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Wie beeinflussen sich Nord- und Südamerika gegenseitig? (Nr. 181/2016)

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Wissenschaftler präsentieren Ergebnisse auf der CIAS-Konferenz

Die 3.500 Kilometer lange Grenze zwischen den USA und Mexiko ist ein monumentales Sinnbild für zwei gegenläufige Phänomene: Einerseits gib es die Versuche der territorialer Abschottung durch Militarisierung der Grenze. Andererseits wachsen Nord und Süd durch die unaufhaltsamen Flüsse von Menschen, Waren, Informationen und Medien immer stärker zusammen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Die Amerikas als Verflechtungsraum" am Center for InterAmerican Studies (CIAS) der Universität Bielefeld untersucht seit vier Jahren solche Phänomene zwischen den Amerikas. Vom 27. bis zum 29. Oktober kommen Amerikaexpertinnen und -experten aus der ganzen Welt an das CIAS, um Bilanz über vier Jahre intensiver Forschung zu ziehen und über neue Forschungsfelder zu diskutieren. Die Tagung findet im Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld statt.


Das Projekt zur Regionalforschung wird seit 2013 mit mehr als drei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert und wurde jetzt positiv evaluiert. Es erhält eine Verlängerung bis 2019. Im Zentrum der Forschung stand bisher das 20. Jahrhundert des Doppelkontinentes der Amerikas, der durch kulturelle, sprachliche, soziale und politische Gegensätze geprägt ist. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Kultur-, Medien- und Sprachwissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaft und Sozialanthropologie, Wirtschafts-, Umwelt- und Politikgeschichte, Religionswissenschaft, Rechtswissenschaft und Ökosystembiologie untersuchen aus ihrer fachlichen Perspektive die interamerikanischen Beziehungen und Einflüsse.

Als ein überraschendes Ergebnis der letzten vier Jahre zeigte sich beispielsweise, dass sich die Inselwelt der Karibik als eine eigene, durch ein spezifisches Klima geprägte Region herauskristallisierte – unabhängig von Staatsgrenzen oder politischen Systemen. Außerdem untersuchten die Forscherinnen und Forscher den Einfluss der evangelisch geprägten Pfingstbewegung auf die katholischen Latinos in den nordamerikanischen Städten.

„In der zweijährigen Verlängerung werden wir den Forschungsschwerpunkt auf die historischen Veränderungsprozesse und Konjunkturen im interamerikanischen Verflechtungsraum legen“, erläutert Professor Dr. Wilfried Raussert, Sprecher des Forschungsprojektes.

Auf der CIAS Konferenz präsentieren die Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse der letzten vier Jahre sowie die methodischen und konzeptionellen Ideen zu Regionalstudien und diskutieren sie mit den Fachleuten aus aller Welt. Themen sind unter anderem ökonomische Abhängigkeiten, Migrationsbewegungen, transnationale Vergemeinschaftungen, grenzüberschreitende Medien- und Kommunikationsflüsse sowie politische Integrationsprozesse.

Als Hauptredner sprechen Professorin Dr. Ella Shohat (New York, USA) und Professor Dr. Michael Zeuske (Köln). Zudem gibt es zwei Podiumsdiskussionen. Eine der Podiumsdiskussionen zum Thema Wissenschaft und Arbeitswelten bringt Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ländern der Amerikas und Europas zusammen. Sie gehen der Frage nach, wie wissenschaftliche Arbeit Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten unterstützen kann oder wie sie dazu beitragen kann, an den Rand der Gesellschaft gedrängten Gruppen eine Stimme zu geben. Gleichzeitig stellen sie sich die Frage, welche Konsequenzen aus der immer stärkeren Polarisierung von Gesellschaften und den sich immer deutlicher abzeichnenden sozialen Ungleichheiten folgen. Auf der zweiten Podiumsdiskussion geht es um Kuba und seine zahlreichen Verflechtungen zu anderen Räumen des amerikanischen Doppelkontinents.

Alle Interessierten sind zur Teilnahme an der Konferenz und den auf Spanisch geführten Podiumsdiskussionen herzlich eingeladen.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/cias/entangled_americas/

Kontakt:
Dr. Lukas Rehm, Universität Bielefeld
Center for InterAmerican Studies
Telefon: 0521 106-6956  
E-Mail: management-americas@uni-bielefeld.de


Universität Bielefeld trauert um ihren ersten Bibliotheksdirektor (Nr. 182/2016)

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Dr. Harro Heim gestorben: Pionier der universitären Gesamtbibliothek 

Die Universität Bielefeld trauert um Dr. Harro Heim, Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld von 1968 bis 1984 und Ehrenbürger der Universität seit 1996. Wie jetzt bekannt wurde, starb er am 12. Oktober in Wien, Österreich, im Alter von 97 Jahren.


Dr. Harro Heim, Foto: Universität Bielefeld
Dr. Harro Heim, Foto: Universität Bielefeld
Harro Heim hat den Aufbau und die Gründungsjahre der Universitätsbibliothek Bielefeld maßgeblich gestaltet und geformt. So schuf er das „Bielefelder Modell“ der Bibliotheksorganisation, das war 1968 etwas Besonderes und in der Bundesrepublik einzigartig. „Die bis dahin übliche Zwei- und Mehrgleisigkeit des Bibliothekswesens an Universitäten wurde durch ein integriertes Bibliothekssystem, durch eine Gesamtbibliothek abgelöst“, beschrieb er das Modell in seinem Buch über die Universitätsbibliothek Bielefeld selbst.

Wo andere Bibliotheken noch mit dem Zettelkatalog arbeiteten, setzte Dr. Harro Heim gleich von Anfang an auf die Technik. Als die Universität Bielefeld 1969 ihren Lehrbetrieb aufnahm, lag bereits der erste vollständige mittels Elektronischer Datenverarbeitung (EDV) erzeugte Bibliothekskatalog vor. Das heißt sowohl die konsequente Einführung der EDV in der Katalogisierung als auch in der Verbuchung waren von Anfang an in Bielefeld Standard. „Zu dieser Zeit war das unglaublich innovativ“, erzählt Barbara Knorn, die heutige Leitende Bibliotheksdirektorin.

Noch heute profitieren Forschende und Studierende von den grundlegenden Strukturen, die damals unter der Leitung von Harro Heim gelegt wurden: Kurze Wege zwischen den Fakultäten und der Bibliothek, der im Lesesaal frei zugängliche Bestand und die langen Öffnungszeiten bis in die Nacht hinein sowie die Zugänglichkeit der Bibliothek am Samstag und Sonntag. „All das sind heute Selbstverständlichkeiten – damals war es revolutionär“, so Knorn.

Die Universitätsbibliothek Bielefeld ist mit über zwei Millionen Büchern und Zeitschriften die zentrale Hochschulbibliothek für die Universität und eine der wichtigsten Universalbibliotheken für die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe. Sie verzeichnet mehr als 30.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer. Ein stetig wachsendes, von der Bibliothek lizenziertes Angebot elektronischer Zeitschriften und Bücher ergänzt die konventionellen Services, ebenso wie Dienste zur Förderung des Wissenschaftlichen Publizierens oder zum Forschungsdatenmanagement. Insgesamt erreicht die Bibliothek regelmäßig hohe Zufriedenheitswerte und vordere Plätze in Umfragen und Rankings.

Die Universitätsbibliothek im Gebäude X, Foto: Nina Hinkers
Die Universitätsbibliothek im Gebäude X, Foto: Nina Hinkers

Zwischen Überforderung und Überförderung zu Studienbeginn (Nr. 183/2016)

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BI.teach – Tag für die Lehre am 9. November an der Universität Bielefeld

Die Studieneingangsphase steht im Mittelpunkt des ersten BI.teach – Tag für die Lehre am Mittwoch, 9. November an der Universität Bielefeld. Das Motto lautet: Zwischen Überforderung und Überförderung   Was kann zu Studienbeginn erwartet werden, was nicht? An diesem Tag nehmen sich die Dozentinnen und Dozenten Zeit, gemeinsam die Lehre weiterzuentwickeln, Erfahrungen mit Lehr-Lernmethoden auszutauschen und über Lehrthemen zu diskutieren. Nahezu alle Fakultäten und zahlreiche Einrichtungen beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen und Diskussionen. Das Rahmenprogramm wird von dem Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten Armin Himmelrath moderiert. Außerdem wird es eine Twitterwall geben: #biteach.


Wissenschaftstheoretiker Professor Roger Strand
Wissenschaftstheoretiker Professor Roger Strand
Professor Roger Strand hält nach der Eröffnung um 13 Uhr den zentralen Vortrag mit dem Titel „High Quality Studies and High Quality Students“ im Hörsaal X-E0-001. Er ist Wissenschaftstheoretiker an der Universität Bergen (Norwegen), engagiert sich in Bildungsfragen und kennt die Universität Bielefeld von früheren Besuchen beim Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie CITEC und am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Ab 14.30 Uhr wird eine Reihe von Vorträgen und Workshops angeboten. So spricht zum Beispiel der Statistiker und Grotemeyer-Preisträger Professor Dr. Roland Langrock zum Thema „Der Hörsaal als Resonanzraum“; er schlägt Lösungsansätze vor, mit denen man Studierende besser erreichen, motivieren und begeistern kann. Die Bibliothek befasst sich unter der Überschrift „Generation Google“ mit der Qualität wissenschaftlichen Recherchierens.

In den Fakultäten finden fachbezogene und fachübergreifende Veranstaltungen beispielsweise zum Thema „Freiheit und Verantwortung - Zur Studienkultur in Bielefeld“ oder „Vernetzte Lehre in der Sportwissenschaft“ statt.

Zum Abschluss um 18.15 Uhr haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die gewonnenen Ergebnisse und Ideen auszutauschen. Gemeinsam mit Roger Strand diskutieren auf dem Podium die Professorinnen und Professoren Dr. Angelika Epple (Geschichte), Dr. Moritz Kaßmann (Mathematik), Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (Chemie) und Dr. Stefan Kühl (Soziologie).

Die Universität Bielefeld ist die größte Hochschule in Ostwestfalen-Lippe. Derzeit studieren hier rund 24.000 Menschen. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften und von Sozial- bis Technikwissenschaften. Die Universität Bielefeld steht für exzellente Lehre: Mit dem vom Bund und Land geförderten Programm „richtig einsteigen.“ erarbeitet sie innovative Konzepte, um Studierenden einen guten Einstieg in ihr fachwissenschaftliches Studium zu ermöglichen.

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, vom Tag für die Lehre zu berichten. Die Pressestelle vermittelt gern Interviewpartner.

Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/biteach/

Bielefelder iGEM-Team mit Goldmedaille ausgezeichnet (Nr. 184/2016)

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Studierende traten bei internationalem Wettbewerb in Boston an 

Elf Studierende der Universität Bielefeld haben ein System entwickelt, das zum Beispiel gegen Viren wie Zika Verwendung finden könnte. In den vergangenen Tagen (27.10.-31.10.2016) stellten sie ihr Projekt beim Finale des Wettbewerbs der synthetischen Biologie iGEM (International Genetically Engineered Machine) in Boston, USA, vor. Für die Umsetzung ihres Projekts „Evobodies – molecular speed dating“ wurde das Team mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und für einen weiteren Preis nominiert. Insgesamt nahmen rund 300 Teams aus der ganzen Welt teil.

Das Bielefelder iGEM-Team in Boston (hintere Reihe v.l.): Marius Schöller, Judith Kampa, Fa-bian Roeloffs, Sebastian Perez Knoche, Niklas Hoffmann, Carsten Hain, Pascal Schmidt, Bianca Frommer, Boas Pucker; (vordere Reihe v.l.) Mikail Sahin, Marten Linder, Cassandra Königs und Julian Droste. Foto: Universität Bielefeld/CeBiTec
Das Bielefelder iGEM-Team in Boston am MIT (hintere Reihe v.l.): Marius Schöller, Judith Kampa, Fabian Roeloffs, Sebastian Perez Knoche, Niklas Hoffmann, Carsten Hain, Pascal Schmidt, Bianca Frommer, Boas Pucker; (vordere Reihe v.l.) Mikail Sahin, Marten Linder, Cassandra Königs und Julian Droste. Foto: Universität Bielefeld/CeBiTec
Nur 4 andere der insgesamt 13 deutschen Teams konnten Gold holen. Mit Gold werden Teams ausgezeichnet, die neben allen Bronze- und Silberkriterien außerdem mindestens zwei Goldkriterien erfüllt haben. Zu diesen zählen beispielsweise der Dialog mit der Öffentlichkeit und mit Experten oder die Weiterentwicklung eines Bestandteils eines alten Projektes. Die Bielefelder Studierenden waren zudem für den Preis in der Kategorie bester neuer DNA-Baustein nominiert.

Das Bielefelder iGEM-Team hatte ein System entworfen, mit dem es Bindeproteine in Bakterien generieren kann. Diese könnten beispielsweise gegen Viren wie Zika Verwendung finden. Die Studierenden nennen sie Evobodies. Der Name Evobody setzt sich zusammen aus den Begriffen Evolution und Antibody, dem englischen Wort für Antikörper. Evolution daher, weil ein eigens entwickelter Evolutionsmechanismus jene Bakterien besonders gut wachsen lässt, die bindende Evobodies gegen ein zuvor gewähltes Zielprotein generieren. Von den Bakterien, die sich durchsetzen, kann die DNA-Sequenz und somit der Bauplan für den bindenden Evobody gewonnen werden. „Antibody“ bezieht sich hingegen auf die funktionale Ähnlichkeit der Evobodies zu Antikörpern. Antikörper sind natürlich im Körper vorkommende Proteine, die Krankheitserreger binden und zu ihrer Bekämpfung beitragen. Industriell werden sie oft mit Hilfe von Tieren gewonnen und in Wissenschaft und Medizin für diagnostische und therapeutische Zwecke angewendet. „Im Gegensatz zu konventionellen Antikörpern werden für Evobodies keine Versuchstiere benötigt“, erklärt Teammitglied Bianca Frommer. „Hinzu kommt, dass der komplette Vorgang in den Bakterien von selbst abläuft, ohne dass viel Arbeitszeit investiert werden muss.“

Aber auch außerhalb des Labors gab es viel zu tun. Unter anderem stellten die Studierenden ihr Projekt Schulklassen vor und arbeiteten im Dialog mit den Schülerinnen und Schülern eine Projektbeschreibung aus. Auch Businesspläne, das Einwerben von Sponsorengeldern, Kontakt mit der Öffentlichkeit und Presse sowie die Dokumentation des Projektes im Internet gehörten dazu. Außerdem hat das diesjährige Team erstmals finanzielle Unterstützung über Crowdfunding für sich gewinnen können. „iGEM war eine großartige Möglichkeit, einmal ein eigenes Projekt von vorne bis hinten durchzuplanen und auszuführen“, so Teammitglied Niklas Hoffmann. „Ich bin froh, dass alles gut funktioniert hat und hoffe nun auf einen entspannten Kurzurlaub in den USA.“

Das Team besteht aus Master- und Bachelorstudierenden der Studiengänge Biochemie, Molekulare Biotechnologie, Bioinformatik und Genomforschung sowie Genombasierte Systembiologie. Die Studierenden haben sich Anfang des Jahres zusammengefunden, um gemeinsam ein Projekt für die Teilnahme am iGEM-Wettbewerb zu entwickeln. Betreuer des Teams sind Professor Dr. Jörn Kalinowski und Professor Dr. Kristian Müller sowie Boas Pucker und Julian Droste.

iGEM ist ein Wettbewerb im Bereich der synthetischen Biologie in Boston, USA. Dort traf das Team aus Bielefeld auf Konkurrenz von Universitäten aus aller Welt. Im zwölften Jahr nahmen rund 300 Teams an dem Wettbewerb teil. Seit 2010 ist die Universität Bielefeld bei iGEM vertreten und konnte bereits einen Vizeweltmeistertitel, zahlreiche Sonderpreise und jedes Jahr eine Goldmedaille gewinnen.

Kontakt im Internet:
Wiki: 2016.igem.org/Team:Bielefeld-CeBiTec
Startnext: www.startnext.com/evobodies
Homepage: www.igem-bielefeld.de
Twitter: https://twitter.com/iGEM_Bielefeld
Facebook: www.facebook.com/pages/iGEM_Bielefeld/244094752286371?sk=wall
ResearchGate: www.researchgate.net/project/Evobodies-molecular-speed-dating-in-vivo-mutagenesis-of-binding-proteins

Weitere Informationen im Internet:
http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/bielefelder_studierende_forschen_an_einem

„Populistische Vereinfachung ist ein Verrat an der Demokratie“ (Nr. 185/2016)

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Presseeinladung zur Verleihung des Bielefelder Wissenschaftspreises an den Demokratietheoretiker Pierre Rosanvallon

Der Bielefelder Wissenschaftspreis 2016 geht an den französischen Historiker, Politologen und Philosophen Pierre Rosanvallon. Der Professor für Geschichte am Collège de France in Paris beschäftigt sich in seinen Werken mit Voraussetzungen und Herausforderungen für Demokratien, mit sozialer Gerechtigkeit und der Legitimation von Regierungen. Die Preisverleihung findet am Dienstag, 15. November um 19 Uhr in der Kunsthalle Bielefeld statt.


Prof. Dr. Pierre Rosanvallon erhält am 15. November 2016 den Bielefelder Wissenschaftspreis. Foto: Patrick Imbert
Prof. Dr. Pierre Rosanvallon erhält am 15. November 2016 den Bielefelder Wissenschaftspreis. Foto: Patrick Imbert
In Frankreich wäre der Front National bei den Regionalwahlen 2015 beinahe an die Regierung gekommen, in Deutschland erzielt die AfD hohe Umfragewerte: Populistische Strömungen erstarken und fordern die Demokratie in vielen Ländern Europas heraus. Der Wissenschaftspreisträger Pierre Rosanvallon (geboren 1948) wird sich in seinem Vortrag zur Preisverleihung mit diesen aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen, grundlegende Probleme analysieren und Lösungsansätze skizzieren.

Mit seinem Vortrag knüpft Rosanvallon an sein gerade auf Deutsch erschienenes Werk „Die gute Regierung“ an. Darin kritisiert er, dass die Exekutive in vielen westlichen Demokratien übermächtig ist. Die Regierung werde zwar legitimiert durch freie Wahlen und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, treffe dann jedoch viele Entscheidungen ohne weitere Kontrollinstanzen. Nicht das Volk regiere, wie der Begriff Demokratie impliziert, sondern die Regierungen.

Diesen durchaus berechtigten Vorwurf griffen Populisten auf und nutzten ihn für ihre Zwecke. „Die demokratische Legitimation ist in der Krise“, diagnostiziert Rosanvallon. Regierungen müssten daher neue Formen der Legitimation finden. Für Rosanvallon steht dabei aber fraglos fest, dass die Vereinfachungsstrategien, die derzeit Populisten allerorten vorschlagen, keine Lösung sein können: „Populistische Vereinfachung ist ein Verrat an der Demokratie.“ Bereits in seinem 2010 auf Deutsch veröffentlichten Werk „Demokratische Legitimität“ schlägt er eine Legitimation durch Unparteilichkeit, Reflexivität und Nähe vor. In seiner vielbeachteten Schrift „Die Gesellschaft der Gleichen“ (deutsch 2013) konstatiert er zudem, dass eine funktionierende Demokratie nicht nur Gleichheit vor dem Gesetz erfordert, sondern auch soziale Gleichheit. Die Kluft zwischen Arm und Reich spalte die Gesellschaft und gefährde die Demokratie.

„Rosanvallons Thesen sind hochaktuell, nicht nur vor dem Hintergrund von Fremdenfeindlichkeit, Populismus und größer werdenden Unterschieden zwischen Arm und Reich, sondern auch angesichts internationaler Verträge wie TTIP und CETA, die Regierungen vielfach versuchen, an den Parlamenten vorbei auszuhandeln“, sagt Professor Dr. Oliver Flügel-Martinsen. Er koordiniert das Festkolloquium, das anlässlich der Preisverleihung von 10 bis 15.30 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) stattfindet. Auch hierzu sind Pressevertreter herzlich willkommen.

Die Stiftung der Sparkasse Bielefeld verleiht den Bielefelder Wissenschaftspreis alle zwei Jahre im Gedenken an den Soziologen Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Der Pressetermin in Kürze:
Zeit: 15. November 2016, 19 Uhr
Ort: Kunsthalle Bielefeld
Die Laudatio hält Lutz Raphael, Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Trier.

Weitere Informationen im Internet:
•    Informationen zum Bielefelder Wissenschaftspreis: http://www.uni-bielefeld.de/wissenschaftspreis
•    Informationen zum Kolloquium: http://www.uni-bielefeld.de/%28de%29/ZIF/AG/2016/11-15-Fluegel-Martinsen.html
•    Bielefelder Wissenschaftspreis geht an Professor Pierre Rosanvallon (PM vom 28.07.2016): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/bielefelder_wissenschaftspreis_2016_geht_an

Kontakt:
Professor Dr. Oliver Flügel-Martinsen, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-4618
E-Mail: oliver.fluegel-martinsen@uni-bielefeld.de

Verbraucherrecht und Datenschutz in Brasilien und der EU (Nr. 186/2016)

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Workshop des brasilianisch-deutschen Forschungsnetzwerkes an der Universität Bielefeld 

Immer mehr Menschen kaufen im Internet ein, auch auf Plattformen anderer Länder. Das ist einfach. Schwieriger wird es, sobald es Probleme beim Kauf gibt: Welche Wiederrufrechte bestehen? In welchem Ausmaß dienen Daten von Privatpersonen als Gegenleistung für (kostenlose) Angebote? Das brasilianisch-deutsche Forschungsnetzwerk zum Verbraucherrecht tauscht sich am 10. November am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld darüber aus, wie sich Verbraucherschutz und Digitalisierung im südamerikanischen und im europäischen Wirtschaftsraum entwickeln.

„In Brasilien genießt das Verbraucherschutzrecht große gesellschaftspolitische Relevanz. Es wird viel darüber diskutiert, ob es ein Grundrecht auf Verbraucherschutz gibt. Bemerkenswert auch, dass man in Brasilien das Verbrauchergesetzbuch immer auf oder unter dem Ladentisch findet“, erzählt Professor Dr. Markus Artz von der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld. Die rechtswissenschaftliche Forschung zum Verbraucherschutz in Brasilien ist dementsprechend hoch angesehen. „Verbraucherschutz gilt in Brasilien als ein Zeichen von Fortschritt und Aufstieg“, so Artz. „In Deutschland und Europa sind dagegen erst seit einigen Jahren verbraucherpolitische Einflüsse im neutralen und unpolitischen Vertragsrecht festzustellen.“ Immer wieder zeige sich aber auch, dass die Perspektiven und Fragestellungen in Brasilien und dem Mercosul, dem gemeinsamen Markt Südamerikas, in Deutschland und in der Europäischen Union sich ähneln. Beispielsweise ist eine mögliche Einschränkung des Widerrufsrechts bei digitalen Gütern ein Thema, das in Deutschland und Brasilien Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Auseinandersetzung ist.

Mit Widerrufrechten im elektronischen Rechtsverkehr beschäftigen sich die Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler auch in dem eintägigen Workshop am ZiF der Universität Bielefeld. Schwerpunkt der Tagung ist die Digitalisierung des Vertragsrechts. Dabei geht es zum einen um den Abschluss von Rechtsgeschäften im Internet, zum anderen um den Handel mit digitalen Inhalten. Neue Vertriebsmethoden beschäftigen den südamerikanischen Markt ebenso wie den Handel in Deutschland und Europa. Überlagert wird das Thema von Fragen des Datenschutzrechts. „Es sind Antworten auf die Fragen zu finden, die sich dem Verbraucherschutzrecht durch die Digitalisierung des Rechtsverkehrs stellen“, fasst Artz das Ziel des Workshops zusammen.

Das brasilianisch-deutsche Forschungsnetzwerk zum Verbraucherrecht besteht aus Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftlern der Universität Porto Alegre, Brasilien, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Bielefeld. Die an dem Netzwerk beteiligten Professorinnen und Professoren stehen seit Mai 2014 in engem Kontakt zueinander, betreiben gemeinsame Forschungsprojekte und planen regelmäßige Treffen zum wissenschaftlichen Austausch. Der Bielefelder Workshop ist bereits die vierte Tagung des Netzwerks, das auf eine Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) anlässlich des deutsch-brasilianischen Jahres 2013/2014 zurückgeht.

Die Tagungssprache ist Deutsch.
Medienvertreterinnen und –vertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.


Weitere Informationen im Internet:
Programm zur Tagung am 10. November: www.jura.uni-bielefeld.de/lehrstuehle/artz/docs/Programm_ZiF.pdf
Brasilianische Verbraucherschutzorganisation: www.ufrgs.br/ufrgs/inicial

Kontakt:
Professor Dr. Markus Artz, Universität Bielefeld
Fakultät für Rechtswissenschaft
Telefon: 0521 106-2666
E-Mail: markus.artz@uni-bielefeld.de  

Industrietechnik: Netzwerkknoten passt sich an (Nr. 187/2016)

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CITEC zeigt Prototyp auf Zuliefermesse Maschinenbau in Bad Salzuflen

Haushaltsübliche Netzwerk-Hardware wie ein Router oder ein Drucker funktionieren heutzutage oft auf Anhieb, weil zumeist nur ein einheitlicher Standard verwendet wird. In der Industrie ist das anders. Dort sind unterschiedliche Standards für die Vernetzung von Maschinen möglich, um beispielsweise harten Echtzeitanforderungen gerecht zu werden. Neue Technologien sollen die Vernetzung und Konfiguration von Maschinen in solch uneinheitlichen Umgebungen vereinfachen. Der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld stellt einen Netzwerkknoten vor, der die jeweilige Vernetzungstechnologie automatisch erkennt und die Hardware selbst konfiguriert. Zu sehen ist der adaptive Netzwerkknoten als eine von drei CITEC-Ausstellungsaktionen auf der FMB – Zuliefermesse Maschinenbau in Bad Salzuflen (Halle 21, Stand A27). Die Messe FMB läuft von Mittwoch bis Freitag, 9. bis 11. November.


Marten Vohrmann vom Exzellenzcluster CITEC mit dem adaptiven Netzwerkknoten, der auf der Zuliefermesse FMB demonstriert wird. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Marten Vohrmann vom Exzellenzcluster CITEC mit dem adaptiven Netzwerkknoten, der auf der Zuliefermesse FMB demonstriert wird. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
CITEC präsentiert seine Forschung auf dem Gemeinschaftsstand des Technologie-Netzwerks Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it´s OWL). Der adaptive Netzwerkknoten ist in dem „it’s OWL“-Clusterquerschnittsprojekt Intelligente Vernetzung entwickelt worden. Auf der Messe ist er als Teil von „Digital in NRW – Das Kompetenzzentrum für den Mittelstand“ zu sehen. „Das Gerät unterstützt beim Prinzip ,Plug-and-Produce‘– soll also nach dem Einstecken direkt für die Produktion genutzt werden können“, sagt der Ingenieur Marten Vohrmann, der den Netzwerkknoten am Mittwoch auf der Messe vorstellt.

Am Donnerstag können Besucher die Adamaas-Brille erproben – eine Datenbrille, die bei Handlungen unterstützt. So hilft sie zum Beispiel bei der Bedienung einer Maschine auf die Sprünge hilft, wenn ein Arbeiter nicht weiter weiß oder Fehler macht. Die Brille wird anhand der Beispielanwendung Kaffeezubereitung gezeigt. Sie nutzt Blickbewegungsmessung, Objekt- und Handlungserkennung, Sensorik und Erweiterte Realität (Augmented Reality, AR). Diese Verfahren kombiniert sie mit modernen Diagnose- und korrigierenden Feedbackmethoden. „Damit ist die Brille in der Lage, in Echtzeit individualisierte Hinweise – in Form von Text, visuellen Hinweisen oder eines Avatars – ins Gesichtsfeld des Nutzers einzublenden“, sagt Dr. Kai Essig, der die Datenbrille auf der FMB demonstriert. „Die Brille kann auf Fehler reagieren und neue Handlungsoptionen eröffnen. So erlaubt sie neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion.“

Am Freitag lernen Besucherinnen und Besucher der Messe das Mitmach- und Experimentierlabor „teutolab-robotik“ kennen. „Es ermöglicht Schulen den altersgerechten Zugang zu Wissenschaftsthemen aus dem interdisziplinären Bereich der Roboterforschung an der Universität Bielefeld“, sagt Alicia Weirich, die auf der FMB für Fragen zum „teutolab-robotik“  zur Verfügung steht. In einem Workshop des Mitmachlabors programmieren Schülerinnen und Schüler zum Beispiel eine Lernstrategie für das Spiel „SchnickSchnackSchnuck“ und testen sie auf dem humanoiden Roboter Nao. In Bad Salzuflen stellt Roboter Nao sich selbst und seine Einsatzbereiche im teutolab-robotik vor.  

Die FMB – Zuliefermesse Maschinenbau wurde 2005 zunächst als Präsentations-Plattform für die Zulieferer des Maschinenbaus in Ostwestfalen-Lippe (OWL) gegründet. Inzwischen führt sie Konstrukteure, Entwickler und Einkäufer zusammen und präsentiert das gesamte Spektrum der Zulieferindustrie für den Maschinen- und Anlagenbau einschließlich der dazugehörigen Dienstleistungen.

Weitere Informationen im Internet:
•    Website der Messe: http://www.fmb-messe.de
•    Informationen zum „it’s OWL“-Gemeinschaftsstand: http://www.its-owl.de/newsroom/news/detailseite/news/spitzencluster-its-owl-auf-der-fmb-halle-21-a27

Kontakt:
Jörg Heeren, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-6562
E-Mail: jheeren@cit-ec.uni-bielefeld.de

Baustellenkino zeigt „Star Wars 7“ und „Frühstück bei Monsieur Henri“ (Nr. 188/2016)

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Trennwand in der Universitätshalle wird wieder zur Leinwand 

Die Facebook-Fans haben entschieden: Beim vierten Baustellenkino zeigt die Universität Bielefeld die Filme „Frühstück bei Monsieur Henri“ am 9. November und „Star Wars: The Force Awakens“ am 10. November. „Frühstück bei Monsieur Henri“ wird auf Deutsch, „Star Wars: The Force Awakens“ auf Englisch aufgeführt. Beginn des Baustellenkinos in der Universitätshalle ist jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Universitätshalle wird zum Kinosaal: Über dem Durchgang zum Audimax wird der Film zu sehen sein. Foto: Universität Bielefeld
Die Universitätshalle wird zum Kinosaal: Über dem Durchgang zum Audimax wird der Film zu sehen sein. Foto: Universität Bielefeld
Die Trennwand in der zentralen Halle der Universität dient ein weiteres Mal als Kinoleinwand. Bespielt wird der Teil oberhalb des Durchgangs zum Audimax, vor dem Stühle aufgestellt werden. Das Studierendenwerk sorgt dabei für die Verpflegung: Popcorn und Glühwein.

Eine Jury, bestehend aus dem Zentrum für Ästhetik und der Kinoredaktion vom Campusradio Hertz 87.9, hat auch in diesem Jahr eine Film-Vorauswahl getroffen. Aus diesen sechs Vorschlägen konnten Studierende und Beschäftigte über die offizielle Facebook-Seite der Universität für ihre Favoriten abstimmen. Die beiden Filme mit den meisten Stimmen werden gezeigt.

Das Universitätshauptgebäude wird in den kommenden Jahren in insgesamt sechs Bauabschnitten vom Eigentümer, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), modernisiert. Seit Anfang April 2015 ist eine neun Meter hohe Wand in der Universitätshalle aufgebaut, die den Baustellenbetrieb vom Universitätsbetrieb trennt.

Weitere Informationen im Internet:
Hier gibt es einen Trailer für die französische Komödie „Frühstück bei Monsieur Henri“ aus dem Jahr 2015: www.youtube.com/watch?v=r4bOKr_ngVM

Der Trailer für die siebte Episode der Star-Wars-Saga: www.youtube.com/watch?v=sGbxmsDFVnE

Zur Modernisierung an der Universität Bielefeld: www.uni-bielefeld.de/bau


Jetzt anmelden für den Absolvententag am 2. Dezember (Nr. 189/2016)

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Universität Bielefeld erwartet mehr als 4.500 Gäste 

Am 2. Dezember rollt die Universität Bielefeld wieder den roten Teppich für ihre Absolventinnen und Absolventen aus. Wer im Jahr 2016 seinen Abschluss gemacht hat, kann sich noch bis zum 25. November (Anmeldezeitraum verlängert) für die Feierlichkeiten im Universitätshauptgebäude und zum anschließenden Sektempfang im Gebäude X anmelden.

Der rote Teppich zeigt den Gästen den Weg in das illuminierte Gebäude X zum Sektempfang. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele
Der rote Teppich zeigt den Gästen den Weg in das illuminierte Gebäude X zum Sektempfang. Foto: Universität Bielefeld / S. Sättele
Die Feiern der Fakultäten und der Bielefeld School of Education (BiSEd) finden in den Hörsälen und in der Sporthalle im Hauptgebäude in zwei Durchgängen statt: von 14 bis 16.30 Uhr und von 17 bis 19 Uhr. Die Gäste werden nach den Fakultätsfeiern über den roten Teppich vom Hauptgebäude in das illuminierte Gebäude X geleitet. Dort treffen sie in der Mensa zur Verabschiedung mit dem Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zum gemeinsamen Sektempfang zusammen – auch dieser findet zweimal statt, um 17 und um 19.30 Uhr.

Die Vorbereitung und der Aufbau der Veranstaltung sind aufwendig und können nicht im laufenden Mensabetrieb erfolgen. Daher wird das Studierendenwerk Bielefeld auf Wunsch des Rektors die Mensa an diesem Tag nicht öffnen. Außerdem gibt es an diesem Tag ab 14 Uhr keine Lehrveranstaltungen.

Alle 13 Fakultäten, die Bielefeld School of Education (BiSEd) sowie das Rektorat feiern gemeinsam den Studienabschluss von rund 3.000 Absolventinnen und Absolventen des Jahres. Auch die Familien und Freunde sind dazu eingeladen. Insgesamt rechnet die Universität, wie schon in den Jahren zuvor, mit mehr als 4.500 Gästen.

Hier anmelden zum Absolvententag: www.uni-bielefeld.de/absolvententag/anmeldung.html

Weitere Informationen
im Internet: www.uni-bielefeld.de/absolvententag
in den sozialen Medien: #absolvententag2016

Neuer Forschungsschwerpunkt Digitale Zukunft (Nr. 190/2016)

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Presseeinladung zur Auftaktveranstaltung mit Wissenschaftsministerin Svenja Schulze

Welche Konsequenzen bringt die technologische Entwicklung sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben mit sich? Wie können Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Gestaltung des digitalen Wandels unterstützt werden? Diese und weitere Fragen werden bei der Fachtagung „Digitale Zukunft“ von der Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sowie führenden Unternehmern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Vorträgen behandelt und gemeinsam diskutiert. Die Veranstaltung ist der Auftakt für einen neuen gemeinsamen, interdisziplinären Forschungsschwerpunkt „Digitale Zukunft“ der Universitäten Paderborn und Bielefeld.


Medienvertreter sind herzlich zu der Fachtagung am 17. November ab 13 Uhr eingeladen. Um 15.30 Uhr besteht die Gelegenheit für Pressefotos. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem angefügten Programmablauf.

Ort: CITEC Universität Bielefeld, Inspiration 1, 33619 Bielefeld

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Prof. Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn
Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, Institut für Informatik
Telefon: 05251-60-3337/3336
E-Mail: engels@upb.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:

Nina Dragon, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Psychologie
Telefon: 0521 106-6875
E-Mail: nina.dragon@uni-bielefeld.de

Programm:
13.30 Uhr   Begrüßung
         Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld
         Prof. Dr. Christine Silberhorn, Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Universität Paderborn
13.45 Uhr   Philip Harting, HARTING Deutschland GmbH & Co. KG: „Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation: Wie die HARTING Technologiegruppe den digitalen Wandel gestaltet“
14.15 Uhr   Prof. Dr. Uta Wilkens, Ruhr-Universität Bochum: „Transformationsprozess Arbeit 4.0: Wege der Veränderung zwischen disruptivem Wandel und gentle slopes“
14.45 Uhr   Prof. Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn, Leiter Forschungsschwerpunkt Digitale Zukunft: „Inter- und transdisziplinär auf dem Weg in die digitale Zukunft“
15.15 Uhr   Pause
15.30 Uhr   Pressefoto
15.40 Uhr   Svenja Schulze, NRW-Wissenschaftsministerin: Grußworte zum Start des Forschungsschwerpunkts „Digitale Zukunft“
15.50 Uhr bis ca. 16.25 Uhr Podiumsdiskussion zur Digitalen Zukunft

-    Svenja Schulze, NRW-Wissenschaftsministerin
-    Philip Harting, Harting DE GmbH & Co. KG
-    Prof. Dr. Günter W. Maier, Universität Bielefeld
-    Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor Universität Bielefeld
-    Prof. Dr. Christine Silberhorn, Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Universität Paderborn
-    Moderatorin: Brigitte Büscher

Medien zwischen Informationsmacht und Verantwortung (Nr. 191/2016)

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Öffentliche Podiumsdiskussion mit Communicator-Preisträger Andreas Zick in der Universität Bielefeld

Journalismus scheint längst nicht mehr nur Expertensache zu sein. Mit dem technischen Fortschritt beziehen Leserinnen und Leser im Internet vermehrt selbst Stellung und streuen Informationen und Meinungen. Dabei sparen sie nicht an offener Kritik an Medien und Politik. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Uni ohne Vorurteile" lädt die Universität Bielefeld am Donnerstag, 17. November, zur öffentlichen Podiumsdiskussion „Die ‚vierte Gewalt‘? – Medien zwischen Informationsmacht und Verantwortung". Timo Fratz, Chefredakteur von Radio Bielefeld, sowie Medienmacherin Asli Sevindim diskutieren mit der Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze, der Soziologin Jasmin Siri und dem aktuellen Communicator-Preisträger Professor Dr. Andreas Zick (Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung). Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr im Gebäude X, Hörsaal X-E0-001.


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„Lügen- und Pinocchio-Presse“, einseitige „Hofberichterstattung“ und „Staatsfernsehen“, „Tabus und Maulkörbe“– die Vorwürfe und Vorurteile, denen sich Journalistinnen und Journalisten seit geraumer Zeit ausgesetzt sehen, haben mittlerweile auch ihr Vokabular gefunden. Insbesondere die Berichterstattung über Geflüchtete stößt bei vielen auf Unmut. Deutlich mehr als jeder Dritte ist überzeugt, Sachverhalte und Informationen würden politisch verfälscht oder gar verheimlicht, wie eine Allensbach-Umfrage zeigt.

In einer Gesprächsrunde mit Moderator Senol Keser kommen mit Fratz und Sevindim Vertreter traditioneller wie auch moderner Medien zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen im Journalismusalltag und den öffentlichen Reaktionen auf ihre Arbeit. Schulze als Politikerin und Zick als Wissenschaftler haben häufig Kontakt zu den Medien und legen ihre Einschätzungen zu den derzeitigen Entwicklungen in der Medienlandschaft dar. Die Soziologin Siri klärt über die zunehmende Deutungsmacht sogenannter multipler Öffentlichkeiten auf.

Die NRW-Wissenschaftsministerin besucht die Podiumsdikussion im Rahmen der landesweiten „Woche des Respekts“. Die Landesregierung will vom 14. bis zum 18. November ein Zeichen gegen Hass und Gewalt, für ein friedliches Zusammenleben und mehr Wertschätzung im Umgang miteinander setzen.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Die Arbeitsgruppe „Uni ohne Vorurteile“ arbeitet seit 2013 an der Universität Bielefeld mit Workshops, Vorträgen und Podiumsdiskussionen für eine Hochschule ohne Menschenfeindlichkeit. Sie wird von Rektorat, Studierenden und Lehrenden unterstützt.

Weitere Informationen Internet:
www.uni-bielefeld.de/ohne-vorurteile

Kontakt:

Ulrich Dubbert, Universität Bielefeld
Uni ohne Vorurteile
Telefon: 0521 106-3672
E-Mail: uov.ikg@uni-bielefeld.de

Ministersterin Svenja Schulze diskutiert an der Universität Bielefeld die aktuelle Entwicklung der Medien. Foto: MIWF
Ministersterin Svenja Schulze diskutiert an der Universität Bielefeld die aktuelle Entwicklung der Medien. Foto: MIWF
Andreas Zick leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Andreas Zick ist der aktuelle Communicator-Preisträger und leitet seit 2013 das Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld


Lesenacht in der Universitätsbibliothek am 17. November (Nr. 192/2016)

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Vorleseprogramm von Jane Austen bis Mechtild Borrmann

Am Donnerstag, 17. November, lädt die Universität Bielefeld zu ihrer elften Lesenacht ein. Ab 19 Uhr werden an vier unterschiedlichen Stationen in der Bibliothek öffentliche Lesungen angeboten - ausgewählt und vorgetragen von Lehrenden und Studierenden der Universität. Im Repertoire sind Werke von Friedrich Dürrenmatt und Mark Twain, Romane von Ismail Kadare und Jane Austen, Texte von Fritz Bauer und Paul Nolte, Gedichte der samischen Schriftstellerin Inger-Marie Aikio und eine Graphic Novel der Comiczeichnerin Barbara Yelin. In der Abschlusslesung um 21 Uhr liest die Bestsellerautorin Mechtild Borrmann aus ihrem neuen Roman Trümmerkind. Der Eintritt ist frei.


Mechtild Borrmann
Bestsellerautorin Mechtild Borrmann liest um 21 Uhr aus „Trümmerkind“. Foto: privat
In zwei aufeinanderfolgenden Leseblöcken finden jeweils vier parallele Lesungen statt, jede Lesung dauert etwa 30 Minuten. Sie finden in den Bibliotheksbereichen U0, U1 und V1 des Universitätshauptgebäudes statt und sind über den Bibliothekseingang U1 (Rechtswissenschaft) auf der Galerie in der ersten Etage erreichbar. Die Besucherinnen und Besucher können sich so ihr individuelles Vorleseprogramm zusammenstellen.

In der Pause um 20.15 Uhr präsentiert eine kleine Formation der UniBigband unter der Leitung von Hans-Hermann Rösch auf der Galerie Jazz-Klänge, während die Café-Bar kulinarische Snacks für die Besucherinnen und Besucher serviert.

Nach der Pause folgt um 21 Uhr die Abschlusslesung: Die 2012 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Schriftstellerin Mechtild Borrmann liest aus ihrem neuen Roman Trümmerkind.

Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie als Tanz- und Theaterpädagogin und als Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für „Der Geiger“ wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis „Grand Prix des Lectrices“ ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit „Die andere Hälfte der Hoffnung“ für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.

Die Lesenacht wird gemeinsam von der Universitätsbibliothek Bielefeld und dem Zentrum für Ästhetik der Universität veranstaltet.

Mehr Informationen:
Universitätsbibliothek
Lesenacht-Team
Telefon: 106-4113
E-Mail: lesenacht.ub@uni-bielefeld.de

Weitere Informationen im Internet:
http://blog.ub.uni-bielefeld.de/?p=8368

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Graduiertenkolleg an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Nr. 193/2016)

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Thema: Die Entstehung der Weltpolitik 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Graduiertenkolleg „Weltpolitik: Die Entstehung politischer Arenen und Beobachtungsmodi in der Weltgesellschaft“ bewilligt. Ab Oktober 2017 werden im Graduiertenkolleg zehn Doktorandinnen und Doktoranden sowie ein Postdoktorand gemeinsam mit elf Antragstellerinnen und Antragstellern aus der Universität Bielefeld forschen. Genehmigt wurde ein Finanzvolumen von insgesamt circa 2,6 Millionen Euro. Sprecher des Graduiertenkollegs ist Professor Dr. Mathias Albert aus dem Arbeitsbereich Politik und Gesellschaft der Fakultät für Soziologie.

Das Graduiertenkolleg befasst sich mit der Entstehung der Weltpolitik als einer eigenen Art von Politik. Es untersucht, wie ein weltpolitisches System zusammen mit dem modernen Nationalstaat und dem Prinzip der souveränen Gleichheit von Staaten entsteht. Aus einer weltgesellschaftstheoretischen und globalgeschichtlichen Perspektive bündelt es Forschungsexpertisen aus Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Rechtswissenschaft und Soziologie. Mit Bezug auf die Forschungsstrategie knüpft es an die Tradition der Weltgesellschaftsforschung in Bielefeld an und versucht, diese weiter zu stärken.

Das Hauptziel des Qualifizierungsprogramms ist es, Promovierende so schnell und intensiv wie möglich in die Arbeitsweise der akademischen Forschung einzuführen. Das Graduiertenkolleg bietet Promovierenden die Chance, ihr Promotionsprojekt in einem dichten Forschungsumfeld mit strukturierter Unterstützung und Rückmeldung durch Peers und fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durchzuführen. Die Arbeitssprache ist Englisch, da es ein wichtiges Ziel ist, die internationale Ausrichtung der Promovierenden zu steigern.

DFG fördert 20 neue Graduiertenkollegs – Pressemitteilung:
www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung_nr_48/index.html

Kontakt:
Professor Dr. Mathias Albert
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-3999
E-Mail: mathias.albert@uni-bielefeld.de

Junges ZiF: 12 neue Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aufgenommen (Nr. 194/2016)

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Nachwuchsförderprogramm für fächerübergreifendes Arbeiten

Wissenschaft bedeutet Spezialisierung. Doch für Innovation und Orientierung ist der Blick über den Tellerrand der eigenen Disziplin unverzichtbar. Das Junge ZiF, das Nachwuchsförderprogramm des Zentrums für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, bietet jungen Forschenden die Möglichkeit, diesen Blick zu entwickeln. Am 11. und 12. November wurden  zwölf neue Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im „Jungen ZiF“ in Bielefeld begrüßt.


Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten in den nächsten zweieinhalb Jahren gemeinsam an interdisziplinären Themen. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten in den nächsten zweieinhalb Jahren gemeinsam an interdisziplinären Themen. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Die Mitglieder des Jungen ZiF treffen sich dreimal im Jahr, um sich über ihre Forschungsthemen auszutauschen und ein gemeinsam gewähltes interdisziplinäres Thema zu bearbeiten. Zu den Themen der letzten Treffen gehörten die Wahrheitsbegriffe in den Wissenschaften, die Ethik des Kopierens und die Bedeutung von Big Data. Zudem können die Fellows am ZiF eigene interdisziplinäre Tagungen initiieren und durchführen.

Sie forschen zu so unterschiedlichen Themen wie Neuroethik, Staatstheorien, Evolutionäre Psychologie oder Umweltgeschichte – gemeinsam ist ihnen das Interesse an fächerübergreifenden Fragestellungen. Im Nachwuchsförderprogramm Junges ZiF haben herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für fünf Jahre die Möglichkeit, eine Fähigkeit auszubilden, die im Wissenschaftsbetrieb oft zu kurz kommt: die Fähigkeit, fächerübergreifend zu denken und zu kommunizieren, die eigene Arbeit Kollegen anderer Disziplinen zu erläutern, im Gegenzug die Grundzüge von deren Arbeit zu erfassen und gemeinsam neue Fragestellungen zu erarbeiten. Insgesamt versammelt das Junge ZiF 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die derzeitigen Fellows arbeiten an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland, Europa und Australien. Alle zweieinhalb Jahre wird die Hälfte der Fellowships neu vergeben.

Das seit 2002 bestehende Junge ZiF füllt eine Lücke im akademischen Bereich. „Interdisziplinäre Zusammenarbeit gehört zu dem Förderlichsten, was einem Forscher passieren kann“, schrieb der Gründervater des Zentrums für interdisziplinäre Forschung, Helmut Schelsky, schon in den 1960er Jahren. Die Erfahrungen der Fellows bestätigen dies immer wieder aufs Neue. Sie beschreiben den Einblick in interdisziplinäres Arbeiten, den sie am ZiF gewinnen konnten, im Rückblick als prägend für ihre Karriere und wichtige Ressource für ihr wissenschaftliches Arbeiten.

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“ Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.

Die neuen Mitglieder des Jungen ZiF:

Dr. Jan Christoph Bublitz
Universität Hamburg, Fakultät für Rechtswissenschaft
Forschungsschwerpunkte: Recht und Ethik der Psyche; Bio- und Neuroethik; Rechtsphilosophie; Menschenrechte; Strafrecht; Strafbegründung und Willensfreiheit

Dr. Philipp Erbentraut
Goethe Universität, Frankfurt a. M., Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Demokratie- und Staatstheorien (vor allem das Verhältnis von Wohlfahrtsstaat und strafendem Staat); Politische Soziologie (insbesondere Parteien und Parlamente); Politische Ideengeschichte des 19. Jahrhunderts

Dr. Christa Finkenwirth
Universität Zürich, Schweiz, Department of Anthropology
Forschungsschwerpunkte: Primatologie, Evolutionäre Psychologie, Kooperation und Prosozialität, Soziale Bindungen, Sozio-Endokrinologie; epistemische Funktionen von Sprache im Erkenntnisprozess

Dr. Thomas Fischer
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Modelle mit heterogenen Agenten; Finanzstabilität; Einkommens- und Vermögensungleichheit; Rating-Agenturen; Hochfrequenzhandel

Dr. Dr. Hanjo Hamann
Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn
Forschungsschwerpunkte: Rechtswissenschaft und Legistik (insb. Vertrags- und Gesellschaftsrecht); Empirische Rechtsforschung, insb. mit sprach- und wirtschaftswissenschaftlichen Bezügen (Rechtslinguistik / Verhaltensökonomik)

Dr. Marie Louise Herzfeld-Schild
Universität zu Köln, a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne
Forschungsschwerpunkte: Musikwissenschaft an den Schnittstellen von Philosophie, Wissen(schaft)s- und Emotionsgeschichte; Musiktheorie und Musikästhetik der Antike und des 18. bis 21. Jahrhunderts; Musikalische Avantgarde nach 1945; Musik in der Rechtsgeschichte

Dr. Matthias Hoesch
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Philosophisches Seminar
Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie (insbesondere Migrationsethik und territoriale Gerechtigkeit); Kants praktische Philosophie; Geschichtsphilosophie

Dr. Valérie Kobi
Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Forschungsschwerpunkte: Kunst- und Kunsttheorie des 18. Jahrhunderts; Sammlungs- und Museumsgeschichte; Kennerschaft; Objekt und Materialität; Begegnung von Kunst und Wissenschaft

Dr. Simone M. Müller
Ludwig-Maximilians-Universität München, Rachel Carson Center for Environment and Society
Forschungsschwerpunkte: Globalgeschichte; Umweltgeschichte; Analyse globaler Prozesse aus historischer Perspektive; Wirtschaftstheorie; Medien- und Kommunikationsstudien

Dr. Florian Muhle
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie
Forschungsschwerpunkte: Medien- und Techniksoziologie mit besonderem Schwerpunkt auf Mensch-Maschine-Kommunikation; Sozialtheorie; Methodologie Qualitativer Sozialforschung

Dr. Norbert Paulo
Universität Salzburg, Österreich, Fachbereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Empirische Ethik, Philosophische Methodologie, Angewandte Ethik, Rechtsphilosophie

Dr. Joachim Wündisch
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Philosophie
Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie; Rechtsphilosophie; Klimaethik; Verantwortung; Territoriale Rechte; Intergenerationale und globale Gerechtigkeit


Weitere Informationen:

www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/DJZ/

Kontakt:
Dr. Marc Schalenberg, Universität Bielefeld
Zentrum für Interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2794   
E-Mail: marc.schalenberg@uni-bielefeld.de

Martina Merz ist neue Gender Gastprofessorin (Nr. 195/2016)

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Wissenschaftsforscherin untersucht Laufbahn und Geschlecht

In die Mathematik führen verschiedene Wege, die geprägt sind durch unterschiedliche Erfahrungen und Voraussetzungen: in der Kindheit, in der Schulzeit und später im Studium. Die Wege in die Mathematik und das Verhältnis von Laufbahn und Geschlecht will die Professorin Dr. Martina Merz mit Studierenden in einem Seminar analysieren. Sie übernimmt im Wintersemester 2016/2017  an der Fakultät für Mathematik die Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld. Martina Merz ist Professorin für Wissenschaftsforschung am Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Österreich).


Martina Merz untersucht unter anderem, was Männer und Frauen in die Mathematik führt.Foto: Universität Bielefeld
Martina Merz untersucht unter anderem, was Männer und Frauen in die Mathematik führt.Foto: Universität Bielefeld
Zu den Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählen bei Martina Merz neben der Wissenschafts- und Technikforschung die Wissens- und Kultursoziologie, die Qualitative Sozialforschung und die Gender Studies. Sie forscht insbesondere zur Kultur und Praxis der Naturwissenschaften, zur wissenschaftlichen Bedeutung von Modellen, Simulationen und Bildern, zu Formen inter- und transdisziplinärer Kooperation sowie zu Fragen der Qualität und Bewertung in den Wissenschaften.

Martina Merz hat in München Physik studiert und war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Nach ihrer Promotion 1990 im Fach Physik, wechselte sie in die Soziologie und die sozial- und kulturwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung und arbeitete hierzu auch an der Universität Bielefeld. Sie forschte in Genf, Bern, Lausanne und Luzern. Seit 2014 ist Merz am Wiener Standort der Universität Klagenfurt tätig.

Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Sie wurde 2010 zum ersten Mal eingerichtet. Mit ihr will die Hochschule in den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen.

Bisherige Gastprofessorinnen waren unter anderem die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg), die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović (Indiana University, USA) und Dr. Alexandra Kautzky-Willer (Universität Wien, Österreich), Professorin für Gendermedizin und die Mathematikerin PD Dr. Katharina Habermann (Göttingen).

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html

Kontakt:
Dr. Guido Elsner, Universität Bielefeld
Fakultät für Mathematik
Telefon: 0 521 106-4781
E-Mail: guide@mathematik.uni-bielefeld.de   


Aktion Wunschstern beginnt am 23. November (PE 196/2016)

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Eröffnung mit Musicaltanzgruppe der Neuen Schmiede/Bethel 

Am Mittwoch, 23. November, um 12 Uhr startet die Aktion Wunschstern in der Universitätshalle. Gegenüber dem Infopunkt wird ein Weihnachtsbaum mit goldenen Wunschsternen geschmückt sein. Studierende, Beschäftigte der Universität sowie Besucherinnen und Besucher können die Sterne pflücken und die auf ihnen stehenden Wünsche erfüllen. Die Musicaltanzgruppe der Neuen Schmiede/Bethel begleitet die Eröffnung mit Tänzen zu persönlichen Lieblingssongs. Der Startschuss für die Suche nach den Wünschen fällt, wenn Professorin Dr. Claudia Riemer, Prorektorin für Studium und Lehre, und Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender von den Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, feierlich das Band durchschneiden.

In diesem Jahr werden insgesamt 870 Wunschsterne am Weihnachtsbaum in der Universitätshalle hängen. Foto: Universität Bielefeld
In diesem Jahr werden insgesamt 870 Wunschsterne am Weihnachtsbaum in der Universitätshalle hängen. Foto: Universität Bielefeld
In diesem Jahr sind es insgesamt 870 Wünsche. Das sind gut 200 Wünsche mehr als im vergangenen Jahr. Die Wünsche kommen von Jugendlichen und Erwachsenen der unterschiedlichen Einrichtungen in Bethel. Darunter befinden sich Wünsche nach gemeinsamen Aktivitäten, wie zum Beispiel ein Singabend, Autofahren auf dem Verkehrsübungsplatz oder ein Spaziergang in Köln. Auch viele besondere Päckchenwünsche sind dabei: selbst gestrickte Socken, Futter für den Wellensittich oder eine luftgetrocknete Salami. Die Geschenkpäckchen werden vom 23. November bis zum 9. Dezember in der Poststelle der Universität gesammelt.

Die Aktion Wunschstern findet bereits zum achten Mal statt. Sie ist eine Initiative der Universität Bielefeld in Kooperation mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

Die Eröffnung der Aktion Wunschstern in Kürze:
Ort: In der Universitätshalle gegenüber dem Infopunkt
Zeit: Mittwoch, 23. November, von 12 Uhr bis 12.30 Uhr

Weitere Informationen zur Aktion Wunschstern im Internet:www.uni-bielefeld.de/wunschstern

Digitale Zukunft: Universitäten Bielefeld und Paderborn schaffen gemeinsamen Forschungsschwerpunkt (Nr. 197/2016)

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Zwei Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen

Die Universitäten Paderborn und Bielefeld erhalten vom Land Nordrhein-Westfalen zwei Millionen Euro für den Aufbau eines gemeinsamen Forschungsschwerpunktes „Digitale Zukunft“. Mit einer Fachtagung wurde dieser heute, 17. November, in Bielefeld eröffnet. Sprecher des Forschungsschwerpunktes ist Prof. Dr. Gregor Engels von der Universität Paderborn. Prof. Dr. Günter Maier, Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld, ist der stellvertretende Sprecher.


Freude über den Bewilligungsbescheid: Ministerin Svenja Schulze, Prof. Dr. Christine Silberhorn, Prof. Dr. Gregor Engels, Rektor Prof. Dr.-Ing Gerhard Sagerer und Prof. Dr. Günter Maier (v.l.) Foto: Universität Bielefeld.
Freude über den Bewilligungsbescheid: Ministerin Svenja Schulze, Prof. Dr. Christine Silberhorn, Prof. Dr. Gregor Engels, Rektor Prof. Dr.-Ing Gerhard Sagerer und Prof. Dr. Günter Maier (v.l.) Foto: Universität Bielefeld.
Im geplanten Forschungsschwerpunkt „Digitale Zukunft“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Paderborn und Bielefeld in interdisziplinären Teams in den Bereichen Betriebswirtschaft, Elektrotechnik, Informatik, Psychologie und Soziologie zusammenarbeiten. In der Startphase werden sie sich mit gravierenden Veränderungen von Arbeitsprozessen, wie beispielsweise Crowdworking, auseinandersetzen. Gregor Engels: „Dieser Forschungsschwerpunkt forciert die themenzentrierte interdisziplinäre Arbeit und ermöglicht einen neuen Zugang zur Erforschung der Gestaltungsmöglichkeiten einer digitalen Zukunft.“

„Der gemeinsame Forschungsschwerpunkt stärkt das Profil der Technologieregion OWL und zeigt, dass wir mit unserer anwendungsorientierten Grundlagenforschung nachhaltige Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erarbeiten können“, sind sich Bielefelds Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Paderborns Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Dr. Christine Silberhorn einig. „Aufgrund dieser Erfahrung und auch der vorhandenen Expertise der beiden Universitäten ist das ein sehr guter Standort für den neuen Forschungsschwerpunkt Digitale Zukunft”, erklärt  NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze anlässlich der Eröffnung des Forschungsschwerpunkts.

Die Kombination aus grundlagen- und gleichzeitig anwendungsorientierter Forschung wird die Zeit beträchtlich verkürzen, in der die Erkenntnisse aus der Forschung über ein sich sehr schnell entwickelndes Feld in die Anwendung und Beratung gebracht werden können. Darüber hinaus ermöglichen die vielfältigen Erfahrungen der beteiligten Forscher in der Zusammenarbeit mit Unternehmen sowie Entscheiderinnen und Entscheidern in Politik, Verwaltung und Verbänden einen wissenschaftlich fundierten Zugang zur Ermittlung des Bedarfs in vielfältigen Anwendungsfeldern.

Ziel ist, mit diesem Forschungsschwerpunkt eine Unterstützung bei der aktiven Gestaltung des digitalen Wandels anzubieten. Die Zielgruppen des Forschungsschwerpunktes sind Unternehmen, Verbände und Interessensgruppen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (auch Selbstständige), Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie angehende Nutzer der neuen Technologien und Produkte, das heißt Studierende und Doktoranden. Dazu soll die interdisziplinäre wissenschaftliche Kompetenz der Hochschulen in diesem Forschungsschwerpunkt gebündelt werden und der Region und dem Land als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

In den Forschungsprofilen beider Universitäten findet sich bereits der Bereich der intelligenten Systeme. Umgesetzt wird er in einer Reihe von wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsvorhaben: dem Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology (CITEC) in Bielefeld, dem Software Innovation Campus Paderborn (SICP), im gemeinsam betriebenen NRW-Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschenzentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“ sowie über eine umfangreiche Beteiligung am Spitzencluster it’s OWL.

Kontakt:
Professor Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn
Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, Institut für Informatik
Telefon: 05251 - 60-3337/3336
E-Mail: engels@upb.de

Klaus Kordon ist Bielefelder Poet in Residence 2016 (Nr. 198/2016)

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Kinder- und Jugendbuchautor liest am 24. November in der Universitätsbibliothek 

Mit „Die Zeit ist kaputt“ (1994) schrieb Klaus Kordon eine Biografie von Erich Kästner für Jugendliche, für die er unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Vom 22. bis zum 25. November ist er Bielefelder Poet in Residence 2016. Das heißt, er arbeitet und diskutiert in diesen Tagen vor allem mit Studierenden an der Universität Bielefeld. Öffentlich liest Klaus Kordon am Donnerstag, 24. November, ab 18.30 Uhr in der Universitätsbibliothek im Bauteil UO (Zugang über den Bibliothekseingang U1 auf der Galerie in der ersten Etage).

Klaus Kordon, Foto: Wonge Bergmann / Beltz & Gelberg
Klaus Kordon, Foto: Wonge Bergmann / Beltz & Gelberg
Bekannt ist Kordon vor allem für seine historischen Romane, die im 19. und 20. Jahrhundert spielen (z.B. „Die roten Matrosen“). Seine autobiografischen Romane wie „Krokodil im Nacken“ oder die „Brüder wie Freunde“-Trilogie für Kinder erzählen vom Leben in der DDR. Mit Büchern wie „Spucke im Sand“ oder „Der Weg nach Bandung“ macht er mit dem Kinder- und Jugendalltag in den sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern vertraut. In Klaus Kordons Büchern findet man aber auch Komisches, wie in „Der Käpt’n aus dem 13. Stock“.

Viele persönliche Erfahrungen fließen in das Werk des Schriftstellers ein, der in Ostberlin geboren wurde, früh Waise war und deshalb in Heimen aufwuchs. Nachdem er sein Abitur an einer Abendschule nachgeholt hatte, studierte er Volkswirtschaft und arbeitete als Exportkaufmann. Dieser Beruf führte ihn nach Afrika, Australien, Südamerika und Asien. Sein Versuch, mit der Familie aus der DDR zu fliehen, scheiterte und brachte ihn mit seiner Frau zusammen ins Gefängnis. Nach einjähriger politischer Haft wechselte er 1973 aus der DDR in die Bundesrepublik, heute lebt er in Berlin.

In einem Interview für die Kinderbuch-Couch sagte er: „Meine Kindheit ist sehr stark von Büchern geprägt worden. Ich wäre ein ganz anderer geworden ohne die Bücher, die ich als Kind gelesen habe. Alle Autoren, die ich gelesen habe, haben mir etwas gegeben und ich möchte heute auch einer sein, der Kindern etwas gibt. Es geht auch nicht um die Unterscheidung, schreibe ich nun Kinderbücher oder Erwachsenenbücher. Es sollen gute Bücher werden.“

Bielefelder Poet in Residence ist ein Veranstaltungsformat des Fachs Germanistik der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, zu der einmal jährlich im Herbst eine Autorin oder ein Autor aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur im Rahmen des gleichnamigen Seminars geladen wird.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/lili/personen/pjosting/poet.html

Kontakt:
Professorin Dr. Petra Josting, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3706
E-Mail: petra.josting@uni-bielefeld.de  
 

 

Neuer Sonderforschungsbereich an der Universität Bielefeld (Nr. 199/2016)

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Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt den SFB „Praktiken des Vergleichens“ 

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1288 „Praktiken des Vergleichens“ der Universität Bielefeld wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Januar 2017 für zunächst vier Jahre gefördert. Ihre Entscheidung für ein Fördervolumen von knapp neun Millionen Euro verkündete die DFG heute (21.11.2016). Der im September begutachtete SFB ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik und Anglistik, Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaft sowie aus den Interamerikanischen Studien. Zudem besteht eine enge Kooperation mit der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) und dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Sprecherin ist die Historikerin Professorin Dr. Angelika Epple.

SFB-Sprecherin Prof. Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – wie wir die Welt ver-ändern, wenn wir vergleichen, ist bisher gänzlich unerforscht.“ Foto: Universität Bielefeld
SFB-Sprecherin Prof. Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – wie wir die Welt verändern, wenn wir vergleichen, ist bisher gänzlich unerforscht.“ Foto: Universität Bielefeld
Ratings und Rankings, Wettbewerbe und Casting-Shows –öffentliche Vergleiche sind heute ein allgegenwärtiges Phänomen. Ebenso beruhen viele moderne Wissenschaften auf einer explizit vergleichenden Methode. Über die Geschichte, die gesellschaftlichen und kulturellen Ursachen, über die Funktionen und Wirkungen des Vergleichens ist bislang jedoch kaum etwas bekannt. Der SFB legt daher den Schwerpunkt auf das Vergleichen an sich und zielt auf die grundlegende Frage ab: Was tun Akteure, wenn sie vergleichen?

Der SFB-Verbund untersucht, wie sich die historisch variablen Praktiken des Vergleichens zu Routinen, Regeln, Habitus, Institutionen und Diskursen fügen und auf diese Weise Strukturen schaffen und Wandel anstoßen können. „Vergleichspraktiken – so unsere These – unterliegen einem geschichtlichen Wandel, sie tragen aber zugleich in bisher unterschätzter Weise zu historischem Wandel bei“, erklärt Professorin Dr. Angelika Epple, Sprecherin des neuen SFB.

Das langfristige Forschungsziel des Verbundprojektes ist es, die Praktiken des Vergleichens, die Modi der Vergleichshindernisse sowie die ordnende und verändernde Kraft des Vergleichens präzise beschreibbar zu machen. „In einer ersten Förderphase operationalisieren wir die übergreifende Frage nach dem historischen Wandel. Wir konzentrieren uns auf diejenigen Praktiken des Vergleichens, die unter Rückgriff auf antike Traditionen in einem global verflochtenen Europa und in den Amerikas entstanden sind. Sie haben, so die These, grundlegend daran mitgewirkt, die Epoche vom 16. bis zum 20. Jahrhundert als ‚westlich‘ modellierte Moderne hervorzubringen“, so Epple. „In den nächsten zwölf Jahren möchten wir mit unserer Forschung der Ordnung und Dynamik von modernen und vermeintlich nicht modernen Gesellschaften auch eine neue Art und Weise des Nachdenkens über Geschichte, Gesellschaften und den historischen Wandel anstoßen.“

Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört zu den besonderen Aufgaben eines Sonderforschungsbereiches. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.

Kontakt:
Sabrina Timmer, SFB-Geschäftsführung
Universität Bielefeld; Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie
und Theologie; Abteilung Geschichtswissenschaft
Telefon: 0521 106- 67381   
E-Mail: sabrina.timmer@uni-bielefeld.de   

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neuen SFB „Praktiken des Vergleichens“, Foto: Universität Bielefeld
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neuen SFB „Praktiken des Vergleichens“, Foto: Universität Bielefeld

„Gespaltene Mitte - Feindselige Zustände“

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Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt Stabilität rechtsextremer und rechtspopulistischer Einstellungen / Verbreitung besonders hoch unter Sympathisanten der AfD / Stimmung mit Blick auf Flüchtlingssituation gelassen 

Unter dem Titel „Gespaltene Mitte - Feindselige Zustände“ erscheint am heutigen Montag (21.11.2016) die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu rechtsextremen und menschenfeindlichen Einstellungen in Deutschland (FES-Mitte-Studie). Professor Dr. Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, ist Mitautor.

Im Jahr 2016 hat die FES-Mitte-Studie erstmals auch die Zustimmung und Ablehnung neurechter Einstellungen in der Bevölkerung erfasst. Die Neue Rechte transportiert über die Begriffe „Identität“ und “Widerstand“ ihre nationalistisch-völkische Ideologie und löst zunehmend den offenen Rechtsextremismus ab.

Verschwörungsmythen in Bezug auf eine vermeintliche Unterwanderung durch den Islam, die Behauptung eines Meinungsdiktats, eine Beschimpfung des „Establishments“ als illegitim, verlogen und betrügerisch, die Forderung nationaler Rückbesinnung gegen die EU und der Aufruf zum Widerstand gegen die aktuelle Politik bilden ein zusammenhängendes neurechtes Einstellungsmuster, das von fast 28 Prozent der Bevölkerung vertreten wird. Je weiter rechts die Befragten sich selbst positionieren, desto eher vertreten sie auch diese Form neu-rechter Einstellungen. 84 Prozent der AfD-Wähler_innen neigen zu neurechten Einstellungen.

40 Prozent aller Befragten meinen,  die deutsche Gesellschaft würde durch den Islam unter-wandert. Mehr als jede/r Vierte (28 %) denkt: „Die regierenden Parteien betrügen das Volk“, ebenso viele beklagen: „In Deutschland kann man nicht mehr frei seine Meinung äußern, ohne Ärger zu bekommen.“ (28 %) und fordern: „Es ist Zeit, mehr Widerstand gegen die aktuelle Politik zu zeigen“ (29 %). Dagegen ist die Stimmung in der Bevölkerung in Hinblick auf die Geflüchteten deutlich positiver, als vielfach unterstellt. Die Mehrheit der Bevölkerung äußert sich im Sommer 2016 wohlwollend oder zumindest in der Tendenz positiv zur Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland. Über die Hälfte der Befragten (56 %) findet die Aufnahme gut, weitere 24 Prozent zumindest „teils-teils“ gut und ist optimistisch, dass es der Gesellschaft gelingt, die aktuelle Situation zu bewältigen.  

Nur 20 Prozent finden es explizit „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ gut, dass Deutschland viele Flüchtlinge aufgenommen hat. Eine kleine Minderheit fühlt sich persönlich durch Flüchtlinge in ihrer Lebensweise (6%) bzw. finanziell (7%) bedroht, allerdings befürchtet rund ein Viertel der Befragten ein Absinken des Lebensstandards in Deutschland. „Wir sollten der lauten Minderheit der Fremdenfeinde in den gesellschaftlichen Debatten nicht so viel Raum geben, sondern der demokratisch gesinnten Mehrheit mehr Aufmerksamkeit schenken“, sagt Beate Küpper vom Autorenteam der Studie. Und Herausgeber Ralf Melzer von der Friedrich-Ebert-Stiftung ergänzt: „Politische Bildung heißt auch, diejenigen zu unterstützen und zu qualifizieren, die sich für unsere Grundwerte, Mitmenschlichkeit und Vielfalt engagieren.“

Konfliktträchtig sind die weitverbreiteten muslimfeindlichen Einstellungen (19 %) und die Zustimmung zu Vorurteilen gegenüber asylsuchenden Menschen; sie stiegen von 2014 (44%) auf 50 Prozent in 2016. Stabil hoch sind auch Zustimmungen zu negativen Meinungen über langzeitarbeitslose Menschen; sie werden von fast der Hälfte aller Befragten geteilt (49%).

Mit Blick auf Unterschiede in demografischen Gruppen fallen signifikante Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Befragten auf: Fremdenfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit, die Abwertung von Sinti und Roma, asylsuchenden und wohnungslosen Menschen sind im Osten signifikant stärker ausgeprägt. Auch bei den rund 26 Prozent Anhängerinnen und Anhängern der AfD finden sich auffällig hohe Zustimmungswerte zu vorurteilsgeprägten und rechtspopulistischen Meinungen. Die Daten bestätigen: Jene, die die Ideen der AfD gut finden, sind im Vergleich zu 2014 deutlich nach rechts gerückt. AfD-Sympathisanten sind menschenfeindlicher und rechtsextremer eingestellt als Nicht-Sympathisanten. Dieser Trend hat sich seit der letzten FES-Mitte-Studie verstärkt.

Andreas Zick, Mitautor der Studie und Leiter des IKG: „Deutschland befindet sich in einer Zerreißprobe: Während sich viele von rechtspopulistischen Meinungen leiten lassen und aggressiver gegen Eliten und vermeintlich Fremde geworden sind, sind andere bereit, sich noch mehr für die Integration zu engagieren.“

 

Facetten Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) werden seit 2002 vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld untersucht. Dabei handelt es sich um abwertende und feindselige Meinungen gegenüber gesellschaftli-chen Gruppen. Die daraus resultierende zehnbändige Reihe der „Deutschen Zustände“ und die Reihe der seit 2006 von der Friedrich-Ebert-Stiftung im Zweijahresrhythmus in Auftrag gege-benen Mitte-Studien zu rechtsextremen Einstellungen (bis 2012 in Kooperation mit der Uni-versität Leipzig) wird in Form des vorliegenden Buchs nach 2014 zum zweiten Mal zusammengeführt. Es beschreibt auf Basis einer repräsentativen Erhebung für das Jahr 2016 das Bild einer gespaltenen Gesellschaft.

Datengrundlage der repräsentativen Umfrage 2016:

  • Telefonische Befragung (CATI) von 1.896 repräsentativ ausgewählten Personen mit deut-scher Staatsangehörigkeit; Befragungszeitpunkt: Juni bis August 2016;
  • Durchführung: Sozialwissenschaftliches Umfrageinstitut GmbH (SUZ), Duisburg
  • Daten von insgesamt 1.015 Frauen (53,5 %) und 880 Männern (46,4 %)
  • Alter der Befragten: 16 – 95 Jahre; Altersdurchschnitt: 50,3 Jahre

Weitere Informationen:
www.fes.de/de/gespaltene-mitte-rechtsextreme-einstellungen-2016/


Projektleitung IKG: Prof. Dr. Andreas Zick
Projektleitung FES: Dr. Ralf Melzer
Pressekontakte: Gaby Rotthaus (FES): (030) 26935-7311 / Gaby Sander (IKG): (0521) 106-3124

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