Von empirischer Sozialforschung bis Wirtschaftsgeschichte
Sechs
neue Professorinnen und sechs neue Professoren haben in den vergangenen
Monaten ihre Arbeit an der Universität Bielefeld aufgenommen. ![Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal]()
Professorin Dr. Ruth Ayaß. Foto: Ann-Cathrin Kardinal
Professor Dr. Ruth Ayaß wurde im September 2016 auf die Professur
für Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt
qualitative Methoden an die Fakultät für Soziologie berufen. Ihre
Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf interpretativen Theorien,
Alltagsinteraktionen und auf Kommunikation in, mit und über Medien.
Ruth Ayaß hat Linguistik und Soziologie an der Universität Konstanz
(M.A.) studiert, an der Universität Gießen promoviert (1996) und in
Bielefeld im Jahr 2004 habilitiert. Von 2004 bis 2016 war sie
Professorin in Klagenfurt. 2011 forschte sie am Zentrum für
interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld in der
Forschungsgruppe „Communicating Disaster“.
![Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS]()
Professor Dr. Benjamin Gess. Foto: MPI MIS
Professor Dr. Benjamin Gess wurde im November 2016 an die
Fakultät für Mathematik mit dem Schwerpunkt stochastische partielle
Differenzialgleichungen berufen. Er leitet seit 2015 eine Forschergruppe
am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI
MIS) in Leipzig, die er auch weiterführen wird. Die Forschung von
Benjamin Gess konzentriert sich insbesondere auf nichtlineare partielle
Differenzialgleichungen aus der Fluid-Dynamik und das Zusammenspiel von
Turbulenz und Rauschen. Benjamin Gess hat Mathematik und Informatik in
Bonn und Warwick (Großbritannien) studiert. Er promovierte an der
Universität Bielefeld. Seine Doktorarbeit wurde mit dem
Dissertationspreis 2012 der Universitätsgesellschaft Bielefeld
ausgezeichnet. Als Postdoc arbeitete der Mathematiker an den
Universitäten Bielefeld, der Technischen Universität und der
Humboldt-Universität Berlin sowie der University of Chicago (USA).
![Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld]()
Professor Dr. Tobias Heed. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Tobias Heed arbeitet seit September 2016 an der
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft im Bereich „Biopsychologie und Kognitive Neurowissenschaften“. Außerdem leitet er
eine entsprechende Forschergruppe am Exzellenzcluster Kognitive
Interaktionstechnologie (CITEC). Heed erforscht, wie das menschliche
Gehirn Bewegungen auf Berührungen hin plant und steuert, wie also der
Tastsinn das menschliche Denken lenkt. Tobias Heed studierte
Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und Psychologie an
der Philipps-Universität Marburg. Vor seiner Berufung nach Bielefeld
forschte Tobias Heed 13 Jahre an der Universität Hamburg. Er promovierte
dort 2008 und baute das Forschungslabor „Reach & Touch Lab“ (Tasten
und Berühren) auf, das jetzt in Bielefeld am Exzellenzcluster
angesiedelt ist.
![Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld]()
Professor Dr. Peter Kramper. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Peter Kramper wurde im Oktober 2016 auf die
Professur Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der
Wirtschaftsgeschichte berufen, die er im Sommersemester 2016 bereits
vertreten hat. Seine Forschungsinteressen liegen in der
europäisch-vergleichenden Wirtschafts- und Technikgeschichte des 18. und
19. Jahrhunderts, in der Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts
sowie in der Globalgeschichte von Industrialisierung und Kapitalismus.
Peter Kramper studierte Neuere und Neueste Geschichte,
Politikwissenschaft, Philosophie und Wirtschaftsgeschichte in Mainz,
Freiburg und an der London School of Economics (Großbritannien). 2006
promovierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Für seine
Habilitation arbeitete Kramper am German Historical Institute London
(Großbritannien), am Institut Historique Allemand in Paris (Frankreich)
und am Historischen Kolleg in München.
![Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld]()
Professorin Dr. Ulrike Preußer. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Ulrike Preußer arbeitet seit Oktober 2016 an der
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft als Professorin für
Germanistische Literaturdidaktik. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte
sind unter anderem das Literarische Lernen mit allen Medien,
Literarische Kompetenz und Sozialisation sowie Aphorismusforschung und
Methoden der strukturalen Textanalyse. Ulrike Preußer hat an der
Universität Bielefeld studiert, 2006 promoviert und wissenschaftlich
gearbeitet. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Akademische Rätin
war sie zudem an den Universitäten in Koblenz-Landau und Paderborn
tätig. Von 2014 bis 2016 war sie Juniorprofessorin für Literaturdidaktik
an der Universität Duisburg Essen.
![Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld]()
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann. Foto: Universität Bielefeld
Professorin Dr. Kerstin Tiedemann ist im November 2016 an die
Fakultät für Mathematik berufen worden. Sie lehrt und forscht zur
Didaktik der Mathematik mit Schwerpunkt Inklusion. In der Forschung
beschäftigt sie sich mit der Sprache im inklusiven Mathematikunterricht
und der Frage, wie Kinder die Sprache zu nutzen lernen, um sich mit
anderen über ihre mathematischen Vorstellungen, Vermutungen und Fragen
auszutauschen. Kerstin Tiedemann hat Mathematik und evangelische
Religion an der Universität Lüneburg studiert. 2011 promovierte sie an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Anschließend war sie als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Siegen und Köln
tätig. Im Wintersemester 2014/2015 hatte sie bereits eine
Lehrstuhlvertretung in der Didaktik der Mathematik an der Universität
Bielefeld übernommen.
![Professor Dr. Charles Louis Vial.]()
Professor Dr. Charles Louis Vial.
Professor Dr. Charles Louis Vial ist zum 1. Januar 2017 zum
Professor für Mathematik ernannt worden. Sein Forschungsgebiet ist die
algebraische Geometrie, ein Teilgebiet der Reinen Mathematik. Er
untersucht insbesondere, die Struktur algebraischer Zykel auf
Calabi-Yau-Varietäten und Hyperkähler-Varietäten. Diese Varietäten sind
aufgrund ihrer außerordentlich reichen Struktur bedeutsam für die
theoretische Physik. Charles Vial hat Mathematik an der École Normale
Supérieure Paris (Frankreich), und am Trinity College, Cambridge
(Großbritannien), studiert und 2009 in Cambridge seinen PhD erhalten. Er
war an der University of Cambridge und am Institute for Advanced Study
in Princeton (USA) tätig, bevor der nach Bielefeld wechselte.
![Professor Dr. Tobias Werron]()
Professor Dr. Tobias Werron
Professor Dr. Tobias Werron ist seit Oktober 2016 Professor für
Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie in Bielefeld. Seine
aktuellen Forschungsthemen sind Globalisierung und soziologische
Theorie, Konkurrenz, Gewaltwettbewerbe und Rankings. Tobias Werron
forschte nach seinem Jurastudium am Graduiertenkolleg „Weltbegriffe und
globale Strukturmuster“ in Bielefeld. 2008 promovierte er an der Kultur-
und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern (Schweiz)
und erhielt den Dissertationspreis. Er arbeitete als Wissenschaftler an
den Universitäten Bielefeld und Luzern und habilitierte 2014 in
Bielefeld. 2014 führte ihn ein Forschungsaufenthalt nach Boston (USA).
Zuletzt war er als Mercator-Stiftungsprofessor für Wissenschaftssystem
und Politik an der Universität Bonn tätig.
![Professorin Dr. Beate Wischer]()
Professorin Dr. Beate Wischer
Professorin Dr. Beate Wischer ist im September 2016 auf die
Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Profession und
Organisation im Kontext von Inklusion berufen worden. Ihre
Forschungsschwerpunkte sind Heterogenität und individuelle Förderung
unter professions-, schul- und organisationstheoretischen Perspektiven,
Schulentwicklung und neue Steuerung, Forschendes Lernen und
Lehrprofessionalisierung. Beate Wischer hat Biologie und Pädagogik an
der Universität Bielefeld studiert, hier als wissenschaftliche
Mitarbeiterin gearbeitet und 2002 promoviert. Sie war wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik an der Universität
Hannover und an der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2016 war sie
Professorin für Schulpädagogik an der Universität Osnabrück.
![Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki]()
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange. Foto:HZB / A. Kubatzki
Juniorprofessorin Dr. Kathrin Aziz-Lange wurde im November 2016
an die Fakultät für Chemie berufen und leitet parallel eine
Nachwuchsgruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin. Sie erforscht die
Materialien, die zur Erzeugung solarer Brennstoffe, wie Wasserstoffgas,
geeignet sind. Ziel ist es, elektronische Strukturen zu identifizieren,
welche die ablaufenden Prozesse besonders effizient machen. Kathrin
Aziz-Lange hat Physik an der Technischen Universität Berlin studiert und
2012 am Helmholtz-Zentrum in Berlin promoviert. Sie forschte im Labor
der französischen staatlichen Museen (C2RMF) in Paris (Frankreich), an
der ETH Lausanne (Schweiz) und am Max-Born-Institut Berlin (MBI). Seit
2014 leitet sie die Forschergruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin für
Materialien und Energie (HZB). Zurzeit ist sie im Mutterschutz.
![Juniorprofessor Dr. Lars Deile]()
Juniorprofessor Dr. Lars Deile
Juniorprofessor Dr. Lars Deile arbeitet seit Oktober 2016 als
Professor für Didaktik und Theorie der Geschichtswissenschaft an der
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Seine
Forschungsschwerpunkte sind die Theorie historischen Lernens, die
Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts und Themen der Kultur-
und Bildungsgeschichte der Moderne, insbesondere die Geschichte des
Festes. Zurzeit arbeitet er an einer Begründung historischen Lernens
durch Prozesse der Wahrnehmung und an der Konzeption eines
Internetportals für Unterrichtsmaterielien. Lars Deile hat Geschichte,
Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte
in Jena und Dublin studiert. Er war als Gymnasiallehrer tätig, hat die
Geschichtsdidaktik an der Universität Greifswald vertreten und war
zuletzt als Dozent im Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte an der
Freien Universität Berlin tätig.
![Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser]()
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser
Juniorprofessorin Dr. Marie Isabel Kaiser forscht und lehrt seit
Oktober 2016 als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre
Forschungsschwerpunkte sind Philosophie der Biologie, Allgemeine
Wissenschaftsphilosophie und Metaphysik der wissenschaftlichen Praxis.
Marie I. Kaiser hat Philosophie und Biologie an der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster studiert und an der Universität zu Köln
promoviert. Sie arbeitete wissenschaftlich an den Universitäten Münster,
Köln und Genf und war Gastwissenschaftlerin am Minnesota Center for the
Philosophy of Science (USA) und am Department of Philosophy, University
of Calgary (Kanada).