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Patienten verständlich informieren und beraten (Nr. 12/2017)

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Universität Bielefeld entwickelt Praxis-Leitfaden für Gesundheitsberufe

Eine neue praxisnahe Broschüre gibt Hinweise für die Beratung von Patientinnen und Patienten. Sie soll Verbraucher- und Patientenberatungen helfen, Behandlungen und Diagnosen verständlich zu vermitteln. Die Universität Bielefeld hat die Material- und Methodensammlung erstellt. Gefördert wurde die Broschüre vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Sie ist am heutigen Donnerstag (26.01.2017) erschienen.

Menschen gesundheitskompetent machen: Das ist das Ziel von Prof. Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld. Mit einem Leitfaden zeigt sie, wie Patienten und Verbraucher unterstützt werden können. Foto: Michael Fuchs, Remseck
Menschen gesundheitskompetent machen: Das ist das Ziel von Prof. Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld. Mit einem Leitfaden zeigt sie, wie Patienten und Verbraucher unterstützt werden können. Foto: Michael Fuchs, Remseck
Eine alltägliche Situation: Ärztinnen oder Gesundheitsberater wollen Diagnosen und Empfehlungen so verständlich wie möglich mitteilen, reden aber am Patienten vorbei. Die Patientinnen und Patienten selbst schrecken häufig vor „dummen Fragen“ zurück. Damit diese Situation gar nicht erst entsteht, hat das Team um Professorin Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld eine Instrumentensammlung zur besseren Beratung erstellt. „Oftmals reden Mediziner oder Berater über den Kopf der Ratsuchenden hinweg. Die neue Broschüre soll professionelle Helfer auf dieses Problem aufmerksam machen und sie unterstützen, Gesundheitsthemen verständlich zu erläutern“, sagt Schaeffer. 

Vorgestellt werden 24 Methoden, zum Beispiel „Chunk and check“– damit werden Informationen häppchenweise statt an einem Stück erläutert. Auch das Konzept „Einfache Sprache“ findet sich in der Broschüre. Es liefert Vorschläge, um Fachsprache zu vereinfachen. Mit Hilfe der „Motivierenden Gesprächsführung“ sollen Patientinnen und Patienten unterstützt werden, sich aus eigenem Antrieb gesundheitsbewusster zu verhalten.

„Patientinnen und Patienten müssen wissen, auf welche medizinischen Maßnahmen sie sich einlassen“, sagt Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. „Nur so können sie selbstbestimmt mitentscheiden und nur so kommt nach geltendem Recht ein wirksamer Behandlungsvertrag zustande. Dafür braucht es Kommunikation auf Augenhöhe und insbesondere bei den Behandelnden das Ziel, sich ihren Patientinnen und Patienten gegenüber verständlich zu machen. Nur wer verstehen kann, was ihn erwartet, kann die Vorteile der Behandlung voll und ganz annehmen.“

Die Förderung der Material- und Methodensammlung durch das Bundesverbraucherschutzministerium hat einen ernsten Hintergrund:  Eine Studie der Universität Bielefeld zur Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland ergab, dass nur jede siebte Person in Deutschland über solch eine ausgeprägte Kompetenz verfügt. Bei mehr als der Hälfte der Menschen in Deutschland stellt die Studie von Doris Schaeffer und ihrem Team eine problematische oder nicht ausreichende Gesundheitskompetenz fest. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit niedriger Bildung, Menschen im höheren Lebensalter und Menschen mit chronischer Krankheit.

Menschen werden aber laut Doris Schaeffer besonders dann gesundheitskompetenter, wenn sie motiviert und fähig sind, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und anzuwenden. Damit die Hürden hierfür sinken, haben Schaeffer und ihr Team die Broschüre konzipiert. Sie kann von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbraucherberatung, der Pflegeberatung, der Krankenkassen, Selbsthilfe sowie von Medizinerinnen und Medizinern im Berufsalltag eingesetzt werden. 

„Die Broschüre ist ein wichtiger Schritt zur besseren Aufklärung von Patienten und Verbrauchern mit geringer Gesundheitskompetenz. Ihm müssen jedoch weitere folgen“, sagt Schaeffer. Die Wissenschaftlerin setzt sich für einen Nationalen Aktionsplan ein, der im Gesundheitswesen, Bildungssektor und der Forschung dafür sorgt, dass Menschen medizinische Maßnahmen und Möglichkeiten besser als bislang verstehen.

Weitere Informationen im Internet:


Kontakt:
Prof. Dr. Doris Schaeffer, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-3895
E-Mail: doris.schaeffer@uni-bielefeld.de


Biotechnologie in Forschung und Industrie (Nr. 157/2016)

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Internationale Fachleute treffen sich zur CeBiTec-Konferenz in Bielefeld

Bakterien helfen in der Biotechnologie dabei, eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe herzustellen, von Aminosäuren bis hin zu Duft- und Aromastoffen. Neue Techniken ermöglichen, diese Bioprozesse immer effektiver zu gestalten und Produkte zu gewinnen, die bislang schwierig zu synthetisieren waren. Auf der 6. Internationalen CeBiTec Research Conference geben Fachleute aus Europa, Asien und Kanada Einblicke in die neusten Methoden und stellen einen engen Bezug zwischen Forschung und industrieller Anwendung her. Die Tagung unter dem Titel „Advances in Industrial Biotechnology: New Techniques, Substrates and Products for Bioprocesses“ findet vom 26. bis 28. September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld statt.


Ein Fokus liegt in diesem Jahr auf den Mikroorganismen: Unter welchen Bedingungen setzen welche Bakterien nachwachsende Ausgangsstoffe um? Wie lassen sie sich genetisch so umprogrammieren, dass sie die gewünschten Produkte effizient liefern? Besonderes Augenmerk richten die Forschenden dieses Mal auf die Produktklasse der Terpenoide, die auch in vielen Pflanzen vorkommen. Dabei handelt es sich unter anderem um Aromastoffe, die zum Beispiel in Lebensmitteln, Medikamenten und Kosmetikprodukten Verwendung finden.   

Expertinnen und Experten werden ebenso wie der wissenschaftliche Nachwuchs auf der Tagung ihre Arbeit präsentieren und über aktuelle Entwicklungen der industriellen Biotechnologie diskutieren. Unter den Referentinnen und Referenten sind neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Vertreter großer Unternehmen aus der Branche. Erwartet werden rund 90 Teilnehmende. „Der Austausch treibt die wissenschaftliche Exzellenz in diesem Forschungsfeld voran und fördert den Transfer in die Praxis“, so Volker Wendisch, Professor für Genetik der Prokaryoten an der Fakultät für Biologie und Vorstandsmitglied im CeBiTec, der die Tagung organisiert.

Die Tagungssprache ist Englisch.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.cebitec.uni-bielefeld.de/6ICRC

Kontakt:
Prof. Dr. Volker Wendisch, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106 5611
E-Mail: volker.wendisch@uni-bielefeld.de

Schulterschluss für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft (Nr. 13/2017)

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Ergebnisse der Konferenz „Gender 2020“ in Bielefeld

Die Konferenz „Gender 2020“ brachte am 26. und 27. Januar 2017 Hochschulleitungen sowie Spitzen aus Wissenschaftsorganisationen und Politik in Bielefeld zusammen. Auf Initiative der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) diskutierten sie mit Gleichstellungsexpertinnen und -experten sowie Geschlechterforscherinnen und -forschern über einen dringend notwendigen Kulturwandel für die Gleichstellungspolitik in der Wissenschaft.


Zahlreiche Rednerinnen und Redner äußerten ihre Ungeduld über das Schneckentempo, zum Beispiel bei der Erhöhung des Professorinnenanteils. Derzeit liegt dieser bei 22 Prozent. EU-weit gehöre Deutschland damit zu den Schlusslichtern. Auch die Vertragsbedingungen von Wissenschaftlerinnen sind hinsichtlich Befristung, Teilzeit und Gehalt häufig schlechter als die ihrer Kollegen. So formulierten die Konferenzgäste in Bielefeld eine nüchterne Erkenntnis: Die vielen Aktivitäten von Politik und Wissenschaftsorganisationen müssen koordiniert und geschärft werden, sonst verpuffen ihre Wirkungen. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen benötigen weiterhin ambitionierte Ziele und eine hohe Verbindlichkeit in der Umsetzung. Reputation und Geld sind die Währungen für wirksame Anreizsysteme im wissenschaftlichen Alltag. Hier schließt sich auch die Empfehlung der bukof an. Sie setzt sich dafür ein, „Allgemeine Gleichstellungstandards“ für alle Organisationen je fachspezifisch zu etablieren.

Prof. Londa Schiebinger, Ph. D., Professorin an der Stanford University, USA, weitete diesen Qualitätsgedanken auf die Inhalte der Forschung aus. „Forschungsprojekte zum Beispiel in der Medizin, welche die Geschlechterdimensionen nicht berücksichtigen, sind verschwendetes Geld und können sogar Leben kosten“, so Londa Schiebinger.

Die Liste der Sprecher und Sprecherinnen in den unterschiedlichen Formaten der Konferenz war beeindruckend: Nicht nur die neu gewählte Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Prof. Dr. Martina Brockmeier hatte sich Zeit genommen. Neben den Spitzen von Hochschulrektorenkonferenz, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren zeigten auch die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt und die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze, wie wichtig ihnen das Thema ist.

Mit ihren Keynotes setzten Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D., Präsidentin des Wissenschaftszent-rum Berlin und Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M., Richterin am Bundesverfassungsgericht, wichtige Impulse für die Diskussion und unterstrichen die Notwendigkeit, Geschlechtergerechtigkeit im Wissenschaftssystem nachhaltig zu stärken. Prof. Dr. Ernst Th. Rietschel (Gründungsdirektor des Berlin Institute of Health, ehemaliger Präsident der Leibniz-Gemeinschaft) nahm in seinem Impulsvortrag die Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in die Pflicht und forderte, „im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit zusammenzustehen und die großen kulturellen, aber auch die ebenso bedeutsamen kleinen organisatorischen Probleme zu lösen, um der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.“

Im Strategieforum, einem der Höhepunkte der Konferenz, diskutierten die Rednerinnen und Redner aus Wissenschaftsorganisationen und Politik über die stärkere Verzahnung und Koordination geschlechterpolitischer Aktivitäten, über die Notwendigkeit von Quoten und die Fra-ge, wie eine größere Verbindlichkeit in der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit im Alltag hergestellt werden kann. Konkret wurde es bei der Frage nach der Einrichtung eines bundesweiten Rats für Gleichstellung in der Wissenschaft. Die Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, begrüßt die Einrichtung eines solchen Rats und versprach, sich konkret hierfür einzusetzen.

Kontakt:
bukof Geschäftsstelle, Caren Kunze, geschaeftsstelle@bukof.de
www.gender 2020.de
www.bukof.de

Hier gibt es auch Fotomaterial zur Konferenz.

Die Konferenz ist das Kernelement des Projekts „Gender 2020. Perspektiven und Strategien zur Förderung einer geschlechtergerechten Wissenschaftskultur“. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01FP1505 geför-dert. Das Projekt wurde initiiert und wird getragen von der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof), angesiedelt ist das Projekt an der Uni-versität Bielefeld.

Wissenschaft und Kunst im Dialog (Nr. 14/2017)

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Ausstellung visualisiert Doktorarbeiten von Soziologen und Historikern

Neue historische und sozialwissenschaftliche Forschungen ästhetisch erfahrbar zu machen – ist das Ziel des Projekts "Visualising Research". Studierende des Fachbereichs Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld haben mit zeichnerischen Mitteln erkundet, womit sich Promovierende der Bielefelder Graduiertenschule Geschichte und Soziologie (BGHS) in ihren Forschungsprojekten beschäftigen. Die Ausstellung dieser Werke ist vom 8. Februar bis Ende April in der Universität Bielefeld, Gebäude X, Bauteil B2 zu sehen. Die Ausstellung wird um 15 Uhr mit einer kurzen Einführung und Vorstellung der Projekte im Bereich B2/C2 eröffnet.


Olga Dostovalova (BGHS) und Sabrina Brose (FH Bielefeld): Freiwilligenarbeit zwischen Tradition und Erneuerung. Eine empirische Studie zum freiwilligen Engagement der neuen Ehrenamtlichen.
Olga Dostovalova (BGHS) und Sabrina Brose (FH Bielefeld): Freiwilligenarbeit zwischen Tradition und Erneuerung. Eine empirische Studie zum freiwilligen Engagement der neuen Ehrenamtlichen.
Die Teilnehmenden fanden sich in sieben Projektteams zusammen. Die Promovierenden der BGHS vermittelten den Studierenden der FH Bielefeld ihre Forschungsprojekte, die diese anschließend künstlerisch umsetzten. Julia Meinert, Doktorandin BGHS: „Als ich versucht habe zu erklären, woran ich arbeite, ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, dass Menschen außerhalb meines Forschungsbereichs kaum eine Vorstellung davon haben, wie ich konkret arbeite. Auch für die Studierenden der Fachhochschule war die Visualisierung der Forschung eine ungewohnte Aufgabe. „Für mich bestand die Herausforderung darin, das Gehörte in eine visuelle Form zu übertragen, ohne seine Bedeutung zu verändern“, so die Studentin Sabrina Brose.

Die Ausstellung wurde im Dezember beim "Forum Wissenschaftskommunikation" in der Stadthalle Bielefeld gezeigt und wird nach der Präsentation im Gebäude X der Universität im Mai in der Fachhochschule zu sehen sein.

Die Projektteams und  Themen im Überblick:
  • Olga Dostovalova (BGHS) und Sabrina Brose (FH Bielefeld): Freiwilligenarbeit zwischen Tradition und Erneuerung. Eine empirische Studie zum freiwilligen Engagement der neuen Ehrenamtlichen
  • Rodrigo Marttie (BGHS) und Michael Budde (FH Bielefeld): Where is the Devil? – Early Medieval Representations of the Evil One [Darstellungen des Teufels in frühmittelalterlichen Repräsentationen]
  • Julia Meinert (BGHS) und Katharina Rothenpieler (FH Bielefeld): Kinder und Jugenddelinquenz. Heterogenitäten und Pfadabhängigkeiten im Lebensverlauf
  • Carla Thiele (BGHS) und Kathrin Potschka (FH Bielefeld): Migrantin sein – eine biographieanalytische Studie ezidischer Frauen in Deutschland
  • Julia-Nadine Warrelmann (BGHS) und Ronja Kaufmann (FH Bielefeld): Frauenrechtsverletzungen in Menschenrechtsmonitoringinstrumenten – Vergleichende Analyse der transnationalen ›Governance by Indicators‹
  • Dorothee Wilm (BGHS) und Daniel Bergen (FH Bielefeld): Communicative Constructivism and Economic Theory [Kommunikativer Konstruktivismus und ökonomische Theorie]
  • Nicole Zielke (BGHS), Solveig Lawitzke (FH Bielefeld) und Sonja Mense (FH Bielefeld): »Was vom Leben übrig bleibt«– Der wohnraumbezogene Übergang ins Seniorenheim

Die Bielefelder Graduiertenschule in Geschichte und Soziologie (BGHS) ist eine Einrichtung zur strukturierten Promotionsausbildung in der Geschichtswissenschaft und der Soziologie an der Universität Bielefeld. Sie ist international, thematisch offen für die inhaltliche Bandbreite der beteiligten Fächer und lebt vom interdisziplinären Austausch. Sie wird seit 2007 als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder seit 2007 gefördert.


Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/bghs/Public_Science/Art_Science/illustration.html

Kontakt:
Thomas Abel, Universität Bielefeld
Bielefeld Graduate School in History and Sociology
Telefon: 0521 106-6527
E-Mail: bghs@uni-bielefeld.de

Rodrigo Marttie (BGHS) und Michael Budde (FH Bielefeld): Where is the Devil? - Early Medieval Representations of the Evil One [Darstellungen des Teufels in frühmittelalterlichen Repräsentationen]
Rodrigo Marttie (BGHS) und Michael Budde (FH Bielefeld): Where is the Devil? - Early Medieval Representations of the Evil One [Darstellungen des Teufels in frühmittelalterlichen Repräsentationen]

Studieren ab 50 – auch ohne Abitur (Nr. 160/2016)

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Informationsveranstaltung zum Semesterstart

Seit knapp 30 Jahren wendet sich die Universität Bielefeld mit dem wissenschaftlichen Weiterbildungsprogramm „Studieren ab 50“ an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Region. Auch im Wintersemester 2016/17 können sie wieder Veranstaltungen an der Universität Bielefeld besuchen – von Geschichte über Psychologie bis zu Mathematik und Physik. Die Teilnahme an dem Programm „Studieren ab 50“ ist ohne Vorqualifikationen wie dem Abitur möglich. Am Dienstag, dem 27. September, informiert Dr. Ursula Bade-Becker, Leiterin des Weiterbildungsprogramms, über die neuen Vorlesungen und Seminare. Beginn ist um 10 Uhr in Hörsaal 3 im Hauptgebäude der Universität.


Aus mehr als 350 Veranstaltungen an 13 Fakultäten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei wählen und ihren ganz persönlichen Studienplan zusammenstellen. In diesen Veranstaltungen lernen sie gemeinsam mit den jungen Studierenden. Spezielle Veranstaltungen sowie selbstorganisierte und selbstgeleitete Arbeitsgemeinschaften, die ausschließlich den Teilnehmenden des Programms vorbehalten sind, ergänzen das Angebot. Die Semestergebühren betragen 100 Euro. Ein formaler Studienabschluss ist in dem Programm nicht möglich.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/studieren50

Kontakt:
Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-4562 und -4580
E-Mail: studierenab50@uni-bielefeld.de

Die besten Doktorarbeiten 2016 (Nr. 15/2017)

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Universitätsgesellschaft lädt am 15. Februar zur Preisverleihung

Die Universitätsgesellschaft Bielefeld (UGBi) zeichnet am Mittwoch, 15. Februar, um 18 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für ihre Doktorarbeiten aus. Die 13 von den Fakultäten der Universität Bielefeld vorgeschlagenen Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger waren alle mit der Bestnote „summa cum laude“ (hervorragende Leistung) bewertet worden. Durch die Veranstaltung führt Moderator Andreas Liebold. Er wird im Gespräch mit den Preisträgerinnen und Preisträgern die Promotionsthemen vorstellen. Zusätzlich wird in diesem Jahr ein Sonderpreis verliehen. Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Bereits um 17.45 Uhr besteht die Möglichkeit für ein Pressefoto.


Die Universitätsgesellschaft verleiht die Dissertationspreise seit 1983. Sie werden mit jeweils 1.000 Euro honoriert, gefördert von namenhaften Unternehmen aus der Region Ostwestfalen-Lippe sowie Einzelpersonen. Da möglichst aus jeder Fakultät eine Doktorandin oder ein Doktorand ausgezeichnet wird, ist das Themenspektrum der Dissertationen groß. Die vollständige Liste der insgesamt 14 Preisträger sowie der Themen ist dieser Pressemitteilung im Anhang beigefügt. In diesem Jahr werden neun Nachwuchswissenschaftler und vier Nachwuchswissenschaftlerinnen ausgezeichnet. Zudem wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für außergewöhnlichen Einsatz und Durchhaltevermögen verliehen. Er geht an Grete Röber, die nach ihrem „Studium ab 50“ eine Doktorarbeit an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft verfasste.

UgBi-Vorsitzender Herbert Vogel wird die Dissertationspreise in einer akademischen Feierstunde verleihen. An der Veranstaltung nehmen neben den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Angehörigen auch Vertreter aus Rektorat und Fakultäten und der Stadt Bielefeld teil. Für den musikalischen Rahmen sorgen Irina Trutneva (Sopran) und Yangfan Xu (Klavier) von der Hochschule für Musik Detmold.


Kontakt:
Jürgen Heinrich, Universitätsgesellschaft Bielefeld (UgBi)
Geschäftsführer
Telefon: 0521 106-67342
E-Mail: ugbi@uni-bielefeld.de

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ugbi

Verleihung der Dissertationspreise 2015:
Zeit: Mittwoch, 15. Februar 2017, um 18 Uhr
Pressefoto: um 17.45 Uhr, vor der Preisverleihung
Ort: Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld,
       Methoden 1 (Wellenberg 1), 33615 Bielefeld

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Fakultät für Chemie
Dr. Mian Qi
Gd(III)-markierte Verbindungen für die Entwicklung von EPR-Techniken zur Abstandsbestimmung

Fakultät für Erziehungswissenschaft
Dr. Friederike von Gross
Informelles Lernen in Jugendszenen. Zum Erwerb berufsrelevanter Kompetenzen in Jugendszenen am Beispiel der Visual Kei-Szene

Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Mahshid Mayar
„Citizens and Rulers of the World“: American Children and World Geography at the Turn of the Twentieth Century

Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Dr. Nadine Steckling
Mercury Use in Artisanal Small-Scale Goldmining Threatens Human Health
Dr. Christoph Dockweiler

Adoption und Akzeptanz telemedizinischer Leistungen aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer

Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Dr. Malte Lorenzen
Gefährliche Freunde. Eine rezeptionshistorische Untersuchung des Literaturkonzeptes der bürgerlichen deutschen Jugendbewegung (1896 – 1923)

Fakultät für Mathematik
Dr. Nils Christoph Strunk
Critical well-posedness results for nonlinear Schrödinger equationson compact manifolds

Fakultät für Physik
Dr. Matthias Hensen
Concentrating Light: Nano-devices for spectroscopy, ultra-fast current injection an coherent energy transport

Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Sebastian Schindler
Meaning in words – How social context amplifies processing of emotional language

Fakultät für Rechtswissenschaft
Dr. Nina-Claire Himpe
Die Universalisierung sozialer Menschenrechte am Beispiel sozialer Grundsicherung

Fakultät für Soziologie
Dr. Ole Pütz
Strategic Planning in Meetings: Anti-Nuclear Groups between Consensus and Conflict

Technische Fakultät
Dr. Erik Weitnauer
Interactions between perception and rule-construction in human and machine concept learning

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Dr. Tobias Hellmann
Essays on the Foster-Hart Measure of Riskiness and Ambiguity in Real Options Games

Sonderpreis
Grete Röder
Theodor Fontane und die Religion

Studierende als Europa-Botschafter (Nr. 16/2017)

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„Europa macht Schule“ präsentiert Projekte

Im Programm „Europa macht Schule“ entwickeln europäische Studierende der Universität Bielefeld mit Schülerinnen und Schülern Projekte, die Einblicke in das jeweilige Heimatland der Studierenden geben. Gemeinsam präsentieren sie diese am Freitag, 10. Februar, von 10 bis 13 Uhr im Raum T0-260 der Universität. Die Veranstaltung ist öffentlich.


Bei „Europa macht Schule“ werden europäische Studierende zu Minibotschaftern ihres Landes. In den Schulen gestalten sie während des Wintersemesters gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein kleines Unterrichtsprojekt über ihr Heimatland oder zu einem europäischen Thema. So lernen die Schüler ein anderes europäisches Land aus erster Hand kennen und die Studierenden erhalten spannende Einblicke in den deutschen Lebensalltag. Das Programm wird durch ein bildungswissenschaftliches Seminar der Bielefeld School of Education (BiSEd) begleitet, das die Studierenden dabei unterstützt ihre Projekte theoriegeleitet zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

In diesem Jahr sind sieben Studierende aus Frankreich, Irland, Italien, Spanien und Polen dabei. Entstanden sind Projekte wie "Irland und Brexit", "Kulturkontakt: Stereotypen zwischen Deutschland und Italien" oder "Die Geschichte der irischen Musik". Die beteiligten Schulen sind: Ernst-Hansen-Schule (Bielefeld), Berufskolleg Reckenberg (Rheda-Wiedenbrück), Ceciliengymnasium (Bielefeld), Gesamtschule Verl, Rudolf Steiner Schule (Bielefeld), Realschule Bünde-Nord, Ems-Berufskolleg Rheda Wiedenbrück und Stadtgymnasium Detmold.

Die Aktion wird in Bielefeld von der Bielefeld School of Education und dem Verein „Europa macht Schule“ organisiert. Es gibt sie bundesweit in 30 Städten. Das Programm steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird unter anderem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und vom Bundesministerium für Forschung unterstützt. Die Universität Bielefeld beteiligt sich seit 2009.

Die Universität Bielefeld versteht Internationalisierung als ein zentrales Element, um die Qualität und Leistungsfähigkeit in Forschung, Studium und Lehre zu steigern. Sie unterhält Kooperationen mit zahlreichen Universitäten in aller Welt. Auf europäischer Ebene gibt es Kooperationen mit rund 30 Ländern.

Weitere Informationen im Internet:
www.bised.uni-bielefeld.de/internationalisierung/at_home/ems
www.europamachtschule.de/

Kontakt:
Nadine Auner, Fabiana Linke, Universität Bielefeld
Bielefeld School of Education
Telefon: 0521 106 4246
E-Mail: bised-internationalisierung@uni-bielefeld.de

Zucht-Jakobsmuscheln entwickeln eigene Gen-Merkmale (Nr. 17/2017)

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Biologen der Universität Bielefeld veröffentlichen Analyse

Die Jakobsmuschel ist eine der größten essbaren Muscheln und gilt unter Gourmets als Delikatesse. Um den Bedarf nach den Muscheln zu decken, züchtet die Fischerei-Industrie die Schalentiere in Aquafarmen am Meer. Verhaltensökologen der Universität Bielefeld belegen in einer neuen Analyse: Die gezüchteten Muscheln haben eine eigene genetische Komposition ausgeprägt. Damit unterscheiden sie sich in ihren Gen-Merkmalen von natürlichen Vorkommen. Die Biologen haben insgesamt neun Populationen der Jakobmuschel (Pecten maximus) an der Küste von Nordirland untersucht. Ihre Ergebnisse stellen sie am heutigen Mittwoch (8.2.2017) im Forschungsmagazin „Royal Society Open Science“ vor.

Der Verhaltensökologe David Vendrami von der Universität Bielefeld untersucht, wie sich Populationen der Jakobsmuschel unterscheiden. Foto: Universität Bielefeld
Der Verhaltensökologe David Vendrami von der Universität Bielefeld untersucht, wie sich Populationen der Jakobsmuschel unterscheiden. Foto: Universität Bielefeld
„Von den neun untersuchten Populationen der Jakobsmuschel unterscheidet sich nur eine genetisch deutlich von den anderen, und das ist die künstlich gezüchtete Art“, berichtet Joseph Hoffman, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Verhaltensökologie. Neuzüchtungen werden zum Beispiel in Gitterkäfigen an Küsten kultiviert. Mitunter geraten junge Jakobsmuscheln durch das Gitter in die Freiheit und können so eigene Populationen bilden. Mit dem Begriff Population beschreiben Biologen eine Gruppe von Organismen einer Art, die gemeinsam in einem Gebiet lebt und durch Fortpflanzung über Generationen genetisch verbunden ist.

Die Forscher haben die genetische Architektur der Muschelpopulationen analysiert. „Die genetische Architektur ist das Gerüst der Erbanlagen, das bestimmt, welches äußere Erscheinungsbild ein Organismus annehmen kann – wie groß zum Beispiel eine Muschel werden kann oder ob sie eine rote Maserung ausbilden kann“, sagt David Vendrami. Der Doktorand untersuchte insgesamt 180 Muschel-Proben. Das Agri-Food and Biosciences Institute in Belfast (Nordirland) sammelte sie im Februar 2015 bei einer Exkursion an der nordirischen Atlantikküste.

Die Forschenden haben nicht nur belegt, wie sich Züchtungen auf die Vorkommen der Jakobsmuscheln auswirken. Ihre Untersuchung beweist auch, dass diese Muscheln ihre Form und innere Färbung sehr flexibel an ihre Umweltbedingungen anpassen, und zwar unabhängig davon, ob es sich um die Züchtung oder die acht natürlichen Populationen handelt. „Wir haben geprüft, inwieweit die Erbanlagen und das Erscheinungsbild zusammenhängen. Das ist aber sehr wahrscheinlich nicht der Fall. Die äußeren Eigenschaften der Muschel hängen sehr wahrscheinlich von der Umgebung ab“, sagt Vendrami.

Für die Studie haben Bielefelder Forscher das Aussehen und das Erbgut von 180 Jakobsmuscheln von der Küste Nordirlands analysiert.  Foto: Agri-Food and Biosciences Institute, Belfast
Für die Studie haben Bielefelder Forscher das Aussehen und das Erbgut von 180 Jakobsmuscheln von der Küste Nordirlands analysiert. Foto: Agri-Food and Biosciences Institute, Belfast
Die Bielefelder Wissenschaftler haben die Untersuchung auch genutzt, um ein klassisches DNA-Analyse-Verfahren mit einem neuen Verfahren zu vergleichen. Das klassische Verfahren wertet wiederholte, kurze DNA-Abschnitte (Mikrosatelliten) aus, um Proben von verschiedenen Organismen zu vergleichen. Das moderne Verfahren (RAD-Sequenzanalyse) analysiert in kürzerer Zeit tausendfach mehr DNA-Abschnitte aus. „Das neue Verfahren übertrifft den klassischen Ansatz deutlich dabei, Unterschiede in den Populationen zu finden“, sagt David Vendrami.

In seiner künftigen Forschung gehen Hoffman, Vendrami und ihre Kollegen über Nordirland hinaus. Sie untersuchen Proben von der ganzen atlantischen Küste, von Norwegen bis Portugal, sowie aus dem Mittelmeer, um zu erfahren, wie die Jakobsmuscheln und andere Schalentiere in ihrem Wachstum auf unterschiedliche Umweltbedingungen reagieren.

Für die aktuelle Studie haben die Bielefelder Forscher mit einer Reihe von Partnern zusammengearbeitet: der University of Cambridge (England), der Universität Duisburg-Essen, der Forschungseinrichtung British Antarctic Survey (Cambridge), und dem Agri-Food and Biosciences Institute in Belfast (Nordirland).

David Vendrami ist Mitglied des Marie-Curie-Netzwerks „Calcium in a Changing Environment“ (CACHE, Kalzium in einer sich ändernden Umwelt). Darin untersuchen zehn Doktoranden aus ganz Europa in verschiedenen Disziplinen Europas kommerziell wichtigste Muschel-Arten. Das Netzwerk wird von der Europäischen Union gefördert. Die Marie-Curie-Netzwerke sind ein Teil des Rahmenprogramms für exzellente Forschung und Innovation der Europäischen Union.

Originalveröffentlichung:
David L. J. Vendrami, Luca Telesca, Hannah Weigand, Martina Weiss, Katie Fawcett, Katrin Lehman, Melody S. Clark, Florian Leese, Carrie McMinn, Heather Moore, Joseph I. Hoffman: RAD sequencing resolves fine-scale population structure in a benthic invertebrate: implications for understanding phenotypic plasticity. Royal Society Open Science, http://dx.doi.org/10.1098/rsos.160548, veröffentlicht am 8. Februar 2017

Weitere Informationen im Internet:
Muscheln, Meer und Marineindustrie (Pressemitteilung vom 14.6.2016): https://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/muscheln_meer_und_marineindustrie_nr

Kontakt:
David Vendrami, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-2725   
E-Mail: david.vendrami@student.unife.it

 


Verwandtschaft und Politik (Nr. 163/2016)

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Eröffnungstagung der neuen Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld

Verwandtschaftsverhältnisse spielen in der Politik keine Rolle: dies gehört zum Selbstverständnis moderner westlicher Staaten. Das Vererben von Ämtern und Würden gilt als vormodern oder außereuropäisch. Und doch folgte George W. Bush seinem Vater auf den Präsidentensessel, kandidiert aktuell die Gattin eines  Ex-Präsidenten und gehört das verwandtschaftliche Vererben noch immer zu den wichtigsten Faktoren, die Sozialstrukturen und damit auch politische Kräfteverhältnisse konservieren. Woher also stammt die für uns so selbstverständliche Trennung von persönlicher Nähe und politischer Ordnung? Welchen Einfluss hat sie auf politische Entscheidungen? Und ist sie mehr als eine wohlfeile Fiktion? Mit diesen Fragen startet die international und hochkarätig besetzte ZiF-Forschungsgruppe 2016/17 „Kinship and Politics“ („Verwandtschaft und Politik“) am 6. und 7. Oktober in ihre Eröffnungstagung „Kinship and Politics: Initiating a Dialogue“ („Verwandtschaft und Politik: den Dialog anstoßen“).


Die neue ZiF-Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Verflechtung von Verwandtschaft und Politik. Foto: ZiF/ Universität Bielefeld
Die neue ZiF-Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Verflechtung von Verwandtschaft und Politik. Foto: ZiF/ Universität Bielefeld
Die kategorische Trennung von Verwandtschaft und Politik hat eine lange Vorgeschichte und sie hat weitreichende Konsequenzen. Verwandtschaftsbeziehungen auszuschalten gilt immer wieder als geeignetes Mittel, um einen modernen Staat oder eine gute Verwaltung zu schaffen und sogar, um terroristische Infrastrukturen zu zerstören. „Doch in der Wissenschaft gab es jenseits ethnologischer und historischer Forschungen zu ‚traditionalen‘ Gesellschaften die längste Zeit wenig Interesse für das Thema Verwandtschaft. Entsprechend sind Verwandtschaftsbeziehungen in staatenlosen Gesellschaften Sache der Ethnologen. In den westlichen Gesellschaften hingegen ging man davon aus, dass sie als Privatangelegenheit außerhalb des Interesses der Politik- und Sozialwissenschaft standen und lediglich für das Spezialgebiet der Familiensoziologie interessant waren“, erklärt die Sozialanthropologin Prof. Dr. Erdmute Alber (Bayreuth), die die Forschungsgruppe zusammen mit den Historikern Prof. Dr. David Warren Sabean (University of California, Los Angeles) und Prof. Dr. Simon Teuscher (Zürich) und der Sozialanthropologin Prof. Dr. Tatjana Thelen (Wien) leitet.

Die 22 Fellows der Forschungsgruppe wollen die Kategorien Politik, Verwandtschaft und Familie, wie sie in Geschichtswissenschaft und Ethnologie seit dem 19. Jahrhundert verwendet werden, kritisch hinterfragen. „Beide Disziplinen haben entscheidend zur heute gängigen Abgrenzung zwischen Staat und Gesellschaft, ‚the West and the Rest‘ beigetragen“, so Alber. „Außerdem möchten wir prüfen, in welcher Form die Kategorie Verwandtschaft als analytisches Werkzeug auch für die aktuellen Debatten um Zugehörigkeit und die Wiederherstellung politischer Ordnungen fruchtbar gemacht werden kann.“

Die Tagungssprache ist Englisch.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.


Weitere Informationen und das Tagungsprogramm:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2016Kinship/index.html

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Jennifer Rasell, Universität Bielefeld
Zentrum für Interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 12834
E-Mail: kinshipandpolitics@uni-bielefeld.de
    
Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de 
 

Aus dem Beruf ins Studium (Nr.18/2017)

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Informationsveranstaltung am 22. Februar in der Universität

Die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bielefeld organisiert für Mittwoch, 22. Februar, von 18.30 bis 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung für Studieninteressierte ohne Abitur. Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung und längerer Berufserfahrung können sich im Gebäude X der Universität, Raum E1-107, zu Wegen ins Studium erkundigen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Gemeinsam mit dem Studierendensekretariat erläutern Vertreter der Zentralen Studienberatung das Studienangebot (Abschlüsse, Fächer, Studienstruktur), die Zugangsvoraussetzungen, die Möglichkeiten eines Probestudiums, die Zugangsprüfung und die Beratungsangebote für beruflich Qualifizierte. Zudem können individuelle Fragen geklärt werden.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/ZSB/Beruflich Qualifizierte.html

Kontakt:
Zentrale Studienberatung, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-3018
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de

Chinesischer Freundschaftspreis für Bielefelder Chemikerin (Nr.164/2016)

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Auszeichnung geht zum zweiten Mal an Bielefelder Wissenschaftler

Die chinesische Regierung hat die Bielefelder Chemikerin Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus mit der höchsten nationalen Auszeichnung für ausländische Experten, dem Freundschaftspreis (National Friendship Award of the People’s Republic of China) geehrt. Der Preis wurde traditionell anlässlich des 1. Oktober in Peking verliehen, dem Nationalfeiertag der Gründung der Volksrepublik China. Gemeinsam mit 8 weiteren deutschen und rund 40 weiteren Persönlichkeiten aus der ganzen Welt nahm Kohse-Höinghaus den Preis im Regierungssitz Zhongnanhai entgegen.

Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus kurz vor der Preisverleihung im chinesischen Regierungssitz. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus kurz vor der Preisverleihung im chinesischen Regierungssitz. Foto: Universität Bielefeld

Erst im Januar war sie von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (Chinese Academy of Sciences, CAS) mit dem Preis für internationale Zusammenarbeit ausgezeichnet worden. Katharina Kohse-Höinghaus begleitet die chinesische Entwicklung der Wissenschaft auf ihrem Fachgebiet Verbrennungsforschung intensiv seit etwa zwölf Jahren, unter anderem als Ehrenprofessorin oder Beiratsmitglied dreier namhafter Universitäten Chinas.

Kohse-Höinghaus hat seit 1994 einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld inne und Erfahrung in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen: Sie ist Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Präsidentin des International Combustion Institute, dem internationalen Dachverband der Verbrennungsforschung, und ebenfalls Mitglied im Wissenschaftsrat, dem wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungs-gremium in Deutschland. 2015 wurde sie in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gewählt.

Das ist der zweite Friendship-Award, der an die Universität Bielefeld geht. Bereits 2012 wurde damit der Mathematiker Andreas Dress geehrt. Der „Freundschaftspreis der Volksrepublik Chi-na“ gilt als höchste Auszeichnung, die die chinesische Regierung an ausländische Experten vergibt, um deren Beitrag sowohl für die wirtschaftliche als auch kulturelle Entwicklung des Landes zu ehren.

PM
Chinesische Regierung ehrt Mathematiker Andreas Dress mit dem Freundschaftspreis 2012 (Nr. 149/2012)
http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/chinesische_regierung_ehrt_mathematiker_andreas

Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106 2052
E-Mail: kkh@uni-bielefeld.de  

Bilaterale Graduiertenschule in Kamerun eröffnet (Nr. 19/2017)

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Kooperation der Universitäten Bielefeld und Yaoundé

YaBiNaPA steht für “Natural Products with Antiparasite and Antibacterial Activity” und ist der Name der neuen bilateralen Graduiertenschule der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun). Die Graduiertenschule wurde nun in Kamerun eröffnet. Vertreter der Universität Bielefeld waren zur Feierstunde angereist.


Neben Professor Dr. Norbert Sewald (Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld), Professorin Dr. Gabriele Fischer von Mollard (Dekanin der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld) war Dr. Thomas Lüttenberg (Leiter des Büros für Internationale Beziehungen der Universität Bielefeld) bei der Feierstunde in Kamerun dabei. Darüber hinaus war bei der Eröffnungsfeier der YaBiNaPA auch der deutsche Botschafter in Kamerun Dr. Hans-Dieter Stell anwesend.

YaBiNaPA wird von Professor Dr. Norbert Sewald (Universität Bielefeld) und Professor Dr. Bruno Lenta (Universität Yaoundé) koordiniert. Wissenschaftler fünf weiterer Universitäten in Kamerun sind assoziierte Partner. Die bilaterale Graduiertenschule widmet sich der systematischen Erforschung von in der afrikanischen Heilkunde genutzten Pflanzen, insbesondere zur Behandlung parasitärer Erkrankungen (beispielsweise Malaria) und bakterieller Infektionskrankheiten. Dabei sollen einerseits die Wirkmechanismen wissenschaftlich untersucht werden, andererseits sollen durch chemische Analyse pflanzliche Extrakte für die Anwendung sicherer gemacht werden, um schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Gleichzeitig hat YaBiNaPA das Ziel, vor Ort in Kamerun junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Biologie und Pharmazie sowohl forschungs- als auch anwendungsnah auszubilden.

In afrikanischen Ländern spielen pflanzlich Arzneien eine große Rolle, da synthetisch hergestellte Pharmazeutika für viele Menschen nicht erschwinglich sind. Die große Vielfalt von Pflanzenarten in afrikanischen Regenwäldern und Savannen bildet ein Reservoir von unerforschten Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die von den traditionellen Heilern angewendet werden.

Das Projekt wird bis Ende 2020 durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Dabei werden einerseits Promovierende und Gäste in Yaoundé und Bielefeld durch Stipendien gefördert, andererseits wird für die aufwändigen Laborarbeiten auch die nötige Infrastruktur geschaffen. Beispielsweise werden Laborgeräte und hochempfindliche Analysengeräte vor Ort in Yaoundé installiert. Darunter befindet sich auch ein HPLC-MS-System, welches sowohl die Auftrennung komplexer Substanzmischungen von pflanzlichen Extrakten ermöglicht, darüber hinaus auch jede Komponente hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert.

Kontakt:
Professor Dr. Norbert Sewald, Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Telefon: 0521 106-2051
E-Mail: norbert.sewald@uni-bielefeld.de

Vertreter aus Kamerun und Deutschland feiern die Eröffnung der neuen bilateralen Graduiertenschule YaBiNaPA der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun).
Vertreter aus Kamerun und Deutschland feierten die Eröffnung der neuen bilateralen Graduiertenschule YaBiNaPA der Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun). Foto: Universität Yaoundé

Nanoinjektion steigert Überlebensrate von Zellen (Nr. 20/2017)

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Physiker der Universität Bielefeld entwickeln neue Methode für Mikroskopie

Wie entwickeln sich Tumore? Und wie wandeln Bakterien harmlose Substanzen in medizinische Wirkstoffe um? Wenn Biophysiker verstehen wollen, was in lebenden Zellen vorgeht, müssen sie Farbstoffe oder andere Fremdmoleküle hineinbringen. Um die Zellwand zu überwinden, ohne die Zelle dauerhaft zu beschädigen, gibt es mehrere Ansätze. Physiker der Universität Bielefeld haben ein besonders schonendes Verfahren dafür entwickelt: die Nanoinjektion. In einer neuen Studie im Forschungsjournal „Scientific Reports“ des Nature-Verlags zeigen sie, dass bei dieser Methode neun von zehn Zellen die Injektion von Fremdmolekülen überleben.

Dr. Simon Hennig von der Universität Bielefeld hat die Nanoinjektion entwickelt. Dank des neuen Verfahrens überleben neun von zehn Zellen, wenn sie für mikroskopische Untersuchungen vorbereitet werden. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Simon Hennig von der Universität Bielefeld hat die Nanoinjektion entwickelt. Dank des neuen Verfahrens überleben neun von zehn Zellen, wenn sie für mikroskopische Untersuchungen vorbereitet werden. Foto: Universität Bielefeld
Eine der bekanntesten Methoden für die Untersuchung von bakteriellen, pflanzlichen und tierischen Zellen ist die Fluoreszenzmikroskopie. Bei dieser Methode werden mit Hilfe von Farbstoffmolekülen Proteine oder andere Strukturen einer Zelle markiert, die untersucht werden sollen. Die Moleküle sind fluoreszierend. Sie leuchten, wenn sie mit Licht angeregt werden und damit leuchten auch die markierten Strukturen der Zelle. „Die Methode funktioniert sehr gut an fixierten, also nicht lebenden Zellen“, sagt Professor Dr. Thomas Huser, Leiter der Forschungsgruppe Biomolekulare Photonik. „Das Problem ist allerdings, dass viele Erkenntnisse nur mit lebenden Zellen gewonnen werden können.“

Dr. Simon Hennig ergänzt: „Lebende Zellen wehren das Eindringen der meisten Fluoreszenzmarker ab.“ Der Physiker forscht in Husers Gruppe. Um auch solche gewöhnlich abgewehrten Marker in die Zelle zu bekommen, hat er die Nanoinjektion entwickelt: Mit einer winzigen hohlen Glaspipette kann er damit die „Leuchtmoleküle“ in einzelne Zellen einbringen lassen. Das Verfahren ist computergesteuert, ein speziell für die Nanoinjektion entwickeltes Gerät führt die Pipette in die Zelle ein. Anders als bei der herkömmlich verwendeten Mikroinjektion ist hier die Spitze der Glaskapillaren deutlich kleiner. Außerdem verhindert das Verfahren, dass die Zelle bei der Injektion vergrößert wird, da nur die Moleküle, nicht aber die Flüssigkeit in der Pipette mit übertragen wird. „Dabei ist die Methode so präzise, dass die Moleküle sogar in den Zellkern einer Zelle eingebracht werden können“, sagt Hennig.

Eine Glaspipette injiziert leuchtfähige Moleküle in eine Nierenzelle (Bild links). Wenige Sekunden später leuchten die Moleküle und lassen neue Details erkennen (Bild rechts). Foto: Universität Bielefeld
Eine Glaspipette injiziert leuchtfähige Moleküle in eine Nierenzelle (Bild links). Wenige Sekunden später leuchten die Moleküle und lassen neue Details erkennen (Bild rechts). Foto: Universität Bielefeld
Die neue Studie belegt, dass die Methode die Injektion vieler Marker-Sorten ermöglicht und dass sie von den Zellen sehr gut vertragen wird. „Dieser Nachweis war nötig, weil bisherige Techniken wie die Mikroinjektion die Zellen so stark belastet haben, dass die meisten von ihnen die Behandlung nicht überlebten“, sagt Hennig. Sein Kollege Matthias Simonis testete die Nanoinjektion an mehr als 300 Zellen und verglich das Ergebnis mit dem der Mikroinjektion. Das Fazit: 92 Prozent der Zellen überlebten die Nanoinjektion im Gegensatz zu 40 Prozent bei der Mikroinjektion. „Die Auswertungen haben auch belegt, dass die Zellen nach der Nanoinjektion ein normales Teilungsverhalten zeigten“, sagt Hennig. Das Teilungsverhalten ist dem Physiker zufolge nicht nur ein Anzeichen für den gesunden Zustand der Zelle. Es eröffnet auch neue Möglichkeiten für Experimente. So lässt sich ein negativer Einfluss der Injektion von vornherein ausschließen. Die Forscher können also die injizierten Zellen untersuchen, ohne sich zusätzliche Gedanken über den Effekt der Injektion machen zu müssen. Hennig schätzt die Nanoinjektion als besonders chancenreich ein, um zum Beispiel zu untersuchen, wie einzelne Zellen miteinander reagieren.

 Originalveröffentlichung:
Matthias Simonis, Wolfgang Hübner, Alice Wilking, Thomas Huser & Simon Hennig: Survival rate of eukaryotic cells following electrophoretic nanoinjection. Nature Publishing Group, http://dx.doi.org/10.1038/srep41277, veröffentlicht am 25. Januar 2017

Weitere Informationen im Internet:
•    Beschreibung der Nanoinjektion: http://www.physik.uni-bielefeld.de/biopho/index.php/en/research/live-cell-microscopy/nano-injection
•    „Der sanfte Stich“: http://scienceblogs.de/diekleinendinge/2017/01/27/der-sanfte-stich

Kontakt:
Dr. Simon Hennig, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5434
E-Mail: shennig@physik.uni-bielefeld.de

Wie Extremisten die sozialen Medien nutzen (Nr. 21/2017)

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IKG der Universität Bielefeld leitet neuen Forschungsverbund

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Forschungsverbund X-SONAR zur Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken. Das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld koordiniert diesen neuen Forschungsverbund. Mit einer Förderung von 3 Millionen Euro wird der Verbund grundlagenwissenschaftlich und mit einem Blick auf Prävention und Intervention analysieren, auf welche Weise radikal extremistische Gruppen Menschen in der virtuellen Realität erreichen, rekrutieren und mobilisieren.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Viktoria Roth und Professor Dr. Andreas Zick vom IKG arbeiten gemeinsam im neuen Forschungsverbund, der von der Universität Bielefeld koordiniert wird
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Viktoria Roth und Professor Dr. Andreas Zick vom IKG arbeiten gemeinsam im neuen Forschungsverbund, der von der Universität Bielefeld koordiniert wird. Foto: Universität Bielefeld
„Wir wollen mit neuen grundwissenschaftlichen Methoden und Analysen verstehen, wie sich Menschen radikalisieren und wie es zu Terror kommt“, erläutert der Verbundleiter Professor Dr. Andreas Zick und ergänzt: „In der Anwendung bedeutet das, die Ausbildung von Sicherheitskräften zu verbessern.“ Dazu benötigen die Forscher laut Zick „zum Teil vollkommen neue Techniken, die auf Wissen über Radikalisierungsdynamiken und -verläufe basieren.“ Teilprojekte des Verbundes werden am Frauenhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Landesinstitut für präventives Handeln, sowie der Deutschen Hochschule für Polizei und dem Landeskriminalamt Niedersachen durchgeführt. Zahlreiche Institutionen werden mit dem Kernteam zusammenarbeiten. Darunter das Deutsche Forum Kriminalprävention, das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien, aber auch der Verband Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter, jugendschutz.net und eine Schulbehörde in Hamburg.

Am IKG der Universität Bielefeld wird im Rahmen des Verbundes ein eigenes Projekt durchgeführt, eng verbunden mit dem Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt. Das mit 1,1 Millionen Euro geförderte Projekt in Bielefeld konzentriert sich auf die Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken aus einer sozialpsychologischen und soziologischen Perspektive. Dabei geht es dem jungen Forschungsteam unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Zick vor allem um die Frage, wie im Internet Menschen für extremistische Ideologien und Terrorgruppen angeworben werden und wie die Radikalisierung von jungen Menschen durch das Netz abläuft. Dazu werden Netzwerkanalysen, qualitative Inhaltsanalysen und zahlreiche Fallstudien durchgeführt. „Wir können auf fünf Jahre grundlagenwissenschaftliche Analysen der Radikalisierung zurückgreifen“, erklärt Andreas Zick.

Das IKG hat bereits im Rahmen von Drittmittelprojekten Radikalisierungsprozesse Fall für Fall analysiert, und sich so zu einem der führenden Institute der empirischen Radikalisierungsanalysen entwickelt. „Mit der umfangreichen Analyse von Anwerbungen, Mobilisierungen und Gruppenbildungen durch Terrorgruppen im Netz bewegen wir uns dorthin, wo derzeit die Radikalisierung junger Menschen in Europa stattfindet“, erläutert Viktoria Roth. Sie hatte sich bereits zuvor in einem Verbund mit der Frage beschäftigt, warum junge Frauen sich Terrorgruppen anschließen. Die meisten dschihadistischen Attentäter in Deutschland haben sich durch die Kommunikation im Netz radikalisiert. „Das Netz ist der Ort, wo Botschaft und Bindung vermittelt wird“, erklärt Andreas Zick. Befunde des Forschungsverbundes werden regelmäßig auf der Website des IKG, durch öffentliche Veranstaltungen und die Pressestelle der Universität vermittelt.

Kontakt:
Professor Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung (IKG)
Telefon: 0521 106-2442
E-Mail: sekretariat-ikg@uni-bielefeld.de

Studienvorbereitende Sprachkurse für Geflüchtete beginnen (Nr. 22/2017)

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Feierliche Veranstaltung auch für bereits erfolgreiche Teilnehmer

Mit einer Begrüßungsfeier empfangen die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der studienvorbereitenden Sprachkurse für Geflüchtete. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über diese Veranstaltung zu berichten.

In der Feierstunde erhalten darüber hinaus die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der bisherigen Sprachkurse für Geflüchtete ihre Sprachzertifikate. Professorin Dr. Angelika Epple überreicht die Zertifikate und hält die Begrüßungsrede für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen Sprachkurse.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 9. März, 10 Uhr im Hörsaal X-E0-001 der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/refugees

Kontakt:
Daniela Bartel, Universität Bielefeld
Koordinatorin Mercator-Clearingstelle „Geflüchtete und Studium“
Telefon: 0521 106-67542
E-Mail: refugees@uni-bielefeld.de

Erfolgreiche Auszubildende der Universität verabschiedet (Nr. 23/2017)

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Universität übernimmt zwei Auszubildende

In den vergangenen Wochen haben sechs junge Menschen ihre Berufsausbildung an der Universität Bielefeld erfolgreich abgeschlossen. Ihre Prüfungserfolge haben sie gemeinsam mit Ausbildungsleiter Alexander Steinhäuser, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern, sowie mit Mitgliedern von Personalrat und Jugend- und Auszubildendenvertretung gefeiert. In der kleinen Feierstunde würdigte Alexander Steinhäuser die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen und dankte gleichzeitig den Ausbilderinnen und Ausbildern für das große Engagement.


Über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld freuen sich gemeinsam mit Alexander Steinhäuser (3.v.l.): Florian Koch, Tim Harke, Yannick Schmeichel, Markus Hübner und Gesa True. Foto: Universität Bielefeld
Über den Abschluss ihrer Ausbildung an der Universität Bielefeld freuen sich gemeinsam mit Alexander Steinhäuser (3.v.l.): Florian Koch, Tim Harke, Yannick Schmeichel, Markus Hübner und Gesa True. Foto: Universität Bielefeld
Den Grundstein für ihre berufliche Zukunft legten die ehemaligen Auszubildenden Marcel Uka, Florian Koch, Tim Herke und Yannick Schmeichel als Feinwerkmechaniker sowie Gesa True und Markus Hübner als Fachinformatikerin und Fachinformatiker.
Um den Berufseinstieg zu erleichtern, konnte die Universität allen erfolgreichen Auszubildenden eine mindestens dreimonatige Anschlussbeschäftigung anbieten. In zwei Fällen gelang sogar eine Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Die Universität Bielefeld ist nicht nur Bildungsort für Studierende, sondern zugleich einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Sie bietet ein vielseitiges und breit gefächertes Angebot. Insgesamt gibt es an der Universität Bielefeld mehr als 70 Ausbildungsplätze in über zehn verschiedenen Berufen.

Weitere Informationen:

www.uni-bielefeld.de/ausbildung

Neues Merian Centre in und über Lateinamerika (Nr. 24/2017)

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Universitäten Bielefeld und Kassel leiten wissenschaftspolitisches Großprojekt / Bis zu 20 Millionen Euro Förderung

Ein neues Forschungszentrum mit Hauptsitz in Guadalajara, Mexiko, soll untersuchen, wie die Gesellschaften in Lateinamerika Krisen lösen. Die Universität Bielefeld und die Universität Kassel bauen das weltweit zweite Merian Centre in Kooperation mit den Universitäten Hannover und Jena auf. Für das Institut lässt sich die Universität Guadalajara vom Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld inspirieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Merian Centres voraussichtlich zwölf Jahre mit jeweils bis zu 20 Millionen Euro. Damit handelt es sich bei dem neuen Zentrum um das derzeit finanziell umfangreichste Forschungsprojekt zu Lateinamerika, das mit Mitteln aus Deutschland gefördert wird.

Der Historiker Prof. Dr. Olaf Kaltmeier ist Direktor des neuen Lateinamerika-Instituts CALAS in Guadalajara in Mexiko. Foto: Universität Bielefeld
Der Historiker Prof. Dr. Olaf Kaltmeier ist Direktor des neuen Lateinamerika-Instituts CALAS in Guadalajara in Mexiko. Foto: Universität Bielefeld
Das neue Institut heißt „Maria Sibylla Merian Centre for Advanced Latin American Studies in the Humanities and Social Sciences“ (CALAS, Zentrum für fortgeschrittene Lateinamerika-Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften). Sein Aufbau wird im Maria Sybilla Merian-Programm des BMBF gefördert. Mit den Internationalen Forschungskollegs „Maria Sibylla Merian Centres“ will das BMBF die Internationalisierung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Deutschland durch enge bi- und multilaterale Kooperationsprojekte an Standorten außerhalb Deutschlands voranbringen. Im Juli 2015 begann in Delhi (Indien) der Aufbau des ersten Merian Centre. An der Universidade de São Paulo (Brasilien) startet Anfang April ein weiteres Merian Centre. Außerdem soll ein Zentrum in einem Land Subsahara-Afrikas etabliert werden.

Für das Lateinamerika-Zentrum CALAS werden neben dem Zentralstandort in Guadalajara weitere Regionalzentren in Argentinien, Ecuador und Costa Rica aufgebaut. Der Historiker Professor Dr. Olaf Kaltmeier vom Center for InterAmerican Studies (CIAS) der Universität Bielefeld ist Direktor des CALAS und Sprecher des deutschen Universitätskonsortiums: „Mit diesem Projekt etabliert sich die Universität Bielefeld in der Spitzengruppe der deutschen und auch internationalen Forschung zu den Amerikas.“

Das CALAS geht das Hauptthema gesellschaftliche Krisen aus vier Perspektiven an: „Sozial-ökologische Transformation“, „Soziale Ungleichheiten“, „Gewalt und Konfliktlösung“ sowie „Identität und Region“. „Wir wollen von der Weltregion Lateinamerika lernen, wie dort Krisen bewältigt werden“, sagt Kaltmeier. Ab 2019 sollen im Wechsel gleichzeitig bis zu 20 „Fellows“, also internationale Gastwissenschaftler, in Forschungsgruppen am CALAS arbeiten, außerdem Doktorandinnen und Doktoranden in Graduiertenprogrammen.

Für das Forschungszentrum in Mexiko orientiert sich die Universität Guadalajara am Konzept des Instituts ZiF der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Für das Forschungszentrum in Mexiko orientiert sich die Universität Guadalajara am Konzept des Instituts ZiF der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
„Ein zentrales Ziel des CALAS ist, gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Lateinamerika zu forschen – und nicht über ihre Köpfe hinweg“, sagt Kaltmeier. Lateinamerika bringe bemerkenswerte Lösungen für Krisen hervor. „Mit Blick auf den sozial-ökologischen Wandel ist zum Beispiel die lateinamerikanische Idee vom ,Buen Vivir‘, dem guten Leben, vorbildlich. Das Konzept beruft sich auf Wertmaßstäbe der einheimischen Kulturen der Andenländer“, sagt Kaltmeier. „Ein anderes, unkonventionelles Beispiel betrifft die Lösung von Konflikten. Länder wie jüngst Kolumbien haben das Prinzip der Wahrheitskommissionen entwickelt, um das Unrecht von Bürgerkriegen oder Diktaturen aufzuarbeiten und sind erfolgreich damit.“

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld hat die Förderung für das CALAS mit beantragt. „Das ZiF ist eine starke Inspiration für das CALAS“, sagt Kaltmeier. 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet, fördert es herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte. Professor Dr. Héctor Raúl Solis Gadea, Rektor der Universität Guadalajara, besuchte 2016 zusammen mit einem Architekten das ZiF. Die designierten mexikanischen Direktoren des Zentrums, Professorin Dr. Sarah Corona und Professor Dr. Gerado Cham, waren als Gastwissenschaftler am ZiF tätig.
„Wir nutzen am CALAS das ZiF-Prinzip der Forschungsgruppen auf Zeit und ergänzen es“, sagt Kaltmeier. Ebenso wie am ZiF können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künftig am CALAS mit einem Thema um eine Forschungsgruppe bewerben. Bei Erfolg leben und arbeiten die Mitglieder der Gruppe (Fellows) dann etwa ein Jahr gemeinsam am CALAS, laden andere Wissenschaftler zu Tagungen ein, bringen gemeinsame Publikationen heraus und informieren in Vorträgen und Diskussionen über ihre Ergebnisse. „Die CALAS-Außenstellen ermöglicht den Fellows zudem, in den dortigen Archiven zu arbeiten und zum Beispiel in Studien die Menschen des jeweiligen Landes zu befragen“, sagt Kaltmeier.

Die Förderung des BMBF läuft zunächst über zwei Jahre Aufbauphase. Danach ist eine weitere Förderung des CALAS für bis zu zehn Jahre vorgesehen (eine sechsjährige Hauptphase und eine vierjährige Abschlussphase). Allein für die ersten acht Jahre beläuft sich die Förderung auf 13 Millionen Euro.

Ebenso wie die Universität Bielefeld vergrößert und modernisiert auch die Universität Guadalajara ihren Campus. Zu dem neuen Stadtviertel gehören neben Gebäuden für die Sozial- und Geisteswissenschaften, darunter das CALAS, auch Theater und Museen. Guadalajara ist mit 4,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Mexiko. Sie gilt mit der zweigrößten Buchmesse der Welt als internationale Kulturmetropole. Mit der Universität Bielefeld ist die Universität Guadalajara seit mehr als zehn Jahren eng verbunden, unter anderem durch ein Austauschprogramm für Dozenten und Studierende, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird.

Die Universität Bielefeld hat sich auf die sozial- und kulturwissenschaftliche Erforschung des amerikanischen Doppelkontinents spezialisiert und dafür 2011 das Zentrum für interamerikanische Forschung (CIAS, Center for InterAmerican Studies) gegründet. Ein Projekt des CIAS heißt „Die Amerikas als Verflechtungsraum“. Noch bis Ende 2019 untersucht das vom BMBF geförderte Projekt, wie Nord- und Südamerika historisch und sozial verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Zwischen 2008 und 2009 analysierte die ZiF-Forschungsgruppe „E Pluribus Unum“ ethnische Identitäten in den Amerikas und wie sie sich grenzüberschreitend verbinden. Olaf Kaltmeier war einer der Leiter der Gruppe.

Weitere Informationen im Internet:

Kontakt:
Prof. Dr. Olaf Kaltmeier, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Telefon: 0521 106-3216
E-Mail: olaf.kaltmeier@uni-bielefeld.de

Zweiter Sommerball an der Universität Bielefeld (Nr. 25/2017)

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Vorverkauf für Feier am 1. Juli gestartet

Die Universität Bielefeld bittet zum Tanz. Am Samstag, 1. Juli, öffnet die zum Ballsaal verwandelte Mensa im Gebäude X ihre Tore für eine rauschende Ballnacht. Rund 700 Besucherinnen und Besucher werden zum zweiten Sommerball erwartet.

Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn ist um 19.30 Uhr. Musikalisch begleitet die Chris Genteman Group mit Live-Musik durch den Abend. Für Essen und Trinken sorgt das Studierendenwerk Bielefeld. Das Dessertbuffet kommt von der Conditorei Kraume.

Im regulären Ticketpreis für 80 Euro sind ein Begrüßungsgetränk, ein Drei-Gänge-Menü– teilweise vom Buffet –, das Abendprogramm und ein Mitternachtssnack enthalten. Wer eine Flanierkarte für 20 Euro erwirbt, hat ab 22 Uhr Eintritt zum Ball, inklusive Dessertbuffet und Mitternachtssnack.

Karten gibt es online unter:www.uni-bielefeld.de/sommerball
Flanierkarten sind auch in allen Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen erhältlich.

Beim ersten Sommerball vor zwei Jahren füllte sich die Tanzfläche schnell.
Beim ersten Sommerball vor zwei Jahren füllte sich die Tanzfläche schnell. Foto: Universität Bielefeld

Das Foto ist im Internet abrufbar unter: www.uni-bielefeld.de/presse | Pressemitteilungen | Pressemitteilung Nr. 25/2017

Privatzimmer für internationale Studierende gesucht (Nr. 26/2017)

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Sommerkurse im August an der Universität Bielefeld

Für 60 Studierende aus aller Welt sucht die Universität vom 2. bis 30. August Privatpersonen, Familien oder WGs in Bielefeld, die ein möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen. In dieser Zeit veranstaltet die Universität internationale Sommerdeutschkurse, in denen die Studierenden Deutschkenntnisse erwerben oder bereits vorhandenes Wissen auffrischen und verbessern können. Die Gastgeber erhalten für ihre Zimmer eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei der Koordinatorin der Sommerkurse, Theresa Brunsing melden: Telefon: 0521/106-3679 oder E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de.


Die Zimmer sollten über eine Grundausstattung (Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch) verfügen. „Wir passen die Wünsche von Gästen und Gastgebern so gut wie möglich einander an“, erklärt Theresa Brunsing. „Weitere Zusatzangebote wie Frühstück oder Abendessen können ebenfalls abgesprochen werden.“

Viele Studierende kommen von Partnerhochschulen der Universität Bielefeld aus der ganzen Welt (zum Beispiel von der türkisch-deutschen Universität in Istanbul (Türkei), der Niigata University (Japan) und der Université Paris Est Créteil (Frankreich)

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/sommerkurse

Kontakt:
Theresa Brunsing
Koordinatorin Sommerkurse
Telefon: 0521 106-3679
E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld (Nr.27/2017)

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Von empirischer Sozialforschung bis Wirtschaftsgeschichte

Sechs neue Professorinnen und sechs neue Professoren haben in den vergangenen Monaten ihre Arbeit an der Universität Bielefeld aufgenommen.


Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal
Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal
Professor Dr. Ruth Ayaß wurde im September 2016 auf die Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt qualitative Methoden an die Fakultät für Soziologie berufen. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf interpretativen Theorien, Alltagsinteraktionen und auf Kommunikation in, mit und über Medien. Ruth Ayaß hat Linguistik und Soziologie an der Universität Konstanz (M.A.) studiert, an der Universität Gießen promoviert (1996) und in Bielefeld im Jahr 2004 habilitiert. Von 2004 bis 2016 war sie Professorin in Klagenfurt. 2011 forschte sie am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld in der Forschungsgruppe „Communicating Disaster“.




Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS
Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS
Professor Dr. Benjamin Gess wurde im November 2016 an die Fakultät für Mathematik mit dem Schwerpunkt stochastische partielle Differenzialgleichungen berufen. Er leitet seit 2015 eine Forschergruppe am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI MIS) in Leipzig, die er auch weiterführen wird. Die Forschung von Benjamin Gess konzentriert sich insbesondere auf nichtlineare partielle Differenzialgleichungen aus der Fluid-Dynamik und das Zusammenspiel von Turbulenz und Rauschen. Benjamin Gess hat Mathematik und Informatik in Bonn und Warwick (Großbritannien) studiert. Er promovierte an der Universität Bielefeld. Seine Doktorarbeit wurde mit dem Dissertationspreis 2012 der Universitätsgesellschaft Bielefeld ausgezeichnet. Als Postdoc arbeitete der Mathematiker an den Universitäten Bielefeld, der Technischen Universität und der Humboldt-Universität Berlin sowie der University of Chicago (USA).



Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Tobias Heed arbeitet seit September 2016 an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft im Bereich „Biopsychologie und Kognitive Neurowissenschaften“. Außerdem leitet er eine entsprechende Forschergruppe am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC). Heed erforscht, wie das menschliche Gehirn Bewegungen auf Berührungen hin plant und steuert, wie also der Tastsinn das menschliche Denken lenkt. Tobias Heed studierte Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und Psychologie an der Philipps-Universität Marburg. Vor seiner Berufung nach Bielefeld forschte Tobias Heed 13 Jahre an der Universität Hamburg. Er promovierte dort 2008 und baute das Forschungslabor „Reach & Touch Lab“ (Tasten und Berühren) auf, das jetzt in Bielefeld am Exzellenzcluster angesiedelt ist.



Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Peter Kramper wurde im Oktober 2016 auf die Professur Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeschichte berufen, die er im Sommersemester 2016 bereits vertreten hat. Seine Forschungsinteressen liegen in der europäisch-vergleichenden Wirtschafts- und Technikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, in der Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie in der Globalgeschichte von Industrialisierung und Kapitalismus. Peter Kramper studierte Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Wirtschaftsgeschichte in Mainz, Freiburg und an der London School of Economics (Großbritannien). 2006 promovierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Für seine Habilitation arbeitete Kramper am German Historical Institute London (Großbritannien), am Institut Historique Allemand in Paris (Frankreich) und am Historischen Kolleg in München.



Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Preußer arbeitet seit Oktober 2016 an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft als Professorin für Germanistische Literaturdidaktik. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind unter anderem das Literarische Lernen mit allen Medien, Literarische Kompetenz und Sozialisation sowie Aphorismusforschung und Methoden der strukturalen Textanalyse. Ulrike Preußer hat an der Universität Bielefeld studiert, 2006 promoviert und wissenschaftlich gearbeitet. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin  und Akademische Rätin war sie zudem an den Universitäten in Koblenz-Landau und Paderborn tätig. Von 2014 bis 2016 war sie Juniorprofessorin für Literaturdidaktik an der Universität Duisburg Essen.





Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann ist im November 2016 an die Fakultät für Mathematik berufen worden. Sie lehrt und forscht zur Didaktik der Mathematik mit Schwerpunkt Inklusion. In der Forschung beschäftigt sie sich mit der Sprache im inklusiven Mathematikunterricht und der Frage, wie Kinder die Sprache zu nutzen lernen, um sich mit anderen über ihre mathematischen Vorstellungen, Vermutungen und Fragen auszutauschen. Kerstin Tiedemann hat Mathematik und evangelische Religion an der Universität Lüneburg studiert. 2011 promovierte sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Siegen und Köln tätig. Im Wintersemester 2014/2015 hatte sie bereits eine Lehrstuhlvertretung in der Didaktik der Mathematik an der Universität Bielefeld übernommen.


Professor Dr. Charles Louis Vial.
Professor Dr. Charles Louis Vial.
Professor Dr. Charles Louis Vial ist zum 1. Januar 2017 zum Professor für Mathematik ernannt worden. Sein Forschungsgebiet ist die algebraische Geometrie, ein Teilgebiet der Reinen Mathematik. Er untersucht insbesondere, die Struktur algebraischer Zykel auf Calabi-Yau-Varietäten und Hyperkähler-Varietäten. Diese Varietäten sind aufgrund ihrer außerordentlich reichen Struktur bedeutsam für die theoretische Physik. Charles Vial hat Mathematik an der École Normale Supérieure Paris (Frankreich), und am Trinity College, Cambridge (Großbritannien), studiert und 2009 in Cambridge seinen PhD erhalten. Er war an der University of Cambridge und am Institute for Advanced Study in Princeton (USA) tätig, bevor der nach Bielefeld wechselte.






Professor Dr. Tobias Werron
Professor Dr. Tobias Werron
Professor Dr. Tobias Werron ist seit Oktober 2016 Professor für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie in Bielefeld. Seine aktuellen Forschungsthemen sind Globalisierung und soziologische Theorie, Konkurrenz, Gewaltwettbewerbe und Rankings. Tobias Werron forschte nach seinem Jurastudium am Graduiertenkolleg „Weltbegriffe und globale Strukturmuster“ in Bielefeld. 2008 promovierte er an der Kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern (Schweiz) und erhielt den Dissertationspreis. Er arbeitete als Wissenschaftler an den Universitäten Bielefeld und Luzern und habilitierte 2014 in Bielefeld. 2014 führte ihn ein Forschungsaufenthalt nach Boston (USA). Zuletzt war er als Mercator-Stiftungsprofessor für Wissenschaftssystem und Politik an der Universität Bonn tätig.




Professorin Dr. Beate Wischer
Professorin Dr. Beate Wischer
Professorin Dr. Beate Wischer ist im September 2016 auf die Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Profession und Organisation im Kontext von Inklusion berufen worden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Heterogenität und individuelle Förderung unter professions-, schul- und organisationstheoretischen Perspektiven, Schulentwicklung und neue Steuerung, Forschendes Lernen und Lehrprofessionalisierung. Beate Wischer hat Biologie und Pädagogik an der Universität Bielefeld studiert, hier als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und 2002 promoviert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik an der Universität Hannover und an der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2016 war sie Professorin für Schulpädagogik an der Universität Osnabrück.




Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange wurde im November 2016 an die Fakultät für Chemie berufen und leitet parallel eine Nachwuchsgruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin. Sie erforscht die Materialien, die zur Erzeugung solarer Brennstoffe, wie Wasserstoffgas, geeignet sind. Ziel ist es, elektronische Strukturen zu identifizieren, welche die ablaufenden Prozesse besonders effizient machen. Kathrin Aziz-Lange hat Physik an der Technischen Universität Berlin studiert und 2012 am Helmholtz-Zentrum in Berlin promoviert. Sie forschte im Labor der französischen staatlichen Museen (C2RMF) in Paris (Frankreich), an der ETH Lausanne (Schweiz) und am Max-Born-Institut Berlin (MBI). Seit 2014 leitet sie die Forschergruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB). Zurzeit ist sie im Mutterschutz.





Juniorprofessor Dr. Lars Deile
Juniorprofessor Dr. Lars Deile
Juniorprofessor Dr. Lars Deile arbeitet seit Oktober 2016 als Professor für Didaktik und Theorie der Geschichtswissenschaft an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie historischen Lernens, die Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts und Themen der Kultur- und Bildungsgeschichte der Moderne, insbesondere die Geschichte des Festes. Zurzeit arbeitet er an einer Begründung historischen Lernens durch Prozesse der Wahrnehmung und an der Konzeption eines Internetportals für Unterrichtsmaterielien. Lars Deile hat Geschichte, Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte in Jena und Dublin studiert. Er war als Gymnasiallehrer tätig, hat die Geschichtsdidaktik an der Universität Greifswald vertreten und war zuletzt als Dozent im Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin tätig.



Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser forscht und lehrt seit Oktober 2016 als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophie der Biologie, Allgemeine Wissenschaftsphilosophie und Metaphysik der wissenschaftlichen Praxis. Marie I. Kaiser hat Philosophie und Biologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert und an der Universität zu Köln promoviert. Sie arbeitete wissenschaftlich an den Universitäten Münster, Köln und Genf und war Gastwissenschaftlerin am Minnesota Center for the Philosophy of Science (USA) und am Department of Philosophy, University of Calgary (Kanada).  

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