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„Romeo and Juliet“ mit Action in der Universität Bielefeld (Nr. 37/2016)

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English Drama Group mit moderner Inszenierung des großen Klassikers

„Romeo und Julia“, eines der berühmtesten Stücke der Theatergeschichte, können die Zuschauerinnen und Zuschauer jetzt in der Universität Bielefeld im englischen Original erleben. Zum 400. Todestag von William Shakespeare entführt die an der Universität aktive English Drama Group die Gäste in die Welt des elisabethanischen Theaters. Vom 15. bis 19. März spielt die Gruppe „Romeo and Juliet“ jeweils ab 19.30 Uhr im Raum T0-260, in einer modernen Inszenierung. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende für die Neven Subotic Stiftung gebeten, die ihre Aufgabe darin sieht, Kindern in den ärmsten Regionen der Welt eine bessere Zukunft zu ermöglichen.


Die meisten Menschen verbinden mit William Shakespeare schwierige Stücke und eine Sprache, die sie schon im Englisch-Unterricht an der Schule hat verzweifeln lassen. Die English Drama Group will nach intensiver Vorbereitung mit dem Stück in Seminar und Workshop dafür sorgen, dass der schwierige Shakespeare dem Publikum verständlich wird. Im Fokus der Produktion steht dabei nicht nur die Liebesgeschichte der beiden Titelrollen, sondern ein action-geladenes Stück mit enormem Gewaltpotential. „Dieses moderne ‚Romeo and Juliet’ wird das Publikum mitreißen“, verspricht Stefanie Brenzel, Literaturdozentin und Regisseurin der Produktion.

Kontakt:
Angie Starczyk, Universität Bielefeld
Telefon: 0151 569 16212
E-Mail: info@englishdramagroup.de

Weitere Informationen im Internet:
www.englishdramagroup.de


Arbeitsplätze neu gestalten (Nr. 38/2016)

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Forschende der Universität Bielefeld analysieren beim Projekt „it’s OWL – Arbeit 4.0“, wie Firmen digitalisierte Arbeitsabläufe einsetzen

Wie gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit um, wenn ihr Arbeitsplatz digitalisiert wird? Diese Frage untersuchen Forscherinnen und Forscher in einer Praxisstudie. Sie begleiten Unternehmen des Spitzenclusters it’s OWL, um die unternehmensspezifischen Herausforderungen einer zunehmend digitalen Arbeitswelt zu analysieren. Außerdem sollen direkt in den Firmen Wege erarbeitet werden, um die Potenziale der Arbeit 4.0, also die fortführende Digitalisierung, auszuschöpfen. Im Verbundprojekt des Spitzenclusters übernimmt die Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld zwei der sechs Teilprojekte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt bis Dezember 2017 mit einer Million Euro.


Industrie 4.0 im Spannungsfeld von Mensch, Organisation und Technik: Das Konsortium der it’s-OWL-Nachhaltigkeitsmaßnahme „Arbeit 4.0 - Arbeiten in der digitalen Welt“ bei der Kick off-Veranstaltung im Fraunhofer IEM. Foto: David Gense
Industrie 4.0 im Spannungsfeld von Mensch, Organisation und Technik: Das Konsortium der it’s-OWL-Nachhaltigkeitsmaßnahme „Arbeit 4.0 - Arbeiten in der digitalen Welt“ bei der Kick off-Veranstaltung im Fraunhofer IEM. Foto: David Gense
Der Mensch im Zusammenspiel mit neuen Interaktionstechniken steht im Fokus der Arbeit von Professor Dr. Günter Maier von der Abteilung Psychologie und seinem Team. Sie werden zwei Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei begleiten, wenn neue Technik in die vorhandenen Arbeitsstrukturen eingeführt wird. Ziel sei dabei, die Technik sinnvoll einzusetzen. „Dabei gilt es, Potenziale, die sich durch die Arbeit 4.0 ergeben, zu identifizieren und auszuschöpfen – und die Arbeit auch entsprechend zu gestalten“, sagt Professor Dr. Günter Maier.

In einem Teilprojekt begleiten die Forschenden ein Unternehmen, in dem Arbeitsprozesse noch nicht digitalisiert sind und die Industrie 4.0 erst entwickelt wird. Dabei geht es um das so genannte Change Management, also das konkrete Umsetzen digitalisierter Abläufe in der Firma. Im zweiten Projekt wird ein Unternehmen begleitet, das Industrie 4.0 bereits eingeführt hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren, wie Arbeitsabläufe gestaltet werden und wie sie sich auf die Beschäftigten auswirken. Ihre Vorbehalte und Ängste stehen im Fokus der Bielefelder Forschenden. „Alle Maßnahmen haben einen Einfluss auf die Zufriedenheit des Teams, aber auch auf Belastung und Stress. Wird ein Arbeitsplatz digitalisiert, fühlen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft überwacht und unfair behandelt, wenn eine Maschine die Entscheidungen trifft“, erklärt Günter Maier. „Darum ist es wichtig, die Umstellung von Anfang an so zu gestalten, dass die Prozesse gelingen.“ Eine Chance von Arbeit 4.0 bieten Assistenzsysteme, die auf der Montageebene zum Beispiel Arbeitsschritte anzeigen und beim Beheben der von Fehlern unterstützen.

Zu den Projektpartnern der Praxisstudie gehören neben der Universität Bielefeld das Fraunhofer IEM in Paderborn, die Hochschule OWL, die it’s OWL Clustermanagement GmbH sowie die Universität Paderborn. Die Studie erfolgt im Rahmen des Spitzenclusters it’s OWL, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE10/
www.its-owl.de/projekte/nachhaltigkeitsmassnahmen/details/arbeit-40/

Kontakt:
Prof. Dr. Günter W. Maier, Universität Bielefeld
Arbeits- und Organisationspsychologie
Telefon: 0521 106-6875
E-Mail: ao-psychologie@uni-bielefeld.de

BGHS veranstaltet Tagung zur Zukunft von Graduiertenschulen (Nr. 39/2016)

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Thema in Bielefeld ist die Promotionsausbildung nach 2017

Die Bielefelder Graduiertenschule für Geschichtswissenschaft und Soziologie (BGHS) veranstaltet heute und morgen, 16. und 17. März 2016, die Tagung „Perspektive 2017+“. Dabei geht es um die Zukunft der Graduiertenschulen in Deutschland, die zurzeit noch im Rahmen der Exzellenzinitiative finanziert werden. Angemeldet haben sich Kolleginnen und Kollegen von über 20 Graduiertenschulen bundesweit, die Graduiertenschule Chemische Biologie der Universität Konstanz nimmt ebenso teil wie die Graduate School of Analytical Sciences Adlershof (SALSA) der Humboldt-Universität zu Berlin oder die Bremen International Graduate School of Social Sciences der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen (BIGSSS).


Prorektor Prof. Dr. Martin Egelhaaf (5. v.l.) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BGHS-Konferenz. Thema ist die Zukunft der Graduiertenschulen. Foto: Thomas Abel/BGHS
Prorektor Prof. Dr. Martin Egelhaaf (5. v.l.) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BGHS-Konferenz. Thema ist die Zukunft der Graduiertenschulen. Foto: Thomas Abel/BGHS
Im Oktober 2017 endet die zweite Phase der Exzellenzinitiative, mit der Bund und Länder Spitzenforschung an deutschen Universitäten fördern. Ende Januar 2016 hat die Imboden-Kommission ihren Evaluationsbericht zur Exzellenzinitiative vorgelegt. Sie sieht die Exzellenzinitiative als erfolgreiches Programm zur Verbesserung von Qualität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit an deutschen Hochschulen und empfiehlt, das Programm auch nach 2017 weiterzuführen. Wie genau die weitere Förderung aussehen soll, darüber gehen die Meinungen in Politik und Wissenschaft weit auseinander.

Wenn es nach der Imboden-Kommission geht, wird es nach 2017 für die Graduiertenschulen, die seit 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichtet wurden, keine weitere Förderung mehr geben, da sich in den vergangenen Jahren strukturierte Promotionsprogramme an den meisten Universitäten und Disziplinen etabliert hätten. Die Nachhaltigkeit einer strukturierten Graduiertenförderung liege jetzt in der Verantwortung der Universitäten, während mit den Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) weiterhin Fördermöglichkeiten für thematisch fokussierte Promotionsprogramme zur Verfügung stünden.

Die BGHS, die seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wird und an der derzeit rund 120 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Bereichen Geschichtswissenschaft und Soziologie forschen, möchte sich aktiv an der Debatte um die Zukunft der Graduiertenschulen beteiligen. „Gut anderthalb Jahre vor dem Ende der zweiten Förderphase der Exzellenzinitiative hat die BGHS bereits ein Zukunftskonzept entwickelt“, so Professor Dr. Thomas Welskopp, Direktor der BGHS. Ganz ohne eine zusätzliche Förderung durch Drittmittel sei die Fortführung in der mittlerweile erreichten Qualität aber schwierig.

Beim Treffen in Bielefeld sollen daher gemeinsam Empfehlungen zur Zukunft der Graduiertenschulen an deutschen Hochschulen erarbeitet werden, um die erfolgreich etablierten Strukturen zu verstetigen und weitere Bereiche der Hochschulen einzubeziehen. Damit wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz Argumentationshilfen für Entscheidungsprozesse auf Länder- und Bundesebene und in Politik, Wissenschaft und Hochschulpolitik zur Verfügung stellen. Sie wollen deutlich machen, wie wichtig Graduiertenschulen als Institutionen wissenschaftlicher Nachwuchsforschung und -förderung an Universitäten heute sind und für eine weitere Förderung werben. Aus ihrer Sicht tragen Graduiertenschulen in hohem Maße zur Qualität und zur Attraktivität des deutschen Wissenschaftssystems und deutscher Hochschulen bei. Als Orte der Interdisziplinarität, Innovation, Mobilität und Internationalität sind sie attraktive Zentren für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus der ganzen Welt.

Zitate:
Professor Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung an der Universität Bielefeld:
„Die Idee einer gemeinsamen, themenoffenen und internationalen Graduiertenschule zwischen Geschichtswissenschaft und Soziologie an der Universität Bielefeld hat sich bewährt. Seit 2008 ist die BGHS ein zentraler Ort des Austauschs, Dialogs und Miteinanders zwischen den Disziplinen. Und was auf der Ebene der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler schon jetzt erfolgreich praktiziert wird, könnte in Zukunft auch ein Vorbild für eine intensivere Kooperation zwischen den etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sein.“

Professor Dr. Thomas Welskopp, Direktor der Bielefelder Graduiertenschule für Soziologie und Geschichtswissenschaft:
„Im Mittelpunkt der BGHS stehen die Promovierenden. Ihnen möchte die Graduiertenschule exzellente Bedingungen zur Durchführung ihrer Forschungsprojekte bieten und Freiräume eröffnen, sich zu selbstbestimmten Forscherpersönlichkeiten zu entwickeln. Denn die Doktorandinnen und Doktoranden sind es, die den lebendigen Austausch zwischen den Disziplinen entscheidend befördern und mittragen. Es sind diese jungen, kreativen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den ,BGHS spirit‘ leben und die dafür sorgen, dass innovative Forschungsfragen gestellt werden.“ 

Dr. Sabine Schäfer, Geschäftsführerin der Bielefelder Graduiertenschule für Soziologie und Geschichtswissenschaft:
„Wir von der BGHS-Geschäftsstelle gehen in der Ausgestaltung unseres Programms auf die Wünsche unserer Promovierenden ein. Und wir verfolgen dabei das inhaltliche Konzept der BGHS, das Interdisziplinarität, Internationalität und Mitbestimmung der Promovierenden einschließt, ganz einfach, weil es wirklich gut ist. Und natürlich lernen wir durch den Austausch mit den Promovierenden und internen und externen Partnern im Sinne eine ,learning community‘ ständig dazu. Das fördert Innovationen.“

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/bghs/

Kontakt:
Dr. Sabine Schäfer, Universität Bielefeld
Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS)
Tel.: 0521 106-6526
E-Mail: bghs@uni-bielefeld.de

Im Dschungel des Gesundheitssystems (Nr. 40/2016)

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Viele Menschen mit Migrationshintergrund haben keine ausreichende Gesundheitskompetenz

Mit welchen Tipps aus dem Internet setze ich womöglich meine Gesundheit aufs Spiel? Wie verstehe ich einen Beipackzettel, wenn ich nur schlecht lesen kann? Und wann sollte ich auf eine zweite ärztliche Meinung bestehen? Forscherinnen der Universität Bielefeld haben untersucht, wie benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Nordrhein-Westfalen mit solchen Problemen umgehen. Über die Gesundheitskompetenz dieser Gruppen liegen jetzt erstmals Daten vor. Das Ergebnis zeigt großen Handlungsbedarf: Bildungsferne Jugendliche und ältere Menschen haben große Probleme bei der Gesundheitskompetenz. Diese Probleme zeigen sich noch gravierender, wenn die Personen einen Migrationshintergrund haben.


Grafik: Doris Schaeffer, Universität Bielefeld
Grafik: Doris Schaeffer, Universität Bielefeld
Gezielt befragten die Forscherinnen gesundheitlich und sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen in NRW: Jugendliche mit geringer Schulbildung, ältere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Im Notfall den Krankenwagen rufen oder den Anweisungen ihres Arztes oder Apothekers folgen – damit haben bildungsferne Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund kein Problem. Schwierig wird es für sie, wenn sie Vor- und Nachteile einer Behandlungsmethode beurteilen oder Packungsbeilagen verstehen sollen. Soll ich eine zweite ärztliche Meinung einholen und sind die Informationen über Krankheiten in den Medien vertrauenswürdig? Das einzuschätzen, finden die Jugendlichen schwierig.

Die 65- bis 80-Jährigen haben mit diesen Fragen sogar noch größere Probleme als die bildungsfernen Jugendlichen. „Bei diesen beiden Gruppen stellen wir ohnehin schon große Schwierigkeiten bei der Gesundheitskompetenz fest“, sagt Schaeffer. „Nochmal gravierender sieht allerdings die Situation aus, wenn wir über ältere Menschen mit Migrationshintergrund und bildungsferne Jugendliche mit Migrationshintergrund reden.“

So haben ein Viertel der bildungsfernen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine nicht ausreichende Gesundheitskompetenz. Im Vergleich: Bildungsferne Jugendliche ohne Migrationshintergrund haben nur zu knapp 13 Prozent eine mangelhafte Gesundheitskompetenz. Bei den Älteren ist der Unterschied noch gravierender. Personen aus dieser Gruppe ohne Migrationshintergrund haben zu knapp 18 Prozent eine nicht ausreichende Gesundheitskompetenz. Bei den älteren Menschen mit Migrationshintergrund sind es sogar mehr als ein Drittel (36,2 Prozent).

Ursachen für die fehlende Gesundheitskompetenz können zum Beispiel ein niedriger Bildungsstand, fehlende Sprachfähigkeiten oder eingeschränkte Lese- und Schreibfähigkeiten sein. Ein weiteres Problem ist die Digitalisierung. „Nicht jeder hat Zugang zum Internet. Und wer Zugang zum Internet hat, wird so sehr mit Informationen überflutet, dass er oder sie oft nicht einschätzen kann, welche Informationen vertrauenswürdig sind“, sagt Schaeffer. „Damit haben vor allem die benachteiligten Bevölkerungsgruppen große Probleme.“

Lösungsansätze schlagen die Forscherinnen ebenfalls vor: Einfache oder leicht verständliche Sprache, mehr visuelles Material und multimediale Kommunikation können helfen. Dazu müssten zunächst Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern für die Situation sensibilisiert werden. „Ärzte sollten sich am Sprachniveau der Patienten orientieren und sich für Patienten verständlich ausdrücken“, fordert Schaeffer. Außerdem sollte man laut Schaeffer zum Beispiel Lebensmittelverpackungen und Beipackzetteln bei Medikamenten verbessern: Die Inhaltsstoffe sollten leicht erkennbar sein, Beipackzettel sollten so gestaltet sein, dass die wichtigsten Botschaften im Text direkt erkennbar und zudem grafisch ansprechend visualisiert sind.

Die Forscherinnen befragten 500 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren mit maximal einem Hauptschulabschluss als höchsten Bildungsabschluss sowie 500 Menschen im Alter von 65 bis 80 Jahren befragt. Von beiden befragten Gruppen besitzt jeweils die Hälfte einen Migrationshintergrund. Das Landeszentrum Gesundheit NRW förderte die Studie. Sie wurde als vertiefende Untersuchung des European-Health Literacy-Survey (Europäische Studie zur Gesundheitskompetenz) angelegt und konzentriert sich auf Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen im Internet:

www.youtube.com/watch?v=bcjak6ewWq0&index=4&list=PL91aG6A1fY3CyrZckD45Q0JL2qnRQ4TaC

www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/publikationen/QuenzelSchaeffer_GesundheitskompetenzVulnerablerGruppen_Ergebnisbericht_2016.pdf

Kontakt:
Prof. Dr. Doris Schaeffer, Universität Bielefeld
Dominique Vogt, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-3895   
E-Mail: doris.schaeffer@uni-bielefeld.de

Masterclass mit Forschenden aus zehn Ländern (Nr.41/2016)

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Universitäten aus Bielefeld und Jerusalem kooperieren bei Seminar zum Thema Menschenwürde  

Ob Flüchtlingselend, Terrorabwehr, Datenschutz, Reproduktionstechnologie oder Sterbehilfe: Was macht eine Politik des Respekts vor der Menschenwürde heutzutage aus? Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) und das Israel Institute for Advanced Study (IIAS) machen die Menschwürde zum Thema der zweiten Intercontinental Academia. Zurzeit sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser interdisziplinären Masterclass zur Menschenwürde in Jerusalem. Im August sind sie zu Gast in Bielefeld.


Mit der Intercontinental Academia hat das internationale Netzwerk universitärer Institutes for Advanced Study (UBIAS), zu dem auch das Bielefelder ZiF gehört, ein weltweit einzigartiges Arbeitsformat geschaffen: „Die Intercontinental Academia wird von zwei Instituten in Europa und Asien verantwortet, die ihrerseits in ein internationales Netzwerk eingebunden sind. So konnten das IIAS und das ZiF Fellows aus der ganzen Welt gewinnen“, erklärt die Bielefelder Rechtswissenschaftlerin Professorin Dr. Ulrike Davy, die die Intercontinental Academia zusammen mit der Direktorin des Institutes for Advanced Study in Jerusalem, der Biologin Professorin Michal Linial PhD, leitet.

Die erste Intercontinental Academia veranstalteten die Institute von São Paulo (Brasilien) und Nagoya (Japan) zum Thema Zeit. Bei der zweiten Intercontinental Academia stellen sich das Israel Institute for Advanced Studies in Jerusalem und das Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld dem Thema Menschenwürde. Die fünfzehn Fellows der Intercontinental Academia stammen aus zehn Ländern. Sie haben ihren akademischen Hintergrund in Rechts- und Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Philosophie, Theologie und Ethnologie. Gemeinsam mit international renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden sie sich mit Fragen nach Menschenwürde und Menschenrechten, Gefährdungen der Menschenwürde und Menschenwürde in Religionen befassen. Unter den Dozenten ist auch die Bielefelder Rechtswissenschaftlerin und frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht, Professorin Dr. Gertrude Lübbe-Wolff.

„Wir versprechen uns von dieser Intercontinental Academia sowohl die Zusammenarbeit zwischen dem IIAS und dem ZiF, aber auch die Idee der Menschenwürde zu stärken. Eine israelisch-deutsche Kooperation in dieser Frage wird auch weit jenseits der Grenzen der beiden Länder wahrgenommen“, so Professorin Ulrike Davy.

Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/IA/
www.as.huji.ac.il/content/human-dignity
www.ubias.net/ica-dignity

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:

Prof. Dr. Ulrike Davy, Universität Bielefeld
Fakultät für Rechtswissenschaften
Telefon: 0521 / 106 - 4400
E-Mail: ulrike.davy@uni-bielefeld.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:

Dr. Marc Schalenberg, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2794
E-Mail: marc.schalenberg@uni-bielefeld.de


Masterclass mit Forschenden aus zehn Ländern (Nr.41/2016)

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Universitäten aus Bielefeld und Jerusalem kooperieren bei Seminar zum Thema Menschenwürde  

Ob Flüchtlingselend, Terrorabwehr, Datenschutz, Reproduktionstechnologie oder Sterbehilfe: Was macht eine Politik des Respekts vor der Menschenwürde heutzutage aus? Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) und das Israel Institute for Advanced Study (IIAS) machen die Menschwürde zum Thema der zweiten Intercontinental Academia. Zurzeit sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser interdisziplinären Masterclass zur Menschenwürde in Jerusalem. Im August sind sie zu Gast in Bielefeld.


Mit der Intercontinental Academia hat das internationale Netzwerk universitärer Institutes for Advanced Study (UBIAS), zu dem auch das Bielefelder ZiF gehört, ein weltweit einzigartiges Arbeitsformat geschaffen: „Die Intercontinental Academia wird von zwei Instituten in Europa und Asien verantwortet, die ihrerseits in ein internationales Netzwerk eingebunden sind. So konnten das IIAS und das ZiF Fellows aus der ganzen Welt gewinnen“, erklärt die Bielefelder Rechtswissenschaftlerin Professorin Dr. Ulrike Davy, die die Intercontinental Academia zusammen mit der Direktorin des Institutes for Advanced Study in Jerusalem, der Biologin Professorin Michal Linial PhD, leitet.

Die erste Intercontinental Academia veranstalteten die Institute von São Paulo (Brasilien) und Nagoya (Japan) zum Thema Zeit. Bei der zweiten Intercontinental Academia stellen sich das Israel Institute for Advanced Studies in Jerusalem und das Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld dem Thema Menschenwürde. Die fünfzehn Fellows der Intercontinental Academia stammen aus zehn Ländern. Sie haben ihren akademischen Hintergrund in Rechts- und Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Philosophie, Theologie und Ethnologie. Gemeinsam mit international renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden sie sich mit Fragen nach Menschenwürde und Menschenrechten, Gefährdungen der Menschenwürde und Menschenwürde in Religionen befassen. Unter den Dozenten ist auch die Bielefelder Rechtswissenschaftlerin und frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht, Professorin Dr. Gertrude Lübbe-Wolff.

„Wir versprechen uns von dieser Intercontinental Academia sowohl die Zusammenarbeit zwischen dem IIAS und dem ZiF, aber auch die Idee der Menschenwürde zu stärken. Eine israelisch-deutsche Kooperation in dieser Frage wird auch weit jenseits der Grenzen der beiden Länder wahrgenommen“, so Professorin Ulrike Davy.

Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/IA/
www.as.huji.ac.il/content/human-dignity
www.ubias.net/ica-dignity

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:

Prof. Dr. Ulrike Davy, Universität Bielefeld
Fakultät für Rechtswissenschaften
Telefon: 0521 / 106 - 4400
E-Mail: ulrike.davy@uni-bielefeld.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:

Dr. Marc Schalenberg, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2794
E-Mail: marc.schalenberg@uni-bielefeld.de


Die Rolle der Frau in Wissenschaft und Wirtschaft (Nr. 42/2016)

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Familienministerin Christina Kampmann diskutiert im Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Frauenquote, Girls-Day, Mentoring – wie kann der Frauenanteil in wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Führungspositionen erhöht werden? Und: Muss das überhaupt sein? Über diese und weitere Themen diskutiert Christina Kampmann, Familienministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, unter anderem mit Ex-Telekomvorstand Thomas Sattelberger. Die Podiumsrunde beginnt am Mittwoch, 23. März, um 16 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Der Eintritt ist frei.


Neben Christina Kampmann und Thomas Sattelberger, der als Initiator der 30 Prozent-Frauenquote im Telekomvorstand gilt, sitzen Professor Dr. Gunther Olesch (Personalvorstand des Elektronikkonzerns PHOENIX Contact), Dr. Sabine Schäfer (Universität Bielefeld sowie Co-Autorin des ersten Gender-Reports zur Geschlechtergerechtigkeit an nordrhein-westfälischen Hochschulen) und Dr. Waltraud Ernst (Genderforscherin an der Johannes Kepler Universität Linz) auf dem Podium. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Dr. Britta Padberg, Geschäftsführerin des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF).

Die Veranstaltung ist Teil der Tagung „WeilFrauenNaturwissenSchaffen“ und offen für alle Interessierten. Der Eintritt ist kostenfrei.

Weitere Informationen im Internet:

www.naturwissenschaffen2016.de

Kontakt:
Dr. Britta Padberg, Universität Bielefeld
Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106-2795, E-Mail: britta.padberg@uni-bielefeld.de  

Julius Obergassel
E-Mail: info@naturwissenschaffen.de

Weibliche und männliche Aspekte in der Medizin (Nr. 161/2015)

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Alexandra Kautzky-Willer kommt als Gender-Gastprofessorin von Wien nach Bielefeld

Krankheiten zeigen sich bei Männern und Frauen auf unterschiedliche Arten. Diesen geschlechtsspezifischen Aspekten widmet sich Professorin Dr. Alexandra Kautzky-Willer, die im Wintersemester 2015/2016 als Gender-Gastprofessorin an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld lehrt. Ihr Thema: Gendermedizin. Durch den interdisziplinären wissenschaftlichen Zugang der Gendermedizin werden biologische und psychosoziale Unterschiede zwischen Männern und Frauen erforscht: das Gesundheitsbewusstsein genauso wie die Entstehung, die Wahrnehmung und der Umgang mit Krankheiten. Die geschlechtsabhängigen Unterschiede sind teilweise augenfällig, teilweise subtil und in vielen Bereichen noch wenig bekannt.


Professorin Dr. Alexandra Kautzky-Willer untersucht die geschlechtsspezifischen Aspekte verschiedener Krankheiten. Foto: Universität Wien/Felicitas Matern
Professorin Dr. Alexandra Kautzky-Willer untersucht die geschlechtsspezifischen Aspekte verschiedener Krankheiten. Foto: Universität Wien/Felicitas Matern
Alexandra Kautzky-Willer ist – seit 2010 – die erste Professorin für Gender Medicine in Österreich. Sie ist Expertin auf dem Gebiet Endokrinologie und Stoffwechsel, wo geschlechtsspezifische Unterschiede besonders auffällig sind. Nach Promotion (1988) und Abschluss der Facharztausbildung „Innere Medizin“ (1996) habilitierte sie sich 1997 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Seit 2002 ist Kautzky-Willer Leiterin der Diabetesambulanz, Lipidambulanz und Adipositasambulanz an der Universitätsklinik für Innere Medizin III in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem: Schwangerschaftsdiabetes, Geschlechtsspezifische Aspekte bei Adipositas, Geschlechtsspezifische Aspekte bei metabolischem Syndrom und Geschlechtsspezifische Aspekte bei Diabetes mellitus Typ 2.

Professorin Kautzky-Willer wird im Rahmen ihrer Gastprofessur in Bielefeld eine zweistündige Lehrveranstaltung über „Gender Medicine“ und zwei öffentliche Plenarvorträge halten: Gendermedizin – Im Spannungsfeld von Biologie und Gesellschaft, Montag, 2. November, 12.15 Uhr im Hörsaal 3. Der Titel für den zweiten Vortrag am Freitag, 29. Januar 2016, 14.15 Uhr, im Hörsaal 5, steht noch nicht fest.

Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule in den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen. Seit 2010 finanziert die Universität die Gender-Gastprofessur.

Bisherige Gastprofessorinnen waren die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg) und Dr. Barbara Degen (Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts in Bonn und Hamburg), außerdem die Epidemiologin Dr. Claudia Terschüren (Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen), die Soziologin Professorin Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg), die Anglistin Professorin Dr. Maryemma Graham (University of Kansas, USA) und die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović (Indiana University, USA).

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html

Kontakt:

Dr. Petra Lutter, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-5617
E-Mail: plutter@cebitec.uni-bielefeld.de


Neue, offene Software für hochauflösende Mikroskopie (Nr. 42/2016)

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Bielefelder Physiker berichten in „Nature Communications“über ihre Neuentwicklung

Mit ihren Spezialmikroskopen können Experimentalphysiker bereits einzelne Moleküle beobachten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lichtmikroskopen müssen die rohen Bilddaten mancher ultrahochauflösender Geräte aber erst bearbeitet werden, damit ein Bild entsteht. Für die ultrahochauflösende Fluoreszenzmikroskopie, die auch an der Universität Bielefeld in der biophysikalischen Forschung zum Einsatz kommt, haben nun Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Biomolekulare Photonik eine neue, offene Softwarelösung entwickelt, um Rohdaten schnell und effizient bearbeiten zu können. Der Bielefelder Physiker Dr. Marcel Müller berichtet in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Nature Communications“über die frei zugängliche, neue Software. Der Artikel erscheint am heutigen Montag (21. März).


Herkömmliche Lichtmikroskopie kann nur eine definierte untere Auflösungsgrenze erreichen, die durch die Beugung des Lichts auf circa 1/4 eines Mikrometers beschränkt ist. Die hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie ermöglicht es, Bilder mit einer Auflösung deutlich unter dieser physikalischen Grenze zu erhalten. Für die Entwicklung dieser für die biomedizinische Forschung wichtigen Schlüsseltechnologie wurden die Physiker Stefan Hell, Eric Betzig und William Moerner 2014 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Aktuell nutzen Forschende in diesem Bereich unter anderem die strukturierte Beleuchtung, um eine erhöhte Auflösung zu erzielen. Dies ist momentan eines der am weitesten verbreiteten Verfahren, um dynamische Prozesse in lebenden Zellen darzustellen und abbilden zu können. Diese Methode erreicht eine Auflösung von 100 Nanometern mit hoher Bildrate, gleichzeitig werden die Proben beim Messen geschont. Diese Methode der hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie wird auch in der Arbeitsgruppe Biomolekulare Photonik an der Bielefelder Fakultät für Physik erfolgreich eingesetzt und weiterentwickelt, zum Beispiel um die Funktion der Leber oder Ausbreitungswege des HI Virus zu untersuchen.

Die mit dieser Methode aufgenommenen Rohbilder können allerdings nicht sofort von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt werden. „Die Mikroskopie-Methode erfordert eine sehr aufwändige, mathematische Bildrekonstruktion der aufgenommenen Daten. Erst hierdurch entsteht aus den im Mikroskop aufgenommenen Rohdaten ein hochauflösendes Bild“, erläutert Professor Dr. Thomas Huser, Leiter der Arbeitsgruppe Biomolekulare Photonik. Da dieser Schritt ein mathematisch komplexes Verfahren benutzt, das bisher nur wenigen Forschern zugänglich war, gab es bislang keine offene, für alle Forschenden einfach verfügbare Softwarelösung. Huser bewertet das als große Hürde, um die Technologie nutzen und weiterentwickeln zu können. Diese Lücke füllt nun die in Bielefeld entwickelte Software.

Dr. Marcel Müller aus der AG Biomolekulare Photonik ist es gelungen, eine solch universell einsetzbare Software zu erstellen. „Forschende weltweit arbeiten am Bau neuer, schnellerer und empfindlicherer Mikroskope zur strukturierten Beleuchtung, vor allem zur zweidimensionalen Abbildung lebender Zellen. Für die notwendige Nachverarbeitung müssen sie nun nicht mehr aufwendig eigene Lösungen entwickeln, sondern können direkt unsere Software nutzen, und dank der quelloffenen Verfügbarkeit auch auf ihre Probleme anpassen“, erklärt Müller. Die Software steht der weltweiten Forschungsgemeinschaft frei als „open source“-Lösung zur Verfügung und wurde schon kurz nach ihrer Ankündigung von Forschenden vor allem in Europa und Asien mehrfach angefordert und installiert. „Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Marcel Müller. „Das spiegelt auch den Bedarf für diese Neuentwicklung wider.“


Die Aufnahme zeigt eine Leberzelle vor und nach der Auswertung der Daten durch die an der Universität Bielefeld entwickelten Software. Foto. Universität Bielefeld x


Die Aufnahme zeigt eine Leberzelle vor und nach der Auswertung der Daten durch die an der Universität Bielefeld entwickelten Software. Foto: Universität Bielefeld



Originalveröffentlichung:

M. Müller, V. Mönkemöller, S. Hennig, W. Hübner, and T. Huser, Open source image reconstruction of super-resolution structured illumination microscopy data in ImageJ, Nature Communications, 2016

Weitere Informationen im Internet:
www.fairsim.org

Kontakt:
Professor Dr. Thomas Huser, Universität Bielefeld
AG Biomolekulare Photonik, Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5451
E-Mail: thomas.huser@physik.uni-bielefeld.de

Dr. Marcel Müller, Universität Bielefeld
AG Biomolekulare Photonik, Fakultät für Physik
Telefon: 0521 106-5449
E-Mail: mmueller@physik.uni-bielefeld.de

Studieren ab 50 – auch ohne Abitur (Nr. 44/2016)

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Informationsveranstaltung zum Semesterstart

Seit fast 30 Jahren bietet die Universität Bielefeld das wissenschaftliche Weiterbildungsprogramm „Studieren ab 50“ für interessierte Bürgerinnen und Bürger der Region an. Auch im Sommersemester 2016 können sie wieder Veranstaltungen an der Universität Bielefeld besuchen – von Geschichte über Psychologie bis zu Mathematik und Physik. Die Teilnahme an dem Programm „Studieren ab 50“ ist ohne Vorqualifikationen wie dem Abitur möglich. Am Donnerstag, dem 31. März, informiert Dr. Ursula Bade-Becker, Leiterin des Weiterbildungsprogramms, über die neuen Vorlesungen und Seminare. Beginn ist um 10 Uhr in Hörsaal 12 im Hauptgebäude der Universität.


Aus über 350 Veranstaltungen aus 13 Fakultäten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei wählen und ihren ganz persönlichen Studienplan zusammenstellen. In diesen Veranstaltungen lernen die Studierenden ab 50 mit den jungen Studierenden zusammen. Spezielle Veranstaltungen sowie selbstorganisierte und selbstgeleitete Arbeitsgemeinschaften, die ausschließlich den Teilnehmenden des Programms vorbehalten sind, ergänzen das breite Angebot. Die Semestergebühren betragen 100 Euro. Ein formaler Studienabschluss ist in dem Programm nicht möglich.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/studieren50

Kontakt:
Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-4562 und -4580
E-Mail: studierenab50@uni-bielefeld.de

Bessere Medikamente für Asthma und Bluthochdruck entwickeln (Nr. 45/2016)

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VolkswagenStiftung fördert internationale Forschergruppe unter Leitung der Universität Bielefeld

Wenn ein Patient krank ist und dagegen Medikamente einnimmt, verursachen diese oft weitere Krankheiten, sogenannte Folgeerkrankungen. Millionen Menschen weltweit sind davon betroffen. Wie kann man dieses Problem verhindern? Das untersucht eine internationale Forschergruppe aus den Universitäten in Bielefeld, Novosibirsk (Russland), Tomsk (Russland) und der Nationalen Akademie der Wissenschaft der Ukraine in Kiew. Die VolkswagenStiftung fördert die Kooperation ab Mai mit rund 235.000 Euro für die nächsten zwei Jahre. Die Universität Bielefeld übernimmt die Koordinierung des Projektes unter der Leitung von Professor Dr. Ralf Hofestädt von der Technischen Fakultät.


Der Forschungsschwerpunkt liegt auf den Krankheiten Asthma und Bluthochdruck. So führt chronischer Bluthochdruck zu Arterienverkalkungen, die die Ursache für Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt oder Sehstörungen sind. Für Asthma und Bluthochdruck erforschen die Wissenschaftler systematisch die regulatorische Wirkung kleiner RNA (Ribonukleinsäure) Stränge. In anderen Worten: Sie identifizieren mit bioinformatischen Methoden krankheitsrelevante Gene, also die Gene, von denen die Medikamentenwirksamkeit abhängt. Die Forscher wollen aus diesen Ergebnissen neue molekulare Methoden der Behandlung entwickeln, Medikamente also so verändern, dass seltener Folgeerkrankungen auftreten. „Prinzipiell können alle Krankheiten, die sich gegenseitig beeinflussen, nach diesem Vorgehen analysiert werden“, sagt Ralf Hofestädt.

„Gerade bei unserer alternden Gesellschaft spielt diese Art der Forschung eine zunehmende Rolle. Laut Statistik haben circa 80 Prozent der über 70-Jährigen mehr als fünf Krankheiten, die gleichzeitig therapiert werden. Das heißt, dass sie eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen müssen“, erklärt Hofestädt. Das wiederum führe oft zu einer Vielzahl von Komplikationen, darunter auch zu neuen Krankheiten. „Im Idealfall wollen wir diese Folgeerkrankungen schon im Vorfeld der Therapie verhindern.“

Die Forschergruppe ist in dieser Konstellation durch die Förderung der VolkswagenStiftung entstanden. „Die Bildung unserer Gruppe basiert aber auf einer langjährigen und erfolgreichen Kooperation im Bereich der Bioinformatik zwischen Novosibirsk und Bielefeld“, so Hofestädt.

Die VolkswagenStiftung fördert 39 Forschungsvorhaben speziell zwischen Deutschland, Russland und der Ukraine mit insgesamt 8,6 Million Euro. Sie möchte damit ungeachtet geografischer Grenzen oder politisch-diplomatischer Konflikte zu Dialog und Zusammenarbeit motivieren.

Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Hofestädt, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
E-Mail: hofestae@techfak.uni-bielefeld.de
Telefon: 0521 106-5283   


Aus diesen vier Partnern besteht die Kooperation:
Universität Bielefeld
AG Bioinformatik und Medizinische Informatik
Prof. Dr. Ralf Hofestädt

Russian Academy of Sciences Sibirian Branch, Novosibirsk
Institute of Cytology and Genetics
Dr. Vladimir Ivanisenko

Institute for Medical Genetics, Tomsk
Dr. Elena Bragina

National Academy of Sciences of Ukraine, Kiew
Bogomoletz Institute of Physiology
Prof. Dr. Victor Dosenko


Mit dem virtuellen Schreibtisch das Büro vergrößern (Nr. 46/2016)

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CITEC-Forschende entwickeln Software für Virtual-Reality-Brille

Den heimischen Schreibtisch mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) erweitern: Daran arbeiten Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters CITEC der Universität Bielefeld. Sie haben zusammen mit dem Softwarehersteller Ceyoniq Technology GmbH aus Bielefeld ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Dokumente in einer künstlichen Umgebung betrachten und sortieren lassen. Für ihre neue Software nutzten sie eine Entwicklerversion der VR-Brille Oculus Rift. Die Version der Brille, die sich an Privatnutzer wendet, wird in Deutschland ab Ende März ausgeliefert.

Thies Pfeiffer hat zusammen mit seinen Kollegen eine Büroanwendung für die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift entwickelt. Die Firma Ceyoniq Technology hat das System in ihre Software integriert. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Thies Pfeiffer hat zusammen mit seinen Kollegen eine Büroanwendung für die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift entwickelt. Die Firma Ceyoniq Technology hat das System in ihre Software integriert. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Wer Dokumente betrachten will, lässt sie sich normalerweise auf einem Computerbildschirm als Dokumentenbaum darstellen. Er zeigt an, wie die Textdateien, Bilder oder Videos sortiert sind. Die Dateien lassen sich anklicken und verschieben. „Mit unserem neuen virtuellen System machen wir die Daten hingegen greifbar und ermöglichen, sie im Raum anzuordnen“, sagt Dr. Thies Pfeiffer. Der Informatiker ist technischer Leiter des Virtual-Reality-Labors, einem Teil des Zentrallabors im CITEC-Gebäude.

Träger von VR-Brillen sehen eine künstlich erschaffene Welt und haben den Eindruck, sich tatsächlich in der interaktiven Umgebung zu befinden. Die CITEC-Forscher haben eine zentrale Funktion ergänzt: In ihrem System können die Nutzer auch ihre Hände benutzen und virtuelle Gegenstände greifen. „Teil des Systems ist ein virtueller Schreibtisch, auf dem der Nutzer seine Dateien sortieren kann“, sagt Thies Pfeiffer. Dafür greift der Nutzer nach der gewünschten Datei – zum Beispiel einem Video – und legt es auf dem Schreibtisch ab. Der Nutzer kann das Video starten, indem er es mit seiner virtuellen Hand berührt. Auf einem virtuellen Computerbildschirm wird die Datei dann abgespielt. „Der Nutzer kann Dateien also intuitiv mit Gesten und Bewegungen organisieren“, sagt Thies Pfeiffer. Der Schreibtisch und das Büro, in dem er steht, sind dem tatsächlichen Arbeitsplatz des Nutzers nachempfunden. Der Nutzer hat also den Eindruck, sich in seinem gewohnten Umfeld zu befinden. „Das sorgt auch dafür, dass er sich schnell in dieser künstlichen Umgebung zurechtfindet.“ Der Platz in der Virtualität ist nicht begrenzt. Der Schreibtisch kann zum Beispiel beliebig vergrößert und auch der Bildschirm kann auf Wunsch verbreitert werden. Präsentiert wird das Ergebnis im Showroom von Ceyoniq in Bielefeld. Dort kann es als Alternative zum traditionellen Desktop-Computer zur Verbindung mit dem Dokumentenmanagement-Server „nscale“ ausprobiert werden.

In der Kooperation mit dem Unternehmen haben Thies Pfeiffer und seine Kollegen außerdem virtuelle Regale programmiert, die Dokumente verwahren und anzeigen. Jedes Regal enthält Dokumente zu einem Themenbereich. So lassen sich die Einträge einer Datenbank darstellen – etwa Personalkarteien, in denen Gehaltsklassen, Weiterbildungen und Wochenarbeitszeit verzeichnet sind. „Wenn sich der Personalverantwortliche nun einen schnellen Überblick verschaffen will, setzt er sich die VR-Brille auf, sieht die Regalreihen durch und erkennt zum Beispiel, wie viele Personen in Teilzeit arbeiten oder eine Weiterbildung absolviert haben“, sagt Pfeiffer. „Und wenn er die Regale regelmäßig anschaut, bemerkt er direkt, wo sich Veränderungen ergeben haben.“

Die CITEC-Forscherinnen und -Forscher denken zusätzlich über die Entwicklung eines digitalen Bürosystems nach, das Projektoren einsetzt. Digitale Dokumente können dann als Projektion auf dem Schreibtisch dargestellt werden. Die Nutzerin kann dann ein ausgedrucktes Formular auf ihrem Schreibtisch ablegen, zum Beispiel ein Bestellformular, das automatisch eingescannt wird. Das System könnte dann per Projektion Dokumente und Daten ergänzen, die zu der Bestellung gehören – etwa den Lieferschein – und die Nutzerin kann daraufhin die Zahlung anweisen.

Durch das neue System haben Nutzer den Eindruck, sich in einer virtuellen Umgebung zu befinden. In einem computeranimierten Büro können sie ihre elektronischen Dokumente sortieren und ablegen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Durch das neue System haben Nutzer den Eindruck, sich in einer virtuellen Umgebung zu befinden. In einem computeranimierten Büro können sie ihre elektronischen Dokumente sortieren und ablegen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld

Weitere Informationen im Internet:
Virtual-Reality-Labor: www.cit-ec.de/en/content/virtual-reality-lab
Studierende produzieren Virtual-Reality-Krimi: http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/studierende_produzieren_virtual_reality_krimi1

Kontakt:
Dr. Thies Pfeiffer, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Telefon: 0521 106-12373
E-Mail: tpfeiffe@techfak.uni-bielefeld.de

Massenmigration: Die Welt aus den Fugen? (Nr. 47/2016)

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Pressegespräch des Forums Offene Wissenschaft in der Universität Bielefeld

Der Streit um die richtige Flüchtlingspolitik hat die Gesellschaft tief gespalten. Ziel der Ringvorlesung Forum Offene Wissenschaft (FOW) im Sommersemester 2016 ist es deshalb, zum Thema Massenmigration die Probleme und Chancen in einem größeren historischen und globalen Kontext zu reflektieren. In der öffentlichen Vorlesungsreihe sollen die rechtlichen Grundlagen zum Beispiel der Menschenrechte klargestellt werden. Die wirtschaftlichen Ursachen und Folgen der Migration nicht nur für die aufnehmenden Länder, sondern auch für die Herkunftsländer, der Migranten werden analysiert.

Die Details der Vortragsreihe Forum Offene Wissenschaft, die seit mehr als 20 Jahren in jedem Semester an der Universität Bielefeld angeboten wird, erläutern die Organisatoren am Donnerstag, 7. April um 11 Uhr, im Univarza der Universität in einem Pressegespräch.

Kontakt:
Lydia Kolano, Universität Bielefeld
Forum Offene Wissenschaft
Telefon: 0521 106-4686
E-Mail: forum@uni-bielefeld.de

Der Pressetermin in Kürze:
Datum:        7. April 2016
Ort:             Univarza, Universität Bielefeld
Zeit:            11 Uhr

Neues Fortschrittskolleg an der Universität Bielefeld (Nr. 48/2016)

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„Herausforderungen und Chancen globaler Flüchtlingsmigration für die Gesundheitsversorgung in Deutschland“

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert ab Juli 2016 ein neues Fortschrittskolleg an der Universität Bielefeld mit 2,72 Million Euro über die nächsten viereinhalb Jahre. Titel des Kollegs ist „Herausforderungen und Chancen globaler Flüchtlingsmigration für die Gesundheitsversorgung in Deutschland“. Das Besondere: Forschende von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften werden nicht nur mit anderen Disziplinen der Universität kooperieren, sondern auch mit vielen Praxispartnern, darunter unter anderem Krankenhäuser, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Partner aus der Politik und Stadtverwaltung.


Gesundheitswissenschaftler Professor Dr. Alexander Krämer leitet künftig das neue Fortschrittskolleg. Foto: Privat
Gesundheitswissenschaftler Professor Dr. Alexander Krämer leitet künftig das neue Fortschrittskolleg. Foto: Privat
„Flüchtlinge sind oft Risiken ausgesetzt, die Auswirkung auf körperliche und mentale Gesundheit haben, zum Beispiel Trauma, Folter, Unterdrückung oder Verfolgung“, erklärt Professor Dr. Alexander Krämer, Sprecher des neuen Kollegs. „Die globale Flüchtlingsmigration stellt Deutschland vor gesellschaftliche und politische Herausforderungen, die auch die Gesundheitsversorgung betreffen.“ Die Forschenden werden die Gesundheitszustände und Risikofaktoren von Flüchtlingen erheben und das Thema Gesundheitsversorgung aus verschiedenen Perspektiven betrachten: Auf welche Barrieren treffen Flüchtlinge, wenn sie Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen möchten? Wie wirkt sich die Flüchtlingsmigration auf das Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung aus? Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden Empfehlungen für bessere Strategien entwickeln, wie die Gesellschaft Flüchtlinge und Asylbewerber integrieren und soziale sowie gesundheitliche Ungleichheit überwinden kann.

„Das Forschungsthema des Fortschrittskolleg ist hoch aktuell und sehr relevant – Forschende aus verschiedenen Fakultäten der Universität Bielefeld können hier einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten“, sagt Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer. „Ich danke den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihr Engagement und gratuliere ihnen zu diesem Erfolg.“ Mit dem Fortschrittskolleg möchte das Land Nordrhein-Westfalen wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Im Bielefelder Kolleg werden 13 Promotionsstellen geschaffen. Disziplin- und fakultätsübergreifende Teams von wissenschaftlichen Betreuern und Praxispartnern werden anwendungsorientiert forschen und ihre Ergebnisse der Praxis zur Verfügung stellen. „Das Projekt soll auch Modellcharakter für andere Bundesländer haben“, sagt Krämer.

Das Fortschrittskolleg unter der Leitung der Gesundheitswissenschaften vereint Natur- und Sozialwissenschaften. Dazu gehören die Molekularbiologie, Kognitive Systeme, Psychologie, Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaften. Es ist eines von sechs neu geförderten Kollegs in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt gingen in dieser Ausschreibungsrunde 28 Anträge ein. Damit ist die Universität Bielefeld im zweiten Vergabeverfahren bereits zum zweiten Mal erfolgreich. Für ein weiteres Fortschrittskolleg kooperiert die Universität Bielefeld seit 2014 mit der Universität Paderborn. Gemeinsam erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort, wie sich Industrie 4.0 – also die immer weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse – auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auswirkt.

Die Fortschrittskollegs sind Bestandteil von „Fortschritt NRW“, der Forschungsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. Diese Strategie ist auf Forschung für nachhaltige Entwicklung auf den Feldern der großen Zukunftsfragen ausgerichtet: Klimaschutz, Energieversorgung und Mobilität ebenso wie Ernährung, Gesundheit und soziale Sicherheit. Ziel ist dabei stets, die Lebenswelt der Menschen spürbar zu verbessern.

Kontakt:

Prof. Dr. Alexander Krämer, Universität Bielefeld, Sprecher des Fortschrittkollegs
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-6889   
E-Mail: kraemer@uni-bielefeld.de

Yerma will ein Kind (Nr. 49/2016)

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Studentische Theatergruppe spielt im Jugendzentrum Kamp

Die studentische Theatergruppe THTR der Universität Bielefeld präsentiert das Stück „Yerma“ von Federico Garcia Lorca in Kooperation mit dem Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld. In rasantem Tempo beschäftigt sich die Gruppe in ihrer Inszenierung mit der Frage weiblicher Selbstbestimmung, denn Yerma, jung, schön und verheiratet will auf jeden Fall ein Kind – auch gegen gesellschaftliche Vorstellungen. Die Studierenden zeigen das Theaterstück am 8., 9. und 11. April im Jugendzentrum Kamp, Niedermühlenkamp 43 in Bielefeld. Einlass: 20 Uhr, Beginn: 20.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.  


Studierende der Universität Bielefeld spielen das Stück Yerma, in der Hauptrolle Lisa Reese. Foto: Evgeny Borisov
Studierende der Universität Bielefeld spielen das Stück Yerma, in der Hauptrolle Lisa Reese. Foto: Evgeny Borisov
Zwei Jahre ist Yerma schon verheiratet und es will einfach nicht klappen. Ihrem Mann ist es egal; er hat seinen beruflichen Erfolg und will in Ruhe und Frieden leben. Sie kann sich nicht damit abfinden, kinderlos zu bleiben und als ihre beste Freundin Maria schwanger wird, setzt für Yerma eine Spirale der Verzweiflung ein. Sie will nicht mehr im leeren Haus bleiben. Sie geht auf die Straße, sucht Hilfe und Rat, und treibt ihren Ehemann Juan, der um das gute Ansehen seines Hauses besorgt ist, zur Weißglut. Sie sucht ihren eigenen Weg, um endlich Mutter zu werden. Sie versucht gegen gesellschaftliche Vorstellungen und gegen das Verbot ihres Mannes, ihr Ziel zu erreichen. Sie versucht die Revolution.


Kontakt:
Stefan Mießeler, THTR
Telefon: 0176/70791532
E-Mail: stefan-miesseler@web.de

Zentrum für Ästhetik
Tel. 0521 / 106-3068
E-Mail: zentrumfueraesthetik@uni-bielefeld.de


"Die Energiewende geht weiter" (PE 50/2016)

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Einladung zur Auftaktveranstaltung

Der vollständige Umbau des Energiesystems von den fossilen zu den erneuerbaren Energien ist eine Vision, die ungeheure Kräfte und Ideen bei vielen Menschen freisetzt. Die ersten Schritte sind längst gemacht. Nun geht es zunehmend darum, die Kräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu einem gemeinsamen Handeln in einem komplexen Umfeld abzustimmen. Von April bis Juli öffnet die Fakultät für Physik der Universität Bielefeld ihre Forschungswelten in 14 Kolloquien, offen für alle. Eingeladen sind insbesondere Studierende und die interessierte Öffentlichkeit sowie Akteure aus Technik, Politik, Gesellschaft, Unternehmen, Herstellern, Energieversorgung und Initiativen.

Die Universität Bielefeld, die Fachhochschule Bielefeld, Energie Impuls OWL e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. laden weiterhin herzlich zur nicht-öffentlichen Auftaktveranstaltung ein am

Mittwoch, 6. April 2016, 17 bis 20 Uhr
in der Universität Bielefeld (Hörsaal H6)
Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld
Die Veranstaltung kann von Pressevertretern jederzeit frei besucht werden. Die Gelegenheiten für Fotoaufnahmen und Interviews sind zwischen 18:00 Uhr und 18:30 Uhr am besten.

Folgende Akteure, die gerne für Fragen zur Verfügung stehen, sind mit einem Beitrag am Programm beteiligt:
Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld
Pia Dagason, EnergieAgentur.NRW
Dr. Peter Deininger, 1. Vorsitzender des Landesverbandes NRW der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Marlies Diephaus, Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
Holger Krings, Phoenix Contact
Johannes Lackmann, Geschäftsführer der Westfalen Wind GmbH
Klaus Meyer, Geschäftsführer Energie Impuls OWL.
Friedhelm Rieke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld
Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld
Prof. Dr. Helmut Stiebig, Universität Bielefeld

Moderiert wird die Veranstaltung von der WDR-Wissenschaftsjournalistin Marija Bakker. Den Programmablauf erhalten Sie als Anlage. Dieses Projekt ist Teil des regionalen Innovationsnetzwerks NRW und wird vom NRW Wissenschaftsministerium gefördert.

Informationen und Programm:http://www.energie-impuls-owl.de/fileadmin/redakteure/energie_impuls/Flyer/Flyer_2016/Einladung___Programmablauf.pdf

Psychologie der Kunst (Nr. 51/2016)

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Helmut Leder (Wien) spricht am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Am Donnerstag, 14. April, hält der Psychologe Professor Dr. Helmut Leder (Universität Wien) am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) einen öffentlichen Vortrag über „Eine Psychologie der Kunst“. Der Wiener Psychologe und Kognitionsforscher stellt in seinem Vortrag die aktuellen Ansätze vor, die die Grundlage für eine moderne Psychologie der Kunst bilden. Außerdem diskutiert er, was wir durch die Psychologie über Kunst, Kunstgenuss und Museen lernen können. Der Eintritt ist frei.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich Wissenschaftler der Psychologie für Fragen der Ästhetik, des Geschmacks und der Kunst interessiert. Danach geriet das Thema in der Forschung lange Zeit in Vergessenheit. Erst seit etwa zehn Jahren sind Schönheit und Kunst in der Psychologie wieder populär. Geforscht wird zu so unterschiedlichen Themen wie dem Nutzen von Schönheit, zur Rolle von Gefühlen in der Kunstbetrachtung und sogar zur Rolle der Ästhetik bei Alzheimererkrankungen.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Vereins für Freunde und Förderer des ZiF in Kooperation mit dem Bielefelder Kunstverein.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet: www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2016/04-14-Leder.html

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de


BioMechatronik: erster gemeinsamer Masterstudiengang von Universität und FH Bielefeld (Nr. 169/2015)

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Von den Grundlagen bis zum Produkt

Von der Automatisierungstechnik über Robotik bis hin zu Medizintechnik und der Grundlagenforschung reichen die Anwendungsfelder des neuen Master-Studiengangs BioMechatronik. Er wird zum Wintersemester 2015/2016 erstmals gemeinsam von der Universität Bielefeld und der Fachhochschule Bielefeld angeboten.

Robotik ist ein Thema beim gemeinsamen Studiengang BioMechatronik: Die Professoren Axel Schneider (Fachhochschule, l.) Ulrich Rückert (Universität, 3. v. l.) sowie die neuen Studierenden Niels Weiler und Moaid Othmann (rechts). Foto: Universität Bielefeld
Robotik ist ein Thema beim gemeinsamen Studiengang BioMechatronik: Die Professoren Axel Schneider (Fachhochschule, l.) und Ulrich Rückert (Universität, 3. v. l.) sowie die neuen Studierenden Niels Weiler und Moaid Othmann (rechts). Foto: Universität Bielefeld
Getragen wird der Studiengang gemeinsam von der Technischen Fakultät der Universität und dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule. 16 Plätze stehen pro Semester für Studierende zur Verfügung. Bewerben können sich Interessierte jeweils zum Wintersemester an der Universität und zum Sommersemester an der Fachhochschule. Die Studierenden werden so automatisch Zweithörer in der jeweils anderen Hochschule. Unabhängig von der Einschreibung erhalten erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen ein einziges, gemeinsames Abschlusszeugnis beider Hochschulen.

Die Biomechatronik analysiert, konzeptioniert und optimiert mechatronische Produkte, indem sie Erkenntnisse aus der belebten Natur anwendet. Anregungen können dabei aus der Biologie, der Medizin oder auch der Psychologie kommen. Die Biomechatronik greift somit Teilaspekte der Bionik auf. Biomechatronische Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Umwelt wahrnehmen und ressourceneffizient in dieser agieren können. Dabei können sie sich an ändernde und neue Aufgaben und Umgebungen anpassen. Solche Systeme sind besonders relevant in den Bereichen Automatisierungstechnik, Gesundheits-/Rehabilitationstechnik, Medizintechnik oder Robotik.

Das Neue am Masterstudiengang BioMechatronik auf dem Campus Bielefeld: Er konzentriert sich auf bewegte, technische Systeme. Absolventinnen und Absolventen können beispielsweise an der Entwicklung neuartiger, elastischer Robotersysteme, die eng mit dem Menschen kooperieren, mitwirken und solche Systeme in die Fertigungsstätten von morgen integrieren. Dieses  wird vor allem für Ostwestfalen-Lippe als ein zentraler Standort der Automatisierungsindustrie eine wichtige Rolle spielen. Weitere Betätigungsfelder sind der Gesundheitsbereich und die Medizintechnik (Humanmechatronik). In diesen Bereichen forschen Biomechatronikerinnen und Biomechatroniker zum Beispiel an intelligenten, biosignalgesteuerten Leichtbauorthesen und -prothesen, optimieren Rollstühle oder entwickeln intelligente Gehörschutzlösungen.

Der Studiengang richtet sich an Studierende, die ein forschungsnahes Berufsbild suchen und einen besonderen Reiz darin sehen, Fragestellungen aus den Ingenieurwissenschaften mit Methoden der Biologie, Informatik und Mathematik zu bearbeiten. An der Universität bieten die Bachelor-Studiengänge Naturwissenschaftliche Informatik und Kognitive Informatik gute Voraussetzungen, an der Fachhochschule die Bachelor-Studiengänge Elektrotechnik, Ingenieurinformatik und Mechatronik.

Die beiden Bielefelder Hochschulen ergänzen sich für den Studiengang BioMechatronik: Die Fachhochschule folgt mit einer breiten Ausprägung in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Angewandte Mathematik und einer technisch orientierten Informatik einem Bildungs- und Forschungsauftrag, der den der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld ergänzt. Hier werden Themen der kognitiven Informatik in den Vordergrund gestellt; traditionell gibt es thematische Anbindungen an die Fakultät für Biologie. Somit sind in Bielefeld alle wichtigen Disziplinen vorhanden, um sich interdisziplinär mit dem Thema Biomechatronik in Lehre und Forschung auseinanderzusetzen. Die Fachhochschule fokussiert sich stärker auf die angewandte Forschung, die Universität auf die Grundlagenforschung. Dies erlaubt es den Studierenden in dem gemeinsamen Masterstudiengang, einen umfangreichen Überblick über wissenschaftlich-technische Fragestellungen von den Grundlagen bis hin zum Produkt zu erhalten.

Weitere Informationen im Internet:
www.biomechatronik-bielefeld.de/

Universität Bielefeld gehört zu weltbesten jungen Hochschulen (Nr. 53/2016)

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Platz 23 bei internationalem Ranking von Hochschulen unter 50 Jahren

Die Universität Bielefeld ist zum fünften Mal in Folge als eine der weltweit besten jungen Hochschulen bewertet worden. Im Ranking „THE 150 Under 50”, das am Mittwoch (06.04.2016) veröffentlicht worden ist, kommt die ostwestfälische Universität auf Platz 23. Das ist die beste Platzierung jemals und eine starke Verbesserung vom 57. Rang im Vorjahr. Seit 2012 liefert das britische Wissenschaftsmagazin „Times Higher Education“ (THE) einen Vergleich der weltweit führenden Hochschulen, die vor weniger als 50 Jahren gegründet wurden.


In fast allen Kategorien hat sich die Universität Bielefeld verbessert, darunter in der Lehre und in der Drittmitteleinwerbung aus der Industrie. Besonders positiv fällt die 1969 gegründete Universität Bielefeld in der Forschung auf. Dazu zählen die Reputation der Hochschule, die Anzahl der Veröffentlichungen und die Höhe der eingeworbenen Drittmittel.

Zehn deutsche Universitäten erreichten eine Platzierung in der Rangliste. Bundesweit positioniert sich die Universität Bielefeld im Hochschulvergleich auf Platz fünf – hinter der Universität Konstanz, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), und den Universitäten Ulm und Duisburg-Essen. In Nordrhein-Westfalen belegt sie den zweiten Platz.

Das Ranking „THE 150 Under 50“ gilt als international einflussreicher Hochschulvergleich. Das Ranking stellt die Hochschulen in 13 Bewertungskriterien gegenüber: Leistung in Forschung und Lehre, Innovationsstärke, Zitationen und internationale Ausrichtung. Der Vergleich der jungen Hochschulen ist eine Ergänzung zum „World University Ranking“, in dem der wissenschaftliche Ruf stark gewichtet wird. Alteingesessene Universitäten erreichen in diesem Vergleich oft bessere Platzierungen als ihre jüngeren Konkurrenten, die sich diesen Ruf erst erarbeiten. Um das aktuelle und zukünftige Potenzial dieser „aufgehenden Sterne“ besser abzubilden, führt die THE seit 2012 ein eigenes Ranking durch, das Ranking „THE 150 Under 50“. Dabei wird die wissenschaftliche Reputation weniger stark gewichtet. Auf Rang Eins des diesjährigen Rankings liegt die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne in der Schweiz.

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Derzeit studieren hier rund 23.600 Menschen. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften und von Sozial- bis Technikwissenschaften.

Weitere Informationen im Internet:
THE Ranking: www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings
Profil der Universität Bielefeld: www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/universitat-bielefeld?ranking-dataset=167425

Wie der Zeigefinger sich täuschen kann (Nr. 52/2016)

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Kognitionswissenschaftler des Exzellenzclusters CITEC entdecken neue Wahrnehmungsillusion

Finger sind die wichtigsten Tastsensoren des Menschen. Doch nicht immer fühlen sie zuverlässig. Sie lassen sich täuschen. Das haben Wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld in einer neuen Studie gezeigt, indem sie die Wahrnehmung austricksten. Testpersonen legten ihren Zeigefinger in einen Apparat und berührten ein Objekt, dessen Härte sich veränderte, ohne dass die Personen das bemerkten. Während der Berührung entstand die Illusion, dass sich nicht die Härte veränderte, sondern die Position ihres Fingers. Das Kuriose: Der Finger war fixiert, konnte sich also nicht bewegen.
Die Forscher haben ihre Ergebnisse am Donnerstag, 7. April, im Fachmagazin „Current Biology“ veröffentlicht.

Prof. Dr. Marc Ernst vom Exzellenzcluster CITEC untersucht, wie sich die Wahrnehmung von Menschen täuschen lässt. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Prof. Dr. Marc Ernst vom Exzellenzcluster CITEC untersucht, wie sich die Wahrnehmung von Menschen täuschen lässt. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Einen virtuellen Tastsinn entwickeln – das ist ein langfristiges Ziel von Professor Dr. Marc Ernst, bis Ende März 2016 Leiter der Forschungsgruppe Kognitive Neurowissenschaften in Bielefeld. Im EU-Forschungsprojekt „WEARHAP“ arbeitet er mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa daran. „Wir wissen jetzt besser, wie wir künstlich den Eindruck vermitteln können, ob sich ein Objekt weich oder hart anfühlt“, sagt der Neurowissenschaftler. „Das soll uns in Zukunft helfen, einen virtuellen Tastsinn zu entwickeln, mit dem man aus der Ferne ertasten kann, wie sich beispielsweise ein Pullover oder ein anderes Produkt anfühlt, das es bei einem Online-Versand zu kaufen gibt.“

„Eine grundlegende Frage im Projekt ist: Welche haptischen Reize spielen eine Rolle für die Wahrnehmung?“, sagt Ernst. Mit haptischen Reizen beschreibt der Kognitionswissenschaftler die Empfindungen, die beim Tasten entstehen. „Eine Besonderheit unserer Finger ist, dass sie fleischig sind. Sie können nachgeben, wenn sie etwas berühren“, sagt Marc Ernst. Wenn eine Person zum Beispiel einen Schwamm anfasst, spürt sie über die Tastsensoren in ihrer Haut, wie der Gegenstand beschaffen ist.

Für ihr Experiment bauten die Wissenschaftler einen Apparat, an dessen Ende waagerecht ein Stoffband gespannt war. Die Härte des Bandes war verstellbar. Die Versuchsperson legte ihre Hand und den Unterarm in die Führungen des Apparates. Die Person sollte sagen, wann ihrer Meinung nach der Finger weiter abgeknickt war. Tatsächlich veränderte sich die Position des Fingers aber nicht, sondern nur die Härte des Stoffbandes. „Verblüffend war, dass alle Probanden das Abknicken des Fingers am größten einschätzen, wenn das Stoffband weich war. Das liegt offenbar daran, dass das weiche Band im Vergleich mehr Hautfläche berührt“, sagt Dr. Alessandro Moscatelli, der die Experimente ausführte.

Mit eigenen Geräten testen der CITEC-Forscher Dr. Alessandro Moscatelli und seine Kollegen, wie Menschen Berührungen und ihren eigenen Körper wahrnehmen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Mit eigenen Geräten testen der CITEC-Forscher Dr. Alessandro Moscatelli und seine Kollegen, wie Menschen Berührungen und ihren eigenen Körper wahrnehmen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Entscheidend ist, mit wie viel Fläche des Objekts unsere Haut in Berührung kommt. Je mehr Kontaktfläche, desto näher erscheint uns ein Objekt, und daher umso mehr abgeknickt der Finger.“ Doch warum ist diese Erkenntnis wichtig? „Ohne dass wir unsere Körperstellung genau kennen würden, könnten wir nicht greifen, nicht fangen, und nicht mit Objekten oder anderen Personen interagieren“, erklärt Marc Ernst.

Noch bis Februar 2017 läuft das Forschungsprojekt WEARHAP (WEARable HAPtics for Humans and Robots – Tragbarer Tastsinn für Menschen und Roboter). Die Universität Bielefeld kooperiert dafür mit neun Forschungseinrichtungen aus ganz Europa. 7,7 Millionen Euro investiert die Europäische Union in das Projekt. Davon geht fast eine Million Euro an die Universität Bielefeld.

Originalveröffentlichung:
Alessandro Moscatelli, Matteo Bianchi, Alessandro Serio, Alexander Terekhov, Vincent Hayward, Marc Ernst, Antonio Bicchi: The Change in Fingertip Contact Area as a Novel Proprioceptive Cue, erschienen am 7. April 2016
www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(16)30134-8#

Weitere Informationen im Internet:
„Per Tasthandschuh Objekte in der Ferne fühlen“ (Pressemitteilung vom 17.09.2013): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/per_tasthandschuh_objekte_in_der

Beitrag zu der Publikation auf der CITEC-Website:https://cit-ec.de/de/node/2963

Kontakt:
Prof. Dr. Marc Ernst, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
Telefon: 0521 106-5700
E-Mail: marc.ernst@uni-bielefeld.de

Dr. Alessandro Moscatelli, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie
E-Mail: alessandro.moscatelli@uni-bielefeld.de


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