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Den Krebs berechenbar machen (Nr. 2013/2016)

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Tagung und öffentlicher Vortrag am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld  

Jeder Tumor ist anders. Die Entschlüsselung des individuellen Tumor-Genoms bietet die Möglichkeit, neue Angriffspunkte für zielgerichtete Therapien zu finden. Doch zwischen den Daten, die die Forschenden über das Geschehen in den Zellen sammeln, und der Therapie klafft eine Lücke. Wie mathematische Modelle des Krebsgeschehens entwickelt und diese Lücke überbrückt werden kann, ist Thema der internationalen Tagung „Multiscale modelling of tumor evolution: data, validation and uncertainty“, die vom 28. November bis zum 3. Dezember am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) stattfindet. Die Humangenetikerin Dr. Barbara Klink (Dresden) hält am 30. November ab 19 Uhr im Plenarsaal des ZiF einen öffentlichen Vortrag über den Stand der Forschung und die Perspektiven der individualisierten Krebstherapie.

Die Kooperationsgruppe „Multiscale modeling of tumor initiation, growth and progression“ („Modellierung von Entstehung, Wachstum und Ausbreitung von Tumoren“) arbeitet noch bis Ende des Jahres am ZiF. Foto: Alexandra Polina
Die Kooperationsgruppe „Multiscale modeling of tumor initiation, growth and progression“ („Modellierung von Entstehung, Wachstum und Ausbreitung von Tumoren“) arbeitet noch bis Ende des Jahres am ZiF. Foto: Alexandra Polina
Oft entwickelt sich Krebs über Monate, Jahre oder auch Jahrzehnte, bevor der Betroffene etwas davon bemerkt. „Viele grundlegende Fragen in der Tumorbiologie sind ungeklärt. Mathematische Modelle können helfen, diese besser zu verstehen und damit auch neue Ansätze für Therapie aufzuzeigen oder bekannte Ansätze besser auf den individuellen Patienten zuzuschneiden. Dazu ist es nötig, diese Modelle datenbezogen zu entwickeln und zu prüfen. Das ist bisher nur selten der Fall“, sagt der Physiker Tyll Krüger (Wrocław, Polen). Er leitet die Tagung zusammen mit seinen Kollegen Professor Dr. Jens Stoye (Genominformatik, Bielefeld), Professor Dr. Niko Beerenwinkel (Computational Biology, Zürich, Schweiz), Dr. Haralampos Hatzikirou (Mathematik, Thessaloniki, Griechenland), Dr. Barbara Klink (Humangenetik, Dresden), und Professor Dr. Martin Nowak (Evolutionsbiologie, Harvard, USA).

Auf der Veranstaltung werden sich 50 Forscherinnen und Forscher aus 12 Ländern dieser Herausforderung aus den Blickwinkeln von Mathematik, Informatik, Evolutionsforschung und Medizin stellen. Zu den Themen der Vorträge gehören die Modellierung der Entstehung und der Auswirkungen von Mutationen in Körperzellen, des Wachstums von Tumoren und der Bildung von Metastasen und die Medikamentenresistenz. Vor allem suchen die Forschenden nach möglichen Verbindungen zwischen Modellen der mikroskopischen Ebene, etwa Genregulationsnetzwerken, und Modellen, die das makroskopische Geschehen, die Veränderung von Geweben oder Organen beschreiben. Auch die Bedeutung von Umweltfaktoren kommt in den Blick.

Die Tagung findet im Rahmen der ZiF-Kooperationsgruppe „Multiscale modeling of tumor initiation, growth and progression“ („Modellierung von Entstehung, Wachstum und Ausbrei-tung von Tumoren“) statt, die bis Ende des Jahres am ZiF arbeitet.

Die Tagungssprache ist Englisch, der öffentliche Vortrag wird auf Deutsch gehalten. Der Eintritt ist frei. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/(en)/ZIF/KG/2016GeneRegulation/Events/09-12-Krueger.html
 Der öffentliche Vortrag: www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2016/11-30-Klink.html

Kontakt bei inhaltlichen Fragen:

Professor Dr. Tyll Krüger, Universität Wrocław, Polen
E-Mail: tyll.krueger@googlemail.com    

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Mo Tschache, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106 2792
E-Mail: mo.tschache@uni-bielefeld.de


Education 4.0: Die Digitalisierung der Bildung (Nr. 204/2016)

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Experten diskutieren am CITEC der Universität Bielefeld über Chancen und Grenzen der Technik

Für Schülerinnen und Schüler ist das Smartphone nicht mehr wegzudenken. Das Internet gehört zu ihrem Leben dazu wie vor 25 Jahren der Fernseher. Auf der Tagung „Education 4.0: Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung“ am 28. November
diskutieren rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereichen Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Linguistik und Informatik den Einsatz von digitalen Medien in Unterricht und Weiterbildung. Dabei geben sie auch Einblick in laufende Projekte wie den Einsatz von Robotern in Kindergärten oder das Training mit einem virtuellen Trainer. Im Anschluss ab 17 Uhr diskutieren die Experten auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion die Frage „Können intelligente Systeme derzeitige Bildungs- und Weiterbildungsangebote unterstützen?“

Prof. Dr. Philipp Cimiano leitet die Tagung „Education 4.0: Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung“. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
Prof. Dr. Philipp Cimiano leitet die Tagung „Education 4.0: Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung“. Foto: CITEC/Universität Bielefeld
„Digitale Medien sind längst im Alltag von Kindern und Jugendlichen angekommen. Daher ist es wichtig, das Potenzial von intelligenter Technik sinnvoll in die Erziehung zu integrieren“, sagt der Informatik-Professor Dr. Philipp Cimiano, der die Tagung am CITEC organisiert. „Schülerinnen und Schüler müssen frühzeitig lernen, mit der Technik kompetent umzugehen. Sie können aber auch durch die Digitalisierung unterstützt und motiviert werden.“ Am CITEC der Universität Bielefeld forschen Gruppen interdisziplinär zu Interaktionstechnologie, die Menschen im Alltag unterstützen kann.

Im Projekt L2TOR entwickeln CITEC-Forscherinnen und -Forscher derzeitig einen Roboter, der Kindergartenkindern dabei helfen soll, eine zweite Sprache zu lernen. Wie das auch auf nonverbale Weise funktionieren kann, berichtet Dr. Kirsten Bergmann in ihrem Vortrag. Über einen Roboter als Spielpartner in Kindergärten spricht Professorin Dr. Katharina Rohlfing von der Universität Paderborn.  
Auch außerhalb des Schulalltags ist die Education 4.0 möglich. Im ICSpace des CITEC arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einem Trainingsraum, in dem ein virtueller Trainer in Echtzeit Anweisungen und Haltungskorrekturen anleiten kann. Über die Forschung zum ICSpace und dem Bewegungslernen in der virtuellen Realität berichtet der Informatik-Professor Dr. Mario Botsch vom CITEC.

Die Tagung befasst sich auch mit den Grenzen des Technikeinsatzes. So spricht Ralph Müller-Eiselt von der Bertelsmann Stiftung im Auftaktvortrag über „Humboldt vs. Orwell – wohin führt die digitale Revolution?“ Der Bildungsforscher Professor Dr. Holger Horz (Goethe Universität Frankfurt a.M.) zeigt auf, was mit digitalen Medien nicht unterrichtet werden sollte. Sowohl die nachdenklichen Themen als auch die Chancen werden am Ende der Tagung in einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Foyer des CITECs noch einmal aufgegriffen. Es dis-kutieren: Psychologie-Professor Dr. Thomas Schack, Informatik-Professor Dr. Stefan Kopp, Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Oliver Böhm-Kasper und Psychologie-Professor Dr. Holger Horz.

Weitere Informationen im Internet:
https://cit-ec.de/sites/default/files/Agenda_Workshop_28_11_2016.pdf

Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12249
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de

Absolvententag am 2. Dezember (Nr. 205/2016)

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Universität Bielefeld erwartet 4.500 Gäste 

Roter Teppich, ein illuminiertes Gebäude X und Sektempfang mit dem Rektor, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer – die Gäste beim Absolvententag der Universität Bielefeld erwartet ein feierliches Ambiente und individuelle Fakultätsprogramme. Am Freitag, 2. Dezember, steht der Absolventenjahrgang 2016 im Mittelpunkt.

Die Feiern der Fakultäten und der Bielefeld School of Education (BiSEd) beginnen wie gewohnt in den Hörsälen und in der Sporthalle, und zwar in zwei Durchgängen von 14 bis 16.30 Uhr und von 17 bis 19 Uhr. In dieser Zeit werden in zahlreichen Fakultäten auch Preise für außergewöhnliche Studienleistungen vergeben. Die Gäste werden danach über den roten Teppich vom Hauptgebäude ins Gebäude X geleitet. Dort treffen sie in der Mensa für einen Sektempfang mit dem Rektor zusammen, der sie offiziell verabschiedet. Auch die Verabschiedung findet zweimal statt, ab 16.30 Uhr und ab 19 Uhr.

Die Vorbereitung und der Aufbau der Veranstaltung sind aufwendig und können nicht im laufenden Mensabetrieb erfolgen. Daher wird das Studierendenwerk Bielefeld auf Wunsch des Rektors die Mensa an diesem Tag nicht öffnen.

Alle 13 Fakultäten, die Bielefeld School of Education (BiSEd) sowie das Rektorat feiern gemeinsam den Studienabschluss von rund 3.000 Absolventinnen und Absolventen dieses Jahres. Auch die Familien und Freunde sind dazu eingeladen. Insgesamt rechnet die Universität mit 4.500 Gästen.

Pressevertreterinnen und Pressevertreter sind herzlich eingeladen, von der Veranstaltung zu berichten. Bitte melden Sie sich per Mail an: pressestelle@uni-bielefeld.de.

Pressetermin: Sektempfang mit dem Rektor
Datum: 2. Dezember
Ort: Universität Bielefeld, Gebäude X, Mensa
Zeit: 16.30 Uhr oder 19 Uhr

Die Preisverleihungen der Fakultäten
  • Ca. 14.30 Uhr, Hörsaal 14: Fakultät für Chemie; Förderpreis der Friedrich Wilhelm Helweg-Stiftung für hervorragende Masterarbeiten und Masterpreis der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM)
  • Ca. 14.45 Uhr, Hörsaal 4: Fakultät für Soziologie; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 15.45 Uhr, Hörsaal 13: Fakultät für Gesundheitswissenschaften; Verleihung der AOK-Förderpreise
  • Ca. 16.05 Uhr, Hörsaal 7: Fakultät für Biologie; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 16.20 Uhr, Hörsaal 1: Fakultät für Mathematik; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 16.30 Uhr, Sporthalle: Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 18.10 Uhr, Sporthalle: BiSEd; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 18.15 Uhr, Hörsaal 7: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften; Auszeichnung der besten Absolventinnen und Absolventen
  • Ca. 18.20 Uhr, Hörsaal 12: Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie; Verleihung des Claudia-Huerkamp-Preises
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/absolvententag

Norddeutscher Wissenschaftspreis für Forschungsprojekt "Sprachvariation in Norddeutschland"

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Universität Bielefeld ist Kooperationspartner

Der norddeutsche Wissenschaftspreis wurde für dieses Jahr dem Forschungsprojekt "Sprachvariation in Norddeutschland" (SiN) zuerkannt. In einer Feierstunde am 25. November an der Universität Rostock wurde den Vertretern des Projekts – unter ihnen auch der Bielefelder Wissenschaftler Professor Dr. Jan Wirrer – von den zuständigen Ministerinnen der beteiligten Bundesländer der Preis in Höhe von 100.000 Euro überreicht.


Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2008 bis 2012 geförderte sprachwissenschaftliche Forschungsprojekt SiN wurde von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern an den Universitäten Bielefeld, Frankfurt/Oder, Hamburg, Kiel, Münster und Potsdam realisiert. Bei dem Projekt werden der gegenwärtige Stand der niederdeutschen Sprache sowie das Hochdeutsch im gesamten niederdeutschen Raum umfassend dokumentiert und analysiert.

Das Bielefelder Teilprojekt wurde von Professor i.R. Dr. Jan Wirrer von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft geleitet. Es untersuchte das metasprachliche Wissen sprachwissenschaftlicher Laien und die Verknüpfung dieses Wissens mit dem sprachlichen Verhalten und der Wahrnehmung von Sprache.

Professor Wirrer: „Mit diesem Preisgeld ist die Finanzierung der auf sechs Bände angelegten Publikation der Forschungsergebnisse gesichert. Darüber hinaus ist es nun im Sinne von nachhaltiger Forschung möglich, Anschlussprojekte anzuschieben. Schließlich kann die Veröffentlichung von Dissertationen von am Projekt beteiligten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern unterstützt werden.“ Generell eröffnen die im Gesamtprojekt erarbeiteten Ergebnisse einen Einblick in Prozesse des intergenerationellen Sprachwandels und in die Rolle von Sprache bei der Identitätsbildung von Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes.

Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird seit 2012 gemeinsam von den Ländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr zu einem anderen Thema vergeben. Mit der Ehrung sollen norddeutsche Kooperationen in der Forschung gewürdigt und bekannter gemacht werden. Künftig wird der Preis alle zwei Jahre vergeben. Die nächste Verleihung ist für 2018 in Bremen geplant.

Kontakt:
Professor Dr. Jan Wirrer, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3478   
E-Mail: jan.wirrer@uni-bielefeld.de  

Bielefelder Forscher entwickeln Cloud für Wissenschaftsdaten (Nr. 207/2016)

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Forschungsministerium finanziert Lösung des Big-Data-Problems

Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld gehört zu den fünf ausgewählten Standorten in Deutschland, die eine zukunftsorientierte Rechnerstruktur, eine sogenannte Cloud, etablieren sollen. Die Cloud soll dazu beitragen, den Engpass an Rechnerresourcen im Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI) zu beheben. Bundesweit hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für dieses Vorhaben sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für den Standort Bielefeld sind 1,2 Millionen Euro vorgesehen.


Ansprechpartner für die Einrichtung einer de.NBI-Cloud am CeBiTec der Universität Bielefeld: Prof. Dr. Jens Stoye, Prof. Dr. Alfred Pühler und Dr. Alexander Sczyrba (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Ansprechpartner für die Einrichtung einer de.NBI-Cloud am CeBiTec der Universität Bielefeld: Prof. Dr. Jens Stoye, Prof. Dr. Alfred Pühler und Dr. Alexander Sczyrba (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur wurde im März 2015 mit dem Ziel gegründet, das in den Lebenswissenschaften existierende „Big Data”-Problem in den Griff zu bekommen. Mit fortschrittlichen Untersuchungsmethoden werden heutzutage in den Lebenswissenschaften riesige Datenmengen erzeugt, die nur noch mit komplexen Bioinformatikprogrammen und großen Rechenanlagen analysiert werden können. Zur Analyse dieser Datenmengen bietet das de.NBI-Netzwerk Hilfe an und stellt die notwendigen Analyseprogramme zur Verfügung. Allerdings stehen in Deutschland die notwendigen großen Rechenanlagen nicht flächendeckend zur Verfügung. Das Netzwerk will mithilfe der zukunftsorientierten Cloud-Technologie diesen Engpass beheben.

Die de.NBI-Cloud soll an insgesamt fünf Standorten, nämlich in Bielefeld, Gießen, Heidelberg, Freiburg und Tübingen errichtet werden. Für den laufenden Betrieb der Cloud unterstützt das Forschungsministerium das Netzwerk mit sechs Wissenschaftlerstellen. Der Koordinator des Netzwerks, Professor Dr. Alfred Pühler von der Universität Bielefeld, erläutert: „Mit der Einrichtung der de.NBI-Cloud verstärkt Deutschland den internationalen Trend, die Analyse von großen Datenmengen über Cloud-Ansätze zu lösen.” Professor Dr. Jens Stoye, Leiter des Servicezentrums für das Netzwerk, ergänzt: „Durch die Entwicklung einer eigenen Cloud-Lösung hier in Deutschland können wir die Sicherheit der Wissenschaftsdaten garantieren.“

Die Bielefelder de.NBI-Cloud wird am Center für Biotechnologie (CeBiTec) angesiedelt, ein Prototyp ist bereits in Betrieb. „Bis Ende des Jahres sollten alle Cloud-Komponenten beschafft sein, sodass bis Mitte des nächsten Jahres dem de.NBI-Netzwerk eine funktionsfähige Bielefelder de.NBI-Cloud zur Verfügung stehen wird”, sagt Alexander Sczyrba, Leiter der Arbeitsgruppe Computational Metagenomics an der Universität Bielefeld, mit langjähriger Erfahrung im Einsatz von Cloud-basierten Analyse-Pipelines.

Kontakt:
Prof. Dr. Alfred. Pühler, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie
Telefon: 0521 106-8750
E-Mail: puehler@cebitec.uni-bielefeld.de

Sexueller Kindesmissbrauch - Möglichkeiten und Grenzen unabhängiger Aufarbeitung (Nr.208/2016)

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Öffentlicher Vortrag am ZiF der Universität Bielefeld

Kinder und Jugendliche erleben in ihren Familien, in pädagogischen Einrichtungen wie Schulen oder Heimen oder in Sportvereinen sexuelle Gewalt. Dies ist bis heute ein Tabu. Um diesem Tabu beizukommen, wurde 2016 die "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs" eingerichtet. Professorin Dr. Sabine Andresen ist die Vorsitzende dieser Kommission. Am 7. Dezember wird sie um 18 Uhr am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld in einem öffentlichen Vortrag von ihrer Arbeit berichten. Der Titel ihres Vortrags: „Sexueller Kindesmissbrauch. Möglichkeiten und Grenzen unabhängiger Aufarbeitung“.


Professorin Dr. Sabine Andresen ist die Vorsitzende der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Foto: Christine Fenzl
Professorin Dr. Sabine Andresen ist die Vorsitzende der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Foto: Christine Fenzl
„Immer wieder berichten Betroffene, die über ihre Gewalterfahrungen gesprochen haben, dass ihnen nicht geglaubt wurde oder Erwachsene die Straftaten bagatellisierten. Doch seit 2010 äußern sich Betroffene häufiger öffentlich und haben so eine intensivere Auseinandersetzung mit sexuellem Kindesmissbrauch angestoßen“, berichtet Andresen. Die Kommission, der Sabine Andresen vorsitzt, wird insbesondere Anhörungen mit Betroffenen aus Familie, Schulen, Heimerziehung – vor allem der DDR-Heimerziehung – Kirchen und Sportvereinen durchführen.

In ihrem Vortrag wird Sabine Andresen über ihre Forschung und die Arbeit der Kommission berichten: Wie geht die Gesellschaft mit dem Wissen über sexuellen Kindesmissbrauch um? Wie behandelt sie Betroffene? Welche Bedeutung, welche Chancen und welche Reichweite hat die gesellschaftliche Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs?

Sabine Andresen wird in Bielefeld begleitet von Felix Mletzko, einem ehemaligen Schüler der Odenwaldschule, der sich seit vielen Jahren für die öffentliche Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Gesellschaft einsetzt.

Sabine Andresen ist seit 2011 Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, vorher lehrte sie an der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kindheits- und Familienforschung, Vulnerabilität in der Kindheit, Armutsforschung, Historische Forschungen zur Kindheit, Jugend und Reformpädagogik im 20. Jahrhundert und sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend.

Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten. Der Eintritt ist frei.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/OeV/2016/12-07-Andresen.html

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Trixi Valentin, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106 2769
E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de

Zweisprachiger Abend schlägt die Brücke nach Mittelamerika (Nr.209/2016)

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Zentralamerikanische Wort- und Videokünstler in der Universität

Zeitgenössische zentralamerikanische Kultur ist am Mittwoch, 7. Dezember, um 18 Uhr in der Fachsprachenzentrum Lounge der Universität Bielefeld (Raum C01-244) zu erleben. Unter dem Motto „Centroamérica + Deutschland – Grenzen“ stellen zwei Lyriker und eine Videokünstlerin, die eng mit Deutschland verbunden sind, ihre Arbeiten vor. Der Eintritt ist frei.


Der 1991 geborene Schriftsteller und visuelle Künstler Luis Uip Hurtarte stammt aus Guatemala. Er studierte Architektur in Graz und arbeitet jetzt an seiner Dissertation an der Bauhaus Universität Weimar. Seine aktuelle Arbeit „La ciudad desierta“ („Die verlassene Stadt“) untersucht die Beziehungen zwischen Poesie und Architektur. Hurtarte, der bereits sieben Bücher veröffentlicht hat, gehört zu der anonymen Dichter-Gesellschaft (S.o.P.a). Sie versucht, die Person des Künstlers von seiner Arbeit zu trennen, um sich so ganz auf das künstlerische Wort zu konzentrieren. Zugleich will sie den Medienmonopolen alternative Medien entgegensetzen.

Der nicaraguanischer Schriftsteller Abelardo Baldizón wurde 1980 in Ost-Berlin geboren und studierte Politik und Sozialwissenschaften. Im Jahr 2000 veröffentlichte er sein erstes Buch mit dem Titel „Del Matadero" („Aus dem Schlachthaus“). Es enthält Gedichte in Umgangssprache, auch bezogen auf die aggressiv machende Langweile im urbanen Alltag. Einige dieser Gedichte wurden auch ins Englische und Deutsche übersetzt. Baldizón lebt in Berlin und arbeitet an seiner Dissertation über die Parteiengeschichte Nicaraguas.

Die Videokünstlerin Laura Fong Prosper stammt aus Panama und setzt sich in ihren Arbeiten mit Fragen der Identität – wie kulturelle Zugehörigkeit, Heimat und Exil oder auch Familie – auseinander. Dabei mischt sie häufig analoge und digitale Technologien miteinander. Sie studierte unter anderem an der Bauhaus Universität Weimar und arbeitet auch als Filmredakteurin. Ihr Werk wurde in China, Panama, Deutschland und Brasilien ausgestellt. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.

Die Besucher erwartet ein Abend in deutscher und spanischer Sprache, der vom Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld organisiert wird. Alle Interessierten sind eingeladen.

Kontakt:
Alina Muñoz Knudsen, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literurwissenschaft
Tel.: 0157 8450 89 88
E-Mail: amunoz_knudsen@uni-bielefeld.de

Abelardo Baldizón
Abelardo Baldizón
Luis Uip Hurtarte
Luis Uip Hurtarte
Laura Fong
Laura Fong

Ab jetzt bewerben für zulassungsbeschränkte Studiengänge (Nr. 210/2016)

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Bewerbungen für das Sommersemester bis zum 15. Januar möglich

Heute (01.12.2016) startet die Bewerbungsfrist für die zulassungsbeschränkten Studiengänge an der Universität Bielefeld. Von Bildungswissenschaften über Germanistik bis hin zu Texttechnologie und Computerlinguistik können sich die Studieninteressierten für alle zulassungsbeschränkten Bachelor- und Masterstudiengänge über das örtliche Onlinebewerbungsportal www.uni-bielefeld.de/bewerbung bewerben. Die Bewerbungsfrist für das Sommersemester 2017 endet am 15. Januar. Eine Einschreibung in die zulassungsfreien Studiengänge ist ab Februar möglich.

Für welche Fächer kann man sich im Sommersemester bewerben?
https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/bachelor?af=ss&nc=mit


Splitter zum Absolvententag 2016 (Nr. 211/2016)

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Außergewöhnliches, Bemerkenswertes und Erstaunliches zum 2. Dezember
 

  • Zahlen

eine Universität, 13 Fakultäten und die Bielefeld School of Education (BiSEd) feiern
eine zentrale Absolventenfeier (die inzwischen 5.)
rund 3.000 Absolventinnen und Absolventen des Jahres 2016 sind eingeladen
mehr als 5.000 Gäste werden am Absolvententag erwartet

  • Roter Teppich

550 Meter Roter Teppich auf dem Universitätsgelände
250 Flammschalen
40 Spots für den Roten Teppich

  • Essen und Getränke in der Mensa

5.000 Gläser Sekt und O-Saft
600 Flaschen Sekt
1.600 Brezeln

  • Acht Pagen

geleiten die Gäste auf unterhaltsame Art ins Gebäude X
(Firma: Event Comedy aus Köln)
Treffpunkt: 16.30 Uhr und 19.00 Uhr, Universitätshalle

  • Musik und Deko

Band: The Lounge Experiment
14 Banner der Fakultäten und Einrichtungen werden am Gebäude X angebracht
Das Gebäude X ist illuminiert

  • Social Media

An die Abolventinnen und Absolventen werden kleine A5-Bilderrahmen verteilt.  Während der Abschlussfeier können sie Fotos machen und sie unter dem Hashtag #absolventen-tag2016 in den sozialen Netzwerken posten.
Der offizielle Instagramkanal der Universität veranstaltet einen Takeover: Eine Absolventin berichtet den ganzen Tag von ihren Eindrücken des Absolvententags.
Link: www.uni-bielefeld.de/instagram

Foto: Monika Leuenhagen, Universität Bielefeld
Foto: Monika Leuenhagen, Universität Bielefeld
  • Universitätshonig

Alle Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Biologie bekommen ein kleines Präsent: Eine Absolventen-Tasse sowie ein kleines Glas mit Honig, den die studentischen Mit-glieder der Bienen-AG der Fakultät produziert haben. Ca. 16.20 Uhr, Hörsaal 7
Kontakt zur Bienen-AG:
Dr. Nils Hasenbein, Telefon: 0521 106 5581, E-Mail: nils.hasenbein@uni-bielefeld.de

 

 

 


 

Foto: Oliver Böhm-Kasper, Universität Bielefeld
Foto: Oliver Böhm-Kasper, Universität Bielefeld
  • Fakultätskekse

An der Fakultät für Erziehungswissenschaft erhält jede Absolventin und jeder Absolvent ei-nen Fakultätskeks. Die Kekse werden von der Organisatorin Dr. Odette Selders selbst gebacken. Jeder Keks hat einen Durchmesser von etwa 11 cm.

 

 


 
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/absolvententag
Termine der Preisverleihungen:
http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/absolvententag_am_2_dezember_nr

Stipendien-Infotag am 8. Dezember in der Universitätshalle (Nr.212/2016)

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Stipendiatinnen und Stipendiaten geben Tipps

Studierende sowie Schülerinnen und Schüler können sich am Donnerstag, 8. Dezember, beim Stipendien-Infotag in der zentralen Halle der Universität Bielefeld über unterschiedliche Förderprogramme informieren. Organisiert wird der Infotag von der Zentralen Studienberatung (ZSB) der Universität. Expertinnen und Experten verschiedener Institutionen stehen von 9.30 Uhr bis 14.30 Uhr bereit, um zu informieren und Fragen zu beantworten.


Welches Stipendium ist etwas für mich und wie kann ich mich bewerben? Beim Stipendiaten-Infotag gibt es die Antworten auf Fragen rund ums Stipendium. Foto: Universität Bielefeld
Beim Stipendien-Infotag beantworten elf Begabtenförderwerke Fragen rund um Stipendien. Foto: Universität Bielefeld
Interessierte können sich beispielsweise darüber informieren, ob ein Stipendium für sie in Frage kommt, welche Begabtenförderwerke es gibt und welche Kriterien für ein Stipendium erfüllt werden müssen. Stipendiatinnen und Stipendiaten berichten von ihren Erfahrungen, geben Tipps und stellen die Bewerbungskriterien vor. Beispielsweise werden nicht nur Best-noten gefördert, sondern auch gesellschaftliches Engagement ist für einige Stiftungen ein wichtiges Kriterium.

Die teilnehmenden Begabtenförderwerke:
Aufstiegsstipendium, Cusanuswerk, Deutschland Stipendium, Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst, Friedrich Ebert Stiftung, Hans Böckler Stiftung, Konrad Adenauer Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Stiftung der deutschen Wirtschaft, Studienfonds OWL, Studienstiftung des deutschen Volkes

Weitere Informationen zur Studienfinanzierung:
www.unibielefeld.de/Universitaet/Studium/Studierendensekretariat/Kosten_Finanzierung

Kontakt:
ZSB – Zentrale Studienberatung
Telefon: 0521 106-3017
E-Mail: zsb@uni-bielefeld.de
 
 

Landessportbund NRW und Universität Bielefeld kooperieren (Nr. 129/2016)

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Gemeinsam Bildung im und durch Sport fördern

Die Universität Bielefeld und der Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) arbeiten ab sofort im Themenbereich „Bildung im und durch Sport“ zusammen. Dafür unterzeichneten die Vertreter der Institutionen heute (27.07.2016) eine Kooperationsvereinbarung in der Sporthalle der Universität Bielefeld.

Bei der Unterzeichnung (v.l.): Klaus Weber (SSB Bielefeld), Dr. Stephan Becker (Universität), Walter Schneeloch (LSB NRW), Matthias Kohl (LSB NRW), Prof. Dr. Christian Deutscher (Universi-tät), Prof. Dr. Bernd Gröben (Universität).  Foto: Universität Bielefeld
Bei der Unterzeichnung (v.l.): Klaus Weber (SSB Bielefeld), Dr. Stephan Becker (Universität), Walter Schneeloch (LSB NRW), Matthias Kohl (LSB NRW), Prof. Dr. Christian Deutscher (Universität), Prof. Dr. Bernd Gröben (Universität). Foto: Universität Bielefeld
„Das habe ich beim Sport gelernt“, so heißt die Bildungskampagne vom LSB NRW. „Im organisierten Sport spielt Bildung eine große Rolle. Über Bewegung, Spiel und Sport können Menschen unter bestimmten Voraussetzungen Bildung erfahren. Sport im Verein ermöglicht es zum Beispiel, soziale Fähigkeiten wie Verantwortlichkeit und Disziplin zu entwickeln“, fasst Walter Schneeloch, Präsident des LSB NRW, die Motivation der Kampagne zusammen.

Bildungschancen im Sport verbessern, das ist auch ein Ziel der Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld. Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld, sieht in der Zusammenarbeit deutliche Vorteile: „Die Universität bietet dem LSB eine wissenschaftliche Anbindung. Im Gegenzug gewinnen wir beispielsweise einen besseren Zugang zu Vereinen und können so gemeinsam die Bildungspotenziale und Bildungsleistungen des Sports unter-suchen und konstruktiv weiter entwickeln.“

Die Kooperationsvereinbarung ist eine Absichtserklärung. Es fließen keine Gelder, sondern die Akteure verfolgen in ihren unterschiedlichen Rollen dasselbe Ziel, nämlich die Förderung des Bildungsgutes Sport. Formen der Zusammenarbeit können beispielsweise regelmäßige Treffen zum Austausch von Informationen und Ideen sowie die Entwicklung gemeinsamer Initiativen und Forschungsvorhaben sein. Damit beginnen die Vertreter direkt nach der Unterzeichnung und tauschen sich gemeinsam mit dem Stadtsportbund (SSB Bielefeld) in einem gemeinsamen Workshop darüber aus, wie eine gute und produktive Form der weiteren Zusammenarbeit in konkreten Projekten vor Ort aussehen kann.

Der LSB NRW ist seit seiner Gründung im Jahre 1947 die Dachorganisation des organisierten Sports in Nordrhein-Westfalen. Über seine Mitgliedsorganisationen sind knapp 19.000 Sportvereine mit ihm verbunden, die insgesamt über 5 Millionen Mitglieder zählen.
An der Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld forschen und lehren derzeit sechs Professorinnen und Professoren sowie 18 wissenschaftliche beziehungsweise pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit engagieren sich über 700 Studierende im Fachgebiet der Sportwissenschaft.

Weitere Informationen im Internet:
LSB NRW: www.lsb-nrw.de/unsere-themen/sport-bildung
Kampagne „Das habe ich beim Sport gelernt“: www.beim-sport-gelernt.de
SSB Bielefeld: www.sportbund-bielefeld.de
Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld: www.uni-bielefeld.de/sport

Kontakt:
Professor Dr. Bernd Gröben, Universität Bielefeld
Abteilung Sportwissenschaft / Arbeitsbereich IV - Sport und Erziehung
Telefon: 0521 106-2040
E-Mail: bernd.groeben@uni-bielefeld.de

 

Nanotechnologie in Europa stärken (Nr. 213/2016)

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Physikerinnen und Physiker der Universität Bielefeld an EU-Projekt beteiligt

Nanotechnologie gilt als die Technologie des 21. Jahrhunderts. Sie liefert die Grundlagen, um Produkte von nur wenigen Nanometern Größe in jeder gewünschten Form herzustellen: für Mikroprozessoren, elektronische Schaltungen in Computern und in der Telekommunikation, in der Medizin und in der Biotechnologie, um nur einige Einsatzfelder zu nennen. Um neue Herstellungsverfahren für die Nanotechnologie zu schaffen, fördert die Europäische Kommission seit kurzem das Marie-Curie-Trainings-Netzwerk ELENA (Low energy ELEctron driven chemistry for the advantage of emerging NAnofabrication methods). In dem Netzwerk arbeiten die Universität Bielefeld, zwölf weitere Universitäten, vier Forschungsinstitute und fünf Unternehmen aus 13 europäischen Ländern zusammen.


Prof. Dr. Armin Gölzhäuser betreut in einem neuen europäischen Netzwerk Promovierende, die mit Licht und Elektronenstrahlen Moleküle bearbeiten. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Armin Gölzhäuser betreut in einem neuen europäischen Netzwerk Promovierende, die mit Licht und Elektronenstrahlen Moleküle bearbeiten. Foto: Universität Bielefeld
Ziel von ELENA ist es, eine neue Generation europäischer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Bereich der Nanotechnologie auszubilden. Von ihnen sollen innovative Impulse für Forschung und wirtschaftliche Nutzung ausgehen, die Europa im interna-tionalen Wettbewerb halten.

An dem Netzwerk, das vom isländischen Professor Oddur Ingólfsson geleitet wird, ist aus Deutschland – neben den Universitäten Bremen und Erlangen-Nürnberg – die Universität Bielefeld mit Professor Dr. Armin Gölzhäuser aus dem Arbeitsbereich Physik supramolekularer Systeme und Oberflächen, beteiligt. Alle drei Universitäten arbeiten bereits im Vorläufer-Projekt CELINA (Chemistry for ELectron-Induced NAnofabrication) eng zusammen, das sich im europäischen Netzwerk COST Action gegründet hat.

Die Europäische Union stellt in den kommenden vier Jahren vier Millionen Fördermittel für ELENA zur Verfügung. Im Mittelpunkt des Netzwerks stehen zwei hochmoderne Verfahren der Nanotechnologie: die Elektronenstrahlinduzierter Abscheidung (Electron Beam Induced Deposition, EBID) und die Extrem-Ultraviolett-Lithographie (EUVL).

Das EBID-Verfahren arbeitet mit extrem fein fokussierten Elektronenstrahlen. Sie schreiben beliebig geformte Strukturen auf eine Oberfläche, zum Beispiel auf Siliziumscheiben, aus denen Computerchips gefertigt werden. Die Strukturen entstehen durch Moleküle, die von dem Elektronenstrahl zersetzt werden und deren Bestandteile sich dann auf der Unterlage abscheiden. Für dieses Verfahren sind Moleküle mit Bestandteilen nötig, die bei der Bestrahlung freigegeben werden und die gewünschte Materialzusammensetzung erzeugen. In ELENA entwickeln und testen Chemiker, Physiker und Ingenieure gemeinsam Moleküle, die sich für EBID eignen.

Das Verfahren Extrem-Ultraviolett-Lithographie prägt ebenfalls extrem feine Strukturen auf Oberflächen auf. Auch dafür sind speziell auf das Verfahren angepasste Materialien erforderlich, in diesem Fall dünne Schichten, die „Photolacke“. Indem sie mit EUV-Licht bestrahlt werden, lassen sie sich effizient und präzise zu den gewünschten Strukturen umwandeln.

Neue Moleküle für EBID und EUVL stehen im Zentrum der Forschung, die insgesamt 15 herausragende internationale Promovierende in dem Projekt ELENA betreiben werden. Armin Gölzhäusers Gruppe testet in Experimenten, wie sich diese Moleküle unter Elektro-nenstrahlen zersetzen und welche Bestandteile dabei abgeschieden werden.  

Kontakt:
Prof. Dr. Armin Gölzhäuser, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Telefon 0521 106-5362
E-Mail: goelzhaeuser@physik.uni-bielefeld.de

Presseeinladung zu Kooperationsvereinbarung (PE Nr.214/2016)

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„Integration durch Bildung im und durch Sport“

Der Arbeitsbereich „Sport und Erziehung“ der Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld lädt am Donnerstag, 8. Dezember, um 14.30 Uhr zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem Verein Bielefeld United, dem Stadtsportbund und Arminia Bielefeld in die Sporthalle der Universität Bielefeld.


Ziel der Vereinbarung ist die engere Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen im Bereich „Integration durch Bildung im und durch Sport“.  Durch die Vereinbarung sollen Bildungspotenziale des Sports gemeinsam deutlich gemacht, untersucht und weiterentwickelt werden. Geplant sind beispielsweise Seminare für Studierende zu diesem Thema. Der Verein Bielefeld United kann mit seinen Projekten zur Integration von Kindern und Jugendlichen die Sporthallen der Universität Bielefeld nutzen und die angehenden Sportwissenschaftler können hierzu forschen.

Den Vertrag werden unterzeichnen:
Professor Dr. Bernd Gröben, Universität Bielefeld
Karsten Bremke, 2. Vorsitzender Bielefeld United e. V.
Karl-Wilhelm Schulze, Geschäftsführer Stadtsportbund Bielefeld
Gerrit Meinke, Geschäftsführer Arminia Bielefeld


Der Pressetermin in Kürze:
Datum:     8. Dezember 2016
Ort:        Sporthalle Universität Bielefeld
Zeit:        14.30 Uhr

Ausgezeichnete Universitätsabschlüsse 2016 (Nr.215/2016)

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Themen von Adoption bis Bürostuhl, von Chemie bis Geschichte

Am Absolvententag der Universität Bielefeld (02.12.2016) erhielten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2016 für herausragende Leistungen Auszeichnungen und Preise.


Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie: Claudia-Huerkamp-Preis

Die Preisträgerinnen Stella Pölkemann (l.) und Janine Potthast. Foto Universität Bielefeld
Die Preisträgerinnen Stella Pölkemann (l.) und Janine Potthast. Foto: Universität Bielefeld
Den Claudia-Huerkamp-Preis 2016 in der Kategorie Bachelorarbeit erhielt Janine Potthast, geb. Goos für ihre Arbeit zum Thema „Die Verbindung von Historizität und Fiktionalität – Der Einsatz des historischen Jugendromans im wissenschaftsorientierten Geschichtsunterricht“. Sie untersucht in ihrer Bachelorarbeit die Möglichkeit, historische Jugendromane im Geschichtsunterricht einzusetzen. Sie zeigt daran, wie sich Historizität und Fiktionalität so verbinden lassen, dass der Unterricht dadurch bereichert wird.

Die beste Masterarbeit hat Stella Pölkemann angefertigt, ihr Thema: „Der Bürostuhl – ein Objekt der Moderne. Zwischen Ästhetisierung, Ergonomisierung und Rationalisierung“. Am Bürostuhl lassen sich wandelbare Vorstellungen von Arbeit, Körper und Ästhetik ablesen. In ihm manifestieren sich Ideen von Fortschritt, Modernisierung und Rationalisierung. Die mit der Masterarbeit gelegte Materialbasis wird derzeitig im Rahmen eines durch die Heinrich-Böll-Stiftung geförderten Dissertationsprojektes durch explorierende Recherchen erweitert und als Promotionsthema vertieft.

Bereits zum zehnten Mal vergibt die Fakultät den Absolventinnenpreis, vorgeschlagen von der Forschungs- und Gleichstellungskommission. Der Preis erinnert an die vor 17 Jahren ver-storbene Wissenschaftlerin der Fakultät, Claudia Huerkamp, und soll die wissenschaftliche Karriere von Frauen fördern. Huerkamp war von 1976 bis zu ihrem frühen Tod Mitarbeiterin der Fakultät und beschäftigte sich thematisch unter anderem mit Frauen- und Geschlechtergeschichte.

Fakultät für Gesundheitswissenschaften: AOK-Förderpreise

Preisverleihung des AOK-Förderpreises (v.l.): Prof. Dr. Ralf E. Ulrich, Linda Hartmann, Dr. Christoph Dockweiler, Stella Leonie Duwendag, Sarah Zimmer, Judith Wenner und Ludger Gochermann (AOK NordWest). Foto: Universität Bielefeld
Preisverleihung des AOK-Förderpreises (v.l.): Prof. Dr. Ralf E. Ulrich, Linda Hartmann, Dr. Christoph Dockweiler, Stella Leonie Duwendag, Sarah Zimmer, Judith Wenner und Ludger Gochermann (AOK NordWest). Foto: Universität Bielefeld
Die AOK NordWest ehrte vier Absolventinnen und einen Absolventen der Fakultät für Gesundheitswissenschaften für die besten Abschlussarbeiten im Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengang. Die Arbeiten zeichnen sich zum einen durch die herausragende Leistung aus und zum anderen durch ihre Bedeutung für das Gesundheitswesen.

Im Bachelorstudiengang Health Communication wurden zwei Absolventinnen ausgezeichnet: Stella Leonie Duwendag (Die Bedeutung von Health Literacy in der Palliativversorgung) und Linda Hartmann (Rauch- und Trinkverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Wie wird das Risikoverhalten in der Jugendphase beeinflusst?).

Die besten Abschlussarbeiten im Masterstudiengang Public Health schrieben Sarah Zimmer und Judith Wenner. Zimmer beschäftigte sich mit Verkehrsunfällen mit Fußgängern und Radfahrern in der Stadt Bielefeld. Wenner befasste sich bei ihrer Masterarbeit in englischer Sprache mit dem Gesundheitszustand und der Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung von Kindern mit unsicherem rechtlichen Aufenthaltsstatus in Deutschland.

Als beste Doktorarbeit wurde die Dissertation von Dr. Christoph Dockweiler zum Thema „Adoption und Akzeptanz telemedizinischer Leistungen aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer“ geehrt.


Fakultät für Chemie: Förderpreis der Friedrich Wilhelm Helweg-Stiftung für hervorragende Masterarbeiten und Masterpreis der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie

Auf Vorschlag der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld hat die Bielefelder Friedrich Wilhelm Helweg-Stiftung die beiden Masterabsolventinnen Isabell Kemker (Biochemie) und Carina Dargel (Chemie) für ihre hervorragenden Masterabschlüsse im Jahr 2016 mit einem Förderpreis ausgezeichnet.

Preisträgerin Isabell Kemker. Foto: Universität Bielefeld
Preisträgerin Isabell Kemker.
Foto: Universität Bielefeld

Isabell Kemker fertigte ihre Masterarbeit zum Thema RGD-Peptide in der Arbeitsgruppe Or-ganische und Bioorganische Chemie von Professor Dr. Norbert Sewald. RGD-Peptide bestehen aus Aminosäuren und können über ihre Sequenz an Zelloberflächenproteine binden. Die medizinische Konsequenz daraus ist: RGD-beschichtete Implantate können besser im Körper integriert werden und RGD-Wirkstoffe können als Krebsmedikament eingesetzt werden. Seit März 2016 promoviert Kemker in der Arbeitsgruppe von Sewald und führt die Thematik fort.



Preisträgerin Carina Dargel, Foto: Universität Bielefeld
Preisträgerin Carina Dargel.
Foto: Universität Bielefeld

Carina Dargel untersuchte in ihrer Masterarbeit in der Arbeitsgruppe Physikalische und Biophysikalische Chemie von Professor Dr. Thomas Hellweg das Saponin Escin. Escin ist ein Extrakt aus der Rosskastanie und zeigt Wechselwirkungen mit Zellmembranen, die zum Beispiel in Rosskastanienpräparaten bei Venenleiden ihre Verwendung finden. 

Die Friedrich Wilhelm Helweg-Stiftung wurde in Erinnerung an den 1993 verstorbenen Bielefelder Apotheker und Lebensmittelchemiker Friedrich Wilhelm Helweg ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist es, förderungswürdige Examensarbeiten aus dem naturwissen-schaftlichen Bereich der Universität Bielefeld zu prämieren.



Preisträger Tobias Krüger, Foto: Universität Bielefeld
Preisträger Tobias Krüger.
Foto: Universität Bielefeld
Den Masterpreis der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) erhielt Tobias Krüger (Biochemie) für seine Arbeit zu Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten. Hierbei bearbeitete er ein gemeinschaftlich von der Arbeitsgruppe Organische und Bioorganische Chemie (Leitung Professor Dr. Norbert Sewald) und der Arbeitsgruppe Biochemie I (Leitung Professor Dr. Thomas Dierks) eingeworbenes Drittmittelprojekt. Antikörper-Wirkstoff-Konjugate werden in der Medizin genutzt, um zum Beispiel bei einer Chemotherapie die Wirkstoffe gezielt dem Tumorgewebe zuzuführen. Seit Februar 2016 promoviert Krüger in der Arbeitsgruppe von Sewald und führt das Kooperationsprojekt fort.

Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ist mit 6.000 Mitgliedern aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Industrie die größte biowissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands. Ihre Aufgabe ist die Förderung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Biochemie und in den molekularen Biowissenschaften.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/absolvententag

Über Fußball Geflüchtete integrieren (Nr. 216/2016)

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Bielefelder Sportwissenschaftler kooperieren mit Bielefeld United, Arminia und dem Stadtsportbund

Die Integration Geflüchteter ist ein hoch aktuelles und gesellschaftlich relevantes Themen- und Handlungsfeld. Dabei hat sich zunehmend die Auffassung durchgesetzt, dass der Sport einen wichtigen Beitrag leisten kann. Das Ziel „Bildung im und durch Sport“ möchten Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler der Universität Bielefeld jetzt gemeinsam mit Bielefeld United, DSC Arminia Bielefeld und dem Stadtsportbund anpacken. Der Kooperationsvertrag wurde am Donnerstag (08.12.2016) in der Universität Bielefeld unterzeichnet.


Vertragsunterzeichnung: Prof. Dr. Bernd Gröben, Karl-Wilhelm Schulze, Geschäftsführer Stadtsportbund Bielefeld, Karsten Bremke, 2. Vorsitzender Bielefeld United e. V. und Tim Santen, Pressesprecher Arminia Bielefeld (v.l.).
Vertragsunterzeichnung: Prof. Dr. Bernd Gröben, Karl-Wilhelm Schulze, Geschäftsführer Stadtsportbund Bielefeld, Karsten Bremke, 2. Vorsitzender Bielefeld United e. V. und Tim Santen, Pressesprecher Arminia Bielefeld (v.l.).
In Bielefeld gestaltet ein Willkommensbündnis aus dem Verein Bielefeld United, dem Fan-Projekt Bielefeld und dem DSC Arminia Bielefeld in dem Programm „Willkommen im Fußball“ Angebote für Jugendliche, die sich um Fußball und Bildung drehen. Um die Arbeit weiter zu stärken, haben die Partner heute die Kooperationsvereinbarung mit dem Arbeitsbereich „Sport und Erziehung“ der Universität Bielefeld und dem Stadtsportbund Bielefeld geschlossen.

Bildung im und durch den Sport ermöglicht es, spezifische Kompetenzen insbesondere jüngerer geflüchteter Menschen zu entfalten und zu stärken und eine produktive soziale Teilhabe zu ermöglichen. Der Verein Bielefeld United setzt in seiner Arbeit für alle Bielefelder Kinder und Jugendlichen auf die drei Säulen Sprache, Sport und Soziales. Das Fußballtraining mit professionellen Trainern vermittelt Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamgeist. Der Schwerpunkt liegt aber nicht auf sportlichen Fähigkeiten, sondern auf dem sozialen Miteinander, auf Kommunikation im Team, auf Persönlichkeitsentwicklung und auf der Vermittlung und Stärkung von sozialen Fähigkeiten wie Toleranz, Fairness und Respekt der einzelnen Teilnehmer. Bielefeld United hat sein Projekt „Doppelpass 1“ an der Universität Bielefeld ansiedeln können und profitiert somit unmittelbar von der Kooperation. Beim Doppelpass bilden deutsche und geflüchtete Kinder und Jugendliche jeweils ein Tandem und treffen sich einmal pro Woche.

Jetzt wird diese bestehende Zusammenarbeit ausgeweitet und bietet Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Universität Möglichkeiten, den Forschungsbereich „Integration durch Sport“ zu erschließen. Gleichzeitig werden junge benachteiligte Bielefelder, insbesondere Mädchen, über den Fußball dabei unterstützt, soziale und persönliche Kompetenzen weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck arbeitet das Willkommensbündnis künftig auch mit der Initiative „Das habe ich beim Sport gelernt“ von Landessportbund und der Universität Bielefeld zusammen.

Arminia Bielefeld vernetzt durch die Kooperation seine bestehenden Campus-Angebote für Studierende mit seinen kommunikativen und organisatorischen Aufgaben im Willkommensbündnis, um möglichst viele Projektteilnehmer zusammenzubringen.

Das Willkommensprojekt Bielefeld
Als Partner des im Oktober 2016 gegründeten „Willkommensbündnis Bielefeld“ werden Arminia, das Fan-Projekt und Bielefeld United finanziell von der Bundesliga-Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration unterstützt, die das Programm „Willkommen im Fußball“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung fördern.
Der Verein Bielefeld United wird zudem von der Johanniter-Unfall-Hilfe durch die Finanzierung einer Stelle im Bereich Sozialarbeit unterstützt

Der ehemalige Arminia-Profifußballer Karsten Bremke gibt den Kindern und Jugendlichen aus dem Bielefeld United-Projekt immer gern Tipps.
Der ehemalige Arminia-Profifußballer Karsten Bremke gibt den Kindern und Jugendlichen aus dem Bielefeld United-Projekt immer gern Tipps.

Kontakt:
Professor Dr. Bernd Gröben, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Telefon: 0521 106-2040
E-Mail: bernd.groeben@uni-bielefeld.de
 


Soziologe Richard Münch ist neuer Luhmann-Gastprofessor (Nr. 217/2016)

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Den Wandel der Bildung im Blick

Wie verändert sich Bildung und Wissenschaft durch den internationalen Wettbewerb? Mit diesem Thema befasst sich Professor Dr. Richard Münch aktuell. Er nimmt von Ende November bis Anfang Februar 2017 die Niklas-Luhmann-Gastprofessur an der Fakultät für Soziologie und an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) wahr. Münch ist Professor Emeritus für Soziologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Seniorprofessor für Gesellschaftstheorie und Komparative Makrosoziologie an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Am 14. Dezember um 18.15 Uhr im Hörsaal 1 der Universität wird er einen öffentlichen Vortrag über den internationalen Bildungswettbewerb zwischen globaler Standardisierung und nationalen Traditionen halten.


Prof. Dr. Richard Münch untersucht den gesellschaftlichen Strukturwandel in der Gegenwart. Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Richard Münch untersucht den gesellschaftlichen Strukturwandel in der Gegenwart. Foto: Universität Bielefeld
Während seiner Zeit in Bielefeld wird er ein Graduierten- und Masterseminar zum Thema "Die Universität im akademischen Kapitalismus" sowie ein Kolloquium zu laufenden Dissertationsprojekten durchführen. Außerdem ist im Januar ein Vortrag in der Veranstaltungsreihe „Forum offene Wissenschaft“ geplant.

Richard Münch, Jahrgang 1945, lehrte als Professor für Soziologie an den Universitäten Köln, Düsseldorf und Bamberg und ist seit 2015 Seniorprofessor an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Er war Vorsitzender des Fachbeirats am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. In der Forschung befasste sich Münch mit Gesellschaftstheorie und untersuchte den gesellschaftlichen Strukturwandel in der Gegenwart, zum Beispiel mit der Veränderung von Identität in der Folge von Globalisierung oder den Aspekten der Verdichtung, der globalen Ausdehnung und Beschleunigung von Kommunikation.

Im Rahmen der Niklas-Luhmann-Gastprofessur laden die Fakultät für Soziologie und das Rektorat einmal jährlich international renommierte Sozialwissenschaftler zu einem mehrmonatigen Aufenthalt an die Universität Bielefeld ein. Studierende, aber auch die interessierte Öffentlichkeit sollen dadurch maßgebliche und innovative Theorien unmittelbar kennen lernen. Die Professur geht auf den Soziologen Niklas Luhmann zurück, einen der größten Soziologen des 20. Jahrhunderts weltweit und einen der ersten Professoren der Universität Bielefeld. Hier lehrte und forschte er seit 1968 und bis zu seiner Emeritierung. Richard Münch ist bereits der zehnte Niklas- Luhmann-Gastprofessor.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/soz/forschung/luhmann.html
www.uni-bamberg.de/?id=1058

Kontakt:
Professor Dr. Richard Münch, Universität Bielefeld
Niklas-Luhmann-Gastprofessur
Telefon: 0521 106-12989
E-Mail: richard.muench@uni-bielefeld.de

Evolution und künstliche Intelligenz (Nr. 138/2016)

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Zwei Tagungen am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld

Künstliche Intelligenz kann helfen, natürliche Prozesse besser zu verstehen: diese Einsicht machen sich Forscherinnen und Forscher auf gleich zwei Tagungen zunutze, die im September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) stattfinden: Vom 5. bis zum 7. September geht es um die „Evolution von Plastizität in natürlichen und künstlichen Systemen“, vom 19. bis zum 22. September um den Weg „From Computational Creativity to Creativity Science“.


Die Tagung „Evolving Plasticity in Natural and Artificial Systems“ findet vom 5. bis 7. September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) statt. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Die Tagung „Evolving Plasticity in Natural and Artificial Systems“ findet vom 5. bis 7. September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) statt. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Plastizität ist die Fähigkeit von Organismen, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Sie ist für das Überleben und auch für die Evolution von Lebewesen von zentraler Bedeutung. Dennoch wurde sie in der Evolutionstheorie lange als eine Art Störfaktor betrachtet. Erst in jüngster Zeit machen Fortschritte in Populationsgenetik, Verhaltensgenetik und experimenteller Evolutionsforschung ihre tatsächliche Bedeutung sichtbar. Computer simulieren, wie plastische Systeme sich entwickeln und wie ihre evolutionäre Dynamik aussehen könnte. Auf der Tagung „Evolution von Plastizität in natürlichen und künstlichen Systemen“ werden Expertinnen und Experten aus Systembiologie, Populationsgenetik, Psychologie, Informatik, Philosophie und Evolutionstheorie ihre unterschiedlichen Ansätze und Ergebnisse zusammenbringen. „Wir möchten mit dieser Tagung zur Schaffung einer Evolutionstheorie beitragen, die  den Einfluss von Plastizität auf die Evolution und die Auswirkung von Umwelteinflüssen auf die Plastizität der Organismen einschließt“, so der Populationsgenetiker Prof. Dr. Thomas Flatt (Lausanne), der gemeinsam mit den Zoologen Dr. Tobias Uller (Lund) und Dr. Bernhard Voelkl (Bern) die Tagung leitet.

Kreativität gilt als eine typisch menschliche Fähigkeit. Doch auch Computer bzw. Roboter malen Bilder, komponieren Musik, erfinden Witze und entwickeln mathematische Beweise. Und oft können Menschen nicht unterscheiden, ob sie es mit dem Produkt eines Computers oder eines Menschen zu tun haben. Auf der Tagung „From Computational Creativity to Creativity Science“ werden die weltweit führenden Fachleute auf dem Gebiet der Computerkreativität die kognitiven und psychologischen Grundlagen von Kreativität erörtern und neue Modelle für die Entwicklung kreativer Maschinen vorstellen. Davon profitiert unser Verständnis von Mensch und Maschine. Denn erst wenn die Forscher gut genug verstehen, wie menschliche Kreativität funktioniert, können sie sie in Maschinen nachbauen. Umgekehrt zeigen ihnen Computerprobleme, wo die menschliche Kreativität noch nicht gut verstanden ist. Die Tagungsleiter sind der Informatiker und Professor für Computermusik, Emilios Cambouropoulos (Thessaloniki), der Kognitionswissenschaftler Kai-Uwe Kühnberger (Osnabrück) und der Informatiker Dr. Oliver Kutz (Bolzano). Kühnberger sagt: „Die Tagung hat das Potential, den Weg für eine neue interdisziplinäre Forschungsrichtung zu ebnen, die ‚Creativity Science‘.“

Die Sprache beider Tagungen ist Englisch. Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltungen zu berichten.

Weitere Informationen im Internet:
Tagung: „Evolution von Plastizität“: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2016/09-05-Voelkl.html
Tagung „Computational Creativity“: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2016/09-19-Kuehnberger.html


Kontakt bei inhaltlichen Fragen:
Tagung: „Evolution von Plastizität“:
Dr. Bernhard Voelkl
Animal Welfare Division, Universität Bern
E-Mail: bernhard.voelkl@vetsuisse.unibe.ch

Tagung „Computational Creativity“:
Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger
Institute of Cognitive Science
Universität Osnabrück
E-Mail: kkuehnbe@uos.de

Kontakt bei organisatorischen Fragen:
Marina Hoffmann
Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de

Vom 19. bis 22. September geht es am ZiF um das Thema „From Computational Creativity to Creativity Science“. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Vom 19. bis 22. September geht es am ZiF um das Thema „From Computational Creativity to Creativity Science“.
Foto: ZIF/Universität Bielefeld

Bielefelder Hochschulen begrüßen Beschlussvorschlag zur Verlängerung der Linie 4 (Nr. 139/2016)

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Gemeinsames Statement von Universität und Fachhochschule 

Die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld begrüßen den heute vom Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, Pit Clausen, vorgelegten Beschlussvorschlag zur Verlängerung der Stadtbahnlinie 4.

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, und Professorin Dr. Inge-borg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld:

„Unsere Hochschulen entwickeln sich hochdynamisch. Das Land Nordrhein-Westfalen investierte und investiert in den vergangenen und in den kommenden Jahren viele Millionen Euro in den Campus Bielefeld – in Sanierung und Entwicklung. Und beide Hochschulen wachsen: Die Universität Bielefeld hat in den vergangenen fünf Jahren eine Steigerung der Studierendenzahlen von 17.300 (2010) auf 23.600 (2015), die Fachhochschule im gleichen Zeitraum von 7.000 auf knapp 10.000, davon rund 1.500 in Minden und 250 in Gütersloh.
Es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen - direkt an den Hochschulen und indirekt, beispielsweise über Ausgründungen.
Als das Land NRW 2008 das Hochschulmodernisierungsprogramm beschlossen hat, stand für den Neubau der Fachhochschule auf dem Campus Nord und für den Erweiterungsbau der Universität bebaubares Gelände in der Nähe des Unihauptgebäudes zur Verfügung. Und: als die Universität Bielefeld in der Exzellenzinitiative erfolgreich war, konnte für den Cluster Citec ein modernes Laborgebäude gebaut werden - auf dem Campus Nord. In entscheidenden Momenten standen den Hochschulen also passende Flächen zur Verfügung. Wenn die Hochschulen sich auch in Zukunft in dieser Form entwickeln sollen, brauchen wir Planungssicherheit, Sicherheit auch für eine räumliche Entwicklung. Dafür steht der Campus Nord und dafür ist auch die Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 notwendig.
Wir danken dem Oberbürgermeister für das verantwortungsvolle Engagement - für die Entwicklung dieser Stadt. Wir hoffen, dass der Vorschlag die notwendige politische Zustimmung findet.“

Bundesweite Befragung: Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat, Klimawandel und Energiesicherheit (Nr. 140/2016)

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Universität Bielefeld leitet deutsche Erhebung zum European Social Survey  

Wie geht es den Menschen in Deutschland? Und in Europa? In der Langzeitstudie European Social Survey (ESS) werden soziale und politische Einstellungen von 40.000 Menschen in rund 20 europäischen Ländern untersucht. Morgen (01.09.2016) beginnt die Erhebung, die in Deutschland von der Universität Bielefeld verantwortet wird. Der ESS gilt als eine der größten sozialwissenschaftlichen Befragungen in Europa.

Seit 2002 werden mit dem European Social Survey Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung in Europa erhoben. Foto: ESS
Seit 2002 werden mit dem European Social Survey Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung in Europa erhoben. Foto: ESS

Seit 2002 ermitteln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem ESS alle zwei Jahre ein allgemeines Stimmungsbild der Menschen in Deutschland und in Europa. In den bisherigen sieben Erhebungen haben etwa 350.000 Personen in insgesamt 36 Ländern daran teilgenommen. Die Ergebnisse werden im Ländervergleich betrachtet sowie im Zeitverlauf. „Wie zufrieden wir in unserem Leben sind, hängt nicht nur davon ab, ob wir in einer glücklichen Beziehung leben oder Freunde haben. Entscheidend sind auch die gesellschaftlichen und politischen Umstände. Weil durch den European Social Survey europaweit mehr als 40.000 Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten befragt werden, sind wir in der Lage diese Umstände genau zu beschreiben. Das Wissen kann helfen die Lebensqualität und damit auch die Lebenszufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und Europa zu verbessern“, erklärt Professor Dr. Stefan Liebig von der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.

Seit einer Woche werden repräsentativ ausgewählte Personen in Deutschland per Post angeschrieben und dazu eingeladen, an der Befragung unter dem deutschen Studientitel „Deutschland in Europa“ teilzunehmen. Alle Personen, die zustimmen, werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (infas) in ihrer Wohnung anhand eines Fragebogens interviewt. Die Befragung dauert im Schnitt 70 Minuten. In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt auf den Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat sowie zu Klimawandel und Energiesicherheit.

Die Fragen zum Wohlfahrtsstaat betreffen unter anderem Einschätzungen von Lebensstandards verschiedener Bevölkerungsgruppen wie Rentnern, Pensionären und Arbeitslosen. Desweiteren werden Einstellungen zu staatlichen und europaweiten Sozialleistungen und zum Grundeinkommen abgefragt. Ob die Befragten weitere finanzielle Unterstützung für Eltern zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wünschen, ist ebenfalls eine Frage in diesem Bereich. Schließlich wird noch gefragt, ob Deutschland ein Mitglied in der EU bleiben oder  aus der EU austreten sollte.

Im Schwerpunkt Klimawandel und Energiesicherheit drehen sich die Fragen um den Energieverbrauch und Möglichkeiten der Einsparung von Energie. Zudem werden Einstellungen zu verschiedenen Energiequellen wie Kohle, Wasserkraft, Erdgas, Sonnenenergie und Windkraft abgefragt. Ebenfalls interessieren sich die Forschenden für die Einschätzung der Befragten zum Klimawandel sowie zur Effektivität persönlicher und staatlicher Maßnahmen, um diesen zu reduzieren.

Bei jeder Befragungswelle wieder aufgeführt sind Fragen nach Mediennutzung, sozialen Kontakten, politischen Interessen und Religionszugehörigkeit. Außerdem wird nach Gesundheit, allgemeinen Wertvorstellungen, Lebensbedingungen, Diskriminierungserfahrungen und Zufriedenheit gefragt.

Zu den Zielen des ESS gehört es, die Wechselwirkung zwischen den Einstellungen der Bevölke-rung und den politischen und ökonomischen Institutionen in den europäischen Staaten zu beschreiben und zu erklären. Das ist nicht nur für die Wissenschaft interessant: „Auch die Politik muss wissen, was die Menschen bewegt, welche Wünsche und Erwartungen sie haben und welche politischen Maßnahmen sie von ihren Regierungen einfordern“, so Liebig.

Der ESS wird in der achten Welle durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die deutsche Teilstudie ist in dem Projekt ESS durch ein nationales Koordinationsteam um Professor Dr. Stefan Liebig von der Universität Bielefeld vertreten. Weitere Mitglieder des Teams kommen von der Universität Mannheim, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Leibniz Institut für Sozialwissenschaften GESIS.

Weitere Informationen im Internet:

www.europeansocialsurvey.de
Speziell für Befragte: www.deutschlandineuropa.info
Film über den ESS: https://youtu.be/EI0tSvDkXXw
ESS International und Datenzugang: www.europeansocialsurvey.org

Kontakt:
Professor Dr. Stefan Liebig, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-4616
E-Mail: stefan.liebig@uni-bielefeld.de

Michael Weinhardt, Universität Bielefeld
Fakultät für Soziologie
Telefon: 0521 106-4445
E-Mail: michael.weinhardt@uni-bielefeld.de


Bielefelder Studierende forschen an einem System gegen Viren wie Zika (Nr. 141/2016)

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iGEM-Team tritt bei internationalem Wettbewerb in Boston an 

Krankheitserreger wie der Zika-Virus stellen die moderne Medizin regelmäßig vor neue Herausforderungen. Besonders durch ihre hohe Wandlungsfähigkeit sind Viren in der Diagnostik und der Therapie ein ernstzunehmendes Problem. Ein Team aus elf Studierenden unterschiedlicher naturwissenschaftlicher Studiengänge der Universität Bielefeld forscht an der Generierung von Proteinen gegen Viren wie Zika. Mit ihrer Idee tritt die Gruppe beim diesjährigen iGEM-Wettbewerb in Boston, USA an. iGEM steht für „international Genetically Engineered Machine“ und ist der bedeutendste, nicht-kommerzielle Wettbewerb in der synthetischen Biologie. Vom 27. bis 31. Oktober treten 300 Teams aus über 30 Ländern mit den von ihnen entwickelten Projekten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an.

Das iGEM-Team Bielefeld-CeBiTec 2016: Judith Kampa, Pascal Schmidt, Carsten Hain, Mikail Sahin, Sebastian Perez Knoche, Niklas Hoffmann, Marten Linder, Marius Schöller, Bianca Frommer, Cassandra Königs und Fabian Roeloffs (nicht auf dem Foto).Foto: Team iGEM Bielefeld-CeBiTec
Das iGEM-Team Bielefeld-CeBiTec 2016: Judith Kampa, Pascal Schmidt, Carsten Hain, Mikail Sahin, Sebastian Perez Knoche, Niklas Hoffmann, Marten Linder, Marius Schöller, Bianca Frommer, Cassandra Königs und Fabian Roeloffs (nicht auf dem Foto). Foto: Team iGEM Bielefeld-CeBiTec

Der Zika-Virus kann schwere Fehlbildungen bei Ungeborenen auslösen und zu Entwicklungsstörungen führen. Da der Virus besonders wandlungsfähig ist, stellt er eine große Herausforderung für Diagnose und Therapie dar. Hier setzt das von den Studierenden der Universität Bielefeld entwickelte System an: In einem Evolutionsprozess werden antikörperähnliche Proteine generiert, die das Team auf den Namen „Evobodies“ taufte. Antikörper sind natürliche im Körper vorkommende Proteine, die Krankheitserreger binden und zu ihrer Bekämpfung beitragen. Industriell werden sie oft mit Hilfe von Tieren gewonnen und in Wissenschaft und Medizin für diagnostische und therapeutische Zwecke angewendet. Im Gegensatz dazu stellt das Bielefelder Team rund um Professor Dr. Jörn Kalinowski und Professor Dr. Kristian Müller die Proteine mit Hilfe von Bakterien her. Dadurch, dass sich Bakterien sehr schnell vermehren, können die antikörperähnlichen Proteine schneller generiert werden als in tierischen Zellen. Auf diese Weise könnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kurzfristiger auf wandlungsfähige Viren wie Zika reagieren. Zudem kommen bei dem Verfahren keine Tiere zu Schaden.

Im Labor unterteilt sich das Projekt in folgende Schritte:
Zunächst züchten die Studierenden eine große Anzahl von Bakterien, welche verschiedene, zufällig zusammengesetzte Evobodies produzieren. Um die Vielfalt weiter zu steigern, werden die unterschiedlichen Evobodies zufällig verändert. Wenn sich ein Evobody und ein Zielprotein (zum Beispiel ein Hüllprotein des Zika-Virus) verbinden, erhält das betreffende Bakterium einen Wachstumsvorteil. Als Folge bleiben nur solche Bakterien übrig, die funktionierende Evobodies gegen das Zielprotein bilden. Die kodierende DNA-Sequenz dieser Evobodies wird dann ermittelt und kann zur biotechnologischen Produktion der Evobodies verwendet werden.

Seit 2010 sind die Jungforscherinnen und -forscher vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld beim iGEM-Wettbewerb in Boston mit diversen Goldmedaillen und Auszeichnungen erfolgreich. Dabei setzten sie sich gegen renommierte Einrichtungen wie das Massachusetts Institute of Technology, Harvard und das Imperial College London durch. Das letztjährige Team entwickelte einen Biosensor zur Detektion von KO-Tropfen und Schwermetallen und wurde dafür in diversen Kategorien ausgezeichnet, darunter mit dem Preis für das beste Umweltprojekt. „Die Arbeit im CeBiTec ermöglicht uns, mit den neusten Methoden an faszinierenden Projekten zu forschen“, sagt das aktuelle Teammitglied Sebastian Perez
Knoche. „Professor Kalinowski und die Teammitglieder der letzten Jahre helfen uns natürlich auch gerne, wenn wir Fragen haben.“

In diesem Jahr besteht das Team aus elf jungen Bachelor- und Masterstudierenden der Studiengänge „Biochemie“, „Bioinformatik und Genomforschung“„Genome-based Systems Biology“ und „Molekulare Biotechnologie“. Neben der Laborarbeit gehören auch Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung der CeBiTec-Schülerakademie, Modellierung des biologischen Systems am Computer und der Dialog mit Experten zur Arbeit des Teams. Die Teilnehmenden müssen ihre Boston-Reise selbst finanzieren, deshalb werben sie Sponsorengelder ein. Dieses Jahr versuchen die Studierenden erstmals über eine deutsche Crowdfunding-Seite private Unterstützende für ihr Projekt zu gewinnen.

Weitere Informationen im Internet:

Das Bielefelder iGEM-Team: www.igem-bielefeld.de
Crowdfunding (mit Informationsvideo): https://www.startnext.com/de/evobodies
Offizielles Wiki des Teams: http://2016.igem.org/Team:Bielefeld-CeBiTec


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