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Aufbau eines Unterstützungs-Netzwerks für Studienzweifler und Studienabbrecher

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„Campus OWL“ erneut erfolgreich im Wettbewerb um Hochschulmittel: 924.000 Euro eingeworben

Bielefeld (fhb). Erfolg für den Verbund „Campus OWL“ beim NRW-Hochschulwettbewerb zur Vergabe von Hochschulpaktmitteln: Der Projektantrag zum Auf- und Ausbau von Netzwerken zur Beratung von Studienzweiflern und zur Vermittlung von Studienabbrechern wurde jetzt genehmigt. Rund 924.000 Euro haben vier staatliche Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe damit für die kommenden vier Jahre eingeworben, um gemeinsam ein Unterstützungs-Netzwerk aufzubauen. Beteiligt sind die beiden Universitäten Bielefeld und Paderborn sowie die Fachhochschule Bielefeld und die Hochschule OWL. Die Projektkoordination für die Gesamtregion liegt in den Händen der FH Bielefeld. 

 
Mit dem Verbundprojekt „Campus OWL – Chancen bei Studienzweifel und Studienausstieg“ wird die Zusammenarbeit der vier beteiligten Hochschulen untereinander, aber auch mit außerhochschulischen Partnern in OWL weiter gestärkt. Das Ziel: Studierende erhalten eine passgenaue, persönliche Unterstützung.

Im Verbund werden Maßnahmen entwickelt, erprobt und evaluiert, um frühzeitig Schwierigkeiten zu identifizieren und individuelle Lösungswege zu finden. Dabei steht einerseits die Sicherung des Studienerfolges im Fokus, indem Studierende mit Zweifeln im bisherigen Studium gestärkt und bei der Fortsetzung des Studiums unterstützt werden. Andererseits werden Studierende, die keine Verbleibaussichten im aktuellen Studiengang für sich sehen, bei einer Um- oder Neuorientierung begleitet.

Aufgrund der regionalen Besonderheit, dass Studierende der vier Hochschulen eng verbunden mit der Region OWL sind und hohe Bleibebereitschaft haben, entsteht ein kooperatives Beratungs- und Vermittlungssystem, um den Fach- und Hochschulwechsel oder den Wechsel in das Ausbildungssystem innerhalb der Region OWL zu erleichtern.

Um dieses Übergangsmanagement wirksamer und regional-spezifischer zu gestalten, erweitern die Hochschulen ihre vorhandene lokale Vernetzung und bauen eine regionale Vernetzung auf, auch mit Partnern wie der Arbeitsagentur, den Kammern und Arbeitgebern in OWL. Dabei dient der Hochschulverbund auch dazu, voneinander zu lernen und gemeinsame Angebote und Strukturen zu entwickeln, die zur Sicherung der Nachhaltigkeit beitragen. So sollen über die Projektlaufzeit hinaus den Studienzweiflerinnen und Studienabbrechern einfacher individuelle Berufswege gelingen.
 

Presseeinladung: Ausstellungseröffnung VorBILDER am 7. Juni (Nr. 65/2017)

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Doppelporträts von Sportlern und Politikern

Politik und Sport: So unterschiedlich die Disziplinen, so eint doch die Menschen aus beiden Bereichen der gemeinsame Wille, gegen Rechtsextremismus einzutreten. Doppelporträts von Politikerinnen oder Politikern mit Sportlerinnen oder Sportlern, die dabei „VorBILDER“ sein wollen, zeigt die gleichnamige Wanderausstellung. Die 33 Meter lange Fotoinstallation kommt an die Universität Bielefeld und wird am Mittwoch, 7. Juni, 10 Uhr in der Uni-Halle eröffnet. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, darüber zu berichten.

Die Ausstellung VorBILDER wird am 7. Juni in der Halle der Universität Bielefeld eröffnet.
Die Ausstellung VorBILDER wird am 7. Juni in der Halle der Universität Bielefeld eröffnet. Foto: Universität Bielefeld

Das Programm der Ausstellungseröffnung:
10.00 Uhr    Grußwort der Prorektorin für Internationales und Diversität an der Universität Bielefeld, Professorin Dr. Angelika Epple  
10.10 Uhr    Fotografin Angelika Kohlmeier über die Idee und Ziele der Ausstellung
10.20 Uhr    Moderierte Gesprächsrunde zum Thema Rechtsextremismus mit verschiedenen Fragestellungen, Moderation: Timo Peitsch (Radio Hertz 87.9) mit
•    Professor Dr. Andreas Zick (Leiter des Instituts für interdisziplinäre Kon-flikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld),
•    Professorin Dr. Valerie Kastrup (Institut für Sportwissenschaften, Universi-tät Bielefeld),
•    Britta Haßelmann (Bundestagsabgeordnete, Bündnis 90/Die Grünen),
•    Karsten Bremke (ehemaliger Profi-Fußballer von DSC Arminia Bielefeld und 2. Vorsitzender von „Bielefeld United“) und
•    Dr. Wiebke Esdar (Mitbegründerin des „Bielefelder Bündnisses gegen Rechts“)
11.00 Uhr    Vorstellung der Handreichung für Jugendarbeit zur Prävention von Rechtsex-tremismus durch Detlev Schürmann (Deutsches Forum Kriminalprävention)
11.10 Uhr    Interaktive Aktion „MeinungsBILDER“: Interessierte fertigen ihr eigenes State-ment gegen Rechtsextremismus an und lassen sich damit fotografieren.

Die Doppelporträts der Fotoausstellung VorBILDER zeigen unter anderem den Ministerpräsi-denten von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grüne) mit Fußball-Bundestrainer Joachim Löw, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) mit Fußballschiedsrichterin Bibiana Steinhaus oder den Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière (CDU) mit Ski-Springerin Carina Vogt.

Die Wanderausstellung „VorBILDER – Sport und Politik vereint gegen Rechtsextremismus“ wur-de vom Bundesministerium des Innern im Rahmen der Kampagne „Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus“ in Auftrag gegeben und vom Fotostudio Kohlmeier Berlin erstellt. Bisher war sie unter anderem im Deutschen Historischen Museum in Berlin und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik in Bonn zu sehen. In der Universität Bielefeld ist die Ausstellung vom 7. bis 22. Juni in der Uni-Halle zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Medienanfragen im Vorfeld der Eröffnung beantwortet Professorin Dr. Valerie Kastrup. Sie forscht unter anderem zum Thema Prävention von Rechtsextremismus durch Sport.

Weitere Informationen unter: http://www.vorbilder.website
 
Kontakt:
Professorin Dr. Valerie Kastrup, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
E-Mail: valerie.kastrup@uni-bielefeld.de
Telefon: 0521 106-2020

Kontakt bei Fragen zur Ausstellung:
Dr. Sarina Bornkessel, Universität Bielefeld
Referat für Kommunikation
E-Mail: sarina.bornkessel@uni-bielefeld.de  
Telefon : 0521 106-67563
 

Die selbstlernende Roboterhand (Nr. 66/2017)

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Exzellenzcluster CITEC stellt neues Greif-Lern-System vor

Forschende der Universität Bielefeld haben ein Greifsystem mit Roboterhänden entwickelt, das sich selbständig mit unbekannten Gegenständen vertraut macht. Das neue System funktioniert, ohne vorher die Merkmale von Objekten wie Obst oder Werkzeug zu kennen. Entwickelt wurde das Greif-Lern-System im Großprojekt „Famula“ des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Das Wissen aus dem Projekt könnte zum Beispiel dazu beitragen, dass künftige Serviceroboter sich selbst in neue Haushalte einarbeiten. CITEC investiert für Famula rund eine Million Euro. In einem neuem „research_tv“-Beitrag der Universität Bielefeld erklären die Leiter des Projekts die Neuentwicklung.


Obwohl die Roboterhände die Kraft hätten, den Apfel fest zu drücken, dosieren sie ihre Kraft für einen feinfühligen Griff, der auch empfindlichen Objekten nicht schadet. Möglich machen das am CITEC entwickelte Tastsensoren in Verbindung mit intelligenter Software. Foto: Universität Bielefeld
Obwohl die Roboterhände die Kraft hätten, den Apfel fest zu drücken, dosieren sie ihre Kraft für einen feinfühligen Griff, der auch empfindlichen Objekten nicht schadet. Möglich machen das am CITEC entwickelte Tastsensoren in Verbindung mit intelligenter Software. Foto: Universität Bielefeld
„Unser System lernt durch Probieren und eigenes Erkunden – so wie auch Babys sich neuen Objekten widmen“, sagt Professor Dr. Helge Ritter. Der Neuroinformatiker leitet das Projekt zusammen mit dem Sportwissenschaftler und Kognitionspsychologen Professor Dr. Thomas Schack und dem Robotiker Privatdozent Dr. Sven Wachsmuth.
Die CITEC-Wissenschaftler arbeiten mit einem Roboter mit zwei Händen, die menschlichen Händen in Form und Beweglichkeit nachempfunden sind. Das Robotergehirn für diese Hände muss lernen, wie alltägliche Objekte, etwa Obst, Geschirr oder auch Plüschtiere, durch ihre Farben und Formen unterschieden werden können, und worauf es ankommt, wenn man sie greifen will.

Der Mensch als Vorbild
Eine Banane lässt sich umgreifen, ein Knopf lässt sich drücken. „Das System lernt, solche Möglichkeiten aus Merkmalen zu erkennen und baut sich ein Modell für den Umgang und die Wiedererkennung auf“, sagt Ritter.
Dafür verbindet das interdisziplinäre Projekt Arbeiten in der künstlichen Intelligenz mit Forschungsarbeiten in weiteren Disziplinen. So untersuchte die Forschungsgruppe von Thomas Schack, welche Merkmale Versuchspersonen als bedeutsam bei Greifaktionen wahrnehmen. In einer Studie mussten die Probanden die Ähnlichkeit von mehr als 100 Objekten vergleichen. „Überraschend war, dass das Gewicht kaum eine Rolle spielt. Wir Menschen verlassen uns vor allem auf die Form und die Größe, wenn wir Dinge unterscheiden“, sagt Thomas Schack. In einer weiteren Studie ließen sich Testpersonen die Augen verbinden und hantierten mit Würfeln, die sich in Gewicht, Form und Größe unterschieden. Infrarotkameras zeichneten die Handbewegungen auf. „Dadurch erfahren wir, wie Menschen einen Gegenstand ertasten und welche Strategien sie bevorzugt nutzen, um seine Eigenschaften zu erfassen“, sagt Dirk Koester, Mitarbeiter in Schacks Forschungsgruppe. „Wir erfahren natürlich auch, welche Fehler Menschen beim blinden Ertasten machen.“

System versetzt sich in die Position seines „Mentors“
Vor einem großen Metallkäfig mit den beiden Roboterarmen und einem Tisch mit verschiedenen Testobjekten steht Dr. Robert Haschke, Mitarbeiter von Helge Ritter. Er hilft dem System in der Rolle eines menschlichen Lern-Mentors beim Erlernen neuer Gegenstände. So sagt er den Händen, welches Objekt auf dem Tisch sie als nächstes inspizieren sollen. Dazu zeigt Haschke auf einzelne Objekte oder gibt sprachliche Hinweise, wie etwa eine Richtung ("hinten links"), in der für den Roboter ein interessantes Objekt zu finden ist. Zwei Monitore zeigen, wie das System über Farbkameras und Tiefensensoren seine Umgebung wahrnimmt und auf die Kommandos des Menschen reagiert.

„Die Hände müssen mündliche Sprache, aber auch Gestik deuten können, um zu verstehen, mit welchem Objekt sie sich befassen sollen“, erklärt Sven Wachsmuth vom CITEC-Zentrallabor. „Und sie müssen sich in die Position des Menschen versetzen können, auch um nachzufragen, ob sie richtig verstanden haben.“ Wachsmuth und sein Team sind nicht nur für die Sprachkompetenz des Systems zuständig. Sie haben ihm auch ein Gesicht gegeben: Von einem der Bildschirme aus verfolgt Flobi die Bewegung der Hände und reagiert auf die Anweisungen der Wissenschaftler. Flobi ist ein stilisierter Roboterkopf, der die Sprache und die Handlungen des Roboters durch Gesichtsausdrücke ergänzt. Als Teil des Famula-Systems ist derzeit die virtuelle Version des Roboters im Einsatz.

PD Dr. Sven Wachsmuth, Prof. Dr. Helge Ritter und PD Dr. Dirk Koester (von links) entwickeln im Projekt Famula Roboterhände, die sich selbständig aneignen, wie sie unbekannte Objekte greifen und bewegen können. Foto: Universität Bielefeld
PD Dr. Sven Wachsmuth, Prof. Dr. Helge Ritter und PD Dr. Dirk Koester (von links) entwickeln im Projekt Famula Roboterhände, die sich selbständig aneignen, wie sie unbekannte Objekte greifen und bewegen können. Foto: Universität Bielefeld
Die menschliche Interaktion verstehen
Mit Famula betreiben die CITEC-Forscher Grundlagenforschung, die künftigen selbstlernenden Robotern in Haushalt und Industrie zugutekommen kann. „Wir wollen verstehen, wie wir lernen, unsere Umwelt dank unserer Hände buchstäblich zu begreifen. Der Roboter ermöglicht uns dabei, unsere Erkenntnisse in der Realität zu überprüfen und Lücken in unserem Verständnis schonungslos aufzudecken. Dadurch leisten wir einen Beitrag für den künftigen Einsatz komplexer, vielfingriger Roboterhände, die heute noch zu kostspielig und zu komplex für den Einsatz zum Beispiel in der Industrie sind“, sagt Ritter.

Der Projektname Famula steht für „Deep Familarization and Learning Grounded in Cooperative Manual Action and Language: from Analysis to Implementation”– zu Deutsch etwa: Intensives Vertrautmachen und Lernen bei kooperativen Handbewegungen und Sprache: von der Untersuchung zur Umsetzung“. Das Projekt läuft seit 2014 und ist zunächst bis Oktober 2017 befristet. Acht Forschungsgruppen des Exzellenzclusters CITEC arbeiten an Famula mit. Es ist eins von vier CITEC-Großprojekten. Die weiteren Projekte sind das Roboter-Service-Apartment, der Laufroboter Hector und die virtuelle Trainingsumgebung ICSpace. CITEC wird als Teil der Exzellenzinitiative von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Auftrag von Bund und Ländern gefördert (EXC 277).

Weitere Informationen im Internet:
•    Beitrag zu Famula bei research_tv: https://youtu.be/dIvFjkkrG20
•    „Vom Begreifen“ (Artikel im Forschungsmagazin BI.research, S. 22): http://bit.ly/2qmG6RI
•    Übersicht der Forschungsprojekte am CITEC: https://cit-ec.de/de/projekte

Kontakt:
Prof. Dr. Helge Ritter, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12123
E-Mail: helge@techfak.uni-bielefeld.de

Universität und Fachhochschule machen sich stark für ein Haus der Wissenschaft in Bielefeld (Nr. 67/2017)

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Universität Bielefeld und Fachhochschule Bielefeld begrüßen und unterstützen die Initiative für ein „Haus der Wissenschaft“ (Arbeitstitel) in den Räumlichkeiten der alten Stadtbibliothek Wilhelmstraße/Herforder Straße in der Bielefelder Innenstadt. Dies haben sie nun in einem „Letter of intent“ gegenüber Oberbürgermeister Pit Clausen erklärt.

„Um Wissen als Motor unserer Gesellschaft noch besser nutzen zu können, bedarf es Begegnungen und Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, bedarf es mehr Kooperationen und gemeinsamer Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen – gerade auch im lokalen Kontext und im persönlichen Austausch“, so Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Ein Haus der Wissenschaft ist für den Dialog mit der Bevölkerung ein geeignetes Format.“

Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld ergänzt: „Unsere Hoffnung ist: Ein Haus der Wissenschaft eröffnet Bürgerinnen und Bürgern - unabhängig von Alter und Bildungsstand – Orientierung in einer sich schnell verändernden Umwelt sowie die Befähigung und Gelegenheit, sich in aktuelle Diskurse einzubringen.“

Rektorat und Präsidium von Universität und Fachhochschule sind überzeugt, dass ein „Haus der Wissenschaft“ als Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Stadt(-gesellschaft) die Kommunikation und Interaktion nachhaltig verstetigt, sie partizipativer und inklusiver werden lässt. Es kann hier ein Ort für Akteure aus Wissenschaft, Bildung, Stadt, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kunst- und Kreativszene entstehen, der zu einem dynamischen Netzwerkknotenpunkt wird. Das Haus der Wissenschaft kann eine Einrichtung werden, von der Impulse ausgehen, die nachhaltig zur Förderung von Partizipation und Kompetenz zur Teilhabe zur aktiven Gestaltung der (Wissens-)Gesellschaft beiträgt.

Universität und Fachhochschule haben sich nun in einem „Letter of intent“ gegenüber Oberbürgermeister Pit Clausen bereit erklärt, in enger Zusammenarbeit mit Bielefeld Marketing und den verantwortlichen Stellen der Stadt Bielefeld gemeinsam ein Betriebs- und Programmkonzept für das zukünftige „Haus der Wissenschaft“ zu erarbeiten.
Zudem stehen sie für die spätere Umsetzung bereit, einen noch zu konkretisierenden Anteil an Sach- und Personalkosten im Sinne des Gesamtprojektes einzubringen.

„Wir sehen in dem Projekt „Haus der Wissenschaft“ einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einer „Wissenschaftsstadt Bielefeld – so bekommt Wissenschaft zudem eine eigene Adresse in der Bielefelder Innenstadt“, so Schramm-Wölk und Sagerer.

Internationale Tagung zu Kleinwaffenhandel (Nr. 68/2017)

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Zentrum für interdisziplinäre Forschung: „Small Arms – Big Business“

Kleinwaffen verursachen mehr Opfer als jede andere Waffenart, sie verschärfen Konflikte und destabilisieren Gesellschaften. Der Handel mit Kleinwaffen ist moralisch wie politisch hoch umstritten und verzeichnet zugleich international hohe Zuwächse. Die internationale Tagung „Small Arms – Big Business. Trading Small Arms: Political, Cultural and Ethic Dimensions in Historical and Global Perspective” (“Kleinwaffenhandel: Politische, kulturelle und ethische Dimensionen in historischer, ethischer und globaler Perspektive”) will die Komplexität des Phänomens beleuchten und eine Debatte anstoßen. Sie findet vom 8. bis 10. Juni am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld statt.

SFB-Sprecherin Prof. Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – wie wir die Welt ver-ändern, wenn wir vergleichen, ist bisher gänzlich unerforscht.“ Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Angelika Epple ist eine der Leiterinnen der Tagung zu Kleinwaffenhandel. Foto: Universität Bielefeld
Weltweit sind nach einer Schätzung des Auswärtigen Amts über 875 Millionen Kleinwaffen im Umlauf. Vor allem in Krisengebieten können sie leicht legal oder illegal erworben werden, auch von Zivilisten. Weil viele Staaten zugleich am Handel mit Kleinwaffen verdienen, sind sie nicht nur eine Herausforderung für die öffentliche Sicherheit, sondern auch ein heikles Thema für die internationalen Beziehungen. Die ZiF-Arbeitsgemeinschaft bringt Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen für die Tagung zusammen, um eine umfassende Perspektive auf das Phänomen zu entwickeln: „Wir werden historische, soziologische und rechtswissenschaftliche Fragestellungen mit moralischen und ökonomischen verbinden“, sagt Professorin Dr. Angelika Epple. Die Historikerin der Universität Bielefeld leitet gemeinsam mit Professorin Dr. Dagmar Ellerbock (Technische Universität Dresden) und Dr. Felix Brahm (German Historical Institute London, Großbritannien) die Tagung.

Wie hat sich der globale Kleinwaffenhandel entwickelt? Welche moralischen, gesetzlichen und politischen Normen bestimmen ihn? Was sind die wichtigsten ökonomischen Interessen, wer die wichtigsten Player? Wie verhält sich das globale Handelssystem zu nationaler Regulierung? Welche Rolle spielen die Medien? Diese und weitere Fragen werden anhand von Fallstudien untersucht. „Wir werden erstmals die Abhängigkeiten zwischen lokalen, nationalen und globalen Handlungsräumen in den Blick nehmen“, so die Tagungsleiterinnen und der Tagungsleiter. „Mit dieser Konferenz zum Kleinwaffenhandel nähern wir uns einem politisch sensiblen Thema aus einem konsequent interdisziplinären Blick. Die Tagung setzt damit einen wichtigen Impuls für eine breite und dringend notwendige Debatte zum Kleinwaffenhandel“, so Professorin Dr. Dagmar Ellerbrock, Co-Leiterin der ZiF-Arbeitsgemeinschaft.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Professorin Dr. Angelika Epple und Professorin Dr. Dagmar Ellerbrock beantworten im Vorfeld der Tagung Medienanfragen.

Weitere Informationen im Internet
https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/06-08-Epple.html

Kontakte:
Prof. Dr. Angelika Epple, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft
Tel.: 0521 106-3222
Email: angelika.epple@uni-bielefeld.de

Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock, Technische Universität Dresden
Philosophische Fakultät, Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte
Tel.: 0351 463-35825
Email: dagmar.ellerbrock@tu-dresden.de

Jetzt für zulassungsbeschränkte Studiengänge bewerben (Nr. 69/2017)

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Bewerbungen für das Wintersemester 2017/2018 bis zum 15. Juli möglich

Heute (1. Juni 2017) startet die Bewerbungsfrist für die zulassungsbeschränkten Studiengänge der Universität Bielefeld. Von Bildungswissenschaften über Germanistik bis hin zu Texttechnologie und Computerlinguistik können sich die Studieninteressierten für alle zulassungsbeschränkten Bachelor- und Masterstudiengänge grundsätzlich über das örtliche Portal www.uni-bielefeld.de/bewerbung bewerben.


Eine Besonderheit stellen alle Ein-Fach-Bachelorstudiengänge sowie das Staatsexamen Rechtswissenschaft dar, für diese insgesamt 15 Studiengänge erfolgt die Vergabe im sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH). Studierende müssen sich hierfür über das neue Bewerbungsportal der Universität Bielefeld bewerben: https://campus.uni-bielefeld.de.

Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2017/2018 endet am 15. Juli. Eine Einschreibung in die zulassungsfreien Studiengänge ist ab Anfang August möglich.

Für diese Fächer kann man sich an der Universität Bielefeld jetzt bewerben:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/bachelor?af=ss&nc=mit 

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/querdenken

Universität Bielefeld nimmt drei geflüchtete Wissenschaftler auf (Nr. 218/2016)

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Prorektorin Angelika Epple: „Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes Gut“

Die Universität Bielefeld nimmt erstmals drei geflüchtete und gefährdete Wissenschaftler in ihre Forschungsprojekte auf. Zwei von ihnen werden über Stipendien der Philipp Schwartz-Initiative gefördert, einer über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).


Die Wissenschaftsgemeinschaft ist global. In Bielefeld bekommen gefährdete Forschende eine Perspektive. Foto. Universität Bielefeld
Die Wissenschaftsgemeinschaft ist global. In Bielefeld bekommen gefährdete Forschende eine Perspektive. Foto. Universität Bielefeld
„Die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes Gut“, sagt Professorin Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität. „Wir stehen für diese Freiheit ein und freuen uns, gefährdeten Forscherinnen und Forschern eine Perspektive an unserer Universität bieten zu können.“ Im Juni dieses Jahres war die Universität Bielefeld dem Netzwerk Scholars at Risk beigetreten, dessen Ziel ist es, gefährdete Forschende zu schützen und Werte, vor allem die akademische Freiheit, zu stärken

Mit der Philipp Schwartz-Initiative erhalten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, gefährdete Forschende im Rahmen eines Vollstipendiums für 24 Monate aufzunehmen. Die Universität Bielefeld nimmt zwei Forschende aus der Türkei auf, einen am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) bei Professor Andreas Zick und eine in den Gesundheitswissenschaften bei Professor Oliver Razum. Im IKG arbeitet der Wissenschaftler mit an einer umfangreichen Studie zu den Hindernissen der sozialen, politischen und ökonomischen Integration von jungen Menschen mit Migrationsbiografie. Diese beinhaltet die Frage, welchen Einfluss Diskriminierungserfahrungen auf die Entwicklung von Lebensperspektive haben. Die Wissenschaftlerin im Team von Professor Razum beschäftigt sich mit Sichtweisen von Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchenden aus der LSBTTIQ-Gemeinschaft zur psychischen Gesundheitsversorgung in Deutschland (LSBTTIQ: lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen).

Die DFG ermöglicht die Integration in bereits laufende DFG-Projekte bis zum Ende ihrer Laufzeit. Ein promovierter syrischer Soziologe wird voraussichtlich bis Ende Mai 2018 in einem international vergleichenden Projekt zur Gewalt junger Männer in riskanten Stadtteilen arbeiten. Das Projekt leitet Professor Wilhelm Heitmeyer, Senior Research Professor am IKG. Parallel entwickelt er in Kooperation mit Professor Heitmeyer und einem IKG-Netzwerk einen neuen DFG-Antrag zu ethnisch-religiösen Konflikt- und Gewaltkonstellationen in Syrien, um einen Beitrag zu einem anderen Syrien mit weniger Gewalt zu leisten.

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung sowie die Stiftung Mercator.


Weitere Informationen im Internet:
www.humboldt-foundation.de/web/pressemitteilung-2016-33.html

Zur Philip Schwartz-Initiative:
www.humboldt-foundation.de/web/dossier-philipp-schwartz-initiative.html

Wissenschaftler als Flüchtlinge: DFG will Mitarbeit in Forschungsprojekten erleichtern
Pressemitteilung der DFG vom 11.12.2015:
www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung_nr_59/index.html

Universität richtet Clearingstelle für Geflüchtete ein
Meldung vom 6. Oktober 2016:
http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/universit%C3%A4t_bielefeld_richtet_clearingstelle_f%C3%BCr

Universität Bielefeld tritt dem Scholars at Risk Network bei
Meldung vom 30. Juni 2016:
http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/universit%C3%A4t_bielefeld_tritt_dem_scholars

CITEC setzt ein Zeichen mit Gender-Gastprofessur (Nr. 70/2017)

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Professorin Dr. Gloria Origgi aus Paris lehrt an der Universität Bielefeld

Inwiefern beeinflusst das Geschlecht das soziale Miteinander? Welche Rolle spielt das Geschlecht für die menschliche Wahrnehmung? Was ist überhaupt unter Stereotypen zu verstehen? Diesen Fragen widmet sich Professorin Dr. Gloria Origgi am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Das Institut konnte die Philosophin als Gender-Gastprofessorin für das laufende Sommersemester gewinnen. Origgi hält in dieser Zeit Vorträge, gibt ein Seminar und lehrt in der interdisziplinären Ringvorlesung Gender Studies zu sozialen Geschlechterkonstruktionen.

Prof. Dr. Gloria Origgi ist die zweite Gender-Gastprofessorin des Exzellenzclusters CITEC.
Prof. Dr. Gloria Origgi ist die zweite Gender-Gastprofessorin des Exzellenzclusters CITEC. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Origgi hält ihren Hauptvortrag am morgigen Mittwoch, 7. Juni, ab 10 Uhr im CITEC-Gebäude (Raum 1.204). In dem Vortrag wendet sie das Verfahren des Turing-Tests an, das auf einem Imitationsspiel basiert. Sie geht der Frage nach, ob ein Roboter das Denken eines Menschen – in diesem Fall einer Frau – nachahmen kann und welchen Unterschied es für das menschliche Gegenüber macht, ob der Roboter eine Frau oder einen Mann imitiert. In ihrem Seminar mit Masterstudentinnen und Doktorandinnen thematisiert die Philosophin, wie diese Frauen beruflich und privat mit zugeschriebenen Geschlechterrollen umgehen.

Gloria Origgi lehrt und forscht an dem renommierten Institut Jean Nicod (IJN) in Paris, Frankreich, und unterrichtet an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, einer Elite-Hochschule für Sozialwissenschaften. Darüber hinaus ist die aus Italien stammende Wissenschaftlerin als Schriftstellerin bekannt. 2008 veröffentlichte sie Ihr erstes Buch „La Figlia della Gallina Nera“ (Die Tochter von Gallina Nera). 2013 brachte sie in Frankreich ihr Buch “La Reputation“ (Das Ansehen) heraus.

Für CITEC handelt es sich bereits um die zweite Gender-Gastprofessur. 2014 unterrichtete die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD von der Indiana University Bloomington (USA) als Gender-Gastprofessorin am CITEC und der Universität Bielefeld. Hiermit setzt der Cluster ein Zeichen für mehr gendersensiblen Inhalt in der Forschung und Lehre.
Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Ziel ist es, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen und das Wissen aus der Geschlechterforschung zu vermitteln und zu verankern. Die Universität Bielefeld finanziert die Gender-Gastprofessur seit 2010.

Bisherige Gender-Gastprofessorinnen der Universität Bielefeld waren die Mathematikerin Professorin Dr. Martina Merz (Universität Klagenfurt, Österreich), Dr. Katharina Habermann (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen), die Biologin Professorin Dr. Alexandra Kautzky-Willer (Medizinische Universität Wien, Österreich), die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg) und Dr. Barbara Degen (Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts in Bonn und Hamburg), die Epidemiologin Dr. Claudia Terschüren (Landesinsti-tut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen), die Soziologin Professorin Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg), die Anglistin Professorin Dr. Maryemma Graham (University of Kansas, USA) und die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD (Indiana University in Bloomington, USA).

Weitere Informationen:
•    Zu den Vorträgen und dem Block-Seminar: https://www.cit-ec.de/de/gender-diversitaet/gender-gastprofessur
•    Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld: http://www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html

Kontakt:
Saskia Wolter, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster CITEC, Referentin für Gender und Diversität
Telefon: 0521 106-6567
E-Mail: swolter@cit-ec.uni-bielefeld.de


Neuer Schutz vor Zuckerrüben-Krankheit (Nr. 71/2017)

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Bielefelder Forschende beteiligt an Entdeckung von Widerstandsgen

Ob Getränke, Süßigkeiten oder Obstkonserven: Die Zuckerrübe ist einer der bedeutendsten Rohstoffe für die Lebensmittelindustrie. Und auch die chemische Industrie braucht ihren Zucker, etwa für Kosmetika und Medikamente. Doch der Rizomania-Virus sorgt weltweit für Ernteschäden. In vier von fünf Fällen ist diese Pflanzenkrankheit schuld, wenn die Rüben verkümmern und verfaulen. In einer Kooperation haben Forschende der Universitäten in Kiel und Bielefeld zusammen mit internationalen Expertinnen und Experten einen Weg gefunden, das Virus zu bekämpfen. Sie haben ein Resistenzgen entdeckt, das die Rüben gegen Rizomania schützt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden heute (06.06.2017) im Fachmagazin Nature Communications.

Er hat durch Computerberechnungen dazu beigetragen, auszumachen, wo das Widerstandsgen im Erbgut gesunder Zuckerrüben liegt:  Prof. Dr. Bernd Weisshaar vom Centrum für Biotechno-logie (CeBiTec) der Universität Bielefeld.
Er hat durch Computerberechnungen dazu beigetragen, auszumachen, wo das Widerstandsgen im Erbgut gesunder Zuckerrüben liegt: Prof. Dr. Bernd Weisshaar vom Centrum für Biotechno-logie (CeBiTec) der Universität Bielefeld. Foto: Samir El Kholy
Resistenzzüchtungen von Nutzpflanzen sind eine seit Jahrzehnten eingesetzte Strategie gegen Ertragseinbußen durch Virenbefall. Tatsächlich kommen schon jetzt in der Landwirtschaft vor allem Zuckerrübensorten zum Einsatz, in die eine spezielle Unempfindlichkeit gegenüber Rizomania hinein gezüchtet wurde. „Rizomania gelingt es aber seit einiger Zeit verstärkt, diesen Schutz zu überwinden“, sagt Professor Dr. Bernd Weisshaar vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld, einer der Autoren der Studie.

Die Forscher haben in einer Wildpopulation der Zuckerrübe ein Rizomania-Resistenzgen identifiziert, das für einen alternativen Virenschutz verantwortlich ist. „Wir können das neu entdeckte und im Genom, dem Erbgut, lokalisierte Gen gezielt für die Pflanzenzüchtung nutzen“, sagt Weisshaar.

Für die Gen-Identifikation analysierten die Forschenden das Genom einer in Dänemark vorkommenden Wildpopulation der Zuckerrübe. Sie konzentrierten sich auf ein spezielles Wildrübenvorkommen, das in der Küstenregion um Kalundborg auf der dänischen Insel Seeland vorkommt. „Interessanterweise haben wir festgestellt, dass resistente und anfällige Wildrüben dort auf einer Strecke von 15 Kilometern nebeneinander vorkommen“, sagt Dr. Gina Capistrano-Gossmann vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). „Resistente Pflanzen haben dort also keinen Vorteil gegenüber anfälligen Pflanzen, da der Boden nicht mit dem Rizomania-Virus infiziert ist“, erklärt Capistrano-Gossmann, die Erstautorin der Studie.

Von Rizomania befallene Zuckerrüben (links und Mitte) und ein gesundes Exemplar im Vergleich.
Von Rizomania befallene Zuckerrüben (links und Mitte) und ein gesundes Exemplar im Vergleich. Foto: Bernd Holtschulte
Um die genetische Grundlage der Resistenzbildung in diesen Wildrüben zu entschlüsseln, setzte das Forschungsteam einen innovativen Ansatz zur Gewinnung genetischer Ressourcen aus natürlichen Wildpflanzenpopulationen ein. „Mit unserer Datenanalyse am CeBiTec konnten wir die bislang unbekannte Lage des Resistenz-Gens im Genom eingrenzen“, sagt Bernd Weisshaar, der die bioinformatische Auswertung der Studie leitete. „Dafür haben wir die Gen-Sequenzen von wenigen resistenten und anfälligen Wildrüben analysiert. Und diese Analyse haben wir mit einer Untersuchung der gesamten Wildrübenpopulation kombiniert. So konnten wir dem Resistenz-Gen auf die Spur kommen.“

Die Kenntnis der Gen-Sequenz, die für die Resistenzbildung verantwortlich ist, erlaubt es nun, direkt zwischen resistenten und anfälligen Jungpflanzen zu unterscheiden. Außerdem ist es möglich, zu untersuchen, wie die Resistenzreaktion der Zuckerrüben auf Molekül-Ebene abläuft. Das Forschungsprojekt wurde durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Originalveröffentlichung:
Gina Capistrano-Gossmann, David Ries, Daniela Holtgräwe, Andre Minoche, Thomas Kraft, Se-bastian Frerichmann, Thomas Rosleff Sörensen, Juliane Dohm, Irene Gonzalez, Markus Schilha-bel, Mark Varrelmann, Hendrik Tschoep, Hubert Uphoff, Katia Schütze, Dietrich Borchardt, Otto Toerjek, Wolfgang Mechelke, Jens Lein, Axel Schechert, Lothar Frese, Heinz Himmelbauer, Bernd Weisshaar, Friedrich Kopisch-Obuch: Crop wild relative populations of Beta vulgaris allow di-rect mapping of agronomically important genes. Nature Communications. http://dx.doi.org/10.1038/ncomms15708, veröffentlicht am 6. Juni 2017

Weitere Informationen im Internet:
Kontakt:
Prof. Dr. Bernd Weisshaar, Universität Bielefeld
Lehrstuhl für Genomforschung
Tel.: 0521 1068720
E-Mail: bernd.weisshaar@uni-bielefeld.de

Dr. Gina Capistrano-Gossmann, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Tel.: 0431 880-3210
E-Mail: g.capistrano@plantbreeding.uni-kiel.de

Zur Gründung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld (Nr. 72/2017)

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Rektor Sagerer freut sich sehr über Nachricht aus Düsseldorf

Laut Medienberichten haben sich CDU und FDP im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen für die zukünftige Landesregierung von Nordrhein-Westfalen auf die Gründung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld verständigt. Es sollen dafür 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

Dazu sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:
„Wir freuen uns sehr über die Nachrichten aus Düsseldorf. Diese erreichen uns zwar durchaus überraschend, aber nicht unvorbereitet. Eine Medizinerausbildung an der Universität Bielefeld würde dazu führen, dass sich die ärztliche Versorgung verbessert: Es ist einfacher, die ausgebildeten Ärzte in der Region zu halten als sie nach Ostwestfalen-Lippe zu holen. Die Universität Bielefeld hat zudem hervorragende Voraussetzungen für den Aufbau einer Medizinischen Fakultät durch eine Vielzahl von Kooperationen und eine enge Verzahnung mit der Gesundheitsregion OWL. Für die Region wäre die Medizinische Fakultät ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, für die Universität Bielefeld eine konsequente Erweiterung ihres Forschungs- und Lehrangebotes. Diese Erweiterung des Fächerspektrums verspricht neuartige, interdisziplinäre Lehr- und Forschungsaktivitäten für unsere aktuellen Fächer, aber auch für die neue Medizin. Kommt die Medizinische Fakultät nach Bielefeld, dann muss der Schwerpunkt auf der Ausbildung von Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern liegen. Denn vor allem diese werden in der Region gesucht. Die Universität Bielefeld könnte hier eine Schlüsselposition in der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung der Region übernehmen. Weitere Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät sollten sein: Medizin bei Pflege und im Alter, Medizin und Gesundheit sowie Digitalisierung in der Medizin.

Bereits 2011 fassten wir erste Überlegungen für eine neue Fakultät in einem Eckpunktepapier zusammen. Wir haben zudem Entwicklungen beispielsweise in Oldenburg und Augsburg beobachtet, wo in den vergangenen Jahren Medizinische Fakultäten gegründet wurden.

Die genannte Summe von 50 Millionen Euro deckt sich mit einer ersten Schätzung der Universität Bielefeld für die laufenden Kosten einer Medizinischen Fakultät pro Jahr. Die einmaligen Investitionskosten sind damit nicht abgedeckt.

Mit einem Studienangebot in Pharmazie – wie es am 6. Juni von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe vorgeschlagen wurde – haben wir uns bislang nicht beschäftigt.

Wir warten nun auf den Abschluss der Koalitionsverhandlungen und freuen uns auf die sich hoffentlich anschließenden Gespräche mit der dann gewählten neuen Landesregierung. Ich bitte um Verständnis: Bis dahin können wir keine weiteren Informationen zu der möglichen inhaltlichen Ausgestaltung einer Medizinischen Fakultät geben.“


Kontakt:
Ingo Lohuis, Universität Bielefeld
Leiter des Referats für Kommunikation/Pressesprecher
Telefon: 0521 106-4245
E-Mail: ingo.lohuis@uni-bielefeld.de


Weltweite Herausforderung: Saubere Verbrennung (Nr. 73/2017)

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Internationale Spitzenforscher diskutieren am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld

Mehr als 80 Prozent der Energie für Stromversorgung und Transport stammen weltweit aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Die Verbrennung entlässt Kohlendioxid, Stickoxide und Rußpartikel in die Atmosphäre, die Auswirkungen auf das Klima haben und Gesundheitsrisiken bergen. Wegen des enormen Energiebedarfs, des Bevölkerungswachstums und des steigenden Bedarfs in Schwellenländern ist eine kurzfristige Ablösung der Verbrennung durch andere Techniken jedoch schwierig. Umso wichtiger ist es, die Verbrennung sauberer und effizienter zu machen. Wie dies gelingen kann, diskutieren weltweit führende Expertinnen und Experten auf dem International Bunsen Discussion Meeting „Chemistry and Diagnostics for Clean Combustion“ („Chemie und Diagnostik für saubere Verbrennung) vom 21. bis 23. Juni am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF).

Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus
Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist eine der Leiterinnen der Tagung zu sauberer Kraftstoffverbrennung. Foto: Universität Bielefeld

Welche chemischen Prozesse führen zu Rußemissionen? Kann der Verbrennungsablauf in Echtzeit analysiert werden? Sind Biokraftstoffe eine saubere Alternative? Wie zuverlässig sind Computermodelle für die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren und Triebwerken? Diesen und verwandten Fragen werden sich voraussichtlich etwa 115 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bereiche Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaften aus mehr als 15 Ländern mit Expertenvorträgen und Posterbeiträgen widmen. Ihr Ziele: die Effizienz von Verbrennungsprozessen zu steigern, alternative Kraftstoffe zu erforschen, die Verringerung der Kohlendioxidemissionen und die Einhaltung strengerer Emissionsstandards zu befördern.

„Aktuelle Forschungsprojekte und -programme setzen dabei international durchaus unterschiedliche Akzente, die zum Teil auch durch Abhängigkeiten von regional vorherrschenden Ressourcen wie Kohle, Erdöl, Erdgas oder Biomasse geprägt sind“, erklärt die Bielefelder Chemikerin Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus. Sie leitet die Tagung zusammen mit Professor Marcus Aldén PhD (Universität Lund, Schweden), Professorin Mara de Joannon PhD (Forschungsinstitut für Verbrennung Neapel, Italien) und Professor Dr. Christof Schulz (Universität Duisburg-Essen). Es sei von zentraler Bedeutung, auch die internationale Perspektive einzubeziehen. „Dies ist umso wichtiger, als auch Verabredungen über Emissionsgrenzwerte oder die Einführung neuer Brennstoffe nicht nur im nationalen Alleingang erfolgen dürfen“, so die Tagungsleiter.

Die Tagung soll Erkenntnisse aus der Spitzenforschung aus verschiedenen internationalen Perspektiven zusammenbringen, den Austausch von Ideen fördern, Vorgehensweisen für die Zukunft erschließen und Anknüpfungspunkte für gemeinsame Forschungsaktivitäten bieten. „Wir erhoffen uns lebhafte Diskussionen und die Definition gemeinsamer Ziele, insbesondere weil die Entscheidungen der nahen Zukunft eine langfristige Wirkung haben werden“, sagen die Organisatoren.

Veranstalter der Tagung sind neben dem ZiF die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie und das Forschungsnetzwerk SMARTCATs („Chemistry of Smart Energy Carriers and Technologies“) im europäischen COST-Programm („European Cooperation in Science and Technology). Die Tagung wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Medienanfragen im Vorfeld der Veranstaltung beantwortet Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus.

Weitere Informationen im Internet
https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/06-21-Schulz.html

Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Tel.: 0521 106-2052
Email: kkh@uni-bielefeld.de


Info-Wochen im Juli an der Universität Bielefeld (Nr. 74/2017)

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Noch freie Plätze für Schülerinnen und Schüler

Entdecke die Uni – finde Dein Fach! Unter diesem Motto organisiert die Junge Uni Bielefeld vom 3. bis zum 14. Juli an der Universität Bielefeld die Info-Wochen für Oberstufenschülerinnen und -schüler und alle Studieninteressierten. Für einige Veranstaltungen gibt es noch die Möglichkeit sich anzumelden (die Teilnahme ist kostenlos). Informationen zu freien Plätzen und zum Programm: www.uni-bielefeld.de/info-wochen.


Neben der Vorstellung aller Bachelor-Studiengänge bieten Vorträge der Fachstudienberatungen, Schnuppervorlesungen und Gespräche mit Studierenden einen authentischen Einblick in den Studienalltag und Unterstützung bei der Suche nach dem richtigen Studienfach.

Zudem gibt es viele wichtige Informationen rund um ein Studium - zum Beispiel zu Bewerbung und Einschreibung, Entscheidungsschwierigkeiten bei der Studienwahl, Studienfinanzierung, Wohnen, Lehramtsstudium oder Studieren im Ausland.

Kontakt:
Junge Uni Bielefeld
Telefon: 0521 106-4446
E-Mail: jungeuni@uni-bielefeld.de

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld (Nr. 74/2017)

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  • Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin erhält Cäcilia-Schwarz-Preis für Innovationin der Altenhilfe
  • Florian Poppen neuer Leiter der Geschäftsstelle von Bielefeld 2000plus
Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin
Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin
Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin wird für ihr innovatives Forschungsprojekt im Bereich International Public Health geehrt. Für ihre Dissertation zur Stärkung der Selbstmanagement-Kompetenzen pflegender Angehöriger türkeistämmiger Menschen mit Demenz erhält sie heute (14.06.2017) in Berlin den Cäcilia-Schwarz-Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Tezcan-Güntekin möchte ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis implementieren. Ihr Ziel – auch in zwei Folgeprojekten - ist die langfristige Stabilisierung des häuslichen Pflege-Settings und die Förderung einer selbstbestimmten Lebensgestaltung von Angehörigen und Pflegebedürftigen mit unterschiedlichen Diversitätsmerkmalen. Tezcan-Güntekin hat bereits eine Dissertation in Soziologie an der Universität Bielefeld erfolgreich absolviert. Ausgangspunkt ihrer zweiten Doktorarbeit an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit dem Thema Fremdheit im Kontext der Gesundheitswissenschaften, wo sie ihre nun preisgekrönte zweite Dissertation geschrieben hat. Der Cäcilia-Schwarz-Preis für Innovation in der Altenhilfe wird vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge verliehen (www.deutscher-verein.de/de/wir-ueber-uns-verein-caecilia-schwarz-foerderpreis-1387.html).

Florian Poppen
Florian Poppen
Florian Poppen ist seit Anfang Mai neuer Leiter der Geschäftsstelle von Bielefeld 2000plus. Er hat an der Universität Bielefeld im Bachelor und Master Soziologie studiert und löst Şenol Keser ab. Als Leiter der Geschäftsstelle ist der 30-jährige Bielefelder Ansprechpartner für Projektideen mit regionalem Forschungsbezug. Die Initiative Bielefeld 2000plus ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Bielefeld und der Stadt Bielefeld. Seit 1997 setzt sie sich für eine Ver-netzung der Wissenschaft mit der Stadt und der Region ein. Dabei steht der Austausch von institutionenübergreifendem Expertenwissen im Fokus. Zu diesem Zweck organisiert Bielefeld 2000plus Arbeitskreise und Projekte mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und der Stadtverwaltung, mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und unterschiedlichen Institutionen aus Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Stadtentwicklung. So fand etwa im vergangenen Jahr durch den Arbeitskreis „Interkulturelles“ eine Befragung zum Bildungsstand von Geflüchteten in Bielefeld statt (www.uni-bielefeld.de/bi2000plus/).


Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte (Nr. 76/2017)

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Bis 30. Juni für „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld bewerben

Geflüchtete Lehrkräfte können sich ab August im neuen Programm „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld qualifizieren und sich so auf eine mögliche Tätigkeit an Schulen in NRW vorbereiten. Die Bewerbungsphase hat begonnen und läuft noch bis zum 30. Juni 2017. „Lehrkräfte Plus“ ist ein Qualifizierungsprogramm der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Weiterbildung und der Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren NRW. Die Bertelsmann Stiftung fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt.

Ein Jahr lang in Vollzeit können sich geflüchtete Lehrkräfte an der Universität Bielefeld für den Arbeitsmarkt Schule in NRW qualifizieren. Foto: Universität Bielefeld
Ein Jahr lang in Vollzeit können sich geflüchtete Lehrkräfte an der Universität Bielefeld für den Arbeitsmarkt Schule in NRW qualifizieren. Foto: Universität Bielefeld
Ab August erhalten zunächst 25 Lehrkräfte die Möglichkeit, durch „Lehrkräfte Plus“ ihre Deutschkenntnisse auf C1-Sprachniveau zu bringen, ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse zu vertiefen und in Schulen zu hospitieren. „Unser Ziel ist eine berufliche Zukunft für diese Menschen im nordrhein-westfälischen Schulsystem, beispielsweise als Vertretungslehrkräfte“, sagt die Prorektorin für Studium und Lehre, Professorin Dr. Claudia Riemer.

„Schule braucht qualifiziertes Personal für die neuen Herausforderungen durch Migration. Geflüchtete Lehrkräfte können mit ihrem sprachlichen Hintergrund und ihren beruflichen Erfahrungen Schulen bereichern und die Integrationsarbeit unterstützen. Mit dem Programm geben wir ihnen konkrete Hilfestellungen, um im deutschen Bildungssystem Fuß zu fassen“, sagt Ulrich Kober, Direktor des Programms Integration und Bildung der Bertelsmann Stiftung. Aus der Sicht von Ludwig Hecke, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung, ist das Engagement der Landesregierung folgerichtig: „In einer von Migration geprägten Gesellschaft können geflüchtete Lehrkräfte mit ihren Ressourcen, dazu zählen beispielsweise ihre Erfahrungen in einem anderen Schulsystem, wertvolle Beiträge zur Gestaltung eines interkulturellen Schullebens einbringen.“

Geflüchtete Lehrkräfte müssen in ihrer Bewerbung für „Lehrkräfte Plus“ einen Lehramtsabschluss aus ihrem Heimatland, Berufserfahrung als Lehrkraft und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau vorweisen. Da „Lehrkräfte Plus“ ein umfangreiches Qualifizierungsangebot ist, müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber außerdem ein Jahr lang in Vollzeit diesem Programm widmen können. Durch die Teilnahme am Programm sollen die Lehrkräfte zunächst ihr deutsches Sprachniveau auf C1 steigern. Danach vertiefen sie ihre fachlichen, pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten. „Wichtig sind dabei auch interkulturelle Komponenten und die Hospitationen in Schulen, bei denen die Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer von einheimischen Lehrkräften begleitet werden“, erklärt Dr. Renate Schüssler, die zusammen mit Nadine Auner das Programm an der Bielefeld School of Education (BiSEd) im Rahmen der Internationalisierung der Lehrerbildung konzipiert hat und verantwortet. Wichtiger Bestandteil von „Lehrkräfte Plus“ sei darüber hinaus, dass die geflüchteten Lehrerinnen und Lehrer zu ihren Arbeitsperspektiven im schulischen Bereich beraten werden.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat, das die nachgewiesene Sprachprüfung sowie die einzelnen absolvierten Programmelemente von „Lehrkräfte Plus“ umfasst. Auch wenn kein formaler Abschluss verliehen wird, kann im Anschluss an die erfolgreiche Teilnahme am Programm beispielsweise die Qualifizierung für den herkunftssprachlichen Unterricht stehen. Möglich ist auch, durch das Studium weiterer Fächer im Anschluss an „Lehrkräfte Plus“, eine vollwertige Lehrerqualifikation zu erreichen.
Das Qualifizierungsprogramm wird ab August 2017 insgesamt drei Mal nacheinander für jeweils ein Jahr angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schreiben sich für die Dauer des Programms an der Universität Bielefeld ein. Die Teilnahme ist bis auf die Semesterbeiträge kostenfrei.

Geflüchtete Lehrkräfte können sich bis zum 30. Juni 2017 bewerben. Daraufhin wird ihr deutsches Sprachniveau getestet. Kann die Bewerberin oder der Bewerber Deutschkenntnisse auf B1-Niveau nachweisen, werden die weiteren Unterlagen und danach die Zulassung zum Programm geprüft.

Weitere Informationen:
•    Über das Programm „Lehrkräfte Plus“: http://www.bised.uni-bielefeld.de/LKplus
•    Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren: http://www.bised.uni-bielefeld.de/LKplus/bewerbung
•    Die Bielefeld School of Education (BiSEd): http://www.bised.uni-bielefeld.de
•    Die Internationalisierung der Lehrerbildung: http://www.bised.uni-bielefeld.de/internationalisierung

Kontakt:
Dr. Renate Schüssler und Nadine Auner, Universität Bielefeld
Bielefeld School of Education (BiSEd)
Tel.: 0521 106-4234 und -4246
E-Mail: LK-plus@uni-bielefeld.de

Angela Müncher, Bertelsmann Stiftung
Programm Integration und Bildung
Tel.: 05241 81 81 424
E-Mail: angela.muencher@bertelsmann-stiftung.de

Presseeinladung: Die Wohnung der Zukunft in Bethel (Nr. 77/2017)

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Innovationscluster KogniHome stellt mitdenkende Wohnung vor

Eine rundum vernetzte Wohnung – das KogniHome – haben 14 Partner aus Ostwestfalen-Lippe in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit acht Millionen Euro. Am Freitag, 23. Juni, stellt das Konsortium das Ergebnis der Kooperation von Industrie, Dienstleistern und Forschung vor. 

Das Pressegespräch beginnt um 12.15 Uhr in Bethel. Im Anschluss wird die KogniHome-Forschungswohnung vorgeführt. Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung:
  • Gabriele Albrecht-Lohmar, Referentin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat „Mensch-Technik-Interaktion; Demografischer Wandel“
  • Prof. Dr. Helge Ritter, Koordinator des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
  • Prof. Dr. Günther Wienberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

Medienvertreterinnen und -vertreter haben ab ca. 12.45 Uhr Gelegenheit, Fotos mit den beteiligten Akteuren und der Forschungstechnik zu machen.

Das Pressegespräch in Kürze:
Ort: Besprechungsraum des Familienunterstützenden Dienstes Bethel, 1. Obergeschoss in der Gadderbaumer Straße 41, 33602 Bielefeld.

Zeit: Freitag, 23. Juni, 12.15 Uhr

Um besser planen zu können, bitten wir Sie, sich bis zum 22. Juni, 14 Uhr, in der Pressestelle anzumelden: 0521 106-4170 oder pressestelle@uni-bielefeld.de.

Kontakt:
Dr. Malte Strathmeier, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12297

Wie Sport Geflüchtete integrieren kann (Nr. 78/2017)

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Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) tagt an der Universität

Viele Sportarten funktionieren ohne große Worte oder Sprache. Also ist Sport perfekt, um Geflüchtete zu integrieren – oder? Tatsächlich stellt die These zur integrativen Wirkung von Sport drängende Fragen an die Wissenschaft. Dazu tagen Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler sowie hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter aus dem NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport bei einem Workshop am 27. Juni an der Universität Bielefeld.

„Wir beschäftigen uns mit den Möglichkeiten der Integration von Geflüchteten durch Sport, aber auch mit den Grenzen“, sagt Professor Dr. Bernd Gröben, Studiendekan der Sportwissenschaft (Universität Bielefeld) und einer der Tagungsleiter des „4.interdisziplinären dvs-Experten/innen-Workshops Sport im Kontext von Flucht und Migration“. Die Forschenden widmen sich drei Schwerpunkten: Erstens halten sie in einer Bestandsaufnahme fest, welche Sportangebote es bereits für Geflüchtete gibt und was noch fehlt. Zweitens untersuchen sie, welche wissenschaftlichen Ansätze es zum Thema gibt. Drittens schauen sie sich Praxisbeispiele an, etwa von Bielefeld United, dem Stadtsportbund Bielefeld oder der Sportjugend Bielefeld: Was hat sich bewährt?

Medienvertreter sind zur Berichterstattung am 27. Juni eingeladen. Sie können zur Einführung in das Tagungsthema (11 Uhr) kommen. Eingeladen sind sie auch zum Hauptvortrag (11.30 Uhr) von Professor Dr. Andreas Zick (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung). Sein Vortrag trägt den Titel „Integration ist eine sportliche Angelegenheit - Gedanken aus Sicht der Integrations- und Akkulturationsforschung“. Tagungsort ist das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Methoden 1.
 
Weitere Informationen:
http://www.sportwissenschaft.de/index.php?id=2029


Kontakt:
Uta Lindemann und Prof. Bernd Gröben, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Sportwissenschaft
Tel.: 0151 25 27 39 66 und 0521 106-6923
E-Mail: uta.lindemann@uni-bielefeld.de und bernd.groeben@uni-bielefeld.de
 

Von polygamen Weibchen und alleinerziehenden Männchen (Nr. 79/2017)

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Verhaltensforschende der Universität Bielefeld untersuchen Regenpfeifer

Regenpfeifer-Männchen setzen sich in der Wildnis erfolgreicher durch als die Weibchen: Verhaltensforschende der Universität Bielefeld haben untersucht, wie sich über die Lebensspanne des Regenpfeifers das Geschlechterverhältnis entwickelt. Welche Folgen der Männerüberschuss für die Aufzucht der Küken hat, stellen sie im Forschungsjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vor.

Der Verhaltensforscher Luke Eberhart-Phillips – hier auf Madagaskar – untersucht seit vier Jahren an Stränden in aller Welt, wie sich Regenpfeifer in ihren Kolonien entwickeln. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Der Verhaltensforscher Luke Eberhart-Phillips – hier auf Madagaskar – untersucht seit vier Jahren an Stränden in aller Welt, wie sich Regenpfeifer in ihren Kolonien entwickeln. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Der Biologe Luke Eberhart-Phillips vom Lehrstuhl für Verhaltensforschung der Universität Bielefeld befasst sich seit vier Jahren mit der Erforschung von Geschlechterverhältnissen bei Vögeln und untersucht zum Beispiel Vogelkolonien auf Madagaskar. Der Doktorand forscht an der Universität Bielefeld und dem Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen (Bayern). Für die aktuelle Studie untersuchte er Schneeregenpfeifer (Charadrius nivosus) in Bahía de Ceuta an der Nordwestküste von Mexiko. „Unser Ziel war es, die Überlebensrate und das Brutverhalten der Regenpfeifer in diesem Gebiet zu analysieren“, sagt Eberhart-Phillips.

 

„Das Geschlechterverhältnis spielt eine wichtige Rolle für das Fortpflanzungssystem und die Wachstumsrate einer Population und dabei, ob Weibchen oder Männchen sich um die Nestlinge kümmern“, sagt Professor Dr. Oliver Krüger, Leiter des Lehrstuhls für Verhaltensforschung. „Wenn das Verhältnis unausgewogen ist und es zum Beispiel mehr Weibchen gibt, ist es für diese schwerer, einen Partner zu finden. Die Population kann dadurch massiv abnehmen“, so der Biologe.

„Wir haben uns gefragt, in welcher Phase im Leben der Vögel sich das Geschlechterverhältnis ändert“, sagt Eberhart-Phillips, Hauptautor der neuen Studie. „Sterben besonders viele Weibchen oder Männchen schon kurz nach dem Schlüpfen? Oder sind die Kindheit oder das Erwachsenenalter entscheidend und kritisch für eines der Geschlechter?“

Für die neue Studie arbeiteten die Bielefelder Forscher mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Mexiko und den USA zusammen. Gemeinsam mit ihnen kennzeichnete Luke Eberhart-Phillips 1.259 wildlebende Regenpfeifer mit unverwechselbaren farbigen Fußringen. So war bei der Beobachtung der Vogel mit Ferngläsern und Teleskopen immer klar, welcher Vogel im Sichtfeld war. Männchen und Weibchen des Schneeregenpfeifers sind einander sehr ähnlich und können nur in der Brutzeit unterschieden werden. Deswegen nahmen die Forschenden Blutproben, um das Geschlecht genetisch festzustellen.

Die Studie zeigt, dass die Weibchen einer Regenpfeifer-Population in Mexiko mit Polygamie auf den dortigen Überschuss an Männchen reagieren. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Die Studie zeigt, dass die Weibchen einer Regenpfeifer-Population in Mexiko mit Polygamie auf den dortigen Überschuss an Männchen reagieren. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Ein zentrales Ergebnis der Studie: „Die männlichen Regenpfeifer der untersuchten Population haben in allen Phasen des Lebens eine höhere Chance zu überleben als die Weibchen. Das Ergebnis ist ein Geschlechteranteil von nur 37 Prozent Weibchen unter den erwachsenen Regenpfeifern“, sagt Eberhart-Phillips. Vor allem im Jugendalter der Vögel (Zeit vor dem ersten Gefiederwechsel) haben die Weibchen eine um ein Drittel geringere Überlebensrate. Die Wissenschaftler vermuten als Grund, dass Männchen mit einem höheren Gewicht schlüpfen und eine erhöhte Wachstumsrate aufweisen, was ihnen einen Vorteil gegenüber Weibchen verschaffen könnte.

„Die Studie bestätigt die langjährige Theorie zur gleichmäßigen Verteilung der Geschlechter bei Geburt“, sagt Oliver Krüger. „Mütter bringen die gleiche Anzahl an Weibchen und Männchen zur Welt, weil das die beste evolutionäre Strategie ist, auch wenn das Geschlechterverhältnis im Erwachsenenalter kippt.“

Für die aktuelle Studie klipsten die Wissenschaftler farbige Ringe an die Beine von mehr als 1000 Regenpfeifern. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Für die aktuelle Studie klipsten die Wissenschaftler farbige Ringe an die Beine von mehr als 1000 Regenpfeifern. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Durch den Männerüberschuss bei den Regenpfeifern hatten es die Weibchen leichter, einen Partner zu finden als die Männchen. „Dadurch haben die Weibchen die Möglichkeit, häufig den Partner zu wechseln. Sie leben also polygam und trennen sich von ihrem Partner, sobald der Nachwuchs geschlüpft ist.“ In der Folge werden die Männchen zu „Alleinaufziehenden“. „Sie kümmern sich um die Jungvögel, statt nach einem neuen Weibchen zu suchen“, berichtet Luke Eberhart-Phillips. Paarungsverhalten unter Vögeln ist laut dem Biologen demnach abhängig von der Überlebensquote des jeweiligen Geschlechts.

 

Die Erkenntnisse könnten eine wichtige Rolle für den Artenschutz spielen. „Naturschützer gehen gewöhnlich davon aus, dass die Geschlechter gleiche Überlebenschancen haben. Unsere Ergebnisse stellen das in Frage“, sagt Krüger. „Unsere Studie zeigt, dass gefährdete Populationen, wenn sie ein polygames Paarungsverhalten aufweisen, noch viel schneller abnehmen können als gedacht.“

Originalveröffentlichung:
Luke J. Eberhart-Phillips, Clemens Küpper, Tom E. X. Miller, Medardo Cruz-López, Kathryn H. Maher, Natalie dos Remedios, Martin A. Stoffel, Joseph I. Hoffman, Oliver Krüger, and Tamás Székely: Sex-specific early survival drives adult sex ratio bias in snowy plovers and impacts mating system and population growth. Proceedings of the National Academy of Sciences. http://doi.org/10.1073/pnas.1620043114, erschienen am 20. Juni 2017.

Weitere Informationen:
•    Lehrstuhl für Verhaltensforschung: http://www.uni-bielefeld.de/biologie/animalbehaviour/home.html
•    „Studie zu Blaumeisen: Erst riechen, dann betteln“ (Pressemitteilung vom 12.05.2017): http://bit.ly/2sSbXya

Kontakt:
Prof. Dr. Oliver Krüger, Universität Bielefeld
Lehrstuhl für Verhaltensforschung
Telefon: 0521 106-2831
E-Mail: oliver.krueger@uni-bielefeld.de

Die Forschenden beobachteten die Vögel mit Fernrohren und Teleskopen und bauten sich fahrbare Verschläge, um für die Vögel unsichtbar zu bleiben. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Die Forschenden beobachteten die Vögel mit Fernrohren und Teleskopen und bauten sich fahrbare Verschläge, um für die Vögel unsichtbar zu bleiben. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips

Autorenkolloquium zu Ehren Dieter Grimms (Nr. 80/2017)

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Und öffentlicher Vortrag am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Der Jurist und ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Dieter Grimm ist einer der renommiertesten Verfassungstheoretiker weltweit. Er lehrte unter anderem an der Universität Bielefeld und war Mitglied im Direktorium des dortigen Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Aus Anlass seines 80. Geburtstags widmet das ZiF Dieter Grimm das Autorenkolloquium „Verfassung: Geschichte, Gegenwart, Zukunft“, das am Freitag, 30. Juni, am ZiF stattfindet. Am Donnerstag, 29. Juni, um 18 Uhr hält Dieter Grimm einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Nachdenken über Verfassung in den Bielefelder Jahren“.

Dieter Grimm
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld widmet Dieter Grimm zu seinem 80. Geburtstag ein Autorenkolloquium. Foto: Wissenschaftskolleg / Maurice Weiss, Ostkreuz
Im Zentrum des wissenschaftlichen Werks von Dieter Grimm steht die Verfassung: „Als Verfassungsrechtler befasst man sich typischerweise mit einzelnen Fragen des Verfassungsrechts des eigenen Landes. Dieter Grimms Denken geht weit darüber hinaus“, so die Organisatorinnen des Autorenkolloquiums, die Bielefelder Rechtswissenschaftlerinnen Professorin Dr. Ulrike Davy und Professorin Dr. Gertrude Lübbe-Wolff.

Dieter Grimm kennt die Geschichte der Verfassungen des 19. Jahrhunderts ebenso gut wie die Auslegung des Grundgesetzes, die soziologische und politikwissenschaftliche Perspektive interessiert ihn ebenso wie die juristische. Im Zentrum seiner jüngeren Arbeiten stehen die rechtlichen Grundlagen der Europäischen Union, ihre Legitimierungschancen und –defizite. Diesem breiten Ansatz trägt das Autorenkolloquium Rechnung: Die Schwerpunkte der Vorträge und Diskussionen sind Verfassung und Verfassungsentwicklung im 19. Jahrhundert, die bundesrepublikanische Verfassung des 20. Jahrhunderts und die Grundordnung Europas, die den gegenwärtigen europäischen Staatenverbund definiert. Die Vortragenden kommen aus der Rechtswissenschaft, der Geschichte, der Soziologie und der Politikwissenschaft.

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm ist emeritierter Professor für öffentliches Recht der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, dessen Rektor er von 2001 bis 2007 war. Seit 2001 lehrt er zudem an der Yale University in New Haven, USA. Von 1979 bis 1999 lehrte er Öffentliches Recht an der Universität Bielefeld, von 1987 bis 1999 war Dieter Grimm Richter am Bundesverfassungsgericht. Von 1984 bis 1990 war er Mitglied im Direktorium des ZiF und im akademischen Jahr 1988/89 Leiter der ZiF-Forschungsgruppe „Staatsaufgaben“.

Das Autorenkolloquium und der öffentliche Vortrag finden auf Deutsch statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/06-29-Grimm.html

Kontakt:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld            
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-2768            
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

 


 

KogniHome feiert die Wohnung der Zukunft (Nr. 81/2017)

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14 Partner aus Ostwestfalen-Lippe kommen für Projektabschluss zusammen

Im August 2014 startete der Innovationscluster KogniHome mit dem Ziel, Technik für die mitdenkende Wohnung der Zukunft zu entwickeln. Am heutigen Freitag (23.06.2017) haben die 14 Partner des regionalen Verbundprojekts eine zentrale Entwicklung vorgestellt: die KogniHome-Forschungswohnung in Bethel in Bielefeld. Ein kurzer Film zeigt die Funktionen der Wohnung der Zukunft. 200 Gäste feierten am Nachmittag in der Fachhochschule Bielefeld den erfolgreichen Abschluss von KogniHome. Koordiniert wurde das Projekt vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld.

Mit dem KogniChef kochen, ohne dass etwas anbrennt (von links): Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesbildungsministerium, Prof. Dr. Helge Ritter vom Exzellenzcluster CITEC und Prof. Dr. Günther Wienberg von Bethel. Foto: Universität Bielefeld
Mit dem KogniChef kochen, ohne dass etwas anbrennt (von links): Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesbildungsministerium, Prof. Dr. Helge Ritter vom Exzellenzcluster CITEC und Prof. Dr. Günther Wienberg von Bethel. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Zu den ersten Gästen der neuen Forschungswohnung in der Gadderbaumer Straße 41 gehörte Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat „Mensch-Technik-Interaktion; Demografischer Wandel“. Das BMBF fördert den Innovationscluster KogniHome im Rahmen seines Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion. Bei Ihrem Besuch machte sich Albrecht-Lohmar mit den Fähigkeiten des rundum vernetzten Apartments vertraut. „Es ist beeindruckend, wie sich die neue Technik auf die Bedürfnisse der Bewohner einstellt und ihnen damit den Alltag erleichtert“, sagt Albrecht-Lohmar. „Mit seinen Entwicklungen schafft der Innovationscluster KogniHome eine wichtige Basis für die Kooperation von Wirtschaft und Forschung“, sagt die Referentin. Die Forschungswohnung vereint die Prototypen aus den Laboren und den Werkstätten der Partner, für die KogniHome bereits 2015 als ausgezeichneter Ort im Land der Ideen prämiert wurde. Vor einem Jahr handelte es sich noch um eine einfache Bestandswohnung.

„Die Forschungswohnung macht erlebbar, wie wir in KogniHome gemeinsam mit unseren Partnern aus Industrie, Dienstleistung und Forschung das Thema intelligentes Wohnen vorangetrieben haben“, sagt Professor Dr. Helge Ritter, Sprecher des Innovationsclusters KogniHome. „Die Technik unserer Forschungswohnung lässt sich intuitiv bedienen und geht auf die Bedürfnisse der Bewohner ein, ohne dabei zu bevormunden“, so der Neuroinformatiker, der auch Koordinator des Exzellenzclusters CITEC ist.
Außer mit der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Forschung befasste sich das Projekt mit der möglichen Auswirkung der neuen Technik. Das reicht von ethischen Aspekten bis hin zu rechtlichen, sozialen und sicherheitstechnischen Folgen.

„Gerade für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ist ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung besonders wichtig“, sagt Professor Dr. Günther Wienberg. Er ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, einer der 14 Projektpartner. „Wir haben sichergestellt, dass potenzielle Nutzer sich an der Entwicklung der mitdenkenden Wohnung beteiligen konnten. Wir haben mit dem Konsortium drängende ethische Fragen diskutiert und soziale Aspekte in die Forschung eingebracht.“ So diskutierten in Ethik-Seminaren Vertreter von Bethel, CITEC, der BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistung mbH und der juristischen Fakultät der Fachhochschule Bielefeld mit den Industriepartnern. Pünktlich zum Abschluss von KogniHome ist eine Broschüre erschienen, die Empfehlungen für den Umgang mit den ethischen und weiteren Fragen beim Einsatz von mitdenkenden Wohnungen gibt.

Starke Partner aus der Industrie gewährleisteten in den vergangenen drei Jahren, dass die KogniHome-Prototypen in Richtung Produktreife getrieben wurden. Bei der digitalen Küche brachten die Familienunternehmen Miele und Hettich ihr Knowhow ein. Im Fokus stand der Verbraucher mit seinen Bedürfnissen. Als Szenario wählten die Partner das Jahr 2024, um zukunftsweisende Technologien zu entwickeln und innovativ zu arbeiten. Herausgekommen sind Prototypen, die das alltägliche Leben vereinfachen und bereichern.

Petra Sadra und Dirk Weber leben in Bethel. Am Freitag testeten sie, wie ihnen der KogniHo-me-Spiegel hilft, gut in den Tag zu kommen. Foto: Universität Bielefeld
Petra Sadra und Dirk Weber leben in Bethel. Am Freitag testeten sie, wie ihnen der KogniHome-Spiegel hilft, gut in den Tag zu kommen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
In dem neuen Film „KogniHome – Geburtstag in der mitdenkenden Wohnung“ erlebt die fiktive Familie Becker einen Tag im KogniHome. Über diese in ihren Mitgliedern exemplarisch konzipierte Familie gelangen die Projektmacher zu authentischen Szenarien: Die intelligente Eingangstür begrüßt die Bewohner und Gäste persönlich, die digitale Küche „KogniChef“ hilft beim Kochen „die Spur zu halten“, ein virtueller Dialogassistent berät bei der Zeitungslektüre, ein persönlicher Trainer – bekannt als „Trimmdich-Sessel“– leitet altersangemessen zu Fitnessübungen an, der mitdenkende Spiegel im Eingang ist mit der Ankleide verknüpft und sorgt dafür, dass beim Verlassen der Wohnung nichts vergessen wird.

Auch wenn am 23. Juni der Abschluss des Innovationsclusters KogniHome gefeiert wird – die 14 Partner kooperieren weiter und wollen dafür den Verein „KogniHome e.V.“ gründen. „Wir möchten die Ergebnisse aus drei Jahren Forschung weiterführen und die mitdenkende Wohnung auch in Zukunft nutzen“, sagt Helge Ritter. „Wir haben gelernt, worauf es dem Menschen beim Wohnen ankommt, und in welche Richtung Technik gehen muss, damit solche technischen Systeme bei der demographischen Herausforderung einen Beitrag leisten. Kurzum: Wir wissen, was es braucht, damit die Brücke zwischen Mensch und Technik in die Zukunft weist.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Innovationscluster KogniHome bis Ende Dezember mit acht Millionen Euro. Durch die finanzielle Beteiligung der 14 Partner kommt ein Gesamtbudget von 11,3 Millionen Euro zusammen. KogniHome ist Teil des Förderschwerpunktes „Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel“ des BMBF. Für das Projekt arbeiten folgende Organisationen zusammen: Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld, Universität Paderborn, achelos GmbH (Paderborn), v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel (Bielefeld), BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistung mbH, DMW Schwarze GmbH & Co. Industrietore KG (Bielefeld), Hanning & Kahl GmbH & Co KG (Oerlinghausen), helectronics GmbH (Büren), Hella KGaA Hueck & Co. (Lippstadt), Hettich (Kirchlengern), HJP Consulting GmbH (Borchen), Miele & Cie. KG (Gütersloh), Neue Westfälische GmbH & Co. KG (Bielefeld).

Weitere Informationen im Internet:

Kontakt:
Dr.-Ing. Thorsten Jungeblut, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106 12031
E-Mail: tj@cit-ec.uni-bielefeld.de

Stipendien-Infotag am 3. Juli in der Universitätshalle (Nr. 82/2017)

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Stipendiatinnen und Stipendiaten geben Tipps 

Am Montag, 3. Juli, können sich Studierende, Schülerinnen und Schüler beim Stipendien-Infotag in der Universität Bielefeld über unterschiedliche Förderprogramme informieren. Aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten der großen Begabtenförderwerke der Wirtschaft, Kirchen, parteinahen Stiftungen und des Studienfonds OWL stehen zwischen 10 und 15 Uhr in der Universitätshalle bereit, um Fragen zu beantworten. Organisiert wird der Infotag von der Zentralen Studienberatung (ZSB).

Beim Stipendien-Infotag beantworten Vertreterinnen und Vertreter von elf Begabtenförderwerken Fragen rund ums Stipendium. Foto: Universität Bielefeld
Beim Stipendien-Infotag beantworten Vertreterinnen und Vertreter von elf Begabtenförderwerken Fragen rund ums Stipendium. Foto: Universität Bielefeld
Die Besucherinnen und Besucher können sich beispielsweise darüber informieren, ob ein Stipendium überhaupt für sie in Frage kommt, welche Kriterien sie für ein Stipendium erfüllen müssen und welche Begabtenförderwerke es gibt. Stipendiatinnen und Stipendiaten, die aktuell gefördert werden, berichten von ihren Erfahrungen, um gegebenenfalls zu einer Bewerbung zu motivieren oder geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen zu können.

Interessant für Studierende ohne Bestnoten: Stiftungen fördern oft auch gesellschaftlich engagierte Studierende. Schülerinnen und Schüler sind ebenfalls willkommen, sich über Stipendien zu informieren.

Die teilnehmenden Begabtenförderwerke:
Aufstiegsstipendium, Deutschland Stipendium, Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst, Friedrich Ebert Stiftung, Hans Böckler Stiftung, Heinrich Böll Stiftung, Konrad Adenauer Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Stiftung der deutschen Wirtschaft, Studienfonds OWL, Studienstiftung des deutschen Volkes

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Studium/Studierendensekretariat/Kosten_Finanzierung

Kontakt:
ZSB – Zentrale Studienberatung
Telefon: 0521 106-3017
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de

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