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Pflegereform geprägt: 20 Jahre Institut für Pflegewissenschaft (Nr. 190/2015)

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NRW-Ministerin Barbara Steffens: Den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnen

Ab wann und in welchem Umfang ist ein Mensch pflegebedürftig? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW). Hier wurden Methoden entwickelt, die die neue Pflegereform inhaltlich stark geprägt haben. Am 26. November feiert das IPW sein 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung. Ehrengast ist Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, die zur aktuellen Situation der Pflege spricht.


Das Institut für Pflegewissenschaft wurde am 1. August 1995 an der Universität Bielefeld gegründet. Es war das erste Institut zu diesem Thema in Deutschland. Motiviert durch die Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung hatte die Fakultät für Gesundheitswissenschaften die Pflegewissenschaft als neues Fachgebiet verankert. Bei der Gründung des Instituts als eigenständige Forschungseinrichtung (An-Institut) wirkten das Land Nordrhein-Westfalen und viele Entscheidungsträger aus der Pflege mit. Gefördert wird das IPW vom Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, das damit die Weiterentwicklung von Pflege, Pflegewissenschaft und Pflegeforschung voranbringen will. Das Institut hat sich seitdem zu einem der wichtigsten und bekanntesten pflegewissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland etabliert. „Wir haben in NRW früh erkannt, dass die Pflegeforschung einen wichtigen Beitrag leistet, um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen. Für Ausbau, Weiterentwicklung und Qualität der Pflege in NRW sind wissenschaftliche Verfahren und anwendungsorientierte Dienstleistungen aus der Pflegeforschung unerlässlich. Dank des IPW nimmt Nordrhein-Westfalen seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle in den Pflegewissenschaften ein. Ergebnisse des IPW setzen in Fachdiskussionen wichtige Impulse und tragen in der Praxis in vielfältiger Weise zum Ausbau einer an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierten Versorgung bei“, sagte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens.

Pflegegesetz reformiert
Vor wenigen Wochen hat das Bundesgesundheitsministerium eine grundlegende Pflegereform auf den Weg gebracht, die in vielen Punkten auf Arbeitsergebnissen des IPW aufbaut. Dazu gehört vor allem der so genannte neue Pflegebedürftigkeitsbegriff. Er hilft, durch neue Methoden die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen. Außerdem werden die Leistungen für die pflegebedürftigen Menschen neu strukturiert. Bereits 2006 und 2007 hatte das IPW hierzu ein Konzept erarbeitet, jetzt wurde es in das Gesetz aufgenommen. Auch andere Neuerungen in der aktuellen Pflegereform gehen auf Entwicklungsarbeiten des IPW zurück: Eine neue Art, die Qualität der Pflege zu beurteilen, soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden und die umstrittenen Pflegenoten ablösen.

Versorgung weiterentwickelt
Am Institut werden Fragen gestellt, die die pflegerische Versorgung in Deutschland weiterentwickeln: Wie sollen chronisch Kranke versorgt werden? Wie sollen pflegebedürftige Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden? Wie kann die Qualität in Pflegeheimen verbessert werden? Wie kann die Kooperation zwischen den Gesundheitsprofessionen intensiviert werden? Wie kann Pflegebedürftigkeit vorgebeugt werden?

Pflegeforschung vorangetrieben
Auch im Bereich der Pflegeforschung gingen vom Standort Bielefeld wichtige Impulse aus. So wurde beispielsweise ein neuer Förderschwerpunkt beim Bundesforschungsministerium eingerichtet, mit dem drei Pflegeforschungsverbünde mit Projekten im gesamten Bundesgebiet finanziert werden konnten. Ein Ergebnis der Forschung ist die Agenda Pflegeforschung, die derzeit von vielen Entscheidungsträgern genutzt wird, um Weichen für die Zukunft zu stellen. 2012 wiederum wurde eine Forschungskooperation zwischen Universität und Fachhochschule Bielefeld ins Leben gerufen, an der das IPW maßgeblich beteiligt ist. In zehn Projekten wird hier kooperativ geforscht und promoviert.

Nachwuchs gefördert
Im Institut wurden während der vergangenen 20 Jahre auch der akademische Betrieb und die akademische Ausbildung weiterentwickelt: In Bielefeld wurde der bundesweit erste Promotionsstudiengang für Gesundheits- und Pflegewissenschaftler aufgebaut. Hier entstanden bislang knapp 30 Doktorarbeiten von Pflegewissenschaftlern und hier wurde professoraler Nachwuchs ausgebildet (zehn der Promovenden sitzen inzwischen auf Professorenstellen). Zahlreiche Veröffentlichungen und Forschungsberichte des Instituts werden heute von den Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen, aber auch von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen genutzt. Insgesamt wurden in den 20 Jahren 48 Bücher, 250 Buchbeiträge, 310 Zeitschriftenartikel und 158 Berichte sowie 53 ipw-paper veröffentlicht.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Sie beginnt um 17.00 Uhr im Hotel "Bielefelder Hof“ (Hauptbahnhof).


Kontakt:
Professor Dr. Doris Schaeffer, Dr. Klaus Wingenfeld
Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-6880
E-Mail: ipw@uni-bielefeld.de


Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/ipw/


Suchmaschinen für Argumente (Nr. 71/2016)

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Universität Bielefeld leitet neues Schwerpunktprogramm mit Universitäten aus Bremen, Duisburg-Essen, Leipzig und Weimar

Diskussionen im Internet sind kaum zu erfassen, sei es die Kontroverse um das Handelsabkommen TTIP oder die Debatte um Flüchtlinge: Sie laufen manchmal über Jahre, die Zahl der Diskussionsbeiträge geht in die Millionen. Ein neues Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) soll für Klarheit sorgen. Bundesweit arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab 2017 an Suchmaschinen für Argumente. Die technischen Systeme sollen zum Beispiel analysieren, wie Gruppen – etwa Pegida oder Globalisierungsgegner – in Onlinediskussionen argumentieren. Die Universität Bielefeld leitet das Programm „Ratio“. Beteiligt sind die Jacobs University Bremen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Leipzig und die Bauhaus-Universität Weimar.

Prof. Dr. Philipp Cimiano leitet das neue von der DFG geförderte Schwerpunktprogramm, in dem an einer „Suchmaschine für Argumente“ geforscht wird. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Prof. Dr. Philipp Cimiano leitet das neue von der DFG geförderte Schwerpunktprogramm, in dem an einer „Suchmaschine für Argumente“ geforscht wird. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Der volle Titel des DFG-Schwerpunktprogramms heißt „Robust Argumentation Machines“ (Adaptive, Skalierbare und Fehlertolerante Argumentationsmaschinen). Die Koordinatoren des Programms arbeiten derzeit unter der Federführung von Professor Dr. Philipp Cimiano vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld an einer Ausschreibung, in der sich Wissenschaftler aus ganz Deutschland mit ihren Projektideen bewerben können. Aus diesen Projektideen werden dann bis zu 15 Anträge bewilligt.

„Wir wollen den Grundstein für eine neue Technologie legen, die automatisiert digitale Texte auswertet, die argumentativen Strukturen erkennt und zusammenfasst und die verschiedenen Pro- und Contra-Argumente zu einer Diskussion auf einen Blick zusammenfasst“, sagt Philipp Cimiano. Er ist Leiter der Forschungsgruppe „Semantische Datenbanken“, die am Exzellenzcluster CITEC arbeitet. Sein Team ist spezialisiert auf der Erforschung und Entwicklung von Verfahren, die „Bedeutung“ aus unstrukturierten Daten, insbesondere aus digitalen Texten, extrahieren und zusammenfassen können.

Politikforscher könnten mit der neuen Generation von Systemen beispielsweise analysieren, wie Menschen im Internet über ein Thema denken und reden. In der Diskussion um Flüchtlinge sei von vielen Menschen die sogenannte „Schließung der Balkanroute“ als das Mittel der Wahl benannt worden. Die neuen Argumentationsmaschinen würden nicht nur aufspüren, wie viel Zuspruch diese „Lösung“ erhalten hat, sondern auch, welche Gegenargumente aufgeführt werden. „Grundsätzlich könnten sie auch darstellen, welche Argumente überholt sind und welche neu in die Diskussion eingeführt wurden“, sagt Philipp Cimiano.

Die Industrie arbeitet seit Jahren an Systemen, die Datenmengen („Big Data“) automatisch durchforsten und auswerten. „Das Problem dabei ist, dass unklar bleibt, worauf diese Systeme ihre Informationen beziehen und wie sie ihre Vorschläge begründen“, sagt Cimiano. „Unsere Systeme sollen weiter gehen als bisherige Projekte.“ Sie sollen unstrukturierte Dokumente analysieren, argumentative Zusammenhänge herausziehen und verständlich vermitteln. Und sie sollen nicht nur Handlungsempfehlungen geben, sondern diese Vorschläge begründen und auf Quellen und weiterführende Informationen hinweisen. „Uns geht es darum, Transparenz in die Big-Data-Analyse zu bringen“, sagt der CITEC-Wissenschaftler. „Wir arbeiten an intelligenten Beratungssystemen, die den Nutzern ihre selbstständige Entscheidung lassen.“

Digitale Systeme sollen sekundenschnell Millionen von Dokumenten – etwa Online-Diskussionen zu Kontroversen wie TTIP – auswerten. Journalisten oder Umfrageforscher können das neue Wissen dann abfragen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Digitale Systeme sollen sekundenschnell Millionen von Dokumenten – etwa Online-Diskussionen zu Kontroversen wie TTIP – auswerten. Journalisten oder Umfrageforscher können das neue Wissen dann abfragen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Die Analyse von Online-Diskussionen ist nur ein mögliches Einsatzgebiet der Argumentationsmaschinen. Die neuen Systeme sollen Expertinnen und Experten verschiedener Branchen bei der Entscheidungsfindung unterstützen, zum Beispiel in der Finanzbranche, der Medizin, der Technischen Dokumentation, Politik und Soziologie.
So könnte zum Beispiel ein System entwickelt werden, das von Ärzten zu Rate gezogen werden kann. Das System scannt Millionen von Fachartikeln zu Krankheitsbildern und Therapien. Der Arzt kann den digitalen Beratungshelfer befragen – dank eines Dialogassistenten – und erfährt auf diese Weise zum Beispiel von einer neuen Therapie, die er selbst nicht aufgespürt hätte. Auch in der industriellen Fertigung könnte solch ein System assistieren: Wenn etwa eine Maschine nicht funktioniert, könnte das Beratungssystem Anleitungen, Dokumentationen oder auch Internetforen „lesen“ und Vorschläge zur Fehlerbehebung ableiten. Auch Journalisten könnten profitieren, indem die Systeme frei verfügbare Daten der öffentlichen Verwaltung oder zugespielte Daten wie die „Panama Papers“ auswerten.

Das Schwerpunktprogramm bringt Forscherinnen und Forscher aus einer Reihe von Teildisziplinen der Informatik zusammen: Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik, Wissensrepräsentation, Suchmaschinen, Semantisches Web und Mensch-Maschine-Interaktion. „Ratio“ läuft von 2017 bis 2023. Für die Forschung im Schwerpunktprogramm stehen pro Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung, also insgesamt zwölf Millionen Euro. Zum Programmausschuss gehören: Professor Dr. Philipp Cimiano (Universität Bielefeld), Professor Dr. Gerhard Heyer (Universität Leipzig), Professor Dr. Benno Stein (Bauhaus-Universität Weimar), Professor Dr. Michael Kohlhase (Jacobs University Bremen) und Professor Dr. Jürgen Ziegler (Universität Duisburg-Essen).

In den Schwerpunktprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft sollen wissenschaftliche Grundlagen besonders aktueller oder sich gerade bildender Forschungsgebiete untersucht werden. „Ratio“ ist eins von 17 neuen Schwerpunktprogrammen, die 2017 starten und aus 76 zuvor bei der DFG eingereichten Initiativen ausgewählt wurden.

Weitere Informationen im Internet:
„DFG richtet 17 neue Schwerpunktprogramme ein“ (Pressemitteilung vom 21.03.2016):
http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung_nr_10/

Kontakt:

Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Technische Fakultät/ Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12249
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de

Gesundheitliche Versorgung von Geflüchteten: Herausforderungen und Lösungsansätze (Nr. 72/2016)

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Experten aus Bielefeld, Heidelberg, und des Robert Koch-Instituts Berlin veröffentlichen aktuelles Schwerpunktheft des Bundesgesundheitsblatts / Zugang zu Gesundheitsversorgung erleichtern und standardisieren / Impfungen und Trauma-Therapien ermöglichen

Über eine Millionen Menschen haben im Jahr 2015 in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung gesucht. Dazu haben sie oft lange und gefährliche Wege auf sich genommen. Die angemessene Versorgung dieser Menschen stellt die Gesundheitsdienste vor große Herausforderungen. Soeben ist ein Schwerpunktheft des Bundesgesundheitsblatts erschienen, das die verfügbaren Erfahrungen aus den Bereichen medizinische Versorgung, Vorbeugung und der Stärkung der örtlichen Gesundheitsdienste zusammenträgt. Herausgeber sind Professor Dr. Oliver Razum von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, Dr. Kayvan Bozorgmehr von der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg, und Dr. Anke-Christine Saß vom Robert Koch-Institut Berlin. Die Monatszeitschrift Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz umfasst alle Fragestellungen und Bereiche, mit denen sich das öffentliche Gesundheitswesen und die staatliche Gesundheitspolitik auseinandersetzen.


Experten aus ganz Deutschland haben an dem Schwerpunktheft mitgearbeitet. Ihre wichtigsten Erkenntnisse, die in der Monatszeitschrift veröffentlicht sind:

•    Die Erstuntersuchung asylsuchender Menschen, ihre Behandlung und die Umsetzung von Vorbeugemaßnahmen wie Impfungen sind in Deutschland nicht standardisiert. Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) und Kommunen entwickeln auf Basis der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen die bestmöglichen Lösungsstrategien. Erforderlich wären jedoch ein stärker koordiniertes und standardisiertes Vorgehen, insbesondere bei Impfungen und der Erhebung von Gesundheitsdaten. Die Erstuntersuchung sollte sich auf wenige, bevölkerungsmedizinisch wichtige Infektionskrankheiten konzentrieren.

•    Der Zugang zur Gesundheitsversorgung sollte einfach und diskriminierungsfrei sein, wie das in Bremen und Hamburg mit der Gesundheitskarte praktiziert wird. Eine entsprechende Regelung muss zügig sowohl in Erstaufnahmestellen als auch bei der dauerhaften Unterbringung von Asylsuchenden in ganz Deutschland umgesetzt werden.

•    Häufig besteht Sorge, dass Geflüchtete Infektionskrankheiten nach Deutschland bringen, die sich dann hier ausbreiten könnten. Tatsächlich aber sind Geflüchtete eher durch den Aufenthalt in Massenunterkünften oder durch den Kontakt mit ungeimpften Deutschen gefährdet, wenn sie in Kriegssituationen beispielsweise keinen Impfschutz gegen Masern erhalten konnten. Daher müssen Asylsuchende so schnell wie möglich die empfohlenen Schutzimpfungen erhalten. Das erfordert stärkere Kooperationen zwischen ÖGD und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

•    Geflüchtete sind oft traumatisiert. Einer angemessenen Therapie stehen oft aufenthaltsrechtliche Hindernisse entgegen. Ein Abbau solcher Barrieren würde helfen, der
     Entwicklung körperlicher und psychischer Erkrankungen vorzubeugen.

•    Fluchtursachen wie Kriege und die weltweiten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen Nationen müssen behoben werden. Die Bundesregierung hat 2013 eine globale Gesundheitsstrategie verabschiedet, welche die Verantwortungsbereiche mehrerer Ministerien übergreift. Diese Strategie muss entschlossener umgesetzt werden, um politische und wirtschaftliche Fluchtursachen zu mindern. Deutschland muss sich stärker für die Einhaltung bestehender Rechte wie das Recht auf Schutz vor Krieg und Verfolgung sowie das Recht auf Asyl einsetzen – auch in den anderen EU-Staaten.

Weitere Informationen zum Schwerpunktheft:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz
Gesundheit und Versorgung von Asylsuchenden und Geflüchteten
ISSN: 1436-9990 (Print) 1437-1588 (Online)
http://link.springer.com/journal/103/59/5/page/1

Für Interviews stehen gerne zur Verfügung:
Prof. Dr. Oliver Razum, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Tel.: 0171 7894389
E-Mail: oliver.razum@uni-bielefeld.de

Dr. Kayvan Bozorgmehr
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 - 5638581
E-Mail: kayvan.bozorgmehr@med.uni-heidelberg.de

Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
Die 1994 gegründete Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld ist die erste und einzige ihrer Art in Deutschland. Sie arbeitet nach dem international verbreiteten Muster einer „School of Public Health“ und widmet sich damit dem Forschungsgegenstand „Bevölkerungsbezogene Gesundheit“. www.uni-bielefeld.de/gesundhw/

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de

Über die Hälfte der Deutschen von Informationsflut überfordert (Nr. 73/2016)

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Studie zur Gesundheitskompetenz/Bundesgesundheitsminister Gröhe unterstützt Nationalen Aktionsplan

Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich von der Informationsflut zu Gesundheitsthemen überfordert. Das zeigt eine repräsentative Studie der Universität Bielefeld. Demnach weisen rund 44 Prozent der Deutschen eine eingeschränkte und weitere zehn Prozent sogar eine unzureichende Gesundheitskompetenz auf. Damit liegt Deutschland nicht nur unter dem europäischen Durchschnitt, es fällt auch deutlich gegenüber vergleichbaren Ländern wie den Niederlanden oder Dänemark ab. Dem wollen die Universität Bielefeld, der AOK-Bundesverband und die Hertie-School of Governance mit einem „Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ entgegenwirken. Schirmherr ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.


Prof. Dr. Doris Schaeffer erläutert in der Bundespressekonferenz gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe den nationalen Aktionsplan. Foto: AOK-Mediendienst
Prof. Dr. Doris Schaeffer erläutert in der Bundespressekonferenz gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe den nationalen Aktionsplan. Foto: AOK-Mediendienst
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat erhebliche Mühe, sich in der ständig anwachsenden Fülle an Gesundheitsinformationen zurechtzufinden und Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Das muss alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen aufrütteln. Der schnelle Zugang zu immer mehr Informationen im Internet ist dabei Chance und Herausforderung zugleich. Denn im Internet lassen sich neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse nicht immer leicht von werblichen Angeboten und interessengeleiteten Empfehlungen unterscheiden.
Nötig sind unabhängige, wissenschaftlich belegte und leicht verständliche Gesundheitsinformationen. Gerade das Arzt- Patienten-Gespräch ist entscheidend, um Patienten die Diagnose und Behandlung verständlich zu erklären. Denn je mehr Patientinnen und Patienten über Vorsorge, Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten wissen, desto besser können sie Krankheiten vorbeugen und in- formierte Entscheidungen treffen, die Therapie und Heilung unterstützen. Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Ärzten, Krankenkassen, Apotheken, Pflege-, Verbraucher- und Selbsthilfeverbänden und Behörden, um das Gesundheitswissen in ganz Deutschland zu verbessern. Dazu müssen alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen an einen Tisch. Der Nationale Aktionsplan für Gesundheitskompetenz‘, für den ich sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen habe, ist dafür ein wichtiger Baustein.“

Unter „Gesundheitskompetenz“ verstehen Wissenschaftler das Finden, Verstehen und Umsetzen von Gesundheitsinformationen. Für die erste repräsentative Studie zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland hat die Universität Bielefeld 2.000 Menschen über 15 Jahren vom Forschungsinstitut Ipsos befragen lassen. Basis war der international erprobte Fragebogen „Health Literacy Questionaire Europe“. Zwei Ergebnisse stechen dabei besonders hervor: Mehr als die Hälfte der Deutschen hat offenbar Schwierigkeiten, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen und zu verarbeiten. Das gilt vor allem für sogenannte vulnerable Gruppen, also Menschen mit Migrationshintergrund, geringem Bildungsgrad oder hohem Lebensalter. Hier sind die Einschränkungen und Unsicherheiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen besonders ausgeprägt. Auffällig ist auch das schlechte Abschneiden Deutschlands im Vergleich zu anderen europäischen Staaten. In den Niederlanden, Dänemark, Irland oder Polen hat die gleiche Befragung deutlich höhere Kompetenzwerte ergeben. Deutschland schneidet also im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich ab.

Studienleiterin Professorin Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld hält die Ergebnisse für bedenklich: „In den vergangen Jahren wurde einiges angestoßen, um die Gesundheitsinformationen der Bevölkerung zu verbessern. Aber die Ergebnisse zeigen, dass das längst nicht ausreicht. Wir müssen neu über die Art, Aufbereitung und Vermittlung von Informationen nachdenken.“ Schaeffer kündigte an, gemeinsam mit einer Gruppe von anerkannten Experten in den nächsten zwei Jahren eine umfassende und koordinierte Strategie zur Stärkung der Gesundheitskompetenz auszuarbeiten. „Wir brauchen ein abgestimmtes Maßnahmenkonzept, eben einen Nationalen Aktionsplan, der konkrete Handlungsimpulse setzt und nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch den Bildungssektor und die Forschung erreicht.“

Mit von der Partie ist der AOK-Bundesverband. Dessen Vorstandsvorsitzender Martin Litsch stellte fest: „Für eine gesunde Lebensführung braucht man heute Informationen und gesichertes Wissen. Welchen Einfluss haben Ernährung und Bewegung auf meinen Körper? Was kann ich tun, um fit zu bleiben? Aber auch das Kleingedruckte auf den Lebensmittelverpackungen, das für die Entscheidung gesund oder nicht nur selten Transparenz schafft. Bei all dem kann das Internetwissen helfen, wenn es gut läuft. Aber die Studie zeigt: Es sorgt in großem Maße eher für Verwirrung und ein mulmiges Gefühl, was da oft ergoogelt wird.“ Und dieses Misstrauen sei berechtigt, denn hinter vielen Internetseiten zu Gesundheitsthemen steckten Pharmafirmen, und auch das Angebot von teilweise unsinnigen „individuellen Gesundheitsleistungen“ in Arztpraxen sei ein Problem. Litsch kündigte an, die AOK-Faktenboxen weiter auszubauen. Dieses neue Informationsformat vermittle verfügbares medizinisches Wissen auf verständliche, kompakte Weise und stärke durch seine Kompassfunktion die Orientierung im Meer der Informationen. In diesem Jahr werde die AOK noch eine Reihe weiterer Faktenboxen veröffentlichen, etwa zu den Themen Nahrungsergänzungsmittel oder Bluthochdruck.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/projekte/health_literacy_Deutschland.html

http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/im_dschungel_des_gesundheitssystems3

http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/doris_schaeffer_in_zukunft_werden


www.youtube.com/watch?v=bcjak6ewWq0


Wenn Gene den Unterschied machen (Nr. 74/2016)

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Öffentliche Podiumsdiskussion und Tagung zu den Ursachen von Lebenschancen am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld

Menschen haben ungleiche Chancen im Leben. Wenn diese Ungleichheit sozial bedingt ist, empfinden wir sie oft als ungerecht. Was aber, wenn sie auch genetische Ursachen hat? Was folgt daraus für unsere Gesellschaft? Dieser Frage gehen Forscher am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld nach: mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion am 18. Mai um 18 Uhr und einer wissenschaftlichen Tagung vom 23. bis zum 25. Mai.


Auf dem Podium diskutieren: Andreas Esche (Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh), Professor Dr. Günther Wienberg (Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld), Professor Dr. Rainer Riemann (Universität Bielefeld, Ko-Leiter der ZiF-Forschungsgruppe "Genetische und soziale Ursachen von Lebenschancen") und Dr. Joachim Wündisch (Universität Düsseldorf, Mitglied der ZiF-Forschungsgruppe). Die Podiumsdiskussion, zu der Gäste herzlich willkommen sind, wird moderiert von Dr. Manuela Lenzen (ZiF).

Jeder Mensch kommt mit einer individuellen genetischen Ausstattung zur Welt. Immer mehr Studien zeigen, wie stark diese Ausstattung die Lebenschancen des Menschen beeinflusst: seine Gesundheit und seine Lebenserwartung, aber auch seinen Bildungserfolg, seine Berufsaussichten sowie seine soziale Mobilität. Dass mehr Kinder studierter Eltern ebenfalls studieren, liegt nicht nur an sozialen Faktoren wie dem Einkommen, sondern auch an ihren Genen. Soziale Ungleichheiten sind in substanzieller Weise auch genetisch bedingt. Auch, aber nicht nur. Denn die Gene stehen in einer komplexen Wechselwirkung mit der Umwelt.

„Das bedeutet: Wenn man soziale Ungleichheit verstehen will, darf man den Einfluss der Gene nicht übersehen. Man darf ihn aber auch nicht als einen simplen Determinismus deuten“, erklärt der Bielefelder Psychologe Professor Dr. Rainer Riemann. Er leitet zusammen mit dem Bielefelder Soziologen Professor Dr. Martin Diewald die aktuelle ZiF-Forschungsgruppe „Genetische und soziale Ursachen von Lebenschancen“, in deren Kontext beide Veranstaltungen stattfinden.

„In der Podiumsdiskussion wollen wir fragen, welche Rolle Gene und soziale Bedingungen für die Lebenschancen von Menschen spielen und was daraus zum Beispiel für die Sozialpolitik und für unser Bildungswesen folgt“, so Rainer Riemann. Dabei wird es um Fragen gehen wie: Wie definiert man genetische Unterschiede? Ist der Staat verpflichtet, eine schlechtere genetische Ausstattung auszugleichen? Welche Rolle sollen genetische Faktoren überhaupt in gesellschaftspolitischen Diskussionen spielen?

Auf der Tagung „The Inclusion of Genetic Influences in Theoretical Interpretations of Inequality and Social Justice Considerations” gehen die Forscher philosophische und psychologische Aspekte von Gerechtigkeit, genetisch bedingten Unterschieden und genetischen Manipulationen an. Der Bielefelder Philosoph Professor Dr. Rüdiger Bittner bringt es mit dem Titel seines Vortrags auf den Punkt: „Ihre Gene geben den Menschen unterschiedliche Lebenschancen, was sollen wir tun?“

Die Podiumsdiskussion findet auf Deutsch statt, die Tagung auf Englisch.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen und das Tagungsprogramm:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2015LifeChances/Events/

Veranstaltungszeiten

Podiumsdiskussion:
Mittwoch, 18. Mai 2016; 18 Uhr
Plenarsaal des ZiF

Tagung:
Montag, 23. Mai 2016, 9.30 bis 17.30 Uhr
Dienstag, 24. Mai 2016, 9.30 bis 15.30 Uhr
Mittwoch, 25. Mai 2016i, 9.30 bis 12.30 Uhr  

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Dr. Jonas Rees, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
E-Mail: jonas.rees@uni-bielefeld.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Mo Tschache, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2792,
E-Mail: mo.tschache@uni-bielefeld.de 


Personalnachrichten aus der Universität (Nr. 75/2016)

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  • Umweltfragen: Professorin Claudia Hornberg in Sachverständigenrat berufen
  • Masern und Röteln: Professor Oliver Razum in Kommission gewählt
  • Neuer Dekan an der Fakultät für Erziehungswissenschaft gewählt
Prof. Dr. Claudia Hornberg
Prof. Dr. Claudia Hornberg

Professorin Dr. Claudia Hornberg, Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, wurde jetzt von Umweltministerin Barbara Hendricks für den Bereich Gesundheitswissenschaften / Toxikologie / Umweltgerechtigkeit in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen. Die Amtsperiode beginnt am 1. Juli 2016 und dauert bis 2020. Es wurden insgesamt sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen berufen, die über besondere wissenschaftliche Kenntnisse und Erfahrungen im Umweltschutz verfügen. Der 1971 von der Bundesregierung eingerichtete Sachverständigenrat für Umweltfragen hat den Auftrag, die Umweltsituation in Deutschland zu bewerten und Handlungsempfehlungen zu aktuellen Fragen der Umweltpolitik zu geben. Er übergibt dem Bundesumweltministerium alle vier Jahre ein umweltpolitisches Gesamtgutachten und erarbeitet darüber hinaus Sondergutachten, Kommentare und Stellungnahmen.

 

 



Prof. Dr. Oliver Razum
Prof. Dr. Oliver Razum
Professor Dr. Oliver Razum, Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, ist für weitere drei Jahre in die Nationale Verifizierungskommission Masern / Röteln des Robert-Koch-Instituts berufen worden. Diese Kommission hat die Aufgabe, den Ausrottungsprozess von Masern und Röteln in Deutschland zu begleiten und zu bewerten. Dazu stellt sie Daten zur Epidemiologie der Masern und Röteln sowie zur Immunität in der Bevölkerung zusammen und beurteilt so den Stand der Umsetzung zielführender Maßnahmen. In einem jährlichen Bericht werden die Ergebnisse an das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation übermittelt. Die Kommission arbeitet seit 2013. Ihr gehören sechs Fachleute an.

Professor Dr. Oliver Böhm-Kasper ist seit April neuer Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Zum Prodekan wurde Professor Dr. Ulrich Bauer gewählt. An der Fakultät für Chemie wurde Dr. Oliver Altmeyer zum neuen Prodekan gewählt.

 

Jetzt anmelden für die Info-Wochen an der Universität (Nr. 76/2016)

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„Entdecke die Uni – finde Dein Fach!“ Einblicke in den Universitätsalltag

Vom 27. Juni bis zum 8. Juli lädt die Universität Bielefeld alle Schülerinnen, Schüler und Studieninteressierte zu den Info-Wochen 2016 ein. Alle Studiengänge werden präsentiert. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich. Anmeldeschluss ist der 1. Juni.

Die Universität Bielefeld bietet Schnupperkurse für Studieninteressierte an. Foto: Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld bietet Schnupperkurse für Studieninteressierte an. Foto: Universität Bielefeld
Die Universität bietet während der Info-Wochen ein vielfältiges Angebot für Studieninteressierte mit Schnuppervorlesungen, Vorträgen und Workshops. Die Veranstalter unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Suche nach dem richtigen Studienfach und bieten umfangreiche Informationen rund um das Studium an der Universität Bielefeld. Die Themenpalette reicht von Bewerbung, Einschreibung, Studienfinanzierung über Wohnen bis hin zum Studieren im Ausland. Gespräche mit Studierenden geben einen authentischen Einblick in den Studienalltag.

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Derzeit studieren hier rund 23.500 Menschen. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften und von Sozial- bis Technikwissenschaften. Die Universität steht für exzellente Lehre: Mit dem von der Bundesregierung geförderten Programm „richtig einsteigen“ erarbeitet sie innovative Konzepte, um Studierenden einen guten Einstieg in ihr fachwissenschaftliches Studium zu ermöglichen.

Anmeldemöglichkeit und Informationen zum Programm:
www.uni-bielefeld.de/info-wochen

Kontakt:

Junge Uni Bielefeld
Telefon: 0521 106-4446
E-Mail: jungeuni@uni-bielefeld.de

Mehr Privatzimmer für internationale Studierende gesucht (Nr. 77/2016)

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Sommerkurse im August an der Universität Bielefeld

Für 25 Studierende aus aller Welt sucht die Universität vom 3. bis 31. August Privatpersonen, Familien oder WGs in Bielefeld, die ein möbliertes Zimmer zur Verfügung stellen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) entsendet weitere 25 Stipendiatinnen und Stipendiaten zum Deutschkurs an die Universität Bielefeld. Die Gastgeber erhalten für ihre Zimmer eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei Theresa Brunsing melden, der Koordinatorin der Sommerkurse, unter 0521/106-3679 oder sommerkurse@uni-bielefeld.de.


Die Zimmer sollten ungefähr 15 Quadratmeter groß sein und über eine Grundausstattung (Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch) verfügen. „Wir passen die Wünsche von Gästen und Gastgebern so gut wie möglich einander an“, erklärt Theresa Brunsing. „Weitere Zusatzangebote wie Frühstück oder Abendessen können ebenfalls abgesprochen werden.“

Zu den Sommerkursen kommen Studierende von Partnerhochschulen aus der ganzen Welt an die Universität Bielefeld, wie zum Beispiel von der türkisch-deutschen Universität in Istanbul/Türkei, der Niigata University in Japan und der Tongji University in Shanghai/China.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/sommerkurse

Kontakt:
Theresa Brunsing, Universität Bielefeld
Koordinatorin Sommerkurse
Telefon: 0521 106-3679
E-Mail: sommerkurse@uni-bielefeld.de


Finnbahn-Meeting an der Universität (Nr. 78/2016)

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Prorektor Martin Egelhaaf gibt den Startschuss

Bereits zum 33. Mal jährt sich das traditionsreiche Finnbahn-Meeting der Universität Bielefeld am letzten Mittwoch im Mai. Für mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt Prorektor Professor Dr. Martin Egelhaaf als Vertreter des Rektors am 25. Mai pünktlich um 17 Uhr der Startschuss. Erstmals dabei ist der Kanzler der Universität, Dr. Stephan Becker, der im Team der Zentralen Verwaltung antritt.


Der Teamleiter von „AAA-Analysis und Algebra“, Prof. Dr. Michael Röckner, war im letzten Jahr Schlussläufer. Die Mannschaft hofft auf den dritten Sieg in Folge. Foto: Universität Bielefeld
Der Teamleiter von „AAA-Analysis und Algebra“, Prof. Dr. Michael Röckner, war im letzten Jahr Schlussläufer. Die Mannschaft hofft auf den dritten Sieg in Folge. Foto: Universität Bielefeld
Der Titelverteidiger, das Team „AAA-Analysis und Algebra“ der Fakultät für Mathematik, hat diesmal die Chance, durch einen dritten Sieg in Folge (nach 2014 und 2015) den Wanderpokal auf Dauer zu behalten. Dies gelang seit 1983 erst einem Team.

Bis zu 40 Teams begeben sich, eingestimmt von Moderator Gregor Winkler, auf die insgesamt 10 Kilometer lange Strecke und kämpfen um die schnellste Zeit sowie weitere Auszeichnungen.  Außerdem werden zahlreiche Zuschauer erwartet, die ihre Favoriten anfeuern.

Für das Rennen gelten die folgenden Regeln:

  • Mindestens 10 Teilnehmer pro Team
  • Gesamtalter mindestens 300 Jahre pro Team
  • Strecke: 20 Runden á 500 Meter
  • Jedes Teammitglied läuft mindestens eine und maximal vier Runden

Das Finnbahn-Meeting wurde 1983 von Professor Dr. Dietrich Kurz, heute emeritierter Sportwissenschaftler an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr wieder das schnellste Team, der kreativste Team-Name und das Team mit dem höchsten Gesamtalter. Viele Läuferteams punkten mit kreativen Namen. So ist das Centrum für molekulare Materialien – die Preisträger von 2015 – wieder „2 fast, 2 fluorius“ unterwegs. Für die gesamte Organisation tragen Sportstudierende im Rahmen eines Seminars unter der Leitung des Dozenten Milan Dransmann die Verantwortung.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/sport/events/finnbahn.html

Kontakt:
Milan Dransmann, Universität Bielefeld
Arbeitsbereich IV - Sport und Erziehung
Telefon: 0521 106-2023   
E-Mail: m.dransmann@uni-bielefeld.de 

Der Pressetermin:

Datum:    Mittwoch, 25. Mai 2016
Ort:          Finnbahn, südlich des Universitätshauptgebäudes, Natürlicher Ort
Zeit:         17 Uhr

DFG bewilligt neues Graduiertenkolleg in der Mathematik, Kolleg in der Physik verlängert (Nr. 79/2016)

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Gemeinsame Doktorandenausbildung auf internationaler Ebene

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das internationale Graduiertenkolleg „Das Reguläre im Irregulären: Analysis von singulären und zufälligen Systemen” bewilligt. Das gemeinsame Graduiertenkolleg der Universität Bielefeld und der Seoul National University (Südkorea) startet am 1. Oktober und läuft zunächst bis zum 1. April 2021. Genehmigt wurde ein Finanzvolumen von circa 780.000 Euro pro Jahr. Es können alle zwei Jahre 10 Doktorandinnen und Doktoranden in Bielefeld aufgenommen werden. Die Promotion dauert drei Jahre. Sprecher des Graduiertenkollegs sind Professor Dr. Moritz Kaßmann, Fakultät für Mathematik, Universität Bielefeld, und Professor Panki Kim, Department of Mathematical Sciences, Seoul National University (Südkorea).


Südkoreaner und Bielefelder forschen im Graduiertenkolleg der Mathematik gemeinsam. Foto: Rebecca Reischuk
Südkoreaner und Bielefelder forschen im Graduiertenkolleg der Mathematik gemeinsam. Foto: Rebecca Reischuk
Seit jeher faszinieren reguläre Strukturen die Menschheit und nicht nur Wissenschaftler haben versucht, in verschiedenen Zusammenhängen Muster zu erschaffen oder zu erkennen. Die Welt ist jedoch voller irregulärer Strukturen, zum Beispiel bei Krebszellen, Galaxien oder Bewegungskurven von mikroskopischen Teilchen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, insbesondere Mathematiker, haben versucht, versteckte Gesetzmäßigkeiten, die die Bildung von Irregularitäten bestimmen, zu erkunden.

Das Internationale Graduiertenkolleg (IGK) zwischen der Universität Bielefeld und der Seoul National University hat genau diese Suche nach dem Regulären im Irregulären zum Thema. Internationale Doktorandinnen und Doktoranden lernen gemeinsam, Strukturen zu erforschen und zu untersuchen, mit deren Hilfe singuläre (einzigartige) und zufällige Systeme besser verstanden werden können.

Das Graduiertenkolleg konzentriert sich auf hochentwickelte Techniken aus dem mathematischen Teilgebiet der Analysis, zusammen mit neuesten Entwicklungen in angrenzenden Gebieten, wie der mathematischen Physik, Geometrie oder der Wahrscheinlichkeitstheorie. Zum Beispiel werden mit Hilfe von Gleichungen Vorgänge in der Natur oder auch auf Finanzmärkten beschrieben, bei denen es innerhalb kürzester Zeit gewaltige Schwankungen geben kann. Ein anderes Thema – nichtlineare Wellengleichungen – werden beispielsweise verwendet, um bei wandernden stabilen Wellenpaketen in Glasfaserkabeln oder bei Wasserwellen, die Effekte kleiner Störungen zu modellieren.

Das Kooperationsprojekt wird von 19 Experten in diesen Gebieten aus Deutschland und Südkorea geleitet, die die Doktorandinnen und Doktoranden aus der ganzen Welt ausbilden und betreuen. Der Grundstein für diese Kooperation wurde bereits vor einigen Jahren durch gemeinsame Arbeiten von Wissenschaftlern aus Bielefeld und Südkorea gelegt. Während vier gemeinsamer Workshops in den letzten drei Jahren ist diese Kooperation ausgebaut und ein Konzept für ein gemeinsames Graduiertenkolleg entwickelt worden.

Während eines sechsmonatigen Austauschaufenthalts werden die Doktorandinnen und Doktoranden aus Bielefeld auf dem Campus der Seoul National University wohnen und in Büros des Department of Mathematical Sciences arbeiten. Im Gegenzug werden regelmäßig acht Doktorandinnen und Doktoranden aus Seoul nach Bielefeld kommen.

Graduiertenkolleg Physik verlängert
Außerdem verlängert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Förderung des Graduiertenkollegs Models of Gravity an dem die Fakultät für Physik der Universität Bielefeld beteiligt ist. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern suchen die Forscherinnen und Forscher nach der richtigen Theorie, welche die Schwerkraft erklären kann. Die Doktoranden forschen dabei in verschiedenen physikalischen Theoriefeldern, beispielsweise der Kosmologie, der Theorie Schwarzer Löcher oder in den Modellen für Gravitationswellen. Die Förderung wurde für viereinhalb Jahre verlängert. Momentan fördert die DFG insgesamt 12 Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Postdocs. Jede der Doktorandinnen und jeder der Doktoranden wird von zwei Wissenschaftlern aus verschiedenen Hochschulen betreut. Am Graduiertenkolleg sind neben Bielefeld die Jacobs Universität Bremen sowie die Universitäten Bremen, Oldenburg, Hannover und die Universität Kopenhagen (Dänemark) beteiligt. Sprecherhochschule für die neue Förderperiode ist die Universität Oldenburg.

Weitere Informationen im Internet:

https://irtg.math.uni-bielefeld.de/
www.models-of-gravity.org/
http://www.dfg.de/gk/

Kontakt:
Prof. Dr. Moritz Kaßmann, Universität Bielefeld
Fakultät für Mathematik
Telefon: 0521 106-5006
E-Mail: moritz.kassmann@uni-bielefeld.de  

Prof. Dr. Dominik Schwarz, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-6226
E-Mail: dschwarz@physik.uni-bielefeld.de

Wenn der Spiegel den Terminkalender kennt (PE 80/2016)

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Projekt KogniHome stellt intelligenten Eingangsbereich vor

„Spieglein, Spieglein an der Wand…”: Der Spiegel der Zukunft kann Fragen beantworten, beim Zähneputzen helfen oder auf anstehende Termine hinweisen. Der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld entwickelt im Innovationscluster KogniHome gemeinsam mit 13 regionalen Partnern einen intelligenten Eingangsbereich mit mitdenkendem Spiegel und intelligenter Tür. Vertreter des Projekts KogniHome – die mitdenkende Wohnung – stellen der Presse den intelligenten Eingangsbereich am Montag, 30. Mai, um 9.45 Uhr im CITEC-Gebäude auf dem Bielefelder Campus Nord vor. Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung:


•    Prof. Dr. Britta Wrede, Technische Fakultät, Forschungsgruppe Angewandte Informatik, Stellvertretende CITEC-Koordinatorin
•    Dr. Thomas Hermann, Technische Fakultät, Forschungsgruppe Ambient Intelligence, KogniHome-Teilprojekt Eingangsbereich
•    Ralf Laux, Geschäftsführer DMW Schwarze Türen und Tore, KogniHome-Teilprojekt Ein-gangsbereich

Das Pressegespräch in Kürze:

Ort: CITEC-Gebäude auf dem Campus Nord, Inspiration 1, 33619 Bielefeld, Raum CSRA 1.114
Zeit: Montag, 30. Mai, 9.45 Uhr
Fototermin: 10.45 Uhr

Wir bitten um Anmeldung unter: pressestelle@uni-bielefeld.de

Kontakt:

Dr. Malte Strathmeier, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12297
E-Mail: mstrathmeier@cit-ec.uni-bielefeld.de

Wie die Finanzmärkte stabiler werden können (Nr. 81/2016)

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Internationale Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Können wir den Lauf komplexer ökonomischer Systeme vorhersagen oder gibt es Faktoren, die die Vorhersage unmöglich machen? Und was bedeutet das für eine wissenschaftliche Politikberatung? Von März bis Juli 2015 hat die internationale und interdisziplinäre Forschungsgruppe „Robuste Finanzmärkte: Marktmacht, Knightsche Unsicherheit und die Grundlagen ökonomischer Politikberatung“ am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an Ansätzen gearbeitet, wie die Finanzmärkte sicherer gemacht werden können. Ihre Ergebnisse präsentiert die Gruppe auf der Tagung „Robust Finance and Beyond“ („Stabile Finanzmärkte und darüber hinaus“), die vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2016 am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfindet.


„In der Wissenschaft gibt es inzwischen eine gewisse Einigkeit, dass bestimmte Fehlentwicklungen zu der Krise beitrugen. Die Aufspaltung von Finanzwirtschaft, Finanzmathematik und Wirtschaftswissenschaft in getrennte Fächer gehört dazu. Außerdem enthalten die üblichen makroökonomischen Modelle, die zur Beratung der Politik und zur Vorhersage benutzt werden, gar keinen Finanzmarkt und konnten daher den Sturm, der sich auf den Märkten zusammenbraute, nicht vorhersehen“, erklärt Professor Dr. Frank Riedel, Direktor des Bielefelder Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung, der die Forschungsgruppe zusammen mit der Mathematikerin und Ökonomin Professorin Chris Shannon (University of California, Berkeley, USA) geleitet hat. Außerdem sei die Macht des Marktes auf den Finanzmärkten bis heute nur unzureichend verstanden. Die Forschungsgruppe hat das Versagen der Wirtschaftspolitik als Anreiz und Chance genommen, das Potenzial der Wirtschaftswissenschaften kritisch zu unter-suchen.

Auf der Tagung „Robust Finance and Beyond“, die zugleich die Abschlusstagung der Forschungsgruppe ist, werden internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher unter anderem aus Berkeley (USA), Chicago (USA), Paris (Frankreich) und Australiens Nationaluniversität in Canberra die Ergebnisse vorstellen, die sie in der Forschungsgruppe entwickeln konnten. Darüber hinaus stehen mögliche neue Forschungsprojekte auf dem Programm, die an die Arbeit der Gruppe anschließen.
Die Tagungssprache ist Englisch.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Tagungszeiten:
Montag, 30. Mai 2016, 10 Uhr bis 18 Uhr
Dienstag, 31. Mai 2016, 9 Uhr bis 18.15 Uhr
Mittwoch, 1. Juni, 2016, 9 Uhr bis 17.45 Uhr   
Donnerstag, 2. Juni 2016, 9 Uhr bis 18.15 Uhr
Freitag, 3. Juni 2016, 9 Uhr bis 16 Uhr, Arbeitsgruppensitzungen

Weitere Informationen und das Programm:
www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2015Finance/Events/05-30-Riedel.html

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Oliver Claas, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
E-Mail: robustfinance2015@uni-bielefeld.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Trixi Valentin, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2769
E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de  

Wenn Bild und Natur verschmelzen (Nr. 203/2015)

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Kunsthistoriker Horst Bredekamp am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Sonnenstürme, Moleküle, Nervenzellen: Zur naturwissenschaftlichen Forschung gehört auch, den Forschungsgegenstand zu zeigen, Bild und Objekt sind miteinander verwoben. Diesem Phänomen widmet sich der renommierte Berliner Kunsthistoriker Horst Bredekamp, er referiert am Montag, 14. Dezember, im Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Sein Vortrag mit dem Titel „Zur Symbiose von Bild und Natur. Überlegungen zum gegenwärtigen Neomanierismus“ beginnt um 18 Uhr.  


„Vor allem in den Naturwissenschaften sind Bilder nicht mehr nur Erkenntnismittel, sondern sind mit dem zu untersuchenden Gegenstand verwoben“, sagt Professor Dr. Horst Bredekamp. In seinem Vortrag wird er der Vermutung nachgehen, dass dieser Verschmelzungsprozess einem viel älteren ähnelt: dem historischen Manierismus, einer Stilform, die um das Jahr 1600 alle Grenzen zwischen naturalistischem Abbilden und Kunstkomposition zu überspielen suchte.

Horst Bredekamp ist Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin und Sprecher des dortigen Exzellenzclusters „Bild, Wissen, Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor“. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle. Im Frühjahr 2015 wurde er in die Gründungsintendanz des künftigen Humboldtforums in den Mauern des wiederaufgebauten Berliner Stadtschlosses berufen. Die Forschungsschwerpunkte von Horst Bredekamp sind Bildersturm, Skulptur der Romanik, Kunst der Renaissance und des Manierismus, Politische Ikonographie, Kunst und Technik sowie Neue Medien. Horst Bredekamp legt einen Schwerpunkt auf Bilder und Modelle, die abstrakte wissenschaftliche Zusammenhänge veranschaulichen sollen.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Kunst trifft Wissenschaft“, die der Verein der Freunde und Förderer des ZiF e.V. zusammen mit dem Bielefelder Kunstverein veranstaltet.

Zeit und Ort:
Montag, 14. Dezember 2015, 18 Uhr, Plenarsaal des ZiF, Methoden 1

Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2015/12-14-Bredekamp.html

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

Wenn der Spiegel den Terminkalender und die Tür den Busfahrplan kennt (Nr. 82/2016)

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Bundesministerium zu Gast am CITEC der Universität Bielefeld

„Spieglein, Spieglein an der Wand…”: Der Spiegel der Zukunft kann Fragen beantworten, beim Zähneputzen helfen oder auf anstehende Termine hinweisen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld im Innovationscluster KogniHome zusammen mit 13 regionalen Partnern einen intelligenten Eingangsbereich mit mitdenkendem Spiegel und intelligenter Tür. Zur Projekthalbzeit besuchten Vertreterinnen des BMBF heute (30.5.2016) CITEC und das PIKSL-Labor der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, um sich die KogniHome-Entwicklungen demonstrieren zu lassen.


KogniHome-Bewohner sehen im intelligenten Spiegel nicht nur ihr Spiegelbild, sondern auch Informationen zum Wetter und zu ihrem Terminkalender, wie hier Entwickler Alexander Neumann. Foto: Universität Bielefeld
KogniHome-Bewohner sehen im intelligenten Spiegel nicht nur ihr Spiegelbild, sondern auch Informationen zum Wetter und zu ihrem Terminkalender, wie hier Entwickler Alexander Neumann. Foto: Universität Bielefeld
„Spiegel sind in unserem Alltag eine gewohnte Nebensache, die wir tagtäglich eher unbewusst benutzen. Daher ist es bei der Entwicklung eines intelligenten Spiegels wichtig, dass er ohne Aufwand verwendet werden kann. Der Spiegel lässt sich intuitiv über Gesten bedienen und fügt sich in den Alltag ein“, sagt Dr. Thomas Hermann. Er leitet die Forschungsgruppe Ambient Intelligence (Umgebungsintelligenz) am CITEC und entwickelt den Eingangsbereich mit.

Der Spiegel soll vor allem alltagstauglich sein
„Der Spiegel muss im Mittelpunkt stehen, die Funktionen müssen sich darum gruppieren.“ Etwa der integrierte Terminkalender oder das Messen von Puls oder Atemfrequenz. Beides wird der Spiegel künftig messen, indem er die Änderung der Gesichtsfarbe erfasst. „Auch wenn der Nutzer schon beim Zähneputzen wissen will, wie das Wetter wird oder ob die Bahn pünktlich kommt, kann der Spiegel der Zukunft solche Fragen beantworten. Zudem sollen sich Bewohnerinnen und Bewohner das mühsame Anprobieren von verschiedenen Kleidungsstücken sparen und sich trotzdem im Spiegel mit unterschiedlicher Kleidung anschauen können“, sagt Hermann. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen, dass die Technik direkt zeigen kann, wie unterschiedliche Hosen oder Pullover am Spiegelbild aussehen würden. Durch die verbauten Kameras kann der Spiegel bereits jetzt eine Farbkorrektur des digitalen Spiegelbildes vornehmen, wodurch Menschen mit Farbsehschwäche die verschiedenen Nuancen ihrer Kleidung besser wahrnehmen können.

Der Prototyp des Spiegels besteht aus einer Spiegelscheibe, hinter der sich ein Flachbildschirm versteckt. Geplant sind zwei Spiegelarten: einer für das Badezimmer und einer für die Garderobe. Der Spiegel kann einerseits wie ein gewöhnlicher Spiegel genutzt werden, durch Kameras aber auch andere Ansichten zeigen, wie den Rücken oder Hinterkopf.

Der intelligente Spiegel soll mit Menschen und auch mit anderen Geräten der mitdenkenden Wohnung vernetzt sein. So wird der Garderobenspiegel direkt mit der Ankleide und der intelligenten Eingangstür verbunden. Das Familienunternehmen Hettich entwickelt mit CITEC im Projekt KogniHome intelligente Technik für Möbel. Die Firma im ostwestfälischen Kirchlengern ist maßgeblich am Bau der Ankleide beteiligt, die mit dem intelligenten Spiegel zusammenarbeiten wird und zum Beispiel die richtige Jacke raushängen soll.

Die intelligente Tür wird bald jeden Mitbewohner erkennen
 „Optisch sieht die Tür genauso wie eine handelsübliche Tür aus. Die Herausforderung bestand darin, alle technischen Komponenten so zu verbauen, dass sie funktional sind und zugleich so gut wie unsichtbar“, sagt Ralf Laux, Geschäftsführer von DMW Schwarze. Die Firma DMW Schwarze entwickelt Tür- und Tor-Systeme mit eingebauten Sensoren und Antriebselementen. Der von DMW Schwarze und CITEC entwickelte Tür-Prototyp kann verschiedene Sensoren aufnehmen, die Temperaturen, Luftfeuchte, Rauch, Licht, Schall, Annäherung und Bewegung messen. „Die Tür erinnert zum Beispiel beim Rausgehen an einen Termin oder zeigt auf einem kleinen Display die nächste Busverbindung an.“ Bei Projektabschluss wird sie noch mehr können: Sie erkennt jeden Mitbewohner durch das Bluetooth-Signal des Smartphones oder der Smartwatch. Das Familienmitglied, das die Wohnung als letztes verlässt, wird von der Tür außerdem daran erinnert, das Licht oder den Herd auszumachen.
Die intelligente Tür zeigt vor dem Verlassen des Hauses zum Beispiel an, ob der Herd ausgeschaltet ist und welche Dinge demnächst eingekauft werden müssen. Dr. Thomas Hermann und Prof. Dr.-Ing. Britta Wrede demonstrieren die Funktionsweise. Foto: Universität Bielefeld
Die intelligente Tür zeigt vor dem Verlassen des Hauses zum Beispiel an, ob der Herd ausgeschaltet ist und welche Dinge demnächst eingekauft werden müssen. Dr. Thomas Hermann und Prof. Dr.-Ing. Britta Wrede demonstrieren die Funktionsweise. Foto: Universität Bielefeld


Wie wird Datenschutz und Sicherheit garantiert?
Neben den technischen Komponenten arbeitet der Innovationscluster KogniHome im Querschnittsprojekt ELSI auch an ethischen, rechtlichen, sicherheitstechnischen und sozialen Aspekten. ELSI steht für Ethical, Legal and Social Implications. „Die intelligente Tür soll niemanden bevormunden und wird nicht so programmierbar sein, dass sie bestimmten Familienmitgliedern den Eintritt oder Ausgang verweigert“, sagt Hermann. „Außerdem muss die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleiben, auch wenn der Spiegel eingebaute Kameras besitzt. Gerade im Badezimmer ist die Intimsphäre für die Familie besonders wichtig.“ Daher entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Technik, die alle notwendigen rechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte berücksichtigt.

Heute (30.5.2016) informierte sich Frau Dr. Christine Thomas, Leiterin der Unterabteilung „Innovation im Dienste der Gesellschaft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vor Ort über KogniHome-Entwicklungen, weitere CITEC-Demonstratoren und besuchte auch das PIKSL-Labor der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Neben den KogniHome-Prototypen demonstrierten die CITEC-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler weitere Technologien rund um die intelligente Wohnumgebung.

In dem Innovationscluster „KogniHome“ arbeiten 14 Projektpartner aus Ostwestfalen-Lippe gemeinsam an einer vernetzten Wohnung, die die Gesundheit, Lebensqualität und Sicherheit von Familien, Singles und Senioren fördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt über drei Jahre mit acht Millionen Euro bis 2017. Geleitet wird KogniHome von CITEC, dem Exzellenzcluster der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen im Internet:
www.kogni-home.de/technologie/der-eingangsbereich

Kontakt:
Dr. Thomas Hermann, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12140
E-Mail: thermann@techfak.uni-bielefeld.de

 

Wenn Nachbarschaft krank macht (Nr. 83/2016)

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Tagung über gesundheitliche Ungleichheit am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen in einer Stadt kann sich von Stadtviertel zu Stadtviertel, von Nachbarschaft zu Nachbarschaft massiv unterscheiden. Wie dieser Effekt genau zustande kommt, ist Thema der Tagung „Kontexteffekte bei der Entstehung von gesundheitlicher Ungleichheit“, die vom 6. bis zum 8. Juni am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) stattfindet.


Die Umgebung, in der Menschen leben, beeinflusst ihre Gesundheit. Dabei geht es nicht nur um die Unterschiede zwischen dem Häuschen im Grünen und dem an der Stadtautobahn. Es geht auch um Krankheiten, die in der Nachbarschaft auftreten oder nicht auftreten, es geht um Ess- und Lebensgewohnheiten, um Arbeitsplätze und Freizeitverhalten. „Dass es solche sogenannten Kontexteffekte gibt und sie bei der Entstehung von gesundheitlicher Ungleichheit eine Rolle spielen, ist gut belegt, doch wir wissen zu wenig darüber, was genau bei den Individuen geschieht.“, sagt die Bielefelder Biostatistikerin Dr. Odile Sauzet, die die Tagung zusammen mit dem Soziologen Professor Dr. Reinhard Schunck (Köln), dem Epidemiologen Dr. Basile Chaix (Paris), der Bielefelder Soziologin Dr. Margit Fauser und dem Bielefelder Gesund-heitswissenschaftler Professor Dr. Oliver Razum leitet.

Diese Lücken soll die Tagung schließen helfen. Dazu haben die Tagungsleiterinnen und -leiter Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Epidemiologie, der Soziologie, der Geografie und der Statistik eingeladen, um ihre Forschungsergebnisse und die zum Teil verschiedenen Forschungsmethoden zusammenzubringen und zu diskutieren. „Es gibt wenig Gelegenheiten für die Forscher aus den unterschiedlichen Fächern, sich zu treffen und auszutauschen, daher sind wir sehr gespannt auf das Zusammentreffen“, so Dr. Odile Sauzet. Die Tagungssprache ist Englisch.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Tagungszeiten:
Montag, 6. Juni 2016, 12.30 bis 18.30 Uhr
Dienstag, 7. Juni 2016, 9.00 bis 17.30 Uhr
Mittwoch, 8. Juni 2016, 9.00 bis 13.00 Uhr

Weitere Informationen und das Tagungsprogramm:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2016/06-06-Sauzet.html

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Dr. Odile Sauzet, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106 4336
E-Mail: odile.sauzet@uni-bielefeld.de  

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Trixi Valentin, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2769
E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de

„Auf Augenhöhe - Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesundheitswesen“ (Nr. 84/2016)

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Anmeldungen zur Jahrestagung ab sofort möglich

Können wir uns Menschenwürde im Krankenhausbetrieb überhaupt noch leisten? Dürfen wir demente Patienten anlügen, nur weil sie es nicht merken? Und wie müssen wir mit Embryonen umgehen, wenn wir davon ausgehen, dass sie eine Menschenwürde besitzen? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich die Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin vom 22. bis 24. September. Wer Vorträge dazu von Expertinnen und Experten aus der Schweiz, Dänemark, Norwegen, Japan und ganz Deutschland hören möchte, kann sich jetzt anmelden unter: http://uni-bielefeld.de/aem2016/anmeldung.html. Während die Vorträge kostenpflichtig sind, können Interessierte die Eröffnungsveranstaltung am 22. September mit einem Vortrag von Bundestagspräsidentin a. D. Professorin Dr. Rita Süssmuth kostenfrei und ohne Anmeldung besuchen. Ausgerichtet wird die Tagung unter dem Titel „Auf Augenhöhe – Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesundheitswesen“ von der Fakultät für Philosophie der Universität Bielefeld. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Wie können Ärzte auf Augenhöhe mit Patienten kommunizieren? Das wird auf der Jahresta-gung diskutiert. Foto: andreas130 – Fotolia.com
Wie können Ärzte auf Augenhöhe mit Patienten kommunizieren? Das wird auf der Jahrestagung diskutiert. Foto: andreas130 – Fotolia.com
Auf der Tagung wird das Thema Menschenwürde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: philosophisch, theologisch, rechtswissenschaftlich, medizinisch-praktisch und pflegerisch. „In den letzten Jahren gibt es ein stetig steigendes Interesse an Ethik und Ethikberatung in Krankenhäusern, Altenheimen und zunehmend auch in der ambulanten medizinischen Versorgung. Da tut sich momentan einiges. Wir möchten diese positive Entwicklung gerne mit vorantreiben“, sagt Professor Dr. Ralf Stoecker, der an der Universität Bielefeld zur Menschenwürde in der Philosophie und zur Ethik in der Medizin forscht. „Das Thema wird immer wichtiger, weil die Medizin immer mehr leisten kann und auch ethische Fragen zunehmend komplexer werden: Unter welchen Umständen ist welche Form der Behandlung für einen Patienten angemessen? Welche Umgangsformen zwischen professionell Handelnden und Betroffenen wollen wir pflegen? Wie gehen wir mit Menschen um, die keine Möglichkeit zur Einwilligung in eine Behandlung haben?“

Die Akademie für Ethik in der Medizin, um deren Jahrestagung es sich handelt, ist die deutsche Fachgesellschaft aller in der Medizinethik Tätigen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs über ethische Fragen in der Medizin, der Pflege und im Gesundheitswesen zu fördern. Die Tagung wird von der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ausgerichtet.

Weitere Informationen im Internet:
Informationen zur Volxtheaterwerkstatt zum Thema „Menschen-würde“ am 7. Juni 2016: http://uni-bielefeld.de/aem2016/index.html

Tagungsprogramm: http://uni-bielefeld.de/aem2016/programm.html

Anmeldung: http://uni-bielefeld.de/aem2016/anmeldung.html

Anmeldung zum Präkonferenzsymposium „Künstliche Intelligenz in Pflege und Betreuung“ (für Studierende und Forschende von Universität und Fachhochschule Bielefeld kostenfrei): ethics@lists.cit-ec.uni-bielefeld.de

Präkonferenzsymposium: Menschenwürde bis zuletzt – Jüdische Positionen zur Sterbehilfe, ausgerichtet vom Klinikum Bielefeld

Homepage der Praktischen Philosophie der Universität Bielefeld: www.uni-bielefeld.de/philosophie/forschung/praktisch/

Kontakt

Dr. Almut Kristine von Wedelstaedt, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Philosophie
Telefon: 0521 106-4597   
E-Mail: awedelstaedt@uni-bielefeld.de   
 
 

 

Ab jetzt bewerben für zulassungsbeschränkte Studiengänge (Nr. 85/2016)

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Bewerbungen für das Wintersemester bis zum 15. Juli möglich 

Am heutigen Mittwoch (01.06.2016) startet die Bewerbungsfrist für die zulassungsbeschränkten Studiengänge der Universität Bielefeld. Für die meisten zulassungsbeschränkten Bachelor- und Masterangebote können sich Studieninteressierte über das örtliche Onlinebewerbungsportal www.uni-bielefeld.de/bewerbung bewerben. Mit einigen Fächern beteiligt sich die Universität Bielefeld am sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV): Zu Rechtswissenschaft, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften sind noch Recht und Management, Umweltwissenschaften und Biologie-Studiengänge hinzugekommen. Für diese Fächer müssen sich die Studieninteressierten zentral über www.hochschulstart.de bewerben. Die Frist läuft für alle Bewerbungsarten bis zum 15. Juli. Eine Einschreibung in die zulassungsfreien Studiengänge ist ab August möglich.


Studieninteressierte bewerben sich meistens für mehrere zulassungsbeschränkte Studiengänge an verschiedenen Hochschulen und bekommen dementsprechend häufig mehr als ein Zulassungsangebot. Die Folge ist, dass dadurch für einige Zeit Studienplätze blockiert und Nachrückrückverfahren erforderlich werden. Das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) unterstützt die Hochschulen bei ihren Zulassungsverfahren und sorgt dafür, dass Bewerbungen an anderen teilnehmenden Hochschulen bei der Annahme eines Zulassungsangebots entfallen. Die frei werdenden Plätze können schnell an andere Studieninteressierte vergeben und Wartezeiten verkürzt werden.

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Derzeit studieren hier rund 23.500 Menschen. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften und von Sozial- bis Technikwissenschaften. Die Universität Bielefeld steht für exzellente Lehre: Mit dem vom Bund und Land geförderten Programm „richtig einsteigen“ erarbeitet sie innovative Konzepte, um Studierenden einen guten Einstieg in ihr fachwissenschaftliches Studium zu ermöglichen.

Bewerbungen für zulassungsbeschränkte Studiengänge:
www.uni-bielefeld.de/bewerbung

Für welche Fächer kann man sich im Wintersemester bewerben?
https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/Home.jsp

Weitere Informationen zum Studium an der Universität Bielefeld:
www.raum-zum-querdenken.de

Informationen zum Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV):
www.uni-bielefeld.de/hochschulstart
www.uni-bielefeld.de/dosv
www.hochschulstart.de

„Saudi Arabien nach dem Arabischen Frühling“ (Nr. 86/2016)

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Öffentlicher Vortrag am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Ist Saudi-Arabien nach dem Arabischen Frühling ein verunsichertes Land? Wie stark ist der Staat von Unruhen und von Islamisten geprägt? Die Islamwissenschaftlerin Professorin Ulrike Freitag forscht in Saudi-Arabien. Am 9. Juni gibt sie am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld um 18 Uhr in einem öffentlichen Vortrag Einblicke in ein Land im Umbruch. Der Eintritt ist frei.


„Nach dem Arabischen Frühling unterdrückt die Regierung Ansätze zu gesellschaftlichen Re-formen und Rufe nach mehr Mitbestimmung. Die Regierung fürchtet, dass Unruhen auf das eigene Land übergreifen“, sagt Freitag. „Regierung und viele Bürger fürchten zugleich, dass radikale Islamisten erstarken. Der Verfall des Ölpreises macht der Wirtschaft des Landes zu schaffen. Und auch die außenpolitische Lage wird nach dem Atomabkommen der UN-Vetomächte mit dem Iran zunehmend als bedrohlich empfunden.“ In ihrem Vortrag stellt Freitag die politische Situation und historische Hintergründe dar.

Ulrike Freitag ist Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Di-rektorin des Zentrums Moderner Orient in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind histori-sche Stadtforschung und die Geschichte der Gesellschaften des Nahen Ostens ab 1500. Der Vortrag ist öffentlich und wird auf Deutsch gehalten.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2016/06-09-Freitag.html

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Trixi Valentin, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2769
E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de

Das Zusammenspiel der Sinne (Nr. 87/2016)

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Forschende des Exzellenzclusters CITEC beschreiben Mechanismus im menschlichen Gehirn/ Veröffentlichung in „Nature Communications“

Pfeift der Schiedsrichter oder war es ein Störgeräusch aus dem Publikum? Diese mitunter spielentscheidende Wahrnehmungsfrage kann ein Fußballer wesentlich präziser beantworten, wenn er den Schiedsrichter nicht nur hört, sondern auch sieht. Aber woher weiß sein Gehirn bei der Unzahl von visuellen Eindrücken und Geräuschen, die in einem vollen Stadion herrschen, welche Sinnesinformationen zusammengehören? Forscher des Exzellenzclusters CITEC der Universität Bielefeld haben einen generellen Mechanismus entwickelt, der erklärt, wie das Gehirn es schafft, die Reize aller Sinneskanäle zusammenzuführen. Ihre Studie präsentieren die Forscher am heutigen Montag (06.06.2016) im Fachjournal „Nature Communications“.


Dr. Cesare Parise stellt in der neuen Untersuchung einen Mechanismus vor, der zeigt, wie das menschliche Gehirn Reize aus den Sinneskanälen zusammenführt. „Das Ergebnis stellt einen Meilenstein für das Verständnis der menschlichen Wahrnehmung dar“, sagt der CITEC-Forscher. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Dr. Cesare Parise stellt in der neuen Untersuchung einen Mechanismus vor, der zeigt, wie das menschliche Gehirn Reize aus den Sinneskanälen zusammenführt. „Das Ergebnis stellt einen Meilenstein für das Verständnis der menschlichen Wahrnehmung dar“, sagt der CITEC-Forscher. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Es ist eine grundlegende Fähigkeit, unseres Gehirns Informationen aller Sinneskanäle zu verwerten. So können wir unsere Umwelt möglichst robust und genau wahrnehmen“, sagt Dr. Cesare Parise von der Forschungsgruppe Kognitive Neurowissenschaften, die am Exzellenzclus-ter CITEC arbeitet. Parise, der ebenfalls am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik und als Wissenschaftler für Oculus VR Facebook tätig ist, ist Erstautor der neuen Studie. Verfasst hat er sie zusammen mit Professor Dr. Marc Ernst, der bis März 2016 an der Universität Bielefeld forschte. „Wir werden ständig mit einer Fülle von multisensorischen Informationen überhäuft. Doch woher weiß unser Gehirn, welche Signale zueinander passen und daher kombiniert werden müssen? Das wollten wir herausfinden“, sagt der Wissenschaftler. „Multisensorische Integration“ nennt er die Fähigkeit des Gehirns, zu erkennen, ob und wie visuelle, akustische und weitere Sinnesreize zusammenhängen.

Eine Reihe von Knallkörpern in der Silvesternacht, die aufblitzen und knallen, oder eine Person in einer Menschenmenge, die uns anspricht – meist hat das Gehirn keinerlei Schwierigkeiten herauszufinden, welche Geräusche mit welchen visuellen Eindrücken zusammengehören. Bisher ist jedoch unklar, wie unser Gehirn diese scheinbar so einfache Aufgabe löst und die Bildeindrücke und Geräusche automatisch nur dann miteinander verknüpft, wenn sie tatsächlich zusammengehören. „Eine solche Übereinstimmung herauszubekommen, ist kein triviales Problem für das Gehirn“, sagt Parise. „Die visuellen und akustischen Informationen kommen zwar vom gleichen Ereignis. Sie werden aber größtenteils in voneinander unabhängigen Nervenbahnen verarbeitet. Trotzdem können wir offensichtlich ohne große Anstrengung sagen, welche Signale zusammengehören.“

Um zu klären, wie das Gehirn diese Kombinationsaufgabe meistert, ließen sich Freiwillige in einem Wahrnehmungsexperiment testen. Darin beobachteten sie kurze Abfolgen mit zufälligen Klickgeräuschen und aufflackernden Lichtblitzen auf einem Monitor. Nach jeder Abfolge mussten sie angeben, ob Licht und Geräusch zusammengehörten und welches Signal zuerst vorkam. Mit statistischen Analysen zeigten Ernst und Parise, dass die Antworten davon abhingen, ob die Signale zeitlich korrelierten, also einen ähnlichen zeitlichen Ablauf hatten. „Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn sie beweist nicht nur, dass das Gehirn die zeitliche Wechselwirkung zwischen Geräusch und Licht nutzt, um festzustellen, ob sie miteinander verbunden sind“, sagt Professor Dr. Marc Ernst. „Sie führt auch zu der Frage: Wie stellt das Gehirn diese Beziehung zwischen den Sinnen fest?“


Um diese Frage zu beantworten, nutzen Parise und Ernst computergestützte Modellberech-nungen und Simulationen. Dabei identifizierten sie einen grundlegenden neuronalen Mecha-nismus, der die menschliche Wahrnehmung nachahmt. Die Forscher bezeichnen diesen Mechanismus als „Korrelationsdetektor für multisensorische Information“. Dieses „Suchgerät“überwacht die Sinne und hält nach visuellen und akustischen Signalen Ausschau, die sich ähneln. Wenn die Reize einen ähnlichen zeitlichen Ablauf haben, folgert das Gehirn, dass sie zusammengehören und führt die Signale zusammen. Ein Beispiel: Hört eine Person im Verkehrslärm Schritte auf der Straße, dann erfasst das Gehirn den zeitlichen Abstand zwischen dem Klacken der Schuhe. Wenn die Person schließlich den Spaziergänger erblickt, dann misst das Gehirn, in welchem Tempo die Person auftritt. „Aus den ähnlichen zeitlichen Abläufen folgert das Gehirn, ob zwei Signale tatsächlich vom selben Ereignis stammen“, sagt Parise. „Verblüffenderweise gleicht dieser neu entdeckte Mechanismus den Bewegungsdetektoren im Gehirn von Insekten“, sagt der Experimentalpsychologe. „Hinzu kommt, dass er auch eine erstaunliche Verwandtschaft zu Mechanismen hat, die aus dem räumlichen Stereosehen oder dem räumlichen Stereohören bekannt sind – alles Wahrnehmungseigenschaften, bei der die Korrelation zwischen den einzelnen Signalen eine große Rolle spielt“

In seinen Experimenten ließ Dr. Cesare Parise die Testpersonen zufällige Lichtblitze und Klickgeräusche beobachten und beurteilen, um dahinter zu kommen, wie das Gehirn Sinnesreize verbindet und auseinanderhält. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
In seinen Experimenten ließ Dr. Cesare Parise die Testpersonen zufällige Lichtblitze und Klickgeräusche beobachten und beurteilen, um dahinter zu kommen, wie das Gehirn Sinnesreize verbindet und auseinanderhält. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Mit weiteren Computersimulationen bewiesen Parise und Ernst die Allgemeingültigkeit des Mechanismus. Sie konnten mit demselben Mechanismus zahlreiche bereits veröffentlichter Daten und experimenteller Befunde zur multisensorischen Wahrnehmung aus Verhaltensexperimenten beim Menschen erklären. „Tatsächlich kam der Detektor in der Simulation zu den gleichen Ergebnissen wie die Menschen im Verhaltensexperiment “, sagt Parise, der für die Studie vom Bernstein Center for Computational Neuroscience Tübingen gefördert wurde.

„Das Ergebnis unserer Studie stellt einen Meilenstein für das Verständnis der menschlichen Wahrnehmung dar“, sagt Parise. „Sie präsentiert zum ersten Mal einen allgemeingültigen Mechanismus, der die vielen unterschiedlichen Befunde aus früheren Studien erklärt, in denen es um die Verarbeitung von multisensorischen Reizen ging.“ Laut Parise lässt sich diese Erkenntnis für zahlreiche praktische Anwendungen nutzen. „Zum Beispiel ergeben sich neue klinische Untersuchungsansätze, um neurologische Störungen wie Autismus-Spektrum-Störungen oder Lese-Rechtschreibstörungen besser zu verstehen. Hinzu kommt, dass sich unser Modell leicht in die Technik und auf Roboter übertragen lässt“, sagt Parise.

Originalveröffentlichung:
Cesare Parise, Marc Ernst: Correlation detection as a general mechanism for multisensory inte-gration. Nature Communications, http://dx.doi.org/10.1038/NCOMMS11543, erscheint am 6. Juni 2016

Weitere Informationen im Internet:
•    Forschungsgruppe Kognitive Neurowissenschaften: http://www.uni-bielefeld.de/biologie/cns
•    „Was vom Himmel tönt, klingt hoch (Pressemitteilung vom 8.04.2014): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/was_vom_himmel_t%C3%B6nt_klingt
•    „Wenn sich die eigene Hand wie Marmor anfühlt“ (Pressemitteilung vom 13.03.2014): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/wenn_sich_die_eigene_hand

Kontakt:
Dr. Cesare V. Parise, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)/ Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-5703
E-Mail: cesare.parise@uni-bielefeld.de

 

Seminarvorstellung: Kunst auf der Baustelle

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Pressetermin an der Universität Bielefeld mit den Künstlern Rüdiger Stanko und Rolf Fässer und Studierenden

Baustellen sind für die Künstler Rüdiger Stanko und Rolf Fässer faszinierende Orte des Chaotischen, Unfertigen, der Bewegung und Verschiebung sowie des Auf- und Abbaus. Zusammen mit Studierenden entwickeln die Künstler kreative Konzepte für eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Baustelle und setzen sie praktisch um. Graffiti-Festival, Baustellenkino oder Theatervorführungen – die Baustelle im Universitätshauptgebäude ist auch ein Ort für künstlerische und kreative Projekte. Neu im aktuellen Sommersemester sind zwei Seminare.


Kunst auf die Baustelle zu bringen, das ist das Ziel der beiden Künstler Rüdiger Stanko (r.) und Rolf Fässer.
Kunst auf die Baustelle zu bringen, das ist das Ziel der beiden Künstler Rüdiger Stanko (r.) und Rolf Fässer.
Die beiden Seminare tragen die Titel „Die Baustelle als Mutter der Künste“ und „Im Um-bau…Die Baustelle als künstlerische Herausforderung“. Zum Seminar am 10. Juni um 14 Uhr in der Universität Bielefeld sind Medienvertreter herzlich eingeladen. Hier bekommen sie einen Einblick in den aktuellen Stand der Seminararbeiten.

Über die Künstler:
Rüdiger Stanko wurde 1958 in Groß-Gerau geboren und studierte Freie Kunst an der Hoch-schule für Bildende Künste Braunschweig bei Lienhard von Monkiewitsch und Ben Willikens (Meisterschüler von Ben Willikens). Rolf Fässer wurde 1942 in Pforzheim geboren und studierte an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 2011 hat er einen Lehrauftrag im Fach Kunst und Musik an der Universität Bielefeld.

Über die Seminare:
20 Studierende beschäftigen sich in den beiden Seminaren gemeinsam mit Rolf Fässer und Rüdiger Stanko künstlerisch mit der Baustelle im Universitätshauptgebäude. Die Seminare sind interdisziplinär angelegt, die Studierenden kommen aus unterschiedlichen Fächern, darunter beispielsweise Physik, Mathematik, Linguistik oder Kunst und Musik. Die Seminare finden in Blöcken im Mai und Juni statt.

Über die Baustelle:
Das Universitätshauptgebäude wird in den kommenden Jahren in insgesamt sechs Bauabschnitten vom Eigentümer, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), modernisiert. Seit Anfang April 2015 ist eine neun Meter hohe Wand in der Uni-Halle aufgebaut, die den Baustellenbetrieb vom Universitätsbetrieb trennt.

Der Pressetermin in Kürze:
Ort: Raum T0-254 (Zeichenatelier, Bauteil T, Ebene 0, Raum 254)
Zeit: Freitag, 10. Juni, 14 Uhr
Wir bitten um Anmeldung unter: pressestelle@uni-bielefeld.de

Informationen zur Universitätsmodernisierung unter: www.uni-bielefeld.de/bau

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