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Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte (Nr. 76/2017)

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Bis 30. Juni für „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld bewerben

Geflüchtete Lehrkräfte können sich ab August im neuen Programm „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld qualifizieren und sich so auf eine mögliche Tätigkeit an Schulen in NRW vorbereiten. Die Bewerbungsphase hat begonnen und läuft noch bis zum 30. Juni 2017. „Lehrkräfte Plus“ ist ein Qualifizierungsprogramm der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Weiterbildung und der Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren NRW. Die Bertelsmann Stiftung fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt.

Ein Jahr lang in Vollzeit können sich geflüchtete Lehrkräfte an der Universität Bielefeld für den Arbeitsmarkt Schule in NRW qualifizieren. Foto: Universität Bielefeld
Ein Jahr lang in Vollzeit können sich geflüchtete Lehrkräfte an der Universität Bielefeld für den Arbeitsmarkt Schule in NRW qualifizieren. Foto: Universität Bielefeld
Ab August erhalten zunächst 25 Lehrkräfte die Möglichkeit, durch „Lehrkräfte Plus“ ihre Deutschkenntnisse auf C1-Sprachniveau zu bringen, ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse zu vertiefen und in Schulen zu hospitieren. „Unser Ziel ist eine berufliche Zukunft für diese Menschen im nordrhein-westfälischen Schulsystem, beispielsweise als Vertretungslehrkräfte“, sagt die Prorektorin für Studium und Lehre, Professorin Dr. Claudia Riemer.

„Schule braucht qualifiziertes Personal für die neuen Herausforderungen durch Migration. Geflüchtete Lehrkräfte können mit ihrem sprachlichen Hintergrund und ihren beruflichen Erfahrungen Schulen bereichern und die Integrationsarbeit unterstützen. Mit dem Programm geben wir ihnen konkrete Hilfestellungen, um im deutschen Bildungssystem Fuß zu fassen“, sagt Ulrich Kober, Direktor des Programms Integration und Bildung der Bertelsmann Stiftung. Aus der Sicht von Ludwig Hecke, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung, ist das Engagement der Landesregierung folgerichtig: „In einer von Migration geprägten Gesellschaft können geflüchtete Lehrkräfte mit ihren Ressourcen, dazu zählen beispielsweise ihre Erfahrungen in einem anderen Schulsystem, wertvolle Beiträge zur Gestaltung eines interkulturellen Schullebens einbringen.“

Geflüchtete Lehrkräfte müssen in ihrer Bewerbung für „Lehrkräfte Plus“ einen Lehramtsabschluss aus ihrem Heimatland, Berufserfahrung als Lehrkraft und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau vorweisen. Da „Lehrkräfte Plus“ ein umfangreiches Qualifizierungsangebot ist, müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber außerdem ein Jahr lang in Vollzeit diesem Programm widmen können. Durch die Teilnahme am Programm sollen die Lehrkräfte zunächst ihr deutsches Sprachniveau auf C1 steigern. Danach vertiefen sie ihre fachlichen, pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten. „Wichtig sind dabei auch interkulturelle Komponenten und die Hospitationen in Schulen, bei denen die Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer von einheimischen Lehrkräften begleitet werden“, erklärt Dr. Renate Schüssler, die zusammen mit Nadine Auner das Programm an der Bielefeld School of Education (BiSEd) im Rahmen der Internationalisierung der Lehrerbildung konzipiert hat und verantwortet. Wichtiger Bestandteil von „Lehrkräfte Plus“ sei darüber hinaus, dass die geflüchteten Lehrerinnen und Lehrer zu ihren Arbeitsperspektiven im schulischen Bereich beraten werden.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat, das die nachgewiesene Sprachprüfung sowie die einzelnen absolvierten Programmelemente von „Lehrkräfte Plus“ umfasst. Auch wenn kein formaler Abschluss verliehen wird, kann im Anschluss an die erfolgreiche Teilnahme am Programm beispielsweise die Qualifizierung für den herkunftssprachlichen Unterricht stehen. Möglich ist auch, durch das Studium weiterer Fächer im Anschluss an „Lehrkräfte Plus“, eine vollwertige Lehrerqualifikation zu erreichen.
Das Qualifizierungsprogramm wird ab August 2017 insgesamt drei Mal nacheinander für jeweils ein Jahr angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schreiben sich für die Dauer des Programms an der Universität Bielefeld ein. Die Teilnahme ist bis auf die Semesterbeiträge kostenfrei.

Geflüchtete Lehrkräfte können sich bis zum 30. Juni 2017 bewerben. Daraufhin wird ihr deutsches Sprachniveau getestet. Kann die Bewerberin oder der Bewerber Deutschkenntnisse auf B1-Niveau nachweisen, werden die weiteren Unterlagen und danach die Zulassung zum Programm geprüft.

Weitere Informationen:
•    Über das Programm „Lehrkräfte Plus“: http://www.bised.uni-bielefeld.de/LKplus
•    Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren: http://www.bised.uni-bielefeld.de/LKplus/bewerbung
•    Die Bielefeld School of Education (BiSEd): http://www.bised.uni-bielefeld.de
•    Die Internationalisierung der Lehrerbildung: http://www.bised.uni-bielefeld.de/internationalisierung

Kontakt:
Dr. Renate Schüssler und Nadine Auner, Universität Bielefeld
Bielefeld School of Education (BiSEd)
Tel.: 0521 106-4234 und -4246
E-Mail: LK-plus@uni-bielefeld.de

Angela Müncher, Bertelsmann Stiftung
Programm Integration und Bildung
Tel.: 05241 81 81 424
E-Mail: angela.muencher@bertelsmann-stiftung.de


Presseeinladung: Die Wohnung der Zukunft in Bethel (Nr. 77/2017)

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Innovationscluster KogniHome stellt mitdenkende Wohnung vor

Eine rundum vernetzte Wohnung – das KogniHome – haben 14 Partner aus Ostwestfalen-Lippe in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit acht Millionen Euro. Am Freitag, 23. Juni, stellt das Konsortium das Ergebnis der Kooperation von Industrie, Dienstleistern und Forschung vor. 

Das Pressegespräch beginnt um 12.15 Uhr in Bethel. Im Anschluss wird die KogniHome-Forschungswohnung vorgeführt. Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung:
  • Gabriele Albrecht-Lohmar, Referentin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat „Mensch-Technik-Interaktion; Demografischer Wandel“
  • Prof. Dr. Helge Ritter, Koordinator des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
  • Prof. Dr. Günther Wienberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

Medienvertreterinnen und -vertreter haben ab ca. 12.45 Uhr Gelegenheit, Fotos mit den beteiligten Akteuren und der Forschungstechnik zu machen.

Das Pressegespräch in Kürze:
Ort: Besprechungsraum des Familienunterstützenden Dienstes Bethel, 1. Obergeschoss in der Gadderbaumer Straße 41, 33602 Bielefeld.

Zeit: Freitag, 23. Juni, 12.15 Uhr

Um besser planen zu können, bitten wir Sie, sich bis zum 22. Juni, 14 Uhr, in der Pressestelle anzumelden: 0521 106-4170 oder pressestelle@uni-bielefeld.de.

Kontakt:
Dr. Malte Strathmeier, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12297

Wie Sport Geflüchtete integrieren kann (Nr. 78/2017)

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Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) tagt an der Universität

Viele Sportarten funktionieren ohne große Worte oder Sprache. Also ist Sport perfekt, um Geflüchtete zu integrieren – oder? Tatsächlich stellt die These zur integrativen Wirkung von Sport drängende Fragen an die Wissenschaft. Dazu tagen Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler sowie hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter aus dem NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport bei einem Workshop am 27. Juni an der Universität Bielefeld.

„Wir beschäftigen uns mit den Möglichkeiten der Integration von Geflüchteten durch Sport, aber auch mit den Grenzen“, sagt Professor Dr. Bernd Gröben, Studiendekan der Sportwissenschaft (Universität Bielefeld) und einer der Tagungsleiter des „4.interdisziplinären dvs-Experten/innen-Workshops Sport im Kontext von Flucht und Migration“. Die Forschenden widmen sich drei Schwerpunkten: Erstens halten sie in einer Bestandsaufnahme fest, welche Sportangebote es bereits für Geflüchtete gibt und was noch fehlt. Zweitens untersuchen sie, welche wissenschaftlichen Ansätze es zum Thema gibt. Drittens schauen sie sich Praxisbeispiele an, etwa von Bielefeld United, dem Stadtsportbund Bielefeld oder der Sportjugend Bielefeld: Was hat sich bewährt?

Medienvertreter sind zur Berichterstattung am 27. Juni eingeladen. Sie können zur Einführung in das Tagungsthema (11 Uhr) kommen. Eingeladen sind sie auch zum Hauptvortrag (11.30 Uhr) von Professor Dr. Andreas Zick (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung). Sein Vortrag trägt den Titel „Integration ist eine sportliche Angelegenheit - Gedanken aus Sicht der Integrations- und Akkulturationsforschung“. Tagungsort ist das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Methoden 1.
 
Weitere Informationen:
http://www.sportwissenschaft.de/index.php?id=2029


Kontakt:
Uta Lindemann und Prof. Bernd Gröben, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Sportwissenschaft
Tel.: 0151 25 27 39 66 und 0521 106-6923
E-Mail: uta.lindemann@uni-bielefeld.de und bernd.groeben@uni-bielefeld.de
 

Von polygamen Weibchen und alleinerziehenden Männchen (Nr. 79/2017)

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Verhaltensforschende der Universität Bielefeld untersuchen Regenpfeifer

Regenpfeifer-Männchen setzen sich in der Wildnis erfolgreicher durch als die Weibchen: Verhaltensforschende der Universität Bielefeld haben untersucht, wie sich über die Lebensspanne des Regenpfeifers das Geschlechterverhältnis entwickelt. Welche Folgen der Männerüberschuss für die Aufzucht der Küken hat, stellen sie im Forschungsjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vor.

Der Verhaltensforscher Luke Eberhart-Phillips – hier auf Madagaskar – untersucht seit vier Jahren an Stränden in aller Welt, wie sich Regenpfeifer in ihren Kolonien entwickeln. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Der Verhaltensforscher Luke Eberhart-Phillips – hier auf Madagaskar – untersucht seit vier Jahren an Stränden in aller Welt, wie sich Regenpfeifer in ihren Kolonien entwickeln. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Der Biologe Luke Eberhart-Phillips vom Lehrstuhl für Verhaltensforschung der Universität Bielefeld befasst sich seit vier Jahren mit der Erforschung von Geschlechterverhältnissen bei Vögeln und untersucht zum Beispiel Vogelkolonien auf Madagaskar. Der Doktorand forscht an der Universität Bielefeld und dem Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen (Bayern). Für die aktuelle Studie untersuchte er Schneeregenpfeifer (Charadrius nivosus) in Bahía de Ceuta an der Nordwestküste von Mexiko. „Unser Ziel war es, die Überlebensrate und das Brutverhalten der Regenpfeifer in diesem Gebiet zu analysieren“, sagt Eberhart-Phillips.

 

„Das Geschlechterverhältnis spielt eine wichtige Rolle für das Fortpflanzungssystem und die Wachstumsrate einer Population und dabei, ob Weibchen oder Männchen sich um die Nestlinge kümmern“, sagt Professor Dr. Oliver Krüger, Leiter des Lehrstuhls für Verhaltensforschung. „Wenn das Verhältnis unausgewogen ist und es zum Beispiel mehr Weibchen gibt, ist es für diese schwerer, einen Partner zu finden. Die Population kann dadurch massiv abnehmen“, so der Biologe.

„Wir haben uns gefragt, in welcher Phase im Leben der Vögel sich das Geschlechterverhältnis ändert“, sagt Eberhart-Phillips, Hauptautor der neuen Studie. „Sterben besonders viele Weibchen oder Männchen schon kurz nach dem Schlüpfen? Oder sind die Kindheit oder das Erwachsenenalter entscheidend und kritisch für eines der Geschlechter?“

Für die neue Studie arbeiteten die Bielefelder Forscher mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Mexiko und den USA zusammen. Gemeinsam mit ihnen kennzeichnete Luke Eberhart-Phillips 1.259 wildlebende Regenpfeifer mit unverwechselbaren farbigen Fußringen. So war bei der Beobachtung der Vogel mit Ferngläsern und Teleskopen immer klar, welcher Vogel im Sichtfeld war. Männchen und Weibchen des Schneeregenpfeifers sind einander sehr ähnlich und können nur in der Brutzeit unterschieden werden. Deswegen nahmen die Forschenden Blutproben, um das Geschlecht genetisch festzustellen.

Die Studie zeigt, dass die Weibchen einer Regenpfeifer-Population in Mexiko mit Polygamie auf den dortigen Überschuss an Männchen reagieren. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Die Studie zeigt, dass die Weibchen einer Regenpfeifer-Population in Mexiko mit Polygamie auf den dortigen Überschuss an Männchen reagieren. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Ein zentrales Ergebnis der Studie: „Die männlichen Regenpfeifer der untersuchten Population haben in allen Phasen des Lebens eine höhere Chance zu überleben als die Weibchen. Das Ergebnis ist ein Geschlechteranteil von nur 37 Prozent Weibchen unter den erwachsenen Regenpfeifern“, sagt Eberhart-Phillips. Vor allem im Jugendalter der Vögel (Zeit vor dem ersten Gefiederwechsel) haben die Weibchen eine um ein Drittel geringere Überlebensrate. Die Wissenschaftler vermuten als Grund, dass Männchen mit einem höheren Gewicht schlüpfen und eine erhöhte Wachstumsrate aufweisen, was ihnen einen Vorteil gegenüber Weibchen verschaffen könnte.

„Die Studie bestätigt die langjährige Theorie zur gleichmäßigen Verteilung der Geschlechter bei Geburt“, sagt Oliver Krüger. „Mütter bringen die gleiche Anzahl an Weibchen und Männchen zur Welt, weil das die beste evolutionäre Strategie ist, auch wenn das Geschlechterverhältnis im Erwachsenenalter kippt.“

Für die aktuelle Studie klipsten die Wissenschaftler farbige Ringe an die Beine von mehr als 1000 Regenpfeifern. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Für die aktuelle Studie klipsten die Wissenschaftler farbige Ringe an die Beine von mehr als 1000 Regenpfeifern. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Durch den Männerüberschuss bei den Regenpfeifern hatten es die Weibchen leichter, einen Partner zu finden als die Männchen. „Dadurch haben die Weibchen die Möglichkeit, häufig den Partner zu wechseln. Sie leben also polygam und trennen sich von ihrem Partner, sobald der Nachwuchs geschlüpft ist.“ In der Folge werden die Männchen zu „Alleinaufziehenden“. „Sie kümmern sich um die Jungvögel, statt nach einem neuen Weibchen zu suchen“, berichtet Luke Eberhart-Phillips. Paarungsverhalten unter Vögeln ist laut dem Biologen demnach abhängig von der Überlebensquote des jeweiligen Geschlechts.

 

Die Erkenntnisse könnten eine wichtige Rolle für den Artenschutz spielen. „Naturschützer gehen gewöhnlich davon aus, dass die Geschlechter gleiche Überlebenschancen haben. Unsere Ergebnisse stellen das in Frage“, sagt Krüger. „Unsere Studie zeigt, dass gefährdete Populationen, wenn sie ein polygames Paarungsverhalten aufweisen, noch viel schneller abnehmen können als gedacht.“

Originalveröffentlichung:
Luke J. Eberhart-Phillips, Clemens Küpper, Tom E. X. Miller, Medardo Cruz-López, Kathryn H. Maher, Natalie dos Remedios, Martin A. Stoffel, Joseph I. Hoffman, Oliver Krüger, and Tamás Székely: Sex-specific early survival drives adult sex ratio bias in snowy plovers and impacts mating system and population growth. Proceedings of the National Academy of Sciences. http://doi.org/10.1073/pnas.1620043114, erschienen am 20. Juni 2017.

Weitere Informationen:
•    Lehrstuhl für Verhaltensforschung: http://www.uni-bielefeld.de/biologie/animalbehaviour/home.html
•    „Studie zu Blaumeisen: Erst riechen, dann betteln“ (Pressemitteilung vom 12.05.2017): http://bit.ly/2sSbXya

Kontakt:
Prof. Dr. Oliver Krüger, Universität Bielefeld
Lehrstuhl für Verhaltensforschung
Telefon: 0521 106-2831
E-Mail: oliver.krueger@uni-bielefeld.de

Die Forschenden beobachteten die Vögel mit Fernrohren und Teleskopen und bauten sich fahrbare Verschläge, um für die Vögel unsichtbar zu bleiben. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips
Die Forschenden beobachteten die Vögel mit Fernrohren und Teleskopen und bauten sich fahrbare Verschläge, um für die Vögel unsichtbar zu bleiben. Foto: Universität Bielefeld/ L. Eberhart-Phillips

Autorenkolloquium zu Ehren Dieter Grimms (Nr. 80/2017)

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Und öffentlicher Vortrag am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Der Jurist und ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Dieter Grimm ist einer der renommiertesten Verfassungstheoretiker weltweit. Er lehrte unter anderem an der Universität Bielefeld und war Mitglied im Direktorium des dortigen Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Aus Anlass seines 80. Geburtstags widmet das ZiF Dieter Grimm das Autorenkolloquium „Verfassung: Geschichte, Gegenwart, Zukunft“, das am Freitag, 30. Juni, am ZiF stattfindet. Am Donnerstag, 29. Juni, um 18 Uhr hält Dieter Grimm einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Nachdenken über Verfassung in den Bielefelder Jahren“.

Dieter Grimm
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld widmet Dieter Grimm zu seinem 80. Geburtstag ein Autorenkolloquium. Foto: Wissenschaftskolleg / Maurice Weiss, Ostkreuz
Im Zentrum des wissenschaftlichen Werks von Dieter Grimm steht die Verfassung: „Als Verfassungsrechtler befasst man sich typischerweise mit einzelnen Fragen des Verfassungsrechts des eigenen Landes. Dieter Grimms Denken geht weit darüber hinaus“, so die Organisatorinnen des Autorenkolloquiums, die Bielefelder Rechtswissenschaftlerinnen Professorin Dr. Ulrike Davy und Professorin Dr. Gertrude Lübbe-Wolff.

Dieter Grimm kennt die Geschichte der Verfassungen des 19. Jahrhunderts ebenso gut wie die Auslegung des Grundgesetzes, die soziologische und politikwissenschaftliche Perspektive interessiert ihn ebenso wie die juristische. Im Zentrum seiner jüngeren Arbeiten stehen die rechtlichen Grundlagen der Europäischen Union, ihre Legitimierungschancen und –defizite. Diesem breiten Ansatz trägt das Autorenkolloquium Rechnung: Die Schwerpunkte der Vorträge und Diskussionen sind Verfassung und Verfassungsentwicklung im 19. Jahrhundert, die bundesrepublikanische Verfassung des 20. Jahrhunderts und die Grundordnung Europas, die den gegenwärtigen europäischen Staatenverbund definiert. Die Vortragenden kommen aus der Rechtswissenschaft, der Geschichte, der Soziologie und der Politikwissenschaft.

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm ist emeritierter Professor für öffentliches Recht der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, dessen Rektor er von 2001 bis 2007 war. Seit 2001 lehrt er zudem an der Yale University in New Haven, USA. Von 1979 bis 1999 lehrte er Öffentliches Recht an der Universität Bielefeld, von 1987 bis 1999 war Dieter Grimm Richter am Bundesverfassungsgericht. Von 1984 bis 1990 war er Mitglied im Direktorium des ZiF und im akademischen Jahr 1988/89 Leiter der ZiF-Forschungsgruppe „Staatsaufgaben“.

Das Autorenkolloquium und der öffentliche Vortrag finden auf Deutsch statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/06-29-Grimm.html

Kontakt:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld            
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-2768            
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

 


 

KogniHome feiert die Wohnung der Zukunft (Nr. 81/2017)

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14 Partner aus Ostwestfalen-Lippe kommen für Projektabschluss zusammen

Im August 2014 startete der Innovationscluster KogniHome mit dem Ziel, Technik für die mitdenkende Wohnung der Zukunft zu entwickeln. Am heutigen Freitag (23.06.2017) haben die 14 Partner des regionalen Verbundprojekts eine zentrale Entwicklung vorgestellt: die KogniHome-Forschungswohnung in Bethel in Bielefeld. Ein kurzer Film zeigt die Funktionen der Wohnung der Zukunft. 200 Gäste feierten am Nachmittag in der Fachhochschule Bielefeld den erfolgreichen Abschluss von KogniHome. Koordiniert wurde das Projekt vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld.

Mit dem KogniChef kochen, ohne dass etwas anbrennt (von links): Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesbildungsministerium, Prof. Dr. Helge Ritter vom Exzellenzcluster CITEC und Prof. Dr. Günther Wienberg von Bethel. Foto: Universität Bielefeld
Mit dem KogniChef kochen, ohne dass etwas anbrennt (von links): Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesbildungsministerium, Prof. Dr. Helge Ritter vom Exzellenzcluster CITEC und Prof. Dr. Günther Wienberg von Bethel. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Zu den ersten Gästen der neuen Forschungswohnung in der Gadderbaumer Straße 41 gehörte Gabriele Albrecht-Lohmar vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat „Mensch-Technik-Interaktion; Demografischer Wandel“. Das BMBF fördert den Innovationscluster KogniHome im Rahmen seines Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion. Bei Ihrem Besuch machte sich Albrecht-Lohmar mit den Fähigkeiten des rundum vernetzten Apartments vertraut. „Es ist beeindruckend, wie sich die neue Technik auf die Bedürfnisse der Bewohner einstellt und ihnen damit den Alltag erleichtert“, sagt Albrecht-Lohmar. „Mit seinen Entwicklungen schafft der Innovationscluster KogniHome eine wichtige Basis für die Kooperation von Wirtschaft und Forschung“, sagt die Referentin. Die Forschungswohnung vereint die Prototypen aus den Laboren und den Werkstätten der Partner, für die KogniHome bereits 2015 als ausgezeichneter Ort im Land der Ideen prämiert wurde. Vor einem Jahr handelte es sich noch um eine einfache Bestandswohnung.

„Die Forschungswohnung macht erlebbar, wie wir in KogniHome gemeinsam mit unseren Partnern aus Industrie, Dienstleistung und Forschung das Thema intelligentes Wohnen vorangetrieben haben“, sagt Professor Dr. Helge Ritter, Sprecher des Innovationsclusters KogniHome. „Die Technik unserer Forschungswohnung lässt sich intuitiv bedienen und geht auf die Bedürfnisse der Bewohner ein, ohne dabei zu bevormunden“, so der Neuroinformatiker, der auch Koordinator des Exzellenzclusters CITEC ist.
Außer mit der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Forschung befasste sich das Projekt mit der möglichen Auswirkung der neuen Technik. Das reicht von ethischen Aspekten bis hin zu rechtlichen, sozialen und sicherheitstechnischen Folgen.

„Gerade für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ist ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung besonders wichtig“, sagt Professor Dr. Günther Wienberg. Er ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, einer der 14 Projektpartner. „Wir haben sichergestellt, dass potenzielle Nutzer sich an der Entwicklung der mitdenkenden Wohnung beteiligen konnten. Wir haben mit dem Konsortium drängende ethische Fragen diskutiert und soziale Aspekte in die Forschung eingebracht.“ So diskutierten in Ethik-Seminaren Vertreter von Bethel, CITEC, der BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistung mbH und der juristischen Fakultät der Fachhochschule Bielefeld mit den Industriepartnern. Pünktlich zum Abschluss von KogniHome ist eine Broschüre erschienen, die Empfehlungen für den Umgang mit den ethischen und weiteren Fragen beim Einsatz von mitdenkenden Wohnungen gibt.

Starke Partner aus der Industrie gewährleisteten in den vergangenen drei Jahren, dass die KogniHome-Prototypen in Richtung Produktreife getrieben wurden. Bei der digitalen Küche brachten die Familienunternehmen Miele und Hettich ihr Knowhow ein. Im Fokus stand der Verbraucher mit seinen Bedürfnissen. Als Szenario wählten die Partner das Jahr 2024, um zukunftsweisende Technologien zu entwickeln und innovativ zu arbeiten. Herausgekommen sind Prototypen, die das alltägliche Leben vereinfachen und bereichern.

Petra Sadra und Dirk Weber leben in Bethel. Am Freitag testeten sie, wie ihnen der KogniHo-me-Spiegel hilft, gut in den Tag zu kommen. Foto: Universität Bielefeld
Petra Sadra und Dirk Weber leben in Bethel. Am Freitag testeten sie, wie ihnen der KogniHome-Spiegel hilft, gut in den Tag zu kommen. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
In dem neuen Film „KogniHome – Geburtstag in der mitdenkenden Wohnung“ erlebt die fiktive Familie Becker einen Tag im KogniHome. Über diese in ihren Mitgliedern exemplarisch konzipierte Familie gelangen die Projektmacher zu authentischen Szenarien: Die intelligente Eingangstür begrüßt die Bewohner und Gäste persönlich, die digitale Küche „KogniChef“ hilft beim Kochen „die Spur zu halten“, ein virtueller Dialogassistent berät bei der Zeitungslektüre, ein persönlicher Trainer – bekannt als „Trimmdich-Sessel“– leitet altersangemessen zu Fitnessübungen an, der mitdenkende Spiegel im Eingang ist mit der Ankleide verknüpft und sorgt dafür, dass beim Verlassen der Wohnung nichts vergessen wird.

Auch wenn am 23. Juni der Abschluss des Innovationsclusters KogniHome gefeiert wird – die 14 Partner kooperieren weiter und wollen dafür den Verein „KogniHome e.V.“ gründen. „Wir möchten die Ergebnisse aus drei Jahren Forschung weiterführen und die mitdenkende Wohnung auch in Zukunft nutzen“, sagt Helge Ritter. „Wir haben gelernt, worauf es dem Menschen beim Wohnen ankommt, und in welche Richtung Technik gehen muss, damit solche technischen Systeme bei der demographischen Herausforderung einen Beitrag leisten. Kurzum: Wir wissen, was es braucht, damit die Brücke zwischen Mensch und Technik in die Zukunft weist.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Innovationscluster KogniHome bis Ende Dezember mit acht Millionen Euro. Durch die finanzielle Beteiligung der 14 Partner kommt ein Gesamtbudget von 11,3 Millionen Euro zusammen. KogniHome ist Teil des Förderschwerpunktes „Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel“ des BMBF. Für das Projekt arbeiten folgende Organisationen zusammen: Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld, Universität Paderborn, achelos GmbH (Paderborn), v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel (Bielefeld), BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistung mbH, DMW Schwarze GmbH & Co. Industrietore KG (Bielefeld), Hanning & Kahl GmbH & Co KG (Oerlinghausen), helectronics GmbH (Büren), Hella KGaA Hueck & Co. (Lippstadt), Hettich (Kirchlengern), HJP Consulting GmbH (Borchen), Miele & Cie. KG (Gütersloh), Neue Westfälische GmbH & Co. KG (Bielefeld).

Weitere Informationen im Internet:

Kontakt:
Dr.-Ing. Thorsten Jungeblut, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106 12031
E-Mail: tj@cit-ec.uni-bielefeld.de

Stipendien-Infotag am 3. Juli in der Universitätshalle (Nr. 82/2017)

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Stipendiatinnen und Stipendiaten geben Tipps 

Am Montag, 3. Juli, können sich Studierende, Schülerinnen und Schüler beim Stipendien-Infotag in der Universität Bielefeld über unterschiedliche Förderprogramme informieren. Aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten der großen Begabtenförderwerke der Wirtschaft, Kirchen, parteinahen Stiftungen und des Studienfonds OWL stehen zwischen 10 und 15 Uhr in der Universitätshalle bereit, um Fragen zu beantworten. Organisiert wird der Infotag von der Zentralen Studienberatung (ZSB).

Beim Stipendien-Infotag beantworten Vertreterinnen und Vertreter von elf Begabtenförderwerken Fragen rund ums Stipendium. Foto: Universität Bielefeld
Beim Stipendien-Infotag beantworten Vertreterinnen und Vertreter von elf Begabtenförderwerken Fragen rund ums Stipendium. Foto: Universität Bielefeld
Die Besucherinnen und Besucher können sich beispielsweise darüber informieren, ob ein Stipendium überhaupt für sie in Frage kommt, welche Kriterien sie für ein Stipendium erfüllen müssen und welche Begabtenförderwerke es gibt. Stipendiatinnen und Stipendiaten, die aktuell gefördert werden, berichten von ihren Erfahrungen, um gegebenenfalls zu einer Bewerbung zu motivieren oder geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen zu können.

Interessant für Studierende ohne Bestnoten: Stiftungen fördern oft auch gesellschaftlich engagierte Studierende. Schülerinnen und Schüler sind ebenfalls willkommen, sich über Stipendien zu informieren.

Die teilnehmenden Begabtenförderwerke:
Aufstiegsstipendium, Deutschland Stipendium, Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst, Friedrich Ebert Stiftung, Hans Böckler Stiftung, Heinrich Böll Stiftung, Konrad Adenauer Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Stiftung der deutschen Wirtschaft, Studienfonds OWL, Studienstiftung des deutschen Volkes

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Studium/Studierendensekretariat/Kosten_Finanzierung

Kontakt:
ZSB – Zentrale Studienberatung
Telefon: 0521 106-3017
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de

Presseeinladung zum 2. Sommerball der Universität Bielefeld (PE 83/2017)

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Die Universität Bielefeld bittet zum Tanz. Am Samstag, 1. Juli, öffnet die zum Ballsaal verwandelte Mensa im Gebäude X ihre Türen für eine rauschende Ballnacht. Rund 700 Besucherinnen und Besucher werden zum 2. Sommerball erwartet.

Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn ist um 19.30 Uhr. Musikalisch begleitet die Chris Genteman Group mit Live-Musik durch den Abend. Für Essen und Trinken sorgt das Studierendenwerk Bielefeld. Das Dessertbuffet liefert die Conditorei Kraume.

Sie sind herzlich eingeladen über diese Veranstaltung zu berichten.


Der Pressetermin in Kürze:
Datum:    1. Juli 2017
Ort:         Mensa im Gebäude X der Universität Bielefeld, Universitätsstraße
Zeit:         19.30 Uhr


Bitte melden Sie Ihre Teilnahme im Vorfeld an unter pressestelle@uni-bielefeld.de an.


Philosophie des Sex (Nr. 84/2017)

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Offener Fachtag am 8. Juli an der Universität Bielefeld 

Erlaubt ist im Bett, was gefällt. Wenn es unter verantwortungsfähigen Individuen geschieht und niemand zu etwas gezwungen wird. Wann aber ist jemand verantwortungsfähig genug? Und wie erkennt man, dass niemand zu etwas gezwungen wird? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich die Philosophie des Sex. Die Workshops und Vorträge des 5. Bielefelder Fachtags Philosophie zum Thema Sex richten sich nicht nur an Philosophieleh-rerinnen und –lehrer und Lehramtsstudierende für Philosophie, sondern an alle Interessierten. Der Fachtag findet am Samstag, 8. Juli, von 9.30 Uhr bis 17 Uhr im Hörsaal 7 statt.

Philosophie des Sex – das ist das diesjährige Thema des Fachtags Philosophie von der Abteilung Philosophie und dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld, Graffiti: Alaniz
Philosophie des Sex – das ist das diesjährige Thema des Fachtags Philosophie von der Abteilung Philosophie und dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld, Graffiti: Alaniz
Philosophische Klärungen können dabei helfen, die oft sehr gefühlsbetonten Debatten über Sex zu erden. Besonders wichtig ist dies auch für den Schulunterricht im Fach (Praktische) Philosophie, der dazu beitragen soll, junge Menschen darin zu unterstützen, die eigene Sexualität gelingend zu entfalten. Verschiedene Fragenkomplexe lassen sich in der Philosophie des Sex unterscheiden:

  • Definitorische Fragen:
    Was ist Sex im Unterschied zu anderen Aktivitäten? Was macht Sex zu gutem Sex?
  • Ethische Fragen:
    Ist beim Sex tatsächlich alles erlaubt, wenn oben genannte Bedingungen erfüllt sind? Und gehört Sex zu einem guten Leben?
  • Politische Fragen:
    Ist Sex auch eine Frage von Macht und Ungleichheit? Hier berührt sich das Thema Sex als Aktivität mit dem Thema Sex als biologischem Geschlecht im Unterschied zu Gender als sozialem Geschlecht.
  • Angewandte Fragen:
    Sind Pornographie und Prostitution (moralisch) erlaubt?
Der Fachtag Philosophie beginnt mit einer Begrüßung durch Professor Dr. Ralf Stoecker (Universität Bielefeld) und Dr. Matthias Althoff (Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld). Es folgen Vorträge von Dr. Almut Kristine von Wedelstaedt, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Praktischen Philosophie an der Universität Bielefeld, zum Thema „Sex macht Spaß. Und Probleme“ und Professor Dr. Martin Lücke, Professor für Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin, zu historischen Aspekten des Verhältnisses von Sexualität und Geschlecht. Danach können sich die Teilnehmenden in Workshops austauschen. Themen sind die sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt, der Konsum von Internet-Pornographie Jugendlicher, Transsexualität und der Dialog mit Jugendlichen.

Der Fachtag wird von der Abteilung Philosophie in Kooperation mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld angeboten. Er findet einmal jährlich statt. Zu einem für den schulischen Unterricht relevanten philosophischen Thema werden vormittags Fachvorträge gehalten, woran sich nachmittags parallele, praxisorientierte Workshops anschließen. Die Fachtage werden unterstützt von der Bielefeld School of Education (BiSEd).

Information:
www.uni-bielefeld.de/philosophie/lehramt/fachtage.html

Anmeldung:
Anmeldungen für die kostenlose Teilnahme werden online bis zum 7. Juli entgegengenommen: http://wwwedit.uni-bielefeld.de/philosophie/lehramt/anmeldung.html.

Kontakt:
Dr. Kinga Golus
Universität Bielefeld
Abteilung Philosophie
Telefon: 0521 106- 4592
E-Mail: kinga.golus@uni-bielefeld.de

Einladung zu den Info-Wochen für Studieninteressierte (PE Nr. 85/2017)

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Über 3.000 Oberstufenschülerinnen und –schüler an der Universität 

Vom 3. Juli bis zum 14. Juli besuchen über 3.000 Schülerinnen und Schüler die Universität Bielefeld, um mehr über das Studieren zu erfahren. Auf sie warten Informationen zu allen Bachelor-Studiengängen, Schnuppervorlesungen, Vorträge, Campusführungen, Tipps zum Einstieg ins Studium und Hilfe bei der Bewerbung für einen Studienplatz.

Zu den Veranstaltungen „Tipps & Tricks für Unentschlossene“ und „Wie bekomme ich einen Studienplatz?“ am Montag, 3. Juli, um 9 Uhr und um 10.15 Uhr in der Universität Bielefeld sind Medienvertreterinnen und –vertreter herzlich eingeladen. Wir bitten um Akkreditierung unter: pressestelle@uni-bielefeld.de.

Veranstaltung „Tipps & Tricks für Unentschlossene“:

Hier erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie sie ihre Interessen, Wünsche und Zielvorstellungen Schritt für Schritt herausfinden können.
Termin: Montag, 3. Juli von 9 bis 10 Uhr in Hörsaal 1 (Universitätshauptgebäude)

Veranstaltung „Wie bekomme ich einen Studienplatz?“:

Hier erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Überblick über die Bachelor- und Masterstruktur, das Bielefelder Studienangebot und alles Wichtige rund um Bewerbung und Einschreibung.
Termine:
Montag, 3. Juli von 10.15 bis 11.45 Uhr in Hörsaal 1 (Universitätshauptgebäude)
Freitag, 7. Juli von 10.15 bis 11.45 Uhr in V2-105/115 (Universitätshauptgebäude)

Kontakt:
Junge Uni Bielefeld
Telefon: 0521 / 106-12444
E-Mail: info-wochen@uni-bielefeld.de

Werke von Kim Efert kombiniert mit akustischen Effekten (Nr. 86/2017)

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Big Band der Hochschule für Musik Detmold spielt in der Universität Bielefeld

Am 6. Juli um 20 Uhr gastiert erstmals die Big Band der Hochschule für Musik (HfM) Detmold unter Leitung von Shawn Grocott an der Universität Bielefeld (Bereich UniQ in der Halle des Hauptgebäudes). Auf dem Programm stehen Stücke des Komponisten und Gitarristen Kim Efert, der auch selbst auftreten wird. Die Musikerinnen und Musiker treffen dabei auf Tontechnik, denn die Tonmeister vom Erich Thienhaus-Institut der HfM sorgen zusätzlich für akustische Spezialeffekte. Heraus kommt eine im wahrsten Sinn des Wortes „unerhörte“ Klanginstallation unter dem Titel (frei nach Frank Stella) “What you hear is what you hear".


Erstmals tritt die Big Band der Hochschule für Musik Detmold in der Universität Bielefeld auf. Foto: Hochschule für Musik Detmold
Erstmals tritt die Big Band der Hochschule für Musik Detmold in der Universität Bielefeld auf. Foto: Hochschule für Musik Detmold
Die Hochschule für Musik Detmold präsentiert mit der Big Band eine Facette ihrer künstlerisch-pädagogischen Arbeit, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat: das Engagement in Sachen Jazz. Die Big Band erarbeitet regelmäßig neue Programme mit Gastdozenten und Solisten, gibt Konzerte, geht auf Tourneen und veröffentlicht CDs. Die vom Tonmeisterteam bei dem Konzert eingesetzte Wellenfeldsynthese ist ein räumliches Audiowiedergabeverfahren mit dem Ziel, virtuelle akustische Umgebungen zu schaffen. Dazu wird extra eine aufwendige Surround-Anlage in der zentralen Halle der Universität Bielefeld installiert.

Die am 6. Juli zu hörenden Kompositionen von Kim Efert sind inspiriert von Jazz-, Rock-, minimal- und elektronischer Musik, insbesondere durch Musik von Steve Reich, Philip Glass, Jaga Jazzist, Radiohead, Björk, Fred Frith oder Marc Ribot. Das Spektrum von Kim Eferts Aktivitäten erstreckt sich von Weltmusik bis zu Hörspielproduktionen. Er tritt mit unterschiedlichen Ensembles in Rundfunk und Fernsehen und weltweit bei renommierten Festivals auf. Efert ist Dozent für Jazzgitarre und Ensemble an der Hochschule für Musik in Detmold sowie Dozent für Jazz-Theorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik in Osnabrück.

Die musikalischen Interessen des Posaunisten und Big Band-Leiters Shawn Grocott sind vielseitig. Als Orchestermusiker ist der Kanadier mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Bochumer Symphonikern, der Nord-West Deutschen Philharmonie Herford und im Detmolder Landestheater aufgetreten. Kammermusikalische Konzerte führten ihn mit dem international besetzten Blechbläserensemble "WorldBrass" in die Philharmonie Berlin, zeitgenössische Musik spielt er mit dem "Ensemble Horizonte" und als Jazzmusiker mit seinem Duo "Shawn and the Wolf" ging er auf Tour nach Brasilien, mehrfach nach Kanada sowie zuletzt 2013 nach Albanien. Seit 2009 unterrichtet Shawn Grocott Posaune an der Hochschule für Musik in Detmold und leitet seit 2013 die HfM Big Band.

Es handelt sich bei dem Konzert um eine Kooperation der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von Campus OWL – Kultur. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Kontakt:
Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-3068
E-Mail: zentrumfueraesthetik@uni-bielefeld.de

Mexikanische Delegation besucht die Universität Bielefeld (Nr. 87/2017)

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Forschungskooperation im Aufbau, gemeinsame Studiengänge in Planung

Professor Dr. Miguel Ángel Navarro Navarro, Vize-Rektor der Universität von Guadalajara, der zweitgrößten in Mexiko, hat gestern (29.06.2017) mit einer Delegation die Universität Bielefeld besucht. Anlass ist der gemeinsame Aufbau eines deutsch-lateinamerikanischen Forschungszentrums in den Sozial- und Geisteswissenschaften: das Center for Advanced Latin American Studies (CALAS). Außerdem planen die beiden Universitäten eine noch stärkere Zusammenarbeit in Forschung und Lehre.

Die Delegation aus Mexiko besucht die Universität Bielefeld (v. l. n. r.): Dr. Carlos Ivan Moreno (Leiter des International Office, Universidad de Guadalajara), Dr. Hector Raul Solis Gadea (Rektor des Univer-sitätszentrums für Sozial- und Geisteswissenschaften, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr. Miguel Àngel Navarro Navarro (Vize-Rektor, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr. Olaf Kaltmeier (Direktor CIAS und CALAS, Universität Bielefeld), Despina Arnold(Koordinatorin für außereuropäische Kooperati-onen, International Office, Universität Bielefeld), Prof. Dr. Joachim Michael(Leiter Studiengang Inter-Amerikanische Studien, Universität Bielefeld), Dra. Patricia Rosas Chávez(Koordination Bildungsinno-vation und Undergraduate, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer(Rektor Uni-versität Bielefeld), Prof. Dr. Angelika Epple(Prorektorin für Internationales und Diversität, Universität Bielefeld), Dra. María Alicia Peredo Merlo, (Abteilungsleiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universidad de Guadalajara)
Die Delegation aus Mexiko besucht die Universität Bielefeld (v. l.): Dr. Carlos Ivan Moreno (Leiter des International Office, Universidad de Guadalajara), Dr. Hector Raul Solis Gadea (Rektor des Univer-sitätszentrums für Sozial- und Geisteswissenschaften, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr. Miguel Àngel Navarro Navarro (Vize-Rektor, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr. Olaf Kaltmeier (Direktor CIAS und CALAS, Universität Bielefeld), Despina Arnold (Koordinatorin für außereuropäische Kooperationen, International Office, Universität Bielefeld), Prof. Dr. Joachim Michael (Leiter Studiengang Inter-Amerikanische Studien, Universität Bielefeld), Dr. Patricia Rosas Chávez (Koordination Bildungsinnovation und Undergraduate, Universidad de Guadalajara), Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer(Rektor Universität Bielefeld), Prof. Dr. Angelika Epple (Prorektorin für Internationales und Diversität, Universität Bielefeld) und Dr. María Alicia Peredo Merlo (Abteilungsleiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universidad de Guadalajara). Foto: Universität Bielefeld
 
Begleitet wurde der Vize-Rektor von Dr. Héctor Raúl Solís Gadea, Rektor des Campus für Sozial- und Geisteswissenschaften, sowie von Dr. Carlos Iván Moreno, Leiter des International Office, Dr. Patricia Rosas Chávez, Prorektorin für Innovation in der Lehre und von Dr. María Alicia Peredo Merlo, Abteilungsleiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (alle von der Universität Guadalajara). „Der Besuch der hochrangigen Delegation aus Guadalajara macht deutlich, dass die langjährigen Beziehungen zwischen unseren Universitäten nun ein neues Niveau erreicht haben. Die Leitungen beider Hochschulen verstehen die Partnerschaft als eine besondere, die über Austausch und Mobilität hinaus geht und sich in vertieften Kooperationen entfaltet, die von strategischer Bedeutung für beide Seiten sind“, sagt Professor Dr. Joachim Michael, Leiter des Studiengangs InterAmerikanische Studien an der Universität Bielefeld.

Das Forschungsprojekt CALAS wird über das Maria Sybilla Merian-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 20 Millionen Euro gefördert. Es ist damit das umfangreichste Projekt der Lateinamerikaforschung in Deutschland. Der Forschungsschwerpunkt liegt für die kommenden zwölf Jahre zunächst innerhalb des Projekts „Coping with Crises: Transdisciplinary Perspectives from Latin America” („Mit Krisen umgehen: Transdisziplinäre Perspekti-ven aus Lateinamerika“) auf dem gesellschaftlichen Umgang mit Krisenmomenten. Renommierte Intellektuelle der Amerikas - Aníbal Quijano, Mary Louise Pratt und Jesús Martín-Barbero, um nur einige zu nennen - werden 2018 als Fellows am CALAS zu Gast sein.

Beteiligt an diesem Vorhaben sind auf deutscher Seite die koordinierende Universität Bielefeld, die Universität Kassel, die Leibniz Universität Hannover und die Friedrich Schiller Universität Jena. Diese vier Partneruniversitäten in Deutschland hat die mexikanische Delegation im Juni besucht.

In Lateinamerika ist das CALAS-Projekt darüber hinaus mit Regionalstandorten an der FLACSO (Lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften) in Quito (Ecuador), der Universität von Costa Rica in San José (Costa Rica) und der Nationalen Universität von San Martín in Buenos Aires (Argentinien) institutionell repräsentiert.

Die Universitäten Bielefeld und Guadalajara blicken bereits auf über ein Jahrzehnt erfolgreicher Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zurück: Seit 2005 vergibt der Deutsche Akademische Austauschienst (DAAD) pro Semester drei Stipendien, die Studierenden aus Bielefeld und Guadalajara ein Auslandsstudium an der jeweiligen Partneruniversität ermöglichen. Jährlich bereichern gleich mehrere Gastdozentinnen und Gastdozenten der jeweils anderen Universität das Lehrangebot. Auch gemeinsame Forschungsgruppen, zahlreiche Konferenzen und mehrere Summer Schools wurden bereits erfolgreich zusammen realisiert. Beispielsweise hat die Gruppe „E Pluribus Unum?“am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) zu „Ethnischen Identitäten in transnationalen Integrations-prozessen in den Amerikas“ gearbeitet. Ab dem Wintersemester 2018/2019 soll es einen Double-Degree-Studiengang auf Master-Ebene zwischen den InterAmerikanischen Studien in Bielefeld und der Maestría en Literaturas Interamericanas in Guadalajara geben. Geplant ist zudem ein internationaler Promotionsstudiengang der InterAmerikanischen Studien.

Weitere Informationen:
•    Das CALAS: http://www.uni-bielefeld.de/cias/forschung/CALAS.html
•    Das Center for Interamerican Studies an der Universität Bielefeld (CIAS): http://www.uni-bielefeld.de/cias
•    Kooperationen der Universität Bielefeld mit der Universität Guadalajara: http://www.uni-bielefeld.de/ias/_Kooperation_Guadalajara.html

Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Michael, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106 3650 
E-Mail: joachim.michael@uni-bielefeld.de

Ethik des Kopierens: Von der Theorie zur Praxis (Nr. 88/2017)

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Internationale Forschungsgruppe tagt im ZiF

Kopien sind aus dem menschlichen Leben nicht wegzudenken. Ohne Kopien gäbe es kein Lernen, keine kulturelle Entwicklung, kein erfolgreiches Wirtschaften. Nie war das Kopieren so einfach wie in der digitalen Gegenwart – und nie so umstritten: Wo liegen die Grenzen des legitimen Kopierens? Wo beginnt der geistige Diebstahl? Wer darf was mit Kopien machen? Ein Jahr lang hat sich eine hochkarätig besetzte Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) mit Fragen wie diesen befasst. Bei ihrer Abschlusstagung „Copy Ethics: Theory & Practice“ („Ethik des Kopierens: Theorie und Praxis“), die vom  11. bis 14. Juli im ZiF stattfindet, stellt sie ihre Ergebnisse vor.


„Wir wollen ein Bewusstsein für die Relevanz der Konflikte um Kopien und Kopierhandlungen schaffen und vertiefen. Außerdem wollen wir Klarheit über die Zusammenhänge von rechtlichen, politischen, ökonomischen und moralischen Problemen gewinnen und Vorschläge ausarbeiten, wie Konflikte um das Kopieren gelöst werden können“, erklärt der Philosoph Professor Dr. Reinold Schmücker (Universität Münster). Gemeinsam mit dem Juristen Professor Dr. Thomas Dreier (Karlsruher Institut für Technologie) und dem Soziologen Professor Dr. Pavel Zahrádka (Universität Olomouc, Tschechien) leitet er die Tagung.

Dazu haben sie eine Gruppe aus Kunst-, Literatur-, Sozial- und Medienwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Philosophinnen und Philosophen sowie Juristinnen und Juristen am ZiF zusammengebracht. Sie haben sich die unterschiedlichen Konfliktfelder rund um das Kopieren und die Auswirkungen möglicher Regelungen genau angesehen: Wie steht es mit der Abwägung von Redefreiheit und Schutz vor übler Nachrede im Internet? Soll Open Access in der Wissenschaft zum Standard werden? Welche Folgen hätte das? Bedarf die Veröffentlichung von Abbildungen gemeinfreier Werke, etwa von Bildern aus einem Museum, einer Genehmigung der aktuellen Besitzer der Vorlage? Diese Fragen stellen sich mit besonderer Dringlichkeit angesichts der neuen Möglichkeiten des digitalen Kopierens und der Verbreitung von Bildern, Texten und Musik im Internet. Die ZiF-Forschungsgruppe hat die Auseinandersetzungen seit 2015 begleitet und kommentiert, unter anderem im Zusammenhang mit der jüngsten Reform des Urheberrechts.

Bei ihrer Abschlusstagung werden die Fellows ihre Ergebnisse und Publikationen präsentieren und mit etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus zehn Ländern diskutieren. Dabei geht es auch um praktische Konsequenzen: beispielsweise die Ausgestaltung rechtlicher Normen, den alltäglichen Umgang mit Originalen und Kopien oder die Nutzungsrechte von Online-Portalen.

Einige ausgewählte Vorträge der Abschlusstagung:
•    Niva Elkin-Koren (Universität Haifa, Israel) wird in ihrem Eröffnungsvortrag darüber sprechen, wie sich Algorithmen, die automatisch Texte, Bild- oder auch Musikdateien auf (illegale) Kopien prüfen, auf unseren Umgang mit Medien und deren Inhalten auswirken.
•    Pavel Zahrádka thematisiert das Geoblocking, das Blockieren von Inhalten des Internets für bestimmte Länder.
•    Thomas Dreier setzt sich mit der Ethik des Zitierens und der Kopien kleinerer oder auch größerer Teile geschützter Vorlagen auseinander.

Außerdem stehen Themen wie die Reproduktionen von Kunst in der Kunst, aber auch die Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch Blockierung bestimmter Inhalte auf dem Programm. „Uns liegt vor allem daran, nach dem Jahr der Reflexion nun praxistaugliche Vorschläge zu machen, wie man Konflikte um das Kopieren moralisch lösen kann“, so die Tagungsleiter.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Dr. Eberhard Ortland von der Universität Bielefeld, der die Forschungsgruppe seit 2015 wissenschaftlich begleitet, beantwortet Medienanfragen. Die Tagung findet im ZiF, Methoden 1, statt.

Weitere Informationen:
Die ZiF-Forschungsgruppe: www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/FG/2015Copying/Events

Kontakt:
Dr. Eberhard Ortland, Universität Bielefeld            
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521.106-12836            
E-Mail: ortland@uni-bielefeld.de

Neue Studiengänge an der Universität Bielefeld (Nr. 89/2017)

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Erweitertes Studienangebot ab dem kommenden Wintersemester

Noch bis zum 15. Juli können sich Studieninteressierte für zulassungsbeschränkte Studiengänge an der Universität Bielefeld bewerben. Im Wintersemester 2017/2018 gibt es darüber hinaus neue zulassungsfreie Studienoptionen: den Bachelorstudiengang Bild- und Kunstgeschichte und die Masterstudiengänge Französisch und Spanisch für Lehramtsstudierende (Master of Education).

Der Studiengang Bild- und Kunstgeschichte (Bachelor of Arts)
Warum sprechen uns Bilder an und wie vermitteln sie Sinn? Wie lassen sich Kunstwerke in ihrem ursprünglichen historischen Kontext verorten und welche Stationen haben sie seit ihrer Entstehung zurückgelegt? Welche Denkanstöße können wir Objekten und Artefakten aus früheren Epochen heute noch entnehmen? Wissenschaftlichen Fragestellungen wie diesen widmet sich der neu konzipierte Studiengang Bild- und Kunstgeschichte und untersucht dabei bildliche und künstlerische Überlieferungen vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Neben den klassischen Gegenständen der Kunstgeschichte (Gemälde, Graphiken, Skulpturen, Kunsthandwerk und Architektur) wird dabei auch die Vielzahl und Vielfalt der Bilder in den Blick genommen, die nicht als Kunstwerke gelten. Ziel des Studiengangs ist es, grundlegende Kompetenzen im wissenschaftlichen Umgang mit Bildern zu vermitteln. Besonderer Wert liegt auf den theoretischen Grundlagen des Faches und den jüngsten wissenschaftliche Entwicklungen. Der Arbeitsbereich ist in die Abteilung Geschichtswissenschaft eingebunden und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Historikerinnen und Historikern.

Bild- und Kunstgeschichte kann als Kern- oder als Nebenfach studiert werden und schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts ab. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester. Es bedarf über die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung hinaus keiner besonderen künstlerischen Begabung. Jedoch sind Kenntnisse in Englisch und mindestens einer weiteren Fremdsprache (in der Regel Französisch) erforderlich (drei Jahre Schulunterricht oder nachgewiesenes Niveau B1 gemäß Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen GER). Fehlende Sprachvoraussetzungen sollten möglichst frühzeitig nachgeholt werden.

Weitere Informationen zum Studiengang Bild- und Kunstgeschichte:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/bachelor/bkg

Kontakt:
Dr. des. Britta Hochkirchen und Prof. Dr. Johannes Grave, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
E-Mail: johannes.grave@uni-bielefeld.de und britta.hochkirchen@uni-bielefeld.de
Telefon: 0521-106-3217 und 0521 106-67031


Die Studiengänge Französisch und Spanisch (Master of Education)
Lehramtsstudierende können ab dem nächsten Semester die Fächer Französisch und Spanisch als Masterfach belegen. Dieses erweiterte Angebot schließt sich an die Einrichtung der entsprechenden Bachelorstudiengänge im Wintersemester 2015/2016 an. In beiden Fächern liegt der Schwerpunkt auf der praxisnahen fachdidaktischen Ausbildung. Die Studierenden werden auf ihre Rolle als Fremdsprachenlehrende vorbereitet, auch mit Blick auf neue fachliche Ansätze und Herausforderungen wie beispielsweise der Inklusion. Eine längere Praxisphase bietet ihnen die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen schulischen Anforderungsbereichen zu erproben. In fachwissenschaftlicher Hinsicht erweitern und vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse im Bereich der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft sowie der Sprach- und der Geschichtswissenschaft.

Beide Fächer können als Kern- und Nebenfach studiert werden und schließen mit dem akademi-schen Grad Master of Education ab. Auch Studierende anderer Universitäten, die einen Bachelor of Education in Französisch oder Spanisch erfolgreich abgeschlossen haben, können sich bewerben. Gegebenenfalls müssen sie einzelne Module, die zu den Pflichtbestandteilen des Bielefelder Lehramtsstudiums gehören, nachstudieren.

Weitere Informationen zu den Masterstudiengängen Französisch und Spanisch:
http://www.uni-bielefeld.de/lili/studium/faecher/romania/studienfaecher_master.html

Kontakt:
Dr. Imke Jahns-Eggert und Dr. Valeriano Bellosta von Colbe, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
E-Mail: imke.jahns-eggert@uni-bielefeld.de und valeriano.bellosta_von_colbe@uni-bielefeld.de  
Telefon: 0521 106-3493 und 0521 106-3513  

Allgemeine Informationen:
Das Studienbewerbungsverfahren an der Universität Bielefeld: www.uni-bielefeld.de/studsek

Presseeinladung am 10. Juli (Nr. 90/2017)

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Internationale Klasse besucht die Biologiedidaktik

Am Montag, 10. Juli, kommen 16 Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse des Ratsgymnasiums in die Universität Bielefeld. Die internationale Klasse besteht aus neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern, die seit Schuljahresanfang von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Biologiedidaktik in den Naturwissenschaften unterrichtet werden. Der wöchentliche Unterricht vermittelt die Naturwissenschaften handlungsorientiert und sprachsensibel und wird finanziell unterstützt von der Osthushenrich-Stiftung.

Neben dem Lernort Schule wird im Projekt auch die Universität Bielefeld als außerschuli-scher Lernort mehrfach eingebunden und die Möglichkeiten der Biologiedidaktik (Botanik und Zellbiologie), genutzt. Beim Workshop lernen die Schülerinnen und Schüler lebende Tiere und Roboter kennen. Zahlreiche kleine Experimente erleichtern den fachlichen Zugang und ergänzen den Schulunterricht.

Medienvertreter sind am 10. Juli um 9.15 Uhr in den Raum W2-127 der Universität Bielefeld eingeladen, sich den Unterricht anzuschauen. Die beteiligten Wissenschaftler Professor Dr. Claas Wegner und Mario Schmiedebach sowie Dr. Ulrich Hüttemann, Vorstandsmitglied der Osthushenrich-Stiftung, beantworten Fragen. Um Anmeldung wird gebeten.

Kontakt:
Professor Dr. Claas Wegner, Universität Bielefeld
Biologiedidaktik Telefon: 0521 106- 5549,
E-Mail: claas.wegner@uni-bielefeld.de

Der Pressetermin in Kürze:
Datum:        10. Juli 2017
Ort:              Universitätshauptgebäude, Raum W 2-127
Zeit:              ab 9.15 Uhr


Gastfamilien für italienische Studierende gesucht (Nr. 91/2017)

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Lebensgewohnheiten kennenlernen und Sprache verbessern

Die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld sucht für Studierende der Germanistik aus Turin Gastfamilien. Die italienischen Gäste nehmen vom 11. bis zum 29. September 2017 an einem intensiven Landeskundekurs teil.


Während ihres Bielefeld-Aufenthaltes erweitern und vertiefen die italienischen Studierenden an der Universität Bielefeld ihre Sprachkenntnisse. Dabei beschäftigen sie sich mit Themen wie deutsche Geschichte, Literatur und allgemeine Landeskunde, Berlin sowie Kunst und Theater in Bielefeld. Es sind Ausflüge und gemeinsame Unternehmungen geplant, beispielsweise eine Stadterkundung durch Bielefeld und eine Reise nach Berlin.

Die Studierenden wollen durch den Aufenthalt in Gastfamilien deutsche Lebensgewohnheiten kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse in alltäglichen Situationen und Gesprächen weiter verbessern. Sie haben bereits gute Deutschkenntnisse.

Die Partnerschaft der Universitäten Bielefeld und Turin existiert bereits seit mehr als 30 Jahren und wurde während dieser Zeit stets durch die Gastfreundschaft vieler Bielefelderinnen und Bielefelder, die immer wieder Turiner Studierende aufgenommen haben, mitgetragen.

Wer bereit ist, jemanden für die Dauer von drei Wochen aufzunehmen, kann sich an folgende Kontakte wenden:

Maja Fliedner, E-Mail: Maja.Fliedner@uni-bielefeld.de oder
PunktUm-Büro, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3616

BGHS-Jahrestagung: Der Nationalstaat in der Diskussion (Nr. 92/2017)

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Bielefeld Graduate School in History and Sociology der Universität Bielefeld

Nicht nur Mauern und Schlagbäume schaffen Grenzen. Auch im akademischen Diskurs ist der Nationalstaat nach wie vor ein wichtiges Eingrenzungskriterium und verstellt dabei manchmal den Blick auf das große Ganze. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) organisieren vom 13. bis 15. Juli die 9. internationale Jahrestagung der BGHS, um die „Grenzen in den Köpfen“ von Soziologen und Historikern zu enttarnen und aufzubrechen.
 
Die Organisatorinnen und Organisatoren des Annual Seminars (v. l.): Sebastian Matthias Schlerka, Pinar Sarigöl, Britta Dostert, Julia Engelschalt und Lasse Bjoern Lassen.
Die Organisatorinnen und Organisatoren des Annual Seminars (v. l.): Sebastian Matthias Schlerka, Pinar Sarigöl, Britta Dostert, Julia Engelschalt und Lasse Bjoern Lassen. Foto: BGHS, T. Abel 
In den einzelnen Panel-Sitzungen präsentieren die Forschenden ihre Zugänge und Erkenntnisse zur globalen Dimension von Geschichte und Soziologie anhand ihrer eigenen Themen und Doktorarbeiten. Die Panels sind thematisch geordnet und beschäftigen sich beispielsweise mit der globalen Dimension multilateraler Konflikte, weltweiter Migration oder dem Erbe kolonialer Imperien. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinterfragen im Austausch, ob und inwieweit sich die Kategorie des Nationalstaats - auch in der Forschungspraxis - überwinden lässt.

Neben den 17 BGHS-Promovierenden präsentieren zwei namhafte Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin Keynotes zu Themen globaler Verflechtung: Professorin Dr. Saskia Sassen von der Columbia University New York, Dr. Drew Thompson vom Bard College aus dem Bundesstaat New York (beide USA) und Professor Dr. Ahmet Öncü von der Sabanci-Universität Istanbul (Türkei). Abgerundet wird das Programm von einem Vortrag der Künstlerin Karina Smigla Bobinski über ihre Installation „ADA“, die gleichzeitig das zentrale Bildmotiv der Konferenz darstellt.

Die dreitägige BGHS-Tagung findet im X-Gebäude der Universität Bielefeld statt. Noch vor dem eigentlichen Beginn findet am Mittwoch, 12. Juli um 18 Uhr in X-B2-103 der First Interdisciplinary Dialogue („Erster Interdisziplinärer Dialog“) statt, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld wie Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann, Professorin Dr. Angelika Epple, Professorin Dr. Eleonora Rohland sowie Gastprofessor Dr. Alan Lessoff das Konfe-renzthema aus interdisziplinärer Perspektive diskutieren werden. Die Konferenzsprache ist Englisch, die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und mitzudiskutieren.

Die BGHS ist eine Einrichtung zur strukturierten Promotionsausbildung in der Geschichtswissenschaft und der Soziologie an der Universität Bielefeld. Sie ist international, thematisch offen für die inhaltliche Bandbreite der beteiligten Fächer und lebt vom interdisziplinären Austausch. Sie wird seit 2007 als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert. Derzeit läuft die zweite Förderphase bis 2017. Ab November 2017 erhalten alle Graduiertenschulen, so auch die BGHS, eine zweijährige Anschlussfinanzierung im Rahmen der auslaufenden Exzellenzinitiative.

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind zu allen Veranstaltungen der Tagung herzlich eingeladen. Für die Veranstaltung am Mittwochabend bitten die Organisatorinnen und Organisatoren um Anmeldung bei der BGHS-Geschäftsstelle (bghs@uni-bielefeld.de).

Weitere Informationen:
Tagung und Programm unter: http://www.uni-bielefeld.de/bghs/Programm/Ansem/2017.html

Kontakt:
Lasse Bjoern Lassen, Universität Bielefeld
Bielefeld Graduate School in History and Sociology
Tel. 0521 106-6519 
E-Mail: lasse_bjoern.lassen@uni-bielefeld.de 

Semesterabschlusskonzert der Uni Bigband im Audimax (Nr. 93/2017)

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"Three in One" in der Universität Bielefeld

Die Uni BigBand Bielefeld (UBB) unter der Leitung von Hans-Hermann Rösch setzt die Reihe der Triple Concerts fort. Zum Semesterabschlusskonzert im Sommersemester 2017 sind wieder Gäste eingeladen, jeweils eine BigBand aus Ostwestfalen-Lippe und eine BigBand einer Universität oder Hochschule. Am Donnerstag, 13. Juli, beginnt das Konzert um 20 Uhr im Audimax der Universität. Der Eintritt ist frei.

Die Uni BigBand spielt zum Semstersterabschluss im Audimax. Foto: Universität Bielefeld
Die Uni BigBand spielt zum Semstersterabschluss im Audimax. Foto: Universität Bielefeld
Diesmal zu Gast sind die Bigband des Gymnasiums Bethel aus Bielefeld unter der Leitung von Martin Gentejohann und die WWU BigBand der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter der Leitung von Ansgar Elsner. Zusammen mit der Uni BigBand werden sie jeweils ein Set aus ihrem aktuellen Programm spielen. Unterstützt wird das Konzert vom Fach Kunst- und Musikpädagogik der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft und vom Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/unibigband/

Kontakt:
Hans-Hermann Rösch
Telefon: 0521 64369
E-Mail: haheroesch@t-online.de

Presseeinladung: Roboter-Sprachtrainer für den Kindergarten (Nr. 94/2017)

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Team des Exzellenzclusters CITEC präsentiert Fortschritte in EU-Projekt

Was ein Roboter können muss, um Kindern im Vorschulalter beim Erlernen einer Zweitsprache zu helfen – das erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld. Seit 2016 untersuchen sie, ob und wie Roboter als Sprachtrainer geeignet sind. Die Forschung ist Teil des internationalen Projekts L2TOR, gefördert im Forschungsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Kommission. Am Donnerstag, 13. Juli, führen Vertreter des Projekts ihr neues System vor.

Die Forschenden berichten in einem Pressegespräch um 10.00 Uhr im CITEC-Gebäude über ihre Fortschritte. Im Anschluss demonstrieren sie das System. Als Gesprächspartnerinnen und
-partner stehen zur Verfügung:

  • Prof. Dr. Stefan Kopp, Exzellenzcluster CITEC und Technische Fakultät, Forschungsgruppe „Kognitive Systeme und soziale Interaktion“
  • Dr. Kirsten Bergmann, Exzellenzcluster CITEC und Technische Fakultät, Forschungsgruppe „Kognitive Systeme und soziale Interaktion“
  • Joanna Rogalla, Leiterin der Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Medienvertreterinnen und -vertreter haben ab ca. 10.30 Uhr Gelegenheit, Fotos mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie der Forschungstechnik zu machen.

Das Pressegespräch in Kürze:
Ort: CITEC-Gebäude auf dem Campus Nord, Inspiration 1, 33619 Bielefeld, Raum 0.216
Zeit: Donnerstag, 13. Juli, 10.00 Uhr

Um besser planen zu können, bitten wir Sie, sich bis zum 12. Juli, 14 Uhr, in der Pressestelle anzumelden: 0521 106-4170 oder pressestelle@uni-bielefeld.de.

Kontakt:
Jörg Heeren, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-6562
E-Mail: jheeren@cit-ec.uni-bielefeld.de

Von harmlosen Predigten bis zum tödlichen Anschlag (Nr. 95/2017)

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Universitäten Osnabrück und Bielefeld legen erste empirische Untersuchungen zur gewalttätigen salafistischen Jugendszene vor

Ein selbst gebastelter Islam in einer WhatsApp-Gruppe hat junge Menschen systematisch radikalisiert. Eine Forschungsgruppe der Universitäten Osnabrück und Bielefeld hat das vollständige Chatprotokoll einer djihadistischen Gruppe analysiert und nun veröffentlicht. Die Studie ist eine der ersten empirischen Untersuchungen zur djihadistischen Jugendszene in Deutschland.


Das Chat-Dokument enthält insgesamt 5.757 Postings von zeitweilig bis zu zwölf Gruppenmitgliedern. Die Postings zeigen die Kommunikation und Gruppendynamik unmittelbar vor einem geplanten Anschlag von jungen Menschen aus „normalen Verhältnissen“. Diese „natürlichen Daten“ vermitteln Informationen zu einer Vielzahl von Aspekten, die für die Radikalisierung wichtig sind: Die Gruppenstrukturen, ihre Hierarchie, die Dynamik und der Druck der Gruppe auf ihre Mitglieder, wie auch die Entwicklung einer so genannten „Lego“-Ideologie, die immer stärker die Gemeinsamkeiten und das Selbstbild der jungen Menschen prägt.

Die Studie des Forschungsnetzwerks Radikalisierung und Prävention (FNPR) der Universitäten Osnabrück und Bielefeld zeigt, dass die Gruppenmitglieder offenkundig nur über rudimentäre oder gar keine Islamkenntnisse verfügen. Selbst die Gestaltung einfachster ritueller Alltagshandlungen – wie zum Beispiel die Verrichtung des Pflichtgebets –  ist Teilen der Gruppenmitglieder nicht bekannt. „In Gänze betrachtet konstruiert die Gruppe nach dem Baustein-Prinzip einen Gruppenkult, der in all seinen zentralen Aussagen auf Willkür beruht und als krude und einfältig bezeichnet werden kann“, stellt Dr. Michael Kiefer von der Universität Osnabrück fest. Er und sein Kollege Bacem Dziri haben auf der Grundlage einer islamtheologischen Analyse gezeigt, wie zentrale Figuren in der Gruppe geschickt eine Copy-und-Paste-Ideologie aus Koranversen und Botschaften djihadistischer Führer zusammengeschnitten haben. Zentral dabei ist von Anfang an die Gewaltorientierung.

„Die selbst erzeugte und nahezu perfekt durchorganisierte Radikalisierung der Gruppe sollte vor dem Hintergrund einer kritischen Jugendphase verstanden werden“, ergänzt Viktoria Roth aus Bielefeld. Jugend ist eine wichtige Phase des Übergangs zum Erwachsensein. Die Gesellschaft hat für diese Phase zentrale Entwicklungsaufgaben, wie zum Beispiel die Loslösung vom Elternhaus. „Das nutzen ideologisch hoch motivierte Personen aus, um Jugendliche in ihre extremistische Gruppe zu ziehen“, betont Fabian Srowig von der Universität Bielefeld. Die salafistisch geprägte Radikalisierung und ihre im Chat kommunizierten logistischen und spirituellen Anschlagsvorbereitungen sind Schritte auf dem Weg zum Erwachsensein. Was die Gruppe eint, ist vor allem die naive und romantisierende Vorstellung gemeinsam auf den Schlachtfeldern des Djihad zu stehen und dabei zum Mann zu werden.

In seinen abschließenden Empfehlungen fordert das Forschungsteam insbesondere eine Ausweitung der Feldforschung. „Die systematische und wissenschaftlich unabhängige Fallanalyse kann der Prävention helfen, weil sie frühe Ursachen entdecken kann“, meint Prof. Dr. Andreas Zick. „Bevor sich junge Menschen radikalisieren, werden Grundsteine dafür in der frühen Sozialisation gelegt“, fügt der Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld hinzu. Ferner benötigt die Radikalisierungsprävention eine solide Wissensbasierung. „Immer noch arbeiten zu viele Projekte in experimentellen Anordnungen. Es fehlt ein profundes Wissen über Radikalisierungsprozesse bei Jugendlichen“, mahnt Dr. Michael Kiefer vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück.

Das Buch zur Pressemitteilung:
„Lasset uns in shaʼa Allah ein Plan machen“: Fallgestützte Analyse der Radikalisierung einer WhatsApp-Gruppe.
Autoren: Kiefer, Michael, Hüttermann, Jörg, Dziri, Bacem, Ceylan, Rauf, Roth, Viktoria, Srowig, Fabian, Zick, Andreas.
Springer VS Verlag: http://www.springer.com/de/book/9783658179496

Hintergrundinformationen:
Die Autorinnen und Autoren der Studie:
Prof. Dr. Rauf Ceylan (Universität Osnabrück) kontextualisiert das Chatprotokoll und stellt es in den Zusammenhang der religionssoziologischen Debatte über die Wiederkehr der Religion im Gewand des globalen Fundamentalismus.

Bacem Dziri und Dr. Michael Kiefer (Universität Osnabrück) analysieren das Dokument aus einer islamwissenschaftlichen Perspektive. Die Autoren diskutieren dessen religiösen Gehalt vor dem Hintergrund der Frage, ob und, wenn ja, wie der Radikalismus mit dem Islam als traditioneller Religion im Zusammenhang steht.

Viktoria Roth, Fabian Srowig und Prof. Dr. Andreas Zick (Universität Bielefeld) beschreiben aus einer jugendsoziologischen Perspektive, auf welche Weise eine Vermischung radikal-islamistischer Inhalte mit westlichen jugend- und konsumkulturellen Elementen stattfindet.

Jörg Hüttermann (Universität Osnabrück) beleuchtet die spezifische Soziologik der neosalafistisch-djihadistischen Chatgruppe im Lichte eines Vergleichs. Er stellt den Verschwörern eine andere, der islamischen Mystik zuzurechnenden muslimischen Gruppierung gegenüber.

Das abschließende Policypaper spricht Empfehlungen aus, die sich an Akteure aus Politik, Wissenschaft Gesellschaft und Praxis richten.

Das Forschungsnetzwerk Radikalisierung und Prävention (FNRP)
Das Forschungsnetzwerk Radikalisierung und Prävention (FNPR), das im Juni 2015 gegründet wurde, führt Forscherinnen und Forscher des Instituts für Islamische Theologie (IIT) der Universität Osnabrück und des Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung“ (IKG) der Universität Bielefeld zusammen, um aus einer interdisziplinären Perspektive zu Fragen der Radikalisierung und Prävention zu forschen.

Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Michael Kiefer, Universität Osnabrück
Institut für Islamische Theologie (IIT)
Tel. +49 541 969 6220
E-Mail: michael.kiefer@uni-osnabrueck.de

Prof. Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Tel. +49 521-106-2442
E-Mail: zick@uni-bielefeld.de

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