dr. Michael Hoyer. Foto: Markus Paulussen Fotografie
Foto: Markus Paulußen Fotografie
Der Leiter des Universitätsorchesters: Dr. Michael Hoyer
Begründung: Dr. Michael Hoyer übernahm 1980 die Leitung des Hochschulorchesters Bielefeld (jetzt Universitätsorchester Bielefeld) zunächst ehrenamtlich und seit 1989 im Rahmen eines Lehrauftrags. Als professionell ausgebildetem Dirigenten und Musikwissenschaftler gelingt es ihm seit Jahrzehnten, musikalische Laien an große Werke der Musikgeschichte heranzuführen. Gleichzeitig engagiert er sich bei seiner Arbeit mit dem Orchester auch für Musik jenseits des Mainstream-Repertoires. Aus dem kulturellen Leben der Universität Bielefeld ist das Orchester längst nicht mehr wegzudenken, und seine regelmäßigen Konzerte locken jedes Mal auch zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer von außerhalb der Universität an. Letzteres gilt auch für die Kammermusikreihe. Hier treten – ermöglicht durch Hoyers Kontakte in die Musikwelt – vor allem begabte Nachwuchsmusikerinnen und -musiker auf. Das Geheimnis von Michael Hoyers Erfolg ist neben seinem handwerklichen Können und seiner musikwissenschaftlichen Expertise vor allem sein Enthusiasmus und sein ansteckender Optimismus, der auch vor übermächtig scheinenden Herausforderungen nicht zurückweicht: Er führte mittlerweile drei große Opern mit geringsten finanziellen Mitteln auf. Durch sein für alle sofort erkennbares vorbildliches Engagement gelingt es Michael Hoyer bei solchen Gelegenheiten, die Mitwirkenden nicht nur von der Musik zu begeistern, sondern mit allen gemeinsam auch die erhebliche organisatorische Arbeit zu meistern. Michael Hoyers Arbeit ist von einem jahrzehntelangen Idealismus geprägt, der seinesgleichen sucht.
Weitere Informationen:Alle bisherigen Ehrungen der Universität Bielefeld auf einen Blick: www.uni-bielefeld.de/(de)/profil/geschichte-und-ehrungen/ehrungen/Ehrenbuerger_insert.html

 

Vom Selbstvertrauen der Ratten bis zu Brautwerbung mit Stromsignalen (Nr. 119/2017)

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Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft an der Universität Bielefeld

400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 Ländern kommen vom 11. bis 15. September an der Universität Bielefeld zusammen. Sie diskutieren auf der 110. Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG) neue Forschungsergebnisse. Auf der Konferenz treffen hochrangige Forschende auf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die DZG nutzt das jährliche Treffen, um jungen Menschen einen optimalen Start in die Disziplinen der Zoologie zu ermöglichen. Zwei namhafte Wissenschaftler geben in öffentlichen Vorträgen einen allgemeinverständlichen Einblick in ihre aktuelle Forschung.

Sie organisieren den Zoologischen Kongress in Bielefeld (v.l.): Prof. Dr. Jacob Engelmann und Prof. Dr. Klaus Reinhold. Foto: Universität Bielefeld
Sie organisieren die zoologische Tagung in Bielefeld (v.l.): Prof. Dr. Jacob Engelmann und Prof. Dr. Klaus Reinhold. Foto: Universität Bielefeld
„Wir freuen uns, dass die 110. Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft zum zweiten Mal nach 1988 von der Universität Bielefeld ausgerichtet wird“, sagt Professor Dr. Klaus Reinhold, Leiter der Forschungsgruppe Evolutionsbiologie der Universität Bielefeld. Er ist einer der Organisatoren der diesjährigen Tagung. „Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt vernetzen sich während des Treffens.“ Die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer kommen unter anderem aus England, Ecuador, Italien, Südafrika, den USA und Kanada.

„Verhaltensbiologie ist ein Forschungsthema am Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld. Mit diesem Thema sind wir 2017 prominent in einem eigenen Veranstalter-Symposium vertreten “, sagt der Biologie-Professor Dr. Jacob Engelmann, Leiter der CITEC-Forschungsgruppe Active Sensing und Mitorganisator der Konferenz. „Für das Symposium konnten wir die renommierten Wissenschaftler Professor Dr. Benjamin de Bivort und Professor Dr. Jan Benda gewinnen.“ Das Symposium trägt den Titel „Neuronal Mechanisms in Interaction and Individuality“ (Neuronale Mechanismen in Interaktion und Individualität).

De Bivort ist Evolutionsbiologe an der Harvard University (Massachusetts, USA). Er erläutert in seinem Vortrag, wie sich die Individualität von Tieren neurobiologisch erklären lässt. Benda erforscht an der Universität Tübingen, wie  Informationen im Nervensystem verarbeitet werden. Dafür verbindet er Methoden der Verhaltensforschung mit neurobiologischen Modellen und Ansätzen. Auf der Tagung sind außerdem zum Beispiel Forschende aus der Ökologie, Morphologie und Physiologie vertreten.

Zum Programm der Tagung gehören zwei öffentliche Vorträge. Professor Dr. Bernhard Misof von der Universität Bonn spricht am Dienstag, 12. September, über die Evolution der Insekten. Der englischsprachige Vortrag beginnt um 17.45 Uhr im Hörsaal 4. Misof ist Leiter des Zentrums für Molekulare Biodiversitätsforschung in Bonn. Den zweiten Vortrag hält Professor Dr. Joachim Ruther von der Universität Regensburg am Donnerstag, 14. September, um 19 Uhr ebenfalls im Hörsaal 4. Sein Vortrag trägt den Titel: „Die Chemie muss stimmen – sexuelle Kommunikation bei parasitischen Wespen“. „Beide Wissenschaftler sind bekannt dafür, ihre Themen auch Laien unterhaltsam und anschaulich darzustellen“, sagt Jacob Engelmann.

Auch in diesem Jahr werden auf der Tagung zwei Preise an Nachwuchswissenschaftler verliehen. „Die Förderung von jungen Talenten ist ein zentrales Element der DZG-Tagungen“, sagt Reinhold. Der Horst-Wiehe-Preis wird seit 1991 alle zwei Jahre von der Horst-Wiehe-Stiftung für ausgezeichnete Dissertationen zu einem zoologischen Thema vergeben. Der Werner-Rathmayer-Preis ist ein Sonderpreis, der an Abiturienten verliehen wird, die eine besonders originelle Arbeit zur Zoologie im Rahmen von „Jugend forscht“ geschrieben haben.

Für die Keynote-Vorträge holen die Veranstalter bekannte Wissenschaftler nach Bielefeld, die für die Forschung des Exzellenzclusters CITEC besonders interessant sind:
  • Professor Adam Kepecs PhD (Cold Spring Harbor Laboratory, New York, USA) „Confidence in rats, humans and mathematics. Neurobiology of decision-making and cognition“ (Selbstvertrauen von Ratten, Menschen und die Mathematik. Neurobiologie der Entscheidungsbildung und Kognition)
  • Professor Malcolm MacIver PhD (Northwestern University, Illinois, USA) „Understanding animals through sensory evolution and robotics“ (Tiere durch sensorische Evolution und Robotik verstehen)
  • Professor Dr. Benjamin de Bivort (Harvard University, Massachusetts, USA) „The Neurobiology of Individuality“ (Die Neurobiologie der Individualität)
  • Professor Dr. Jan Benda (Universität Tübingen) „Courtship duets in the wild: electrocommunication at the limits of sensation“ (Brautwerbungs-Duette in der Wildnis: elektrische Informationsübertragung an der Grenze der Wahrnehmbarkeit)

Die DZG wurde 1890 in Frankfurt am Main gegründet und hat ihren Sitz als eingetragener Verein in Bonn. Sie ist eine der ältesten zoologischen Gesellschaften der Welt.

Weitere Informationen:

Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Reinhold, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-2721
E-Mail: klaus.reinhold@uni-bielefeld.de

Universität Bielefeld unterzeichnet Magna Charta Universitatum (Nr. 120/2017)

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Prorektorin Angelika Epple: „Konsequenter Schritt“

Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität, hat Ende August im Namen der Universität Bielefeld während einer feierlichen Zeremonie im ungarischen Pécs die Magna Charta Universitatum unterschrieben. Die Magna Charta ist ein Manifest, in dem sich die unterzeichnende Institution zu grundlegenden Werten wie akademische Freiheit und institutionelle Autonomie bekennt. In diesem Jahr sind elf Universitäten beigetreten, mehr als 800 weltweit haben bis dato unterschrieben.


Als eine von elf neuen hat die Universität Bielefeld jetzt der Magna Charta Universitatum unterschrieben. Foto: Magna Charta
Als eine von elf neuen hat die Universität Bielefeld jetzt der Magna Charta Universitatum unterschrieben. Foto: Magna Charta
„Ziel dieses Dokuments ist es, die traditionellen Werte der Universitäten zu stärken und starke Bindungen zwischen den europäischen Universitäten zu fördern. Das ist heute wichtiger denn je“, betont Angelika Epple. „Es ist das Selbstverständnis der Universität Bielefeld, die akademische Freiheit und die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Sie versteht sich als ein offener wissenschaftlicher Reflexionsraum, der gerade auch gegen zunehmenden Rechtspopulismus für eine demokratische Gesellschaft notwendig ist. Das kann man nicht oft genug betonen und unterschreiben. Die Unterzeichnung der Magna Charta ist daher ein konsequenter Schritt für uns als internationale Universität.“

Die Magna Charta Universitatum war 1988 Ausgangspunkt des Bologna-Prozesses. Zur damaligen 900-Jahr-Feier der Universität Bologna wurde es von 430 Universitätsrektoren unterschrieben.

Weitere Informationen:

www.magna-charta.org

Studierende wollen genetischen Code erweitern (Nr. 121/2017)

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Bielefelder Projekt im internationalen iGEM-Wettbewerb in Boston  

Der genetische Code ist das Regelwerk zur Bildung von Proteinen und damit Grundlage jeglichen Lebens auf der Erde. Eine Erweiterung des Codes ermöglicht die Bildung neuartiger Proteine. Damit können Organismen mit neuen Funktionen etwa für medizinische Zwecke genutzt werden. Der Herausforderung, einen genetischen Code zu erweitern, stellen sich 14 Studentinnen und Studenten verschiedener Studiengänge der Universität Bielefeld beim diesjährigen iGEM-Wettbewerb in Boston, USA.

Yannic Kerkhoff und Daniel Bergen identifizieren mit UV-Licht DNA-Fragmente. Foto: Universität Bielefeld
Yannic Kerkhoff und Daniel Bergen identifizieren mit UV-Licht DNA-Fragmente. Foto: Universität Bielefeld
iGEM steht für „International Genetically Engineered Machine“ und ist der bedeutendste, nicht-kommerzielle Wettbewerb in der synthetischen Biologie. Vom 9. bis 13. November treten über 300 Teams aus mehr als 30 Ländern mit den von ihnen entwickelten Projekten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Eine internationale Jury bewertet die Projekte und zeichnet die besten aus.

Für das diesjährige Projekt wählte das Team aus Bielefeld ein zentrales Thema der synthetischen Biologie. Die Studierenden wollen den genetischen Code eines Organismus so verändern, dass in ihm gewünschte Substanzen entstehen, zum Beispiel medizinisch wirksame Proteine.

Dafür arbeiten die Studierenden mit dem Darmbakterium Escherichia coli, der in der Biotechnologie am häufigsten untersuchte Organismus. Sie wollen in den DNA-Code einen neuen Baustein einschleusen, der im natürlichen Bakterium nicht existiert. So sollen im Bakterium neue Aminosäuren (Bestandteile von Proteinen) entstehen, mit denen sich etwa empfindliche Proteine für den Einsatz in Medizin und Therapie reinigen lassen. „Mit dieser Methode können beispielsweise Antikörperfragmente für Medikamente aufgereinigt werden“, sagt Yannic Kerkhoff vom Bielefelder iGEM-Team.

Das Ziel des Projekts ist die Herstellung eines biologischen Werkzeugkastens, der iGEM-Teams und Forschenden zukünftig ermöglicht, bisher unübliche Aminosäuren in Proteine von Bakterien einzubauen und so neue Forschungsvorhaben zu verwirklichen.

Um sein Ziel zu erreichen, extrahierte das Team bereits RNA (Ribonukleinsäure, die genetische Information in Proteine übersetzt) aus dem Krotonölbaum – einer Pflanzenart, die einen der neuartigen DNA-Bausteine (eine Nukleinbase) als Abwehrstoff produziert. Diese Base wird in einem nächsten Schritt in eine DNA-Sequenz eingebaut. Zusätzlich gelang es dem Team, eine der neuartigen Aminosäuren selbstständig zu produzieren, um mögliche neue Funktionen demonstrieren zu können. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Vorversuche startet das Team nun damit, die Funktionalität im lebenden Organismus zu demonstrieren.

Das Team wird durch Professor Dr. Jörn Kalinowski, Dr. Christian Rückert und Professor Dr. Kristian Müller vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) sowie die erfahrenen iGEM-Teilnehmer Boas Pucker und Julian Droste betreut. Als einziges deutsches Team nehmen die Bielefelder zum achten Mal in kontinuierlicher Folge an dem Wettbewerb teil. Zu den Erfolgen der letzten Jahre zählen ein Vizeweltmeistertitel, der Europameistertitel und Sonderpreise für das beste Umweltprojekt, die beste Präsentation sowie die beste Öffentlichkeitsarbeit. Zudem erhielt das Team bisher jedes Jahr aufs Neue eine Goldmedaille.

Neben der Arbeit im Labor ist der Dialog mit der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung für das Gelingen des Projekts. Daher hat das Team unter anderem bei der CeBiTec-Schülerakademie, des Wissenschaftsfestivals GENIALE und des Mitmach-Labors Teutolab Wissenswertes über das Projekt und die synthetische Biologie an Interessierte jeden Alters vermittelt. Auch die Kooperation mit anderen iGEM-Teams und der Kontakt zu Experten des Gebiets sind zentral für den Erfolg eines komplexen Projekts. So veranstaltete das Team beispielsweise eine Fachkonferenz rund um die Erweiterung des genetischen Codes.

Weitere Informationen:
Homepage: www.igem-bielefeld.de
Twitter: https://twitter.com/iGEM_Bielefeld
Facebook: www.facebook.com/pages/iGEM_Bielefeld/244094752286371?sk=wall

Das iGEM-Team Bielefeld-CeBiTec 2017 (v.l.): Camilla März, Saskia Dymek, Christina Drake, Daniel Bergen, Lennard Karsten, Michelle Liebers, Markus Haak, Maximilian Edich, Denise Kerkhoff, Olga Schmidt, Svenja Vinke, Christopher Whitford, Laura Schlüter und Yannic Kerkhoff. Foto: Universität Bielefeld
Das iGEM-Team Bielefeld-CeBiTec 2017 (v.l.): Camilla März, Saskia Dymek, Christina Drake, Daniel Bergen, Lennard Karsten, Michelle Liebers, Markus Haak, Maximilian Edich, Denise Kerkhoff, Olga Schmidt, Svenja Vinke, Christopher Whitford, Laura Schlüter und Yannic Kerkhoff. Foto: Universität Bielefeld
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